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Mouth Soul

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Vielen Dank fürs Lesen. Nun sind wir "schon" (hust) bei Kapitel drei angekommen. Ich finde des es sich noch gut lesen lässt. Der Titel bezieht sich weniger auf das Gesagte, als mehr auf die Botschaft zwischen den Zeilen. Ich schätze das dieses Wort "Schicksal" noch viel häufiger vorkommen wird, als mir lieb ist XD Eben beim durchlesen dieses Kapitels kam mir in den Sinn, das ich schon immer mal eine Geschichte über die Irrungen und Wirrungen des Schicksals schreiben wollte. Tja da haben wir nun davon...Kapitel 4 und 5 sind bereits fertig geschrieben, bedürfen aber noch einer Überholung. Mal schauen...
In den folgenden Kapiteln werde ich auch mal vermehrt, über die anderen Charaktere schreiben, da wirds dann schon komplizierter.. freut euch drauf. Komplett anzeigen

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Besiegeltes Schicksal

Samstag.

Seru streckte sich ausgiebig und sprang von meinem Bett, als ich mich zum Aufstehen bewegte. Er mochte es nicht, wenn es zu sehr rüttelte. Wenn es dunkel und still war, fühlte er sich am wohlsten, wenn er sich einfach in einer Ecke verkriechen konnte und seine Ruhe hatte. Wenn er dies nicht tat, schien er sich irgendwo rum zu treiben, wie ein Streuner...Manchmal war er nicht auffindbar und tauchte dann plötzlich wieder auf, als sei er nie weggewesen. Er war ein Meister im an- und davon schleichen und machte seiner Spezies damit alle Ehre. Doch selbst wenn er nicht da war und ich seine Kälte nicht spürte, blieb immer das Gefühl, das er mich verfolgte.
 

Nach dem Aufstehen beschloss ich zu duschen. Seru hatte sich auf die Fensterbank zurückgezogen und starrte aus dem Fenster.

Als ich gerade das warme Wasser der Dusche auf meiner Haut spürte, wurde es plötzlich kalt um mich. Nanu? Was war denn jetzt? Ein Handtest unter das Wasser bezeugte, das es nicht am Wasser lag. Ich konnte mich nicht mal zum Umdrehen bewegen, da stemmte sich eine Hand neben mich an die Wand. Als mir schlagartig bewusst wurde, wer das war, begann ich wieder zu frieren... "Seru, was soll das werden?", wollte ich wissen. Noch dazu...waren Katzen nicht wasserscheu? Wie peinlich. Die Situation war so peinlich...unangenehm.

"...duschen natürlich...", antwortete er kurz angebunden.

"D...duschen? A...aber doch nicht so, ...ah...", da schon wieder, die Moth Souls verließen mich in seine Richtung und wurden förmlich aufgesogen. Das hatte etwas...unanständiges...ich wurde knallrot, aber kalt war mir trotzdem.

"Wenn du so weiter machst...wirst du wohl doch vorzeitig sterben...", gab er unterkühlt zurück und die Temperatur senkte sich weiter und ich fror wieder so sehr, das meine Fingernägel schon ganz blau wurden.

"Du musst lernen deine Unsicherheit abzulegen...", erklärte mir ein nackter Mann der sich in eine Katze verwandeln konnte. Der so, wie es aussah, so überhaupt kein Schamgefühl kannte und eigentlich nicht mal existierte, obwohl er hier bei mir war. Bitte was?

Zähne knirschend und rot vor Scham fauchte ich ihn an. "Wie soll sowas denn funktionieren, wenn mir son komischer nackter Typ mit Katzenohren in der Dusche auflauert?"

Plötzlich zuckte Seru hinter mir. Ich sah wie aus unseren beiden Körpern die Moth Souls entwichen und sich abstießen. Das war...unangenehm. Ich fühlte wie meine Beine weich wurden, meine Kraft verließ mich langsam aber sicher.

"Hey! Lass den Scheiß! Willst du sterben?!", fauchte er zurück. Eine Drohung? Er war so laut und aggressiv.

Er drehte mich schlagartig zu sich um. Er schaute mir tief in die Augen, mit seinen eisblauen Augen.

Das war das erste Mal, dass er mich berührte, seine Hände waren kalt, sehr kalt, als sei kein Leben darin. Ich fühlte mich immer unwohler. Aus Furcht drückte ich ihn von mir. Meine Hände wurden immer kälter, die Mouth Souls gerieten fast vollkommen außer Rand und Band. Plötzlich spürte ich wie meine Muskelspannung nachließ. Ohnmacht....ich wurde ohnmächtig...dieser verdammte..."Idiot...",und plötzlich wurde es wieder finster.
 

