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Out of Mind

von

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Everything is fine

Everything is fine
 

Es war früh am Morgen und trotz der langen Nacht war Levi bereits munter, saß beim Küchentisch mit einer Tasse Tee und las Zeitung.

Auch wenn er nicht wirklich registrierte was er gerade las.

Seine Gedanken waren bei dem Jungen, welcher in seinem Schlafzimmer war und seinen Rausch ausschlief.

Levi hatte beschlossen, dass es besser wäre Eren erst einmal ins Bett zu bringen, da in seinem Zustand ohnehin kein normales Gespräch möglich gewesen wäre.

Für gewöhnlich war der Schwarzhaarige ein Mensch, der alles sehr rational betrachtete. Auch in seiner Arbeit war er nicht der typische `Seelendoctor´. Er war für die Fälle zuständig, bei denen man alleine mit gut zureden und einfühlsam sein nicht weiterkam. Seine oft forsche Art die Dinge anzugehen waren aber auch definitiv nicht für jeden Patienten geeignet und dennoch konnte er schon vielen helfen.

Allerdings verhielt er sich bei Eren anders. Ihm gegenüber war er schon immer ein wenig sanfter gewesen.

Ein Geräusch, welches sich nach Fußtapsern anhörte, gefolgt von einer Türe die sich schloss, lies Levi aus seinen Gedanken hochfahren.

`Eren ist wohl aufgewacht´

Langsam erhob der Dreißigjährige sich und ging richtung Bad, wo er den Jüngeren vermutete.

Dass dieser jetzt schon wieder munter war, konnte nur bedeuten, dass ihm übel war oder einfach die Natur rief.

Mit verschränkten Armen lehne Levi sich neben die Badezimmertüre und wartete ab.

Doch auch nach einigen Minuten hörte man nichts von drinnen und es kam auch niemand raus.

„Eren?“ versuchte Levi es nun und klopfte gegen die Türe.

„Ist alles in Ordnung? Mach die Türe auf.“

Von drinnen kam ein leises racsheln, wahrscheinlich hatte Eren seine Kleidung gefunden, welche zum Trocknen über dem Handtuchwärmer hing. Doch Antwort kam keine.

„Eren? Weist du noch wo du bist? Bei mir, Levi“ versuchte es der ältere nun, da es ja auch durchaus sein könnte, dass Eren sich gar nicht mehr wirklich erinnerte wo er war.

Endlich wurde die Türe aufgeschlossen und ein brauner Haarschopf lugte langsam aus der Türe.

„Levi?“ fragte Eren leise und sah den älteren an.

Langsam wurde die Türe weiter aufgemacht und Levi sah, dass Eren sich angezogen hatte.

„Zum glück“ sagte der Braunhaarige erleichtert und trat nun ganz aus dem Bad.

„Ich dachte schon ich bin mit einem Wildfremden heim gegenagen oder wurde verschleppt. Ich hatte gerade ein wenig Panik“ meinte Eren leicht lachend und kratzte sich am Kopf.

„Ich habe wohl,....etwas zu viel getrunken. Aber,....Levi was machst du überhaupt hier? Und warum,...bin ich bei dir?“

Etwas verwundert zog der Schwarzhaarige die Augenbrauen hoch und musterte den Jüngeren.

Es schien fast so, als hätte Eren keinerlei Erinnerung an den Vorabend. Oder wollte er es vielleicht nur überspielen?

„Da ist man mal ein paar Jahre weg und aus dir wird ein saufender Teenager, der sich nachts alleine rumtreibt“ meinte Levi kühl und bewegte sich in Richtung Küche zurück, der andere würde ihm schon folgen.

Es war nciht seine Art Eren sofort auf den Vorfall anzusprechen, er wollte sich erst ein Bild machen, bevor er vielleicht doch zu voreilige Schlüsse zog.

Vielleicht hatte er sich gestern geirrt und Eren war einach wirklich nur betrunken gewesen und hatte gar nciht versucht sich ernsthaft zu ertränken.

„Warum du bei mir bist? Weil du dummes Balg in der Nacht stockbesoffen am Fluss rumgetorkelt bist. Ich war gerade am Heimweg, hab jemanden gesehen der im Begriff war ins Wasser zu fallen, also du, und da konnte ich ja nicht einfach weiterfahren. So nass und betrunken wie du warst konnte ich dich ja nicht dort sitzen lassen. Also hab ich dich mitgenommen.“

Eren hörte nur zu und nickte dann leicht, fast schon aber auch etwas beschämt. Als Levi ihm eine Schüssel Müsli vor die Nase stellte lehnte er dankend ab, was der Ältere allerdings nicht zulies.

„Du warst gestern so betrunken, dass du etwas brauchst was den restalkohol etwas aufsaugt, außerdem bist du für dein Alter doch recht leicht und auch wenn du im Wachstum bist etwas dünn. Also iss.“ Levis Worte liesen kaum eine Wiederrede zu, weshalb Eren langsam ein paar Löffel aß.

Es war Levi am Vorabend aufgefallen, dass der Jüngere doch recht dünn war, nicht viele Muskeln besaß und definitiv etwas zulegen sollte.

„Warum bist du wieder hier? Du bist doch wegen deinem Job weggezogeen damals?“

Zufrieden damit, dass Eren sein Müsli aß, lehnte Levi sich etwas zurück,

„Ja das stimmt. Aber ich habe hier ein gutes Angebot bekommen, dass ich kaum ausschlagen konnte. Vor zwei Wochen bin ich dann wieder hergezogen.“ Absichtlich sagte Levi nicht was genau er arbeitete, früher oder später würde es ohnehin rauskommen.

