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Mouth Soul

von

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Auseinandersetzungen!

Es war geschehen. Letzte Nacht war es geschehen! Seru hatte mich geküsst! So richtig leidenschaftlich!

Nun überlegte ich, ob meine Euphorie nun begründet war oder nicht. Tat er es, weil er es tun wollte, oder war das wieder nur eine Methode mit der er sich seine Stärke und meine Hörigkeit sichern wollte?

Jedenfalls verunsicherte mich das nun umso mehr. Meine Gedanken schwelgten nur noch in diese Richtung.

Selbst in der Schule konnte ich mich nicht mehr wirklich konzentrieren. Ständig war ich abwesend und wurde ermahnt.

Alan, der sich das ganze Szenario reinzog, suchte ständig nach einer Erklärung für diese Situation, aus Sorge, es könnte etwas schlimmes passiert sein. In der großen Pause ging er daher genauer auf Ursachenforschung.

Zu diesem Zweck schliff er mich verbotener Weise aufs Dach, der Schule. Schätze, damit ich ihm nicht mehr ausweichen konnte.

Er hatte mich an die Wand neben die Tür, des Einganges ins Schulgebäude gedrückt und fixierte mich mit seinen Augen.
 

"Nori, was ist passiert, als ich nicht da war?! Da war doch etwas! Und lüg mich ja nicht an, ich kann es dir an der Nasenspitze ansehen!"

Ich schüttelte den Kopf. Ich konnte ihm doch unmöglich sagen, dass Seru mich auf diese Weise geküsst hatte. Er konnte ihn nicht leiden und würde versuchen ihn zur Rechenschaft zu ziehen, oder auf mich ein zu reden. Doch ich wusste genau, das er gegen Seru keine Chance hatte, ganz gleich wie stark er auch wahr.

"Nein, da ist nichts! Das bildest du dir nur ein! Wirklich!", versuchte ich ihm zu verstehen zu geben. Es war mir schon irgendwie unangenehm von meinem besten Freund so an die Wand gedrückt zu werden.

Plötzlich fiel sein Blick auf eine bestimmte Stelle, was ihn dazu brachte mein Gesicht mit seiner Hand zu greifen, um es zur Seite zu drehen und mit der anderen einen Teil des Kragens meines Hemdes zur Seite zu ziehen.

"Was ist das?!", wollte er gereizt wissen.

"Was?", aus einem Reflex heraus, versuchte ich mich zu befreien, doch hatte keine Chance.

"Ein Knutschfleck!"

Was? Ein Knutschfleck? Wann...hatte er denn den gemacht????

"Hat er dich etwa angefasst? Sag schon?!", wollte Alan wissen. Seine rotbrauen Augen sahen dabei aus wie die einer Katze und sein rotes Haar erschien auf einmal noch röter, als es ohnehin schon war.

"Äh...naja...", druckste ich auffällig herum. Kein Wunder, das ihn das langsam nervös machte. Noch auffälliger gings ja wohl nicht, Nori...

"Nori!", ermahnte er mich.

Ich verzog die Mundwinkel.

"Er hat mich nur geküsst...", antwortete ich kurz, wurde dabei rot. Schon der Gedanke daran machte, das mir innerlich ganz heiß wurde.

Alan ließ von mir ab, als ich anfing zu zittern und die Hände zu Fäusten zusammen zu ballen.

"Was...? Bist du dir da sicher? So wie es aussieht scheint ihm das nicht gereicht zu haben. Hast du eine Ahnung was das bedeutet Nori?"

Ich war mir sicher, dass er versuchte mir irgendwas verständlich zu machen, aber ich kam einfach nicht drauf. Denn für solche Dinge war ich gänzlich unsensibel.

Daher antwortete Alan für mich.

"Er hat dich markiert!"

"Markiert?"

Bitte was?

"Ja, er hat dich als seine Beute, oder sein Eigentum markiert, als Beweis, dass dich kein anderer anrühren darf! Er will dich an sich binden!", erklärte er mir.

