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Nach so langer Zeit...

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Nach so langer Zeit...

Ich weiß noch, als wir uns das letzte Mal Gegenüberstanden. Damals, vor ca. 3 Jahren. Ich, verkleidet als Meisterdieb Kaito KID und du, als du selbst, Schülerdetektiv Saguru Hakuba.
 

Ich stand, wie so oft nach meinen Coups auf dem Dach des Gebäudes, der meine Bühne war und hielt den gestohlenen Diamanten nach oben vor dem Vollmond, um zu überprüfen, ob es der richtige war. Dabei hörte ich die Polizisten, wie sie kopflos im Gebäude umher irrten und nach mir suchten, einige rannten auch nach draußen und sahen sich da in der Zuschauermenge um, die wie immer anwesend war, obwohl sie von den Gesetzeshütern nicht erwünscht wurden. Natürlich dachte mal wieder keiner von denen daran auf dem Dach nachzusehen. Warum auch? Es war ja schließlich nicht so, als ob nicht ständig den selben Trick benutzen würde. Wieso sahen sie das nie? Oder wollten sie es nicht sehen? Ich wusste einfach keine Antwort darauf.

Seufzend nahm ich den Arm, mit dem Diamanten in der Hand wieder nach unten. Es war wieder nicht der Richtige. Noch während ich diesen Umstand bedauerte hörte ich wie hinter mir die Tür zum Dach geöffnet wurde und kurz darauf wieder ins Schloss viel. Genauso wie ich jemanden schwer atmen hörte. Da scheint sich ja jemand beeilt zu haben, mir zu folgen. Eine Tatsache die mich doch Grinsen ließ, wenn es auch eher ein traurigen Grinsen war. Wusste ich doch schließlich, wer da hinter mir stand, auch ohne dass ich mich umdrehen musste. Denn immerhin gab es nicht viele Personen die meine Tricks immer wieder durchschauen konnten. Und eine von ihnen war heute Abend, neben der Polizei, anwesend.

Ohne das einer von uns was gesagt hatte, drehte ich mich um und sah dich, mein Tentai-San, Saguru Hakuba. Natürlich. Immerhin hatte ich auch mit dir gerechnet. Mit wem ich allerdings nicht gerechnet hatte, war der kleine Detektiv, der schräg hinter dir stand und, genau wie du, zu mir schaute. Was machte denn Conan-Kun hier? Ich hatte ihn gar nicht bemerkt, die Ganze Zeit, in der ich in dem Gebäude war, nicht ein einziges Mal. Was wahrscheinlich daran lag, dass ich nur dich gesehen habe. Meine Augen stellenweise gar nicht von dir nehmen konnte. Es auch gar nicht wollte… Zu sehr war ich von dir fasziniert.

“Gib den Diamanten zurück, den du gestohlen hast.”, kam es vor dir und dein wütender Blick traf mich.

Kurz überlegte ich. Sollte ich ihn dir einfach so geben? Na ja… Zurück geben würde ich ihn so oder so. Immerhin war es nicht der, nach dem ich suchte. Also warum nicht? Da ich darauf keine Antwort wusste, warf ich dir den Edelstein zu, den du locker auffingstest. Schnell hattest du ihn überprüft, um sicher zu sein, dass es der echte war, dann sahst du wieder zu mir.

“Wieso stiehlst du erst so wertvolle Dinge, wenn du sie doch wieder zurück gibst? Ist das nicht Zeitverschwendung? Oder macht es dir so viel Spaß die Polizei ständig vorzuführen und wie Idioten dastehen zu lassen?”, erkundigst du dich, erhieltst aber natürlich keine Antwort von mir. Wieso sollte ich dir das auch sagen? Komm doch selber drauf!

Nachdem wir eine Weile schwiegen, schütteltest du den Kopf und meintest: “Das wär echt gemein von dir.” Eine Aussage die mich leicht belustigt und auch leicht traurig auflachen ließ.

