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Cold wind blows

von

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Jenseits von Gut und Böse

- Kapitel achtzehn -

 

 

 

Pures Entsetzen zeichnete sich in Hermines Gesicht ab, nachdem sie realisierte, wer dort wenige Meter entfernt vor ihr stand. Noch immer konnte sie es nicht wirklich glauben, da sie nicht damit rechnete, jene Person jemals wieder zu sehen. Es war surreal – im ersten Moment. Aber die ehemalige Gryffindor musste sich zusammenreißen – war sie doch in einem Haus, das ihr nicht wohlgesonnen war. So viele schlimme Erinnerungen hatte sie an Malfoy Manor, weshalb sie keinesfalls etwas unterschätzte. Verunsichert strich sie die Haare, die in einen Zopf gebunden waren, nach hinten. Schierer Unglaube verkörperte sie, im Gegensatz zu dem Menschen, der ihr hasserfüllt gegenüberstand.

 

„Pansy?“, entfuhr es Hermine bestürzt – den Kopf hin und her schüttelnd. Sie musste den Namen ihres Gegenübers laut aussprechen, um sich zu vergewissern, dass das wirklich Pansy Parkinson war, die vor ihr stand – umhüllt von einem... einem kurzen Bademantel. Doch als Hermine ihren Namen aussprach, bemerkte sie sofort, dass Pansy kurz vor eine Explosion stand – ähnlich wie Malfoy, wenn er wütend war. Auch er zeigte diese Anzeichen, in Form von geweiteten Augen, ehe sich der Mund zu einer dünnen Linie verzog. Ebenso hoffte Hermine darüber hinaus aber immer noch, dass es sich hier um ein Trugbild handelte. Inständig hoffte sie, dass der ganze Stress sich nun in Form von Halluzinationen zeigte und Hermines inneres Auge ihr einen Streich spielen wollte.

 

„Wie Pansy?“, keifte das schwarzhaarige Mädchen plötzlich, das sich augenblicklich den viel zu kurzen Bademantel noch enger um ihre Taille schnallte.

 

„Was machst du denn hier?“ Es klang, als würden sie einen Plausch halten, doch Hermine wusste, dem war nicht so. Es fehlten nur noch Sekunden, bis das ihr bekanntlich schlimme Wort fallen würde.

 

„Was ich hier mache? Meinst du das ernst, Granger?“, spuckte Pansy, die genauso perplex stehen geblieben war wie Hermine, nachdem sie das Mädchen aus der Tür hatte kommen sehen. „Ich sollte eher dich fragen, was du hier treibst?“ Wüsste Pansy es nicht besser, dass ihre schwarzen Augen fest in den dazugehörigen Höhlen verankert waren, würde sie spätestens jetzt glauben, dass sie ihr bei diesem Anblick ausfallen würden.

 

„Es tut mir leid, aber das geht dich bei aller Liebe nichts an, Pansy“, erwiderte Hermine höflich. So sehr sie ihre ehemalige Feindin auch verabscheute, gebot es ihr Anstand, freundlich zu sein. Man musste sich schließlich nicht auf dasselbe Niveau herablassen. Allerdings hätte sie vorsichtiger sein müssen. Erst recht, wenn Pansys Mopsgesicht puterrot wurde.

 

„Was? Das geht mich nichts an?“, empörte sich die heranwachsende Frau. „Bist du von allen guten Geistern verlassen, du wertloses Schlammblut? Was fällt dir überhaupt ein, in das Haus meines Freundes einzubrechen und dann die Frechheit zu besitzen, mich zu fragen, was ich hier mache?“ Aber sie wartete gar nicht darauf, dass Hermine sich rechtfertigte. Stattdessen drehte sich Pansy wutschnaubend um und starrte in den leeren Flur, ehe sie aufgebracht schrie: „Draco!“

 

„Schrei doch -“

 

„Sei still, Schlammblut“, tobte Pansy weiter. „Draco, wo zum Teufel steckst du?“ Aber sie erhielt keine Antwort, woraufhin sie sich erneut zu dem Mädchen umdrehte, das ihr schon seit jeher ein Dorn im Auge war. „Was hast du mit ihm gemacht, Granger?“

 

„Was? Spinnst du?“, äußerte sich Hermine fassungslos. Wie konnte Pansy es wagen, ihr zu unterstellen, dass sie Malfoy etwas angetan haben könnte? Zumal sie dem blonden Schönling körperlich unterlegen und gar nicht im Besitz eines Zauberstabs war – somit völlig hilflos. Über diesen Umstand würde sie Pansy aber nicht aufklären. Nein, ein ganz klares nein. Sie würde sich nur angreifbar machen, weil sie sich nur mit Worten zur Wehr setzen konnte. Außerdem musste sie ihr gegenüber keinen Offenbarungseid ablegen. Punkt. „Wieso bist du überhaupt hier?“

 

„Ich bin hier, weil ich Draco sehen will.“ Pansy schäumte vor Wut. „Er hat sich seit Ewigkeiten nicht mehr gemeldet und jetzt weiß ich auch, wieso er sich nicht gemeldet hat. Los, was hast du mit ihm gemacht?“

 

„Du hast doch echt nicht mehr alle Nadeln an der Tanne.“ Indes schüttelte Hermine ihren Kopf. Sie war nie der Mensch gewesen, der über andere Menschen urteilte oder herablassend wirken wollte, bezüglich ihres Aussehens, ihrer Herkunft oder ihres Bildungsstandes, aber diese Person – Pansy Parkinson – war tatkräftig dabei, Hermine vom Gegenteil zu überzeugen. „Und du fragst dich wirklich“, begann Hermine, die anschließend auf Pansys Aufmachung deutete, „wieso Malfoy sich nicht bei dir meldet?“ War es clever, sie zu verärgern und zu desavouieren? Mit dem Wissen, dass Hermine keinen Zauberstab hatte und Pansy nur einen Handgriff tätigen müsste, um sie ernsthaft zu verletzen?

