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Wings of an Angel

Keep me Save
von

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Whirlwind

Als du wieder zu dir kommst, hast du keine Ahnung wo du dich befindest - statt auf der kalten, harten Straße liegst du in einem weichen Bett - aber ganz offensichtlich nicht im Hotelzimmer mit Hyde. Er hätte die Vorhänge vor dem Fenster nicht zugezogen und während du dich vorsichtig aufsetzt, schießt dir ein stechender Schmerz durch den Kopf begleitet von einer Welle der Übelkeit was dich die Hand vor den Mund pressen lässt. Nur langsam kommt deine Erinnerung zurück und mit ihr die Panik. Was hat Hana mit dir getan? Wo bist du und was ist mit Hyde? Der erste Versuch aufzustehen endet darin, dass du eher aus dem Bett fällst und auf dem Boden liegen bleibst, am ganzen Körper zitternd, während du versuchst deine Umgebung so gut es geht wahrzunehmen, was schwer ist, nachdem der Raum fast komplett abgedunkelt ist. Du kannst durch die dicken Vorhänge nicht mal erkennen ob es Nacht oder Tag ist…Wenigstens scheinst du allein zu sein, immerhin hat sich niemand bemerkbar gemacht bisher. Sicherheitshalber beschließt du nicht aufzustehen sondern in Richtung Tür zu krabbeln - wenn sie verschlossen ist, kannst du dich immer noch nach einem anderen Ausweg umsehen und so ist das Risiko durchaus geringer, umzufallen oder in irgendwelche Möbel zu rennen. Verletzen willst du dich schließlich auch nicht. Wer weiß ob dir hier jemand helfen könnte. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommst du endlich an der Tür an und atmest tief durch - zumindest die Wellen der Übelkeit sind langsam zurück gegangen, dass du dich auch traust, aufzustehen, wobei du dich eher versuchst an der Wand nach oben zu ziehen. Weitere wertvolle Sekunden vergehen, als du zitternd eine Hand nach der Türklinke ausstreckst - und sie nach unten drückst. Zu deinem Erstaunen öffnet sich die Tür und du stolperst in einen schwach beleuchteten Flur - die vielen Türen links und rechts bestätigen jedoch deine Vermutung - es ist ein Hotel.
 

Nur nicht das Hotel in dem die Band abgestiegen ist. Erst jetzt wagst du einen Blick an dir hinab - nur um sicher zu gehen, dass du wirklich Klamotten trägst und nickt nackt durch die Gegend läufst. Zu deiner grenzenlosen Erleichterung hast du nach wie vor alle Klamotten an, welche du zu dem Treffen mit der Band getragen hast. Sogar Hydes Hoodie trägst du noch am Körper - aber sein Feuerzeug fehlt. Jetzt musst du nur noch hier raus kommen und langsam siehst du dich um, ganz offenbar hast du die Wahl zwischen Aufzug oder Treppe - theoretisch solltest du dich wohl für den Aufzug entscheiden, so schwach wie du dich immer noch auf den Beinen fühlst aber eine innere Stimme rät dir, die Treppe zu nehmen und nachdem du hier nirgendwo ein Telefon sehen kannst um Hyde anzurufen, beschließt du, deiner inneren Stimme zu folgen und dich die Treppen nach unten zu quälen. Drei Stockwerke schaffst du problemlos, danach musst du verschnaufen und fragst dich gleichzeitig was der Sinn dahinter ist, dich komplett angezogen in ein fremdes Hotelzimmer zu bringen und dich dann nicht mal zu bewachen. Nicht dass du dich beschweren willst, je schneller du in die Nähe eines Telefons kommst und dadurch in der Lage bist, Hyde anzurufen, desto besser. Wobei du im Moment auch schon glücklich wärst, Ju-ken anzurufen oder Jin, aber du kennst leider nur die Handynummern von Kaz und Hyde auswendig.
 

