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A Touch of Magic ~*☆

von

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Maybe I need you the way the moon needs the sea

Schweigsam nippte Shinichi an seinem Kaffee, während sein Blick auf Kaito ruhte, der ihm gerade einen Monolog darüber hielt wie nervig Aoko heute in der Schule war. Eigentlich wäre es etwas, das ihm relativ egal wäre, doch aus irgendeinem Grund hing er förmlich an seinen Lippen.

„Shinichi? Hörst du überhaupt zu?“, fragte ihn nun sein Gegenüber amüsiert.

„Natürlich höre ich dir zu.“

Leise schnaubte der Detektiv und stellte seine Tasse zurück.

„Gut, sonst schuldest du mir noch einen Kaffee.“

Langsam wanderte eine Braue von Shinichi nach oben.

„Ich meine das Ernst.“

„Wenn du unbedingt mehr mit mir machen willst, könntest du das auch auf einem normalen Weg sagen.“

Die Skepsis war nicht wirklich zu überhören und Kaito lachte amüsiert auf.

„Du bist ganz schön von dir eingenommen.“

„Nicht weniger als du.“

„Touché.“

Leicht schüttelte Shinichi den Kopf und ließ den Blick zum Fenster schweifen.

So sehr er auch gehofft hatte, dass es ihm keinen Spaß machte sich mit Kaito zu treffen, so wurde er gerade komplett vom Gegenteil überzeugt.

„Woran denkst du?“

Überrascht sah er zurück zu Kaito.

„Alles Mögliche.“, wich er der Frage aus. Es hatte schon einen Grund warum er es dachte und nicht sagte.

„Hm? Stellst du dir vor, wie du lieber mit Ran auf einem Date bist?“

Der neckische Tonfall von Kaito gefiel ihm überhaupt nicht.

„Und wenn es so wäre?“

Nun war es sein Gegenüber, das überrascht drein sah, aber im Gegensatz zu ihm fing er sich unglaublich schnell wieder und lachte nur auf.

„Dann haben wir jetzt ein Date und ich kann sehen, ob du überhaupt in der Lage bist Ran für dich zu gewinnen.“

Innerlich seufzte Shinichi auf.

Wie schaffte Kaito es immer, dass sich die Dinge zu seinen Gunsten drehten?

„Träum weiter.“

„Wieso?“

„Weil es sowieso nie zu so etwas kommt... Bei mir und Ran.“

„Nicht? Dabei steht sie total offensichtlich auf dich.“

Kaito hatte nicht wirklich Scham darin herum zu bohren und das störte Shinichi doch etwas. Andererseits wäre es mal schön, sich alles von der Seele zu reden. Heiji war bei sowas keine Hilfe und Haibara war ihm zu emotionslos. Viel Auswahl hatte er also nicht und mit solchen Dingen würde er ganz sicher nicht zu seinen Eltern gehen.

Still musterte er Kaito etwas, was dazu führte dass dieser seinen Blick fragend erwiderte.

„Das ist mir auch schon aufgefallen, aber irgendwas hat sich geändert. Für mich.“
 

Man merkte Kaito an, dass er nicht wirklich mit einer ehrlichen Antwort gerechnet hatte, doch um seine Verlegenheit zu überspielen griff Shinichi nach seiner Tasse und nippte erneut an dieser.

„Soll ich weiter bohren?“

„Als ob ich dich von irgendwas abhalten kann.“

„Guter Detektiv. Du lernst schnell.“

Leicht rollte Shinichi mit den Augen. Ihm war schon nach den ersten Minuten in dem Café aufgefallen, dass Kaitos Lebensinhalt daraus bestand, ihn zu ärgern und mit der Bedienung zu flirten. Seitdem er ihr eine Rose geschenkt hatte, hing sie schmachtend am Tresen und wartete nur darauf ihnen ihre Getränke wieder auffüllen zu können.