“Dabei bist du der gemeine Dieb von uns Beiden…“ Die Worte waren von mir nur geflüstert und doch erreichten sie dich wohl, denn dein Blick wurde fragend und verwirrt erkundigst du dich: “Was? Wie meinst du das?”

Ich schüttelte nur den Kopf und ging zum Rand des Daches. Mit einer angedeuteten Verbeugung verabschiedete ich mich von euch, mit den Worten: “Für heute ist die Show beendet. Bis zum nächsten Mal.” Dann ließ ich mich vom Dach fallen, öffnete im Sturz meinen Gleiter und flog davon. Dabei hörte ich dich noch schreien, dass ich gefälligst da bleiben sollte. Doch wieso? Damit du mich festnehmen kannst? Garantiert nicht….

Als ich so durch die Lüfte flog, fiel mir auf, dass Conan die Ganze Zeit über still war. Er hatte uns Beide nur beobachtet, uns zugehört und dabei genauestens analysiert. Was genau hatte er damit bezweckt? Nach was hat er gesucht? Darauf sollte ich wohl nie eine Antwort bekommen…
 

Auch wenn ich Anfangs sagte, dass dies unser letzten Treffen war, stimmte es nicht. Wir sahen uns noch einmal. Ein paar Tage später in der Schule. Immerhin gingen wir ja in dieselbe Klasse. Den ganzen Schultag über benahmst du dich anders als sonst, jedenfalls mir Gegenüber. Du hattest nicht einmal versucht, mit mir ein Wortgefecht anzufangen, so wie sonst. Und auch sonst, warst du eher still und hast dich teilweise aus allen Gesprächen rausgehalten.

Erst nach der Schule erfuhr ich auch was los war. Wir gingen zusammen mit Aoko und Akiko aus dem Schulgebäude. Und da wo sich unsere Wege trennten, meintest du plötzlich, dass heute der letzte Tag war, an dem du mit uns gemeinsam zur Schule gegangen warst. Du wolltest wieder zurück nach London und diesmal für immer. Du wolltest nicht wieder zurückkommen, sondern deinen Schulabschluss dort machen. Und nur dort. Während du uns dies mitteiltest, sahst du zu mir, beobachtest mich genau. Auch wenn ich deinen Blick nicht sah, da ich nach unten schaute, konnte ich ihn doch auf mir ruhen spüren. Konnte spüren, wie du versuchtest, jede noch so kleinste Regung von mir mit zu bekommen. Doch ich reagierte nicht. Obwohl ich es doch so sehr wollte. Im ernst. Am liebsten wäre ich auf dich zugegangen, hätte dich festgehalten und dich angefleht, nicht weg zu gehen. Ich wollte dich hier haben, bei mir. Doch ich tat nichts, stand nur da, schaute nach unten und nickte leicht. Dann sah ich doch zu dir, hatte dabei wieder mein Pokerface aufgesetzt, darin war ich schließlich Profi, und meinte: “Dann heißt es wohl leb wohl.” Mit diesen Worten, die eher emotionslos über meine Lippen kamen, drehte ich mich um und beeilte mich von dir weg zu kommen. Denn das war, was ich in dem Moment wollte. Weg von dir und nach Hause.

Dort angekommen ging ich in mein Zimmer, schmiss mich dort auf mein Bett und schrie, während mir die Tränen aus den Augen flossen.

Weißt du eigentlich, wie weh du mir mit diesen wenigen Worten, mit deiner Entscheidung, getan hast? Erst stiehlst du mir mein Herz und anstelle es mir unversehrt zurückzugeben, warfst du es mir vor die Füße und zertratst es auch noch. Und das nur, weil du vorhattest, einfach so aus meine Leben zu verschwinden. Wieso nur? Ich verstand es nicht.

Irgendwann verstummte mein Schrei und wurde von einem stetigen Schluchzen ersetzt, welches aber auch irgendwann verstummte, da ich über den Kummer hinweg eingeschlafen war.

