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Meine Reise

Kein Traum, Hexer gibt es wirklich
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ja, ihr seht richtig. Es gibt bereits jetzt schon wieder ein neues Kapitel.
Dieses Kapitel ging mir gut von der Hand, obwohl ich den ersten Teil bis zu der Nachrcht von Lambert zwei mal schreiben musste. Mein Wordprogramm hatte sich selbstständig geschlossen und ich konnte den noch nicht gespeicherten Text nicht wieder herstellen. Aber zum Glück konnte ich fast genauso wieder neu schreiben. Komplett anzeigen

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Nachrichten

Ich blickte Letho noch eine Weile nach. Das Geschrei des Monsters verriet eindeutig, dass es sich um einen Greif handelte, doch ich überlegte ob es ein normaler Greif war, oder doch eine Unterart wie der Erzgreif. Doch Uma riss mich schnell aus meinen Überlegungen. Er quengelte so das ich ihn absetzte und ihm das Seil wieder um den Bauch band. Ich hatte keine Lust, das er wieder stiften ging und ich ihn suchen musste. Schließlich gab es hier in der Nähe noch genügend hungrige Monster. Aber vielleicht würden sie so etwas wie Uma aber auch erst gar nicht fressen wollen. Er sah dann doch ziemlich unappetitlich aus. Mit seinen ganzen offenen Geschwüren und dem Rotz der ihm ständig aus der Nase lief. Trotzdem sollte ich es lieber nicht ausprobieren.

Uma zerrte an dem Seil, er bemühte sich schon wieder ziemlich, um so viel abstand zwischen uns wie möglich zu kriegen. Ich seufzte, warum auch immer das so war. Vielleicht würde er mir als Avallach darauf antworten können, aber dann wiederum war die Frage, wollte ich mich wirklich mit beschäftigen? Er wirkte doch ziemlich arrogant und es bliebe die Frage, ob er sich an seine Zeit als Uma erinnerte. Allerdings sollte ihn dieser Fluch ja demütigen, also konnte es gut sein, das er ganz genau mitbekam, was um ihn herum geschah. In dem Fall sollte ich vielleicht dann aber drauf achten, was ich in seiner Gegenwart sagte.
 

Uma hatte sein Spiel mit der Thermoskanne aufgegeben und jagte nun einen Käfer, der um ihn herum schwirrte. Ich setzte mich auf den Boden und sah ihm eine Weile zu, mit Uma war babysitten die schlimmste Strafe, mit einem wirklichen Kleinkind konnte man sich wenigstens noch beschäftigen, aber er, der kapierte doch gar nichts. Als ich die Thermoskanne vor mir im Gras so liegen sah, kam mir ein Gedanke. Wenn wir sie schon hatten, könnten wir sie wenigstens auch nutzen. Aber so wie es klang, waren da noch irgendwelche Reste drin und wenn Letho recht hatte, dass in dieser Höhle noch eine Brotdose, mit schimmeligen Inhalt lag, dann wäre das in der Kanne auch schimmelig, also musste sie vorher gründlich gereinigt werden, ehe wir sie nutzen konnten. Ich hob die Kanne also auf und nahm einen alten Eimer mit, der vor der Hütte lag. Letho würde sich bestimmt nach dem Kampf waschen wollen.

Ich zerrte Uma an dem Seil hinter mir her, bis zum Bach. Dort lenkte ihn zum Glück der Schlamm ab, mit dem er sofort anfing zu spielen und zu matschen. Ich hingegen mühte mich mit dem Deckel ab, doch mit einem Stück Stoff konnte ich ihn letztendlich öffnen. Ich verzog die Nase, als der Deckel endlich ab war, der Geruch, der heraus kam, verriet eindeutig, dass der Kaffee in der Kanne schon eher mehrere Wochen darin war. Ich kippte den Inhalt aus. Durch das ganze Geschüttel von Uma, war der Schimmel schleimig und schwamm nicht mehr oben auf.

Gründlich spülte ich die Kanne viele Male aus, doch vermutlich müsste man sie vorher lieber noch einmal auskochen, ehe man sie gefahrlos benutzen konnte. Naja, zumindest ich, ich war mir nämlich nicht sicher, ob Hexer sich eine Lebensmittelvergiftung zuziehen konnten, oder ob sie dagegen auch Immun waren.

Ein lauter Schrei des Greifen, der genauso plötzlich abbrach, ließ mich erschrocken aufsehen doch vom Bach aus, konnte ich noch weniger sehen, als vom Platz vor der Hausruine. Der Bach lag noch um einiges tiefer als die Ruine. Da ich nichts sehen oder weiter hören konnte, widmete ich mich wieder der Reinigung der Kanne.