„Wieso interessiert dich das überhaupt? Wir kennen uns nicht wirklich lange.“

„Aber wir werden uns in London doch sowieso näher kennen lernen. Also können wir das Ganze doch auch etwas beschleunigen.“

„Du bist wirklich ein komischer Kauz.“

„Interessanter Kauz.“, korrigierte ihn Kaito frech.

„Dass du auch immer das letzte Wort brauchst.“

„Natürlich. Immerhin will ich es dir nicht zu leicht machen.“

Leise seufzte Shinichi, konnte aber ein Grinsen nicht ganz verbergen. Ein bisschen nervte es ihn, dass er es nicht schaffte das letzte Wort zu bekommen, aber Unrecht hatte Kaito nicht. Dadurch, dass es nicht so leicht war, machte es ihm tatsächlich Spaß.

„Ich war eine Zeit lang nicht in Japan. Hatte eine Menge mit einen Fall zu tun.“, setzte Shinichi dann plötzlich an.

„Seit ich wieder zurück bin, klebt mir Ran förmlich an den Fersen. Morgens steht sie pünktlich an meiner Tür. In der Schule folgt sie mir überall hin und am liebsten würde sie wohl noch bei mir einziehen, um sicher zu gehen, dass ich das Haus nur unter ihrer Aufsicht verlasse.“

Erneut seufzte der Oberschüler und strich mit seinen Finger über die Tasse.

„Ist nicht so als würde ich sie nicht mögen. Ich habe sie wirklich gerne und die meiste Zeit stört es mich auch nicht. Es ist nur schwer, sich für jede Sache zu rechtfertigen. Seit der Ankündigung von Kaito Kid ist es nur noch schlimmer geworden. Weißt du wie schwer es war, sie davon abzuhalten heute mit zu kommen? Sie dachte ich würde an etwas arbeiten und du wärst meine schlechte Ausrede dafür.“

Schweigsam hatte Kaito die ganze Zeit zugehört, was Shinichi doch verwunderte, wo er ihm doch sonst den ganzen Nachmittag schon ins Wort gefallen war.

„Dann war es wohl auch ihre Idee, dass ihr für die Klassenfahrt in ein Team gesteckt werdet.“

„Im Wesentlichen schon, ja.“

Langsam nickte Kaito und ließ den Blick ebenfalls nach draußen schweifen.

Zu gerne hätte der Detektiv gewusst was er gerade dachte. So versuchte er einfach die Gesichtszüge zu studieren. Doch wenn ihm etwas aufgefallen war, dann dass man Kaito kaum lesen konnte. So, als würde er ständig eine Maske tragen.

„Dann sollte ich wohl Aoko darauf ansetzen, dass sie sich in London um Ran kümmert.“

„Hm?“, machte Shinichi überrascht.

„Nun du hast ja nur zwei Optionen.“

Verwirrt legte der Oberschüler den Kopf schief und Kaito richtete seinen Blick wieder auf ihn.

„Erstens du sagst ihr die Wahrheit. Ohne drum herum reden.“

Es war nicht schwer zu sehen, dass Shinichi diese Option schon mal nicht gefiel. Immerhin wollte er ihr nicht vor den Kopf stoßen und wer wusste, vielleicht wurde es mit der Zeit ja besser.

„Oder du gehst ihr aus den Weg. Wir zwei sind mehr unterwegs und Aoko kümmert sich um Ran.“

Erneut schwieg Shinichi, während er über das Gesagte nachdachte.

„Egal wie ich es mache, am Ende fühle ich mich wie ein Idiot.“

Dazu sagte Kaito nicht mal etwas, dieser nahm eher seine Tasse und trank einen Schluck.

„Ich denke darüber nach. Vielleicht...regelt sich das ja noch hier.“

„Das glaubst du wirklich oder?“

„Irgendwie schon.“

Etwas unbeholfen lächelte der Detektiv und erntete dabei ein mitleidiges lächeln von Kaito. Ihm war schon klar, dass es nicht so einfach sein würde. Immerhin ging das Ganze schon viel zu lange. Kurz stutze er. Ja es ging schon wirklich lange, wieso hatte Kaito nicht mehr nachgehakt? Doch auch diese Gedanken wurden schnell wieder verbannt. Wahrscheinlich wollte er nur nicht unhöflich sein und hatte ihm deswegen so einen Rat gegeben. Außerdem ließ ihm Kaito nicht die Zeit, weiter in Gedanken zu versinken, da er ihn direkt wieder in ein Gespräch verwickelte.