Es dauert noch einige Minuten bis du es nach unten in den Eingangsbereich schaffst und dich gleichzeitig fragst wieso du dich so schwach auf den Beinen fühlst. In dem kahlen, viel zu hellen Treppenhaus kam dir bisher keine Menschenseele entgegen, dass es dich auch nicht verwundert, dass der Eingangsbereich komplett verwaist wirkt. Durch die großen, gläsernen Eingangstüren kannst du erkennen dass es immer noch dunkel draußen ist - zumindest hoffst du, dass es immer noch ist. Denn sollte es schon wieder sein…Wie sollst du deine lange Abwesenheit nur erklären? Allerdings hast du die Tür fast erreicht, als eine Stimme dich zusammen zucken lässt. „Miss? Wo wollen Sie hin? Geht es Ihnen gut?“ Du beschließt zu ignorieren, wer auch immer es ist, der versucht dich von der Freiheit fern zu halten, zuckst jedoch nur erneut zusammen, als sich ein Arm um deine Hüfte legt und als du die dazugehörige Stimme hörst, steigt nur erneut Übelkeit in dir auf. „Entschuldigen Sie die Umstände aber meine Frau hatte sich hingelegt mit einer heftigen Migräne, ich hätte damit rechnen müssen, dass sie verwirrt ist wenn sie aufwacht und nicht mehr weiß, wo sie ist, dabei habe ich ihr nur ihre Medikamente besorgt.“ Der Hotelangestellte scheint mit dieser Antwort zu frieden zu sein, dir jedoch dreht es so sehr den Magen um, dass du dir eine Hand auf den Mund pressen musst und mehr gegen den Mann stolperst, den du bereits mehr als alles andere verachtest. „Du musst dich ausruhen, Liebling, ich hab dir deine Tabletten besorgt. Verzeihen Sie die Umstände, ich kümmere mich um sie.“ Damit verlierst du bereits den Boden unter den Füßen und schluchzend siehst du zu Gackt auf, welcher dir nur ein strahlendes Lächeln schenkt, dann zu dem Hotelangestellten, welcher zwar deinen gequälten Blick und die Tränen in deinen Augen bemerkt, aber keine Anstalten macht einzugreifen - natürlich nicht, Gackts Ausrede ist perfekt und schluchzend lässt du den Kopf an seine Schulter sinken, zu schwach um dich länger zu wehren, während er dich mit einem zufriedenen Summen in Richtung Aufzug trägt. Dabei warst du doch so nahe an der Freiheit…So verdammt nahe…
 

Er trägt dich bis zurück ins Zimmer aus dem du eben erst entkommen bist und legt dich sanft auf dem Bett ab, woraufhin du sofort ans Bettende krabbelst und die Beine anziehst. „Warum…Warum tust du das?!“ Gackt lacht nur, während er die Tür absperrt und dich schließlich kühl mustert. „Weil er es verdient zu leiden. Er hat mir schon deine Schwester ausgespannt, also ist es nur gerecht wenn ich das Gleiche mit seiner Freundin mache. Wobei ich vielleicht hätte warten sollen, bis er dir einen Antrag macht…“ Du starrst ihn einfach nur noch mit großen Augen an - völlig ungläubig ob du ihn richtig gehört und verstanden hast - deine Schwester soll mit diesem … Idioten zusammen gewesen sein? „Ihr scheint euch wirklich nicht nahe gestanden zu haben wenn sie dir das nicht erzählt hat.“ Du lachst nur trocken auf und verschränkst die Arme vor der Brust - wenn er vor hat, dir nur weh zu tun, solange er dich hier gefangen hält - das gleiche Spiel kannst du auch. Nur vielleicht nicht körperlich. „Ich denke eher dass es ihr viel zu unwichtig erschien mir von jedem einzelnen ihrer Spielzeuge zu erzählen.“, gibst du nur kühl zurück, darauf achtend das Wort Spielzeug so verachtend wie nur möglich auszusprechen und Gackts Gesichtsausdruck nach hast du direkt ins Schwarze getroffen. Auch wenn es vielleicht nicht klug ist einen Mann zu provozieren, der schon bewiesen hat, dass er erstaunlich wenig Skrupel hat - aber wenn er glaubt, dass er dich mit Megumi verletzen kann, wird er sich eher noch die Zähne ausbeißen. Natürlich hast du deine Schwester geliebt, aber sie wird Gründe gehabt haben für ihr Handeln und vielleicht kann dir Hyde irgendwann alles erklären - wenn du hier wieder weg kommst.
 

