Zum Inhalt der Seite

Crush on you

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zweites Datel Teil 2

Nachdem wir unsere Frozen Yoghurt verspeist hatten, entdeckte ich einen Buchladen. „Da will ich als nächstes rein!“ Sebastian schaute mich, aufgrund meiner plötzlichen Euphorie, verdutzt an. Was soll ich machen? Ich liebe Bücher nun mal. Ich könnte mich an manchen Tagen ewig in einem Buchladen aufhalten und stöbern. Selten ging ich mit leeren Händen wieder nach Hause. So kam es auch, dass ich lange vor den Regalen stand und einen Klappentext nach dem anderen las. „Hast du schon etwas gefunden?“, fragte Sebastian, der plötzlich neben mir stand. Erschrocken zuckte ich zusammen und erinnerte mich, dass wir gerade mitten in unserem zweiten Date waren! Fast schon entsetzt sah ich ihn an: „T-tut mir leid!“ Aber Sebastian lachte nur leise. „Ist doch okay. Ich mag es, dich in deiner „natürlichen Umgebung“ zu beobachten.“ Ärgerlich zog ich meine Augenbrauen tiefer ins Gesicht: „Blödmann! Ich bin doch kein Tier!“ „So hab ich das auch gar nicht gemeint“, lachte Sebastian wieder, „aber es ist schön zu sehen, wie du komplett versunken bist in die Bücher und alles andere vergisst.“ Er legte einen Arm um meine Schultern und gab mir zur Wiedergutmachung einen Kuss auf die Wange. Augenblicklich wurde nicht nur mein Gesicht, sondern sogar meine Ohren heiß! Ich war bestimmt feuerrot geworden und wendete peinlich berührt mein Gesicht ab. „Süß“, hauchte Sebastian mir ins Ohr, dann entfernte er sich ein paar Schritte, da er ein interessantes Buch gesehen hatte. Und ich wünschte mir ein Loch, in das ich mich verkriechen konnte. Wenigstens so lange, bis sich meine Gesichtsfarbe und mein Herzschlag wieder beruhigt hatten. Wäre ich in einem Cartoon, würde mein Herz, gut sichtbar für jeden, bei jedem Schlag weit aus meiner Brust springen, sich unter meiner Kleidung abzeichnen und sich dann wieder zurückziehen. Zum Glück war ich aber in der realen Welt. Hier konnte ich mich zwar nicht in einem Loch, aber dafür mein immer noch heißes Gesicht in einem Buch und unter meinen Haaren verstecken.
 

Nachdem mein Körper sich wieder beruhigt hatte, entschied ich mich für drei Bücher, die ich unbedingt haben musste. Ich schaute nach Sebastian, dieser las sich gerade die Beschreibung eines Buches durch. „Ich hab alles“, sagte ich und er schaute überrascht auf. Als er mir in Auge blickte, lächelte er. „Ich auch. Für was hast du dich entschieden?“ Ich zeigte ihm meine Auswahl, drei Krimis. Er hatte sich einen Roman ausgesucht. Ich musste ihn überrascht angeschaut haben, denn Sebastian sagte: „Der soll echt gut sein, ich wollte ihn schon länger lesen. Vor allem, da es um eine Beziehung zwischen zwei jungen Männern geht.“ „Sowas liest du?“, meine Stimme klang überraschter, als ich es wollte. Sebastian grinste mich an, als er sagte: „Klar, wieso nicht?“ Er zwinkerte mir zu und ging Richtung Kasse. Ein paar Herzschläge lang stand ich einfach nur sprachlos da. Flirtete er etwa mit mir?! Vorhin hatte er mich auch als „süß“ bezeichnet, wie mir jetzt erst wirklich bewusst wurde. Augenblicklich wurden meine Wangen schon wieder warm. Ich seufzte leise genervt, dann ging ich auch zur Kasse, um zu bezahlen. Sebastian sollte schließlich nicht auf mich warten, nur, weil er mit mir geflirtet hatte. Und ich zu dämlich war, es zu merken oder gar darauf einzugehen.

Als wir aus dem Geschäft gegangen waren, überlegte ich, wie ich mit Sebastian flirten könnte. Ich hatte nicht wirklich eine Ahnung davon, aber erzwingen konnte ich es nicht. „Wohin jetzt?“, fragte er mich. Gute Frage. Ich überlegte kurz, dann sagte ich: „Allmählich bekomme ich Hunger. Gehen wir essen?“ „Und danach Kino?“, schlug Sebastian vor. Ich stimmte gut gelaunt zu und schnell entschieden wir uns für Pizza.

Das Essen verlief weitestgehend schweigend, aber es war trotzdem angenehm. Wie ich schon auf dem Rummel festgestellt hatte, machte mit Sebastian sogar schweigen Spaß.
 