 

Sie blieben danach noch ewig in diesem Café sitzen und unterhielten sich über Gott und die Welt. Shinichi musste zugeben, er hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß. Es war schade, dass der Tag schon zu Ende war. Immerhin verstand er sich langsam wirklich gut mit Kaito.

„Falls du mich vermissen solltest und es dir zu lange dauert bis wir uns wiedersehen, schreib mir ruhig.“

„Sei nicht so eingebildet. Aber vielleicht melde ich mich.“

„Wenn du es nicht tust, melde ich mich.“

Dieses freche Grinsen, das wieder auf Kaitos Zügen lag, machte Shinichi schier verrückt. Es war dieses Grinsen, das ihn irgendwie an etwas erinnerte und gleichzeitig gab es ihm ein gewisses Glücksgefühl.

„Übertreib es aber nicht, sonst blockiere ich deine Nummer.“, erwiderte der Oberschüler lächelnd.

„Das würdest du nicht wagen.“

Gespielt schockiert sah ihn Kaito an und Shinichi kam nicht daran vorbei, herzhaft aufzulachen.

„Finde es heraus.“, konterte er mit einem neckischen Tonfall, als er sich wieder etwas beruhigt hatte.

Doch noch bevor Kaito zu einer Antwort ansetzen konnte war es Shinichis Name der laut durch die Straße echote und die zwei sahen auf.

„Das ist ja ein Zufall, dich hier heute noch anzutreffen.“ Fröhlich lächelnd kam Ran auf sie zu.

Es war nicht schwer zu sehen, dass Shinichi diese Begegnung gar nicht gefiel und selbst Kaito, der sich sonst immer gut im Griff hatte, rollte mit den Augen.

„Und Hallo Kaito.“, grüßte sie diesen freundlich.

„Was tust du hier, Ran?“, fragte Shinichi direkt und überging dabei die Begrüßung. So ließ er nicht mal Kaito die Chance, Hallo zu sagen.

„Ich war einkaufen und bin etwas vom Weg abgekommen.“

Ihre Verlegenheit reichte Shinichi um zu wissen, dass sie nicht versehentlich vom Weg abgekommen war.

Schwer seufzte der Detektiv, doch war es Kaito der ihn dieses Mal vom Reden abhielt.

„Leider sind Shinichi und ich gerade auf einem Date...“, dabei ließ er eine Rose erscheinen, die er Ran reichte. „Deswegen musst du leider auf deinen Prinzen bis morgen warten.“

„Was...?“, brachte Ran etwas verwirrt heraus. „Was soll das bedeuten, Shinichi?“

„Ich hab dir doch gesagt ich treffe mich heute mit Kaito.“, erwiderte dieser relativ gelassen. Dass der Idiot es schon wieder als Date hinstellte, überging er einfach. Immerhin war es ja nicht ernst zu nehmen. Besonders da sie beide Jungs waren.

Doch nicht bei Ran. Shinichi mochte es zwar nicht bemerken, doch Kaito umso mehr. Er sah richtig, wie der eifersüchtige Blick von Ran auf ihm lag.

„Dann sehen wir uns morgen in der Schule, oder?“

„Da du mich höchstwahrscheinlich abholen wirst, ja.“, sagte Shinichi schulterzuckend und bemerkte nicht mal in welche Richtung sich die Stimmung entwickelt hatte.

„Mach nicht mehr zu lange.“, fuhr Ran fort und ging auf ihn zu.

„Bis morgen, Shinichi.“

„Bis morgen.“

Kurz strichen ihre Finger über seine Hand und sie ließ die beiden zurück. Nicht, ohne Kaito noch einen kritischen Blick zuzuwerfen.