 

„Du hast irgendetwas mit ihm gemacht. Wo ist er?“ Pansy ließ nicht mit sich reden und wollte nur das sehen, was sie sehen wollte. Folglich griff sie hasserfüllt in die Außentasche ihres Bademantels. Sie war so unglaublich wütend, dass sie fast den Halt auf ihren viel zu hohen Schuhen verloren hätte, sich im letzten Moment aber wieder fangen konnte.

 

„Pansy, ich hab Malfoy nichts angetan.“ Grundgütiger, wieso musste sie ausgerechnet ihr in die Arme laufen? Einem wandelnden Clown, dessen Schminke fürchterlich aussah. Sicher, Hermine war die letzte Person, die Ahnung von Schminke hatte, hinsichtlich des Umstandes, dass sie nie sonderlich viel Wert darauf gelegt hatte, perfekt gestylt zu sein, aber sie war mit Ginny Weasley befreundet – das genügte, um zu wissen, wie man sich stilvoll schminkte. Und Pansy war weit von stilvoll und Eleganz entfernt.

 

„Ich frage noch einmal: Wo ist Draco?“, wiederholte Pansy, ehedem sie ihren Zauberstab gegen Hermine richtete. „Antworte!“

 

„Um Gottes Willen, Pansy, nimm den Stab runter.“ Augenblicklich hob Hermine ihre Hände, um der Angreiferin zu zeigen, dass sie keinen Zauberstab ziehen würde – ha, wie auch? „Ich weiß nicht, wo Malfoy ist.“ Es war ein verzerrtes Bild. Nie hätte Hermine sich dermaßen einschüchtern lassen – schon gar nicht von Pansy, aber dieser irre, leere Blick ließ Hermine nur im Ansatz erahnen, wozu Pansy fähig war.

 

„Wenn du es nicht weißt“, giftete Pansy und fuchtelte unüberlegt mit ihren Zauberstab herum, „dann bist du ja scheinbar doch hier eingebrochen und ich habe dich erwischt. Du willst deinen Kopf doch jetzt nur mit fadenscheinigen Ausreden aus der Schlinge ziehen. Ja, es sind Ausreden – alles bloß Ausreden!“ Sie redete sich immer mehr in Rage. „Draco!“

 

„Nimm endlich den Zauberstab runter.“ Nein, sie durfte sich nicht länger einschüchtern lassen, weswegen sie die Arme nach unten sinken ließ und die Hände leicht angespannt in die Hüften stemmte. Angesichts dieser Fasson konnte sie wenigstens etwas an Autorität zurückgewinnen.

 

„Nein, das werde ich nicht!“

 

„Du wirst dir nur weh tun, Pansy.“ Ob es sinnvoll war, sie weiter zu reizen? Nein, aber Hermine würde ihr auch gewiss keinen Respekt zollen.

 

„Halt dein verfluchtes Maul, Schlammblut.“ Sie dachte gar nicht daran, den Zauberstab sinken zu lassen. Stattdessen richtete sie ihn nur zielsicherer auf Hermine.

 

„Ich bin freiwillig hier, Pansy. Ich bin weder hier eingebrochen, noch habe ich Malfoy etwas angetan.“ Dass sie eine Gefangene des Hauses war, würde sie nicht erwähnen. Glaube würde Pansy ihr sowieso nicht. Nie ließ sie etwas über Malfoy kommen – das war schon auf Hogwarts so gewesen. Seit Anbeginn der ersten Stunde auf Hogwarts, himmelte Pansy den blonden Arsch an, ohne zu merken, dass er sie nur ausnutzte. Aber Pansy war selbst Schuld, wenn sie das nicht selbst bemerkte und im Grunde ging es sie letzten Endes auch nichts an, wieso Hermine hier, statt wo anders war.

 

„Niemals. Nein. Draco würde das nicht zulassen, und Narzissa genauso wenig.“ Dahingehend nahm Pansys Gesicht immer seltsamere Züge an. Ihr Unglaube schien sich minutiös in Hass umzuwandeln.

 

„Narzissa ist auch gar nicht hier, aber wir haben uns bereits gesehen und etwas kennenlernen können“, berichtigte Hermine sie, während ihre Hände sich aus Angst immer fester in ihre Hüften krallten. Aber sie musste standhaft bleiben. Nur so konnte sie Pansy ohne Furcht entgegentreten.