Die Tage danach war ich eher abwesend und auch nicht wirklich ich selbst. Aoko machte sich natürlich Sorgen, doch fragte sie nicht was los sei. Sie schaute mich nur mitfühlend an.

Einige Monate später, hatte ich mich wieder im Griff. Ich war wieder wie vorher, scherzte und alberte herum und machte auch der Polizei, als Kaito KID wieder Probleme. Auch wenn es ohne dich nicht mehr so viel Spaß machte.
 

Das ist nun schon fast drei Jahre her. Und heute? Tja… Heute gibt es Kaito KID nicht mehr. Vor etwa einem Jahr, habe ich mein Ziel erreicht. Die Organisation, die meinen Vater auf dem Gewissen hat, war zerstört. Die Mitglieder waren entweder hinter Gittern oder tot. Und Pandora hatte ich auch gefunden und zerstört. Wegen diesem Edelstein wird nie wieder einer sterben müssen.

Seufzend sehe ich nach oben in den sternenklaren Nachthimmel und betrachte den Vollmond. Dabei lehne ich mich etwas zurück, stütze mich auf mein Arme ab, dessen Hände den kalten Stein des Daches berührten, auf dessen Rand ich sitze. Meine Beine lasse ich nach unten hängen. Wie so oft, in den letzten Jahren, sitze ich auf dem Dach des Gebäudes, auf dem wir uns das letzte mal als Detektiv und Dieb gegenüber gestanden hatten. Dabei denke ich nur an dich und frage mich, ob es an mir lag, dass du gegangen bist. War die simple Bemerkung, die ich an dem Tag dir Gegenüber machte, schon zu viel? Hatte sie mich, meine Gefühle verraten? Aber wieso solltest du deswegen aus meinem Leben verschwinden? Ich verstehe es immer noch nicht. Warum bist du gegangen?

Seufzend schloss ich meine Augen. Ich dachte immer, dass ich dich irgendwann vergessen könnte, dass es irgendwann nicht mehr weh tun würde, wenn ich an dich denke, dass ich dich irgendwann nicht mehr so schrecklich vermissen würde…

Und dennoch tat ich es. Selbst nach fast drei Jahren, vermisse ich dich schrecklich und jeder Gedanke an dir schmerzte, ließ sich mein Herz zusammen ziehen und mein Atem stocken. Und jedesmal kämpfte ich mit den Tränen, ein Kampf, den ich heute gewinne, was auch nicht so oft passiert…

“Selbstmord ist keine Lösung. Ich hoffe das weißt du.”, erklang plötzlich eine Stimme hinter mir und ließ mich erstarren. Sie klingt deiner so ähnlich. Doch das konnte nicht sein. Du bist ja nicht hier. Außerdem habe ich nicht gehört, wie jemand auf das Dach kam. Also war es wohl Einbildung… Doch warum diese Worte? Ich habe doch gar nicht vor, mir das Leben zu nehmen. Ich bin doch nur hier, weil ich etwas Ruhe brauche, alleine sein wollte, um nach zu denken. Um an dich zu denken…

“Es würde nur die Menschen traurig machen, die dich mögen. Vor allem deine Freundin.”, erklang wieder diese Stimme und diesmal bin ich mir sicher, dass ich sie mir nicht einbilde. Langsam drehe ich mich um, ziehe dabei eines meiner Beine nach oben auf das Dach, das andere lasse ich weiterhin nach unten baumeln. Sofort erblicke ich dich. Du bist es wirklich. Obwohl du älter aussiehst, erkenne ich dich sofort. Deine Dunkelblonden Haare wehen im Wind und deine braunen Augen sehen mich prüfend an, deine Haltung wirkt etwas angespannt.

Ein trauriges Lächeln erscheint auf meine Lippen und leicht schüttel ich den Kopf. “Ich habe nicht vor, mich umzubringen.”, meine ich und bemerke, wie die Anspannung sofort deinen Körper verlässt. Hast du das denn wirklich angenommen?