„Was ist los?“, fragte Shinichi etwas verwirrt.

„Ich habe glaube ihren Kampfgeist geweckt.“, lachte Kaito nur amüsiert auf. „Aber dann wollen wir unser 'Date' mal zum Ende bringen.“

„Es ist immer noch kein Date.“, erwidert Shinichi.

„Dabei hat es dir doch gerade gefallen, dass dadurch Ran gegangen ist.“

„Das ist etwas anderes.“

„Hm ~ Dann schuldest du mir schon wieder was.“

Wenig begeistert sah Shinichi zu Kaito.

„Schau doch nicht so. Immerhin kannst du dann was mit mir unternehmen.“

„Als ob ich nichts Besseres zu tun habe.“

„Hast du das denn?“

Jetzt hatte ihm dieser Kerl schon wieder den kompletten Wind aus den Segeln genommen. Natürlich hatte er das nicht. Bis nächsten Freitag konnte er sowieso nur warten und ab und an Megure fragen, ob sich Neuerungen zu dem Fall ergeben hatten.

Außerdem wollte er sich mehr auf die Schule konzentrieren, weswegen er der Polizei gesagt hatte, dass sie sich nur melden sollten wenn es gar nicht anders ging.

„Vielleicht und jetzt nerv nicht.“, beendete Shinichi das Gespräch und ging einfach weiter.

Vergnügt lachte Kaito auf und folgte ihm.

„Du magst es doch wenn ich dich nerve.“

„Hör auf dir Dinge einzubilden.“

„Jawohl, Herr Detektiv.“

Diese Wortwahl veranlasste Shinichi fast zu stoppen, doch er schüttelte nur den Kopf. Er war überreizt. Jeder konnte ihn so nennen. Es war ja nicht so als hätte Kaito Kid diese Bezeichnung für sich gebucht.

Schweigsam liefen die beiden weiter bis zu Shinichis Villa.
 

„Ich melde mich wenn ich daheim bin.“, sagte Kaito dann lächelnd.

„Mach das, aber denk dran. Spam mich nicht zu Tode.“

„Das würde ich niemals wagen.“

Doch allein der Blick von Shinichi verriet, dass er daran nicht wirklich glaubte.

„Bis dann..“, verabschiedete sich der Detektiv dennoch von ihm.

„Bis bald, Shinichi.“, grinste ihm Kaito zu, ehe dieser sich weg drehte und ebenfalls nach Hause ging.
 

~
 

Müde rieb sich Shinichi in den Augen und wurde direkt von der Seite angefahren. „Wenn du müde bist, geh nach Hause. Das können wir nicht gebrauchen.“

Ja, Nakamori hatte wieder besonders gute Laune.

„Für Kaito Kid bin ich wach genug.“

„Das will ich hoffen! Wir können uns keine Fehler erlauben.“

Mit diesen Worten stampfte er davon und schimpfte mit ein paar anderen Polizisten.

Gerade als der Detektiv anfangen wollte den Kommissar in seinen Gedanken zu verwünschen vibrierte sein Handy.
 

»Viel Spaß heute mit Kaito Kid. Schreib mir wenn du ihn gefasst hast (ノ≧∀≦)«
 

Es hatte etwas gedauert bis er sich an Kaitos Nachrichten gewöhnt hatte, aber mittlerweile führten sie regelmäßig dazu dass er schmunzeln musste.
 

»Ich denke die Medien werden das für mich übernehmen.«

»Mah~ Dabei wäre eine Nachricht von dir viel schöner (ε
 

Ohne nochmal darauf zu antworten steckte Shinichi sein Handy wieder weg. Immerhin war es fast Zeit, dass Kaito Kid seinen Zug machte, außerdem war Kaito schon überheblich genug. Da würde er ihm sicherlich nicht noch mehr seiner Aufmerksamkeit schenken.

Nach ihrem ersten Treffen hatte ihn Kaito wirklich mit Nachrichten überhäuft. Täglich kam nun ein 'Guten Morgen' und ein 'Gute Nacht'. Selbst wenn er nicht darauf reagierte machte dieser Kerl weiter.

