Zum Inhalt der Seite

Wer bin ich?

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 36

 

Entschlossen sahen sich alle an. Eris versteckte sich also auf dem Mond. Sie hatten also ein Ziel.

Im Augenwinkel konnte sie sehen, wie Sailor Jupiter kämpferisch ihre Fäuste ballte.

„Worauf warten wir dann noch, auf zum Mond!“

Sie wollte ihrer Freundin gerade antworten, als ihr mit einem Mal schwarz vor Augen wurde und sie merkte, wie ihre Beine wegsackten. Wankend sank sie auf ihre Knie und wurde wieder Usagi. Auch Mamoru verwandelte sich zurück, kniete sich sofort zu ihr und half ihr beim Aufstehen.

 

„Ich glaube, wir sollten erst mal wieder zu Kräften kommen. So haben wir doch gar keine Chance gegen sie.“ Besorgt sah er dabei auf Usagi. Er hatte zwar auch einige Blessuren erlitten, vermutlich hatte er nicht nur eine geprellte Rippe, aber das war alles nicht weiter schlimm, viel mehr sorgte er sich um sie. Sie war sehr blass und sah gar nicht gut aus. Sie trug zwar wieder ihre Alltagskleidung, aber hatte er vorhin noch ihren Rücken gesehen, wusste er, was sich unter ihrer Kleidung verbarg.

„Sehe ich auch so, lasst uns erst mal zurück in die Wohnung gehen“, stimmte ihm Sailor Merkur direkt zu.

 

Nacheinander verwandelten sich ihre Freundinnen, bis auf Uranus, zurück. Sie ging stattdessen zu Mamiko und Akita herüber und baute sich kämpferisch vor den beiden auf. Ruckartig hob sie ihren Arm, zeigte auf die beiden und sah mit versteinerter Miene zu ihr zurück.

„Und was ist mit denen? Kommen die auch mit?“, knurrte sie.

Mamiko verschränkte ihre Arme und zog ihre Augenbrauen zusammen. „Nein danke. Wir verzichten“, zischte sie zurück.

Uranus verschränkte nun ebenfalls ihre Arme vor ihrer Brust. „Soll mir recht sein.“

Schnaufend wollte sich Mamiko gerade umdrehen und gehen, sie musste sich beeilen.

„Nein sie kommen mit.“

Sie konnte genau sehen, wie Uranus die Kinnlade herunter klappte. Aufgebracht stampfte sie näher zu ihr und wedelte wild mit ihren Händen in der Luft herum. „Das ist doch nicht dein Ernst?“

Schwer atmend löste sie sich aus Mamorus Umarmung und ging etwas auf ihre Freundin zu.

„Eris wird bald bemerken, dass die beiden die Seiten gewechselt haben. Es ist zu gefährlich, alleine zu bleiben. Sie wird sie genauso wie Kenta … “ Traurig senkte sie ihren Kopf. Der Gedanke an Kentas Tod gab ihr sofort einen Stich. Sie wollte ihm doch helfen. Und nun, nun war er tot, weil er sich für sie geopfert hatte.

„Ja und? Ist das unser Problem?“ Schulterzuckend lief sie zu Michiru zurück. „Verdient hätten sie es …“, nuschelte sie dabei vor sich hin.

Bestimmend stellte sie sich mit einem Mal vor die anderen und hob ganz leicht ihren Kopf nach oben. „Nein, wir bleiben alle zusammen. Es mag euch zwar seltsam vorkommen, aber nur wenn wir jetzt zusammenhalten, haben wir eine Chance gegen sie.“

Um ihren Worten Ausdruck zu verleihen, nickte sie noch ein Mal mit ihrem Kopf und stemmte ihre Hände auf ihre Hüfte.

Offenbar überrascht von ihrer Bestimmtheit gaben sich schließlich alle geschlagen und so ging sie zurück zu Mamoru und hakte sich bei ihm ein. Ihr wurde schon wieder schwindelig, doch die anderen sollten es besser nicht mitbekommen. Sonst würden ihre Worte nachher noch ihre Wirkung verlieren.

 

Mamoru sagte kein Wort. Mit gequältem Gesicht sah er stattdessen zu ihr herunter. Ihm passte es genauso wenig wie Sailor Uranus, dass die beiden mitkommen sollten.

