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Die Lüge ihres Lebens

DracoXHerm
von

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Kapitel 11
 

1. Dezember, Montag
 

Fieberhaft knüpfte Hermione das Paket von den Krallen des Steinadlers. Sie hätte nicht gedacht, dass Rons Brüder ihr die Bestellung so schnell zuschicken würden.

Ein Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht und sie sah zum Slytherintisch hinüber.

"Das hast du doch nicht wirklich vor?", fragte Parvati besorgt.

"Doch, ich dachte, dass ich genau das vorhabe.", sagte Hermione langsam und erhob sich um zu gehen.

"Ich weiß, niemand hier kann Malfoy wirklich leiden, aber wir sollten ihn warnen, um Herms Willen. Ich habe so das Gefühl, das sie mächtigen Ärger bekommen wird, wenn sie das durchzieht.", redete Parvati auf die anderen ein.

"Herm ist gut, niemand wird ihr was nachweisen können.", erwiderter Ron ungerührt.

"Und du musst zugeben, das der Stuporfluch wirklich übel war.", gab Neville zu bedenken.

"Sie riskiert zu fliegen.", warnte der Zwilling noch einmal.

"Fliegen, wohin?"

"Raus aus der Schule."

"Wieso bist du dir da so sicher?", fragte da nun Harry.

"Ich habe die Bestellung gesehen." Parvati sah viel sagend auf und ihr Finger fuhr einmal quer über ihren Hals.

"Das meinest du doch nicht ernst.", rief Neville schockiert.

"Oh doch, sein Ruf wird bis zu seinen Enkeln ruiniert sein.", bestätigte Parvati.

"Und wenn man mal bedenkt, dass seine Enkel auch Herms sein könnten..." Ginny sah sich um.

"Es gibt überhaupt keinen Grund das anzunehmen. Seit gestern sind die beiden offiziell getrennt.", meckerte Ron.

"Was glaubst du für wie lange. Sobald Hermione sich gerächt hat, wird es ihr Leid tun.", prophezeite Parvati.

"Und woher willst du das wissen? Bist du eine verdammte Hellseherin?"

"Weiblich Intuition." Würdevoll streckte sie ihren Kopf in die Höhe.

"Ach du meine Güte.", seufzte da Ron und sank wieder in sich zusammen.

"Also, wer warnt Draco jetzt?"

"Da er dir ja so am Herzen liegt, übernimmst du das am Besten.", schlug Harry vor.
 

***
 

Lucius stand vor dem Tor der Schule und sah angewidert zum Schloss. Als erstes würde er sich bei Dumbledore anmelden müssen.

Das war schnelle erledigt und er begab sich auf die Suche nach Hermione oder seinen Sohn.

Er würde nehmen wer ihm zu erst über den Weg lief und dann sehen, dass er von hier wieder verschwand.

"Mister Malfoy, kann ich ihnen helfen?", fragte da jemand hinter ihm und er drehte sich um.

"Professor McGonagall.", entfuhr es ihm. Düster erinnerte er sich noch an sie, als seine Professorin in Verwandlung. Er konnte sie immer noch nicht leiden.

"Ich suche meinen Sohn. Wissen sie zufällig wo er steckt?"

"Ich kann ihm etwas ausrichten lassen.", erbot sie sich.

"Nein, das tu ich doch lieber selber.", winkte er ab.

Die vorbeigehenden Schüler sahne sie neugierig an. Ihre gegenseitige Abneigung war Meilen weit zu spüren. Nur Celina schien kein der negativen Wellen zu empfangen, denn sie erkannte Lucius erst, als sie unmittelbar vor ihm stand.

"Professor Fortuna.", rief da auch schon McGonagall und Celina wandte ihre Aufmerksamkeit von Snape, der in einem Gespräch mit ihr neben ihr lief, ihrer Kollegin zu.

"Ich möchte sie jemanden vorstellen."

Celinas Augen weiteten sich für einen Bruchteil einer Sekunde, dann hatte sie sich auch schon wieder gefasst.

"Das ist Lucius Malfoy.", stellte McGonagall den Besucher vor.

"Der Vater von Draco nehme ich an.", schätzte Celina vollkommen richtig. "Ich bin Fortuna, Professorin für Verteidigung gegen die dunklen Künste, jedenfalls war es das noch letztes Jahr. Die Zeiten ändern sich schnell, nicht wahr? Sie kennen Professor Snape bereits?"

"Ja, in der Tat wir sind uns schon einmal begegnet. Sie sind noch nicht lange hier, oder?"

"Nein, erst seit letzten Jahr.", sagte Celina und musste ich das Lachen verbeißen. Es war doch zu komisch.

McGonagall verabschiedete sich und ließ Snape und Fortuna mit dem ihr ungebeteten Gast alleine. In den Händen einer Aurorin wird er bestens aufgehoben sein, dachte sie.

"Und wie gefällt es ihnen in Hogwarts?", führte Lucius die Konversation höflich fort, bis die Gryffindorhauslehrerin außer hörweite war.

"Es ist sehr schön hier, ich..." Celina schielte nach hinten. Ihre Kollegin war weg und der Gang wie leer gefegt. Der Unterricht hatte wieder begonnen.

"Was machst du hier?", fragte sie nun.

"Ich suche Draco oder Hermione."

"Warum? Haben sie was angestellt? Schickt dich Narzissa?"

"Noch nicht. Aber die gute Miss Granger wird.", sagte Lucius düster. "Sag mal, Severus, hast du nichts zu tun?", fragte er nun fast feindselig den Zaubertrankprofessor.

"Nein, nicht wirklich.", erwiderte er wahrheitsgemäß. "Ich könnte deinem Sohn etwas ausrichten. Er hat nachher bei mir Unterricht."

Lucius überlegte kurz, schüttelte dann aber den Kopf.

"Nein, ich rede besser selber mit ihm.", entschied er.

"Gut, warte draußen auf ihn, ich werde ihn nachher rausschicken."

"Besser wäre noch Hermione."

"Das geht nicht, du bist nicht ihr Erziehungsberechtigter.", sagte Snape.

"Severus?", Celina sah ihren Kollegen scharf an. "Er wird einen Grund haben, dass er Herm sprechen will."

Ein paar Sekunden herrschte eisiges Schweigen, dann willigte Snape zum Erstaunen von Lucius ein.

Er drehte sich um und ging.

"Er hat sich also an dich erinnert?", fragte Lucius Celina.

Diese nickte.
 

***
 

Lucius lief über den Hof und sah zum Himmel, als er hinter sich Schnee knirschen hörte.

Er drehte sich um und sah mit Erstaunen, wie Herm und Draco sich gegenseitig feindselig anstarrend auf ihn zukamen.

"Musst du hier her kommen? Das ist ja peinlich.", meckerte Draco.

"Guten Tag Mister Malfoy.", begrüßte Herm ihn höflicher.

"Was hast du getan, das Hermione eine ellenlange Liste bei den Weasleyzwillingen bestellt?", bellte Lucius und ging über die unmögliche Begrüßung seines Sohnes hinweg.

"Das war also in dem Packet. Was hattest du denn vor? Brauchst du jetzt schon Hilfe von anderen?", fauchte Draco Hermione an, die sofort zurück gab.

"Ich brauche keine Hilfe, aber mit ein paar Utensilien ist die Wirkung effektiver."

"Schluss jetzt.", rief Lucius. "Das ist ja wie im Kindergarten. Hermione, du wirst dieses Zeug sofort zurück schicken."

Herm zog trotzig eine Schnute. "Bei allem Respekt Mister Malfoy, aber sie könne sie gar nichts befehlen."

"Nein, ich nicht, aber deine Eltern. Irgendwann wirst du nach Hause kommen und bei dem was du vorhast, schneller als du glaubst.", gab er freundlich zurück und Hermione dachte über seine Worte eingehen nach.

Vermutlich hatte er Recht, damit, dachte sie schließlich.

Lucius hatte sich bereits seinem Sohn zugewandt, der Herm spöttisch angrinste.

"Grins nicht so! Du wirst dich bei Hermione entschuldigen."

"Ich habe gar nichts getan!", verteidigte dieser sich.

"Hast du nicht? Warum dann das hier?" Er ließ ein Pergament aufrollen, das sowohl Herm, als auch Draco überflogen.

Es war eine Abschrift von Hermiones Bestellung.

"Was hattest du vor?", flüsterte Draco nun voller Zorn.

"Rache.", zischte sie genauso leise zurück.

"Nur wegen einen kleinen Stuporfluch?", rief er nun.

"Klein? Du hast ihn noch nicht mal aufgehoben.", schrie Herm nun zurück.

"Die anderen waren doch da, außerdem hast du mir den Impedimentafluch verpasst.", giftete er.

"Das war nur gerecht."

"Gerecht, wofür? Ich habe dir nichts getan."

"Doch, dass hast du." Sie stach nun mit dem Finger auf ihn ein.

"Was denn?", rief er zornig.

"Wenn du es selber nicht weißt, hast du vermutlich vor drei Wochen recht gehabt. Es War ein Fehler." Sie drehte sich um und wollte gehen, als sie von Lucius zurückgehalten wurde.

"Hermione, die Sachen.", sagte er nur schlicht.

"Ich schicke sie zurück.", fauchte sie und sah zu das sie wieder ins Schloss kam.

Draco starrte finster vor sich hin.

"Ich fasse es nicht.", murmelte er.

"Bring das wieder in Ordnung.", befahl Lucius knapp und ging.
 

2. Dezember, Dienstag
 

Die siebente Klasse saß müde im Geschichtsunterricht und hatte große Mühe nicht einzuschlafen.

Professor Binns schwebte gemächlich durch den Raum.

Harry gähnte und sah sich um.

So war es immer in dieser Stunde. Niemand hörte zu und alle beschäftigten sich mit etwas anderen.

Sein Blick fiel auf Kevin, der in Gedanken zu sein schien und unentwegt vor sich hin krickelte.

Doch als der Professor an ihm vorbeikam, schlug er hastig das Heft zu.

Susan starrte Löcher in die Luft und lächelte versonnen vor sich hin.

Ron schien neben ihn eingeschlafen zu sein.

Hermione tippte sich nachdenklich an die Nase, bewegte ab und zu die Lippen und schüttelte leicht den Kopf.

Hin und wieder, wenn sie zu Draco hinüberschielte, nickte sie. Dieser starrte finster vor sich hin.

Parvati und Padma führten fast tonlos eine hitzige Diskussion.

Harry fragte sie, ob es bei Zwillingen oft der Fall war, das sie sich ohne Worte verstanden und beschloss bei Gelegenheit mal nachzufragen

Da rief Goyle "Gewonnen!" und zog die Aufmerksamkeit der ganzen Klasse auf sich.