Drei Tage jedoch vergehen, ohne dass du ein Lebenszeichen von Hyde erhältst, oder auch nur einen Hinweis darauf, dass er nach dir suchen lässt und die du zwangsläufig mit Gackt verbracht hast - für das Hotelpersonal bist du immer noch seine Frau und auch wenn du versucht bist, die nächste Person anzuschreien, welche dich mit Gackts Nachnamen anspricht, weißt du genau so gut, dass es nichts bringen wird. Keiner hier würde dir glauben, du warst an Hydes Seite immer recht unsichtbar für die Öffentlichkeit - gewollt - jetzt könntest du dir dafür gehörig in den Hintern beißen. Genau wie dafür, dir nicht früher eine Band gesucht zu haben, wenn ihr berühmt wärt, hätte man dich erkennen und retten können. So obliegt es dir, dich irgendwie zu befreien und bis jetzt hatte sich einfach keine Gelegenheit ergeben. Wann immer du die Augen schließt oder öffnest, Gackt ist überall. Wenn du duschen gehst oder allgemein das Bad benutzt, wartet er vor der Tür und hat dir verboten, sie abzuschließen und mittlerweile hast du resigniert. Niemand schöpft Verdacht, wenn sich ein Ehepaar auf ein Hotelzimmer zurück zieht, vor allem nicht wenn der Ehemann so viel bezahlt und erst recht nicht wenn es sich dabei um Gackt handelt. Wenigstens hat eure Konversation sich auf das Notwendigste beschränkt seit eurem Schlagabtausch und du hast viel Zeit zum nachdenken. Du müsstest nur irgendwie an ein Telefon oder ein Handy kommen um Hyde zu schreiben, dann wäre alles gut… Im Moment liegst du gelangweilt auf dem Bett - welches du dir zu deiner großen Erleichterung noch nicht mit Gackt teilen musstest - und starrst an die Wand, während du dir deine Chancen ausmalst, Gackt zu überwältigen. Mittlerweile fühlst du dich wieder besser und kräftiger - offenbar waren Schwindel und Übelkeit nur Nachwirkungen des Betäubungsmittels aus der Zigarette.
 

Aber sehr vermutlich wärst du immer noch kein Gegner für Gackt - hättest du wieder begonnen zu trainieren und nie aufgehört, Schlagzeug zu spielen, dann vielleicht. Allerdings bist du wirklich kurz davor zu überlegen, es nicht einfach zu versuchen, nachdem du bisher keine Anstalten mehr gemacht hast, wegzulaufen oder dich zu wehren, würde es ihn komplett überraschen. So in Gedanken versunken schreist du erschrocken auf, als dich etwas am Bein berührt und du starrst Gackt einfach nur panisch an, welcher langsam eine Augenbraue hebt - du hast nicht mal gehört, dass er wieder ins Zimmer gekommen ist, du hattest aber auch nicht gefragt gehabt, wo er hin wollte. „Mach dich fertig, honey, wir gehen aus.“ Du schüttelst nur den Kopf, zeigst ihm den Mittelfinger und legst dich wieder bequem hin - das letzte Mal, dass er sagte, ihr verlasst das Zimmer zusammen, war um im Einkaufszentrum des Hotels neue Kleidung für dich zu kaufen - und natürlich war er da der perfekte Gentleman. Nur du hast dich zurück halten müssen, ihm nicht vor die Füße zu kotzen bei der Auswahl der Klamotten. Im nächsten Moment spürst du wie du auf die Füße gezogen wirst und taumelst direkt in Gackts Arme, welcher dich nur dreckig angrinst und kurz überlegst du, ob es das wert wäre, ihm ins Gesicht zu schlagen, aber nachdem er dich bisher wenigstens nicht sexuell belästigt hat und du ihm leider alles zutraust - vor allem nachdem sich er immer noch jedes Mal darüber aufregt dass du die einzige Frau bist, die es wagt ihn abzuweisen - willst du ihm keine Ideen geben oder eine Gelegenheit dir erneut zu beweisen, wie sehr er dich in der Hand hat und du siehst ihn einfach nur stumm an. „Ich sagte, wir gehen.“
 

