Cereza

Okay, ich bin aus Zufall beim Scrollen über die neuen Veröffentlichungen hier gelandet, und wer so lieb nach konstruktiver Kritik fragt, soll auch welche bekommen.

Also, ganz zu Beginn: Was ich hier im Prolog gelesen hab, ist zumindest schon mal viel besser als meine erste Fanfic vor... uhm, 16/17 Jahren. Durch deine bildlichen Beschreibungen schaffst du es, Stimmung und Atmosphäre zu schaffen, weiter so, und bau das gerne noch aus, ich mag das. Dein Pacing (also die Szenensetzung) an sich ist auch schon ziemlich gut, der Aufbau mit der Jagd, der Detransformation(?) [auf jeden Fall mag ich es, dass du es hier so vage lässt] und dann vor allem Cerezas schroffe Art und Umschreibung, die sie direkt wie einen interessanten Charakter wirken last, über den man mehr wissen will. Also auch hier alles richtig gemacht.

Jetzt kommt meine vielleicht größte Kritik: Lesbarkeit und Rechschreibung. Ich weiß nicht, mit welchem Programm du schreibst oder ob du auf dem Handy schreibst, aber so Kleinigkeiten wie plötzlich mitten im Satz großgeschriebene Verben oder Adjektive stören den Lesefluss dann doch schon irgendwie. Was die Lesbarkeit mMn auch enorm verbessern würde, wären Absätze/Zeilenumbrüche, so wie ich sie hier im Kommentar schon die ganze Zeit benutze. Du hast zwar einen bereits eingebaut, aber dennoch wirkt das Ganze immer noch wie eine einzige, riesige Reihe Text. Nach Cerazas Beschreibung würde sich vielleicht noch einer gut machen. (Gut, ich bin auch so ein Mensch, der bei Dialogen gerne mit Zeilenumbrüchen arbeitet, aber das ist laut meiner Beta eh so ein Quirk von mir.) Ich hab's auch gerade im Klammerntext angesprochen, vielleicht ware ein Beta für dich nicht schlecht, der auf solche Kleinigkeiten für dich achtet.
Was mir... ich will nicht sagen negativ, das wäre zu stark, aber was mich etwas gestört hat ist die... Inkonsequenz bei der Art, wie du Gedanken ausschreibst. Zumindest war ich leicht verwirrt, was jetzt genau Gedanke war. War bei mir am Anfang aber ganz genauso. Mein Vorschlag ware, evtl mit Formatierung zu arbeiten.
Also, statt >„Ist er noch da?“ fragte er sich hoffnungsvoll 'Vielleicht hab ich ihn abgehängt.“< entweder >Ist er noch da? fragte er sich hoffnungsvoll, Vielleicht hab ich ihn abgehängt.< oder, was mein persönlicher Favorit ist, indirekt denken lassen, ergo >Hoffnungsvoll fragte er sich, ob der Bär noch da war. Vielleicht hatte er ihn ja abgehängt.<

Ansonsten hab ich eigentlich nur noch Kleinigkeiten. Zeitweise hatte ich das Gefühl, als ob du dich nicht ganz entscheiden könntest, ob du aus der Sicht eines Polizisten schreibst oder eines Jungen - selbst wenn der Polizist jung ist, und von seinem Ü40 Kollegen Junge genannt wird, ist er mit ca 20etwas bestimmt kein Junge mehr, weswegen ich die Beschreibung etwas unpassend finde.
Es sieht schöner aus (und idR macht man das auch so), wenn man Zahlwörter bis 10 im Text als Wort ausschreibt.
"Erste nach einer Weile" ist ziemlich... schwach von der Wirkung und würde ich generell in Szenen, die 'impact' haben sollen, vermeiden und konkretere Zeitangaben wie "Erst einige Augenblicke/Momente/Atemzüge/Sekunden/Minuten/etc" nehmen.
Vielleicht könntest du durch ein kleines Adjektiv wie 'dunkel' vor Seitengasse oder 'durch die Dunkelheit' zwischen weiter und zurück wich, um anzudeuten, dass Nacht ist, ich bin erst am Ende des ersten Absatzes durch die Straßenlaterne drauf gekommen, dass es Abend ist, und so hast du gleich nochmal einen Fetzen mehr Atmosphäre.

Soooo, ich hoffe ich hab dich mit diesem Kommentar jetzt nicht erschlagen oder entmutigt oder irgendwas, aber generell muss ich sagen, dass es für dein erstes Schriftstück schon mal sehr gut ist, weiter so! 030/)

Hi

Interessant . Mal sehen wie es weiter geht mit Ceresa.

MfG obi