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Magister Magicae

Magister Magicae 7
von

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„Sie haben ein Unterbringungsproblem.“

Danny kontrollierte vor dem Spiegel nochmal den Sitz seines Verbandes. Er war endlich allein in seinem Zimmer, also unbeobachtet, hatte seine Wunden versorgen können und zog sich nun ein frisches Hemd über, das nicht in Streifen von ihm herunter hing. Die Risse taten immer noch fies weh, aber er ignorierte es. Er würde sich schon an das Brennen gewöhnen.

Nyu kam hereingeschlichen und lächelte ihn etwas unglücklich an, während er noch den letzten Knopf zuknöpfte. Über den silbernen Faden, der sie verband, fiel es ihr ja nicht schwer, ihn in dem großen Haus zu finden.

„Was machst du denn für ein Gesicht?“, wollte Danny besorgt wissen. „Hat Urnue irgendwas angestellt?“

„Ja ... äh ... nein ... Naja, ich scheine ihm zu gefallen ...“

„Und er dir auch?“, vermutete Danny. War ja nicht zu übersehen, daß sie den Kerl ziemlich anhimmelte. Dann lachte er. Urnue hatte schon immer ein bisschen Casanova-Tendenzen. Er mutierte zum echten Weiberhelden, wenn es drauf ankam. Nur leider hatte er in Rupperts Gefolge kaum Gelegenheit, diesen Charakterzug auszuleben. „Das ist doch schön. Urnue ist cool. Etwas gothic-mäßig vielleicht, aber ansonsten echt fetzig. Was hindert dich?“

„Ich bin dein Genius Intimus!“, erinnerte Nyu ihn.

„Na und? Er ist auch einer.“

„Ich denke aber schon, daß ich meine ganze Aufmerksamkeit dir widmen sollte.“

„Eieiei ...“, seufzte Danny und kratzte sich amüsiert am Kopf. „Komm mal her!“ Er zog sie am Handgelenk neben sich aufs Bett, aus Mangel an anderen Sitzgelegenheiten. „Hör mal, du bist zwar mein Schutzgeist, aber du bist trotzdem ein eigenständiges, freies Wesen mit einem eigenen Leben. Ich lasse dir alle Freiheiten, die ich dir lassen kann, solange ich sie irgendwie mit meinem eigenen Leben unter einen Hut kriege, okay? Wenn du meinst, daß Urnue zu dir passt, dann hindert dich nichts daran, es auszuprobieren. Im Gegenteil, ich würde mich freuen.“

„Aber ... dich mag ich mehr als ihn. ... Jedenfalls bist du wichtiger.“

„Ach, Nyu, das ist zwar ehrenhaft, aber total unsinnig. Ich bin ein Mensch und ich würde mich nie im Leben mit Genii einlassen. Wir sind doch biologisch gar nicht füreinander gemacht.“

Nyu schaute ihn nur halb skeptisch, halb gekränkt an. Zugegeben, das Argument war recht haltlos. Wiesel-Tiergeister und Harpyien waren biologisch schließlich auch nicht füreinander gemacht. Sie gehörten genauso komplett verschiedenen Spezies an wie Harpyien und Menschen. Soviel man ihr im Zirkus erzählt hatte, gab es durchaus auch mal Ehen zwischen Genii verschiedener Spezies, auch wenn das in manchen Ländern gesellschaftlich verpönt war, aber mit Nachwuchs war da in der Regel nichts zu machen. Hybriden waren so gut wie unmöglich.

„Außerdem ist es eher untypisch, daß ein Schutzgeist und Schützling verschiedener Geschlechter aufeinandertreffen. Wenn ich ein Mädchen wäre, würde sich die ganze Frage gar nicht stellen, verstehst du?“, fuhr Danny fort.

Immer noch schien die junge Genia nicht einlenken zu wollen.