Damit schubst er dich in Richtung Bad und du stolperst erneut, ihn innerlich verfluchend. Natürlich ist dein Kreislauf nicht auf der Höhe, nachdem du eine gefühlte Ewigkeit nur auf dem Bett gelegen bist und die Wand angestarrt hast. Mit einem mehr als deutlich angewiderten Gesichtsausdruck nimmst du dir frische Klamotten vom Stuhl aus der Zimmerecke und verschwindest damit ins Bad - jedoch nicht ohne die Tür zu zu knallen. Frisch geduscht und umgezogen fühlst du dich nur erneut wie ein Modepüppchen - genau das was du nie sein wolltest und mit einem gequälten Lachen betrachtest du dich im Spiegel - es ist ein Wunder dass Gackt dich noch nicht zwingt, dich wie Megumi zu stylen, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Allein der Gedanke lässt dich erschaudern - damit wäre dann wohl eine neue Stufe deines persönlichen Horrors erreicht, allerdings verlässt du das Bad dann lieber bevor Gackt dich holen kommt und ziehst dir wortlos deine neu gekauften Schuhe an, das arrogante Grinsen auf seinem Gesicht ignorierend während er dich beobachtet. Natürlich sind es Schuhe mit Absatz und du weißt jetzt schon, dass dir die Füße grauenvoll weh tun werden später, aber es ist besser als barfuß zu laufen - das hatte dir Gackt schließlich auch schon angedroht gehabt…Und du willst wirklich nicht herausfinden, wie viele seiner Drohungen er wahr machen würde, wenn du ihm Anlass dazu geben würdest…Die Fahrt im Aufzug nach unten verläuft schweigend, du starrst sehr interessiert den Fußboden an und Gackt scheint glücklich, mal wieder zu bekommen was er will. Aber was für eine Wahl hast du schon? Zwischen Nachgeben und Schläge in Kauf nehmen, ist es doch einfacher nachzugeben - was früher nur nie möglich war. Dein Vater hatte dich so oder so geschlagen wenn er nur genug getrunken gehabt hatte.
 

Die Erinnerung verschafft dir Gänsehaut und als Gackt deine Hand nehmen will, ziehst du sie automatisch weg und schüttelst nur den Kopf - er soll sich damit zufrieden geben, dass du mitspielst und keine Szene machst, was er schließlich auch seufzend akzeptiert und du musst innerlich lächeln - auch ein kleiner Sieg ist immerhin ein Sieg. Nachdem ihr das Hotel verlassen habt, bleibst du automatisch stehen - es fesselt dich nichts an Gackt. Theoretisch könntest du wegrennen, nur wohin? Du kennst die Stadt nicht, wird dir bewusst, während du dich langsam umsiehst, du kannst keinen Polizisten auf der Straße erkennen, niemand der auch nur irgendwie so aussieht als ob er dir helfen würde - und selbst wenn du rennen solltest, Gackt würde dich locker einholen, egal wem du erzählst, dass du entführt worden bist, niemand würde dir glauben, immerhin kannst du nichts beweisen. Du trägst keinen Schmuck mit Widmung, du hast dein Handy nicht dabei, auf dem du zumindest ein paar Bilder mit Hyde und Kaz zusammen hast und dir fehlen jegliche Ausweisdokumente. Und Gackt ist das sehr wohl bewusst, so wie er dich mustert und du würdest ihm am Liebsten ins Gesicht schlagen. „Keine Sorge honey, ich kümmere mich darum dass du Spaß hast.“ Damit hat er auch schon einen Arm um deine Schultern gelegt und dir zu gezwinkert und du verdrehst nur stumm die Augen - in dem Punkt gehen eure Meinung deutlich auseinander.
 