Zu wissen, dass sie in der Nähe von diesem Typen war, ließ ihn einfach keine Ruhe. Zu gut hatte er noch die letzte Begegnung in Erinnerung.

Das Bild, wie er mit einem Messer an ihrem Hals mit ihr in dem Fahrstuhl verschwand, das würde er nicht zu so schnell vergessen können. Es hatte sich bei ihm eingebrannt.

 

Zähneknirschend verwandelte sich nun auch Sailor Uranus zurück. Sah dann aber schief grinsend zu den beiden Geschwistern herüber. „Wird schön kuschelig. Bei der großen Wohnung.“

Schnippisch drehte sich Mamiko zu ihrem Bruder. Sie hatte keine Lust mehr zu zuhören. Sie hatte nur wegen Kenta der ganzen Sache zugestimmt. Wenn es nach ihr ginge, wäre sie schon längst von hier verschwunden. Sie wollte gerade loslaufen, als sich Rei mit einem Mal mit geballten Fäusten und Tränen im Gesicht mit einmischte. „Wir hätten ja auch in den Tempel gehen können … Aber irgendjemand hat diesen ja abgebrannt!“

Unschuldig zog Mamiko ihre Schultern in die Höhe und legte ihren Kopf schief. „Der war eh nicht besonders schön. Eigentlich habe ich dir damit nur einen Gefallen getan.“

Grinsend verschränkte sie nun ihre Arme und sah spöttisch zu Rei herüber.

 

Das reichte Rei, wutentbrannt wollte sie auf Mamiko zu stürmen. Was bildete sich diese ein. Doch schnell wurde sie von Makoto aufgehalten. Tröstend wurde sie von ihr den Arm genommen.

Makoto verstand, wie es ihrer Freundin gerade ging. Hatte sie bei den Bränden ebenfalls ihren Laden verloren.

Böse sah sie daher über ihre Schulter zu Mamiko. „Sie ist es nicht wert.“

Nickend senkte Rei wieder ihre Arme. „Hast ja recht.“

 

Schwer atmete Usagi aus. Das würde nicht einfach werden. Sie hoffte, dass sich nicht alle schon, bevor sie überhaupt Eris gegenüberstehen würden, an die Gurgel gingen.

 

 

In Motokis alter Wohnung angekommen hatten sich schnell kleine Grüppchen gebildet und in der Wohnung verteilt.

Mamoru war mit Usagi direkt, um sich ihre Verletzungen anzusehen, im Schlafzimmer verschwunden. Haruka und Michiru hatten sich währenddessen in die Küche verzogen.

Haruka hielt es keine Minute länger, als nötig mit Mamiko oder Akita in einem Raum aus. Bevor sie sich nicht mehr zurückhalten konnte und sie sie hier und jetzt zu Kleinholz verarbeiten würde, zog sie es lieber vor, in die Küche zu gehen. Sie verstand Usagi immer noch. Sie würden auch gut, ohne die beiden, Eris besiegen können.

Michiru versuchte so gut es eben ging Haruka zu beruhigen. Aber so richtig gelingen wollte ihr es dieses Mal auch nicht. Sie konnte ihre Freundin ja auch verstehen.

 

Die anderen hatten sich in dem kleinen Wohnzimmer niedergelassen und Ami kümmerte sich um die Wunden der anderen. Zum Glück hatte keiner ernsthafte größere Verletzungen. Mit Schrammen und einigen Prellungen waren sie davon gekommen.

Mamiko und Akita saßen in einer Ecke des Wohnzimmers und beobachteten schon einige Minuten schweigend die anderen.

Keiner fühlte sich so richtig wohl in dieser neuen Situation, aber sie waren diesen Pakt eingegangen und nun mussten sie dadurch. Was danach kam, wusste zu diesem Zeitpunkt auch noch keiner.

 

Mamiko musste an Kenta denken. Hätte sie ihm doch nur eher geglaubt. Traurig senkte sie ihren Kopf und war so in ihrer eigenen Gedankenwelt, dass sie gar nicht bemerkte, wie Ami zu ihnen herüber gekommen war und mit Akita sprach.