 

„Nein, ausgeschlossen“, brüllte das schwarzhaarige Mädchen aufgewühlt. „Du bist ein minderwertiges Dreckstück. Ein Schlammblut, das Narzissa in Dracos Haus niemals dulden würde.“

 

„Pansy, du -“

 

„Du wirst mir Draco nicht wegnehmen.“ Sie trat einen Schritt nach vorne – den Zauberstab noch immer auf Hermine gerichtet. „Das ist dein Ziel, oder? Du willst ihn mir wegnehmen.“

 

„Jetzt fantasierst du aber wirklich.“

 

„Ich fantasiere? Sagst du das gleich immer noch?“, fauchte Pansy und hob den Stab. „Stupor!“ Ein roter Strahl züngelte sich aus ihrer Zauberstabspitze, der unheilvoll und in horrender Geschwindigkeit sich einen Weg zu Hermine bahnte.

 

Völlig schutzlos wurde Hermine von dem Fluch getroffen, der sie gnadenlos gegen die Wand schleuderte. Sie konnte Pansy nicht einmal mehr bitten, weitere Flüche zu unterlassen, wenngleich der Zauber nicht stark genug war, um sie bewusstlos zu hexen. Allerdings war sie dem verrückt gewordenen Weib auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Pansy würde erbarmungslos sein, was sich schon darin äußerte, dass sie Hermine wehrlos angegriffen und in Kauf genommen hatte, dass sie mit dem Rücken gegen die Wand krachte und schnaufend zu Boden fiel. Zitternd versuchte sich unterdessen, sich mit den Händen vom Boden abzustützen, ehe sie torkelnd auf die Beine zurückkam.

 

„Oh nein, Fräulein, das kannst du gleich vergessen, dass du wieder festen Halt unter den Füßen hast.“ Rachsüchtig vollführte sie erneut einen Zauber. „Locomotor Mortis!“

 

Der Beinklammerfluch ergriff von Hermines Beine unverzüglich Besitz, wodurch sie nicht mehr bewegungsfähig war, angesichts der gefesselten Beine. In ihrer Verzweiflung versuchte sie – trotz besserem Wissen – die unsichtbaren Seile zu berühren. Immer wieder fassten ihre Hände nach unten zu ihren Beinen, weil sie der schutzlosen Auslieferung vor Pansy nicht länger ausgesetzt sein wollte. Sie musste einfach jede Möglichkeit – so sinnfrei sie auch war – in Betracht ziehen.

 

Indessen wirbelte Pansy den Zauberstab über ihrem Kopf – es sah fast aus, als würde sie einen Wirbelsturm heraufbeschwören wollen. Stattdessen war es ein weiterer, stärkerer Stupor, der Hermine nochmals gegen die Wand feuerte. Es war der gemeinen Gravitation geschuldet, dass sie schon wieder unsanft auf den Boden fiel und sowohl ihr Rücken, als auch ihre anderen Gliedmaßen schmerzen bereits höllisch, aufgrund des abermaligen Aufpralls.

 

„Du Miststück“, brüllte Pansy, bevor sie einige Schritt nach vorne trat, doch gesunden Abstand zu Hermine hielt. „Redest du jetzt endlich und sagst mir, wo Draco ist?“ Die gefletschten Zähne und das diabolische Grinsen zeigten, wie viel Spaß Pansy hatte, ihr Opfer zu quälen. Die sadistischen Züge kam mehr und mehr zum Vorschein – Züge, die sie in Hogwarts immer zu verbergen wusste.

 

Benommen hob Hermine den Kopf, doch lange konnte sie die Kraft nicht aufbringen. Zu schwach war sie gewesen, woraufhin ihr Kopf zu Boden sank. Merlin, wieso hörte Pansy nicht auf? Sie sah doch, dass Hermine keinen Zauberstab zog.

 

„Du willst also nicht reden? Gut, deine Augen, deine Ohren, deine Zunge – ich werde dir all das herausreißen, damit du in der Hölle dich nicht einmal mit den Untoten unterhalten kannst. Aber nicht einmal das bist du wert – dass ich dich berühre. Du und dein verdrecktes Blut seid es nicht wert, dass ich meine Zeit mit so etwas verschwende.“ Anschließend spritzte sie mittels eines weiteren Zaubers einen gigantischen Wasserstrahl auf Hermine. So stark, dass das Schlammblut Atemnot bekäme und es war Pansy egal. In ihren schwarzen Augen tobte der blanke Wahnsinn. Ein Sturm der Entrüstung, der weder Maß noch Ziel kannte.

 

Mit halb geöffneten Augen realisierte Hermine, dass Pansy wahnsinnig geworden war. Sie konnte die Wut in ihren Augen sehen und die am Boden liegende Frau war sich sicher, dass ihre Peinigerin im Stande war, sie umzubringen. Bei Merlin, die durchlebte hier mehr Höllenqualen als im Krieg. Unzählige Flüche feuerte sie in Hermines Richtung – etliche gingen daneben. Viele gewaltige Zauber preschten gegen die Wände, was das Haus ums eine oder andere Mal erzittern ließen.