„Kino? Oder willst du lieber nach Hause?“, fragte er mich, nachdem wir gegessen hatten. Da ich es sehr genoss, mit Sebastian Zeit zu verbringen, sagte ich sofort: „Kino!“ Er lachte wieder sein angenehmes Lachen und sagte: „Das war eindeutig. Möchtest du in einen bestimmten Film?“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich weiß auch gar nicht, was aktuell läuft. Bin da nie auf dem Laufenden. Solange es kein Horror ist, bin ich da recht offen.“ „Zu schade, ich hätte so~ gerne diesen einen Film gesehen. Ein Pärchen, das ein Wochenende in einer Hütte mitten im Wald verbringt, doch dann passieren seltsame Dinge. Plötzlich läuft Blut statt Wasser aus dem Hahn, wenn sie ihn aufdrehen, nachts hören sie schwere Schritte, die über den Holzboden schlurfen, bis plötzlich die Frau mitten in der Nacht aus dem Bett gezerrt wird, von etwas, das nicht sichtbar ist und-“ „Stopp!!“, unterbrach ich ihn entsetzt. So gerne, wie ich Krimis mochte, so sehr hasste ich Horror. Davon konnte ich nicht schlafen und war eine Zeit lang regelrecht paranoid!

Sebastian lachte leise. „Keine Angst, ich mach nur Spaß. Ich steh, ehrlich gesagt, auch nicht so auf Horrorfilme, lieber Actionfilme und Komödien.“ Ich warf ihm einen bösen Blick zu, aufgrund seines nicht lustigen Scherzes, aber dann lächelte ich. „Komödien mag ich auch!“ „Dann schauen wir mal, was sie im Moment für Filme anbieten“, sagte Sebastian mit einem liebevollen Lächeln.
 

Als wir vor dem Eingang des Kinos standen, betrachteten wir die verschiedenen Plakate. Die Auswahl war recht groß. Wir entschieden uns für eine Komödie, die schon seit ein paar Wochen lief. Es klang interessant und der Kinosaal würde nicht allzu voll sein. „Möchtest du Popcorn?“, fragte Sebastian mich, nachdem wir die Karten geholt haben. „Aber ich zahle, du hast schon die Karten gekauft!“ Ohne eine Antwort abzuwarten, kaufte ich eine große Tüte mit süßem Popcorn und zwei große Cola.

Sebastian nahm mir meine Einkaufstüten ab, damit ich das Popcorn und mein Getränk tragen konnte, dann gingen wir in den Saal. Wie zu erwarten war, waren nur eine Handvoll Leute anwesend. Die Werbung hatte schon begonnen, also würden, wenn überhaupt, nicht mehr viele dazu stoßen. Wir setzten uns in die hinterste Reihe, die wir für uns allein hatten. Das Popcorn stellte ich auf meinen Schoß, da es zwischen unseren Sitzen keine Halterung gab. Schon bevor der Film anfing, hatte ich begonnen Popcorn in mich zu schaufeln. „Hast du immer noch Hunger?“, fragte Sebastian mich belustigt. „Eigentlich nicht. Willst du auch welches?“ „Gerne.“ In seiner Stimme schwang ein anzüglicher Unterton mit, den ich aber nicht so recht verstand. Erst, als Sebastian sich etwas Popcorn nahm und damit quasi in meinen Schritt fasste, wurde es mir klar. Zum Glück fing in diesem Moment der Film an und es war zu dunkel, als dass er mein feuerrotes Gesicht hätte sehen können.
 

Während dem Film lachten wir viel, es war eine gute Wahl gewesen. Bei manchen Szenen konnte ich gar nicht mehr aufhören zu lachen. Es war mir fast schon unangenehm, wenn niemand mehr, außer mir, lachte, aber der Film war genau mein Humor. Ich lachte, bis mir kleine Tränchen in den Augen standen. Als wir, nach dem Abspann, den Saal verließen, hatte ich mich immer noch nicht ganz beruhigt. Verstohlen wischte ich mir mit dem Ärmel über mein sichtbares Auge, dann schob ich meine Augenbinde ein Stück nach oben, um mir auch über das verborgene Auge zu wischen. Sebastian beobachtete mich dabei, aber da ich mich so wohl fühlte, realisierte ich nicht, was ich tat. Irgendwo war es mir auch egal, dass er das sah. Was sich unter der Augenbinde verbarg, konnte er doch nicht sehen.

„Der Film war klasse!“, strahlte ich ihn an und Sebastian stimmte mir grinsend zu. Nachdem wir kontrollierten, dass wir auch alles dabei hatten, verließen wir das Kino und dann die Mall. Wir redeten noch eine ganze Weile über den Film, bis wir an der U-Bahnstation ankamen. Da es langsam spät wurde, wurde es Zeit nach Hause zu gehen. Schweren Herzens verabschiedete ich mich, wobei ich Sebastian gleich fragte, ob er am nächsten Wochenende Zeit hätte. „Leider nicht. Da ich meine Schicht von heute getauscht habe, muss ich nächsten Samstag und Sonntag arbeiten.“ Er seufzte und ich versuchte, meine Enttäuschung zu verbergen. „Aber hast du nicht auch bald Ferien?“ Da war was. „Ja, Montag in einer Woche ist der erste Ferientag.“ „Wollen wir uns dann an dem Tag treffen?“, schlug Sebastian vor und ich stimmte zu. Da ich in dieser letzten Woche noch zwei Klausuren schreiben musste, hatte ich noch gar nicht weiter geplant.

