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League of Blood

von

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der Spiegel einer Seele (Prolog)

In einer kalten und dunklen Nacht zog sich ein dichter Nebel über der Stadt Moskov zusammen, die überall als die „Stadt der Sünde“ bekannt war..

Um diese Uhrzeit sah man nur noch wenige und vor allem keine anständigen Leute mehr auf der der Straße. Nur die Spielunken des Rotlichtviertels waren noch gut gefüllt mit allerlei Abschaum. Es war eine Mischung der verschiedensten Geräusche zu hören. Hier der Lärm einer Prügelei, da das Erbrechen Betrunkener. Aus einer dieser einschlägigen Etablissements torkelte ein Trio junger Männer, die zwar kaum noch geradeaus gehen konnten, aber zielgerichtet den Weg zur nächsten Kneipe anpeilten. Immer wieder fielen sie über ihre eigenen Füße und kamen schwer lallend wieder auf die Beine. Nach einer guten Viertelstunde hatte der, der augenscheinlich am meisten betrunken war, die Führung übernommen. Wenn man es so nennen konnte.

Sein Weg führte immer geradeaus, wohl auch weil Abbiegungen und Kurven in seiner Verfassung nur schlecht möglich waren.

„ Ey sag mal was soll das? Wo läufst du hin?“, irgendwann fiel den beiden Anderen auf, welchen Weg er eingeschlagen hatte.

„ Was´n das für ne Frage? Zum nächsten Schnaps, is doch klar! Schon viel zu lange her, mein Letzter!“, nur mit einigen Unterbrechungen und einem kräftigem Rülpser brachte er diesen Satz zu stande.. Seine beiden Mitstreiter schienen jedoch noch etwas klar im Kopf, denn sie wussten genau, wo sie sich befanden.

„ Mach keine Scheiße! Du weißt genau, was hier ist! Hier ist das Labor von dieser durchgeknallten Tussi! Als Mann passieren dir hier komische Sachen..“

„ Ach, so´n Quatsch! Ihr glaubt doch den Scheiß nich etwa? Von wegen kein Mann kommt lebend wieder raus.. alles bescheuert! Wie geh´n da jetzt vorbei und dann passiert gar nix! Ich mach doch nicht erst so nen scheiß großen Bogen..“

„ Lass den Unsinn! Ich hab keinen Bock von der Alten gefangen zu werden! Dann lieber wieder zurück!“, auch der Dritte im Bunde hatte keine Lust noch weiter auf das dunkelgraue Gebäude zuzugehen.

Doch ihr Kumpan hatte mit seiner Nüchternheit wohl auch jegliche Furcht verloren und torkelte, oder fiel besser gesagt, immer weiter, wurde jedoch bald von den Beiden eingeholt und es entbrannte eine heftige Prügelei. Zum Schluss hatten die Beiden ihn bewusstlos geprügelt und wollten ihn gerade hinter sich herschleifen um den Rückweg anzutreten.

„ Ich bin doch nich´lebensmüde!“

Plötzlich zog kalter, dichter Nebel auf, fast violett wirkte er, wie er da auf die Männer zuwaberte. Instinktiv und ohne jeglichen Gedanken an ihren Freund ließen die Männer seine Beine los und rannten um ihr Leben: „ Scheiße, ich sag doch hier stimmt was nicht.“

Unaufhörlich kam der Nebel näher und hatte schon bald den am Boden liegenden Mann erreicht. Zuerst hörte man nur ein leichtes Wimmern, dann schrie der bis dahin Bewusstlose laut vor Schmerz auf und wollte ebenso wie seine vermeindlichen Feunde davon laufen, was ihm jedoch nicht gelang, immer wieder versuchte er sich aufzurichten, kam aber nicht auf die Beine und wieder und wieder war dieses Schmatzen zu hören.

Voller Furcht hatte sich sein Gesicht verzerrt, ehe er vom Nebel umschlossen wurde und man bald nur noch eine zerfließende Masse inmitten des violetten Nebels erahnen konnte.

Eine besondere Art von Giftgas, hergestellt von Eloisa Hide, besser bekannt als Dr. Poyson.

Die qualvollen Schreie klangen den anderen Beiden in den Ohren, als sie weiter und immer weiter rannten. Irgendwann waren sie außer Sichtweite und der Nebel zog sich genauso schnell zurück, wie er gekommen war.

Er hinterließ nicht einmal Knochen, nur eine nasse Pfütze am Boden, die verdächtig rot im Licht der alten Straßenlaterne schimmerte.
 