"Mister Goyle?" Fragend hielt Binns inne.

"Ich meine... er hat doch gewonnen, der Zauberer von Oz.", stotterte der Junge.

"Ich weiß nicht wo sie sind, aber wir befinden uns im Mittelalter." Missbilligend sah der Professor auf das Minischachbrett auf dem Tisch, auf dem der schwarze König matt stand.

"Interessanter Spielzug.", gab er schließlich zu und fuhr mit seinem Unterricht fort.

"Crabbe und Goyle spielen Schach?", fragte Ron verwundert, der von dem Aufruf wach geworden war.

"Scheint als würden sie mehr drauf haben, als die Lakaien für den Obertrottel zu spielen.", flüsterte Herm böse und laut genug, das Draco es hören konnte.

Er drehte sich auch sofort um und durchbohrte sie förmlich

"Obertrottel?", gab er zurück.

"Ach nein, Obertrottel war ja schon jemand anderes. Du bist ja das Oberhörnchen, nicht Ron?", lächelte sie zuckersüß.

"Wir können ja gleich mal vor die Tür gehen und dann wird sich zeigen, wer hier irgendwas ist.", knurrte Draco zurück.

"Jetzt habe ich aber Angst.", sagte sie spöttisch.

"Das solltest du auch."

"Noch habe ich die Lieferung.", erwiderte sie und Draco verstummte.
 

5. Dezember, Freitag
 

Professor Marcus Flint war gerade auf dem Weg zu seinem Büro, als er fast umgerannt wurde.

"Entschuldigung.", rief Kevin noch kurz und war dann auch schon um die Ecke verschwunden.

Flint runzelte die Stirn. Ein Benehmen war das?

"Aus welchem Haus war er?", fragte er Professor Oliver Wood, der ihm entgegen kam.

"Wer?"

"Der Junge, der eben um die Ecke ist."

"Oh, dieser McPherson aus Pfützensee, der ist in Rawenclaw."

"Gut. Fünf Punke Abzug für renne auf dem Gang.", sagte Flint zufrieden.

"Für das Anrempeln gar nichts?", fragte Wood spöttisch.

"Nein, er hat sich ja entschuldigt.", beschloss Marcus.

"Du bist komisch in letzter Zeit, weißt du das, Flint."

"Komisch in wie fern?" Flint war stehen geblieben und sah seinen Kollegen an.

"Ich weiß nicht, anders, irgendwie... menschlicher. Du machst mir Angst." Wood grinste.

"Sehr witzig.", erwiderte Flint.

Unter seinem Fuß raschelte etwas und verwundert beugte er sich hinunter.

"Das muss dieser McPherson verloren haben.", murmelte er und faltete es auseinander.

Ungläubig starrte er auf das Gekritzel.

Es war eine Sauklaue, doch eins las man deutlich heraus. Kevin hatte etwas gegen Hermione Granger.

Die Kreuze und Totenköpfe um ihren Namen, sprachen für sich.

"Was soll das denn?", fragte Oliver und nahm ihm das Papier aus der Hand.

"Komm mit.", sagte Flint knapp und öffnete die Tür zu seinem Büro.

Als Marcus geendet hatte sah Oliver ihn verwirrt an.

"Und woher hast du das?"

"Das spielt doch keine Rolle, fest steht, dass sie offensichtlich doch Recht hatte." Flint wedelte mit dem Pergament.

"Wir sollten es Dumbledore erzählen.", schlug Wood vor.

"Ich denke wir sollten noch warten."

"Hermione ist womöglich in Gefahr.", warnte Oliver.

"Oder das ganze ist nur ein Streich. Was für einen Grund sollte dieser Kevin haben. Hermiones Eltern sind keine Schwarzmagier, jedenfalls nicht soweit wir wissen."

"Gut, dann lass uns herausfinden, wer ihr wirklichen Eltern sind und dann gehen wir zu Dumbledore.", lenkte Wood ein, doch glücklich war er mit der Entscheidung nicht.

Insgeheim beschloss er Fortuna zu fragen, schließlich war sie eine Aurorin, sie würde am besten wissen, was zu tun sei.
 

7. Dezember, Sonntag
 

Im Gemeinschaftsraum der Slytherin brannte ein Feuer im Kamin und tauchte den Kerker in ein dumpfes Licht. In einer Ecke spielten Crabbe und Goyle Zauberschach.

Das taten sie in letzter Zeit öfter und es hieß sogar richtig gut.

Etwas abseits las Theodor ein Buch. Millicent schlug sich mit Hausaufgaben rum. Ab und zu hörte man sie fluchen oder Blaise, ein eher unscheinbares Mädchen, bei dem sich jeder fragte, ob der sprechende Hut nicht einen Fehler gemacht hatte, als er sie nach Slytherin steckte, fragen.

Draco saß auf der Couch und starrte in die Flammen. In seiner Hand befand sich ein kleines Kästchen, das er immer und immer wieder aufschnappen ließ und es dann mit einem Klacke schloss.

Theodor hörte sich das etwa fünfzehn Minuten an. Nachdem er aber einen Satz zum wahrscheinlich tausendsten Male las, fauchte er: "Kannst du nicht mal aufhören?"

Draco hielt inne und sah sich zu ihm um.

"Meinst du mich?", fragte er verwundert.

"Natürlich meine ich dich, wenn denn sonst? Den Weihnachtsmann? Was hast du da eigentlich?"

"Geht dich nichts an.", erwiderte Draco knapp.

"Schön, dann nerv auch nicht damit." Dann herrschte wieder Ruhe, für fünf Minuten.

Da war wieder das Klacken des Kästchens zu hören.

Theodor sprang auf und warf sein Buch auf den Boden.

"Also, was ist das?", fragte er, setzte sich auf die Rücklehne der Couch, schwang die Beine herum und ließ sich die Rücklehne herunter rutschend auf dem weichen Polster neben Draco nieder.

Kurzerhand nahm er das Kästchen aus dessen Hand und öffnete es.

Er stieß einen anerkennenden Pfiff aus.

"Wer wen war der denn?", fragte er überflüssigerweise.

Draco blieb stumm.

"Hermione, vielleicht?", grinste Theodore.

Draco riss das Kästchen wieder an sich, klappte es zu und warf es in einem hohen Bogen in den Papierkorb, der neben dem Kamin stand. Er hätte auch einen guten Jäger abgegeben.

Draco erhob sich und ging davon.

Der Rest sah ihm nach. Dann stand auch Theodor auf und fischte die winzige Schachtel heraus und verstaunte sie in seinem Umhang.

"Vielleicht, will er es irgendwann wieder haben.", erklärte er kurz und die anderen nickten zustimmend.

Ganz bestimmt, da waren sich alle einig.

Die Wetten liefen seit gut einer Woche. Die Mehrheit tippte auf Silvester.
 

9. Dezember, Dienstag
 

Ron ging mit Padma den Gang entlang und diskutieren über Quidditch.

Sie hielt im am Ärmel fest um ihren Standpunkt deutlich zu machen, doch Ron schüttelte entschieden den Kopf. Er war ebenfalls stehen geblieben und hatte sich ihr zugewandt.

Lisa und Parvati, die die Szene beobachteten, grinsten sich viel sagend an.

"Ist dir auch aufgefallen, dass deine liebe Schwester in letzter Zeit mit Ron zusammen hängt?", fragte Lisa.

"Komisch nicht? Sie hat auch schon gefragte, ob es mir was ausmachen würde, wenn er das nächste Mal nach Hogsmead mitkommt."

"Jetzt schon? Da sind doch noch fast zwei Wochen hin." Lisa sah spielerisch irritiert aus, musste sich dann aber ein Lachen verbeißen.

Fröhlich gingen die Beiden auf Padma und Ron zu.

"Hört mal ihr Zwei, es ist Essenszeit, flirten könnt ihr auch noch nach her."

Padma sah verwirrt auf. "Flirten? Wie kommt ihr denn darauf?"

"Ihr hängt in letzter Zeit sehr oft zusammen.", begann Parvati.

"Eigentlich immer.", warf Lisa ein.

"Das sieht doch ein Blinder mit Krückstock, dass ihr biiiiiiiis über beide Ohren ineinander verknallt seid.", nickte Parvati.

"Geht's euch noch gut? Nur weil um uns herum, alle verrück werden, müssen wir uns doch nicht anschließen."

"Ja, ja.", winkte Lisa ab und zog Parvati mit sich fort.

"Die spinnen doch." Ron tippte sich mit dem Finger gegen die Stirn.

"Wir sollten gehen." Padma zeigte auf ihr Uhr und sie nahmen ihre Diskussion wieder auf.

Ron hatte großen Hunger und häufte sich einen riesen Berg auf seinen Teller.

"Und was sagt Padma so?", fragte seine Schwester neugierig.

"Nichts besonderes, wieso?"

"Ich dachte nur, weil du doch in letzter Zeit so oft mit ihr zusammen bist.", gab Ginny zurück.

Ron hielt mitten in der Bewegung seine Gabel in den weit geöffneten Mund zu schieben inne und sah auf.

"Lass den Quatsch.", grummelt er.

"Wirst du sie zum Weihnachtsball einladen?", fragte nun Neville als er sich setzte Ron.

"Padma? Keine Ahnung, ich habe mir darüber keine Gedanken gemacht.", gab Ron ehrlich zu, wieder mit schwebender Gabel.

"Ach so, ich dachte nur, weil ihr doch..." Er zeigte zwischen Ron und Padma hin und her.

"Weil wir was?" Misstrauisch ließ er seine Essen sinken.

"Seid ihr nicht?", murmelte Neville etwas leiser.

"Sind wir was nicht?", verlangte Ron erneut zu wissen.

"Gar nichts. War wohl nur eine Sinnestäuschung.", erklärte der andere schnell und begann mit seinem Essen.

Ron sah ihn noch einmal mit hochgezogner Augenbraue an und machte einen dritten Anlauf endlich mit dem Essen zu beginnen, als Terry zu seinem Tisch kam und Ron auf die Schulter klopfte.

"Mensch, Weasley, das hätte ich dir ja nie zugetraut. Du und Padma." Dann war er auch schon weg.

Ron ließ kurz genervt den Kopf hängen und sah verzweifelt auf.

"Wovon reden die alle nur?", fragte er hilflos Harry, der bis dahin still zugehört hatte.

"Na von dir und Padma.", half dieser ihm auf die Sprünge.

"Was soll mit uns sein? Es gibt ja noch nicht mal ein UNS.", jammerte Ron.

"Nicht?", riss nun Hermione die Augen erstaunt auf.