“Gut. Denn wie gesagt… Es hätte deine Freundin traurig gemacht.”, erwiderst du und wiederholst deine Worte noch einmal. Meine Freundin…. Hm?

“Aoko… Ja, sie wäre wohl traurig.”, sage ich und ziehe auch mein anderes Bein zurück auf das Dach, dann stemme ich mich nach oben und stehe auf. Gehe dann ein paar Schritte auf dich zu, weg von dem Rand des Daches.

Ja… Mittlerweile bin ich mit Aoko zusammen. Wie es dazu kam?
 

Es war kurz nach meinen letzten Auftritt als Kaito KID. Ich hatte mit ihr ein Date. Wir gingen Essen und dann ins Kino. Auf dem Weg nach Hause machte ich mit ihr einen Umweg. Blieb dann in der Nähe des Turmes, an dem wir uns das erste mal begegnet waren, stehen.

Auch wenn dieser Turm nun an einen anderen Platz stand. Doch das war egal. Wichtig, war dieser Turm, nicht die Umgebung.

Ich weiß noch, dass Aoko mich fragend ansah, dann meinen Blick folgte, der zum Turm glitt. Als sie wieder zu mir sah, zauberte ich eine rote Rose hervor und hielt sie ihr hin, mit einem charmanten Lächeln fragte ich dann: “Willst du mit mir gehen?”

Sie war erst darüber überrascht, sah mich fragend und auch forschend an. “Ist das dein Ernst?”, kam es von ihr während sie die Rose annahm.

Ich nickte und sie sah weiterhin fragend zu mir. “Aber… Was ist mit ihm?”

“Mit wem?”, fragte ich, verstand ich doch nicht, was sie meinte. Doch nicht etwa… Wusste sie es? Was ich für den Detektiven aus London empfunden hatte? Und eigentlich auch noch zu dem Zeitpunkt empfand…

Sie schüttelte allerdings den Kopf, bestätigte meinen Verdacht nicht und erkundigte sich: “Bist du dir sicher, dass du mich an deiner Seite willst?”

Darauf hin nickte ich nur. Sagen konnte ich es nicht. Ich hatte das Gefühl, als würde es wie eine Lüge klingen. Denn auch, wenn ich Aoko sehr gern hatte und auch irgendwie liebte. Wollte ich eigentlich lieber jemand anderes an meiner Seite. Doch glaubte ich zu dem Zeitpunkt nicht mehr, dass ich diese Person je wieder sehen würde und dass sie überhaupt an meiner Seite sein wollte….

Aoko schloss kurz ihre Augen und roch an der Rose, dann strahlte sie mich an, brachte damit auch mich zum lächeln, und meinte: “Dann will ich gerne mit dir gehen.”

Somit kamen wir zusammen…
 

Und waren es auch heute noch. Doch woher weist du das?

Und warum bist du heute hier? Du wolltest doch nie wieder zurück kommen. Warum also?

Als ob du meine Fragen hören kannst, die ich doch nur in Gedanken stelle, seufzt du erklärst: “Aoko hat mir davon erzählt, dass ihr zusammen seid. Auch bin ich wegen ihr hier.” Kurz schüttelst du den Kopf, nach diesen Worten und berichtigst: “…. Nein, eigentlich wegen dir. Doch auf ihrem Wunsch hin.”

“Warum?”, fragte ich nur. Verstehe ich doch immer noch nicht. Was hat Aoko damit zu tun? Was hat sie dir gesagt? Und warum?

Doch anstatt diese Fragen zu beantworten, stellst du mir eine: “Kaito. Erinnerst du dich noch an deinen letzten Coup, bei dem ich dabei war?” Ohne weiter darüber nachzudenken und ohne darauf einzugehen, dass du mich einfach mit dem Vornamen ansprichst, nicke ich, deute dir somit an, dass ich mich erinnere. Etwas, was dich mich ungläubig ansehen lässt. Hast du wohl nicht damit gerechnet, dass ich es so einfach zu gebe. Dass ich nicht, wie sonst, abstreite, KID zu sein. Doch warum sollte ich? Der Phantomdieb ist Vergangenheit und somit habe ich keinen Grund, es weiter vor dir zu verheimlichen. Schon weil, du es bist.