Es dauerte eine Weile, bis meine Begriffsstutzigkeit sich langsam löste und seine Worte nach und nach eine Sinnhaftigkeit für mich ergaben. Je klarer mir ihre Bedeutung wurde, desto mehr Herzklopfen bekam ich. Ein seltsames Gefühl kam in mir hoch und durchfuhr meinen ganzen Körper.

Alan massierte sich kopfschüttelnd die Schläfen.

"Oh man Nori, wie naiv kann man nur sein?"

Nun war ein Moment der Ruhe zwischen uns eingekehrt, als plötzlich jemand seine Stimme erhob.

"Seid ihr fertig?", fragte eine unterkühlte Stimme, die ich nur zu gut kannte.

Alan drehte sich in Serus Richtung,

"Man! Vor dir hat man aber auch echt keine Ruhe! Was fällt dir ein uns zu belauschen?", knurrte Alan.

"Das Gleiche könnte ich von dir behaupten...misch dich nicht in Angelegenheiten ein, die dich nichts angehen!", argumentierte er weiter unterkühlt.

Alan fauchte wie eine Katze. Das hatte er echt drauf.

Plötzlich hörte ich das Läuten der Klingel.

"Äh also...der Unterricht fängt gleich an, ich geh dann mal...", erläuterte ich und machte mich aus dem Staub, bevor die Beiden sich wirklich nicht mehr im Griff hatten. Wenn sie sich stritten, sollte man wirklich nicht zwischen ihnen stehen.

Noch dazu diese Peinlichkeit, das Seru alles mitbekommen hatte. Alan, du Idiot!
 

Alan kam mit etwas Verspätung in den Unterricht, mitunter leicht demoliert und wurde vom Lehrer ermahnt. Ihm war anzusehen, das seine Laune auf dem Tiefpunkt gelangt war. Den Rest des Schultages sprach er mich auch nicht mehr an.

Nach der letzten Stunde, auf dem Weg zum Ausgang des Schulgebäudes sprach Lisa mich an. "Hey Nori...ist alles in Ordnung zwischen dir und Alan? Ihr verhaltet euch heute beide schon die ganze Zeit so seltsam.", stellte sie fest. Na kein Wunder, das sie etwas merkte, so wie wir uns verhielten...bald hatte es sicher auch die ganze Klasse mitbekommen.

"Nein, nein, es ist alles in Ordnung.", ich hatte nun wirklich keine Lust, oder das Bedürfnis, ihr das alles zu erklären. Zumal ich so oder so keinem außenstehenden davon erzählen durfte.

Ja...obwohl ich nicht der Einzige in dieser mir vorliegenden Situation war, war ich auf eine Weise allein.

"Okay, dann bin ich ja beruhigt.", ihre Lippen formten sich zu einem süßen Lächeln. Sie war wirklich ein nettes Mädchen.

"Sag mal hast nicht Lust dich mal wieder auf ein Date mit mir zu treffen?", fragte sie mit leicht geröteten Wangen nach. Am liebsten hätte ich, "Ja", gesagt. Doch das konnte ich nicht, denn wenn ich recht darüber nachdachte kam es mir plötzlich vor wie...Verrat. Ich strich mir mit dem Zeigefinger über meine Lippen. "Nori?", harkte Lisa nach. Ich erschrak, da ich von der einen Minute auf die Andere ganz in meine Gedanken vertieft war, "Äh, ja...ähm..", als ich ihr gerade antworten wollte, wurde ich am Arm gepackt. "Sorry aber, Nori hat schon was vor!", machte eine tiefe, männliche Stimme deutlich und zog mich an sich heran. Lisa wich dabei mit roten Wangen zurück. Unmöglich, das kann doch nicht...! Als ich hochsah konnte ich meinen Augen nicht glauben. Es war...Seru, der sich komplett in einen Menschen verwandelt hatte und mit seinem Aussehen die Blicke aller Mädchen auf sich zog.

