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WohiN DiE WelleN UnS TrageN

MamO + UsagI
von

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Wegweiser im Leben

Starr waren ihre Augen auf das Rednerpult gerichtet. Usagi sah zwar wie sich der Mund des Professors bewegte, war aber nicht imstande das gesagte zu verstehen oder gar zu kapierten. Seufzend bedeckte sie ihr Gesicht mit beiden Händen und rief sich die Ereignisse des Vortages in Erinnerung. Was war bloß in sie gefahren, als sie Mamoru die Nachricht schrieb? Ja klar, sie war sauer und enttäuscht und ein klein wenig eifersüchtig gewesen. „Ah was?! Nur ein klein wenig?“, stellte sie sich selbst die Frage und schüttelte lachend den Kopf.
 

„Miss Tsukino, wenn sie bitte so freundlich wären uns zu verraten, was genau sie so amüsiert?!“, hörte sie Professor Tomoes kalte Stimme, die ihr augenblicklich durchs Mark fuhr und sie erschaudern lies als sich ihre Blicke trafen.
 

„N .. .. n .. nichts!“, stotterte sie verlegen. Aus den Augenwinkeln heraus sah sie, wie sie einige ihrer Kommilitonen belustigt ansahen, gefolgt von Gemurmel hinter vorgehaltenen Händen.
 

„Ah ja?! Korrigieren Sie mich bitte, FALLS, ich im Unrecht sein sollte, aber haben sie nicht soeben lauthals gelacht?“
 

Ein ungutes Gefühl in der Magengegend sagte ihr, dass er nicht eher locker lassen würde, bis er nicht schleunigst eine zufriedenstellende Antwort von ihr bekam.
 

Prof. Tome, war ein großgewachsener, attraktiver Mann, Mitte 40, dem man aber nicht einmal bei näherer Betrachtung sein wahres Alter ansah. Er war ca. 1,80 groß, sattes, braunes Haar, breitschultrig, muskulös und stand mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Tomoe war der Typ Mann, der ganz genau wusste, was seine Stärken und Schwächen ausmachte und nutzte das Erstere aus wo er nur konnte. Kritisch wanderten Usagis Augen über seinen Körper. Sie würde sagen, dass er das Gefühl der Überlegenheit seinen Studenten gegenüber genießerisch mit jedem seiner Atemzüge genoss und es vollends auskostete. Die Arroganz stand ihm buchstäblich ins Gesicht geschrieben, was ihr das dezente zucken seiner Lippen verrieten. Beherrscht hielt sie seinen bernsteinfarbenen Augen stand. Wenn er dachte, dass er sie, wie viele andere der jungen Frauen im Raum verunsichern konnte, hatte er sich gewaltig geschnitten. Sie zerfloss nicht, bei dem Anblick seines Körpers noch konnte er ihr mit seinem durchdringenden Blick Angst einjagen.
 

Seit dem sie das Studium an der Todai begonnen hatte, kursierten seit dem ersten Tag an Gerüchte, dass er seine Position und Macht nicht nur in den Hörsälen zur Geltung brachte, sondern auch in anderen Bereichen des Lebens und die Tatsache, dass er nicht nur die Gastdozentinnen flach legte, sondern auch vor seinen Studentinnen nicht halt machte, ließ Usagi die Galle hochkommen.
 

„Entschuldigen Sie bitte, ich war ein wenig abgelenkt!“, gab sie ehrlich zu und wollte sich ihren Unterlagen widmen, als er sich lautstark räusperte. Sie warf ihm einen Blick zu um gleich darauf zu erschaudern.
 

„Ich möchte Sie bitten sich nach der Vorlesung bei mir zu melden!“, sagte er, während einige ihrer Kommilitonen leise Pfffe ausstießen. Eins der Mädchen drehte sich zu ihr und zwinkerte ihr zu als ob sie ganz genau zu wissen schien, was das Gespräch beinhalten würde. Resigniert schüttelte sie den Kopf und gab dem Arsch mit einem Nicken zu verstehen, dass sie kommen würde, ehe er sich erneut dem Unterricht zuwandte und sie ihre Gedanken zu Saori und Mamoru schweifen ließ. Ob er meine Nachricht bekommen hatte?! Das letzte was sie sah war, dass Sie mit Mamou gegangen war und sie zweifelte daran, dass er sie nach Hause fuhr. Ihre Hand, die tief in seiner Gesäßtasche lag, signalisierte mehr als deutlich, in welche Richtung ihr Abendprogramm ging.
 

Zugegeben, die Idee mit der Nachricht war mehr als nur kindisch gewesen, aber im Endeffekt vielleicht das Beste was sie machen konnte.