Diese grausige Szene war nicht unbeobachtet geblieben.

Aus einer dunklen Seitengasse trat die Gestalt einer jungen Frau. Sie hatte ihren schwarzen Ledermantel tief ins Gesicht gezogen und ihre blauen Augen auf die Straße gerichtet. Der Geruch von Blut, Alkohol und verbranntem Fleisch brannte fast in ihrer Nase und leicht angeekelt verzog sie das Gesicht, ehe sie ihren Blick auf das große graue Gebäude schweifen ließ. Es war unverkennbar, hier an diesem Ort braute sich die Dunkelheit zusammen. Die Rauchschwaden aus den Schornsteinen brachten den giftigen Geruch des Todes mit sich.

Serena Monrovia schloss die Augen, fast wie zum Gebet: „ Eloisa Hide.. möge man deiner Seele gnädig sein.“

Dann machte sie sich auf den Weg, hinein in diesesn dunklen Ort. Es war ihr fast als würde das Gebäude sie beobachten, als wäre da ein unsichtbarer Blick der auf ihr lastete, als sie leichtfüßig über das schwere Eisentor sprang. Dieser Blick, unsichtbar und doch durchdringend bis ins Mark, ließ Serena keinen Zweifel.

Man wusste also bereits schon, dass sie kommen würde.

Umso überraschender also, dass der Weg nicht versperrt war. Kein einziger Wächter war zu sehen. Der Eingang stand leer. Als ob das Gebäude schon seit Jahren verlassen sei und die Schornsteine von allein brennen würden.

Serene ging weiter, ihre Schritte hallten laut auf dem Boden wieder. Die Eingangshalle war genauso verlassen. Sie blieb kurz stehen. Das einzige Geräusch, was sie vernahm, war ihr eigener Atem.

Und doch..

Nach einem kurzen Moment wante sie sich nach links.

„ Einst hörte ich eine Geschichte..“, ihre melodische Stimme wurde wie ein Echo von den Wänden wieder gegeben.

„ Ein Mädchen war dem falschen Mann versprochen. Sie war so unsterblich verliebt, doch leider hatte ihr Vater andere Pläne für sie. Und obwohl sie so rein an Ehre war, brach sie den Eid, denn sie liebte den anderen Mann so sehr. Sie lief weg, zu ihrem Geliebtem, denn sie wollte nur mit ihm zusammen sein.“

Serena erklomm eine Treppe und spürte den dunklen Blick jetzt stärker als je zuvor.

„ Doch ihr Vater nahm ihr den Liebsten. Er tötete ihn und gab sie dem falschen Mann. Und aus Scham, Pflichtgefühl, vielleicht auch aus einem letzten Rest Liebe für ihren Vater, blieb sie. Sie blieb und die Jahre vergingen und es waren schreckliche Jahre. Schmerzhafte Jahre. Der Kummer in ihrem Herzen wurde immer tiefer und tiefer.“

Sie ging auf eine Tür zu, die nur leicht angelehnt war uns aus der ein Lichtkegel drang.

„ Dann starb der Vater. Jetzt entschied sie sich dazu, auch ihr bisheriges Leben zu beenden. Sie tötete ihren Mann, wie ihr Vater einst ihren Geliebten getötet hatte. Und somit tötete sie auch ihre Ehre und sie tötete den Eid, den sie einst geschworen hatte.

Serena trat ein, sie wurde bereits erwartet.

„ Sie hatte nichts mehr, für das es sich zu leben lohnte, außer ihrem flammenden Hass….“

Der letzte Satz galt der jungen Frau, die dort am Ende des nur schwach beleuchteten Labores stand.

Eloisa Hide wäre in vielerlei Hinsicht hübsch zu nennen, wäre da nicht dieser verrückte Blick gewesen.

Dr Poyson, wie sie sich selbst nannte, war für zahlreiche Giftmorde an männlichen Sexualstraftätern verantwortlich um Frauen aus ihren schrecklichen Ehen zu befreien.

Doch irgendwann hatte ihr das nicht mehr gereicht.

Schon lange hatte sie ihre Seele verkauft und tötete wahllos, ohne jeden Grund.

