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Nightwing

von

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4.5. Teil 2

4.5./ 6:06 Uhr

Museum of History and Art, Blüdhaven:
 

Mit seinem Streifenwagen hält er vor der Arbeitsstelle seiner Freundin. Viel geschlafen hat der Held nicht, weswegen er mit einem großen Kaffeebecher seinen Wagen verlässt. Dennoch sieht sein Gesicht frisch aus. Nicht mal Augenringe zieren es. Das mag vielleicht daran liegen, das sein Körper sich bereits an wenig Schlaf gewöhnt hat, nach all den Jahren.
 

Am Eingang stehen ein paar Kollegen von ihm. Das Museum wird heute geschlossen bleiben, damit die Polizei in Ruhe arbeiten kann.
 

„Guten Morgen Richard. Na zu wenig Schlaf gehabt?“, grüßt und fragt ihn ein Kollege mit kessen Grinsen auf den Lippen. Auch der andere muss leicht lachen, wissen beide von der Beziehung zwischen ihm und der Blondine.
 

„Morgen Cliff. Wenn‘s mal daran gelegen hätte.“, grummelt Richard, nippt dabei an seinem, noch heißen, Kaffee und geht ohne weiteres an ihnen vorbei. Hat er keine Lust auf die dumme Sprüche. Es ist zu früh und außerdem ist er bereits gedanklich schon bei dem Fall. Den Raub, den er gerade noch so verhindern konnte.
 

Er betritt die große Halle in der sich vor Stunden noch alles abspielte. Die Spurensuche war schon lange vor Ort und ein Kommissar befragt gerade den Direktor, der bereits hier ist. Geht es schließlich um sein Museum.
 

„Guten Morgen, Mr. Lang, Kommissar Carol.“, begrüßt er den alten Herrn und gab ihm die Hand. Genauso dem Kommissar.

Die zwei Männer grüßen ihm namentlich zurück.

„Es tut mir leid was passiert ist heute Nacht, Mr. Lang.“, entschuldigt er sich bei dem Direktor, der wie immer grimmig schaut.
 

„Schon gut, es ist ja zum Glück vereitelt worden. Ich hörte von einen Helden, der jede Nacht unterwegs sein soll, Mr. Grayson.“, erzählt er etwas verbittert.
 

„Ja, Nightwing heißt er. Er wacht über unsere Stadt. Ihm haben sie es zu verdanken, das das Artefakt noch hier steht.“, klärt der Kommissar Baihu auf.
 

Richard‘s Miene verzieht sich kein bisschen, obwohl sie gerade über ihn reden. Dieses Pokerface hat er jahrelang trainiert und kam schon damals, als er noch Robin war, zum Einsatz.

Er geht lieber zu beruflichen Sachen über, ist das schließlich sein Fall. Besser gesagt, ein Fall für Nightwing. Er geht an den Männern vorbei und schaut sich das Ausstellungsstück an.
 

‚Dick, tu mir einen Gefallen und passe auf dieses Museum auf. Ich habe kein gutes Gefühl was die Sicherheit hier angeht.‘, gehen dem jungen Polizisten die Worte von Bruce wieder durch den Kopf, als sie genau hier standen.

Er dreht sich um und spricht den Direktor direkt an.

„Was können Sie mir über das Zu‘Ran erzählen?“, will er von ihm wissen.
 

„Man weiß nicht viel darüber, außer das es irgendwo aus Asien kommt. Es wurde schon untersucht, aber nichts gefunden.“, verrät er ihm. Doch irgendwie kann Dick ihm nicht glauben. Der Vater seiner Freundin wirkt sowieso immer geheimnisvoll. Vielleicht verbirgt er was, vielleicht ist es bei den alten Asiaten auch einfach so.
 

„Aber wieso wollte man es dann stehlen, wenn man nichts darüber weiß?“, fragt er in die Runde.
 

„Vielleicht wissen die Täter mehr als wir, Mr. Grayson.“, antwortet er lapidar seine Vermutung, die allerdings sehr überzeugend überbringt.
 

„Mit dieser Vermutung müssen wir erstmal arbeiten. Das es einen uralten Klan oder so gibt.“, erklärt Kommissar Carol und bringt den heimlichen Helden auf einen guten Weg.
 