Da warf der Junge seine Gabel auf den Teller und stand auf.

Mühsam rang er um Fassung.
 

***
 

Der Mond stand hell am Himmel, als Celina die Kapuze tiefer in das Gesicht zog und auf das Haus zueilte.

Sie war früh. Ihr Onkel erwartete sie erst in einer halben Stunde. Wieder kam sie alleine zu ihm.

Voldemort hatte darauf bestanden, Tassilo außen vor zu lassen.

Sie hatte die Nachreicht erst kurz vorher bekommen. Eine Vorsichtsmassnahme um den Hellseher nicht misstrauisch zu machen.

Eine zuverlässige Vorhersage braucht vor allem eins. Zeit.

Spontane Entschlüsse beherbergen immer ein gewisses Maß an Risiko.

Das wusste Celina besser als jeder andere.

Hellseher waren hier ausgeschlossen.

Nichts desto trotz betrat sie das Haus. Leise schloss sie die Tür und stand abwartend im Flur.

Sie richtete ihren Blick nach oben.

Langsam erklomm sie die Stufen.

Ein schmaler Lichtstreifen war unter der Tür zu sehen, dahinter gedämpfte Stimmen.

Einige kannte sie, einige waren ihr neu.

Deutlich hörte sie Lucius, Rodolphus und Francis Stimmen heraus.

Der dunkle Rat hatte sich zusammen gefunden, ohne Zweifel.

Aber was sollte sie dann hier?

Erschrocken sprang sie einen Schritt zurück, hatte sich aber sofort wieder gefangen.

Mit Verwunderung erkannte sie Severus Snape, der ihr die Tür aufhielt.

"Er erwartet dich.", sagte er tonlos.

Celina trat ein.

"Noch mehr Frauen im dunkeln Rat, Herr?", fragte da ein ihr noch unbekannter Death Eater, der sich später als Walden McNair vorstellte.

"Das ist meine Nichte. Ich will dass ihr sie kennen lernt. Sie wird in Zukunft eng mit dem dunkeln Rat zusammen arbeiten."

Würde sie? Celina sah ihren Onkel an. Sie fühlte sich leicht übergangen, wenn auch geschmeichelt.

Im Hintergrund erkannte sie Bellatrix, die sie anlächelte.

"Bella.", winkte der dunkle Lord die Hexe zu sich. "Sorge dafür, das Celina einen Stuhl erhält."

Die Frau nickte kaum merklich und aus ihrem Zauberstab zischte ein farbiger Nebel, aus dem sich ein Stuhl formte.

"Wir sind fast an unserem Ziel. Die Auroren sind gefangen genommen, genauso wie die größten Zweifler an meiner Herrschaft. Übrig sind nur noch wenige und die finden wir in Hogwarts." Voldemorts Hand ballte sich zu einer Faust.

"Doch das sollte uns nicht weiter kümmern, denn wir haben zwei ausgezeichnete Magier in dieser Schule. Severus und Celina wir verlassen und auf euch."

Wie auf Stichwort neigten die beiden ihre Köpfe um anzudeuten, dass sie verstanden hatten. Während Snapes Gesicht versteinerte, schien Celina zu lächeln.
 

10. Dezember, Mittwoch
 

Ron Weasley kam gähnend den Gang entlang.

Er war ungewöhnlich früh dran, weil er seinen Mitschülern entgehen wollte. Die Anschuldigungen vom vergangenen Abend lagen ihm immer noch schwer auf dem Gemüt.

Ihm kam eine ebenso gähnende Gestallt entgegen und zu seinem Schrecken erkannte er in ihr Padma Patil, seine angebliche Freundin.

"Nicht böse sein, aber geh weg.", sagte sie gleichzeitig.

"Setzten sie dir also auch zu?", fragte Padma verstehend. Sie war ebenfalls vor ihrem Haus geflüchtet.

"Lisa und Terry sind die Schlimmsten.", murmelte Padma.

"Ginny und Neville.", kommentierte Ron. "Möchte mal zu gerne wissen, woher sie das haben? Nichts gegen dich, du bist ganz toll, aber ..."

Padma nickte. "Dito, aber wir sind nun mal nicht zusammen."

"Genauso war es doch bei Herm und Draco auch. Da gaben sie erst Ruhe, als sie sich endlich getrennt haben.", sagte Ron

"Noch nicht mal dann.", wandte Padma ein.

"Du müsstest Hermione mal erleben. Sie ist unausstehlich geworden, seid dem sie sich mit Malfoy nur noch zankt."

"Ist doch klar, sie liebt ihn ja auch noch."

"Ich wusste es.", rief da jemand hinter ihnen und beide starrten Parvati erschrocken an. "Schleichst dich heimlich raus um Ron zu treffen."

"Das war nur Zufall.", verteidigte sich ihr Zwilling.

"Oh, nein, das nennt man Liebe. Eure Herzen haben sich gerufen und ihr seid dem Ruf gefolgt." Parvati schlug entzückt die Hände zusammen und schwebte davon.

"Was hat die den gegessen?", fragte Ron verwirrt.

"Keine Ahnung.", erwiderte Padma kopfschüttelnd.

"Wir sollten uns trennen, Ron."

Dieser nickte "Okay, bis gleich."

"Nein, du verstehst mich nicht, ich meine richtig."

Ron hob den Finger und wollte etwas sagen, doch es war ihm offensichtlich wieder entfallen, also fragt er nur: "Was?"

"Wenn wir uns trennen, sind wir nicht mehr zusammen und keiner dichtet uns eine Beziehung an."

"Aber wir sind doch gar nicht zusammen."

"Das wissen wir. Nun mach das denen klar. Sie deutete hinter sich.

Ron verstand.

"Gut, ich schlage Sonntag vor, dann wird es theatralischer und glaubhafter.", sagte er und hielt ihr seine Hand hin.

"Abgemacht.", Padma schlug ein, dann schlang sie ihr Finger um seine und gemeinsam gingen sie zum Unterricht.
 

***
 

Lisa und Parvati grinsten sich an und deuten zu Ron und Padma hinüber, die einträchtig nebeneinander saßen und zufrieden vor sich hinlächelten.

Alle haben sie Hand in Hand ankommen gesehen und fühlten sich in ihrer Beobachtung bestätigt.

Ihnen konnte man nichts vormachen.

Padma sah sich unauffällig um und musste sich ein Lachen verkneifen.

Sie hätte nie geglaubt, dass Ron so ein guter Schauspieler war, doch während des Unterrichts war es ja auch nicht besonders schwer, die Pause würde zeigen, wie gut sie wirklich im Theater spielen waren.
 

***
 

Es war bereits nach zehn, als Celina leise bei Snape an die Bürotür klopfte.

Der Zaubertranklehrer sah kurz auf, als sie eintrat und bedeutete ihr Platz zu nehmen.

"Was hast du jetzt vor?", fragte er schließlich und sie wusste, dass er auf die Ratsversammlung anspielte.

"Ich erfülle meine Aufgabe.", sagte sie schlicht.

"Deine Aufgabe, so, so.", nickte Snape und schrieb weiter.

"Deswegen bin ich hier. Oliver Wood ist übrings gestern zu mir gekommen und hat mir eine höchst beunruhigende Mittelung gemacht."

"Was? Schläft er schlecht?", sagte Snape in einem Anflug witzig zu sein.

"Nein. Dir sind die Grangers doch sicher ein Begriff."

"Wie sollten sie nicht. Sie waren doch auch damals auf der Verlobungsfeier der Malfoys. Ein ganz unterhaltsamer Auftritt, den die beiden da abgeliefert haben. Leider habe ich das Ende nicht mehr mitbekommne. Jemand hatte mir Punsch über den Umhang geschüttet.", überlegte er laut.

"Das Kind eines ihre Opfer ist nun hinter Herm her.", erwiderte Celina.

"Ach wirklich wer denn? Potter vielleicht?", fragte Snape spöttisch.

"Natürlich nicht, das weißt du ganz genau. Nein, der Neue. McPherson aus Pfützensee.", kam es von ihr trocken.

Severus hielt im Schreiben inne und sah nachdenklich auf. "Jetzt wo du es erwähnst. Er kam mir in der Tat etwas seltsam vor. Hast du Dumbledore davon schon unterrichtet."

"Nein, er hat im Moment genug zu tun."

"Zum Beispiel? Soviel ich weiß haben wir beide den Auftrag ihn und McGonagall zu beseitigen."

"Richtig.", nickte Celina. Sie beugte sich vor und sah ihn in die Augen. "Und? Wenn willst du übernehmen? Den mächtigen Zauberer oder die Hexe?"

"Mich reizt es ja McGonagall zu wählen, aber es wäre dir gegenüber nicht fair. Dumbledore ist der beste. Nach dem dunklen Lord natürlich.", grinste er.

"Keine Sorge, ich bin nicht um sonst eine Aurorin. Ich werde mit den finstersten Schwarzmagiern genauso fertig wie mit den besten der weißen Magier."

"Das würde ich zu gerne sehen."

"Eine Kostprobe, Sev?" Sie stand auf und zog ihren Zauberstab.

"Ich kann es nicht ausstehen, wenn du meinen Namen so misshandelst.", gab er als Antwort und blieb sitzen.

"Ich weiß, das hast du mir schon einmal gesagt, vor fast 20 Jahren." Sie drehte sich um und ging.
 

11. Dezember, Donnerstag
 

Hannah stand in der großen Halle und wartete auf ihren Freund, der sich mal wieder verspätete.

Hermione kam für ihr derzeitiges Verhältnis recht fröhlich die Treppe hinunter und gesellte sich zu Hannah.

"Hallo, Hermione. Wie geht es dir? Hast ja neulich in der Geschichtsstunde ein menge Aufsehen erregt."

"Neulich? Das ist doch schon über eine Woche wieder her?", fragte Herm erstaunt.

"Echt, kam mir gar nicht so lange vor? Hast du dich inzwischen wieder mit Draco vertragen?"

Hermione schüttelte den Kopf.

"Und deine Rachepläne? Aufgegeben?"

Wieder kam ein Kopfschütteln als Antwort. "Nie im Leben, es dauert jetzt zwar etwas länger, weil man darauf bestand, das ich die Bestellung wieder zurück schicken sollte, aber ich werde sie nicht aufgeben. Das habe ich damals nicht getan und tue es auch heute nicht.", sagte sie grimmig.

"Meinst du mit damals, im Mai? Was hat er dir eigentlich damals getan?"

"Das ist doch egal."

"Und wie hast du dich gerächt?"

Auf Hermiones Gesicht spiegelt sich der Ausdruck von erinnernden Entzückendes, als sie es erzählte.