"Se...Seru....", murmelte ich. Nun rutschte seine Hand tiefer zu meiner Hand. "Entschuldige uns.", bat er sie mit rauer, unterkühlter Stimme. "Äh...Ja...", antwortete sie wortkarg, immer noch rot im Gesicht. Hinter ihr tauchte Alan auf. "Hey! Was soll das?!", knurrte dieser genervt. Lisa schaute verwirrt hin und her. "Lass ihn sofort los!", im Eiltempo marschierte er auf uns zu.

"Misch dich nicht ein, oder legst du es etwa hier auf einen Streit an!?", funkelte Seru ihn an. Plötzlich blieb Alan zutiefst verärgert stehen. Seine rechte Hand ballte sich zu einer Faust zusammen.

"Du solltest dich besser um DEINE Angelegenheit kümmern!", befahl er ihm und zerrte mich dann hinter sich her.

Was meinte er nur damit? Alans Angelegenheit?

Seru? Alan? Konnte mich mal bitte jemand aufklären?

Alan blieb stehen.

„Arsch!“, Seru blieb mit mir stehen, ich stieß dabei gegen seine Schulter. „ Du hast echt null Feingefühl! Als würde ich das nicht längst tun!?“, herrschte er ihn wütend an. Lisa und einige andere Menschen in unserer Umgebung waren mitten im Zentrum der Streitereien. Das war gar nicht gut! Serus Hand drückte meine gefährlich fest. Wenn das so weiterging, explodierte er noch. Seine eisblauen Augen funkelten ihn giftig an.

„Du irrst dich! Alles was du tust ist, wie ein Feigling davon zu laufen! Tz! Du versuchst das Alles zu verdrängen, statt dich deinem Schicksal zu stellen und dagegen anzukämpfen!“, fauchte er.

„Ähm…Nori? Was ist hier los…?“, wollte Lisa plötzlich wissen und für einen Moment, kühlte die angespannte Atmosphäre, die zum schneiden Dick war, ab.

„Ähm, nichts! Das ist ganz normal. Die beiden können sich einfach nicht ausstehen und müssen sich ständig streiten! Sie können einfach nicht anders…“, redete ich mich raus, ohne wirklich zu lügen. Das war wohl schon immer so und würde wohl auch nie anders sein. Nicht so lange sie einander gegenüber standen. Die Situation konnte also nur entschärft werden, wenn man die beiden trennte. Also entschied ich mich von mir aus mit Seru zu gehen, da ich wusste, das er Alan oder andere Menschen niemals in Ruhe lassen würde, solange ich ihm nicht folgte. Es machte ihn wütend…ja er wirkte…eifersüchtig…konnte man das so nennen? Um ehrlich zu sein, hatte ich noch nie einen Grund darüber nach zudenken. Jetzt schon…dann würde es also auch einen Grund geben euphorisch zu sein? Oder begab ich mich da auf viel zu dünnes Eis? Apropos Eis, ich merkte, wie die Umgebung sich nach und nach noch mehr abkühlte. Ganz schön ungemütlich. Auch die Menschen um uns herum, schienen die Kälte zu spüren.

„Ach so…Komisch, es ist auf einmal so kalt…“, merkte Lisa an. „Echt? Ich merke nichts…du kriegst doch keine Erkältung…“, entgegnete ich. Dumme Frage. Lisa seufzte. „Hoffentlich nicht..“

Ich drückte Serus Hand. „ Also pass auf dich auf Lisa, wir müssen dann los“, verabschiedete ich mich. Sie nickte nur. „…Lass uns gehen Seru…“, bat ich ihn, um zu verhindern, dass er seine ganze Umgebung und auch mich schockfrostete. Das bekam mir nicht so…und gerade für Menschen könnten seine Ausbrüche auch schnell tödlich sein. Und Seru würde sich nicht mal darum scheren. Denn eines hatte ich gelernt; Das Serus grundlegendsten Gefühlsregungen, die er nach außen hin zeigte, zu meist aus Verachtung, Wut, oder Gleichgültigkeit bestanden. Alan knirschte verächtlich mit den Zähnen, sah mich noch ein weiteres Mal mit zusammengepressten Lippen an und machte kehrt. Sicher fühlte er sich verlassen… Verlassen von seinem besten Freund. Das machte auch mir zu schaffen.