„Hört sich irgendwie logisch an... naja, ich werde auf‘s Präsidium fahren. Hat die Spurensicherung überhaupt was gefunden?“, möchte er noch wissen, bevor er sich auf den Weg macht.
 

„Ja, eine Art Pfeil. Mit diesem wurde der Wachmann außer Gefecht gesetzt. Er befindet sich bereits im Präsidium.“, offenbart Carol.
 

„Alles klar.“, nickt Grayson ab und wendet sich an Baihu. „Wird Amy heute noch hier auftauchen?“, will er noch wissen.
 

„Oh nein, ich habe ihr frei gegeben. Das Museum wird heute nicht öffnen.“, verrät er ihm.
 

„Vielen Dank, Mr. Lang. Kommissar Carol.“, verabschiedet er sich bei den Männern und verlässt die Runde.
 

Er setzt sich in sein Wagen, dreht den Zündschlüssel um und fährt los. Er weiß nicht warum, aber irgendwie hat er das Gefühl, das hier irgendwas nicht stimmt. Das hier nicht die ganze Wahrheit gesprochen wird.
 

4.5./ 07:32 Uhr

Blüdhaven Police Department, Blüdhaven:
 

Dort angekommen, macht er sich sofort auf dem Weg, sich das einzige Beweisstück anzugucken. Selber weiß er, das nicht viele Beweise liegen geblieben sind. Er betritt den Bereich, in dem solche Sachen gelagert und untersucht werden.
 

„Guten Morgen, Eddy.“, begrüßt Richard der im Innendienst für die Spurensuche arbeitet.
 

Der Mann, Ende 40, löst sich leicht verdutzt von seinem Mikroskop, da er niemanden reinkommen hörte.

„Oh hey, guten Morgen Richard. Wie war der Abend bei der kleinen?“, fängt er neugierig einen Smalltalk an. Weiß er das der junge Mann Abends bei ihr zum Essen war.
 

„Vielversprechend bis störend.“, gibt er ihm kurz und bündig als Antwort, während er weiter in den Raum hinein geht.
 

„Oh, was war denn passiert?“, hakt er weiter nach, stützt sich dabei mit beiden Händen auf dem Tisch vor sich ab und beobachtet Dick dabei, wie er durch den Raum geht, bis dieser sich an eine der Arbeitsplatten lehnt.
 

„Der Großeinsatz am Hafen.“, seufzt er. Er denkt gerade daran zurück und man kann ihn sofort die Enttäuschung aus dem Gesicht ablesen.
 

Auch der Mann am Mikroskop guckt mitfühlend drein.

„Oh nein. Echt, die haben dich auch angefunkt?“. Eddy und Dick verstehen sich sehr gut. Ja, sind sogar schon Freunde geworden. Eddy liefert immer gute Arbeit ab und wenn er Neuigkeiten hat, ist Richard einer der ersten, der diese erfährt.
 

„Japp, naja, konnte man nichts machen.“, lächelt er etwas verschmitzt.
 

„Du solltest dir mal eine Auszeit gönnen. Schon mal über einen freien Tag oder Urlaub nachgedacht?“, schlägt er den jungen Mann vor und man sieht ihn an, das er das Grübeln anfängt. Aber nicht über Urlaub oder dergleichen, aber eventuell sollte er sich heute als Nightwing frei nehmen und bei ihr übernachten. Eigentlich ein ungünstiger Zeitpunkt, dennoch hat er was gut zu machen. Den Fall kann er schließlich auch als Richard Grayson für einen Tag weiterführen.
 

„Ich denke drüber nach, doch ist jetzt ein schlechter Zeitpunkt für.“, erinnert er seinen Freund an den frischen Fall.
 

„Ja stimmt, der Überfall auf das neue Museum. Du bist bestimmt hier, wegen des Pfeils.“, vermutet er, kennt er ihn doch. Selten kommt er zu ihm, um nur Smalltalk zu führen.
 

„Richtig.“, sagt er lapidar und zwinkert dabei.
 

„Da ich wusste das du vorbei kommen wirst, hab ich ihn schon untersucht.“, verrät Eddy ihm grinsend.

Das mag Richard an ihm, er arbeitet immer vorausschauend.
 

„Und?“, hakt er nach.
 