Im Endeffekt besteht besagter Spaß aus Shoppen - natürlich nur Klamotten die Gackt dir aussucht, Crepes essen und gegen Mittag aus einem Restaurantbesuch bei dem es ein Wunder ist, dass du dein eigenes Essen bestellen durftest. Gegen Abend bist du restlos erschöpft, weigerst dich allerdings ins Hotel zurück zu kehren - je länger du auf der Straße verbringst, desto größer ist die Chance, dass du vielleicht doch noch jemanden von Hydes Band triffst. Oder einen von den Roadies. Allerdings steuerst du schließlich zielstrebig ein Café an - du brauchst eine Pause, Gackt würde eh nicht auf dich hören und mittlerweile ist dir alles egal. Auch dass die Bedienung offenbar deine Begleitung erkannt hat, nachdem sie eure Bestellung aufgenommen hat. Eigentlich umso besser für dich, so ist Gackt zumindest etwas abgelenkt und nachdem du einen Schluck von deinem Getränk genommen hast, überlässt du den Sänger komplett eurer Kellnerin und verschwindest auf die Toilette wo du Mühe hast, nicht einfach auf den Boden zu sinken. Du weißt nicht mal wieso jetzt alles auf dich herein zu stürzen droht, aber das tut es, so heftig, dass die Tränen beginnen dir über die Wangen zu laufen, während du dich am Waschbecken festklammerst um das aufkommende Schwindelgefühl bekämpfen zu können. Deine Gedanken drehen sich nur noch um Hyde, wie sehr du ihn vermisst und wie du aus dieser Lage entkommen sollst - die Fenster hier unten sind zu hoch angebracht, als dass du sie erreichen könntest, du kannst nicht einfach zur Tür hinaus spazieren ohne dass Gackt es mitbekommt und du hast nicht mal Geld bei dir um ein Taxi anzuhalten und dich in Sicherheit bringen zu lassen.
 

Dazu kommt noch, dass Hyde vermutlich längst weitergefahren ist, die Tour muss weiter gehen, ob mit oder ohne dich. Deinen Job hast du sicherlich sowieso längst verloren und davon ab, bist du nicht mehr in Tokyo. Vielleicht solltest du einfach über eine Hochzeit mit Gackt nachdenken - davon würde zumindest die Presse etwas erfahren…Aber allein der Gedanke, dass das deine einzige, verbliebene Möglichkeit sein soll, Hyde zu erreichen lässt die Tränen nur noch schneller fließen und als du angesprochen wirst, kostest es dich jegliche Selbstbeherrschung nicht aufzuschreien. „Entschuldige…Aber ist bei dir alles in Ordnung?“ Das Mädchen vor dir sieht dich ernsthaft besorgt an und du gehst im Kopf alle Möglichkeiten durch - du könntest lügen, immerhin redet man mit Fremden nicht über seine Gefühle. Oder du sagst ihr die Wahrheit und hoffst, dass sie dir irgendwie helfen kann…Im Endeffekt entscheidest du dich für die halbe Wahrheit und beginnst ihr von deinem Freund zu erzählen, der dich misshandelt, aber natürlich nur so dass es in der Öffentlichkeit nicht sichtbar ist und dass er mit dir hier ist. Dass du keine Chance hast zu fliehen und keine Beweise gegenüber der Polizei, aber dass dir dein Bruder helfen könnte, wenn du nur die Möglichkeit hättest, ihn zu benachrichtigen.
 