Leise seufzte Shinichi und merkte gar nicht wie er dabei lächelte. Ja, in den meisten Fällen störte es ihn nicht mal. Er war ein angenehmer Gesprächspartner und seine Nachrichten wirklich unterhaltsam. Außerdem hatte Ran ein wenig zurück gerudert, seit sie sich auf der Straße begegnet waren.

Er verstand nicht wieso, aber schlimm war es auf keinen Fall. Immerhin hatte er so wieder mal etwas mehr Zeit für sich selbst. Trotzdem nutze er die Zeit, um sich mit Kaito zu treffen oder mit ihm zu telefonieren. Es war interessant ihm dabei zuzuhören wie er von Kaito Kid sprach und wie er sich allgemein für seine Fälle interessierte.
 

Pünktlich zu der angekündigten Zeit gingen die Lichter aus und Shinichi schreckte aus seinen Gedanken hoch. Es ging also los. Während sich die Polizisten zusammen mit Nakamori am Ort des Geschehens die Köpfe einschlugen, machte sich der Detektiv schon auf den Weg zum Dach.

Immerhin hatte ihn Kid ja persönlich dorthin eingeladen. Da wäre es sinnlos ihn unten aufhalten zu wollen.

„Er hat sich als Polizist verkleidet schnappt ihn euch!!!“

Hallte Nakamoris Stimme durch das Museum.

„Dieses Mal bekomme ich dich Kid.“

Leicht rollte Shinichi mit den Augen. Als ob Jirokichi ihn jemals zwischen die Finger bekommen würde. Trotz seiner wirklich interessanten Fallen, war es Kid immer gelungen zu verschwinden. Wieso sollte es heute anders sein?

Gelassen lehnte sich der Oberschüler an die Hauswand, während er darauf wartete, dass der Dieb hier hoch kam.
 

„Du bist tatsächlich meiner Einladung gefolgt, Herr Detektiv.“

„Wenn du mich schon hier her bestellst, sollte ich wohl nicht ablehnen.“

Dabei sah Shinichi direkt zu dem Mondscheindieb, der gerade seine Beute zum Vollmond hielt. Das war eine Geste die er bis heute nicht verstand, aber Kaito Kid machte es immer wieder.

„Das freut mich sehr.“, sagte Kid dann und kurz seufzte er, doch so schnell dieses Seufzen auch kam verschwanden die Gefühle dazu.

Mit einer geschmeidigen Bewegung drehte er sich zu Shinichi und ging auf diesen zu.

„Ich wollte mich von dir verabschieden.“

Die Worte verwirrten den Detektiv so sehr, dass er zu spät realisierte dass der Dieb bereits knapp vor ihm stand.

Noch bevor er etwas dazu sagen konnte, setzte Kid schon wieder an.

„Nicht für immer...“

Seltsamerweise war es Erleichterung, die er dabei verspürte und das sorgte für noch mehr Irritation. So musterte Shinichi Kaito Kid auch, doch dank dem Monokel und dem Schatten, der von dem Zylinder kam, war er nicht wirklich in der Lage zu sagen wer es sein könnte.

„Ich wünsche dir trotzdem eine schöne Zeit in London.“

„Woher weißt du das?“, war das Erste, was Shinichi endlich heraus brachte.

„Es ist meine Aufgabe so etwas zu wissen. Immerhin weiß ich gerne darüber Bescheid, wo sich mein Lieblingsdetektiv aufhält. Jetzt, wo du eine Möglichkeit gefunden hast, mir in deiner vollen Statur gegenüber zu treten.“

Erst jetzt realisierte der Oberschüler, dass er bisher ja immer nur als Conan in diese Fälle verwickelt gewesen war.

„Du schnüffelst mir eine Spur zu viel in meinem Leben herum.“, brummte Shinichi und mit einem leisen Klick befestigte er eine Handschelle an dem Handgelenk des Diebes.