„Schon vor zwei Wochen?“

„Ja. Ein Umzug und alles ist nicht von heute auf morgen erledigt“ meinte Levi und zuckte leicht mit den Schultern.

„Aber sag mal, wie geht es dir denn? Außer dass du ein kleiner Saufbild bist?“ Levi stellte diese Frage recht offen. Er wollte rausfinden ob der depressive Junge, der gestern auf seinem Sofa gesessen hatte wirklich der Eren war, der jetzt hier vor ihm saß.

„Mir? Uhm, mir geht es soweit gut. In der Schule könnte es wohl etwas besser laufen. Armin, erinnerst du dich an Armin? Mein bester Freund. Er hilft mir immer wieder aber verzweifelt auch manchmal.“ Meinte Eren leicht lachend.

„Sonst ist mein Leben ziemlich langweilig, wirklich.“

Der Braunhaarige schien offen zu sein und wirkte fröhlich. Kein Vergleich zum Abend davor.

Doch als Eren auf sein Handy sah, verschwand das Lächeln aus seinem Gesicht. Er sprang auf und lief in den Flur.

Levi folgte dem Jüngeren.

„Schon mal etwas von Manieren gehört?“ fragte der Ältere und sah zu wie Eren sich seine Schuhe anzog.

„Tut mir leid,....ich muss schnell nach Hause. Mein Onkel wird mich,....er wird sich,...schon Sorgen machen.“ Stammelte Eren nun und öffnete die Türe.

„Danke für deine Hilfe und wir,...ja wir sehen uns?“

Levi seufzte leise. Er hätte gerne noch etwas mehr erfahren, aber natürlich sollte der Teenager mal nach Hause.

„Ich fahr dich heim, warte kurz.“ Doch bevor Levi sich seine Schuhe anziehen konnte schüttelte Eren den Kopf.

„Nein schon in Ordnung. Ich hab dir schon genug Umstände gemacht. Ich muss jetzt schnell los. Umhm, ich freu mich, dass du wieder da bist.“ Meinte der Braunhaarige noch lächelnd, bevor er auch schon los rannte.

Levi sah ihm nach. Auch wenn der Jüngere heute normal gewirkt hatte, so spürte Levi, dass irgendwas nicht in Ordnung war.
 

Es waren mittlerweile schon vier Tage vergangen, als Levi Eren aus dem Fluss gefischt hatte und er hatte seit dem nichts mehr von dem Teenager gehört.

Allerdings war dieser sicher auch mit der Schule beschäftigt und er selbst mit seinem Job.

Allerdings hatte er nun Erens Handynummer rausgefunden und auch wo er zur Schule ging.

Da er diesen Nachmittag frei hatte, beschloss er den Jüngeren von der Schule abzuholen.

Mit seinem Sportwagen parkte er also direkt vor der Schule, aus der schon einige Schüler kamen, und nicht wenige ihn musterten, was der Schwarzhaarige allerdings gekonnt ignorierte.

Ein brauner Haarschopf zog seine Aufmerksamkeit dann aber auf sich.

Eren unterhielt sich mit einem blondem Jungen, Armin, wie Levi annahm.

Als die beiden Jugendlichen aus dem Schultor kamen richteten sie ihre Blicke auf den Mann der an den Sportwagen gelehnt dastand.

„Levi? Was machst du den hier bei der Schule?“ fragte Eren verwundert und ging auf den Älteren zu.

Dieser gab jedoch keine Antwort, ging einen Schritt vor und nahm Erens Kinn zwischen seine Finger um dessen Kopf etwas zur Seite zu drehen.

Nicht zu übersehen war das Veilchen, welches unter Erens rechtem Auge leuchtete.

„Was ist da passiert?“ fragte Levi kühl.

Armin, welcher daneben stand, hatte seinem Freund vor drei Tagen genau diesselbe Frage gestellt. Und Eren gab auch die gleiche Antwort wie vor drei Tagen.

„Ich bin aus dem Bett gefallen und genau auf eine Hantel drauf, die ich liegen gelassen habe“ meinte Eren und lachte teils verlegen, teils verunsichert.

Levi konnte und wollte das nicht wirklich glauben und ein Blick auf den Blonden sagte ihm, dass dieser diese Geschichte auch nicht wirklich für voll nahm. Nicht zuletzt, weil Eren nicht aussah, als würde er mit Hanteln trainieren und deshalb überhaupt eine besitzen.

Dennoch belies er es erst mal dabei.

„Also, was machst du hier?“ wiederholte Eren seine Frage von zuvor.

„Naja, nachdem du letztens so schnell abgehauen bist, hatten wir nicht wirklich die Möglichkeit uns noch etwas zu unterhalten. Und nach ein paar Jahren gibt es sicher das ein oder andere was man sich zu erzählen hat.“

Eren lachte leicht.

„Seit wann bist du denn derjenige, der das Gespräch sucht? Sonst warst du doch immer so Wortkarg.“

Levi behielt seinen kühlen Gesichtsausdruck bei. Es war schwer in diesem abzulesen ob er Fröhlich, sauer, traurig oder besorgt war.

„Allerdings denke ich, dass es einges gibt, was ausgesprochen werden sollte, Also Eren, Wie geht es dir?“

Sowohl Eren, als auch Armin war klar, dass Levi diese Frage nicht ohne Grund stellte. Und dass sie auch keine Floskel war, wie man sie sonst oft stellte.

Eren fühlte sich im ersten Moment ertappt. Diese einfache Frage trieben ihm beinnahe die Tränen in die Augen. Ihm war klar, dass Levi, wohl auch Armin, durchschaut hatten, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Dennoch lächelte Eren, auch wenn es ein gestelltes Lächeln war.

„Es ist alles gut“



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