Ich seufzte innerlich, während ich nun Seru hinter mir herzog. Meine Hand fühlte sich nach und nach fast taub an. Taub vor Kälte. Meine Gefühle spielten Achterbahn.

Als wir einige Schritte gegangen waren und in eine verlassene Gasse gebogen waren, ließ Seru mich los und verwandelte sich wieder in eine Katze und auf der Stelle verschwand die Eiseskälte aus der Umgebung und auch aus meiner Hand.

„So ist es doch besser oder?“, murmelte der Kater. Ich nickte. Das stimmte schon. Ich war tatsächlich entspannter, wenn er die Gestalt einer Katze annahm, wohl weil eine Katze mich nicht so aufwühlte wie seine Menschliche Gestalt. Und noch etwas…Sobald er die Gestalt einer Katze annahm wurde seine Kraft, die er nach außen hin ausstrahlte, reduziert. Ich glaube im menschlichen Sprachgebrauch konnte man Seru auch als Pheromon Schleuder bezeichnen. Denn so wie es aussah musste er nicht mal existieren, um im Stande zu sein reihenweise Mädchenherzen zu brechen und meines. Wenn er ein Mensch wäre, würden ihm alle Herzen zufliegen…Das war so verdammt gefährlich für mein Herz…

„Gewöhn dich nicht dran…“, zischte er. Irgendwas sagte mir, das ich lieber nicht fragen sollte was er damit meinte.
 

Meine Mutter war nicht zu Hause, als wir ankamen, da sie heute Spätschicht hatte. Wir waren also allein. Das wollte mir nicht gefallen!

Sobald wir wieder im Haus waren, verwandelte Seru sich wieder und nahm mich kopfüber über sine Schulter.

„Seru! Hey! Lass das! Lass mich runter!“

„Vergiss es!“, hörte ich ihn nur sagen und landete wie auch das letzte Mal auf meinem Bett. Unsanft wohlbemerkt. Erschrocken sah ich ihn an, als er seine schwarze Jacke und sein graues T-Shirt auszog und so direkt auf mich zukam. Verdammt noch mal…was hatte er vor…?

„Los, zieh dich aus!“, forderte er von mir. „Was?“

„Zieh dich aus! Hab ich gesagt!“, seine Stimme klang bedrohlich und angsteinflößend. Ich biss mir auf die Unterlippe und mein Körper fing an zu zittern.

Er kam zu mir aufs Bett und beugte sich direkt vor mich, dann zwang er mich ihn anzusehen, in dem er mein Gesicht mit Daumen und Zeigefinge zu sich zog. „Oder willst du etwa, das ich dir die Kleider vom Leib reiße?!“

Was war nur los mit ihm?! Letztes Mal war er doch ganz anders…Hatte die Auseinandersetzung mit Alan ihn etwa so dermaßen aufgeragt? Oder lag es wieder an Lisa?

Es ging nicht…ich konnte nicht tun was er sagte. Nicht, wenn er so war! Es war so eiskalt…!

„Also gut, dann werde ich das wohl tun müssen!“, drohte er mir. Erschrocken von seinen Worten, riss ich die Augen auf und schubste ihn von mir, „Nein! Lass mich!“, auch wenn ich wusste, dass es vergebens war. Denn er würde mich immer kriegen. Egal was ich tat, oder wo ich sein würde. Er war stärker als ich, zumindest dachte ich das eine ganze Weile. Wie ich schon sagte…war ich immer der Meinung zu wissen, dass ich nie die Fähigkeiten haben würde wie Seru oder Kyo…

Serus Gesicht verfinsterte sich, dann stürzte er sich wieder auf mich und versuchte mich tatsächlich auszuziehen. Er riss mein Shirt hoch, zerrte es über meinen Kopf und machte sich an meiner Hose zu schaffen. Immer wieder stemmte ich mich mit aller Kraft gegen ihn, schrie wie am Spieß. Eine Mischung aus Angst und Wut machte sich in mir breit.