Hannah brach in schallendes Gelächter aus. "Ehrlich war. So simpel, aber genial. Das Gesicht hätte ich zu gerne gesehen."

"Ich auch, aber leider war der Eimer im Weg.", grinste Herm.

"Redet ihr über mich?", fragte da jemand finster hinter ihnen.

Hannah wirbelte herum. "Draco, ich habe dich gar nicht kommen hören."

"Das ist ja der Sinn und Zweck des Anschleichens.", knurrte er böse.

"Sind wir jetzt unter die Spitzel gegangen, oder versuchst du Krummbein nach zumachen. Glaub mir, das gelingt dir nicht, du bist nicht halb so knuffig.", spottete Herm und ging in die große Halle.

Draco starrte ihr düster nach.

"Ihr sollet euch wirklich vertragen.", schlug Hannah vor und erntete dafür nur einen bösen Blick, dann ließ er sie stehen.

Sie blickte wieder die Treppe hinauf und entdeckte dort Kevin, der zum Eingang der Halle sah, in der Herm gerade verschwand. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken.

Jemand tippte ihr auf die Schulter und sie zuckte erschrocken zusammen.

"Keine Angst, ich tu dir nichts.", grinste Ernie. Susan und die Zwillinge standen daneben.

"Es ist nur, dieser Kevin..." Sie zeigte nach oben, doch die Stelle, wo er eben noch stand war leer. Er war weg, wie vom Erdboden verschluckt.

Sie schüttelte leicht den Kopf.

"Ich weiß was du meinst.", flüsterte da Susan.

Hannah und Ernie sahen sie interessiert an, umso mehr, als sie bemerkten, Dass die Zwillinge ihr beipflichteten.

Sie verschoben das Abendessen um eine halbe Stunde.

Susan berichtete, was sie herausgefunden hatte.

"Wir müssen es einem Lehrer sagen." Hannah sah sich besorgt um.

"Wood, Flint, Fortuna und ich glaube auch Snape wissen es schon. Sie haben gesagt, sie kümmern sich darum."

"Und Dumbledore?"

"Er hat im Moment anderes zu tun. Außerdem was könnte er schon unternehmen. Er kann McPherson nicht einfach so rauswerfen."

"Sollen wir etwa warten, bis er Herm was antut? Was ist das denn für eine Logik?", ereiferte sich Ernie.

"Natürlich nicht. Aber es wissen jetzt fast alle Schüler aus unserer Klasse und die Professoren. Er wird es nicht wagen, hier in Hogwarts."

"Und Hogsmead?"

"Da wird sie nicht aus den Augen gelassen.", bestimmte Susan.

"Wir sollten es wenigstens ihr sagen."

"Nein, lieber nicht.", erwiderte Padma. "Wie würdest du darauf reagieren, wenn man dir sagen würde, dass jemand in der Klasse ist, der es auf dich abgesehen hat. Außerdem ist sie zurzeit in so einer komischen Stimmung. Am Ende bringt sie sich noch selber in Schwierigkeiten"

"Die Logik verstehe ich nicht so ganz, aber gut. Weiß es Malfoy schon?"

Wieder kam ein Kopfschütteln als Antwort. "Nicht so weit wir wüssten."

"Jemand sollte es ihm sagen.", beschloss Hannah.

"Meinst du er wird Herm zur Rettung eilen?"

"Wer weiß? So egal kann sie ihm nicht sein, hast du gesehen, wie er sie beobachtet?"

"Ja, wie eine Schlage seine Beute.", murmelte Ernie finster. Hannah stieß ihm entrüstet in die Seite.

"Es sollte jemand aus Slytherin übernehmen. Uns glaubt er doch sowieso nicht.", sagte Susan.

Padma wiegte nachdenklich mit dem Kopf. "Welcher Slytherin glaubt uns schon?"

"Ich wüsste jemand." Parvati grinste.
 

12. Dezember, Freitag
 

Theodor lief unruhig im Gemeinschaftsraum der Slytherins auf und ab, als die ewig ruhige Blaise entrat.

Sie sah ihm eine Weil zu.

"Was tut er da?", fragte schließlich Millicent Blaise, die mit den Schultern zuckte.

"Hey, Theodor, was soll das?", rief sie hinüber.

"Ich denke nach.", kam die knappe Antwort.

"Und über was?"

Theodor hielt inne und kam ein paar Schritte auf sie zu. Es schien, als wollte er etwas sagen, doch dann entschied er sich offensichtlich anders und blieb stumm.

"Ja?" Aufmunternd sah Millicent ihn an.

Er schüttelte den Kopf und sank in einem Sessel, den Arm auf die Lehne gestützt und die Hand halb das Gesicht bedeckend.

Er verfiel eindeutig wieder in erneutes Nachdenken.

Crabbe und Goyle traten lärmend ein.

"Hey, Theodor, wo warst du denn?", krähte einer der beiden, doch dieser winkte nur abwehrend mit der Hand.

"Is'n mit dem?" Verständnislos sah Goyle zu Millicent und Blaise, die genauso ahnungslos waren.

"Nu erzähl schon. Noch so'n miesepetriges Gesicht kann ich nicht vertagen.", meckerte Crabbe.

Ergeben hob Theodor die Hände und winkte sie heran.

"Parvati hat mir etwas Unglaubliches erzählt und je länger ich darüber nachdenke umso klarer wird mir, dass sie Recht hat."

"Parvati? Etwa dieser Zwilling aus Gryffindor?", fragte Goyle zweifelnd.

"Ja, und? Was dagegen?", bellte Theodore und der andere schüttelte schnell mit dem Kopf

Der Junge hatte die Geschichte rasch erzählt und die anderen hörten ihm ungläubig zu.

"Und jetzt?", fragte schließlich Millicent in die eingetretene Stille.

"Wir sollen es Draco erzählen.", erwiderte Theodor.

"Nein.", entschied da Blaise. Die anderen sahen sie erstaunt an.

"Warum nicht?", fragte Crabbe.

"Aus dem selben Grund, warum niemand es Herm erzählt. Er würde nur in Schwierigkeiten geraten."

"Oder diesen McPherson noch helfen.", überlegte Goyle ernsthaft.

"Du spinnst doch. Blaise hat vollkommen Recht. Wir können es ihm immer noch erzählen. Fürs erste behalten wir beide im Auge.", beschloss Theodor, doch einig waren sie sich nicht.

Sie gingen das eine und andere Detail der Geschichte noch mal durch und überlegten, als sie abrupt verstummten.

Draco kam gerade zur Tür herein und wurde von seinen Mitschülern angestarrt.

"Was ist denn?", fragte dieser wütend und verschwand im Schlafsaal.

"Wir verschieben die Beichte auf später." Darüber waren sie sich auf einmal einig.
 

14. Dezember, Sonntag
 

Padma und Ron kamen die Treppe hinunter und zwinkerten sich verschwörerisch zu. Niemand sonst war zu sehen. Alle waren beim Abendbrot.

Das war von den Beiden beabsichtigt, denn jetzt kam der große Showdown.

Die Trennung.

"Hals und Beinbruch.", wünschte Padma Ron und dieser schlug ihre dargebotene Hand ab.

"Dir auch.", grinste er und blieb stehen, während Padma die große Halle betrat, ihren Gesichtsausdruck dramatisch verändert.

Mit verbissener Miene setzte sie sich an den Tisch der Rawenclaws und wartete pflichtbewusst, bis Ron die Halle betrat. Wie abgemacht fing sie an zu fluchen. "Der schon wieder, da wird mir ja schlecht."

Ron mit scheinbaren Erstaunen starrte in ihre Richtung und grummelte irgendwas, was keiner Verstand, dann setzte er sich so, das er seine 'Ex' gut im Blickfeld hatte, schließlich wollte er ihre schauspielerische Darstellung nicht verpassen.

Sofort ging Mandy, wie erwartet auf Padma ein.

"Habt ihr euch gestritten?", fragte sie besorgt.

"Gestritten?", rief Padma aufgebracht und warf den Löffel auf den Teller, das dieser laut schepperte und sie sich jetzt sicher war die gesamte Aufmerksamkeit zu haben.

"Nein, wir haben uns nicht gestritten. Es ist vorbei." Sie beugte sich finster über ihren Teller und begann hastig zu essen, um sich abzulenken, denn eine Welle ungezügelten Lachens drohte sich ihren Hals hinaufzubahnen.

"Was? Aber wieso denn?", fragte nun Parvati Ron.

"Es gab einen triftigen Grund. Du glaubst gar nicht was sie getan hat.", rief nun Ron theatralisch und Padma beobachtete ihn aus dem Augenwinkel.

"Was denn nur?", wollte nun auch Herm wissen.

"Es war furchtbar, ich kann darüber nicht sprechen."

"Ihr wart doch so glücklich, so schlimm kann es doch gar nicht sein.", warf nun Ginny ein und sah Hilfe suchend zu Parvati.

"Ihr wollt euch bestimmt wieder vertagen.", sagte diese.

"NEIN!", sagten da Padma und Ron gleichzeitig, das sie selber ganz erstaunt waren.

Dann verstummten sie und konzentrierten sich auf ihr Essen.
 

***
 

Bleich stand der Mond am Himmel und die Eulen schuhuten, als Padma vorsichtig die Tür zur Eulerei öffnete.

Da stand schon Ron erwartete sie mit einem breiten Grinsen.

"Du warst echt klasse.", sagte er. "Vor allem das dramatische 'Gestritten?'", er kicherte.

"Dein 'Es war furchtbar, ich kann darüber nicht sprechen' war aber auch nicht schlecht, selbst ich hätte dir fast geglaubt."

"Die Hauptsache, ist das die anderen uns glauben. Irgendwelche blöden Kommentare?"

Padma schüttelte den Kopf.

"Versöhnungsversuche?"

Wieder kam Kopfschütteln.

"Beileidsbekundigungen."

"Ein paar. Und bei dir?", fragte nun Padma.

"Genauso."

Sie drehten sich zum Fenster und sahen in die sternenklare Nacht.

"Gut, dann müssen wir nur aufpassen, das wir uns in nächster Zeit nicht so oft über den Weg laufen.", sagte Padma nach einer Weile.

Ron nickte nur abwesend. Die Stelle gefiel ihm eigentlich ganz und gar nicht.

"Also, ich danke dir für die hervorragende Zusammenarbeit." Feierlich streckte Padma ihre Hand aus.

Ron ergriff sie und in einem Anflug von Übermütigkeit hob er sie zu seinen Lippen und hauchte einen Kuss darauf.

"Jeder Zeit wider Miss Padma Patil.", grinste er.