Wärend es um mich herum finster war, schossen tausende von Bildern durch meinen Kopf, wie einzelne Puzzleteile. Es war, also nicht wie sonst, wo ich ganze Situartionsabschnitte durchlebte, sondern nur einzelne Teile in einem rasenden Tempo, als durchlebte man ein ganzes Leben...ganz so wie wenn man eine Nahtoderfahrung machte. So wie es in Erzählungen der Fall war. In dieser Situation überkamen mich unendlich viele Emotionen, von Freude bis Trauer, von Wut bis Erregtheit, von Ratlosigkeit bis hin zu Schmerz... und auch...Liebe...das ganze Spektrum...

Oh man, wie lange, würde mein Körper das wohl noch mitmachen?

Es war wie ein Fieberwahn.
 

Als ich erwachte lag ich in meinem Bett, den Tränen unterlegen, dem Gefühlswirrwar ausgesetzt. Ich konnte es nicht verhindern. Es war, als sei ich nicht mehr ich...ich zitterte, umfasste meinen Körper und kauerte mich zusammen. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich nackt war...Ach ja, ich wollte ja duschen...und dann...kam Seru herein und ....Plötzlich wurde ich ganz rot, und spürte so eine Hitze... Wärme. Die Reaktionen meines Körpers wiedersprachen sich total. Eben noch musste ich weinen und zitterte und im nächsten Moment, war ich...war ich...erregt. Etwa wegen ihm? Wegen Seru? Aber...abgesehen davon, dass er nicht existent war, war er doch...ein Mann, ein Mann der sich in einen Kater verwandeln konnte....
 

Plötzlich klopfte es an meine Zimmertüre, "Nori?", die Stimme meiner Mutter durchbrach mein Gedankenwirrwar. "Äh..Ja?", antwortete ich. "Da ist ein Mädchen an der Haustür. Lisa, sie sagt, ihr seid verabredet."

Ah…Die Erinnerung setzte wieder ein. Oh nein! Das hatte ich ja komplett vergessen!

"Moment! Sag ihr ich komme gleich!"

Gleich war gut. Ich lag nackt im Bett und sah vermutlich auch noch aus wie ein Zombie, so verheult wie ich bis eben noch war, bevor diese...Erregtheit mich überkam.

Trotzdem schaffte ich es mich in Rekordzeit zu duschen und an zuziehen. Aus einem mir unerfindlichen Grund fühlte ich mich nämlich plötzlich erstaunlich gut ausgeruht. Schon seltsam, wenn man sich bis eben noch fühlte wie ein Zombie...

Nachdem ich mich noch mal nach Seru umsah, der scheinbar verschwunden war, was ich als ganz schön verantwortungslos empfand, rannte ich förmlich die Treppe herunter.
 

Unten in der Küche konnte ich fröhliches Lachen hören. Meine Mutter unterhielt sich mit Lisa und beide schienen auf einer Wellenlänge zu sein.

"Oh, da bist du ja. Es ist ganz schön unhöflich eine Dame einfach so warten zu lassen. Noch dazu so eine sympathische.", wies meine Mutter mich liebevoll zu recht. Lisa kicherte mädchenhaft. "Ach was, ist doch nicht schlimm. Ich bin ja auch viel zu früh.", antwortete sie, und wurde dabei etwas rot. Sie war...wirklich süß. Meine Mutter lächelte entzückt. "Nori, da hast du aber wirklich Glück gehabt.", es war offensichtlich, dass meine Mutter sie sehr mochte. Sie hätte sicher nichts dagegen, wenn sie meine Freundin wurde. Immerhin gab ich ihr in meinem bislang 16-jährigen Leben noch nicht die Möglichkeit, sich über eine feste Freundin meinerseits zu freuen. allerdings war ich eben auch "erst" 16. Ich war gerade den Kinderschuhen entwachsen und nun ein Jugendlicher. Ein Jugendlicher, der binnen rasant, kurzer Zeit, die wohl unvorstellbarsten Dinge erlebte.

"Also, wollen wir dann?", fragte ich Lisa. Diese nickte fröhlich mit leuchtenden Augen. "Ja klar!", sie harkte sich bei mir ein. "Vielen Dank für das nette Gespräch Magret!", Magret? So weit war es also schon mit den Beiden gekommen. "Dir auch vielen Dank! Komm ruhig bald wieder! Viel Spaß euch Beiden."
 