„Aber das ändert sich jetzt.“

Natürlich kam es ihm Spanisch vor, dass es so einfach ging, doch er hatte immer noch einen Auftrag zu erledigen.

„Ich wusste gar nicht, dass es Fesselspiele sind, die dir gefallen könnten, Herr Detektiv.“

Erst jetzt war sich Shinichi bewusst wie nahe das Gesicht von Kid vor Seinem war.

„Red keinen Blödsinn und du kommst jetzt mit zu Nakamori.“

Doch noch bevor er wirklich Druck ausüben konnte, legte sich eine Hand neben sein Gesicht.

„Willst du das wirklich?“

„Natürlich!“ Heftiger als gewollt antwortete er ihm darauf und erntete dafür ein amüsiertes Lachen.

„Dann sollte ich mich wohl an schwarz weiß gewöhnen...“ Trotz dieser Worte lag ein breites Grinsen auf seinen Zügen.

Skeptisch zog Shinichi die Brauen zusammen.

„Was soll das werden?“

„Ich gestehe meine Niederlage ein, aber vorher sollten wir die schönsten Saphire Japans noch zum Strahlen bringen, oder?“

„Zum Strahlen...?“

Bevor Shinichi in der Lage war den Satz zu beenden, lagen Kaito Kids Lippen auf den seinen. Überrascht weiteten sich seine Augen und aus Reflex versuchte er den Dieb von sich zu drücken. Doch dieser ließ nicht locker, fest drückte er seine Lippen weiter auf die des Detektivs. Erst als sein Widerstand langsam schmolz, löste er sich wieder von ihm.

„Die Polizei wird mich heute noch nicht bekommen und auch du nicht...“, hauchte er an die verführerischen Lippen und leckte über diese.

Das reichte Shinichi, um aus seiner Starre zu erwachen.

„Bist du bescheuert?“, war das Erste was er hervor brachte.

„Schweigsam hast du mir gerade besser gefallen.“

Noch bevor Shinichi mehr Protest los werden konnte, versiegelte der Mondscheindieb erneut ihre Lippen miteinander.

Dieses Mal steckte viel weniger Widerstand in dem Kuss.

Shinichi merkte, wie seine Knie weich wurden und er sich etwas in den Kuss lehnte. Er sollte das nicht so genießen. Wieso tat er das überhaupt?

Erst ein leises Klicken sorgte dafür das seine Sinne zurück in die Realität fanden.

„Ich freue mich wenn wir uns wieder sehen, Shinichi.“, sagte Kid sanft und strich ihm über die Wange ehe er einen Schritt zurück ging.

„Was?“, brachte Shinichi etwas verwirrt hervor. Als er nachdem Umhang greifen wollte, merkte er erst das Kid ihm die Handschellen angelegt hatte.

„Du...“, setzte der Detektiv wütend an und wurde von einer Horde Polizisten unterbrochen die das Dach stürmten.

„Also dann meine Herren, es war mir wie immer eine Ehre.“, grinste Kaito Kaid amüsiert, verbeugte sich tief vor den Anwesenden und ließ sich das Dach hinunter fallen, nur um sich im nächsten Moment mit seinem Gleiter in die Luft zu erheben.

„Komm zurück Kid!!!“, schimpfte ihm Nakamori hinter her.
 

„Kommissar, Shinichi hat den Diamanten.“

„Wie bitte?!“

Schnell wirbelte Nakamori herum und ging mit ein paar Schritten zu dem verwirrten Detektiv.

Dieser hatte den Stein gerade in der Hand und reichte ihn weiter, ehe ihm die Handschellen aufgemacht wurden.

„Wie konnte er uns nur wieder so überlisten?!“

Doch dafür hatte Shinichi keine Ohren. Er stand einfach schweigsam auf und verließ das Dach. Es hatte ihn alles doch etwas sehr überrumpelt. Wieso hatte ihn Kid geküsst?! Das machte doch überhaupt keinen Sinn. Wobei es viel schlimmer war, dass er sich nicht mal richtig dagegen gewehrt hatte. Immerhin war es nicht gerade das was er sich wünschen würde als Kuss.

