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Midnightlove

Die Liebe zwischen Mensch und Vampir
von

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Version aus 2014 - Teil 1

Sie schaute zu ihm hin. Schaute in seine großen, leeren Augen. Sie waren wirklich leer. Aber bei den meisten Menschen, die kein Brot hatten waren sie leer. Während ihr Vater genüsslich weiter sprach, änderte sich Lunas Position nicht einen Augenblick. Noch immer starrte sie den vielleicht gleichjährigen an. „Luna? Hörst du mir noch zu?“, versuchte ihr Vater fragend seine Tochter von ihren Tagträumen zu wecken. Sie blinzelte und richtete den Blick zu ihrem Vater. „Ja Vater! Also ist er mein neuer Diener?“, fragte sie und deutete mit dem Kinn auf den Jungen. Ihr Vater nickte und schob den Jungen zu ihr in die Richtung. „Nun, mein Junge! Sei lieb zu meiner Tochter oder du landest zurück in die Gosse oder noch schlimmeres.“ Er verabschiedete sich und ging dann mit seinem Personal aus dem Raum in denen sie sich noch befanden. Zurück blieben Luna und ihr neuer Diener. „Halte dich an die Regeln und es wird alles gut!“, somit brach sie das stillschweigend. Der Junge nickte nur. Er kannte die Regeln, es war nicht sein erster Versuch Leute aus der Oberschicht zu dienen. Doch er hatte immer wieder versagt. Er wusste das man nur reden durfte, wenn’s einem Erlaubt war.
 

Einige Tage und Wochen sind vergangen, seit dem Ray, so hieß Lunas Diener, schon bei ihr war. An diesem heißen Sommertag, verbrachte Luna draußen am Pool und genoss die Sonnenstrahlen auf ihrer Haut. Ray stand direkt hinter ihr. „Ray, setzt dich neben mich und entspann dich mal!“ Luna versuchte wie immer Ray auf andere Gedanken zu bringen. Sie hatte gehört, dass Rays jüngerer Bruder vor ein paar Tagen verstorben wäre. Die Pest, so nannten die Menschen diese Krankheit, brachte schon in anderen Ländern und Städten viele Todesopfer, darunter war auch Rays kleiner Bruder. „Aber Miss Lunaria, ich kann nicht..“, entgegnete Ray höfflich. Sie bemerkte das er schwitzte und doch bewunderte sie seine Willenskraft immer noch bei ihr zu sein. Obwohl er wusste, was Lunas Familie für Wesen waren und doch blieb er. Luna setzte sich kerzengrade auf den Stuhl und streckte sich. „Ray? Ich befehle dir mit mir ins Wasser zu springen und mit mir dort drin rum zu toben!“, befahl sie, da sie nur wusste, dass er so folgen würde. Ray seufzte, legte aber dennoch seine Kleidung ab. Wieder ein Punkt für mich, dachte sich Luna im Stillen, stand auf und sprang ins Wasser. Ray folgte ihr Augenblicke später und so spielten sie im Wasser. Nachdem sie eine Stunde im Wasser getobt hatten lehnte sich Ray erschöpft an den Beckenrand, gefolgt von Luna. Sie schlang ihre Arme um ihn und legte ihren Kopf an die Kuhle seiner Schulter. „Das Angebot, für deine Familie steht immer noch!“, hauchte sie in sein Ohr und schmiegt sich enger. Ein Hauch streifte Lunas Schulter. „Danke Miss, für Ihre Großzügigkeit aber sie wollen nicht. Lieber wollen sie sterben als für Vampire zu arbeiten.“ Diese Antwort bekam sie immer und immer wieder. Aber Ray arbeitete doch auch für Vampire, was war so schlimm daran? Immerhin fraßen sie nicht ihre Angestellten und versorgten sie gut. Sie erhob ihren Kopf und schaute wie damals in seine Augen. Nun denn, sie waren zwar immer noch groß aber nicht mehr so leer.
 