Am Abend als sie nach Hause gekommen war, ließ sie sich erschöpft und ausgelaugt aufs Bett fallen und weinte sich Stundenlang die Augen aus dem Kopf bis sie das Gefühl hatte keine einzige Träne übrig zu haben. Es war nicht ihr Körper der sich müde, gegen die Matratze presste, sondern ihr Inneres, dass den ganzen Tag Achterbahn fuhr und keine Kraft mehr hatte. All die Kraftreserven waren in den vergangen Jahren mit ihm aufgebraucht worden. Im Laufe der Nacht, spulte sie Bilder und Erinnerungen von ihr und Mamoru vor und zurück. Sie hatten gute und schlechte Zeiten miteinander erlebt, einander aufgebaut, miteinander gelacht und geweint, aber, auch wenn nur sehr selten, miteinander gestritten. Ihr Gefühl sagte ihr, dass sie mit Mamoru am Scheideweg stand. Nach vier Jahren, in denen sie zusammen mit ihm auf derselben Straßenseite gegangen war, stand sie nun auf ihr unbekannten Terrain. Sie wusste nicht was die richtige Entscheidung war und die Möglichkeiten und Wege die sich ihr gerade boten, waren nur sehr wenige. Um genau zu sein, gab es nur zwei! Die Erste war, ihm ihre Gefühle zu gestehen oder den zweiten Weg einzuschlagen und ihn aus ihrem Leben auszuschließen. Für ihn war sie immer noch eine gute Freundin, doch das war er für sie schon lange nicht mehr. Sie könnte es sich eventuell gestatten, sich einfach treiben zu lassen und dem Zufall erlauben für sie die richtige Entscheidung zu treffen. Diese Möglichkeit bot ihr die Eleganz, denn sie brauchte sich bei dieser Methode für ihre Entscheidung nicht zu verantworten. Es würde ohnehin kommen, wie es kommen sollte. Sie könnte auch ihre Freundinnen und Motoki zu Rate ziehen, aber die Qualität dieser Ratschläge bliebe ihr dennoch ungewiss aber dennoch reizvoll, das sie genau so wie bei der Ersten sich der Verantwortung für ihr Handeln entzog. Ihre Ausrede würde lauten, dass sie den Weg anhand er Anweisungen Anderer gefolgt war. Ganz egal wie sie es drehte und wendete, es gab keine Schilder oder Wegweiser auf der Straße, auf der sie sich befanden. Auf was zum Henker sollte sie sich denn verlassen? Wie konnte sie sicher sein, dass der Weg den sie wählen würde derjenige war der Richtig ist. Wegweisen waren etwas schönes, denn sie konnten mit dem Verstand wahrgenommen werden. Auf ihnen stand geschrieben was sie am Ende erwarten würde und dazu musste sie nur lesen. Bei einer Reise möge dies zutreffen, doch nicht auf das Leben. In dem Irrgarten selbst, der sich ganz simpel das Leben nennt, fand sie keine rationale Information. Mamoru brachte ihr bei viel Wert auf rationales zu geben, doch sie glaube immer noch, dass logischer Verstand, der im normalen Alltag ganz gewiss die richtige Wahl war, ein schlechter Ratgeber war, wenn es sich um Lebensentscheidungen handelte, weil er nur ihr Wissen, ihre Wünsche und ihre Erfahrungen kannte, aber nicht ihre Träume. Der Verstand konnte nur Vergangenes analysieren und daraus seine Schlüsse ziehen. Er kann aber nur analytisch denken und nicht auf emotionaler Ebene. Wenn Usagi ihr Leben auf den Prüfstand stellen würde, würde sie erkennen, dass all ihre guten Entscheidungen im Leben nie aus rationaler Abwägung zustande gekommen waren, sondern immer eine Folge von emotionalen Abwägungen und Gefühlen gewesen war. Ein Kampf in ihrem Inneren entbrannte, der drohte sie zu zerreißen. Sie wollte Mamoru als Freund nicht verlieren, noch konnte sie länger mit der Tatsache umgehen, dass sie ihn aus vollsten Herzen liebte. Das Fazit dieser Nacht war: Ihr Verstand konnte lediglich die Argumente für eine Entscheidung zusammentragen, doch lag es einzig und allein an ihrem Herzen Diese entsprechend ihres Gewichts zu sortieren. Es fiel ihr bei weitem nicht leicht, als sie noch um zwei Uhr Nachts eine Pro und Kontra Liste aufstellte und weinend vor ihr kniete. Sowohl die Pro als auch die Kontra Seite waren gleich lang. Erst als sie die bleierne Schwere ihre Lider spürte, legte sie sich wieder ins Bett, die Hände an ihrer Brust, über dem Herzen, versuchte sie in sich zu hören. Die Stille, die die Nacht mit sich brachte ermöglichte es ihr, das laute Pochen wahrzunehmen. Eine wohlige wärme bereitete sich Stück für Stück, Zentimeter für Zentimeter in ihr aus. Das Gefühl unter ihren Handflächen, während sich ihr Brustkorb hob und senkte ließ sie zur Ruhe kommen. Sie mochte Mamoru als Freund noch so sehr brauchen, aber brauchte sie mehr von ihm .. .. viel mehr und dieses Mehr konnte er ihr nicht geben. Spätestens nachdem sie gesehen hatte, wie er mit Saori umging, hatte sie Gewissheit. Saori war ihr Wegweiser, als sie sich entschied Mamorus Hand loszulassen und einen anderen Weg eizuschlagen. Es gibt das eine Theorie, von der sie gelesen hatte: Die erste Liebe, die man nie vergisst, die Zweite, die zeigt was einem gut oder schlecht tut und die Dritte für die man sich bewusst entscheidet, wenn alle Faktoren übereinstimmen. Mamoru war ihre Erste! Sie durfte sich nicht davor verschließen neue Erfahrungen zu machen und der Zettel dem sie ihn im Moment der Schwäche geschrieben hatte, war keine Kopfentscheidung gewesen, sondern die ihres Herzens, also konnte sie gar nicht falsch gewesen sein.
 