Danny seufzte. „Okay, hör zu. Auch wenn das sicherlich wie ein Stoß vor den Kopf für dich sein muss, aber ich bin schon vergeben. Ich habe eine Verlobte, die ich in einem Jahr oder zwei heiraten werde, wenn ich alt genug dafür bin! ... Und deren Genia Intima auch, möchte ich anfügen.“

„Meinst du wirklich?“

Danny nickte zuversichtlich. „Sei lieb zu Urnue. Er hat kein leichtes Leben.“

„Den Eindruck hab ich auch. Was läuft denn zwischen ihm und seinem Schützling?“

„Tja ...“ Der junge Magi überlegte, wie er das in Worte fassen sollte. „Mein Vater ist noch einer vom alten Schlag. Er betrachtet Urnue als seinen Sklaven, der die Klappe zu halten und protestlos zu gehorchen hat. Er lässt Urnue keinerlei Freiheiten und behandelt ihn recht herabwürdigend. Vor allem wenn er glaubt, daß niemand hinschaut. Urnue ist für ihn kein Partner, sondern ein ...“ Danny gestikulierte kurz hilflos herum, um ein passendes Wort aus der Luft zu pflücken. „ein Diener, oder so. Da Urnue so viel jünger ist als er, hat er da auch nicht gerade gute Karten in der Hand.“

„Aber Urnue ist doch total stark. Er ist ein echt mächtiger Genius“, meinte Nyu verdutzt.

„Sicher. Das nützt ihm aber auch nichts, wenn mein Vater glaubt, ihn nicht zu brauchen und alleine klar zu kommen.“

Die Genia runzelte die Stirn. Unglaublich, sowas. Sie war froh, daß Danny selbst das etwas humaner zu sehen schien.
 

Das typische Tuten in der Leitung war die einzige Antwort, die Urnue in dieser Nacht noch bekam, nachdem das Telefon ihn geweckt hatte. Victor hatte aufgelegt. Mürrisch schaute er auf den Bildschirm. Was zur Hölle ...!? Lagerhalle am anderen Ende der Straße? Jetzt, um 2:45 Uhr in der Nacht? Alleine? Nach ein paar Augenblicken Bedenkzeit quälte er sich aber trotzdem aus dem Bett hoch und begann sich anzuziehen. Als Wiesel musste er sich keine sonderlich große Mühe geben, leise zu sein, um seinen Schützling im Nachbarzimmer oder irgendjemand anderen in diesem Haus nicht zu wecken. Leise und unsichtbar versteckt zu sein lag ohnehin in seiner Natur. Was konnte Victor wollen? Ging es um Nyu, die man aus einem Zirkus befreit hatte und die seit vorgestern hier wohnte? Angst hatte er jedenfalls keine. Er kannte Victor ja. Er war mit ihm befreundet und vertraute ihm. Um genau zu sein, sahen solche Aktionen hier dem ehemaligen Vize sogar sehr ähnlich.

Gott, Ruppert würde ihn totschlagen, wenn er das hier mitbekam. Mit sehr unbehaglichem Gefühl dachte Urnue an die letzte Nacht zurück ...
 

Ruppert lehnte bereits mit verschränkten Armen und finsterem Gesichtsausdruck in der offenen Haustür, als die ersten Polizisten auf sein Grundstück kamen. Auch wenn der ganze Vorgarten mit Sichtschutzhecken ummauert war, war das flackernde Blaulicht der Streifenwagen direkt vor seinem Eingang nicht zu übersehen gewesen. Ihm war schon klar, daß die Polizei nicht grundlos genau vor seinem Haus hielt.

Ein Mann in ziviler Kleidung und unübersehbarem Kopfhörer im Ohr, der leger einen Arm um Dannys Schultern gelegt hatte, um ihn motivierend vor sich her zu schieben, bildete die Vorhut. „Guten Abend, Sir. Mein Name ist Ben Darcy“, stellte sich der Mann freundlich lächelnd vor.

Ruppert versuchte, seine Mimik im Griff zu behalten. Er antwortete nur mit einem grüßenden Nicken und schaute dann fragend auf seinen jüngeren Sohn, den dieser Mister Dracy hier ablieferte.

„Ich bin von der Polizei“, fuhr der fort. Konkreter wurde er nicht.

„Hat Danny was angestellt?“

„Nein, nicht direkt“, versicherte der FABELS-Agent mit einem aufrichtigen Lächeln. „Wir haben einen Zirkus draußen am Stadtrand geräumt, dem man kriminelle Machenschaften nachgesagt hat, haben das Publikum nach Hause geschickt, soweit wir sie nicht als Zeugen gebraucht haben, und haben einige Artisten des Zirkus' in Verwahrung genommen. Danny hat uns ... quasi Hilfe angeboten“, erzählte er, wobei er seine Worte aufgrund Dannys eindringlichen Seitenblickes schnell nochmal neu wählte.