„Okay, wenn du nicht willst … Und was ist mit dir? … Mamiko? Hallo?“

Aufgeschreckt sah sie in das Gesicht ihrer, bis vor Kurzem noch Feinding, und zog verwundert ihre Augenbrauen nach oben. „Was soll denn mit mir sein?“

 

Tief atmete Ami ein. Es hatte sie schon so genug Überwindung gekostet, überhaupt zu ihnen herüberzukommen, und nun hörte diese Mamiko ihr nicht mal zu. Seufzend schloss sie ihre Augen und fragte erneut, obwohl sie sich ihre Antwort schon denken konnte. Sie würde vermutlich sowieso ablehnen. Viel dürfte sie ohnehin nicht abgekommen haben, schoss es ihr wütend durch den Kopf.

„Soll ich mich um deine Verletzungen kümmern oder nicht?“

„Nein.“

Augen rollend ging sie zurück zum Sofa. Sie hatte damit schon gerechnet, aber da sie nun mal jetzt Verbündete waren, hielt sie es für angemessen wenigstens zu fragen.

 

 

Vorsichtig half er ihr, damit er sich ihre Wunden ansehen konnte, beim Ausziehen. Kurz kniff er allerdings seine Augen zusammen, als ihr Rücken zum Vorschein kam. Er sah wirklich schlimm aus. Eigentlich hätte sie besser in einem Krankenhaus behandelt werden müssen. Doch dazu würde er sie erstens nicht bekommen und zweitens wäre es auch wirklich nicht sehr schlau. Sie mussten, solang es ging, unentdeckt vor Eris bleiben. Schwer atmend biss er seine Zähne zusammen.

 

Sie bemerkte direkt seine geistige Abwesenheit und sah langsam über ihre Schulter zurück. „Sieht es so schlimm aus?“

Doch ohne ihr zu antworten, begann er in seiner Tasche herumzukramen.

„Mamo-chan … Was ist los?“

„Schon wieder konnte ich es nicht verhindern. Es ist alles meine Schuld …“, murmelte er vor sich hin und wühlte weiter in seinen Sachen. Sofort bekam sie große Augen. Gab er sich ernsthaft die Schuld dafür? Schnell drehte sie sich daher zu ihm, legte ihre Hände auf sein Gesicht und sah ihm direkt in seine Augen. „Du kannst doch nichts dafür.“

Ohne ihren Blick zu erwidern, senkte er seinen Kopf. Sie konnte genau sehen, wie sich seine Finger krampfhaft um die Mullbinden klammerten.

„Ich muss dich doch beschützen. Aufpassen das dir nichts passiert … Doch stattdessen musstest du mal wieder mich retten und wolltest sogar dein Leben dafür opfern. Ohne mich wärst du vielleicht-“

„Sag so etwas nicht. Ich will das nicht hören. Wir kommst du nur auf so einen Schwachsinn. Ohne dich bin ich gar nichts. Nur mit dir bin ich komplett. Ich liebe dich.“

Langsam sah er wieder auf. „Ich liebe dich auch. Bitte entschuldige. Es ist nur …“

Lächelnd legte sie ihren Zeigefinger auf seine Lippen. „Ich weiß“, flüsterte sie.

Jetzt war er es, der seine Hände auf ihre Wangen legte. Langsam beugte er sich zu ihr herüber.

„Usako …“, flüsterte er und schloss seine Augen.

Auch sie schloss ihre Lider und beugte sich zu ihm, bis sich ihre Lippen trafen. Langsam schmiegte sie ihre Arme um seinen Oberkörper und zog sich somit enger an ihn heran. Doch auf ein Mal stöhnte er leise auf.

Schlagartig löste sie sich von ihm und öffnete ihre Augen. Er hielt sich die Hand auf seinen Rippen. Vorsichtig hob sie sein Hemd ein Stück nach oben und erschrak augenblicklich. „Mamoru. Warum sagst du denn nichts?“

Sein Brustkorb war an etlichen Stellen gerötet und begann anzuschwellen. Man konnte sofort erkennen, dass es nicht lange dauern würde und es blau und grün werden würde.