Seru drückte mir einen Kuss auf und schob ungeduldig seine Zunge in meinen Mund. „HM! Hmpf!“, auf einmal spürte ich eine Kraft in mir. Da war so ein Gefühl, das ich tief in mir vergraben haben musste und mich nun zu stärken schien. Und dann geschah etwas, womit ich nicht gerechnet hatte…

„HÖR AUF!“, schrie ich und mit meiner sich erhebenden Stimme setzte sich eine Kraft frei, die sich wie ein Schutzmantel um mich legte und Seru mit voller Wucht gegen die Wand stieß, so dass das Haus anfing zu wackeln und ein Riss in der Wand entstand…

Starr vor Schreck, war ich für einen Moment bewegungsunfähig, bis ich mich wieder rührte.

„Se…Seru…was… war das?“, wollte ich wissen…war wie von Sinnen.

Seru löste sich von der Wand und bewegte sich wieder auf mich zu. Zunächst zu meinem Erstaunen war er völlig unverletzt. Das konnte einem schon Angst machen, aber im Grunde, war es doch keine Überraschung. Für einen Moment zuckte ich zusammen, als er sich zu mir setzte und seine Hand nach mir ausstreckte. „Hm…“, doch er näherte sich langsam, gar übervorsichtig und streichelte sachte meinen Kopf. Wenn er so lieb war, schlug mir mein Herz auf einmal bis zum Hals.

„Das war dein…eigener Schutzzauber.“, antwortete er. Völlig verblüfft, starrte ich ihn an. „Schutzzauber? Aber…ich dachte immer, ich habe keine solchen Fähigkeiten…jedenfalls haben sie sich nie gezeigt…“, antwortete ich ihm.

„Das liegt sicher daran, dass du kaum Erinnerungen an dein früheres Ich hast und diese Fähigkeiten bisher nicht brauchtest… Es gibt noch vieles, was du nicht weißt, Nori…aber es ist an der Zeit, das du lernst deine Fähigkeiten zu nutzen…“, gab er mir zu verstehen, und nahm seine Hand wieder von meinem Kopf. Seine Augen richteten sich starr auf mich. So dass es unmöglich war, etwas in ihnen zu sehen. Sie blieben unverändert. Verdammt! „In dir steckt eine verborgene Kraft, die erst noch entfacht werden muss. Das hier war nur ein Bruchteil dessen, zu was du fähig bist.“, erklärte er mir. Mir war überhaupt noch nicht klar, was das eigentlich bedeutete. Was ich aber unbedingt wissen musste war…

Ich presste die Lippen auf einander und rieb mir über meinen nackten Arm. Es war so kalt. „Aber…sag mal musstest du mir dafür…denn solch eine Angst machen? Ich dachte, dass du…“, plötzlich streckte er wieder seine Hand nach mir aus und zog mich an meinem Handgelenk zu sich. „Was dachtest du? Etwa…das ich es wirklich tun würde?“, wollte er von mir wissen. Sein Blick dabei war eiskalt. Das ließ mich zurückschrecken, aber er hielt mich weiter fest. „Naja also…was soll ich auch denken? Immerhin hast du mir eben die Klamotten vom Leib gerissen!“, erläuterte ich ihm. „Im Grunde diente es nur dem Zweck, deine Kräfte zu wecken…“, antwortete er emotionslos. Das machte mich irgendwie sauer, tat mir weh, zumal es auch mit nichts im Zusammenhang stand was vorhin passiert war. „Das ist doch kein Grund so etwas zu machen!“, versuchte ich ihm klar zu machen. Seru legte den Kopf verständnislos schief. „Ach so?“