„ Ah, sehr gut. Ich habe mich schon gefragt, wann Sie endlich eintreffen werden. Die Liga des Blutes. Soviel habe ich schon von Ihrer Organisation gehört, soviel Unglaubliches und soviel Ehrenvolles.. die berühmte Liga. Um ehrlich zu sein hatte ich schon viel früher damit gerechnet, dass sie auf mich zukommen werden um meine überragenden Fähigkeiten in ihre Dienste zu stellen, doch..“, ihr kalter Blick glitt an Serena herunter: „.. da sie einen ihrer abgerichteten Hunde zu mir schicken, bedeutet das wohl etwas Anderes als ein Werbung um meine Fähigkeiten.“

Serena ignorierte die Wut, die in ihr hochstieg. Dafür, dass diese selbsternannte Ärztin irgendwann den Verstand verloren hatte, konnte sie noch ziemlich giftig mit Worten umgehen. Wahrscheinlich hielt sie das alles nur für ein Spiel.

Deshalb versuchte es Serena erneut: „ Eloisa Hide, Ihnen werden die Morde an über 120 Männern, 31 Frauen und 12 Kindern vorgeworfen, sowie das unerlaubte Führen tödlicher Substanzen, sowie zahlreiche Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Ich bin hier, um sie vor das Gericht der ehrenwerten Justizia zu bringen, dort wird über ihr Schicksal entschieden. Falls sie jetzt kooperieren, wird sich das sicher positiv auf ihr Strafmaß auswirken.“

„ Was für eine schöne Rede! Doch um es in diesem schönen Ton zu belassen, ich bin weder gewillt zu kooperieren noch vor das Gericht zu treten! Überlegt doch, mit meinem Genie könnten wir sie endlich befreien, die Welt! Frei von Männern und lästigen Schwächlingen!“

Serena seufzte. Es stellte sich wirklich nie jemand freiwillig.

Nun ja, sie hatte es versucht.

Gerade wollte sie etwas erwidern, als Hide mit schnellen Schritten auf sie zukam.

Refelexartig glitt Serena zu Seite, denn sie hatte, denn sie hatte die kleinen fast unsichtbaren Nadeln gesehen, die Hide aus ihrem Mund gespuckt hatte. Sie kamen erst in der Tür zum Stecken und zersetzten fast sofort das Metall.

Gift. Natürlich, wie sollte es auch anders sein.

Wer sich selbst Dr Poyson nannte, hatte nicht nur an Anderen sondern auch an sich selbst mit zahlreichen Giften experimentiert.

Sie war selbst zu ihrer eigenen Waffe, einer tödlichen Giftschlange, geworden.

Serena blieb erstmal nichts Anderes übrig, als sich hinter einen großen Schrank zu flüchten.

Der Kodex der Liga sah vor, Gewalt nur im äußersten Notfall einzusetzen, wobei es da jedoch zahlreiche Grauzonen gab.

Die irre Giftschlange war inzwischen zu ihrem Labortisch zurück gekehrt: „ Ich muss schon sagen, sehr gute Reflexe, doch gegen mich hast du keine Chance! Ich werde diese Welt reinigen und befreien! Und mit dir fange ich an!“

Sie schnappte sich einen Behälter mit blauer Flüssigkeit, trank ihn etwa bis zur Hälfte aus und warf den Rest wahllos von sich. Sofort brannte das Zeug ein Loch in den Fussboden.

Serena schloss die Augen. Sie versuchte, auf den Grund von Hide´s Seele zu blicken. Sie konzentrierte sich, zu den letzten, noch klaren Gedanken vorzudringen: „ Eloisa Hide. Ich kann Ihnen helfen, wenn sie aus tiefstem Herzen bereuen, wird ihnen vergeben werden und..“

„Vergebung? Was soll ich mit Vergebung? Ich habe gerecht gehandelt! Wer hat mir denn jemals geholfen? Habe ich mich nicht ganz allein befreit? Wo war eure tolle Liga denn, als ich sie gebraucht habe?“

Ihre Gedanken wurden fahriger, irgendwann verlor Serena auch die Verbindung zu dem letzten Gedanken, der ihr noch hätte helfen können.

Derweil begann Hide, das halbe Labor zu verwüsten. Mehrere Behälter mit übelriechenden Flüssigkeiten zerbrachen und erzeugten einen üblen Geruch nach schmelzendem Metall und faulendem Holz.

Der Gestank belastete Serena, und zu allem Überfluss sah sie von der geschlossenen her wieder diesen lila Nebel durch die Türritzen wabern. Wenn er sie erreichte, würde es ihr genauso gehen wie dem Betrunkenen unten auf der Straße.

Sie spürte die verhasste Kraft in sich aufsteigen, die sie doch so sehr zu unterdrücken versuchte.