„Hilfe, ja?“, echote Ruppert mürrisch und schaute wie ein Wachhund über sein ganzes Grundstück, als auch sein älterer Sohn Josh und Urnue herein kamen. Natürlich in Begleitung weiterer Polizisten. Urnues Fehlen war Ruppert schon länger aufgefallen, aber er sagte zunächst nichts.

„Sie haben ein Unterbringungsproblem“, mischte sich Danny selbst mit ins Gespräch ein und setzte einen Dackelblick auf. „Es sind zu viele Genii, die sie im Zirkus in Schutzhaft nehmen mussten. Ich habe ihnen für ein junges Mädchen unser Gästezimmer für die Nacht angeboten. Sie würden morgen natürlich wiederkommen und sich um die ganze Sache kümmern.“ Er wollte seinem Vater noch nicht sagen, daß es hier um seine Genia Intima ging. Nicht in dem Zustand, in dem sie gerade war. Und er hatte die FABELS-Agenten angefleht, es auch erstmal keinem zu sagen. Er konnte nur hoffen, daß sein Vater als Hellseher nicht auf die Idee kam, sich selber entsprechende Gedanken zu machen.

Rupperts Blick wurde noch düsterer. Aber jetzt noch abzulehnen, wo die schon alle vor seiner Haustür standen, dafür war es entschieden zu spät. „Meinetwegen. Wir reden später. Ich zeig' euch das Gästezimmer“, maulte er nur, warf Urnue noch einen todwünschenden Blick zu und verschwand dann im Haus, um den Staatlichen den Weg in den Keller zu zeigen. Früher war hier unten ein Fitnessraum mit Dusche und WC gewesen, den er für Urnue eingerichtet hatte. Aber nachdem seine beiden Söhne wieder hier eingezogen waren und die letzten freien Räume in Beschlag genommen hatten, hatte Ruppert ein weiteres Gästezimmer für sinnvoll gehalten und Urnues Trainingsgeräte ausgelagert. Seither hatte Urnue die Geräte in seinem eigenen Zimmer stehen.

„Es ist sehr freundlich, daß Sie uns helfen“, spielte Ben Darcy die Maskerade tadellos weiter mit. Er schaute sich möglichst unauffällig im ganzen Flur und Gästekeller um, bis er hinter sich die Gitterbox klappern hörte, in die man Nyu gesteckt hatte. Die anderen Polizisten brachten die Genia also schon herein.

„Eine Harpyie?“, stellte Ruppert in undeutbar negativem Tonfall fest.

„Es ist ja nur für eine Nacht“, log Danny.

„Und wieso ist die bewusstlos und weggesperrt?“

„Die Polizisten mussten sie betäuben. Es gab da ein paar Komplikationen.“

Aha, gefährlich war sie also auch noch. Der Banker im grauen Anzug atmete tief durch, verkniff sich aber weitere Kommentare, solange die Gesetzeshüter noch in seinem Haus herumrannten.
 

Nach einigem Hin und Her, einer Litanei an Dankesfloskeln und an Versprechungen, daß man bald wiederkommen und sich um die Harpyie kümmern werde, zogen die Polizisten irgendwann endlich wieder ab. Ruppert wartete gerade noch lange genug bis die Haustür hinter ihnen ins Schloss fiel, dann nahm sein Gesicht eine knallrote Farbe an. Er wandte sich seinen beiden vom Regen durchgeweichten Söhnen zu. Joshs Genius Intimus hatte sich – wohlweislich – schon längst verzogen. „Sagt mal, habt ihr jetzt endgültig den Verstand verloren!?“, polterte er außer sich vor Wut los. „Verratet mir mal, was ihr um diese Uhrzeit in dem Zirkus zu suchen hattet! Ihr wart doch schon zur Nachmittags-Vorstellung dort!“

„Die haben in dem Zirkus Genii gefangen gehalten!“

„Das sagtet ihr bereits! Und ich habe euch verboten, wieder da hin zu gehen und euch einzumischen! Habt etwa ihr zwei die Bullen gerufen?“

„Nein. Wir wussten nicht, daß die auch dort auftauchen würden.“

„Und was soll dieses Ding da unten im Keller!?“, fauchte ihr Vater ungehalten. Er bekam keine Antwort. „Und wer von euch kam auf die glorreiche Idee, Urnue mitzunehmen und mir nichts zu sagen!?“

„Vater ...“, bat Josh beschwichtigend.