Zuerst scheint sie skeptisch, als du allerdings während deiner Erzählung einfach nicht aufhören kannst zu weinen, scheint sie Mitleid zu bekommen und bietet dir an, ihr Handy zu benutzen um deinem Bruder eine Email zu schreiben. Im ersten Moment starrst du sie einfach nur ungläubig an und im Endeffekt muss sie für dich schreiben, weil du einfach viel zu sehr zitterst um ihr Handy fest halten zu können. Ein Glück weißt du, dass Hyde seine Privatmails checkt, sobald er eine neue Nachricht sieht, im Gegensatz zu den Fanmails und auch wenn du dich schlecht fühlst, einer Fremden so sehr zu vertrauen, weißt du genau, dass du keine bessere Gelegenheit bekommen wirst und nachdem sie dir die Mail sogar zeigt, bevor sie sie abschickt, fühlst du zum ersten Mal wieder so etwas wie Hoffnung. Auch wenn du sicher bist, dass Hyde nicht persönlich zu dem Hotel kommen wird, in dem Gackt dich gefangen hält, solange er die Polizei benachrichtig oder IRGENDWEN der dir helfen kann, ist dir das relativ egal und als du aus Dankbarkeit nur erneut anfängst zu weinen, wirst du in eine vorsichtige, kurze Umarmung gezogen, die du zitternd erwiderst. „Wir müssen doch zusammen halten.“ Das gequälte Lächeln dass sie dir zeigt, lässt dich schlucken, bevor du nickst und dir langsam die Tränen weg zu streichen versuchst - hoffentlich funktioniert es. Und hoffentlich hat Gackt keine Ahnung, was du hier tust, denn noch eine Falle von ihm würdest du nicht mehr bei gesundem Verstand überstehen. „Ich bin Kasumi - wenn du willst, kann ich mich mit zu euch setzen und so tun als wären wir alte Freundinnen aus der Schule.“ Allein bei diesen Worten hättest du sie erneut umarmen können, allerdings nickst du nur stumm, während du versuchst tief durchzuatmen und dir die letzten Tränenspuren von den Wangen wäschst.
 

Hyde ist der einzige Mensch der deinen wahren Namen kennt nach deiner Schwester, weswegen du etwas zögerst, diesen Kasumi zu nennen. Gackt würde es vermutlich nicht mal auffallen, er kennt dich als Sayuri und schlussendlich entscheidest du dich dagegen. Es ist völlig egal, solange sie dich so lange ablenken kann wie nur möglich. Natürlich schaut Gackt sehr angepisst, als du endlich von der Toilette zurück kommst und dabei nicht mal allein bist, aber er sagt nichts, nachdem du ihm erklärt hast, dass es sich bei Kasumi um eine alte Schulfreundin von dir handelt - er starrt sie nur einige Sekunden lang an, als wolle er euer Aussehen vergleichen. Deine neue Freundin jedoch streicht sich lachend eine blonde Haarsträhne aus der Stirn, bestellt sich einen Kaffee - und ignoriert Gackt komplett. Ihr unterhaltet euch über gefälschte Schulzeiterinnerungen, nicht existente Freundinnen und deren Beziehungen, bis Kasumis Handy klingelt, was du dazu führt, dass du halb von der Bank springst vor Schreck. Gackt verdreht nur die Augen, aber du spürst wie dein Herz schneller zu schlagen beginnt - vor allem, nachdem sie dir kurz zu gezwinkert hat, bevor sie den Anruf angenommen hat. „Tut mir leid, ich muss los…Mein Freund wollte mich spontan überraschen und steht jetzt vor meiner Tür…“ Kasumi lacht verlegen, zwinkert dir erneut zu und steht dann auf. Während sie dich zum Abschied umarmt flüstert sie dir ein leises „Er wartet auf dich.“ Ins Ohr und verlässt dann das Café. Keine zehn Minuten später hast du Gackt überzeugt zu zahlen, dein Getränk mehr oder weniger hinunter gekippt und musst aufpassen, nicht zu aufgedreht zu wirken, während du innerlich wieder und wieder Kasumis Worte wiederholst. Er wartet auf dich. Auch wenn du das erst glauben wirst, wenn du endlich wieder in Hydes Armen liegst.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  EndlessRain
2018-07-10T19:44:38+00:00 10.07.2018 21:44
… mir ist schlecht.
Ich meine es war klar, dass Hana irgendwas mit Gackt zu schaffen hat … x.x

Aber müsste Hyde sie nicht schon lange gesucht haben? qq"
Ich hoffe so sehr, dass er wirklich auf sie wartet und Gackt ordentlich auf die Fresse gibt … <.<"
Wie gut das sie Kasumi getroffen und sie ihr geholfen hat >__<


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