„Nicht so schlimm.“ Kopfschüttelnd zog er sein Hemd wieder herunter.

Entsetzt sah sie ihn an. „Nicht so schlimm? Als ich dagegen gekommen bin, sah es aber eben noch ganz anders aus. Ami sollte sich das ansehen.“

„Jetzt kümmern wir uns erst mal um dich.“

„Aber-“

„Nichts aber.“

Geschlagen nickte sie und seufzte leise aus. „Na gut. Aber danach guckt sich das Ami bei dir an. Okay?“

„Einverstanden.“ Langsam wanderte sein Blick an ihr herunter und plötzlich begann er über beide Ohren zu grinsen. Verwundert über seinen Stimmungswechsel, legte sie ihren Kopf schief und zog ihre Augenbrauen nach oben. „Was gibt es denn da zu grinsen Herr Chiba?“

Sein Grinsen wurde noch etwas breiter und zwinkernd zeigte er nun auf sie.

„Also ich muss sagen, dass ich diese Aussicht ganz schön vermisst habe.“

Irritiert sah sie an sich herunter und bekam prompt große Augen. Sie hatte ganz vergessen, dass sie ja noch mit nacktem Oberkörper vor ihm saß, da er ja eigentlich gerade ihren Rücken verarzten wollte. Sie merkte, wie ihr die Röte in die Wange schoss und griff daher nach ihrem Shirt. Hastig hielt es sich vor ihren Körper. Nicht, dass er noch auf dumme Gedanken kam. „Also für so etwas haben wir nun wirklich keine Zeit“, tadelte sie ihn.

Gespielt beleidigt zog er einen Schmollmund. „Du brichst mir das Herz.“

Kopfschüttelnd drehte sie sich wieder herum.

„Sobald wir das alles hier überstanden haben, holen wir das nach … Ich glaube, wir haben da so einiges nachzuholen …“ Grinsend sah sie über ihre Schulter und zwinkerte ihm nun wiederum zu.

„Ich nehme Sie beim Wort, Miss Tsukino.“

 

Schmunzelnd begann er ihre Wunde zu versorgen und wurde auf einem Schlag wieder ernst. Ihr Rücken hatte schwere Verbrennungen. Schwer atmete er aus. „Da werden mit Sicherheit Narben zurückbleiben.“

„Das macht doch nichts. Die Hauptsache ist doch, dass wir leben“, flüsterte sie und schweigend verarztete er sie weiter.

Nachdem er ihren Rücken, so gut es eben von zu Hause aus ging, versorgt hatte, widmete er sich ihren Arm.

 

Er war gerade fertig geworden und Usagi hatte sich wieder angezogen, als es wie wild an der Tür klopfte.

„Usagi, Mamoru. Kommt, schnell!“, rief eine hektische Minako durch die Tür.

Schnell liefen die beiden daraufhin ins Wohnzimmer.

Alle standen um Mamiko, die mit zu gekniffenen Augen und ihre Hände auf ihre Ohren gepresst, kauernd auf dem Boden saß, herum. Auch Haruka und Michiru waren aus der Küche dazu geeilt.

„Was ist denn hier los?“, fragte Usagi sofort.

Aufgeregt stellte sich Ami neben sie. „Eris ruft sie, und da Mamiko ihr nicht antwortet, versucht sie sich in ihren Kopf zu klinken. Da Eris es auch nicht geschafft hat, sie zu sich zu holen. Zumindest hat er das gesagt.“ Zielstrebig zeigte sie dabei auf Akita.

„Und Mamiko versucht gerade dagegen anzukommen?“

Ami nickte ihr stumm zu und sah dann auch wieder zu Mamiko.

Mit verschränkten Armen saß Akita neben seiner Schwester und begann schief zu grinsen. „Sobald sie es geschafft hat, weiß sie, wo wir sind. Und dann … “

„Findest du das so witzig?“ Wütend baute sich Makoto vor ihm auf, wodurch Akita schulterzuckend zu Boden sah. „Ihr unterschätzt Eris. Sobald sie weiß, wo wir sind, dann war es das für uns. Damit meine ich uns alle.“

Immer noch wütend drehte sich Makoto von Akita weg.