"Sie ist wirklich nett, deine Mutter.", erzählte Lisa.

Ich nickte. "Ja, das stimmt, aber auch sehr neugierig, ich hoffe, sie hat dich nicht zu sehr ausgefragt."

"Was? Ach nein, wir haben nur über ganz normale Sachen geredet. Über ihre Lieblingssendung und Gartenarbeit, oder Kochen...Sie ist wirklich eine viel interessierte Frau. Ich bewundere sie schon etwas.", erläuterte sie.

"Hm, stimmt, sie kann nicht eine Sekunde still sitzen und muss immer etwas zu tun haben. Selbst im Urlaub, ist sie immer auf Touren., statt sich auszuruhen."

Ja, sie kostete das Leben wirklich aus und verfiel dem Alter nicht.
 

Bevor unser Film anfing, hatten wir noch etwas Zeit. Wir gingen zu einer Aussichtsplattform, von der aus man eine wunderschöne Parkanlage sehen konnte. Dort war auch ein kleines Cafe, in dem man leckeren Kuchen essen konnte. So zierlich wie sie auch aussah, hatte sie einen wirklich gesegneten Appetit und verdrückte gleich drei Stücke Torte. Das Wichtigste aber war, dass es ihr schmeckte.

Ich sah ihr lächelnd dabei zu. Als sie dies bemerkte, wurde sie puterrot.

"Oh, entschuldige! Ich konnte mich einfach nicht beherrschen, die Torten...sind so unfassbar lecker!"

"Hm? Aber dafür musst du dich doch nicht entschuldigen. Es ist schön anzusehen, wie glücklich du dabei aussiehst.", beruhigte ich sie. Das schien sie noch röter werden zu lassen. "Oh, hab ich was falsches gesagt?", fragte ich überfordert.

Sie winkte ab. "Nein, nein, hast du nicht. Ich war nur so überrascht. Normalerweise finden Jungs das oft unästhetisch, wenn Mädchen so ungezügelt essen."

"Unästhetisch? So ein Quatsch, der Junge, der sowas behauptet, weiß doch gar nicht wovon er redet.", gab ich weiter lächelnd zurück.

"Nori, du bist echt toll."

"Ach was. Ich bin einfach nur ich.", einfach nur ich...ja genau. Ich war einfach nur ich.

So wie es aussah war es wirklich eine gute Idee mit Lisa auszugehen.

Dieser Tag fühlte sich wirklich gut an. Auch der Kinobesuch war wirklich toll, den Film den wir sahen, war für uns Beide interessant. Und dann ging es tatsächlich so weit, das Lisa meine Hand nahm, und sich an meine Schulter anlehnte. Das fühlte sich nicht schlecht an, aber aus irgendeinem Grund...auch nicht richtig....seltsam.
 

Was war das nur?

Plötzlich sah ich Serus Bild vor mir.

Dann ein Bild von uns, ein Kuss...Moment...ein KUSS?
 

....hat sich dein Schicksal quasi schon entschieden.

Mein Schicksal....

Ich erinnerte mich wieder an den Moment, als ich Seru das erste Mal sah, an all die Dinge, die ich in diesem wirren, aber realen Träumen durchlebte.

"Alles in Ordnung Nori? Du erdrückst meine Hand ja fast.", fragte Lisa neben mir.

"Ah, ja sorry, ich war in Gedanken versunken.", und ich ließ ihre Hand los. Die meine war ganz schweißig. "Das ist dir sicher unangenehm, so eine verschwitzte Männerhand.", resignierte ich peinlich berührt.

"Ach nein, ist nicht schlimm.", erwiderte sie beruhigend. "Vielen Dank."

Hinter uns hörten wir wie die Leute. -Schhh-Laute machten. Wir sahen uns gegenseitig an und mussten erst mal leise kichern.
 

Das Ende des Tages war gekommen. Ich hatte mich dazu entschieden Lisa nach Hause zu bringen, so wie es sich gehörte, für einen Mann. Wir hielten wieder Händchen.

"Du, das war wirklich ein toller Tag, Nori.", teilte sie mir freudestrahlend mit. "Weißt du...ich mag dich wirklich sehr und...würde das gern wiederholen.", gestand sie mir mit knallroten Wangen und leicht gesengten Blick. Dann sah sie mich mit ihren blauen Augen, erwartungsvoll an.

Ich konnte nicht anders, als zu nicken. Darüber freute sie sich so sehr, das, sie mir um den Hals fiel und mir einen vergleichsweise schüchternen Kuss auf díe Lippen drückte. Dann verabschiedete sie sich und verschwand durch die Tür.