Nach einem weiteren Seufzen, fängst du an zu erklären: “Damals habe ich gemerkt, dass du nicht ganz bei der Sache warst. Auch konnte ich deine Blicke auf mir spüren und auch sehen, wie du mich beobachtet hast. Allerdings nicht als Dieb, der seinen Gegenspieler in Augen behalten wollte. Es war anderes. Auch Conan fiel es auf.” Du machst eine kurze Pause, in der du dir mit einer Hand durch deine Haare fährst. Wie gerne würde ich sie nur auch berühren? In Erfahrung bringen, ob sie sich so seidig anfühlen, wie sie aussahen. Aber das geht nicht. Nicht bevor ich weiß, was dich hierher gebracht hat. Und ob ich überhaupt die Erlaubnis habe, dich zu berühren.

Bevor ich mich weiter in meinen Gedanken verlieren konnte, redest du weiter: “Weißt du eigentlich, wie viele Fehler du an dem Abend gemacht hattest? Es wäre so leicht gewesen, dich zu schnappen. Du warst total abgelenkt. Hätten Conan und ich nicht die Polizisten etwas in die Irre geführt, hätten sie dich an dem Abend geschnappt.” Was? Davon hatte ich nicht mitbekommen? Was erzählst du da? War ich da wirklich so unprofessional? Aber… Es lief doch alles so glatt.

“Und dann deine Worte auf dem Dach.”, unterbrachen deine Worte, wieder meine Gedanken. “Es war so offensichtlich, was du damit gemeint hattest. Es war ja schon fast ein Geständnis. Und nicht nur ich hatte diese Worte richtig verstanden. Auch Conan, wusste sofort was los war.” Bitte? Wieso hast du dann nichts gesagt? Warum hast du dann mit dieser Ahnungslosen Frage reagiert?

Als ob du wieder mal meine Gedanken lesen kannst, meinst du: “Deswegen auch meine Frage. Ich wollte sehen, ob du es sagst. Aber du hast es nicht.” Irgendwie klingt es leicht traurig… “Ich dachte deswegen, dass du es mir nicht sagen wolltest. Auch wenn ich dennoch einen weiteren Versuch gestartet habe. Als ich euch sagte, dass ich zurück nach London gehe und nie wieder komme. Ich habe dich nicht umsonst, die Ganze Zeit über angeschaut. Ich wollte sehen, wie du reagierst. Und eigentlich wollte ich dich mit meinen Worten zum Handeln bewegen. Ich wollte, dass du mich aufhältst, dass du mir endlich deine Gefühle gestehst.”

Nach diesen Worten konnte ich dich nur noch geschockt ansehen. Na ja.. Eigentlich tat ich schon seit einiger Zeit nichts anderes. Denn etwas darauf erwidern konnte ich nicht. Wusste nicht was.

Noch ein Seufzen kommt von dir, bevor du weiter redest. “Das ich dann wirklich gegangen bin, lag an dir. Ich merkte, wie dich meine Gegenwart aus der Bahn warf. Wie sie dich unvorsichtig werden ließ. Und dass konnte ich nicht zulassen.” Wieder machst du eine Pause, überlegst dir wohl deine Folgenden Worte. Worte, die ich, wie die bisher nicht fassen kann. “Ich wusste zu der Zeit, dass du dich mit gefährlichen Menschen angelegt hattest. Und mir war klar, dass du einen klaren Kopf brauchtest, damit du gegen diese ankamst. Nur der kleinste Fehler und es wäre dein Ende gewesen. Und das nicht nur als Dieb.” Wie… Wann hast du das mitbekommen? Und wieso hattest du nie etwas gesagt? Mich nie zur Rede gestellt? Du hast mich doch so schon immer als KID beschuldigt, zu Recht. Und wenn du das zu mir als Kaito KID gesagt hättest.