 

„Wieso wehrst du dich nicht?“ Schnelle, unsichere Schritte trugen Pansy zu Hermine, ehe sie vor dem gekrümmten Körper stehen geblieben war. Kurz war sie geneigt, dieses Weib an ihren Haaren auf die Beine zu ziehen. Doch stattdessen spuckte sie ihr angewidert ins Gesicht. „Los, du dumme Schlampe. Du kannst doch sonst auch immer alles.“

 

 

 

 
 

~*~

 

 

 

 

Nach Luft schnappend, rannten die jungen Männer die unendlich langen Flure entlang. In jede erdenkliche Richtung ließen sie im Vorbeirennen ihren Kopf schweifen, um jeden Winkel zu erspähen und nachdem sie im ersten Stock angekommen waren, konnten sie furchterregende Schreie hören, die den zwei ehemaligen Slytherins durch Mark und Bein gingen. Schlimmer noch, die Schreie kamen aus der Richtung, in der Grangers Zimmer lag.

 

„Scheiße, was kann sie nur angestellt haben?“, hechelte Blaise, der dicht hinter Draco war.

 

„Weiß ich nicht. Anstellen kann sie eigentlich gar nichts, weil ich ihren Zauberstab habe“, antwortete Draco, bei dem die Luft ebenfalls knapp wurde.

 

Sie rannten so schnell sie konnten, während Draco die auftauchenden Seitenstechen ignorierte. In solchen Situationen konnte man Schmerzen scheinbar wunderbar unterdrücken. Das Nachteil war, dass sie später mit doppelter Stärke bewusst wahrgenommen wurden. Aber bis dahin war Zeit. Sie kamen – so fühlte es sich zumindest an – nach weiteren zwei Minuten in dem Korridor an, der sie geradewegs zu Grangers Zimmer führen würde, doch Draco war abrupt stehen geblieben, als er das Ausmaß erkannte, das sich vor ihm ausbreitete. Sofort entdeckte er die Person, die mit dem Rücken zu ihm stand – den Zauberstab auf den Menschen gerichtet, der geschwächt am Boden lag. Grundgütiger, es war Granger, die am Boden lag und offensichtlich nicht für den lauten Knall verantwortlich war. Viel mehr war sie diejenige, die den blanken Zorn zu spüren bekam und es erschreckte Draco. Es ließ ihn erzittern, sie kauernd am Boden zu sehen. Bei ihrem Anblick lief es ihm eiskalt den Rücken runter. Ihre rechte Wange berührte den Boden, während ihr restlicher Körper bewegungslos am Boden lag.

 

„Du widerliches, dreckiges Schlammblut. Ich werde dich leiden lassen“, spie Pansy in ihrer Wut, bevor der nächste Fluch folgte. „Levicorpus!“

 

Entsetzt über diese Boshaftigkeit, sahen Draco und Blaise, wie Grangers Hülle nach oben geschleudert wurde, ehe sie kopfüber zu Boden in der Luft schwebte. Ihre nassen Haare hingen schlaff nach unten – einzelne Strähnen klebten ihr jedoch im Gesicht, wo Draco erkannte, dass sie verletzt war und stark blutete. Augenblicklich zückten die Jungs ihre Stäbe.

 

Liberacorpus!“, murmelte Draco geschickt, wonach sich aus dessen Stabspitze ein nebulöser Schleier erstreckte, der sich vorsichtig um Grangers Körper wickelte. Erleichtert beobachtete Draco, wie ihr Körper schlängelnd zurück zu Boden glitt. Allerdings zeigte sich keine Regung in ihrem Körper, was ihn in leichte Panik versetzte und dazu führte, dass er stürmisch zu Pansy schritt. Er sah das Leuchten in den pechschwarzen Augen und es erzürnte ihn nur noch mehr, das Strahlen in ihrem abtrünnigen Gesicht zu sehen.

 

„Draco!“, hauchte Pansy. Der Zauberstab sank nach unten und bevor sie die Arme heben konnte, wurden diese von Draco schon nach unten geschlagen.

 

„Pansy“, knurrte er im Anschluss, „was machst du hier?“ Kein Wort der Begrüßung, nichts. Er war nicht besonders gut gelaunt. Wirklich nicht. Dennoch steckte er seinen Zauberstab in seinen Blazer zurück, weil die Gefahr gebannt war.

 

„Draco, ich -“ Sichtlich erschrocken, wich Pansy zurück, hinsichtlich seiner Abneigung. „Ich habe dieses Schlammblut“, begann sie blindwütig und deutete auf die am Boden liegende Hermine, „erwischt, wie sie hier eingebrochen ist. Was willst du jetzt von mir?“

 

„Was ich von dir will? Gar nichts, oder erwartest du Dankbarkeit?“

 

Unterdessen schritt Blaise an den beiden Streithähnen vorbei, ehe er sich über die verletzte Hermine beugte. Behutsam legte er eine Hand auf ihre Brust, während er sein Ohr zu ihrem Mund heranführte. Flache, aber vorhandene Atemzüge konnte er vernehmen, was ihn erleichtert zurücksinken ließ, ehe er abschließend ihren Puls ertastete.

 

„Und was tust du da, Blaise? Bist du verrückt geworden?“, schimpfte Pansy, die sich offenbar von Draco Rückendeckung erhoffte, da sie ihn erwartungsvoll ansah.