Sie war einen Augenblick verwirrt, fing dann aber an zu lachen und stieg die Treppe hinab.

Ron blieb noch ein paar Minuten und starrte zum Himmel.

Es war Vollmond.
 

16. Dezember, Dienstag
 

Marcus Flint stand auf dem Gang und wartete auf Susan. Vorsichtig sah er sich um, ob Dumbledore womöglich um die Ecke kam, doch der Direktor war weit und breit nicht zu sehen.

Er sah auf die Uhr. Sie müsste jeden Moment aus dem Arithmantikkurs kommen.

Vielleicht doch keine gute Idee hier zu warten, dachte er gerade, als Fortuna ihn ansprach.

"Marcus, was machen sie denn so verloren auf dem Gang?"

"Och, gar nichts. Ich genieße nur die Aussicht.", sagte er ausweichend und deutete aus dem Fenster vor dem dichter Nebel lagerte und dem Auge keine zehn Meter in die Landschaft gewehrte.

"Nun, sie sollten sich dafür besseres Wetter aussuchen.", kommentierte Celina und ging weiter.

Flint sah ihr nach und beschloss dann selber zu gehen. Er könnte Susan auch wo anders abfangen.

Verärgert hörte er hinter sich, wie sich die Tür öffnete.

Er hätte also nur noch drei Sekunden warten müssen.

Möglicherweis hätte er nicht mit ihr gesprochen, aber er hätte einen Blick auf sie werfen können.

Da vernahm er hinter sich Schritte, die sich ihm rasch näherten.

"Professor Flint.", wurde er schließlich angesprochen und ein leises Lächeln schlich sich auf seine Lippen.

"Ja, Miss Bones?", wandte er sich der Schülerin zu.

"Haben sie nachgedacht?"

Er nickte. "Um zwei in meinem Büro.", sagte er knapp.
 

***
 

"Du hattest Recht.", kam Marcus ohne umschweifen zur Sache, als Susan die Tür zu seinem Büro hinter sich geschlossen hatte.

"Ich habe es Wood erzählt und er hat mit Fortuna geredet, die uns bestätigt hatte, dass es tatsächlich einen Mord auf eine Familie McPherson gegeben hatte. Ein Kind blieb zurück."

"Kevin.", vervollständigte Susan

Flint nickte. "Sie kommen ursprünglich aus England. Der Junge hat sich in die verschiedensten Schulen versetzen lassen. Pfützensee war nur eine. Dort hatte er offenbar den entscheiden Hinweis erhalten. Wie er auf Hermione kommt weiß ich nicht. Über ihre richtigen Eltern ist nichts bekannt. Fortuna meinte auch, das wäre so gut wie ausgeschlossen, erst recht, wenn ihr Eltern tatsächlich unter den Schwarzmagiern zu suchen sind."

"Da spielt im Grunde auch keine Rolle. Fakt ist, das er es auf Herm abgesehen hat.", winkte Susan ab.

"Ja.", bestätigte Flint.

Sie sah ihn fragend an. "Was machen wir jetzt, Marcus?"

"So schwer es auch ist. Fortuna meint, wir müssen abwarten."

Susan starrte finster auf den Boden. Genau wie Ernie empfand sie eine große Unzufriedenheit.

"Hermione hat doch viele Freunde. Sie wird nie alleine sein und mit Kevin hat sie nicht viel zu tun. Aber man sollte es ihr sagen."

"Du lieber Himmel nein. Weißt du wie sie im Moment drauf ist, seid sie sich von Draco getrennt hat? Das würde sie aus der Bahn werfen.", rief Susan entsetzt.

"So schlimm?", fragte Flint.

"Unerfüllte Liebe kann sehr auf einen lasten, Professor.", murmelte Susan und ging hinaus.

Flint sah ihr nach. Erst viel später fiel ihm auf, das sie ihn diesmal nicht nur geduzt, sonder auch beim Vornamen genannt hatte.

Er lächelte.
 

19. Dezember, Freitag
 

Draco sah verärgert auf die Insektenstiche auf seiner Hand.

Die hatte er Hermione zu verdanken, als sie ungeschickter Weise das Glas mit Billywegs fallen gelassen hatte und die Viecher nichts eiligeres zu tun hatten, als sich auf ihn zu stürzen. Es irritierte ihn nur, dass die anderen verschont geblieben waren.

Er hatte endlich wieder den Boden unter den Füssen, nachdem er fast die ganze Stunde durch den Raum geschwebt war.

Professor Fortuna hatte angeordnet ihn auf dem Stuhl festzubinden, was zur Folge hatte, das er mit samt dem Stuhl abhob.

Die Stunde war sehr amüsant, jedenfalls für die anderen.

"Man Draco, du hast es aber auch nicht leicht, in dieser Woche.", grinste Theodor.

Der andere sah nur noch finsterer drein.

"Das kannst du laut sagen."

Sie saßen im Gemeinschaftsraum. Die anderen waren alle ausnahmslos beim Abendessen. Nur Theodor schien keinen Hunger zu haben und so leistete er Draco Gesellschaft.

"Das hat sie alles mit Absicht gemacht.", knurrte dieser.

"Meinst du? Das kann ich mir nicht vorstellen.", zweifelte Theodor. "Sie konnte doch nicht wissen, das McGonagall sie für die Demonstration heraussucht."

"Aber sie wird ja wohl in der Lage sein, ihren Zauberstab auf den Pokal zurichten, anstatt auf mich, währen sie den Zauberspruch zur Umwandlung in einen Frosch spricht.", giftete Draco.

"Ja, das war ein lustiger Montag.", sinnierte Theodor und fing dann an zu lachen. "Am Mittwoch, als die Teufelschlinge dich angegriffen hat, konnte sie aber nichts dafür. Du hast Glück, das Professor Sprout so schnell reagiert hat."

"So, sie konnte also nichts dafür? Hermione stand genau neben diesem Monster. Aber wahrscheinlich war das nur Zufall, genauso wie am Dienstag, als ich die ganze Stunde meine Feder gesucht habe und dann, als sie wieder da war, mein Tintenfass, das sich auf wundersamer Weise in ihrer Tasche wieder fand.", fauchte Draco und Theodor verstummte.

"Oder gestern, als mein Kessel explodierte, als ich statt Ahorntinktur, Birntinktur hinein gab, weil sie sie ausgetauscht hat? Oder heute, als dieses verdammte Vieh sich auf mich stürzte." Anklagend hielt er seine Hand hoch.

"Komm schon, jetzt wirst du unfair. Für die Explosion gibt es keine Beweise und heute war es wirklich Zufall. Sie konnte nicht wissen, das dieser Billyweg sich auf dich stürzt.", verteidigte Theodor Herm.

"Doch, das hat sie alles geplant. Doch jetzt ist Schluss, ich werde sie zu Rede stellen. Noch so eine Woche überlebe ich nicht." Er stand auf und ging zur Tür.

Am Eingang zur großen Halle fing er Hermione ab, die ihn erstaunt ansah.

Als sie alleine war, starrte er sie finster an.

"Nun sag schon was du willst, ich habe nicht ewig Zeit.", sagte Herm schließlich genervt.

"Wann hattest du vor mit deinem Rachefeldzug gegen mich aufzuhören?", giftete er.

"Rachefeldzug? Ich wusste gar nicht, das ich überhaupt auf einem Rachefeldzug bin.", erwiderte sie scheinbar erstaunt.

"Halt mich nicht für blöd.", flüsterte er bedrohlich und presste sie gegen die Wand. "Hör auf. Du hast was du wollest."

"So, habe ich das?" Hermione streckte sich angriffslustig.

"Noch irgendeine Aktion gegen mich und ich werde zurückschlagen. Aber dann bleibt es nicht bei einen Tinkturen vertauschen oder einer Verwandlung in einen Frosch.", zischte er.

"Das weiß ich.", gab sie nun genauso bedrohlich zurück. "Du lässt einen lieber erstarren und löst den Fluch noch nicht mal."

Draco ließ sie los und trat einen Schritt zurück.

"Deshalb das ganze Theater."

"Theater?", kreischte Herm fast hysterisch. "Ich zeige dir was ein Theater ist." Sie hob ihren Zauberstab.

Draco tat es ihr gleich.

Ihr Mund öffnet sich bereits, die Worte wollten gerade heraus, als sie inne hielt. Fieberhaft sah sie sich um und ließ den Stab wieder sinken.

"Was ist los?", fragte Draco, der sich von ihrer Unruhe anstecken ließ.

"Ich weiß nicht, irgendwas ist komisch.", murmelte Herm.

Beide schoben ihre Zauberstäbe wieder in die Ärmel und gingen zu ihren Gemeinschaftsräumen.

Ohne dass irgendjemand noch etwas gesagt hatte, waren sie zu einer Art Waffenstillstand übereingekommen.

Sie bemerkten nicht Kevin, der hinter einer Säule hervor kam.

Er sah verärgert aus, hatte er doch gerade seine Chance gesehen, Herm zu verfluchen und noch nicht mal die Schuld dafür zu bekommen.

Jeder hätte geglaubte es war dieser Malfoy gewesen, dachte er verbitterte, denn niemand hat ihn hier gesehen und der Fluch wäre aus derselben Richtung gekommen.

Es hätte funktioniert. Alles nur eine Sache des richtigen Timings
 

20. Dezember, Samstag
 

Die Siebentklässler kamen gutgelaunt von Hogsmead zurück. Viele hatten noch schnell noch ein paar letzte Weihnachtgeschenke gekauft.

Inzwischen stand fest, dass alle in Hogwarts bleiben würden.

Lisa, die Zwillinge und Susan kicherten in einem fort.

"Was ist denn mit euch los?", schmunzelte Hermion, die sich von dem Gekicher anstecken ließ.

"Die habe zufiel von 'Auroras Pralinés' gegessen.", erklärte Ginny, die sich den Schnee von dem Mantel klopfte.

"Ach du meine Güte.", Herm sah sie erschrocken an. "Weißt du wie viel Zucker da drin ist? Kein Wunder, das sie so abdrehen, die sind vollkommen ÜBERzuckert."

"Die Zwillinge und Lisa nicht so sehr wie Susan. Sie hat zwei Schachteln alleine gegessen."

"Wir sollten sie zu ihrem Haus bringen.", schlug Herm vor.

Die vier Zuckerstücken lauschten Herm kichernd.

"Nicht nötig, mein Haus liegt ja gleich hier unten. DA!" Susan stach mit dem Finger in die Luft und zeigte auf einen Wandteppich. Die Zwillinge und Lisa begannen daraufhin wieder unkontrolliert zu kichern.

"Also, bis zum Abendessen.", winkte Susan ihnen zu und ging immer noch lachend zum Eingang ihres Hauses."