Als ich damit fertig war, musste ich allerdings feststellen, dass Uma von oben bis unten sich mit Schlamm besudelt hatte und dem Geruch nach, auch mal wieder in die Hose gemacht hatte. Es blieb mir also nichts anderes übrig, als ihn in dem kalten Bach zu waschen. Er war davon so gar nicht begeistert und schrie wie ein angestochenes Schwein. Ich hatte schon die Befürchtung, dass einer der Dorfbewohner kommen würde, um nach zusehen, was hier passierte, doch zum Glück kam keiner. Wer weiß was die mir sonst vorgeworfen hätten.

Leider war ich nun aber fast genauso nass wie Uma, so nahm ich die Kanne und den Eimer und zerrte den kleinen Kerl hinter mir her, zurück zu den Pferden und der Ruine. Da ich jetzt erst einmal Holz sammeln musste, setzte ich Uma in die kaputte Holzkarre vor dem Haus. Als Laufstallersatz sozusagen. Allerdings band ich das Seil noch fest, nur für den Fall das er hinaus klettern konnte. Dann sammelte ich etwas Holz und trockenes Gras, um ein kleines Feuer anzünden zu können. Ich hatte auch den Topf geholt, mit dem Letho den Talg ausgekocht hatte und nutzte ihn jetzt, um Wasser für die Kanne aufzukochen. Mit einer kleineren Schale aus Metall erhitzte ich Wasser für den Eimer, damit Letho kein eiskaltes nutzen musste.
 

„Er ist doch kein Hund, du kannst Uma doch nicht einfach so fest binden Krümel.“ Sprach Letho mich auf einmal von hinten an. Erschrocken fuhr ich rum und presste eine Hand auf mein Herz, um es zu beruhigen. „Meine Güte, hast du mich erschreckt. So habe ich aber die Hände frei und Uma kann nicht wieder weg laufen oder ins Feuer fallen.“ Entgegnete ich, doch dann wurde mein Blick besorgt, Lethos Rüstung zeigte einen großen Riss auf der Brust und auch seine Arme waren blutverschmiert. Ich wollte auf ihn zu gehen, um zu sehen ob ich ihn helfen kann, doch er hielt mich auf. „Nicht anfassen Krümel.“ Ich zuckte zurück, bei seinem angespannten Ton, „Aber, …“ wollte ich erwidern. „Kein aber, das war ein Erzgreif, die besitzen Gift.“ Entgegnete er.

Murrend setzte ich mich wieder ans Feuer, das Wasser mit der Kanne hatte schon einige Zeit gekocht und daher nahm ich es vom Feuer weg, so konnte es in Ruhe abkühlen. Letho hingegen hatte sich den Eimer mit Wasser geschnappt und wusch sich das Blut vom Körper. Er hatte seine Rüstung und auch sein Hemd ausgezogen und ein kurzer Seitenblick verriet mir, dass er einen tiefen Schnitt über den Brustkorb hatte. Allerdings zwang ich mich dazu ihn nicht anzustarren und beschäftigte mich mit dem Feuer. Abwesend stocherte ich mit einem Stock in der Glut, bis Funken flogen.

„Was ist los Krümel?“ fragte Letho mich nach einiger Zeit. „Nichts, alles ok.“ Antwortete ich ihm automatisch, allerdings ohne ihn anzusehen. Er fragte mich erneut, doch wieder bekam er dieselbe Antwort von mir. Er hockte sich neben mich und legte mir eine Hand auf die Schulter. „Hey Krümel, was ist…“ versuchte er es noch einmal, doch ich duckte mich unter seiner Berührung weg.

„Alanya, was ist los?“ fragte er nun ernst. Ich zuckte beinahe zusammen, als er dieses mal nicht meinen Kosenamen benutzte. Dies war ein guter Indikator für seine Stimmung oder den ernst der Lage. Als ich mich erneut vor seiner Berührung zurück zog, seufzte er resigniert.

„Ich weiß ja, dass ihr Frauen manchmal eure Phasen habt, aber reiß dich gefälligst zusammen. Wir können in der Wildnis kein rum gezicke gebrauchen!“ meckerte er nun. Ich schnappte nach Luft, ich zickte garantiert nicht rum. Also verschränkte ich die Arme vor der Brust und schaute demonstrativ in eine Richtung.

Plötzlich packte mich Letho und hob mich auf seine Schulter, ich schrie erschrocken auf, wagte es jedoch nicht mich zu wehren, da ich Angst hatte, eine seiner Verletzungen zu treffen. Er trug mich einige Meter weit, bis er mich fallen ließ.

Genau in das kalte Bachwasser.