Es musste jetzt schnell zu Ende gehen.

„ Es ist Ihnen Hilfe zu Teil gekommen! Angehörige der Liga haben mit ihrem Vater gesprochen..“

„ Das ich nicht lache!“, Serena spürte, wie ein Glas gegen den Schrank geschleudert wurde und die ätzende Flüssigkeit sich zu ihr durchfraß.

„ Ihr habt nichts gemacht, gar nichts! Ihr habt weder ihn noch mich beschützt! Das werde ich niemals vergessen, niemals! Ich werde alle töten, alle die es nicht wert sind! Und auch eure noch so tolle Liga ´, euch alle!“, jetzt war ihre Seele vollkommen in der Dunkelheit angekommen.

„ Ich werde Leben und Tod in meiner Hand halten!“

Nun war es für Serena wirklich an der Zeit, der Sache ein Ende zu bereiten.

Sie konnte die Fähigkeiten, die in ihr schlummerten, nun nicht mehr unterdrücken. Noch bevor der Schrank gänzlich in einer Pfütze ätzender Säure unterging, trat sie hinter diesem hervor. Ihre Augen hatte sie nach wie vor geschlossen.

„ Na, wieder mutig? Oder hast du einfach ein Einsehen? Gegen mich hast du keine Chance!“

Wild lachend drehte sich Hide im Kreis.

„ Eloisa Hide, bereuen Sie ihre vergangenen Taten?“

Sie hörte ihr nicht zu: „ Bald wird alles in Gift getaucht sein..“

„ Eloisa Hide, zweifeln sie an ihren zukünftigen Taten?“

Der Nebel kam bedrohlich näher.

„Und alle, die mir im Weg stehen, alle die mein Genie nicht zu würdigen wissen.. ich werde sie alle töten. Alle.“, sie war nicht mehr ansprechbar und starrte mit stierem Blick durch Serena hindurch.

Erst jetzt öffnete Serena die Augen und Hide trat unwillkürlich einen Schritt zurück. Serena´s Augen leuchteten in einem Kobaltblau und zeigten die Entschlossenheit eines Raubtieres.

„ Eloisa Hide, möge deine Seele in die Verdammnis geschickt werden.“

Hide wollte noch etwas schreien, doch bevor sie ein Wort heraus bringen konnte und Serena auch nur einen Muskel bewegt hatte, ging ein Ruck durch Hide´s Körper und sie klappte wie eine leblose Puppe zusammen.

Fast augenblicklich nahm Serena den Geruch von Blut war, obwohl sie keine Austrittswunde sehen konnte. Lediglich an ihren Armen und Beinen waren dünne Linien zu sehen und in ihrer linken Wange klaffte ein kleines Loch, als ob sich etwas durchgebohrt hatte.

Eine Gestalt entstieg dem Schatten und packte Hide mit Leichtigkeit auf ihre Schulter.

„ Es wird Zeit, von diesem Labor wird gleich nur noch ein Klumpen Gülle übrig sein. Oder willst du lieber vom Nebel aufgefressen werden?“

Ohne ein weiteres Wort und mit unterdrücktem Zorn machte Serena auf dem Absatz kehrt und sprang durch eines der Fenster, die Scheibe zerbarst und der kalte Nachtwind wehte ihr ins Gesicht.

Langsam konnte Serena wieder einen klaren Gedanken fassen.

Kaum war sie auf einem der Nebengebäude angekommen, spürte sie die Druckwelle und eine unerträgliche Hitze, als die Flammen durch das Labor drängten und bald darauf das ganze Gebäude in Flammen stand.

Langsam wurden Serenas Augen wieder normal und sie blickte verärgert zu dem ungebetenen Gast dort neben ihr.

„ Euphoria.. wie immer.“

Ihr weißer Fellmantel und die blutroten Haare flogen im Wind, als Euphoria des Santos ihre Last zu Boden warf. Hide krümmte sich und wollte aufstehen, doch sie war bewegungslos wie eine durchtrennte Marionette. Auch als sie sprechen wollte, kam aus ihrem Mund nichts Anderes als Unverständliches Gestammel und ein Schwall Blut.

„Versuche es nicht weiter. Deine Sehnen an Armen und Beine sind allesamt durchtrennt und deine Zunge ist durchgeschnitten. Dein Schicksal liegt jetzt in den Händen der Liga. Gargoyles, transportiert sie ab!“, sie rief die steinernen Engelsfiguren zu sich. Die Gargoyles waren so etwas wie die Boten der Liga und jedem kämpfenden Mitglied untergestellt.

Euphoria wischte sich ihre langen Fingernägel an einem weißen Spitzentaschentuch ab und Serena musste einmal mehr an ihren Spitznamen denken.

Viele kannten die kaltblütige Euphoria des Santos nur als die „ Chirurgin des Todes“, da sie mit einer Präzision ihre Gegner ausschaltete, die ihr bisher niemand sonst nachmachen konnte.

Dabei war ihre andere Seite das genaue Gegenteil.

"Warum musst du dich eigentlich immer wieder einmischen? Ich hatte alles unter Kontrolle, es wäre nicht nötig gewesen, sie so auseinander zu nehmen."

Die beiden jungen Frauen beobachteten von ihrem Versteck aus, wie langsam die Feuerwehr anrückte um den Brand zu löschen.

" Ich habe gesehen,dass du alles unter Kontrolle hattest. Doch ich glaube auf meine Art war es gewisser, dass sie lebend bei der Liga ankommt. Oder etwa nicht?"

Serena schlug den Mantelkragen tiefer ins Gesicht. Man konnte nicht sagen, dass sie und Euphoria eine enge Freundschaft verband, eher eine Art Zweckgemeinschaft,die sie öfters zusammen führte.

" Was willst du eigentlich hier?"

" Oh, ich hatte lange nichts mehr von dir gehört und dachte es wäre interessant zu sehen, was du so treibst."

Also war es schlimmer als gedacht.

" Was willst du wirklich hier? Oder besser gesagt, wer will das du hier bist?"

Der Mond brach hinter den Wolken hervor. Er war zu Dreivierteln gefüllt und beleuchtete Serena´s bleiche Haut und Euphoria´s glühende Augen.

" Serena.. wie lange warst du schon nicht mehr im Hauptquartier? Drei Jahre vielleicht?"

" Möglich..", Serena blieb einsilbig.

" Doch ich glaube, du bemerkst es auch aus der Ferne. Die Gerechtigkeit wird schwächer."

Serena schloss die Augen.

Gerechtigkeit.

Daran hatte sie schon lange nicht mehr gedacht. Um ehrlich zu sein, hatte sie schon längst aufgehört zu hinterfragen was an ihren Aufträgen noch wirklich gerecht war.

Euphoria wurde deutlicher:" Die Aufträge der kämpfenden Mitglieder sind schon längst nicht mehr deutlich. Der Tod wird immer mächtiger und die Meisterin mit jedem Tag schwächer. Und damit..."

Sie drehte sich zu Serena: " .. wird es auch immer schwerer unsere Kräfte zu kontrollieren. Dir geht es doch genauso,oder? Die Kräfte deines Vaters.. sie werden immer dunkler."

Serena drehte sich um und wollte gehen. Das Letzte, was sie wollte, war auch nur ein Wort über ihren Vater zu verlieren, oder besser gesagt über das, was er ihr hinterlassen hatte.

" Serena, die Gerechtigkeit beginnt zu wanken und wir stehen kurz vor einem neuen, schwarzen Zeitalter. Es ist etwas Großes im Gang. Die Liga beginnt bereits auseinander zu brechen..."

" Und was sollen wir deiner Meinung nach tun?"

Besser wäre wohl gewesen zu fragen was man IHRER Meinung nach tun sollte, denn Serena wusste genau, von wem Euphoria diesen spektakulären Monolog hatte.

Natürlich war ihr schon lange aufgefallen, dass die Gerechtigkeit ins Wanken geriet. Niemand bat mehr um Vergebung, niemand sah seine schändlichen Taten ein.

Niemandem konnte sie helfen.

Euphoria riss sie aus ihren Gedanken: " Die Meisterin ruft alle kämpfenden Mitglieder zusammen. Wir müssen es mit vereinten Kräften schaffen."

Vereinte Kräfte also.

Eine Horde von absoluten Einzelkämpfern.

Wie verzweifelt musste sie sein?

Ihre Laune verbesserte sich nicht wirklich, als sie unwillkürlich sein Gesicht in ihren Gedanken hatte. Dabei wollte sie doch nie wieder an ihn denken.

Sichtlich genervt verdrehte sie die Augen: " Wenn es denn sein muss..dann bringen wir es lieber schnell hinter uns."

Die jungen Frauen verließen ihr Versteck und den brennenden Teil der Stadt und wanten ihren Weg nach Norden, zum Hauptquartier der Liga des Blutes.



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