„Mir aus den Augen! Alle beide! Das klären wir morgen!“ Mit diesen Worten krallte er seinen Genius Intimus an der Lederjacke, zerrte ihn brutal mit sich davon und ließ seine beiden Söhne einfach im Flur stehen.
 

Ruppert riss Urnue am Schlawittchen die Treppen ins obere Stockwerk hinauf, so daß der etwas unbeholfen hinterher stolperte, und verfrachtete ihn in sein Zimmer. Urnue hatte ein eigenes Schlafzimmer direkt neben dem des Bankenbesitzers.

„Ruppert, aua!“, protestierte der Wiesel-Geist, wenn auch kleinlaut.

„Du verfluchtes Stück Dreck!“, beschimpfte Ruppert ihn laut, nachdem er die Tür von innen zugeschmissen hatte, und wischte ihm erstmal links und rechts je eine Backpfeife ins Gesicht. „Du wirst mir nicht nochmal abhauen, das schwöre ich dir! Einfach verschwinden und mich unbeaufsichtigt und wehrlos irgendwo zurück lassen! Was bildest du dir eigentlich ein!?“

„Aber ich hab doch unserem Hausmädchen aufgetragen, auf dich Acht zu geben ...“

„Hast du eine Ahnung, was alles hätte passieren können!? Mich zu schützen, ist DEINE Aufgabe, nicht die unseres Hausmädchens!“ Ruppert packte seinen entgeisterten Genius Intimus mit beiden Händen an den Kragenaufschlägen und schob ihn durch das Zimmer wie ein Bulldozer.

Urnue quietschte schockiert auf, als er rücklings in sein Bett gewuchtet wurde und Ruppert auf ihn kletterte.

Der Banker hielt mit links Urnues Handgelenk auf der Bettmatratze fest und setzte ihm auch noch ein Knie in den Bauch, um das reflexartige Drehen und Winden seines Schutzgeistes zu unterbinden. Seine rechte Hand schloss sich um Urnues Hals.

„Ruppert!“, heulte Urnue panisch auf und hielt endlich still. Er zog hart Luft ein. Atmen konnte er noch. Rupperts Griff zum Hals war kein Würgen, es war ein reiner Drohgriff, der nichts weiter als Wirkung erzielen sollte. Und das tat er. Obwohl das Knie in seinem Bauch extrem unangenehm war, traute sich Urnue nicht mehr, sich zu rühren. Über die mentale Verbindung zu Ruppert spürte er sehr deutlich, daß der zu weiteren Handgreiflichkeiten aufgelegt war, wenn Urnue Terz machte.

„Was du hier getan hast, war ein Schwerverbrechen, du Hund“, zischte sein Schützling ihn böse an. „Du wirst mir jetzt die oberste Regel aus dem Codex Geniorum aufsagen!“

„Ja ... äh ... Jeder Genius, ob gebunden oder nicht, ist verpflichtet einem Begabten in Not zu helfen, sofern dies nicht mit den Pflichten gegenüber dem eigenen Schützling in Konflikt gerät*“, betete Urnue leise den Text herunter. Den Blick hatte er inzwischen abgewandt. Er konnte Ruppert in dieser bedrohlichen Lage, mit dessen Hand an seiner Kehle, nicht in die Augen sehen.

„Und weiter?“

„Bei Zuwiderhandlung ist der betreffende Schutzgeist zu bannen.*“

Ruppert nickte vielsagend. „Warst du verpflichtet ihr zu helfen? Ist die Harpyie da unten in unserem Keller ein magisch begabter Mensch?“

„Nein, ein Genius.“

„Gerät es mit deinen Pflichten mir gegenüber in Konflikt, einfach abzuhauen und mich ungeschützt zu lassen?“

„Ja“, gab Urnue kleinlaut zu.

„Und? Soll ich dich jetzt bannen lassen?“

Urnues Gesicht wurde noch eine ganze Ecke wehleidiger. Er presste die Lippen aufeinander und schniefte leise, als wäre er kurz davor, zu heulen. Er sagte nichts dazu. Was auch?