„Bist du jetzt abgekühlt genug, um mir zu antworten?“ fragte er mich. Empört schaute ich zu ihm rauf, „Menno, meine Klamotten waren schon wieder fast trocken!“ maulte ich.“ Er hockte sich neben mich, „Also was ist los?“ wollte er wissen. Ich schaute weg, ehe ich ihm antwortete. „Du machst immer alles.“ Murmelte ich. „Krümel?“ fragte er nach, natürlich konnte er nicht wissen was ich meinte. „Du hast dich um mich gekümmert als ich krank war, du kümmerst dich um Uma, machst das Essen, lehrst mich das Brauen und trainierst mich sogar. Ich wollte dir doch nur helfen und auch nützlich sein.“ Erklärte ich ihm. Er seufzte. „Ach Krümel, das ist alles?“ Ich nickte.
 

„Ich wollte nicht, dass du mit meinem Blut in Berührung kommst. Das war kein normaler Greif, sondern ein Erzgreif, die …“ Setzte er zur Erklärung an, „Die Spucken Säurebälle ich weiß, aber ich wollte dir doch trotzdem nur helfen.“ Jammerte ich irgendwie. „Dann solltest du verstehen, dass ich dich nur schützen will.“ Murmelte er und wuschelte mir durchs Haar, ehe er wieder aufstand. „Komm, das Wasser ist zu kalt, um lange darin zu sitzen.“ Er reichte mir eine Hand, um mir hoch zu helfen. Dankend nahm ich sie an. Doch auf den glatten Steinen verloren wir den halt und fielen beide zurück in den Bach. Ich landete auf ihm. Zusammen lachten wir über unser Missgeschick, ehe mir klar wurde, wie nah unsere Gesichter waren. Ich starrte auf seine Lippen, bis ich merkte, dass er mich genauso ansah. Mit rotem Gesicht stemmte ich mich hoch, um schnell Abstand zwischen uns zu bekommen. Letho zischte. Ich hatte genau auf seine Verletzung gefasst. Schnell entschuldigte ich mich, ehe ich zum Feuer zurück eilte.
 

Nachdem wir wieder trockene Kleidung anhatten und alles wieder eingepackt war, ritten wir zurück nach Heddel. Letho wollte den Kopf des Greifens abliefern, auch wenn er keine Belohnung dafür erhalten würde.

Der Ortsvorsteher sah ihn misstrauisch an, als er den Greifenkopf vor seine Füßen fallen ließ. „Das war euer Geist.“ Erklärte Letho ihm, „Aber, aber das ist kein Geist und wir haben nichts mehr, um dich bezahlen zu können.“ Stotterte der alte Mann. „Ich weiß, sorg einfach dafür das der Händler mir faire Preise macht.“ Beruhigte Letho ihn. Der Alte nickte schnell und ging davon. Letho schaute ihm nach, um sicher zu gehen das er in Richtung Händler verschwand.

„Brauchst du auch etwas vom Kräuterhändler?“ fragte Letho mich. Ich schüttelte den Kopf, „Obwohl, vielleicht noch mal Kräuter für den Tee?“ fragte ich ihn. Er nickte, „Dafür sollten wir genügend Münzen übrig haben.“ Stimmte Letho zu. So folgten wir dem Alten in einiger Entfernung zum Händler.

„Oh, schon wieder ein Hexer, gibt es hier eine Versammlung in der Nähe?“ fragte der Kräuterhändler scherzend? „Wieso schon wieder?“ fragte ich den Mann. „Na dein Begleiter ist der dritte Hexer in zwei Wochen.“ Bekam ich als Antwort. „Wer waren diese Hexer? Wir suchen nämlich nach einem, helles braunes Haar, ziemlich hässlich und ein Katzenamulett auf der Brust, er nennt sich Slobodan.“ Wollte Letho von dem Händler wissen. Der Händler zuckte mit den Schultern, „Keiner von denen hat sich vorgestellt, aber die Beschreibung passt auf den ersten Hexer. Er war vor knapp zwei Wochen hier.“ Erzählte er uns.

„Und der andere?“ wollte ich wissen. Schließlich gab es eine geringe Chance, dass es sich dabei um Lambert gehandelt haben könnte. „War erst vor ein paar Tagen hier. Ziemlich übel gelaunt, suchte nach jemanden, wie es schien nach einem weiblichen Hexer, aber jeder weiß das es so etwas nicht gibt.“ Meinte der Händler. „Ein weiblicher Hexer?“ Hakte Letho nach. Der Händler nickte, „Der Kerl suchte nach einer blonden Frau, die eine Hexerrüstung und ein Hexeramulett trägt und ein Silberschwert auf dem Rücken, wie ein Hexer. Wollte wissen ob so jemand bei mir nach Zutaten gefragt hatte.“ Zuckte er mit den Schultern.

In dem Moment war ich doch recht froh, dass ich die Verkleidung trug, wer weiß ob Lambert noch in der Gegend war und eventuell zurück kommen würde. „Aber genug vom Klatsch, was kann ich für euch tun?“ Als Letho mit den Verhandlungen anfing für Zutaten, die er Kaufen und Verkaufen wollte, schlenderte ich den Weg entlang. In einiger Entfernung stand ein Anschlagsbrett und darauf ging ich gerade zu, gelegentlich fand man ja etwas Interessantes darauf.