„Nichts! Keine Auffälligkeiten. Es ist ein Pfeil, die wir bei anderen Taten auch schon mal gefunden haben, die aber ganz andere Ziele hatten. Es gibt also keine Zusammenhänge.“, erklärt er und seine Mimik wird dabei etwas betrübt. Betrübt darüber, dass er ihm kein besseres Ergebnis liefern kann.
 

„Also so eine Art ‚Universalpfeil‘?“, fragt er und setzt das Wort mit einer Gestik seiner Finger, in Anführungszeichen.
 

„So ungefähr, Richard. Tut mir leid. Gerne hätte ich dir was anderes erzählt.“, sagt er geknickt.
 

„Schon gut Eddy. Also haben wir so gut wie nichts. Nicht mal Mr. Lang konnte mir was über das Artefakt erzählen.“, „Dann frag doch seine Tochter. Schließlich führt sie die Gäste durch das ganze Museum.“, bringt der Mann der Spurensuche ihn auf die Idee.
 

„Das ist eine sehr gute Idee. Wieso bin ich da nicht selbst drauf gekommen?! Ich werde heute Abend bei ihr vorbei schauen. Privat versteht sich.“, bessert sich seine Laune gerade etwas. „Danke Eddy.“, winkt Dick ab und verlässt dann den Raum.
 

Etwas verdutzt guckt er ihn hinterher, als er sich so plötzlich wieder auf den Weg macht. Eddy zuckt daraufhin nur mit den Schultern und geht seiner Arbeit weiter nach.
 

4.5./ 19:45 Uhr

Amy‘s Appartement, Blüdhaven:
 

Die junge Frau liegt auf dem Sofa und schaut Fernsehen, als es an der Tür klingelt. Etwas irritiert guckt sie an die Tür, erwartet sie niemanden und ihre Familie benutzt eh nie die Tür. Langsam steht sie auf und humpelt leicht zur Tür. Sie guckt durch den Spion und bekommt ein Grinsen auf die Lippen, als sie das Gesicht ihres Freundes erblickt. Sie freut sich riesig über sein Besuch, gerade nach letzter Nacht. Sie öffnet die Tür und fällt ihm sofort in seine Arme. Etwas irritiert durch ihre stürmische Begrüßung, genießt er dennoch den zärtlichen, innigen Kuss, den sie ihm im Anschluss hin gibt.
 

„Woah, womit hab ich das denn verdient?“, grinst er sie kess an.
 

„Sorry, ich hab dich einfach vermisst.“, antwortet sie ihm, kann sich allerdings selber nicht erklären warum sie sich so dermaßen über ihn freut. Vielleicht weil sie sich einfach sicher bei ihm fühlt. Er strahlt eine gewisse Ruhe und Schutz aus, die sie gerade genießt und sogar irgendwie braucht.

Amy löst sich dann doch mal von ihm, dreht sich um und geht voraus in die Wohnung.

Richard bleibt wie angewurzelt stehen, als er einen Verband an ihrer rechten Hand erspäht. Noch dazu entgeht ihm nicht, das sie humpelt. Doch muss er unwissend tun.
 

„Babe, ist dir irgendwas passiert?“, fragt er sie und blickt dabei an ihr herunter, als sie sich zu ihm umdreht.

Dadurch das nur ihre Oberschenkel mit dem Stoff einer Sommerhose verdeckt sind, hat er einen freien Blick auf ihr dickes, rot blaues gefärbtes Knie. Er kann nichts dagegen tun, schlägt sein Herz gerade wie verrückt. Kann das sein? Hat er diese Nacht gegen seine Freundin gekämpft? Ist sie die Diebin? Alles was er vor ihr sieht, spricht dafür. Um so mehr ist er auf ihre Antwort gespannt.
 

„Oh ja, das... ich bin gestern mit meinem Einkauf die Treppen hochgeschürzt. Mein Knie knallte auf die Treppe. Meine Tüten flogen auf den Boden, ein Glas zerbrach und es erwischte meine Hand.“, versucht sie zu erklären und er muss ihr lassen, dass es eine tolle Lüge ist.

Doch was soll er jetzt machen? Alles was er machen würde, würde seine geheime Identität als Nightwing verraten. Also muss er mitspielen und weiter sein Pokerface aufsetzen.
 