Ruppert musterte den Genius Intimus unter sich verachtend, als würde er mangels Antwort nach einem neuen Aufhänger für weitere Kritik suchen. „Gott, wie ich diese schwarzen Klamotten an dir hasse! Ich hab dir immer die Freiheit gelassen, mit diesen Fetzen rumzurennen, wenn wir nicht gerade geschäftlich unterwegs waren. Und so dankst du mir das. Damit ist jetzt Schluss, mein Wort darauf. Nächste Woche geh ich vernünftige Sachen kaufen, die du von jetzt an tragen wirst. ... Und wisch dir diese verdammte Schminke aus dem Gesicht!“, fügte er angewidert an, als sein Blick mal wieder auf die Kajal-Umrandung um Urnues Augen fiel.

„Natürlich“, murmelte der Schutzgeist nur unterwürfig.

Ruppert kletterte endlich von ihm herunter und setzte sich auf den einzigen Stuhl in Urnues Zimmer. Sauer lehnte er sich mit verschränkten Armen zurück. Langsam regte er sich wieder ab. Er hatte seine gröbste Wut wohl ausreichend an dem Wiesel-Geist abreagiert, aber er gedachte das trotzdem noch hier und jetzt gründlich mit Urnue auszudiskutieren, egal wie spät es inzwischen schon war. „Wenn du dir noch eine Schote oder auch nur ein Widerwort leistest, ziehe ich hier noch ganz andere Seiten auf, daß das klar ist, dreckiger Abschaum.“

Der schwarzhaarige Genius nickte und sah ihm vorsichtig wieder ins Gesicht. Zögerlich richtete er sich in eine sitzende Haltung auf.

„Jetzt erzähl mir, was diese hirnrissige Aktion sollte! Was haben Josh und Danny dir eingeredet, damit du da mitgehst?“, verlangte er böse.

„Hätte ich sie denn allein gehen lassen sollen?“, hauchte Urnue kleinlaut.

„Du hättest sie GAR NICHT gehen lassen sollen, du degeneriertes Kamel!“, blaffte Ruppert ihn expolsiv an. „Wie haben die zwei Jungs es überhaupt geschafft, daß die Polizei eine ausgetickte, randalierende Harpyie in eine Pflegefamilie steckt und unbeaufsichtigt hier lässt, statt sie wegzusperren?“

„Danny hat ihnen sehr glaubhaft versichert, daß wir sie unter Kontrolle halten können, wenn irgendwas ist. Der Kellerraum ist absperrbar. Und selbst wenn sie raus kommt, kann ich sie ja ... aufhalten ... und ...“ Er unterbrach sich selbst, als Rupperts Blick von Wort zu Wort düsterer wurde. Er machte es offenbar nur schlimmer.

„Seid ihr alle miteinander komplett bescheuert!?“, wollte der Banker wissen.

„Ich kann sie wirklich unter Kontrolle halten. Das habe ich schon im Zirkus getan.“

„Dann war das also deine Idee, sie hier her zu holen???“

„Nein!“, beeilte sich Urnue panisch zu versichern, aber zu spät. Er hatte im gleichen Moment schon wieder alle fünf Finger seines Schützlings im Gesicht kleben.

„Du lügst! Oder verschweigst mir irgendwas! Vergiss nicht, daß wir über ein silbernes Band miteinander verbunden sind! Ich weiß genau, was in dir vorgeht!“, schrie Ruppert auf ihn ein, schon wieder stehend und dadurch größer als Urnue.

Der Wiesel-Geist schlang lediglich schützend die Arme um seinen Kopf, ging in Deckung und sagte nichts mehr. Einen Moment lang fragte er sich, warum er sich eigentlich für Danny schlagen lassen musste. Aber versprochen war nunmal versprochen. Er hatte dem Jungen zugesichert, dicht zu halten.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, jetzt sehen wir Rupperts wahres Wesen. (Ich glaube, ich arbeite zuviel mit Rückblenden. Ich hätte die Story nicht in der Mitte anfangen sollen. XD)
* Zitate aus dem Codex Geniorum von Salix, zu finden in ihrer FF "Schutzbestie" Komplett anzeigen

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