Ich überflog die Aushänge, ein Liebesbrief, jemand suchte nach Arbeit, ein andere verkaufte gebrauchte Möbel. Moment mal, an dem Liebesbrief stimmte etwas nicht, meine Augen huschten zurück.
 

*An mein Liebste,

ich vermisse dich so sehr, dass ich mich aufgemacht habe nach dir zu suchen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie entzückt ich und der Wolf waren, als wir feststellten, dass einige

ziemlich gefährliche Dinge verschwunden waren.

Ich hoffe das du dies liest und schnell zu mir zurück kehrst,

damit ich dir das ausführlich zurück zahlen kann. Ich freue mich schon sehr, wenn wir uns endlich wieder sehen*
 

Unterschrieben war der Brief nicht, aber ich hatte eine gute Ahnung von wem der war. Auch wenn ich damit verriet, dass ich in der Gegend war, riss ich den Brief ab. Ich würde ihn Letho später zeigen, vielleicht konnte er meinen Verdacht auch zerstreuen und ich interpretierte in das Schreiben zu viel hinein.

Letho wartete bereits auf mich und sah mich fragend an, „Später.“ Murmelte ich und schwang mich wieder in den Sattel. „Wohin jetzt?“ fragte ich ihn. „Nach Stacheier. Der Händler hat mir einen großzügigen Rabatt gewährt, als ich ihm versprach dort einmal nach dem rechten zu sehen.“ Ich nickte, „Und wo ist das?“ der Ortsname sagte mir nichts. „Keine sorge ist nicht weit. Siehst du die Krone des Baumes auf der anderen Hügelseite? Dort hin müssen wir.“ Ich schaute in die Richtung, in die er zeigte. Es war wirklich nicht weit.

Wir folgten dem Pfad, doch schon bald versperrte uns ein umgestürzter Baum den Weg. Dieser Lag so ungünstig, dass man weder links noch rechts dran vorbei kommen konnte. Also ritten wir einmal um den Hügel herum um einen anderen Weg zu nehmen. Er war recht breit und wurde ursprünglich scheinbar für Pferdegespanne genutzt. Doch dieser Weg schien mir seltsam, irgendetwas stimmte hier nicht.

„Letho warte!“ rief ich und sprang eilig aus dem Sattel. Verwundert hielt er sein Pferd an. Einige Schritte vor uns, schien der Weg merkwürdig zu gewuchert. Nur eine kleine Lüke blieb, durch die man reiten konnte. Vorsichtig ging ich darauf zu. Da war irgendwas am Boden, unter Laub versteckt. Zumindest sah es für mich so aus, das Laub wirkte auf mich künstlich platziert.

Ich hockte mich hin und nahm mir einen kleinen Stock, mit dem ich ganz vorsichtig Blatt für Blatt beiseite schob. Tatsächlich, unter den Blättern war ein Draht verborgen. Ich folgte ihm mit meinen Augen. Er war einmal komplett quer über den Weg gespannt.

Eine Falle.

Da ich aber nicht wusste, aus was die Falle bestand, wollte ich sie nicht einfach so auslösen. Vorsichtig schritt ich am Draht entlang. Meine Augen wurden groß, am ende des Drahtes war eine Variation einer Hexerbombe, der Auslöser ähnlich wie bei einer Handgranate aus meiner Welt.

„Letho bleib weg, ich kümmere mich um die Falle.“ Rief ich ihm zu. Mit zittrigen Händen holte ich meine Lederrolle aus der Gürteltasche. Ich legte sie neben mir auf den Boden und entrollte sie. Darin hatte ich verschiedenes Werkzeug, Dietriche, Draht, etc. Allerdings war es deutlich etwas anderes Fallen in der Theorie oder im LARP zu entschärfen. Wenn ich hier was falsch machte, war es das für mich gewesen.

Ich wischte mir meine Hände an der Hose ab und rollte ein Stück Draht ab. Leider hatte ich keinen richtigen Splint, den ich für die Sicherung einsetzen konnte. So faltete ich mein Stückdraht mehrere Male, in der Hoffnung, dass er dann stabil genug ist. Hätte es nicht einfach eine Bärenfalle oder eine Armbrust gewesen sein können, so wie Letho sie benutzt hatte? Langsam schob ich den provisorischen Splint durch den Auslöser. Wenn er nicht hielt, müsste ich zumindest keinen Weg mehr nach Hause suchen. Ich schickte ein Stoßgebet zum Himmel, an alle Götter, die ich kannte oder auch nicht kannte, vielleicht würde mich einer erhören. Obwohl, als ich dies das letzte Mal getan hatte, war ich kurze Zeit später in nilfgaarder Gefangenschaft.