 

„Ich kümmere mich um das, was du verbockt hast, verflucht.“

 

„Um das, was ich verbockt habe?“, wiederholte sie pikiert. „Sag mal, spinnst du, Blaise? Ich habe eine Verbrecherin gestellt. Was haltet ihr von etwas mehr Dankbarkeit?“, empörte sie sich weiter und verschränkte genervt die Arme vor ihrer Brust, ehedem sie wieder Dracos Blick suchte. „Statt mich anzumachen, sieh lieber zu, dass du sie wegschaffst.“ Kurz darauf drehte sie sich lächelnd zu Draco. „Ich habe dich so vermisst, das glaubst du mir gar nicht. Wieso hast du dich nicht bei mir gemeldet?“ Als wäre nichts passiert, sah sie ihrem Mann der Träume mit klimpernden Wimpern entgegen. Ihr Lächeln ließ erahnen, dass es ihr nichts ausgemacht hatte, Granger anzugreifen. Stattdessen hob sie zum wiederholten Male ihre Arme, in freudiger Erwartung, dass Draco die Geste erwiderte und sie in die Arme schloss.

 

„Sieh zu, dass du mir vom Leib bleibst, Pansy.“ Er dachte gar nicht daran, sich zu freuen. Worüber auch? Draco war tief bestürzt darüber, wie grob, unbarmherzig und inhuman Pansy werden konnte, wenn es nicht nach ihrem Willen lief. Kurzerhand griff er wütend nach ihrem Handgelenk und zog sie genauso herzlos zu sich heran. „Aber eins muss ich dir lassen. Du bist echt so blöd, wie du aussiehst, du blöde Schnepfe.“

 

„Bitte was?“

 

„Granger ist auf meinen Wunsch hier. Sie ist niemals hier eingebrochen, verstehst du das?“ Abschätzig betrachtete er die Frau vor sich. „Vermutlich nicht, was? Aber zu deinem Verständnis: Ich wollte, dass Granger hier ist und sie wird hier bleiben – für immer!“, flüsterte er ihr entgegen, ehe er ihr Handgelenk zur Seite schlug und zu Blaise ging, der sich bereits um Hermine kümmerte. Etwas, das ihn tatsächlich verletzte... Er war doch derjenige, der Granger gerettet hatte – zum zweiten Mal. Er war... Er war ihr Held, nicht Blaise und er verspürte einen kleinen Stich, als er Blaises Bestürzung und Fürsorge realisierte.

 

„Aber... Aber Draco, das -“ Schluchzend streckte Pansy ihre Hand aus, doch Draco ignorierte sie und entfernte sich immer weiter von ihr, was Pansys Wut schürte. Sie musste mit ansehen, wie ihr Draco zu der Frau ging, die sie abgrundtief hasste. „Das kann doch nicht dein ernst sein? Sie sagte, sie wäre freiwillig hier. Irgendetwas stimmt doch hier nicht. Hat sie dich verflucht?“ Ja, sie merkte, dass er nicht zu ihr zurückkam, was ihre Trauer in unverkennbare Wut zurückverwandelte.

 

„Was?“, entkam es ihm verwundert. Kurz hatte er sich zu Pansy umgedreht. Granger soll was gesagt haben? Dass... Dass sie freiwillig hier war? Bedeutete das etwa, dass... dass sie gar nicht mehr weglaufen wollte? Dass sie womöglich hier bei ihm bleiben wollte? Der Wurm, der sich sonst vor Eifersucht in seinen Därmen schlängelte, hüpfte vor Freude.

 

„Du willst doch jetzt nicht wirklich zu dieser Schlampe gehen, Draco. Zu... Zu diesem Schlammblut?“ Sie war sichtlich geschockt, da sich ihr Mund immer weiter öffnete.

 

„Jetzt willst du sie auch noch diskreditieren. Deine körperliche Gewalt ihr gegenüber reicht dir scheinbar nicht, was?“ Er kräuselte angewidert die Lippen. Aber war er nicht auch so gewesen? Er war genau dasselbe Ekel wie Pansy gewesen – nur in männlicher Form. Woher kam dieser Wandel? War es Granger, die ihn zum Umdenken animierte? „Und wenn du schon jemanden beleidigen willst, dann fang am Besten gleich bei dir an, denn du warst diejenige, die in Hogwarts – neben Millicent – für jeden die Beine breit gemacht hat. Demzufolge bist du die Schlampe – nicht Granger“, erklärte er ihr nonchalant.

 

„Es hat dir doch gefallen, wenn wir beide -“

 

„Geh mir aus der Optik, Pansy“, befahl er knurrend. „Verschwinde, weil du hast kein Recht, einfach in mein Haus zu kommen.“

 

Knirschend biss sie ihre Zähne zusammen. Unheilvoll mahlten sie aufeinander. „Du Arschloch. Du -“

 

„Ja, ja. Erzähl mir mal was Neues, Pansy“, unterbrach er das schäumende Weib barsch, bevor er sich auf den Weg zu Granger machte. Dort angekommen ging er in die Hocke und streifte liebevoll ihre blutende Wange, die sich so kalt anfühlte. Aber sie atmete und ihre bernsteinfarbenen Augen waren mittlerweile auch offen. Granger war in der Zwischenzeit zu sich gekommen. Sie war bloß zu kraftlos und geschockt, um etwas zu sagen.

 

„Den Beinklammerfluch habe ich bereits gelöst, Draco“, murmelte Blaise, dessen Züge ehrliche Sorge aufwiesen. Allerdings war er souverän genug, den Fluch richtig zu lösen.