☼☼☼
 

„Was zum Henker ist mit dir passiert?!“, lachte Motoki und stellte die Kaffeetasse vor seinem besten Freund ab, der ihn wie eine Ausgeburt des Bösen argwöhnisch musterte.
 

„Usagi!“, antwortete er knapp, als ob er damit alles erklären würde.
 

Unschlüssig was er darauf erwidern sollte, dachte Motoki einen Moment lang nach. Mamoru und Usagi stritten sich zwar ab und zu aber so richtig sauer oder böse aufeinander waren sie eigentlich wann das letzte Mal?! Na nie!! Mammorus Gesichtsausdruck zu schließen, war wohl etwas größeres zwischen ihnen vorgefallen und er wäre nicht Motoki, wenn er nicht wenigsten versuchen würde seinen Teil zur Versöhnung beizutragen.
 


 

„Usagi?!“, fragte er und verzog seine Lippen zu einem Grinsen.
 

„Ja Usagi und .. .“, stockte er, was Motokis Neugierde ins Unermessliche wachsen ließ.
 

„Uuuuund?!“
 

„Saori!“
 

„Saori?!“
 

„Ja und Saori!“
 

Motoki fiel die Kinnlade runter! Was hatte Usagi mit Saori zu tun und umgekehrt und was um alles in der Welt war passiert!? Mit Mamorus Antworten konnte er jedenfalls nicht viel anfangen, die nichts weiter als die Namen der Zwei Frauen beinhalteten. Der Samen der Neugierde, dem ihn sein Freund eingepflanzt hatte, breitete sich wie ein Geschwür in seinem Inneren aus, bis er das Gefühl hatte zu zerplatzen.
 

„Muss ich dir jedes einzelne Wort aus der Nase herausziehen oder kommt da noch mehr als Usa und Saori!“, sagte er wütend und schlug mit der flachen Hand auf den Bartresen, sodass Mamoru vor Schreck beinahe vom Hocker fiel. Mit hochgezogener Augenbraue sah er hoch, direkt in die Augen eines zutiefst verstörten Motoki. Ein Lächeln umspielte Mamorus Gesicht.
 

„Wenn dich Usa so sehen könnte, würde sie dir ohne zu zögern eine Gratis Stunde Therapiesitzung anbieten!“
 

Der Gedanke an sie vertrieb kurz die bösen Geister, die ihn die Nacht über heimgesucht hatten, als ihn das Stück Papier in seiner Hosentasche einfiel. Saori hatte es ihm entgegengeworfen, bevor sie wie eine Furie, wutschnaubend aus seiner Wohnung gedonnert ist.
 

„Interessant!“, meinte Motoki und verschränkte demonstrativ die Hände vor der Brust, was Mamoru abermals veranlasste an seine beste Freundin zu denken. Wie war das nochmal mit dem verschränken der Hände vor der Brust!? Überlegenheit? So wie er mich ansieht kommt er sich mir ziemlich überlegen vor, nur weshalb?
 

„Was ist interessant?!“, fragte er seinen Besten Freund und deutete mit einer beiläufigen Kopfbewegung auf seinen leere Tasse.
 