Doch Glücklicherweise ging alles gut. Der Splint hielt und ich konnte den Stolperdraht entfernen. Trotzdem kniff ich kurz die Augen zu, doch es passierte nichts. Ich stieß die Luft aus, die ich angehalten hatte und wischte mir den Schweiß von der Stirn. „Alles in Ordnung Letho, die Falle ist entschärft.“ Rief ich über die Schulter.

Neugierig kam er näher, doch als er sah, was ich triumphierend in der Hand hielt, wurden seine Augen groß. „Sag mal spinnst du? Ich hätte einfach ein Quen wirken und sie dann ohne Risiko auslösen können.“ Zischte er. „Und somit den warnen, der sie platziert hatte?“ schmollte ich. „Ach Krümel, ich weiß das du beweisen willst, dass du auch etwas kannst, aber bitte nicht mit solchen Mitteln, klar?“ niedergeschlagen nickte ich, „Ok Letho.“ Murmelte ich. Letho nahm mir die Bombe aus der Hand und legte sie vorsichtig auf den Boden. „Na komm, wollen wir doch mal sehen, wer sich hier versteckt hält.“ Versuchte er mich aufzumuntern. Allerdings führten wir nun die Pferde, um weitere Fallen schneller bemerken zu können.

Doch auf dem Weg fanden wir glücklicherweise keine weiteren. Wer auch immer diese platziert hatte, nahm wohl an, dass sie nicht gefunden oder umgangen werden konnte. Wir kamen an zwei Häusern an, aber alles schien still zu sein. Doch Letho war angespannt, es sah aus, als ob er seine Kiefer fest aufeinander gepresst hatte.

Wortlos band er sein Pferd fest und drückte mir Uma auf. „Ihr bleibt draußen.“ Befahl er und schritt mit festen Schritten auf eine der Hütten zu. Ohne anzuklopfen stieß er die Tür auf und war dann aus meinem Blick verschwunden.

Uma wandte sich in meinen Armen und nagte sogar an meiner Haut, angewidert ließ ich ihn fallen. Sofort versuchte er vor mir davon zu laufen. Fluchend eilte ich ihm hinterher, dieser kleiner Hosenscheißer.

Ich eilte ihm schon ne ganze Weile hinterher, bis Gepolter aus der Hütte mich ablenkte. Mit wem war Letho dort drin? War es der andere Hexer, den er suchte? Aber wenn ja, was machten die dort?

Als ich mich wieder auf Uma konzentrierte, sah ich gerade noch so, wie er zwischen ein paar Hecken verschwand. Oh nein, dieser Elf wird mir nicht entkommen.

Ich sprintete hinterher, gerade so bekam ich ihn noch zu fassen, ehe er einen Abhang hinunterrollen konnte. Mein Griff um seinen Arm war fest. „Verdammt Avallach, ich gehe mal davon aus das du mich da drin hören kannst. Versuch doch wenigstens einmal die Kontrolle zu behalten. Was soll den aus Ciri werden, wenn dir was passiert!“ fluchte ich laut. Bildete ich es mir nur ein oder zuckte Uma wirklich zusammen, ehe er wie ein kleines Kind anfing zu schreien. Mir reichte das Theater, hätte Letho ihn nicht wenigstens ruhig stellen können, ehe er in das Haus ging? Er hatte doch sicherlich mitbekommen, das mich Uma noch weniger mochte als ihn.
 

Als Uma sich anschickte wieder nach mir zu beißen, um sich zu befreien zog ich ein Stück Stoff aus der Manteltasche und stopfte es ihn in den Mund. In dem Moment war es mir egal, dass ich damit eigentlich immer meine Klinge vom Blut befreite. Jetzt war wenigstens halbwegs Ruhe. Da er aber immer noch versuchte weg zulaufen und sich das Tuch aus dem Mund zu ziehen, holte ich das Seil, das an Lethos Sattel hing und band Uma am Zaun vor der Hütte fest. So konnte er wenigstens nicht mehr nerven. Jetzt da Uma ruhig gestellt war, fiel mir auf wie ruhig es auf einmal war, auch aus der Hütte konnte ich nichts mehr hören. War Letho fertig mit dem anderen? Aber wenn das der Fall wäre, warum kam er nicht raus, oder war ihm was passiert? Aber müsste dann nicht der andere raus kommen. Unruhig tigerte ich vor der Hütte auf und ab.

Ich hatte schon eine deutliche Spur in den sandigen Boden gelaufen, als ich mich entschloss, einfach nach sehen zu gehen. Ich vergewissert mich, dass Uma wirklich nicht stiften gehen konnte und schlich dann zur Tür.