Besonders nicht von so einem Kerl wie Kaito Kid.

Leise schnaubte Shinichi und rieb sich mit dem Handrücken über die Lippen.

„Überhebliches Arschloch.“, grummelte er und sperrte sich seine Tür auf als er endlich wieder zuhause angekommen war.

Nicht nur, dass er ihm offensichtlich hinterher stalkte, nein er überfiel ihn auch noch einfach.

Was dachte sich dieser Kerl nur? Schwer seufzend ließ sich Shinichi auf die Couch fallen. Irgendwie war das Ganze viel ermüdender gewesen als er gedacht hatte. Immerhin hatte er in London seine Ruhe vor Kid. So gern er eigentlich genau diese Fälle übernahm, das Ganze hatte ihn einfach komplett aus der Bahn geworfen.

Gedankenverloren strich er mit seinen Fingern über seine Lippen.

Wie konnte er sich nur auf sowas einlassen? Wieso hatte es ihn für einen kurzen Moment so aufgewühlt als er sagte, dass er sich von ihm verabschieden musste?

Erschöpft wanderte sein Blick zu dem großen Fenster und er konnte den Vollmond sehen.

Er wollte ihn schnappen, er wollte seine Identität erfahren. Aber ihn für immer wegsperren, wollte er das wirklich? Seinen besten Rivalen? Oder war er gerade nur verwirrt wegen dem Kuss?

Erneut war es sein Handy, das ihn vor zu vielen Gedanken rettete.
 

»Na du großartiger Detektiv wie lief es?!“«

»Wundervoll ...«

»Hui... Ich spüre direkt die gute Laune :'D !“«
 

Unwillig schnaubte Shinichi. Kaito schrieb ihm doch sowieso nur um ihn aufzuregen oder ihn zu necken. Besonders da Aoko recht hatte und Kaito wirklich für Kid war. So war es mehr ein Spaß für ihn wenn er sehen konnte, dass er es nicht schaffte den Dieb zu schnappen.
 

»Lass den Kopf nicht hängen, wir machen uns eine tolle Woche in London!«
 

Ja das war im Moment wirklich das Einzige worauf er sich freuen konnte. Antworten tat er trotzdem nicht. Was sollte er schon sagen? Auf ihren Flug würde er ihn sowieso komplett ausquetschen, da konnte er sich das noch etwas aufheben.
 

»Wusstest du dass der Mond das Meer braucht? Genauso braucht dich bestimmt Kid. Also sei froh dass du noch jemanden hast den du jagen kannst ♥(ˆ⌣ˆԅ)«

»Du schreibst ziemlich peinliches Zeug. Geh lieber schlafen.«
 

Verlegen sah Shinichi sein Handy an. Das konnte Kaito doch nicht ernst meinen. Wie konnte er sowas schreiben? Wobei das war nicht mal ganz das Problem. Er wusste genau, dass Kaito sowas auch sagen würde und das machte es nur noch schlimmer.
 

»Werde ich, werde ich. Besonders jetzt wo ich weiß dass du mit feuerroten Wangen in deinem Bett liegst und darüber nachdenkst. Bis morgen Shinichi und schlaf gut! ( ˘ ³˘)♥«
 

Aus reiner Neugierde las er die Nachricht noch, aber entschied sich dagegen zu antworten.

„Dieser Trottel.“, grummelte Shinichi leise und stand nun auf. Wenn er wüsste was gerade zwischen ihm und Kid vorgefallen war, würde er so einen schnulzigen Käse sicher nicht schreiben.

Müsste er morgen nicht so früh aufstehen würde er wohl jetzt seine Gedanken in einem Buch ersticken. Doch so musste er hoffen, dass er einfach aufhörte daran zu denken. Aber der Kuss und auch jetzt diese dumme Nachricht von Kaito ließen ihn einfach nicht los.

Frustriert seufzte er. Das würde eine verdammt lange Nacht werden.

 



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