„Ich glaube, ihr unterschätzt uns.“

Knurrend wandte sich Haruka von ihnen ab. „Ich habe doch gleich gewusst, dass es ein …“

Doch bevor sie zu Ende sprechen konnte, wurde sie von Usagi unterbrochen.

„Da! Seht. Das Amulett fängt an zu leuchten.“

Haruka drehte sich auf einem Schlag wieder herum und alle Anwesenden starrten mit weit aufgerissenen Augen auf Mamiko. Starr sah Akita auf das Amulett. „Jetzt hat sie uns gleich.“

 

Mit geballten Fäusten sah Mamoru zu Usagi herüber. Doch bevor er etwas sagen konnte, warf sich diese neben Mamiko auf ihre Knie und schlang ihre Arme um ihren Oberkörper. Helles Licht umhüllte beide und Mamikos Amulett hörte auf zu leuchten. Verwundert hob Minako eine Augenbraue.

„Was macht sie da?“

Luna ging etwas näher an Usagi heran und sah zu Minako hinauf.

„Ich glaube, sie schirmt Mamiko von Eris ab.“

 

Niemand sagte etwas, alle sahen gebannt auf Usagi und Mamiko, bis Usagi schließlich langsam ihre Arme von Mamiko nahm und hastig ein und aus atmete.

Ohne einen Ton zu sagen, stand Akita auf und ging zum Fenster. Nachdenklich sah er heraus und drehte sich dann ruckartig zu den anderen.

„Wenn Eris es noch nicht gewusst hat, nun weiß sie es auf jeden Fall, dass wir die Seiten gewechselt haben.“

„Sie hätte es so oder herausgefunden, so weiß sie jetzt wenigstes nicht, wo wir uns versteckt halten“, zischte Rei und sah ihn böse an.

 

 

Wütend warf Eris eine Energiekugel nach der anderen durch die Gegend und es krachte und knallte nur so neben ihr. Nebelschwaden umhüllten sie. Ihre Hände hatte sie zu Fäusten geballt und schnaufend biss sie die Zähne aufeinander.

Langsam ließ sie sich in den Thron fallen und krallte ihre Finger in die Lehnen des Stuhls.

„Niemand hintergeht mich und kommt ungestraft davon. Das werdet ihr büßen!“

 

 

Langsam stand Mamiko auf und sah Usagi eindringlich an. „Das wird sie nicht lange auf sich sitzen lassen.“ Nickend stimmte sie ihr zu.

Ein lautes Räuspern ließ alle dann jedoch erschrocken herumfahren. Luna war auf die Lehne des Sofas gesprungen. „Da muss ich Mamiko recht geben. Eris wird nicht lange auf einen Gegenschlag warten und die Erde und den Mond ins Chaos stürzen. Sie wird mit Sicherheit auch versuchen euch in eine Falle zu locken. Seit also auf alles gefasst. Ihr solltet daher besser nicht länger als zwei Tage brauchen, um euch kampfbereit zu machen. Bekommt ihr das hin?“

Entschlossen und kämpferisch nickten alle Luna zu.

 

Der restliche Tag verlief ruhig. Die meiste Zeit saßen alle zusammen und schmiedeten Pläne, wie sie Eris am besten aus der Reserve locken könnten und sie so am besten überwältigen könnten. Sogar Mamiko beteiligte sich daran. Noch einen Tag zuvor hätte keiner von den Anwesenden gedacht, dass dies möglich gewesen wäre. Akita jedoch saß weiter schweigend in seiner Ecke und beobachtete das Ganze. Insbesondere Usagi hatte er im Visier.

Mamoru hatte es längst bemerkt. Aufgebracht krallte er seine Finger immer mehr in seine Hose und presste seine Kiefer zusammen.

„Was ist denn los?“ Fragend lehnte sich Usagi zu ihm herüber.

Immer noch Akita im Auge behaltend, beugte er sich zu ihr. „Es passt mir nicht, wie er dich ansieht … Am liebsten würde ich jetzt …“, knurrte er leise.

Akita hatte ihn offenbar, auch wenn er versucht hatte, leise zu sprechen, gehört, da er ihm nun feist ins Gesicht grinste.