Vorsichtig lauschte ich kurz, doch ich konnte nur wenig hören, das einzige schienen Schritte zu sein, die man hören konnte. Ich öffnete die Tür einen Spalt und schlüpfte hinein. Letho stand mit dem Rücken zu mir und hatte mich scheinbar noch nicht wahr genommen, der andere war wirklich ein Hexer. Er hatte ein geschwollenes Auge, eine gebrochene Nase und eine aufgeplatzte Lippe. Sie schienen sich geprügelt zu haben, ehe sie zu den Waffen gegriffen hatten. Ich konnte sehen, das Letho eines seiner Schwerter in den Händen hielt, der andere allerdings eine Armbrust. Eins seiner Schwerter lag am Boden, auf der anderen Seite des Raumes.
 

„Sieh einer an, wer uns da besuchen kommt! Ein kleiner Jäger!“ grinste der andere Hexer. Letho wirbelte herum, „Krümel!“ rief er. „Ach das ist ja interessant. Krümel? Hast du dir eine Jägerin als Betthäschen zugelegt? Was für eine ungewöhnliche Wahl. Oder ist es umgekehrt, bist du jetzt ein Haustier der Hexenjäger?“ Höhnte der Fremde. Letho wollte schon auf mich zu gehen, doch der andere Hexer räusperte sich nur und zielte mit der Armbrust nun auf mich.

„Lass sie da raus, das ist eine Sache zwischen mir und dir!“ forderte Letho. Doch Slobodan, ich nahm zumindest an das er dies war, lachte nur. „Du bist nicht in der Position, um Forderungen zu stellen Letho. Und du Krümel, komm her.“

Ich knirschte mit den Zähnen, als er mich so nannte, blieb aber vorerst stehen. „Ich sagte komm her!“ forderte er erneut. „Krümel nicht!“ mischte Letho sich ein. Gerade als Letho wieder einen Schritt auf mich zu gehen wollte, zischte haarscharf ein Bolzen an meinem Kopf vorbei. Erschrocken schrie ich kurz auf und Letho gefror in seiner Bewegung.

Doch Slobodan hatte die Zeit genutzt und einen neuen Bolzen eingelegt und die Armbrust gespannt. Da ich mich vor schreck aber nicht zu ihm bewegte, als er es ein drittes Mal forderte, sah ich wie er seine Hand in meine Richtung hob. Oh nein, nicht schon wieder, dachte ich nur und versuchte mich vor dem Zeichen zu schützen in dem ich die Augen schloss.

Es brachte nichts, wie ich feststellte, denn das nächste was ich wusste, dass ich direkt vor dem anderen Hexer stand und er mich packte und mich als Schutzschild zwischen sich und Letho hielt. „Ich denke, jetzt hast du einen guten Grund, das zu tun was ich dir sage, Letho. Also sei ein guter Hexer und verschwinde, während ich deine kleine Freundin hier ausprobiere.“ Höhnte er und leckte mir am Ohr entlang. Angewidert verzog ich das Gesicht, während auf Lethos Gesicht für eine Sekunde der Schreck zu sehen war.

Als der andere Hexer jedoch seinen Arm verlagerte, vermutlich um mich zu betatschen, grinste ich Letho siegessicher zu. Er zog zur Antwort nur fragend eine Augenbraue hoch. Ich jedoch packte der Arm, der auf meiner Brust lag und biss zu.

So fest ich konnte, als sein Blut in meinen Mund lief verzog ich das Gesicht.

Slobodan fluchte, „Du kleine Metze, was fällt dir ein!“ brüllte er und versuchte sich loszureißen. Doch ich nutzte die weitere Chance und wandte denselben Trick an, wie damals bei Letho. Nun lag der Hexer vor mir auf dem Boden, so schnell ich konnte, zog ich einen Dolch aus meinem Stiefel und drückte ihn an seine Kehle.

Ich hatte mich bemüht das Blut des fremden Hexers nicht zu schlucken und spuckte es ihm nun ins Gesicht, „Wie unfair, Schwalbe und Waldkauz!“ spie ich. Der am Boden liegende Hexer bekam große Augen, „Was verdammt noch mal bist du! Wer kann Tränke anhand von Blut erkennen?“ fragte er geschockt. Ich zeigte ihm mein blutiges Grinsen, „Ich bin nur ein Mensch, mit gutem Geschmack. Man muss nur bestimmte Zutaten erkennen.“ Grinste ich.

Letho erschien neben mir. „Ich übernehme das jetzt, Alanya. Geh bitte wieder raus.“ Bat mich Letho, mit zusammen gebissenen Zähnen. Da er nun sein Schwert an die Kehle des anderen hielt, sah ich zu meinem Hexer auf und nickte. Ich steckte meinen Dolch weg und stand langsam auf. An der Tür zögerte ich jedoch kurz und sah noch einmal kurz zurück.

