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Warrior Cats: Frozen Hearts

von

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First Blood

Die Finsterniss der Neumondnacht hatte sich über die vom nahendem Winter mit Reif bedeckten Bäume gelegt. Der Himmel war klar und die Seelen der Ahnenkrieger die das Tor zum Jenseits bereits durchquert hatten, funkelten in der Abwesenheit des Mondes um so heller in der unendlichen Dunkelheit. Eigentlich hätte sich kein Lüftchen regen dürfen, doch die Nadeln die den Boden der unzugänglichen Hänge zum größten Teil bedeckten wurden von einem urplötzlich vorbei stobendem, silbernem Geschöpf aufgewirbelt wie von einem Wirbelsturm. Eigentlich hätte das Wesen sich leise und graziel bewegen müssen. Lautlos, wie der Geist des Waldes. Doch dafür blieb ihm jetzt nicht die Zeit. Er hatte keine Zeit sich darum zu scheren wie viel Lärm er verursachte, obwohl sein Mentor ihm dafür vermutlich die Ohren abgebissen hätte. Keine Zeit den, von seinem lauten Pfoten aufgescheuchten Beutetieren nachzustellen, obgleich die Frischbeute sicher willkommen gewesen wäre. Wenn er das Lager nicht schnell erreichte würde sowieso bald niemand mehr übrig sein, der sich ernähren musste. Er sprang geübt über die scharfen Kanten der Felsvorsprünge die sein Zuhause umgaben. Für jeden der sich nicht auskannte, wären diese Klippen eine potenziell tödliche Falle gewesen, man musste wissen wohin mein seine Pfoten setzen musste um nicht abzurutschen und den steilen Abhang herunter zu rollen wie ein losgetretener Stein. Endlich hatte er den Haupteingang zu der halb eingestürzten Höhle erreicht die er, wie seine Ahnen zuvor, sein Zuhause nannte. Keuchend kam er zum Stehen, in Sichtweite der beiden glühenden Augenpaare, die den Eingang in Felsnischen versteckt bewachten. "Silberpfote?" maunzte eine vertraute Stimme, deren Besitzerin sich geschmeidig aus ihrer Nische heraus wand und zu ihm hinüber glitt. "Was hast du zu dieser Zeit hier draußen verloren?" verlangte sie zu wissen. Silberpfote wandte sich ihr, immer noch hechelnd zu. "Nachtflügel" begann er und sie zuckte zusammen. Kein Wunder. Er war sich sicher das selbst ein Krieger ohne Nase wissen würde wie viel er Angst hatte, sie stand ihm geradezu ins Gesicht geschrieben. "Ich muss zu Nadelstern. Sofort." Nachtflügel überbrückte die Schnurrhaarlänge zwischen ihnen und begann sanft sein Ohr zu lecken. "Bei allen Ahnen im Himmel, was ist los?" schnurrte sie leise. Beruhigend. Vertraut. Bis vor wenigen Nächten war Nachtflügel selbst noch Schülerin gewesen, ihr Nest hatte neben seinem gelegen. So kurz die Trennung auch erst her sein mochte, Silberpfote spürte Wärme in sich aufsteigen, als sie ihm plötzlich wieder so nahe war. Am liebsten hätte er sich in ihr warmes Fell gekuschelt, ihren Duft aufgesogen und einfach die Augen geschlossen... "Antworte!" fauchte die zweite Kätzin, die er bisher kaum wargenommen hatte. Jetzt konnte er die große graue , die sich mit zornig funkelnden Augen vor ihm aufbaute, aber kaum noch übersehen. Die Wut in ihrer Stimme lies ihm das Blut in den Venen gefrieren. Graufuß war warhaftig die letzte Katze deren Wut er auf sich ziehen wollte, hatte er sich doch sein Leben lang bemüht sie stolz zu machen. "M..Mutter. Ich.." Sie schnitt ihm mit einem Zischen das Wort ab. "Winsel nicht so, erkläre dich lieber! Was hast du in der Nacht außerhalb des Lagers zu suchen, obwohl du nicht für die Nachtpatroille eingeteilt worden bist? Und was hat dich da draußen gestochen, dass du hier angerannt kommst und Nadelstern um seine wohl verdiente Nachtruhe bringen willst? Silberpfote, ich habe besseres von dir erwartet..." "Ist das Blut?" unterbrach Nachtflügel Graufuß´ Standpauke. Silberpfote senkte den Blick zu seinen bluverschmierten Pfoten hinab. Tausend Worte steckten ihm in der Kehle, aber er brachte nicht einen Ton hervor. Zu groß war die Schande darüber wie der rote Lebenssaft an seine Krallen gelangt war. "Bei den Geistern der Berge, es ist so viel. Silberpfote, du musst sofort zu Blitzschweif und dich versorgen lassen.." "Es ist nicht meins!" brach aus ihm hervor. Konnte sie es denn nicht riechen? Das das Blut nicht seinen Geruch trug sondern einen Geruch der gerade Nachtflügel so vertraut sein sollte wie der eigene? Er wagte es nicht auf zu sehen, er spürte das Entsetzen der beiden auch so. Wie sehr sie ihn hassen werden, wenn sie erfahren was er getan hatte. Und welche Folgen seine Tat noch für den ganzen Clan haben wird. "Nachtflügel, hohl Nadelstern.." sagte Graufuß. Brüchig und langsam, als wäre ihr Gehirn schockgefrostet worden. Wordlos, mit ungläubig geweiteten Augen drehte sich Nachtflügel auf der Stelle um und preschte ins innere der Höhle. Wehmütig sah ihr Silberpfote nach und atmete tief ein um sich ihren süßen Duft ein zu prägen. Denn das war ohne Zweifel das letzte Mal gewesen, das sie ihm so nahe gekommen war. Und ihm war wohl bewusst das er ihren Hass verdiente. So wie er alles schlechte verdiente was ihn von nun an erwarten würde. Er schloss die Augen und lies sich erschöpft auf den kalten Stein nieder, in der seltsamen Hoffnung nie mehr aufzustehen. Er war so unendlich müde, so schwach. Und so dumm. Ein dummes Junges wie er verdiete die Ehre nicht jemals Krieger zu sein."Es tut mir so leid" flüsterte er in die kalte Nachtluft, obwohl er wusste das nicht einmal die Ahnen ihn hören konnten.



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