„Das reicht. Ich werde ihm jetzt …“ Wütend sprang er auf, doch Usagi hielt ihn an seinem Arm fest.

„Lass dich von ihm nicht provozieren.“

Haruka, die die ganze Szene beobachtet hatte, sprang ebenfalls auf und stimmte mit ein.

„Ich bin dabei. Dieses dämliche Grinsen geht mir auch ziemlich gegen den Strich.“

Bestimmt löste er sich aus Usagis Griff und drehte sich mit geballten Fäusten zu Akita.

„Hier geht es nicht ums Provozieren Usagi. Dieser Typ verdient es, dafür was er dir angetan hat, dass man ihm …“

Im Augenwinkel konnte er sehen, wie sich genau dieser erhob und nun langsam auf ihn zu ging.

„Na los. Oder hast du etwa Angst?“

Schnaufend schob er Usagi von sich weg und baute sich direkt vor diesem Akita auf. „Vor dir bestimmt nicht!“

„Worauf wartest du dann noch?“

„Akita es reicht jetzt!“

 

Schimpfend zog Mamiko ihn an seinem Arm zur Seite.

„Was soll der Schwachsinn. Mir gefällt das hier auch alles nicht, aber wir haben jetzt erst mal keine andere Wahl.“

Zornig sah er sie an. „Hast du vergessen, dass er Akuma auf dem Gewissen hat?“

Schlagartig zog sie ihn noch ein Stück von den anderen weg und drehte sich so, dass die anderen sie nur noch von hinten sehen konnten. „Das hab ich bestimmt nicht vergessen. Aber jetzt müssen wir uns ruhig verhalten. Wir brauchen sie noch. Alleine haben wir keine Chance gegen Eris. Danach kannst du mit dem Erdenprinzen anstellen, was du willst“, flüsterte sie ihrem Bruder zu und grinste schief.

Vorsichtig sah sie über ihre Schulter nach hinten und vergewisserte sich, dass ihnen auch wirklich niemand zu gehört hatte. Zufrieden sah sie Akita wieder an, da die anderen schon wieder in rege Gespräche vertieft waren. Usagi versuchte dabei, wie es aussah, immer noch den Erdenprinzen zu beruhigen.

„Okay.“ Geschlagen nickte Akita ihr zu.

Mit einem Lächeln im Gesicht drehte sie sich wieder herum.

„Ich habe das mit meinem Bruder geklärt und er wird sich von nun an ruhig und vernünftig verhalten“, flötete sie in den schönsten Tönen, die sie konnte.

Tänzelnd ging sie zurück zu den anderen an den Tisch und tat so, als wäre nichts gewesen. Die anderen sahen sich nur fragend an, fuhren dann aber mit ihren Planungen fort.

 

Mittlerweile war es schon spät in der Nacht und langsam aber sicher konnte sich kaum noch jemand auf den Beinen halten. Aus diesem Grund beschlossen sie, es für heute gut sein zu lassen.

Da aber keiner von den Sailor Kriegerinnen oder Mamoru den beiden Geschwistern traute, teilten sie sich für die Nacht in Schichten auf, damit immer zwei von ihnen wach waren und die beiden im Auge behalten konnten.

Nach großem Protest gab sich Usagi geschlagen, dass sie keine Zeit zugeteilt bekam. Alle waren einstimmig dafür gewesen, dass sie sich lieber ausruhen sollte.

Als sie dann aber im Bett lag und merkte, wie erschöpft sie eigentlich war, war sie dann doch ganz froh darüber gewesen. Es hatte auch nicht lange gedauert, bis sie tief und fest eingeschlafen war.

 

Nachdenklich starrte sie die Decke an. Sie war schon eine ganze Weile wach. Zu viel ging ihr durch den Kopf und ließ sie nicht wieder einschlafen. Würden sie es wirklich schaffen Eris zu besiegen?

Nachdem sie noch einige Minuten wach im Bett lag, beschloss sie, sich erst mal etwas zu trinken zu holen. Vielleicht half ihr ja ein warmer Tee beim wieder Einschlafen.

Langsam rutschte sie mit ihren Beinen vom Bett herunter. Sie wollte Mamoru unter keinen Umständen wecken. Er brauchte seinen Schlaf. Auf Zehenspitzen schlich sie aus dem Schlafzimmer heraus und schloss vorsichtig die Tür hinter sich.