„Hast du schon was gegessen? Ich mach uns sonst Pizza.“, schlägt sie ihm freudig vor und er tut so, als würde es ihn auch erfreuen.
 

Eigentlich hat er vor hier die Nacht zu verbringen. Das nachzuholen, wobei sie beim letzten Mal gestört worden sind. Doch irgendwie kann er gerade nicht bei ihr, noch nicht mal mit ihr schlafen. Er kann nichts dafür, doch andauernd geht ihm durch den Kopf, das er mit einer Kriminellen zusammen ist. Langsam folgt Richard ihr in die Küche, wo sie schon dabei ist, alles für die Pizza aus dem Kühlschrank zu räumen.
 

„Ähm, nein. Ich hab noch nicht gegessen... ach, ich hab noch Fragen an dich, wenn’s ok ist.“, offenbart er ihr.
 

„Klar, schieß los, Honey.“, stimmt sie zu und ist schon dabei den Pizzateig auszurollen, als er sich neben ihr an die Arbeitsplatte lehnt. „Was weißt du über das Zu‘Ran?“.
 

Merkwürdigerweise hält die Frau kurz inne und schweigt.

„Du weißt doch über den Überfall aufs Museum und das das Zielobjekt das Zu‘Ran war.“, erinnert er sie.

„Ja, klar weiß ich darüber Bescheid... das Zu‘Ran ist eines des geheimnisvollsten Artefakte im Museum. Bis auf Name und ungefähre Herkunft weiß ich leider nichts. Vielleicht wollten, die die es stehlen wollten, es untersuchen oder wissen mehr darüber als wir. Mehr kann ich dir nicht sagen.“, antwortet sie selbstsicher und werkelt weiter an der Pizza.
 

„Sowas ähnliches sagte dein Vater auch.“, schmunzelt er und die junge Frau lacht leicht.

„Tja, ich bin halt seine Tochter.“.
 

Weiter macht sie die Pizza. Als diese fertig ist, essen sie. Anschließen gehen sie ins Wohnzimmer. Amy wieder mit einem Glas Rotwein bewaffnet und ihr Freund mit einem Feierabendbier. Noch dazu hat er ein Kühlakku in der Hand und setzt sich. Sie hingegen legt sich hin und legt ihre Beine auf sein Schoß. Sanft legt er das kalte Gelkissen auf ihr Knie. Sie machen den Fernsehen an und gucken ein wenig.

Gesprächig sind beide nicht gerade.

Sie, weil sie tierisch müde und geschafft ist und er, weil er in Gedanken versunken ist.
 

Es herrscht lange Stille, bis er sieht, dass sie schläft. Der junge Held schaut sie enttäuscht und auch traurig an. Auf seinen Schoß liegt seine Freundin, die zu seinem Feind geworden ist, in der kriminellen Welt und das in nur einer Nacht. Sie führt genauso ein Doppelleben wir er und er muss zugeben, dass sie es genauso gut verbergen konnte, bis jetzt. Eigentlich spielen die zwei in der gleichen Liga, nur auf unterschiedlichen Seiten. Irgendwie macht es ihn fertig, um so mehr er darüber nachdenkt. Er atmet tief ein und wieder aus. Den Kühlakku nimmt er langsam von ihrem Bein und beguckt sich sein Werk. Dabei muss der schwarzhaarige sich eingestehen, das er ziemlich derbe zugeschlagen hat. Vor ein paar Stunden zeigte er keine Reue, jetzt allerdings tut es ihm leid. Wieder schnauft er. Gemächlich hebt er ihre Beine an und erhebt sich. Weiterhin in der Hand halten, lässt er diese sanft auf das Sofa sinken. Amy brummt leicht, wird aber nicht wach davon. Aus ihrem Schlafzimmer holt er ihre Decke und bedeckt seine Freundin damit. Kurz schreibt er ihr noch eine Notiz und verschwindet dann.
 

Er kann einfach nicht bei ihr bleiben. Er weiß gerade gar nicht was er machen soll. Wie er sich verhalten soll. Soll er mit ihr Schluss machen? Kann er das überhaupt? Mit einem Riesen Wirrwarr im Kopf, fährt er nach Hause.



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