“Kaito… Als du selbst da nichts sagtest, meine Entscheidung einfach so hingenommen hattest, dachte ich, dass du zu dem Zeitpunkt keine Beziehung mit mir wolltest. Und ich konnte es auch verstehen. Es wäre wohl kompliziert geworden. Außerdem hättest du dann nicht nur dich, sondern auch jeden anderen in deiner unmittelbaren Umgebung, einer Gefahr ausgesetzt, wenn deine wahre Identität bekannt geworden wäre. Wenn diese Typen diese erfahren hätten…“ Da hast du wohl Recht. Auch wenn es nicht stimmt, dass ich keine Beziehung damals mit dir wollte. Natürlich wollte ich eine. Nur war ich zu feige, es zuzugeben. Außerdem wusste ich nicht, was du machen würdest, wenn ich dir wirklich die Wahrheit erzähle. Die Wahrheit über Kaito KID.

“Damals hätte eine Beziehung zwischen uns wohl einfach nicht funktioniert.”, meinst du noch. Und deine Worte lassen mich wieder traurig lächeln. Damals…. Ja vielleicht… Doch… Warte… Immer wieder wiederholen sich diese Worte in meinem Kopf. Und langsam verstehe ich, glaube ich zu verstehen…

“Was ist mit heute?”, frage ich. Starte somit einen Versuch, zu erfahren, ob ich mich täusche oder es doch richtig deute.

Meine Frage lässt dich nun leicht lächeln. “Heute… steht nichts mehr zwischen uns. Also würde es wohl funktionieren. Wenn du willst.” Jetzt schaust du leicht fragend und auch etwas verunsichert. Ob ich will? Natürlich! … Doch….

“Was ist mit Aoko? Ich bin doch jetzt mit ihr zusammen.”, meine ich leise. Ich konnte ihr doch jetzt schlecht das Herz brechen, nur um mit dir glücklich zu sein...

“Keine Sorge. Sie war immerhin diejenige, die mich hierher geholt hat. Sie weiß, wie du wirklich fühlst und auch was ich wirklich fühle… Sie wollte uns eine Chance geben, endlich zusammen zu kommen, damit wir Beide wieder richtig glücklich sein können.” Das machte mich jetzt doch sprachlos. Aoko hatte das eingefädelt? Sie verstand es also?

Auch wenn ich vorhin noch den Kampf gegen meine Tränen gewonnen hatte, verlor ich diesen jetzt. Unaufhaltsam rinnen sie meine Wangen hinab und ohne weiter nach zu denken, überwinde ich den letzten Abstand zwischen uns und werfe mich dir um den Hals. Mein Kopf drücke ich gegen deine Halsbeuge und dich so fest es ging an mich.

Du scheinst zuerst überrascht, doch dann legst du deine Arme um meinen Körper und hältst mich ebenfalls so fest es ging.

Als ich mich wieder etwas beruhigt hatte, sehe ich zu dir und meine: “Dann will ich. Natürlich!” Dir in die Augen sehend, lehne ich meine Stirn an deiner und füge noch hinzu: “Ich liebe dich. Schon so lange…“

“Mir geht es mit dir genauso.”, kam es von dir, bevor du deine Lippen auf die meine legst und wir uns das erste Mal küssen.

Als wir uns voneinander lösen meine ich nur: “Dann sollte ich wohl jetzt erst mal mit Aoko reden.” Du nickst auf meine Worte, schüttelst dann aber gleich darauf den Kopf und erwiderte: “Nein. Wir sollten mit ihr reden. Immerhin geht es mich auch was an.”

Lächelnd nicke nun ich, löse mich dann von dir und Hand in Hand verließen wir das Dach. Dabei fühle ich mich endlich so frei, wie schon lange nicht mehr.



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