Die anderen begannen mit dem Aufstieg zu ihren Häusern.

Sie bemerkten nicht mehr, wie Susan auf Ernie und Hannah traf und sie mit dem Besuch in Hogsmead zutextete.

Wenn man nicht wüsste, dass sie nur Zuckerpralinen gegessen hatte, könnte man glauben sie sei betrunken oder auf sonst einer komischen Droge, die sie völlig überdreht werden ließ.

"Ich werde dann mal gehen.", quatschte Susan auf die beiden ein und sah auf die Uhr.

"Bis gleich, Susan.", sagte Hannah.

"Ja, bis gleich.", entgegnete die anderer und drehte sich noch einmal im gehen um, um ihnen zuzuwinken, als sie mit den Rücken gegen jemanden stieß.

Mit einem Grinsen sah sie hoch.

"Professor Flint, wie schön, waren sie heute auch im Dorf? Es ist herrliches Wetter draußen."

"Nein, Susan war ich nicht."

"Na macht ja nichts. Ich habe übrings ein sehr gutes Buch gesehen, das ihnen sehr gut gefallen würde. Ich habe es gesehen und musste sofort an sie denken. Ich meine nicht das ich immer an sie denken muss, es ist nur, es wäre so passend."

"Ist gut Susan.", sagte Flint beschwichtigend und sah sich sorgevoll um. Wenn das jemand hörte, könnte der jenige auf komische Gedanken kommen. Er versuchte unauffällig zu seinem Büro zu kommen, doch Susan dachte gar nicht daran ihn jetzt gehen zu lassen, schließlich hatte sie noch längst nicht alles erzählt.

"Nein, nein, hören sie doch. Es hätte ihnen bestimmt gefallen." Sie standen inzwischen vor der Tür und Flint öffnete sie. Wie selbstverständlich trat Susan mit ein und redete weiter.

Marcus sah sie irritiert an. Er verstand nur die Hälfte. Es war als hätte sie einen Plappertrank genommen.

Immer und immer wieder versuchte er sie zu unterbrechen, doch Susan ließ sich nicht stören.

"Und wissen sie was?" Sie beugte sich nach vorne. "Pfützensee liegt auf dem ersten Platz. Das habe ich in der Zeitung im 'drei Besen' gelesen. Ist doch unglaublich nicht..."?

Er merkte wie er nervös wurde. Diese Vertrautheit, die sie ihm entgegenbrachte verwirrte ihn zunehmend. Außerdem konnte er, da sie die ganze Zeit mit Reden beschäftigt war, sie eingehend mustern und stellte fest, das er mehr wollte als nur zuzuhören, was sie in Hogsmead gemacht hatte.

"Susan, meinst du nicht, das du langsam wieder zu deinem Haus gehen solltest.", unterbrach Flint das Mädchen vorsichtig.

"Ja.", rief sie. "Die anderen werden bestimmt schon warten."

Da horchte Flint auf. Vor seiner Tür war jemand. Er bedeutete Susan zu schweigen, die auch tatsächlich mal für einen Augenblick den Mund hielt und ihn fragend ansah.

"Was?", flüsterte sie. "Irgendwelche Lauscher, Spanner oder Einbrecher.", brach es dann wieder kichernd aus ihr heraus, so das Flint sich nicht besser zu helfen wusste, als ihr den Mund zuzuhalten. Gedämpft hörte er so was wie Protest durch seine Finger.

Wer immer auch vor der Tür gewesen war, war wieder verschwunden.

Susan hatte zwar nichts Geheimnisvolles zu erzählen, aber Marcus wollte auch nicht, dass überhaupt jemand erfuhr, dass sie hier war. Denn wie hätte er das Dumbledore erklären sollen, an einem Samstagabend?

Vorsichtig nahm er seine Hand wieder weg und Susan lächelte.

"Und, haben wir ihn erwischt?", grinste sie und holte schon wieder Luft für einen neuen Bericht, als Marcus sich vorbeugte und sie küsste.

Susan verschlug es nicht nur die Sprache, sie war auch nicht mehr im Stand einen klaren Gedanken zu fassen.

Kurz war sie verblüfft, erwiderte aber den Kuss, dann plagten sie leichte Zweifel, denn schließlich war er ihr Professor, das dauerte ganze 2 Sekunden, dann hatte sie den Satz in Gedanken ausgesprochen und mit einem Scheißegal abgetan. Sie schlang ihre Arme um seine Hals und zog ihn näher zu sich, als Marcus sich abrupt von ihr löste.

Fast erschrocken sah er sie an und Susan öffnete langsam und fragend die Augen.

"Susan... Miss Bones, es tut mir wirklich Leid, das hätte nie passieren dürfen."

Das Mädchen sah ihn irritiert an.

"Genauso wenig, wie das auf den Slytherinturm?", fragte sie verständnislos.

"Noch viel weniger. Sehen sie, seit sie mich offensichtlich jede Nacht im Krankenflügel besucht haben, scheint Professor Dumbledore auf die verrückte Idee gekommen zu sein, das wir beide..." Er brach ab.

Susan spürte wie Wut in ihr hochstieg.

Erst Hü und dann hott? Was sollten diese Spielchen? Sie sah ihn an und schlagartig war die Wut wie weggeblasen.

Natürlich ging das nicht. Es war nur vernünftig von Marcus abzubrechen, bevor es zu weit ging.

"Bis dann.", sagte sie also nur schlicht und ging hinaus.

Marcus sank hinter seinen Schreibtisch zusammen und stützte seinen Kopf in die Hände. Er hörte gar nicht, wie Oliver ins Büro trat.

"Hey, alles in Ordnung?", fragte dieser und Flint sah erschrocken auf.

"Sicher, wieso? Was gibt's?"

"Hast du die Inhaltsangaben von deinen Schülern mal da? Ich muss was nachschauen!"

"Jetzt am Samstagabend?", rief Flint gereizt, zog aber einen Stapel Pergamente hervor und reichte sie ihm.

"Vielen Dank. Was wollte eigentlich Susan von dir, sie sah so enttäuscht aus."

"Das geht dich nichts an.", zischte Flint.

"Ich denke du solltest dich endlich für den Fluch von damals entschuldigen.", begann Oliver von neuen.

"Hab ich schon längst."

"Wirklich? Dann... bis später.", sagte Oliver, rührte sich aber keine Schritt.

"Was denn noch?", fragte Flint gereizt.

"Lädst du irgendjemand zu Silvester ein? Wir feiern doch alle hier und Dumbledore sagt, das wir alle jemanden her einladen dürfen?"

"Kommt also Alicia.", stellet Marcus sachlich fest und Oliver nickte.

"Nein, wieso? Hat sie Angst vor mir?"

"Nein, sicher nicht, Flint. Es geht nur darum, das jemand die Aufsicht bei dem Fest machen muss."

"Schon klar, ich übernehme das.", winkte Flint ab. "Wie geht es Alicia und dem Baby?"

"Sehr gut, aber ich bin froh, wenn der Kleine auf der Welt ist. Und ja, sie war meine Schülerin.", setzte Oliver noch nach.

"Wie kommst du denn jetzt darauf?"

"Das hältst du mir doch ständig vor."

Flint schnaubte nur verächtlich.

"Wenn du selbst verliebt sein würdest, hättest du nicht so einen Aufstand gemacht."

Flint zuckte zusammen und Oliver wurde aufmerksam.

Deshalb war Flint so schlecht drauf. Seine Freundin und er hatten sich gestritten.

"Also bis dann.", sagte Wood und ging.

Im Gang blieb er noch einmal stehen. Hatte Flint überhaupt eine Freundin?
 

24. Dezember, Mittwoch
 

"Was soll das denn?", fragte Ron misstrauisch und betrachtete die grünen Zweige über dem Eingang der großen Halle.

"Du solltest weitergehen, das sind Mistelzweige.", grinste Padma, die neben ihm zu stehen kam.

"Sieh mal Ron und Padma stehen unter dem Mistelzweig.", rief irgendjemand und mehrere Augenpaare richteten sich auf die Beiden.

"Und das heißt?" Immer noch sah Ron ahnungslos drein.

"Das heißt ihr müsst euch küssen.", sagte Ginny, die vor der Halle stehen geblieben war und abwartete.

"Ach so." Rons Gesicht leuchtete auf. Er beugte sich zu Padma und küsste sie wie selbstverständlich kurz, freundschaftlich und unspektakulär.

Die Allgemeinheit war etwas enttäuscht.

"Das wäre doch ein guter Anfang für eine Versöhnung.", schlug Ginny vor, als sie sich neben Ron setzte.

Kurz überlegte er, was sie damit meinen könnte, bis ihm wieder einfiel, das er und Padma ja erst kürzlich eine innige Beziehung 'hatten' und so leidvoll beendeten.

"Nein, ich glaube nicht.", winkte er ab.

"Dabei sieht man es euch auf zwei Meilen Entfernung an, dass ihr in einander verliebt seid.", versicherte nun Lavender.

Ron glaubte nicht so recht daran, schließlich war die so genannte Beziehung doch nur ein Schauspiel für die Mitschüler gewesen.

"Heute ist der Weihnachtsball. Ich bin mal gespannt wie der wird. Mit wem gehst du denn hin, Harry?", fragte Parvati.

"Mit Ginny und du?", erwiderte er mit vollem Mund und kaute genüsslich weiter.

"Keine Ahnung."

"Wie keine Ahnung? Hat dich denn niemand gefragt, oder hast du keinen gefragt?", rief Lavender entsetzt aus.

"Mit wem gehst du denn hin?"

"Zacharias. Er spinnt zwar ein bisschen, aber sonst ist er schon in Ordnung."

"Na ja...oh, sieh mal da ist ja Herm.", rief Ron und winkte ihr zu.

Sie blieb suchend stehen und nickte kaum merklich, als plötzlich wieder jemand ausrief: "Hermione und Draco stehen unter dem Mistelzweig."

Hermione zuckte zusammen und sah verstohlen nach oben, dann zur Seite.

Sie wollte weiter gehen, als Lisa rief: "Das geht aber nicht, Tradition ist Tradition." Sie hatte ihre Arme in die Seite gestemmt und sah sie missbilligend an.

"Arschloch.", zischte Herm, bevor sie sich zu Draco beugte und ihn flüchtig küsste.

Dann rauschte sie mit erhoben Kopf zu Gryffindortisch und setzte sich.

Draco funkelte ihr böse nach, machte sich dann aber auch auf den Weg zu seinem Tisch, schließlich wollte er nicht unnötig unter dem verheerenden Gestrüpp stehen. Wer weiß wer noch alles so durch die Tür kam.