Ich blieb verwirrt zurück und legte mir reflexartig den Zeigefinger auf die Lippen. Moment mal...das war eben...mein ALLERERSTER KUSS! V...von einem Mädchen. Jetzt war es an mir knallrot anzulaufen.
 

Wie ein Roboter machte ich mechanisch in Richtung meines zu Hauses kehrt. Das eben war schon...ein Schock...aber irgendwie...ich weiß nicht...
 

Ich war schon einige Zeit unterwegs, da kam ich am Stadtpark vorbei und ohne den Grund dafür zu kennen, hatte ich das Gefühl, das dieser mir schier unendlich erschien. Ja, ich kam einfach nicht am Ende an. Das musste ich aber um nach Hause zu gelangen. Mal ehrlich, mir war so, als sei da was ganz gewaltig faul.

Ich blieb also stehen und sah mich um. "Hey, ist da jemand?", rief ich laut. Aber niemand war zu sehen, es war totenstill. Das war ziemlich unheimlich und es beharkte mir gar nicht. Das machte mir schon Angst. Keine Menschenseele. Plötzlich hörte ich eine Stimme aus dem Hintergrund.

"Na? Hast du es endlich gerafft?", eine Stimme, die mir bekannt vorkam und mir Furcht einlöste, wie keine andere. Trotzdem versuchte ich mir dies nicht anmerken zu lassen.

"Was willst du? Und...wo bin ich?"

"Was ich will? Na das ist doch klar! Ich will deinen TOD und um deine andere Frage zu beantworten, befindest du dich gerade in einem versiegelten Raum, der von keinerlei Zeit beeinflusst werden kann. Keine gewöhnliche Menschenseele, wird dich hier je finden.", beantwortete er meine Fragen, sehr gezielt und detailreich.

"Meinen Tod? Aber warum? Ich kann mich nicht entsinnen dir was getan zu haben, wer auch immer du bist!"

"Hm, ja ich will deinen Tod, und der einzige Grund dafür ist deine bloße Existenz! Du bist mir einfach im Weg! Das warst du schon immer, seid du existierst.", verriet mir die Stimme. Aber was meinte sie mit, ~Seid ich existierte~. "Aber keine Sorge, ich werde dich nicht gleich töten. Zunächst werde ich dich noch eine Weile beobachten und oh wie unhöflich von mir. Ich stelle mich besser vor. Du sollst ja wenigstens wissen von wem du ausgelöscht wirst. Mein Name ist Raphael van Sun und ich freue mich schon sehr auf den Tag, an dem du deinen letzten Atemzug hauchst. Der Anblick wird mir eine große Freude bereiten.", na der war ja schon irgendwie schräg drauf, wirkte aber nicht gerade, als mache er Scherze, trotz dessen dass er so ruhig und gelassen schien . Das war schon beängstigend, wenn mir jemand verkündete, das er mich auslöschen will! Wo war ich da nur reingeraten?

"Ach du willst nicht unhöflich sein? Wieso zeigst du dich mir dann nicht? ", rief ich in die Dunkelheit und schaute mich weiter um. Kaum zu glauben, wie hilflos man sich fühlen konnte.

Plötzlich hörte ich die Stimme, ganz nah an meinem Ohr, was die Angst in mir hochkriechen lies. "Oh keine Sorge, du wirst mich erkennen, wenn du mich siehst.", ich erschrak mich, es lief mir eiskalt den Rücken runter. Reflexartig drehte ich mich um, aber da war nichts. Rein gar nichts. Nur ein paar Krähen. EH Krähen? Scheiße!

Sie fingen an wie verrückt, bedrohlich zu krächzen, und plötzlich kam ein ganzes Heer auf mich zu geflogen. Sie waren Pfeil schnell und attackierten mich. Wo zum Teufel kamen die nur her? Die waren doch bis eben noch nicht da?

"Nicht! Aufhören! Aua!", sie pickten auf mich ein, und dann, erschien mir ein Name in meinen Gedanken, "SERUUU!!!"

Wie aus dem Nichts, wurde es plötzlich eiskalt und die Krähen, in meiner Nähe wichen von mir ab, sie wurden mit Eispfleilen attackiert und fielen vom Himmel.

Vor mir erschien tatsächlich Seru, der mich in seine schützenden Arme nahm, als weitere Krähen zum Angriff erschienen.