Ich biss die Zähne zusammen. „Seru! Was soll das?! Hör auf mich zu verwirren! Und hör auf solche Sachen zu machen, wenn du es gar nicht ernst meinst!“, schrie ich ihn an. Seine Ignoranz war wirklich nicht mehr auszuhalten. Sie war so verletzend, auch wenn ich wusste, dass er mit menschlichen Gefühlen nicht viel anzufangen wusste, war das kein Grund sich so zu verhalten. Zumindest wollte ich das glauben…

Seru rümpfte arrogant die Nase, „Ich meine es immer ernst! Was ich auch tue, alles hat seinen Zweck!“, dann grinste er wieder eiskalt, „Und sei es nur, um mich zu unterhalten.“

Mein Körper bebte, da ich nicht wusste, ob ich aus Verzweiflung weinen, oder einfach verständnislos lachen sollte.

„Dann bin ich also…mehr sowas wie ein Zeitvertreib…?“, wollte ich wissen und drückte dabei meine Fingernägel tief in die Haut meines Arms. Seru sah mich nur schief an, als verstehe er rein gar nichts. Dann gab er mir einen Klaps auf den Hinterkopf.

„Dummkopf! Jetzt leg dir die Worte mal nicht so zu Recht wie es dir passt, klar?“, knurrte er.

Er zog mich wieder weiter zu sich, so dass ich diesmal endgültig in seinen Armen landete. „Ich hab doch gesagt, dass ich dich beschütze! Du glaubst doch nicht, das ich einfach so meine Zeit damit verschwenden würde, wenn du nur ein Zeitvertreib für mich wärst!“

Das klang plausibel, daher wollte ich nicht daran zweifeln…doch es viel mir schwer…
 

Ich spürte wie Serus Arme meinen nackten Oberkörper umschlangen. Wie lange wir uns nun schon so halbnackt gegenüber gesessen hatten, wusste ich nicht. Es war auch nicht von Bedeutung. Aber wenn er mir so nahe war wie jetzt, spürte ich wieder dieses Herzklopfen und mir stieg die Hitze zu Kopf, obwohl Serus Haut recht kalt war. Sehr vorsichtig legte ich meine Arme auch um ihn und ließ mich fallen. Egal wie sauer und verletzt ich auch im letzten Moment war, so war es mir unmöglich es jetzt zu sein.
 

Mir war etwas aufgefallen. Ganz gleich wie undurchdringlich, kalt und grob Seru auch oft war, so hatte er noch nie etwas getan, was mir geschadet hatte. Im Gegenteil, er rettete mich im Grunde immer.

Schließlich schloss ich die Augen, als er ansetzte mich zu küssen und erwiderte den Kuss, der mich so wehrlos machte.

Sanft bettete er mich auf die Matratze und legte sich auf mich. Wir verfielen in einen leidenschaftlichen Kuss. Es war, als verschmolzen unsere Lippen mit einander, als wollten sie gar nicht mehr voneinander lassen. Seru rollte sich mit mir auf die Seite und streichelte meinen Rücken. Seine Krallen waren dabei leicht zu spüren. Er zog mein Bein näher zu sich ran, so das sein eigenes leicht an meinem Schritt reiben konnte.

Ich fing an in den Kuss zu stöhnen und ließ mich gehen…ich konnte mich nicht wehren…

„S…Seru…hm…“, säuselte ich und wurde sofort gestoppt, als der Angesprochene mir seine ungeduldige Zunge in den Mund schob.

Tief in mir konnte ich eine Wärme spüren, die immer weiter in mir aufstieg und mich von innen heraus erfüllte. Sie war so andersartig, als alles was ich zuvor gespürt hatte.
 

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, was unser Verlangen auslöste…

Doch die Mouth Souls taten ihren Dienst und vereinten sich wie so oft, tauschten sich aus und kehrten wieder in unsere Körper zurück. Mir wurde abwechselnd warm und kalt, während unsere Lippen und unsere Körper sich nach einander verzehrten.



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