 

„Draco, ich... ich werde zu Weasley gehen, wenn du das alles, was du gerade tust, ernst meinst. Verlass dich drauf, ich gehe zu Weasley!“, drohte sie im Hintergrund.

 

„Was willst du bitte bei Weasley?“, frage Draco belustigt, nachdem er aufgestanden und sich wieder zu Pansy umgedreht hatte. Wollte sie ihn damit eifersüchtig machen? Mit Weasley? Nun, er würde sich größere Sorgen machen, wenn Weasley den Versuch wagen würde, sich an Granger heranzumachen. Aber nicht, wenn Pansy ihm drohte, mit Weasley anzubandeln. Lächerlich.

 

„Was ich dort will?“

 

„Ja, Pansy. Was willst du bei Weasley? Bei einem Mann, der auf derselben Stufe wie ein Schlammblut steht.“ Denn, das war Weasley doch in ihren Augen. Ein Blutsverräter. „Willst du ihm sagen, dass Granger hier ist? Nur zu, das weiß er.“

 

„Nein, ich... ich werde mit ihm ausgehen!“, peitschte sie ihm die Worte entgegen. Ja, damit könnte sie ihn bestimmt ködern, weil sie wusste, wie sehr Draco den rothaarigen Jungen hasste.

 

„Ach, echt?“, amüsierte sich Draco zusehends, dessen Augenbrauen und Mundwinkel in die Höhe schossen. „Nun, dann wünsche ich dir viel Spaß. Ich werde der Letzte sein, der eurem Glück im Weg steht.“ Aber Draco war sich sicher, dass Weasley – im Gegensatz zu Pansy – noch einen Funken Würde im Leib trug. Niemals würde er sich darauf einlassen und mit Pansy ausgehen. Es war eine miserable Ausrede, um ihn aus der Reserve zu locken, aber Pansy definierte mit ihrer Absicht das Ausmaß der Gelotologie völlig neu. Laut lachend breitete er die Arme aus, um ihr Vorhaben noch mehr ins Lächerliche zu ziehen. Parallel schien es Pansy noch mehr aufzuregen, was man an ihren zusammengezogenen Augenbrauen und ihren blähenden Nasenflügeln erkennen konnte.

 

„Du glaubst mir nicht?“, wollte sie ungestüm wissen. „Du willst alles aufs Spiel setzen, wegen ihr – wegen eines Schlammblutes, das gar nichts wert ist.“ Ihr Blick wanderte zum Boden, während ihre Hand auf Granger zeigte. „Das... Das ist allein deine Schuld, du Dreckstück. Was hast du Draco angetan, dass er so etwas absurdes von sich gibt?“ Böswillig hob sie ihren Zauberstab. „Das wirst du mir büßen.“ In Sekundenbruchteilen ging sie in eine geeignete Kampfposition über und ohne ein weiteres Wort der Warnung brüllte sie: „Crucio!“

 

„Nein!“, keuchte Draco fassungslos. Er reagierte sofort, doch um seinen Zauberstab zu ziehen, fehlte ihm die Zeit. Der rote, unverzeihliche Fluch bahnte sich bereits seinen Weg nach vorne. Auch Blaise hatte sich erheben wollen, doch war er lediglich zurück auf seinen Hintern gefallen – herbeigeführt durch die Hektik. Niemand hatte die Chance, den Fluch mittels eines Protego-Zaubers abzuwenden. Allerdings – und das war Dracos Glück – durchlief er jahrelang den privaten, als auch bestialischen Unterricht seines Vaters und seiner Tante Bellatrix. Doch hatten die beiden Tyrannen die Rechnung ohne Snape gemacht, mit dessen Hilfe Draco seinen Horizont erweitert hatte. Mit ihm trainierte Draco oft Stundenlang – bis zur bitteren Erschöpfung. Snape hatte den jungen Malfoy in immer tiefere Gefilde geführt, wodurch es ihm mittlerweile möglich war, weitaus höhere und kompliziertere Magie zu erlernen und auszuführen. Und genau jetzt war der Zeitpunkt gekommen, das Erlernte in der Praxis zu vollführen. Er würde die schützende Hand über Granger halten. Ja, Draco würde sie schützen.

 

Er sicherte seinen Stand – den Fluch im Auge behaltend. Anschließend breitete er zähneknirschend die Hände aus und er erinnerte sich, wie Snape ihm erzählt hatte, dass – wenn man nur zielstrebig genug war – Magie ohne Zauberstab abgewehrt werden konnte. Nur wenige Hexen und Zauberer waren dazu in der Lage. Snape selbst hatte diese Technik nie beherrscht, konnte sie aber theoretisch an Draco weitergeben und anders als sein ehemaliger Zaubertränkelehrer, waren sowohl Dumbledore, als auch Salazar Slytherin mächtig genug, zauberstablos zu zaubern. Draco verstand die Grundregel, er wusste, wie es funktionierte und er... er konnte ebenfalls ohne Zauberstab zaubern. Konzentration war der Schlüssel und das tat Draco. Er fixierte den gefährlichen Zauber, der unaufhaltsam gegen seine Hände prallte, die unter Einfluss des Drucks zu vibrieren begannen.

 

Würde es funktionieren? Ja, es musste.