Kurz hinter ihm schritt auch schon Professor McGonagall herein.

Sonst traf es niemanden mehr an diesem Morgen. Alle passten höllisch auf, alleine durch die Tür zu laufen. Außer natürlich denen, die es wollten.

Doch die Paare küssten sich auch ohne Mistelzweig und somit war es für die Mitschüler nur halb so interessant.
 

***
 

"Ist doch klasse, dass wir heute keine Unterricht haben, oder?", sagte Ron, als er mit den anderen aus seinem Haus zum Gemeinschaftsraum ging. Unterwegs trafen sie auf Lisa, Padma und Susan.

Sie unterhielten sich über den bevor stehenden Ball.

Parvati nickte nur abwesend. Offensichtlich war sie mit den Gedanken beim Abend.

Es störte sie ein wenig, dass sie die einzige zu sein schien, die ohne Partner war.

Und auch Herm war stumm. Da alle annahmen sie ginge mit Draco dorthin, hatte auch sie niemand gefragt.

Sie trafen auf eine Gruppe Slytherin.

"Da ist sie ja, Draco. Dann kannst du sie ja auch gleich fragen.", munterte Theodor seinen Mitschüler auf, doch der funkelte ihn nur böse an.

"Du willst doch mit Hermione dahin gehen.", redete nun auch Millicent auf ihn ein.

"Und wenn schon. Ich will aber nicht.", giftete Herm, der die ganze Sache nur unangenehme war.

Die anderen sahen sie erstaunt an, dann sagten Lisa und Susan einstimmig: "Das meint sie nicht so."

"Doch genau so meine ich es.", rief Herm.

"Was ist denn daran so schwer?", ereiferte sich nun Theodor. "Du gehst einfach hin, siehst du so." Er stellte sich vor Parvati, die erstaunt aufsah. "Und fragst sie, willst du mit mir heute Abend zu dem Weihnachtsball gehen? Und sie sagt dann..."

"Ja, sehr gerne.", antwortete Parvati textrichtig und Theodor sah triumphierend zu Draco, der nur sein Gesicht verzog und davon ging.

"Was denn jetzt schon wieder?", fragte Theodor gereizt.

"Euern Einsatz in allen Ehren, aber ihr vergesst, dass wir uns diesmal nicht nur gestritten haben. Es ist vorbei.", sagte Herm bedauernd und ging ebenfalls.

"Glaubt ihr das?", fragte Padma zweifelnd.

"Nein, glauben wir nicht.", erwiderten Ginny, Lisa und Susan einstimmig, schließlich hatten sie den letzten Wutausbruch von Herm noch gut im Gedächtnis und da schien ihr Draco ganz und gar nicht egal zu sein.

Ich hoffe nicht, dachte Fortuna, die etwas abseits stand und die Szene beobachtete hatte, bevor sie sich umdrehte und davon ging.

"Wie auch immer. Wir sehen uns ja dann heute Abend.", sagte schließlich Harry und wandte sich zum gehen. Ebenso taten es ihm die anderen gleich, nur Parvati und Theodor standen noch da.

"Also bis heute Abend. Treffen wir uns vor der großen Halle?", fragte er.

Parvati sah ihn verblüfft an.

"Du hast doch zugesagt, oder nicht?", hackte er nach.

"Ach so, ja um sieben, vor der großen Halle.", versprach sie.
 

***
 

Harry und Ginny waren spät, weil sie noch jeweils Briefe an ihre Herzallerliebsten verschickt hatten.

Kurz vor dem Eingang bleiben sie abrupt stehen und beäugten misstrauisch den Mistelzweig, der immer noch drohend im Türrahmen hing.

"Ich lasse dir gerne den Vortritt.", sagte Harry schließlich und Ginny nickte, schritt in die große Halle und Harry folgte ihr.

Hinter ihnen kamen Padma und Ron, die nicht so vorsichtig waren, oder es nicht sein wollten.

Dann trudelten auch die anderen ein.

Es war nicht zu übersehen, wer mit wem was im Sinn hatte.

Das Buffet war eröffnet und die Tanzfläche füllte sich nach und nach.

"Sieh mal, Hermione kommt tatsächlich allein.", sagte Lisa und deutete zur Tür.

Wieder beging das Mädchen den Fehler im Türrahmen stehen zu bleiben, denn schon grinste Terry "Draco auch."

"Kannst du mir mal sagen warum du immer ausgerechnet hier stehen bleibst?", zischte Draco Hermione zu, die sich unwirsch umdrehte und einen Schritt in die Halle tat.

"Besser so?", fauchte sie zurück.

"Ja, tausendmal.", erwiderte er und ging zu den anderen aus Slytherin, die, wie er zerknirscht feststellen musste bei den Gryffindor, Hufflepuffs und Rawenclaws standen.

Hermione folgte ihm im Abstand, der deutlich sagte. 'Es ist nur Zufall, dass wir die gleiche Richtung haben.'

Nur Pancy stand etwas abseits.

Kurzzeitig erwog sie sogar zu ihr zu gehen, doch das ging selbst Herm dann zu weit.

Sie begnügte sich damit am anderen Ende der Gruppe zu stehen und Draco mit Missachtung zu strafen.

Fröhliches Lachen ertönte und Padma sah zur Tür. Sie winkte ihrer Schwester zu und bedeutete ihr zu ihnen zukommen, als sie jäh inne hielt.

Neben Parvati stand Theodor unter dem Mistelzweig.

"Das kann doch nicht ihr ernst sein.", murmelte sie. Die anderen wurden aufmerksam und ein unterdrücktes Jubeln war zu hören, als sich Theodor zu Parvati, oder umgekehrt, das konnte niemand so genau feststellen, beugte und sie sich laut schmatzend küssten.

"Du kommst mit Theodor?", fragte Padma entgeistert.

"Ja, und? Du warst doch dabei, als er mich gefragt hat."

"Ich dachte nicht, dass es ernst gemeint war. Und was ist mit du-weißt-schon-wer-Anhänger sind alle Idioten?" Padma sah ihren Zwilling durchdringend an. Schlagartig war es in der Runde still.

"Heute Abend sehen wir mal darüber hinweg.", erwiderte Theodor schlicht und Parvati nickte grinsend: "Ich konnte mir doch nicht so einen Kuss entgehen lassen."

"Wo ist eigentlich Susan?", fragte da Ginny und sah sich suchend um.

"Da kommt sie." Lisa deutete mit dem Kopf Richtung Eingang.

Tief in Gedanken kramte Susan in der Tasche ihres Umhanges, als ihr ein paar Münzen hinunterfielen. Sie begann sie wieder aufzuklauben.

Noch kniend zählte sie das Geld und stellte fest, dass ihr ein Stück fehlte. Suchend sah sich um und entdeckte es direkt im Türrahmen.

"Komme gleich.", rief sie zu der Gruppe und ging um dieses Stück aufzuheben.

Ihre Hand streckte sich gerade nach dem Geld aus, als zwei Beine genau neben ihr zum Stehen kamen.

Den Saum des Umhanges erkannte sie sofort.

Langsam erhob sie sich und versuchte zu lächeln.

"Haben sie alles gefunden, Miss Bones?", fragte Flint höflich und Susan nickte.

Es war nur eine halbe Sekunde, in der sie einfach nur dastanden und sich ansahen, doch die reichte aus um die Schüler darauf aufmerksam zu machen, wo die beiden standen.

"Professor Flint und Susan. Das ist doch mal eine interessante Kombination.", grinste Terry.

Hinter ihnen räusperte sich McGonagall kaum merklich, was Terry leicht zusammenzucken ließ und er wandte sich schnell ab, als er den stechenden Blick sah.

Marcus schielte derweil zu den Lehrern unter denen sich auch Dumbledore befand, der ihm einen Lassen-sie-es-Blick zuwarf und zu Susan die ihn verwirrt ansah.

Schon wollte er einen Schritt in den Raum machen, als laute Pfiffe und Buh-Rufe von der Schülerschaft zu vernehmen waren.

"Sind sie etwa feige, Professor?!" brüllte Theodor einmal quer durch die Halle.

"Kommen sie schon, wir mussten doch schließlich auch!" feixten Ron und Padma.

"Gleiche Qual für alle!" rief Parvati.

Marcus sah mit einem Ist-nicht-meine-Schuld-Blick zu Dumbledore, dessen Miene sich verfinsterte, beugte sich zu seiner Schülerin hinunter und küsste sie, kurz und schmerzlos.

Einige Schüler machten enttäuschte Gesichter und Flint konnte nun, ohne Gefahr zu laufen gelyncht zu werden, den Raum betreten und sich schleunigst aus Dumbledores Blickfeld verkrümeln.

Susan ging leicht verlegen zu ihren Freunden, die ausnahmslos alle grinsten.

Sekunden später warfen sich Herm und Draco allerdings wieder giftige Blicke zu.

"Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, unsere liebe Susan hat ein Auge auf den Professor geworfen.", grinste Lisa.

"Aber doch nicht Susan und Flint. Weißt du nicht mehr, wie sehr er sich aufgeregt hatte, als das mit Alicia und Wood raus kam?"

"Das ist ja auch der Grund, warum ich sage, wenn ich es nicht besser wüsste."

Terry wollte noch eine bissige Bemerkung machen, als alle um ihn herum verstummten und zur Tür starrten. Im Türrahmen erschien Professor Fortuna, die sich, der Gefahr des Mistelzweiges nicht bewusst, neben Professor Snape stellte und sich, ebenso wie er suchend umsah.

Ein erheiterndes Lachen machte sich breit und die beiden Professoren sahen Stirn runzelnd auf.

Was konnte die Schüler nur so amüsieren?

Mit einem leisen Räuspern deutete Dumbledore auf den Zweig über ihnen und sie hoben gleichzeitig die Köpfe.

"Nicht persönlich nehmen, Severus.", sagte sie noch und ging dann in die Halle, die Mistelzweig vollkommen ignorierend.

Snape tat es ihr gleich und holte sie in der Mitte der Halle, etwa auf Höhe der Siebendklässler ein.

"Ich nehme es nicht persönlich.", versicherte er ihr gerade kalt lächelnd, als ein weiterer Kommentar an sein Ohr drang.

Rasch hatte er die Person ausfindig gemacht, die da gezischte hatte. "Selbst Flint war nicht so ein Feigling."

"Interessant, Mister Weasley. Wenn mögen sie wohl mit Feigling meinen?", schnitt da Snapes Stimme durch die Luft und Ron versuchte sich hinter Padma zu verstecken. Ein sicherer Zeichen dafür, dass er Snape damit gemeint hatte.