„Ich komme mit zu dir. Ich möchte deine Familie kennen lernen“, diesen Satz sagte Luna jedes Mal als Rays Schicht vorbei war. Nachts musste er schlafen, anders als Lunas Familie. Doch immer wieder gab er nicht klein bei, er hätte doch Angst um sie, meint er zu ihr jedes Mal. Heute allerdings gab sie nicht auf und ging mit ihm. Sie lernte ihre Stadt kennen, wie sie es nie zu träumen gewagt hatte. Als sie an Rays Haus ankamen, kratzte sich Luna verlegen an der Schläfe. Skeptisch schaute sie zu ihrem Diener rüber. „Hier wohne ich also. Ist wohl nicht das, was du dir vorgestellt hattest“, fügte er monoton zu ihrem Blick hinzu. Sie schwieg lieber und packte seine Hand. War es die Angst ins Unbekannte oder war es was anderes? Luna wusste es einfach nicht. Ray bemerkte ihre Gestik und drückte sanft Lunas Hand. Als er ihr bedeutete, dass alles okay wäre und gingen gemeinsam auf die Türe zu. Kaum sind sie die Türe hineingegangen, wurde Ray von ein paar seiner Geschwistern angesprungen. „GROSSER BRUDER!!!!!!!!!!“, brüllten seine Geschwister zeitgleich. Er lachte sie an, streichelte ein paar über den Kopf oder knuffte sie an. Als seine Eltern noch dazu traten, machte sich Luna zum ersten Mal aufmerksam. „VAMPIR!“, kam’s von seiner Mutter herausgeplatzt. „Verschwinde Geschöpf der Dunkelheit!“, sprach Rays Vater als ob er sie ein Monster wäre. Gerade als seine Frau hysterisch wurde, begann Ray das Wort. „Sie ist kein Monster und sie kann im Tageslicht umherwandern! Sie ist die Person, die uns am Leben erhält!“ Luna verkroch sich hinter Rays Rücken. Sie wollte flüchten, doch noch immer hielt Ray ihre Hand. Nachdem Ray weiter seine Freundin in Schutznahm und auch seine Eltern endlich über die Erkenntnis klar wurden, dass das Mädchen keine Bedrohung waren, ließen sie auch das Mädchen in Ruhe. Gerade als es anfing gemütlich zu werden, klopfte es an der Türe. Rays Vater ging an die Türe. „Guten Tag, ist meine Tochter bei ihnen?“, fragte ein stattlich aussehender Mann. „Ja ist sie“, entgegnete er knapp. Der fremde Mann schaute ihn unterwürfig an. „Sie müssen mich schon rein beten. Anders als meine Tochter, kann ich nicht in Häuser der Lebenden hinein.“ Rays Vater schluckte schwer, rief Luna zu sich an die Türe und übergab sie ihrem Vater.
 

Sie weinte, weinte bis tief in die Morgendämmerung hinein. Gerade als sie glaubte eingeschlafen zu sein, wurde sie sanft geweckt. Sie blinzelte mehrmals bis sie langsam ihre Lieder öffnete. Luna blickte in das lächelnde Gesicht von Ray. „Guten Morgen Miss Lunaria“, sprach er sanft und fürsorglich, wie er immer zu ihr war. Sie setzte sich auf, rieb sich die Augen und streckte sich mehrmals. Sie gab ihm ein schwaches „Guten Morgen“ zurück und zerrte ihn in ihr Bett. Er beschwerte sich nicht, als an ihm gezerrt wurde und kuschelte sich auch gleich an sie an. Er sagte nichts zu ihren verweinten Augen oder das sie immer noch leise schluchzte, stattdessen hielt er sie in seinen Armen und drückte sie an sich. „Es wird alles wieder gut“, versicherte er ihr. Sie schwieg. Sie fühlte sich in seinen Armen Sicher und geborgen. Sie waren doch erst im Alter von 10 oder 12 Jahren, wieso war diese Bindung schon so stark, zwischen ihnen? Sie blieben noch eine Weile so liegen, bis ein Klopfen diese Harmonie der Ruhe störte. Schnell erhob sich Ray aus dem Bett, richtete seine Kleidung zu Recht, bevor im selben Augenblick ein Dienstmädchen ins Zimmer herein schlendert. „Guten Tag Miss Lunaria, mein Name ist Misaka und ich bin ab heute ihr neues Dienstmädchen! Falls sie wünsche haben, stehe ich gerne für sie zu Verfügung“, plapperte das Mädchen, dass 2-3 Jahre älter Luna selbst war, fröhlich runter. Luna schaute zu Ray auf, doch der realisierte das er nicht mehr gebraucht wurde. Wieder musste er sich was Neues suchen! Noch bevor die ersten Tränen aus seinen Augen quollen, rannte er aus dem Raum und ließ eine verdutzte Luna zurück. Luna überlegte nicht lange, stand auf und rannte dem Jungen, der sie nicht wie ein Monster behandelte, hinterher.
 

Er hatte gerade die Lobby erreicht, als jemand seine Hand festhielt. „Ray!“, kam es aus Luna heraus. Ray drehte sich um und da waren sie, große, runde Tränen rollten seinem Gesicht runter. Auch Luna konnte sich das Weinen nicht länger verkneifen. „Ich will nicht!“, stotterten beide zeitgleich. War es die Strafe für Gestern? Auch das Mädchen Misaka folgte ihnen. Am Türrahmen lehnend schaute sie auf das ungleiche Paar. Ein hochrangiger Vampir rennt einem wertlosen Menschen hinterher, so dachte sie sich und ein Lächeln überzog ihr Gesicht. Sie beobachte weiter das Geschehen als hinter ihr Lunas Vater auftaucht. „Was ist hier los?“, wollte er wissen und blickte zu seiner Tochter hinüber. Er bemerkte Ray und erhob leicht seine Stimme, „Was willst du noch hier? Scher dich raus du nutzloses Stück Fleisch!“ Seine Worte waren halten noch etwas im Raum bis sie schließlich mit voller Furcht auf Ray landeten. Da Ray seinen ehemaligen Boss nicht weiter produzieren wollte, machte dieser eine kleine Geste zum Abschied und verschwand durch die Türen nach draußen. Luna welche dem Jungen hinterher blickte, richtete ihren Blick nun auf ihren Vater. „Lass mich in Ruhe! Ich hasse dich! Ich bin nicht länger deine Tochter!“, brüllte sie ihren Vater an und rannte an ihm vorbei nach oben in ihr Zimmer. Tränen rollten ihren Wangen hinunter als sie wütend in ihrem Zimmer war. Sie packte sich ihre Sachen und schritt vorerst ein letztes Mal durch die Tür.



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