 

Er stellte sein linkes Bein vor das rechte, wodurch er einen sicheren Halt gewährleisten konnte und mit geweiteten Augen sah er, wie der Cruciatus-Fluch an einer unsichtbaren Mauer zerbarst. Für Draco war sie jedoch ersichtlich genug, anhand der Schwingungen, die nach dem Aufprall entstanden waren. Und wieder wurde ihm vor Augen geführt: Außergewöhnliche Umstände erforderten eben außergewöhnliche Maßnahmen. Wieder wurde ihm bewiesen, dass gefährliche Situationen den Menschen zu ungeahnter Stärke verhalfen. So auch hier. Mit dem Unterschied, dass Draco nicht daran dachte, seine eigene Haut zu retten, sondern... sondern Granger. Er tat das selbstlos – für Granger und Blaise. Um zwei Menschen zu beschützen, die ihm am Herzen lagen. Eine Banalität, die er sich auch immer von seinem Vater erhofft hatte und nachdem er sich sicher war, den Fluch abgewehrt zu haben, sanken seine zitternden Hände nach unten, die sich anfühlten, als wären sie verbrannt.

 

Mit einer einzigen Handbewegung wischte er sich triumphierend über den Mund. „Ich mag ja sogenannte Helden, die bisher keinen Gegner fanden, Pansy“, spuckte er dem leichenblassen Mädchen entgegen, das starr vor Schreck an Ort und Stelle stehen geblieben war, statt das Weite zu suchen und bevor sie das in Erwägung ziehen konnte, hatte er sie bereits erreicht und wieder einmal nach ihrem kalten Handgelenk gegriffen. „Ich wäre ja abgehauen. Spätestens, als ich die Hände runter genommen habe. Ein böser Fehler, dass du stehen geblieben bist.“

 

„Das... Das ist nicht... nicht möglich“, stotterte Pansy.

 

„Wenn“, pochte Draco und seine Stimme bebte vor Zorn, „du noch ein einziges Mal deinen Zauberstab gegen Granger richtest – egal in welcher Form –, wirst du meinen Stab kreuzen und das, Pansy, wird dann das Letzte sein, das du tust.“

 

„Ich...Ich hätte doch niemals dich... verletzen wollen. Draco, was war das?“ Unweigerlich erstarrte sie zur Salzsäule.

 

„Es ist mir scheißegal. Du hast es in Kauf genommen, irgendjemanden zu verletzen.“ Er zog sie so nah zu sich heran, dass sie nur sie ihn hören konnte und sie sich fühlen konnte, als würde er sie mit seinem Blick erdolchen. „Und jetzt raus.“

 

„Draco, ich -“

 

„Muss ich deutlicher werden?“, schrie er aufgebracht. „Hau ab, bevor ich mich vergesse, du verlogenes Stück Dreck“, spuckte er in ihr Gesicht. „Sieh zu, dass du Land gewinnst und lass dich hier nie wieder blicken.“ Wieso hatte er Pansy die Losung überhaupt genannt? Was hatte ihn damals geritten? Weil er dachte, dass sie zu seinem näheren Bekanntenkreis gehörte. Ein gewaltiger Irrtum. Zumal Draco gar keine Freunde hatte – abgesehen von Blaise, der ihn mit seiner echten Freundschaft erdrückte und es im Endeffekt nur gut meinte. Aber selbst Blaise musste achtzehn Jahre warten, bis Draco sich ihm gegenüber öffnen konnte. Und er beschloss, sobald Pansy aus dem Haus wäre, unverzüglich das Passwort zu ändern. Grob schubste er Pansy daraufhin von sich, damit sie sich endlich in Gang setzte. Beinahe wäre sie gefallen, nachdem sie unsanft nach vorne gestoßen wurde, doch konnte sie sich auf ihren hässlichen, hochhackigen Schuhen rechtzeitig fangen. „Schade, Pansy. Du hättest es echt verdient, mal so richtig auf die Fresse zu fliegen“, klärte er sie mit einer gewissen Bissigkeit in der Stimme auf.

 

Erschrocken und beschämt zugleich, hielt Pansy sich an ihrem Bademantel fest, bevor sie die Stufen hinunter eilte, die Haupthalle passiert und das Eingangsportal ins Schloss knallte.

 

Erst danach ging Draco zu Granger zurück, die mithilfe von Blaise mittlerweile auf ihrem Hintern saß und von Blaise – der hinter ihr in die Hocke gegangen war – gestützt wurde. „Hey Granger, ist... ist alles n Ordnung?“ Wie schon zuvor, hätte er ihr gerne über die verletzte Wange gestrichen, aber sie war scheinbar wieder bei Sinnen, weshalb er genau davon absah. „Soll ich unseren Familienheiler rufen?“ Voller Sorge richtete er die Worte an sie, weil er nicht wusste, was Pansy im Vorfeld mit ihr angestellt hatte. Sie redete auch nicht, was ihm erschwerte, in Erfahrung zu bringen, was ihr fehlte. Lediglich ihren Kopf schüttelte sie.

 

„Kannst du aufstehen?“, stellte Blaise die Frage, aber sie antwortete nicht.

 

Das nahm Draco zum Anlass, ebenfalls in die Hocke zu gehen, ehe seine Hände langsam um ihren zierlichen Körper glitten und er sie auf seine Arme hob.