Sofort wurde sie von Rei und Ami mit großen Augen angestarrt und so hob sie schnell abwehrend die Hände in die Höhe.

„Alles gut. Ich habe nur etwas Durst“, flüsterte sie leise, damit sie die anderen nicht weckte.

Überall im Wohnzimmer verteilt lagen ihre Freundinnen und schliefen. Auch Akita schien zu schlafen.

Lächelnd nickten ihr Rei und ihr Ami zu und so ging sie weiter in die Küche herüber. Kurzerhand entschloss sie sich doch einfach nur für ein Glas Wasser und lief damit zurück zum Schlafzimmer. Sie wollte gerade die Türklinke herunterdrücken, als sie bemerkte, wie Mamiko am Fenster stand und herausschaute. Ohne darüber nachzudenken, ließ sie die Klinke wieder los, ging herüber zum Fenster und stellte sich neben sie. Schweigend sah diese weiter aus dem Fenster.

„Was mit Kenta passiert ist … also … Ich wollte eigentlich nur sagen, wie leid mir das tut. Weißt du, ich hatte ihn wirklich sehr gerne.“

Sie wusste nicht so wirklich, was sie sagen sollte und fand nicht die richtigen Worte, aber irgendwie wollte sie Mamiko schon ihr Mitgefühl aussprechen.

„Das kann es auch … Er ist nur wegen dir … Weil er dich …“

Stur sah sie weiterhin aus dem Fenster, doch sie sah, wie ihre Hände begannen zu zittern.

„Ich bin nur wegen Kenta hier. Er hätte es gewollt, dass wir Eris zusammen besiegen. Danach-“

Doch weiter kam Mamiko nicht, da aus heiterem Himmel plötzlich ein ohrenbetäubender Donner ertönte.

 

Erschrocken fuhren alle hoch und waren auf einem Schlag hellwach. Draußen wurde es pechschwarz, obwohl die Sonne eigentlich gerade aufging. Kleine Blitze erhellten den sonst so dunklen Himmel. Immer wieder krachte und dröhnte es und kräftige Windböen fegten durch gesamt Tokio.

 

Augenblicklich kam Mamoru aus dem Schlafzimmer gestürmt und lief direkt zu Usagi.

„Was ist hier los?“

„Ich würde sagen, wir reisen nicht mehr zum Mond“, sprach Akita völlig emotionslos. Er saß im Schneidersitz auf dem Boden und hatte seine Arme vor seiner Brust verschränkt.

„Soll das etwa heißen, Eris ist dafür verantwortlich?“ Makoto lief näher zu Akita und zeigte dabei Richtung Fenster.

 

Doch er brauchte ihr nicht zu antworten. Genau in dem Moment legte sich ein finsteres Lachen und Wispern über Tokio. Man konnte es in jedem Winkel hören. Der Wind trug Eris Flüstern durch die Stadt. Bevor noch jemand etwas sagen konnte, traf eine heftige Böe das Fenster. Aufgeschreckt sahen alle herüber und keine Sekunde später zersprang es auch schon in Tausend kleine Splitter.

Schnell hielten sich alle ihre Arme vor ihre Gesichter oder drehten sich zur Seite, damit die kleinen Splitter sie nicht verletzten.

Mamiko konnte gerade noch zur Seite springen, bevor die Scheibe zerplatzt war.

Nachdem der Wind sich wieder beruhigt hatte und keine Splitter mehr herumflogen, atmete Usagi entschlossen ein und zog in einer Handbewegung ihre Brosche heraus.

„Dann ist es jetzt also so weit!“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Onlyknow3
2018-07-10T14:39:15+00:00 10.07.2018 16:39
Wieder ein tolles Kapitel, sehr spannend geschrieben.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Fiamma
22.07.2018 18:43
Huhu,
vielen Dank für deinen Kommi und bitte entschuldige die späte Antwort :/ Ich war leider ein wenig im Stress :/

Freut mich, dass es dir gefallen hat :) Heute geht es dann auch endlich weiter ^^

Liebe Grüße^^


Zurück