Wir verabschiedeten uns mit einer Umarmung und ich bekam noch einen Kuss auf die Wange. „Ich würde dich jetzt gerne küssen, aber hier sind zu viele Menschen“, flüsterte Sebastian mir mit rauer Stimme ins Ohr, während er mich an sich drückte. Ich schluckte trocken und meine Wangen färbten sich rot. Mein Herz schlug heftig gegen meine Rippen und so war ich ganz froh, dass wir uns voneinander lösten, sonst hätte Sebastian bestimmt meinen schnellen, heftigen Herzschlag gespürt. „Schreib mir, wenn du zu Hause bist!“, rief er mir noch zu, hob die Hand, dann verschwand er aus meiner Sicht. Wir fuhren mit verschiedenen Linien nach Hause.
 

Glücklich kam ich zu Hause an. „Ich bin zu Hause!“, rief ich einfach mal ins Haus. Und schon kam meine Mutter um die Ecke. „Ciel! Da bist du ja! Oh, zeig mal, was du gekauft hast!“ „Mum, lass mich doch erst mal rein kommen“, schob ich meine Mutter zur Seite und ging ins Esszimmer. Natürlich folgte sie mir und wollte wissen, wie mein Tag war. Sie wusste nicht, dass ich ein Date hatte. Sie dachte, ich sei mit einem Freund unterwegs gewesen. Ich packte die erste Tüte aus, da war auch der blaue Pullover drin. „Oh, der steht dir gut!“ Ein bisschen peinlich berührt zeigte ich ihr das nächste Teil, das ich gekauft hatte.

Nachdem ich meiner Mutter alles gezeigt hatte, holte ich eine Schere, um die Etiketten abzuschneiden und warf dann alles in die Wäsche. Meine neuen Bücher stellte ich vorerst in mein recht volles Bücherregal. Ich freute mich schon darauf, sie zu lesen, aber es würde gleich Abendessen geben und die nächsten Tage musste ich mit lernen verbringen. Oder eher verschwenden.
 

Bevor ich nach unten ging, schrieb ich Sebastian noch schnell eine Nachricht, dass ich zu Hause sei und meiner Mutter erst noch die gekauften Sachen zeigen musste. Kaum hatte ich mein Handy zur Seite gelegt, um nach unten zu gehen, vibrierte es und kündigte eine neue Nachricht an. Sie war von Sebastian und augenblicklich fing ich unbewusst an, dämlich zu grinsen und in meinem Bauch kribbelte es. Er schrieb, dass es ihm genauso ergangen war. Kaum, dass er zu Hause war, hatte seine Mutter ihn belagert. Ich lachte leise und schrieb, ich würde mit ihm fühlen. Er lachte.
 

„Es war wirklich schön heute.“
 

Mein Herz pochte wieder spürbar in meiner Brust.
 

„Das war es. Danke, für den schönen Tag :)“
 

„Ich freue mich schon auf das nächste Mal ;)“
 

„Ich mich auch :D

Meine Mutter ruft, ich muss zum Abendessen.“
 

Ich legte mein Handy zur Seite und ging nach unten. Schnell fächerte ich mir Luft zu, damit meine Wangen wieder eine normaler Farbe annahmen. Nicht, dass meine Eltern noch unangenehme Fragen stellen würden.

Versteht mich nicht falsch, ich wollte Sebastian nicht ewig vor ihnen geheim halten. Aber es war noch ganz neu und am Anfang und ich wollte warten, wie es sich entwickelte. Hätte ich ein gebrochenes Herz, würde meine Mutter ständig um mich herumschwirren und Fragen stellen und mich umsorgen, also genau das, was ich dann nicht wollen würde. Sollte aus uns tatsächlich ein Paar werden, dann werde ich Sebastian meiner Familie vorstellen. Bis dahin reichte es, wenn Celest von ihm wusste.
 

~~~~~~~~~~~~~~~
 

Das nächste Kapitel heißt dann auch "Drittes Date Teil 1".



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yuna_musume_satan
2018-09-09T22:16:22+00:00 10.09.2018 00:16
wiedermal wunderbar geschrieben
hast du geplant das sebastian irgendwann mal erfärt( und wir auch) was sich hinter der augenbinde verbirgt
den das zeichen von sebastian kann es ja nicht sein
Antwort von:  Dolly-Bird
19.09.2018 05:56
Danke <3
Freut mich, dass es dir gefallen hat.
Sebastian (und ihr auch) werdet noch erfahren, was sich unter der Augenklappe verbirgt :)


Zurück