„Du magst noch so schlecht drauf sein, doch sobald auch jemand ihren Namen erwähnt, scheinst du wie ausgewechselt. Weist du Mamoru, ich bin froh, dass du sie kennengelernt hast. Sie tut dir gut und ganz nebenbei auch meinem Geschäft!“, sagte Motoki in einem Anflug von Belustigung, was jedoch die Situation nicht entspannte, sondern die Luft im Raum zum absoluten Gefrierpunkt einstürzen ließ.
 

Mamoru zwang sich zu einem halbherzigen Lächeln, drückte seine Hand in die Hosentasche und zog den Zettel heraus. Mit leicht zittrigen Fingern überreichte er ihn Motoki. Angespannt beobachte er wie seinem Gegenüber die Gesichtszüge nach und nach entwichen und er ihn über das Blatt Papier hinweg zornig entgegensah. Er dagegen konnte nichts weiter tun als mit den Schultern zu zucken, schließlich war es ihm nach wie vor ein Rätsel, wie er dazu gekommen ist. Die halbe Nacht lang hatte er sich um die Ohren geschlagen und darüber nachgedacht, was er falsch gemacht haben könnte, doch kam er partout nicht drauf. Schließlich hatte er sogar versucht sie anzurufen, doch spätestens als er nach dem zehnten Mal aus der Leitung geworfen wurde, hatte er sein Telefon gegen die Wand geschleudert und ist schlafen gegangen. Das sie nicht mit ihm sprechen wollte war glasklar, denn sonst hätte sie den Anruf nicht abgewiesen. Sie wusste, dass er nicht so blöd war um das piepen, das aus der Leitung kam nicht verstand. Saori hatte ihn bereits kurz davor den letzten Nerv geraubt und dann .. .. Mamoru stockte. Der Gedanke an Saori, wie sie … ließ ihn die Schamröte ins Gesicht steigen. Verlegen strich sich Mamoru mit den Fingern durchs Haar und versuchte den Gedanken an Saori und die mit ihr verbundenen Ereignisse von sich abzuschütteln.
 

Motoki beobachtete ihn weiterhin. Das Mamoru errötete war nicht das einzige, was ihn stutzig machte. Seit dem er den Schwarzhaarigen kannte und dass ist inzwischen über zehn Jahre her, war er noch nie verlegen oder gar rosa um die Nase geworden, geschweige denn wie jetzt so rot wie eine überreife Tomate, obwohl nachdem er Usagis Nachricht gelesen hatte, war ihm ohnehin gar nichts mehr klar!
 

„Tacheles!!“, sagte Motoki ernst und beugte sich über den Tresen zu Mamoru um ihm direkt in die Augen sehen zu können. Usagi hatte ihm einmal erzählt, dass wenn der Befragte, etwas verschweigen wollte, er den Augenkontakt so gut es ihm möglich war auszuweichen versuchte, also war es das Erste was er zu tun hatte den Blickkontakt suchen und das so nahe wie möglich. Kurz bevor sich ihre Nasenspitzen berühren konnten, wich Mamoru zurück. Motoki glaubte Panik in den Augen seines besten Freundes gesehen zu haben und kam nicht drum herum im Gedanken an weitere hilfreiche Tipps von Usagi zu denken. Vielleicht sollte er wieder anfangen zu studieren, denn das Psychospielchen, was er soeben mit Mamoru begonnen hatte zu spielen gefiel ihm ungemein.
 

„Hattest du etwa vor mich zu küssen Motoki?!“, meinte Mamoru harsch und riss Motoki aus seinen Gedankengängen.
 

Verständnislos schüttelte dieser den Kopf und besah sein Gegenüber abermals, nun mit ein wenig mehr Sicherheitsabstand.
 

„Aber nein, so nötig habe ich es auch wieder nicht!“, antwortete Motoki, als ob es das normalste der Welt wäre sich an der Nase seines besten Freundes zu reiben. Sichtlich verwirrt, entspannte sich Mamoru ein wenig und lies die Schultern hängen, jedoch behielt er dabei Motoki stets im Auge.
 

Der Gedanke daran wie ihm sein Gesicht immer näher kam, bereitete ihm kurzzeitig Unbehagen, was sich als er daran dachte das Motoki Motoki war rasch wieder legte.
 

„Tacheles?!“, wiederholte Mamoru die ihm soeben gestellte Frage.
 

Motoki nickte zuversichtlich, als ob er ihm Mut zusprechen wollte und das war es, was der Schwarzhaarige bitter nötig hatte. Mut!! Ja den würde er auf jeden Fall brauchen, für das was er ihm jetzt zu berichten hatte.
 

Noch einmal sah er sich im Kaffee um, nur um sicher zu gehen, dass sich niemand innerhalb ihrer Hörweite befand und begann zu erzählen .. ..



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