"Fünf Punkte Abzug für Gryffindor.", lächelte Severus höchst zufrieden und ging.
 

26. Dezember, Freitag
 

Marcus Flint stand unschlüssig in seinem Büro. Langsam drehte er das klein Päckchen in seinen Händen.

Es klopfte und er drehte sich um.

Susan stand in der Tür und lächelte vorsichtig, dann schloss sie die Tür wieder und trat näher.

"Ich hoffe ich bringe dich nicht in Verlegenheit, aber ich habe eine Geschenk für dich. Als Dankeschön."

Zögernd nahm Marcus die kleine Schachtel entgegen.

"Als Dankeschön?", echote er fragend.

"Das du mir geholfen hast, mit Kevin und Herm und so.", versuchte sie erklären.

"Ach so, ja gut." Er räusperte sich und nickte geistesabwesend.

"Willst du es nicht aufmachen?"

"Ja, doch, natürlich." Umständlich wickelte er das Band ab und öffnete vorsichtig die Schachtel. Darin lag eine lange schlanke Feder, mit eingravierten Initialen. M.F.

"Du bist ja verrückt.", murmelte er und hob sie heraus.

Susans Wangen röteten sich leicht. Sie drehte sich um und wollte gerade gehen, als er sie zurückhielt.

"Ich habe auch etwas für dich." Er hielt ihm das kleine Päckchen entgegen.

"Für mich?" Fast ehrfürchtig nahm sie es entgegen. Auf dem Schild stand einfach nur ihr Name. 'Susan', doch der Schriftzug ließ ihr Herz höher schlagen.

Sie klappte sie auf und entnahm ihr eine feine, silberne Kette.

"Ich... ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Vielen Dank, Marcus."

"Fröhliche Weihnachten."

Sie nickte und versuchte sich das Schmuckstück umzulegen. Flint musste sich stark zurück halten ihr nicht zu helfen, denn sonst hätte er für nichts mehr garantieren können.

Schließlich schloss sie sie und sah glücklich auf.

"Versteck sie lieber unter deinem..." Er deute auf ihren Kragen und sie beeilte sich dem Wunsch nach zu kommen.

"Bis dann.", hauchte sie noch und schwebte von dannen.
 

27. Dezember, Samstag
 

Theodor saß im Gemeinschaftsraum und sah unschlüssig zum Kalender. Verstimmt nahm er zur Kenntnis, dass es nur noch fünf Tage bis Silvester waren und sein Wetteinsatz lag bei 5 Galeonen, das Herm und Draco bis dahin wieder zusammen waren.

Er beschloss den beiden ein Bisschen auf die Sprünge zu helfen.

Er kramte in seinen Sachen auf der Suche nach einem kleinen Kästchen, das erst vor kurzen so lieblos im Papierkorb gelandet war. Triumphierend zog er es heraus.

Von Parvati hat er gehört, dass sich Herm genauso unglücklich fühlte, wie der Quidditchkapitän der Slytherin, auch wenn sie es nicht zugeben wollten, sie gehörten zusammen.

"Oder sollte das ganze Theater letztes Jahr umsonst gewesen sein?", fragte er grimmig und Millicent sah ihn fragend an. Sie erkannte die Schachtel in seiner Hand und grinste. "Hast du auf Silvester getippt?"

Theodor nickte.

"Und dann willst es ihm jetzt schon geben?"

"Er braucht mindestens drei tage, bis er sich dazu durchringt es Herm zu geben und noch mal zwei um ihr seine ewige Liebe zu gestehen." Er schlug die Hände zusammen und klimperte die decke an.

"Das sieht selten dämlich aus, Nott.", bemerkte da Draco, der gerade den Raum betreten hatte. Den letzten Satz hatte er nicht mitbekommne, sonst wäre es bei dem Kommentar wahrscheinlich nicht geblieben.

Theodor zuckte zusammen und sah zu Millicent hinüber, die die Schultern hob und ihn mit einer aufmunternden Geste zu Draco zeigte, denn sie hatte auch auf Silvester getippt und wollte nur ungern verlieren.

"Sag einmal, Draco, wie geht es dir?", begann Theodor umständlich und stellte sich neben ihn. Misstrauisch sah dieser auf.

"Wieso interessiert dich das?"

"Nun, wir gehen doch auf Silvester zu. Jetzt wo das Fest der Liebe und des Verzeihens hinter uns liegt, kommt der nächste Schritt. Es wird Zeit, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Es ist Zeit für einen Neuanfang. Zum Beispiel eine neue Saison oder ein neues Jahr oder..."

"... eine neue Liebe.", brüllte Millicent von weiter hinten und erntete von Theodor einen bösen Blick.

"Oder eine neue, alte Liebe. Verstehst du? Wir sind alle der Meinung, das du dich mit Hermione wieder vertragen solltest.", redete Theodor auf ihn ein.

"Wer wir alle?", fragte Draco, doch wirklich interessieren tat es ihm eigentlich nicht.

Dazu war er viel zu sehr damit beschäftigt, nicht auszuflippen. Was bildeten sie sich eigentlich ein?

"Denk einfach mal darüber nach.", empfahl Theodor, drückte ihm eine Schachtel in die Hand und ließ ihn stehen.

Draco sah auf die Schachtel und steckte sie schließlich in seinen Umhang.

"Na wenigstens etwas.", murmelte Millicent.
 

31. Dezember, Mittwoch
 

Hermione Granger stand auf dem Agronomieturm und sah hinunter. Sie erinnerte sich an das vergangene Jahr. Als sie zu Sivester überraschend nach Hause kam und dort einen Malfoy mit ihren Eltern beim Teetrinken sah.

Malfoy, dachte sie bitter. Was hatte diese Sippe ihr dieses Jahr für Ärger gebracht?

Außer Phoebe, räumte sie ein und Narzissa und Lucius war eigentlich auch ganz sympathisch, aber dieser Draco.

Sie ballte ihre Hand zu einer Faust und sank dann seufzend auf ihre Arme.

Was hatten wir für einen Spaß, fuhr es ihr durch den Kopf und sie musste lächeln.

Hinter sich hörte sie Schritte, doch sie drehte sich nicht um, denn sie ging davon aus, dass es Harry, Ginny oder Ron war, die andren wussten nicht wo sie hinging, als sie sich von der Feier davon stahl.

Umso überraschter war sie, als sie Draco erkannte, der neben ihr stehen blieb.

"Du verkriechst dich also immer noch auf irgendwelche Türme.", sagte er nur, sah sie aber nicht an, sonder, wie auch Herm aus dem Fenster.

"Ich wollte etwas nachdenken, bevor das Jahr endgültig vorbei ist."

"Du hattest wirklich ein interessantes Jahr. Erst findest du herzu, dass deine Eltern Death Eater sind, dann sterben sie, dann erstehen sie wieder auf, dann musst du den Sommer bei uns verbringen und wirst mit einer kleinen Schwester geschlagen, dann...", erbrach ab.

"Ja war sehr turbulent, das kannst du laut sagen." Wieder entstand ein Schweigen.

Hermione fühlte sich immer unwohler, denn ihr war klar, dass er nicht einfach mal eben so hier herauf kam. Sie waren in der dreizehnten Etage.

"Also, was willst du?", fragte sie eine Spur feindseliger, als sie beabsichtigt hatte.

Keine Sorge, ich werde Ihro Majestät nicht mehr lange belästigen.", erwiderte er tonlos und wandte sich ihr zu.

"Ich wollte dir nur das geben, ich kann es nicht mehr gebrauchen und da es sowieso für dich bestimmt war, dachte ich, ich gebe es dir."

Er hielt ihr das Päckchen entgegen und sie nahm es zögernd.

Ihr Stolz schrie, tu es nicht. Doch die Neugier siegte.

Draco war etwas überrascht, er hätte nicht gedacht, dass sie es tatsächlich annehmen würde.

Sie packte es nicht aus, damit wollte sie warten, bis er weg war.

Es schien als wollte er grade gehen, als Draco noch einmal innehielt.

Er sah sie durchdringend an.

"Ich weiß es bedeutet dir jetzt nichts mehr, aber ich liebe dich, Herm." Dann drehte er sich endgültig um und ging.

Hermione starrte ihm nach. Hatte sie sich gerade verhört?

Plötzlich schien es als wollten sie ihre Beine nicht mehr tragen und sie sank auf einen Stuhl.

Ihre Finger umschlossen immer noch die Schachtel, die sie schließlich öffnete.

Ein kleines, glänzendes Schmuckstück lag darin.

Vorsichtig zwischen zwei Fingern hob sie es heraus und betrachtete es sich. Es war ein silbernes, rundes Medaillon.

Sie erkante es wieder. Sie hatten es in der Winkelgasse gesehen, damals waren sie noch nicht mal zusammen gewesen.

Sie wusste nicht warum, aber plötzlich rollten ihr Tränen über die Wangen und sie öffnete es.

Sie erblickte sich selber.

In einer Seite war en Bild von ihr, die andere war noch leer.

"Warum tust du das?", fragte sie flüsternd in die Stille.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  DarcAngel
2004-07-06T15:45:09+00:00 06.07.2004 17:45
oh man, is dass geil!!
ich hätte nicht damit gerechnet, dass er ihr sagen würde, dass er sie noch immer liebt!!! War voll überrascht!! Aber die Szene fand ich vol süß *schwärm*...
und wehe die beiden kommen nicht wieder schleunigst zusammen!!!!!
na dann, bis zum nächsten Mal
mvlg DarcAngel
Von: abgemeldet
2004-01-10T13:22:11+00:00 10.01.2004 14:22
weiter^^
Von: abgemeldet
2004-01-03T12:51:05+00:00 03.01.2004 13:51
oh bitte bitte schreib sofort weiter! du kannst jetzt auf keinen fall aufhören! grade, wo die beiden wieder am zusammen kommen sind!!! und wehe du lässt hermione jetzt stur sein!!!
die beiden gehören in dieser ff einfach zusammen!!!
*auf knien umherkriech und anfleh*

miss ^-^
Von: abgemeldet
2004-01-02T00:35:21+00:00 02.01.2004 01:35
weiter weiter weiter
udn hermudn draco wieder zusammen
aber geilo daher schnell schnell schnell
Von:  HexenLady
2004-01-01T17:58:07+00:00 01.01.2004 18:58
*heul* bitte schreib schnell weioter ok BITTE
wann meinst du kommt das nächste Kapi raus denn ich glaube nich das ich es lange aushalten kann *heul*
Von: abgemeldet
2004-01-01T14:50:06+00:00 01.01.2004 15:50
Weiter
schreib schnell weiter
die Story ist einfach klasse
Aber Herm und Draco sollen schnell wieder zusammen kommen


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