Draußen nahm ich mir direkt eine Wasserflasche und spülte mir gründlich den Mund aus, das Krabbspinnengift aus dem Waldkauz brannte auf den Schleimhäuten. Uma tobte noch immer gegen die Fesseln, schien aber langsam müde zu werden.
 

Innerlich bereitete ich mich schon mal einen riesen Anschiss vor, schließlich hatte Letho ja eindeutig gesagt das ich draußen auf ihn warten sollte. Und er hatte recht gehabt. Ich hätte lieber draußen bleiben sollen.

Ich setzte mich an die Hauswand und legte die Stirn auf meine Arme. Ich seufzte, Letho wird sicherlich wenig begeistert von meinem einmischen sein. Als Letho endlich raus kam, sah ich zögerlich zu ihm auf, doch statt mich direkt anzuschnauzen, setzte er sich schweigend neben mich.

„Es tut mir leid Letho, ich weiß ich sollte draußen warten, aber … … aber als ich nichts mehr hörte, habe ich mir sorgen gemacht. Deswegen wollte ich nachschauen.“ Entschuldigte ich mich bei ihm. Besser es nicht wieder hinauszögern. Doch Letho schwieg, als ich zu ihm rüber schielte wischte er sich gerade mit den Händen durchs Gesicht. Auch er hatte eine aufgeplatzte Lippe und eine Schürfwunde im Gesicht. Doch auch eine ganze Weile später hatte er zu mir noch nichts gesagt, er schien mit den Gedanken völlig wo anders zu sein.

„Letho? Bitte sprich mit mir.“ Bat ich ihn. „Und warum sollte ich das tun, du hörst doch eh nicht auf mich.“ Brummte er. Dann stand er auf und ging zu seinem Pferd. Er nahm den Sattel ab und brachte diesen in das zweite Haus. Geschockt sah ich ihm zu. Dann ging er zu Uma und machte diesen los und brachte ihn ebenfalls in das Haus.

Er kam ein weiteres Mal heraus, ging erneut zu seinem Pferd und gab diesem ein paar Äpfel, wie es aussah. „Letho?“ fragte ich ihn leise.

Mit ernstem Gesicht sah er mich an. „Du solltest nach Norvigrad zurück reiten und dort bei den Nilfgaardern auf Geralt warten, ich werde Uma nach Kaer Morhen bringen.“ Meinte er zu mir. Ungläubig sah ich ihn an, „Was, aber warum?“ fragte ich ihn geschockt. „Ich hatte Regeln aufgestellt, einfache Regeln, Regeln, mit denen du einverstanden warst und dennoch hast du dich nicht an sie gehalten.“ Begründete er und drehte sich weg.
 

Ich war sprachlos, schickte mich Letho tatsächlich weg? Dabei dachte ich doch, dass wir relativ gut mit einander auskamen, auf jeden Fall besser als Geralt und ich. Ich sah ihm nach während er im Haus verschwand.

Still blieb ich sitzen, selbst als es langsam Abend wurde.

Tränen liefen mir durchs Gesicht, als mir klar wurde, dass er es scheinbar ernst gemeint hatte. Er kam nicht noch einmal heraus. Ich hatte lange gegrübelt und musste erschrocken feststellen das er recht hatte. An keine seiner Regeln hatte ich mich gehalten, selbst nicht an die wegen dem Training oder Meditation. Ich habe mich sogar wie ein kleines Kind verhalten, als er mich wegen eines Regelbruchs bestraft hatte.

Wütend wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht.

Ich war wütend auf mich und dass ich es mal wieder völlig versaut hatte. Was sollte ich denn jetzt machen? Sollte ich mich wirklich in die Hände der Nilfgaarder begeben?

Ich rappelte mich auf doch anstatt zu Tetris zu gehen und das zu machen was Letho mir gesagt hatte, drehte ich mich zur Hauswand um und ließ meine Wut, auf mich, an ihr aus. Es war mir egal, dass mir die Hände weh taten oder mir erneut die Augen tränten.

Nach einer ganzen Weile sackte ich erschöpft an der Wand zusammen und rutschte zu Boden.

Tetris schnaubte unruhig und auch Kiran schien unruhig zu werden. Vorsichtig sah ich mich um, denn mittlerweile wusste ich, dass Tetris meist nur bei wirklicher Gefahr unruhig wurde. Doch in der Dunkelheit konnte ich nichts erkennen. Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und stand langsam auf. Es knackte leicht im Unterholz, mein Blick ruckte rum und ich fixierte die Stelle mit meinen Augen. Ein weiteres knacken, mehrere Meter weiter. Ich blickte zwischen den Stellen hin und her. Mit einer Hand griff ich nach meinem Amulett, es vibrierte leicht.

Monster, dachte ich mir. Es war nur die Frage welche.