 

„Geht's?“, krächzte Blaise, dessen Hand vorsichtshalber auf Grangers Rücken landete – auch um Draco zu entlasten, sollte ihm die Kraft ausgehen. Was nach seinem Einsatz nicht verwunderlich gewesen wäre, aber Draco hielt sich tapfer auf den Beinen. Zusätzlich war auch der dunkelhäutige Junge schockiert, angesichts der Brutalität, die seine ehemalige Häuserkameradin an den Tag gelegt hatte.

 

Auf Blaises Frage nickte er nur. Viel mehr war sein Fokus auf Hermine gelegt. Es erinnerte ihn daran, als er sie aus dem Abgrund gezogen und zu ihrem Zimmer getragen hatte – damals war sie jedoch ohne Bewusstsein. „Du sahst hübsch mit deinem Zopf aus.“ Er wusste nicht, wieso er ihr dieses Nettigkeit sagte, aber es fühlte sich richtig an, denn es hatte der Wahrheit entsprochen. Er hoffte, dass sie zukünftig öfter die Haare zusammenband. Es sah schön aus, wenn ihre gebändigten Haare in einen Zopf zusammengebunden waren und in leichten Wellen über ihren Rücken fielen.

 

Hey Dummkopf, das wird als Kompliment gewertet“, flüsterte seine innere Stimme erfreut.

 

Draco hingegen ignorierte den berechtigten Einwand, da er wusste, dass sie Stimme es dieses Mal nicht böse gemeint hatte. Darüber hinaus bemerkte er aber auch, dass Granger bis auf die Knochen durchnässt waren und ihre Kleider an ihrer Haut klebten. Das... und Draco musste schlucken... Das fatale daran war, dass... dass sie weiße Kleidung trug. Allerdings hütete Draco sich, einen Blick zu viel zu wagen. Nein, nicht in dieser Situation.

 

„War... War das wieder ein Scherz?“ Das waren die ersten Worte, die aus Hermines Mund krochen.

 

„Nein, das war kein Scherz, Granger“, entgegnete er ernst.

 

„Jetzt muss ich mich wieder bei dir bedanken“, röchelte sie lächelnd, aber sie war noch immer zu schwach, weshalb sie wieder die Augen schloss und ihren Kopf an seine Schulter legte. Dass er ihr zudem etwas Nettes sagte, war – trotz der Umstände – schön.

 

Bevor Blaise den beiden folgte, war wer derjenige, der mit einem Schlenker seines Zauberstabes den nassen Boden, aber auch die nasse Wand trocken zauberte. So, als wäre hier nie etwas geschehen. So, als hätte hier kein einseitiger Kampf stattgefunden...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Jap, es war Pansy. Ihr habt das hoffentlich nicht geahnt ;) Weiterhin hoffe ich, dass ich in Pansy alles Böse hineinprojizieren konnte. Ich hab ihr echt die Pest an den Hals gewünscht. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  BijouOMG
2019-09-15T07:12:18+00:00 15.09.2019 09:12
Awww. Ich bin ja eher eine stille Leserein, aber das Kapitel war einfach krass! Und ich muss ja gestehen, dass ich mich freue das Pansy damit nicht durchgekommen ist. Ich bin gespannt, was Hermine genau tun wird, wenn sie wieder bei vollem Bewusstsein ist und welche Gedanken sie bezüglich Draco hat. ♥
Die Beiden gehören einfach zu meinen Lieblingspaar. Mach weiter so! :)
Von:  Salada
2019-09-12T09:53:08+00:00 12.09.2019 11:53
Oh du bist wohl richtig im Schreibwahn was;)
Und ich bin jetzt mal so frei und sag, dass du Pansy nie leiden konntest xD
Freut mich so schnell wieder das nächste Kapitel zu entdecken. Ich liebe es:)

Vor allem weil wirklich viel passiert ist und Darco sich wohl allmählich endlich eingesteht, dass er mehr für den Lockenschopf übrig hat als gedacht.
Bis zum nächsten Mal.
Salada
Von:  BlackAmathia
2019-09-12T08:25:08+00:00 12.09.2019 10:25
o.O" WHAT?! Ich bin total überrascht...Pansy! Und so brutal...meine Güte...
Dracos Leistung hat mich aber auch überrascht. Ohne Zauberstab einen so mächtigen Zauber zu blocken. Krass ^^

@sama-chan Da bin ich auch gespannt, wobei - hätte sie ihren Zauberstab oder wäre nicht eingesperrt... *unschuldig pfeif*
Antwort von:  sama-chan
19.09.2019 18:09
@BlackAmathia
Oh ja da hast du Recht! XD *in pfeifen einstimm*
Von:  sama-chan
2019-09-11T16:45:03+00:00 11.09.2019 18:45
OK mit Pansy habe ich absolut nicht gerechnet. Das war wirklich eine Überraschung! 😅
Und Draco bringt offiziell ein Kompliment raus! Was ist denn hier los? Das klingt ja zu gut um wahr zu sein. 😁
Mal sehen, wie Hermine nach ihrer zweiten Rettung bei vollem Bewusstsein reagiert und wie sich das Verhältnis weiter entwickelt. Ich freue mich bereits aufs nächste Kapitel!


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