"Verschwindet!", schrie er und eine Welle aus Eis, lies die Krähen erstarren. Dann sah er mir tief in die Augen. "Hör mir gut zu, wenn du jetzt durchdrehst, bring ich dich um, noch bevor er es tut! Klar?", mir blieb nicht viel Zeit erschüttert zu sein, denn schon küsste er mich. Ich riss die Augen auf. Plötzlich spürte ich eine mir völlig unbekannte Kraft, die mir jegliche Angst nahm. Unsere Mouth Souls, verließen unsere Körper und...vereinten sich?

Kurz bevor die Krähen aus ihrer eiskalten Starre erwachten, wurden sie von einer völlig neuen Macht zerschmettert, ebenso wie der verriegelte Raum zerstört wurde und alles wieder wie vorher war. Unfassbar...absolut unmöglich. Wie konnte ein einzelner Mensch nur eine solche Kraft entwickeln? Oh, Verzeihung, Seru war ja gar kein Mensch...dachte ich...

Völlig überwältigt von Serus erstaunlichen Fähigkeiten, bemerkte ich zu nächst nicht, wie ernst er mich ansah.

"Diese Mistviecher,...", zischte er wütend. Dann wendete er sich wieder an mich,

"Und nun zu dir!"

"Äh, ja?", abermals erschreckte ich, dieses Mal weil er mich so unheilschwanger ansah. Was zum Teufel....

"Wag es ja nicht, das noch mal zu tun!", befahl er mir.

"Bitte was?", wollte ich wissen.

"Lass dich nie wieder von jemand anderen so berühren!", er drückte mich wieder in seine Arme und legte seine Stirn an meine. Das machte mich ganz verrückt...und es verwirrte mich. Diese Verwirrung schien dazu zu führen, das die Moth Souls wieder verrücktspielten und flatterten wild durch die Gegend.

"Seru...was tus du da? Lass mich los!", ich musste schon ganz rot sein, aber er lies mich nicht los. Das machte mir fast ein bisschen Angst, trotzdem...wurde mir nicht so kalt wie sonst und ich fühlte mich auch nicht kraftlos... Lag das daran...das ich mich kaum ernsthaft wehrte?

"Nori! Lass das nie wieder zu! Hörst du?", richtete er seine Worte noch einmal eindringlich an mich, ohne jede Erklärung. Meine Hände ballten sich zu Fäusten und drückten sich nun gegen seine Brust.

"Ah...aber, wieso denn? Sie ist ein nettes Mädchen, sie mag mich und ich mag sie auch! Was ist denn so falsch daran?", argumentierte ich fast ein bisschen verzweifelt. Warum nur wollten sie mir das ausreden? Das ich alle in Gefahr brachte, war doch nicht der Einzige Grund...

"Akzeptiere einfach, das du das nie wieder zulassen darfst!", fauchte er etwas zusammenhangslos. Es war eine Antwort, ohne eine Antwort zu sein.

Plötzlich knurrte er nur wütend und nahm etwas Abstand, hielt aber noch meine beiden Handgelenke fest, drückte sie eindeutig zu fest.

"AU! Seru! Lass das! Du tust mir weh!", ich versuchte mich daraus zu befreien, hatte aber keine Chance. Mein Unbehagen schien sich auch auf meine körperliche Situation auszuwirken. Nun wurde mir wieder eiskalt und die Moth Souls stießen sich gegenseitig ab. Seru missfiel das.

"Hey! Nori! Hör sofort auf!", er musste zurückweichen.

"Nein! Nein das tue ich nicht! Ich lasse mir nicht vorschreiben, mit wem ich Zusammensein darf und wem nicht! Weißt du, eigentlich wollte ich mich ja bei dir bedanken, das du mir geholfen hast, aber so wie du jetzt bist, bist du unausstehlich!", machte ich ihm klar. Seine Augen weiteten sich für einen Moment. Dabei unterdrückte ich die Tränen. Dann machte ich stur auf dem Absatz kehrt und ging weiter meines Weges. Seru schien mir nicht zu folgen.

Sobald ich mich etwas von ihm entfernte und mich etwas beruhigte, beruhigte sich wieder alles, auch die Kälte verschwand aus meinem Körper.

Was war nur los mit diesem Kerl. Wieso wollte er mir das nicht gönnen?
 

Ich konnte es mir nicht erklären...aber mein Herz pochte wie wild in diesem Moment. Sogar das dieser ...Raphael mich ~auslöschen~ wollte, wurde zur Nebensache..., obwohl ich doch schreckliche Angst hätte haben sollen.
 

Gedankenverloren strich ich mir über die Lippen, die noch vor wenigen Minuten von Serus berührt wurden. Es war, als hatte er Lisas Kuss komplett überdeckt.



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