Mit der anderen Hand griff ich nach meinem Silberschwert. Ich hatte es gerade gezogen, als sich das Monster zeigte. Die Monster, es waren zwei. Ghule. Vermutlich durch den toten Hexer, im Haus hinter mir, angelockt.

Mein Körper war zwar eigentlich mittlerweile erschöpft, aber meine Emotionen immer noch in Aufruhr. Ghule waren vielleicht eine gute Möglichkeit, so richtig Dampf abzulassen und danach konnte ich dann vielleicht für mich entscheiden was ich machen sollte.
 

Ich hatte mich wohl etwas zu sehr reingesteigert, denn von dem Kampf wusste ich nicht mehr wirklich etwas. Mein Verstand schaltete sich erst wieder ein, als mich zwei starke Arme von hinten um schlangen und mich weg zogen, „Beruhig dich Alanya. Die sind ganz sicher Tod.“ Murmelte Letho mir beruhigend zu. Immer wieder sagte er mir, ich soll mich beruhigen. Doch er nutze nie meinen Kosenamen, was mich erneut schluchzen ließ. Ich ließ mein Schwert fallen und mich von ihm halten.

„Bitte Letho, es tut mir leid.“ Schluchzte ich. „Bestraf mich wie auch immer du willst, aber bitte schick mich nicht weg.“ Flehte ich. „Schhhh, ist gut. Beruhig dich.“ Flüsterte er mir zu.

Er hatte mich in das Haus bugsiert und mich auf einen Stuhl mit zerbrochener Lehne gesetzt. Auf dem Tisch neben uns brannten einige Kerzen und in der Ecke schnarchte Uma, er schlief wieder in einer Truhe.

Letho zwang mich ihn anzusehen, indem er meinen Kopf links und rechts hielt. „Schau mich an, Alanya.“ Fing er an. Mit geröteten Augen sah ich in sein Gesicht. „Ich kann und will nicht zulassen, dass eine Situation wie vorhin erneut entsteht. Es hat seinen Grund, wenn ich dir Sage, das du warten sollst. Ich habe da draußen weit mehr Feinde als Freunde und sobald sie spitzkriegen, dass du mir etwas bedeutest, was denkst du was sie mit dir alles anstellen würden, nur um mir zu schaden. Ich bin ein Hexer und ich kenne diese Gefühle nicht, aber eins weiß ich, das von vorhin, will ich nicht wieder erleben.“ Erklärte er sich. „Ich habe diese Regeln nicht ohne Grund aufgestellt, es gibt Monster, ob jetzt unmenschlich oder nicht, die ich nicht in deiner Nähe wissen will.“ Er wischte mit seinen Daumen meine Tränen weg.

Ich bedeutete ihm etwas?

„Verstehst du das?“ fragte er mich ernst.

Ich nickte, in der Hoffnung, dass es nicht bedeutete das er mich immer noch wegschicken würde. „Gut, denn es ist wirklich …“ wollte er fortfahren „Schick mich bitte nicht weg.“ Unterbrach ich ihn, „Ich werde auch alles machen was du sagst.“ Versprach ich. „Alanya, …“ fing er an. „Bitte Letho, ich werde wirklich alles machen, was du sagst.“ Flehte ich eindringlicher. „Selbst Leber essen?“ scherzte er leicht. Ich nickte feierlich und unterdrückte ein Würgen, „Wenn es sein muss sogar eine Moderhaut.“ Schwor ich. Jetzt verzog Letho das Gesicht.
 

Er gab mir jedoch einen Kuss auf die Stirn, ehe er seine Stirn an meine lehnte. „Gut, aber sollte jemals wieder eine solche Situation entstehen, werde ich dich persönlich zu den Nilfgaardern bringen. Verstanden?“ lenkte er ein. „Danke Letho.“ Hauchte ich. „Du solltest dich waschen gehen und dann schlafen. Das Bett ist halbwegs sauber.“ Meinte er und wollte aufstehen, doch ich hielt ihn an seiner Hand fest. „Letho, du bedeutest mir auch etwas.“ Gestand ich leise.
 

„Ich weiß.“ Grinste er. „Was, woher?“ wollte ich erschrocken wissen. Er grinste noch mehr, „Du redest gelegentlich im Schlaf und heute Morgen warst du doch schon sehr besitzergreifend.“ Ich wurde rot, was bitte schön hatte ich ihm schlaf den zu ihm gesagt. Und die Ereignisse heute Morgen in Oxenfurt hatte ich schon fast vergessen.

„Also los, der Waschtrog steht hinterm Haus.“ Meinte er. Ich nickte, ging aber zur vorderen Tür. „Alanya, hinter dem Haus.“ Merkte Letho noch mal an. „Ich hab dich verstanden, aber mein Schwert liegt noch draußen, um das muss ich mich zuerst kümmern.“ Widersprach ich. Letho zog nur eine Augenbraue hoch. