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Mephisto

denn sie wissen nicht, was sie tun
von

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Henkersbraut

Tap. Tap. Tap. Ihre Schritte hallten weich auf dem Moosboden wieder, während sich über ihr der Nachthimmel erstreckte. So dunkel…so kalt…so allein. Sie beschleunigte ihre Schritte, wollte raus aus diesem Wald, der ihr wie ein Labyrinth vorkam. Ein schrecklicher Irrgarten…und etwas verfolgte sie.

Ein Rabe schrie von irgendwo gellend auf, doch das war nicht das Schlimmste. Weiter…sie musste weiterrennen, durfte nicht stehen bleiben. Hinter ihr knurrte es…ihr Verfolger…kein menschliches Wesen. Es rannte ihr hinterher, viel schneller, als sie dazu in der Lage gewesen wäre…und dann packte es sie. Es rammte ihr die Klauen ins Fleisch, riss sie mit seinen scharfen Zähnen wie ein Kaninchen…da war so viel Blut. Schreie entwichen ihrer Kehle, so lange bis sich die Fänge hineingruben, um sie ihr herauszureißen…sie würde sterben. Sie war dabei zu sterben…und das Letzte, das sie sah, waren glutrote Augen…sie kannte diese Augen. Vertrautheit…Lachen…und der furchtbare Schmerz, als es mit ihr zu Ende ging…
 

Schweißgebadet fuhr Sakura aus dem Schlaf, die mintgrünen Augen panisch aufgerissen. Wie ein Fisch auf dem Trockenen zappelte sie, hektisch atmend und zitternd am ganzen Leibe. Ihr Herz raste wie das einer Maus, pochte schmerzhaft in ihrer Brust…und als ihr bewusst wurde, dass sie sich kaum bewegen konnte, wurde es noch schlimmer.

Übelkeit stieg in ihr auf, als sie begriff, dass sie in einer fremden Hütte auf einer Strohmatte lag. Die Hände hatte man ihr hinter dem Rücken zusammengebunden, so dass sie nur da liegen konnte.

Es fiel ihr schwer, sich zur Ruhe zu ermahnen, denn Ausbildung bei ihrer Meisterin hin oder her – sie war noch ein Mädchen. Man hatte sie verschleppt und gefesselt, um mit ihr vermutlich schreckliche Dinge anzustellen. Es gab nicht viele Gründe, eine Frau zu entführen, und die wenigen, die ihr einfielen, machten es nicht besser. Vor allem da in der Gegend ein äußerst gefährlicher Vergewaltiger sein Unwesen trieb…würde sie sein nächstes Opfer werden? Würde er sie gar töten, wenn er mit ihr fertig war?

Sie verkrampfte sich bei dem Gedanken, ein ähnliches Schicksal erleiden zu müssen, wie die Frauen, die sie bisher behandelt hatte. Sie wollte kein Opfer sein. Niemals! Eher würde sie sich die Zunge abbeißen, als dass sie solche Gräueltaten an sich verüben ließ. Oder sie würde sie ihrem Peiniger abbeißen…

Sakura mahnte sich zur Ruhe, nachdem sie den Schock über ihre Lage begriffen hatte. Natürlich hatte sie immer noch eine Heidenangst, doch die würde ihr nicht weiterhelfen, sie nur noch hilfloser machen.

Dieser Albtraum hatte es nicht angenehmer gemacht, denn ihr war, als spürte sie auch jetzt noch, wie sich die Klauen und Zähne dieser Bestie in ihr Fleisch rammten. Nur schemenhaft hatte sie das Monster erkennen können, bevor sie aufgewacht war. Es hatte ausgesehen wie eine Katze…oder ein Wolf…vielleicht auch ein Fuchs? Sie war nicht sicher, doch es war einfach nur gruselig. Und diese Augen…sie hatte diese roten Augen schon mal irgendwo gesehen.

Sakura schloss die Augen, als plötzlich Schritte ertönten und ihr Herz erneut zum Rasen brachten. Nein, sie musste die Panik nieder kämpfen, sonst würde sie hier niemals lebend rauskommen. Sie würde sich bewusstlos stellen, denn so hatte sie bessere Chancen, ihren Entführer zu überwältigen. Hoffentlich löste er als Erstes ihre Fesseln, denn sonst sah es wirklich schlecht für sie aus.

Die Tür wurde geöffnet und dann wieder geschlossen, sie fühlte nun ganz deutlich die Präsenz einer zweiten Person im Raum. Wieder Schritte…die eines Mannes? Sie vermochte es nicht genau zu sagen, doch sie hallten ohne Hektik auf dem Holzboden wieder. Warum auch nicht? Immerhin war sie ihm wehrlos ausgeliefert. Sakura bemühte sich, gleichmäßig zu atmen und nicht mal mit der Wimper zu zucken.

Der Fremde, denn sie ging von einem Mann aus, näherte sich ihr, kniete sich schließlich neben sie und sie spürte seinen Blick auf sich ruhen. Ein paar Sekunden lang war es ganz still, was eher unheimlich als beruhigend auf sie wirkte. Sie bekam eine Gänsehaut, als sie spürte, wie der Mann sich zu ihr herunterbeugte, ganz dicht vor ihrem Gesicht sein musste…sie konnte seinen Atem auf ihrer Haut fühlen. Es fiel Sakura schwerer, sich nicht zu bewegen, doch noch hielt sie durch – jedenfalls bis er ihren Nacken berührte, von dort aus mit den Fingern unter den Kragen ihres Yukata schlüpfte. Nur eine federleichte Berührung, doch sie reichte, um etwas auszulösen.

Ohne Vorwarnung spannte sie all ihre Muskeln an, stieß einen Schrei aus und rammte ihrem Entführer den Fuß direkt ins Gesicht. Sie hörte ein Stöhnen, als dieser nach hinten kippte, ihren Überraschungsangriff wohl nicht hatte kommen sehen. Sakura wusste, dass sie das bereuen würde, weshalb sie so schnell wie möglich auf die Beine kam und zur Tür rannte. Allerdings kam sie gar nicht erst in die Nähe, da sie eine Hand am Knöchel packte und ruckartig zurückriss.

Sie schrie abermals auf, als sie der Länge nach hinfiel – abfangen konnte sie sich wegen ihrer gefesselten Hände nicht. Keuchend wand sie sich, trat um sich…doch es brachte alles nichts.
 

„Beruhige dich!“

Sie hörte nicht auf die Stimme des Unbekannten, sondern wehrte sich weiter gegen die Hände, die nach ihr griffen – bis ihr ins Gesicht geschlagen wurde. Nicht mit der Faust und auch nicht besonders fest, aber es reichte, um sie innehalten zu lassen.

„Verdammt noch mal!“

Ein Fluchen ertönte, dann war der Fremde über ihr, drückte sie an den Schultern fest auf den Boden. Sie schluckte hart, spürte das Brennen in ihrer Wange…und dann weitete sie ihre grünen Augen. Dieses Gesicht…sie kannte diesen jungen Mann, hatte ihn schon einmal gesehen. Diese blasse Haut, die schwarzen, zausen Haare, die dunklen Augen…

„Du bist…“

„Endlich wieder bei Sinnen?“, fiel ihr der Junge gereizt ins Wort, ließ dann ihre linke Schulter los, um sich die gerötete Wange zu reiben. „Hast ja einen ziemlich harten Tritt…mach das noch mal und ich breche dir den Knöchel.“

Sakura konnte ihn lediglich anstarren, seine fein geschnittenen Züge mit den hohen Wangenknochen. Er konnte nicht viel älter als sie selbst sein. Warum hatte er sie entführt? Er war doch niemals derjenige, der die ganzen Mädchen missbraucht hatte…oder versteckte sich ein Monster hinter diesem attraktiven Jungen?

„Bist du derjenige, der für all das verantwortlich ist?“, konfrontierte Sakura ihn schließlich. „Hast du das diesen Mädchen angetan?“

Wenn es sich bei ihm um dieses Schwein handelte, verbarg er das gut unser seiner glatten Miene. Desinteressiert musterte er sie, schnaubte dann verächtlich.

„Ich habe keinem Mädchen irgendwas angetan, verstanden?“

Der wütende Klang seiner Stimme ließ sie schlucken, doch sie nahm sich zusammen. Nur keine Angst zeigen.

„Warum hast du mich dann entführt?! Was hast du mit mir vor?!“, fauchte sie ihn an, was ihr einen genervten Blick einbrachte.

„Weder habe ich dich entführt, noch habe ich irgendwas vor. Du bist nicht meine Beute…“

Nicht seine Beute? Was wollte er damit sagen? Gab es möglicherweise noch einen Komplizen? Waren diese Mistkerle zu zweit unterwegs und taten dies den Mädchen an?

Sie zuckte unweigerlich zusammen, als die Tür ein weiteres Mal aufging und ein wesentlich älterer Mann eintrat. Sakura wusste nicht warum es so war, doch bei diesem Kerl lief es ihr sogleich eiskalt den Rücken herunter. Unansehnlich konnte man ihn nicht nennen, es lag mehr an seiner Aura. Einer gefährlichen, mörderischen Aura, die ihr angst und bange werden ließ. Der Blick, mit dem er sie fixierte, war pures Eis, ließ sie innerlich frösteln.

„Sie ist also wach.“

„Ja…und sie ist ziemlich aufmüpfig“, brummte der Jüngere und ließ nun ganz von ihr ab.

„Sie ist nur ein Mädchen, Sasuke…du solltest in der Lage sein, sie zu zähmen“, erwiderte der andere lapidar und trat näher.

„Ich wollte sie nicht haben, Madara. Kümmere du dich doch um sie, wenn du sie schon anschleppst.“

Der Mann namens Madara verengte die Augen, erfasste den Jungen.

„Pass auf, wie du mit mir redest.“

„Hn.“

Es wäre ihr lieber gewesen, die beiden hätten sich noch weiter gestritten, anstatt ihre Aufmerksamkeit auf sie zu richten. Also war es nicht Sasuke gewesen, der sie entführt hatte, sondern der andere. Madara. War er derjenige, der für die Verbrechen verantwortlich war?
 

Madara richtete seine Augen, die ebenso dunkel wie Sasukes waren, auf ihn. Ob die beiden miteinander verwandt waren? Sie sahen sich jedenfalls sehr ähnlich, doch weiter konnte sie nicht denken, da sich der Ältere neben sie kniete und mit seinen rauen Fingern grob ihr Kinn packte.

„Was willst du überhaupt mit ihr? Sie ist weder besonders kurvig, noch besonders hübsch“, durchbrach Sasuke die Stille.

Dass er das sagte, versetzte ihr einen Stich, doch sie drängte ihre aufkeimenden Gefühle zurück – nun war nicht die Zeit für Selbstzweifel. Madara winkte auf diese Aussage hin mit der freien Hand ab, musterte sie ausführlich.

„Haben wir darüber nicht bereits gesprochen? Es ist unerheblich, wie hübsch oder gut gebaut sie ist, solange sie fruchtbar ist. Das Mädchen ist Tsunades beste Schülerin. Zweifellos muss sie gewisse Fähigkeiten besitzen, von denen wir profitieren können.“

Sakura starrte ihn an; woher kannte dieser Typ ihre Meisterin? Und was…sollte das bedeuten, dass sie nur fruchtbar sein musste? Nein, sie wusste ganz genau, was es hieß, nur wollte sie es nicht wahrhaben.

„Und was willst du damit sagen?“, stellte Sasuke die Frage, die auch ihr auf der Zunge lag.

Madara Lächeln wurde noch eine Spur breiter, nahm etwas Maliziöses an. Er streichelte ihre Wange, doch die Berührung brannte auf ihrer Haut – und das war keine Metapher. Sie brannte wirklich, entlockte ihr ein Keuchen und als sie aufsah, glühten die Augen des Mannes rot. Was war das für ein Dämon?

„Nun…das macht sie unentbehrlich für unsere Ziele, Sasuke.“

Dieser zog die Brauen zusammen, blickte dann wieder zu ihr herunter. So besessen, wie Madara von ihr zu sein schien, so desinteressiert wirkte Sasuke.

„Itachi wird das nicht gefallen“, meinte er ernst, woraufhin der Ältere schnaubte.

„Und mir gefällt nicht, welchen Weg dein Bruder gerade einschlägt“, gab er unterkühlt zurück. „Wenn er der Ansicht ist, dass er mit seiner pazifistischen Art weiterkommt, soll er das tun und die Konsequenzen tragen. Aber du bist nicht wie er, Sasuke.“

Sakura verstand nicht, über was diese beiden Typen sprachen. Was für Ziele? Gab es noch einen Dritten im Bunde?

„Du bist nicht zu verängstigt, um zu handeln – deshalb verlasse ich mich auf dich.“

Sie wurde losgelassen, war unheimlich froh darüber, dass Madara anscheinend vorhatte zu gehen.

„Du wirst dich wie besprochen um alles kümmern.“

Ein letzter Blick traf sie, versetzte sie in eine Art Schockstarre – als würden sie seine Augen paralysieren. Sasuke widersprach nicht, senkte bloß ein wenig widerwillig den Kopf.

„Und wenn alles in die Wege geleitet ist, wird sie dein Weib.“

Sakura fühlte sich, als hätte man ihr soeben noch mal ins Gesicht geschlagen; sie sollte zwangsverheiratet werden? An denselben Jungen, der eben noch gesagt hatte, sie wäre weder hübsch, noch fraulich genug? Der sie ansah, als wäre sie der letzte Abschaum?

„Nein!“, stieß sie aus und beide wandten sich ihr zu.

Natürlich fand sie Sasuke äußerlich attraktiv, schon bei ihrer ersten Begegnung hatte sie Gefallen an ihm gefunden. Allerdings war ihr da nicht bewusst gewesen, was er für ein furchtbarer Mensch sein musste. Wie konnte er ihre Entführung einfach hinnehmen? Sie noch dazu beleidigen und zulassen, dass dieser ältere Mann so über sie beide verfügte? Spätestens jetzt konnte sie ihre Wut nicht mehr zurückhalten; sie hatte nicht Jahre bei Tsunade gelernt, um sich nun wie Vieh auf dem Markt zu fühlen.

„Ich werde einen Teufel tun und…und den da heiraten!“, zischte sie, was Madara schmunzeln ließ.

„Sieh an, deine Zukünftige hat Feuer, Sasuke“, stellte er belustigt fest und funkelte sie aus seinen roten Augen an. „Und das mit dem Teufel hat sie wirklich schön gesagt…da werden Erinnerungen wach, nicht?“

Sie stockte, als die Luft in der Hütte zu flimmern begann – allerdings nur kurz. Sasuke schien es gar nicht zu bemerken…oder er zeigte es nur nicht. Stattdessen lag sein Blick mit unverkennbarer Verachtung auf ihr.

„Sie weiß nicht, wovon sie redet“, widersprach er kalt. „Sie ist nur ein dummes, kleines Mädchen, das nie um ihr Leben kämpfen musste. Sie weiß nicht, wie es ist, wenn man wahre Todesangst verspürt. Sie weiß nicht, wie es sich anfühlt, wenn man gehasst und gejagt wird. Wenn man alles verliert, was einem wichtig ist.“

Die Verbitterung hallte deutlich in seiner Stimme wieder und sie fragte sich, was er erlebt haben musste, dass er in seinem Alter solchen Groll hegte. War sie nicht die Leidtragende in dieser Geschichte?

„Das mag sein“, erwiderte Madara und wandte sich um. „Doch es ändert nichts an meiner Entscheidung. Kümmere dich um sie. Das ist mein letztes Wort.“

Damit fiel die Tür ins Schloss…und sie blieben zu zweit zurück.
 

Sanft glitten seine Finger durch das struppige Fell des zusammengerollten Bündels, welches die ganze Nacht auf seinem Schoß geruht hatte. Die anderen Kätzchen hatten sich ein Stück entfernt von ihm im Stroh niedergelassen, dicht aneinander geschmiegt, doch das Schwarze war bei ihm geblieben. Trotzdem er mehrmals hochgeschreckt war, hatte es sich nicht von ihm fortbewegt, sondern ihn bloß müde angeblinzelt und gefiept. Es beruhigte ihn, Tiere um sich zu haben, das war schon damals mit Amaterasu nicht anders gewesen. Menschen dagegen verursachten stets ein beklemmendes Gefühl in seiner Brust, so dass er sich permanent anspannte.

Sonnenlicht drang durch die Fenster in die Scheune, während er an der Wand lehnte und das Kätzchen kraulte. Seine dunklen Augen wanderten durch den Raum, bis sie schließlich an Kisame, der noch zu schlafen schien, hängen blieben. Der Hüne lag auf der Seite, die Decke war ihm bis zu den Hüften hinab gerutscht, weswegen er seinen entblößten Rücken betrachten konnte. Nicht, dass er dazu nicht bereits genügend Gelegenheit gehabt hätte. Er senkte halb die Lider, während er die Wunden betrachtete, und unweigerlich musste er an die Situation vom Vortag denken.

Anscheinend fand Kisame seine Narben weit weniger abstoßend als er selbst, was ihn nicht mal überraschte. Es ging nicht um reine Äußerlichkeiten, denn, da hatte der Ältere Recht, Narben bezeugten nur, dass man überlebt hatte. Wäre die Bedeutung hinter den seinen nicht so scheußlich, hätte er sie vielleicht auch akzeptieren können, doch alles, was er bei diesem Anblick fühlte, war Hass. Hass und Erniedrigung.

Umso erleichterter war er gewesen, als Kisame nicht nachgefragt hatte. Sicher, er hatte ihn angestarrt, das war ihm nicht entgangen, aber er hatte ihn in Ruhe gelassen. Vielleicht würde er später fragen und vielleicht würde Itachi ihm antworten. Er wusste es nicht. Was er wusste, war, dass er noch nicht bereit war, darüber zu sprechen. All die Jahre hatte er nicht darüber gesprochen, nicht von sich aus. Sogar Madara hatte wenig aus ihm herausbekommen, doch über das Meiste war er ohnehin im Bilde.

Er ließ den Blick von Kisames Rücken zu dessen Seitenprofil gleiten, nahm sich Zeit, die markanten Züge zu mustern. Alles an dem Hünen wirkte grob und ungeschliffen, was in vollkommenem Gegensatz zu seinem Verhalten ihm gegenüber stand. Dass dieser Mann kein Heiliger war und durchaus genauso bedrohlich sein konnte, wie er äußerlich wirkte, daran hegte Itachi keinen Zweifel. Er hatte ihn damals erlebt, als er sie beide verteidigt hatte, und in der Taverne hatte er diese Seite ebenfalls gezeigt. Trotzdem dieser Mann mit der Ermordung anderer Menschen sein Geld verdiente, erwischte er sich dabei, wie er seine Nähe immer öfter genoss. Mit jedem Gespräch, das sie führten, wurde sein Interesse gesteigert, die Neugierde präsenter.

Nie zuvor hätte sich Itachi vorstellen können, inmitten eines Menschendorfes Dächer zu reparieren. Er war es nicht gewöhnt, sich ihnen so offen zu zeigen, doch Kisame hatte das Reden übernommen. Wie Itachi es versprochen hatte, hatte er sein Vertrauen in ihn gesetzt. Ein gutes Gefühl, nachdem er die anfänglichen Befürchtungen überwunden hatte. Es stimmte, dass ihn niemand von einem Menschen unterscheiden konnte, solange er sich kontrollierte.

Itachi hielt inne, kaum dass sich der Hüne regte und sich mit der Hand übers Gesicht fuhr. Er blinzelte ein paar Mal, ehe er sich gähnend aufsetzte und damit die dreifarbige Katze verscheuchte, die sich bis eben noch gegen seine Beine geschmiegt hatte. Das Tier maunzte empört, verzog sich dann aber in eine freie Ecke, woraufhin ihr die Jungtiere folgten. Itachi beobachtete das schmunzelnd, wobei sein Blick schlussendlich auf der kleinen Schwarzen verweilte, die sich nur zögernd von ihm löste, dann aber zu ihrer Mutter tapste. Im Zweifelsfall wählten wohl sogar Katzen die eigene Familie und Itachi spürte, wie das schlechte Gewissen erneut in ihm aufkeimte.
 

Nach einem schnellen Frühstück verließen sie das Dorf und zogen weiter, was Itachi nicht gerade bedauerte, auch wenn die Menschen zwar schroff, aber in keiner Weise bösartig gewesen waren. Sie hatten jedenfalls einen positiveren Eindruck hinterlassen, als die Leute in der Taverne. Leider war Kisames Problem, dass er weder eine Waffe noch Geld besaß, nach wie vor nicht gelöst. Nun, in solch armen Dörfern würde der Verdienst überall sehr gering ausfallen, von daher war dem Uchiha noch nicht klar, wie sein Begleiter seine Lage ändern wollte. Die vage Befürchtung, er könnte sich für einen Mord anheuern lassen, wie es sein Fachgebiet war, stieß ihm sauer auf, doch er drängte dies fürs Erste beiseite.

Sein Blick glitt nach oben zum Himmel, wo Amaterasu nur als schwarzer Schemen zu erkennen war; zumindest ihretwegen musste er sich keine Sorgen machen.



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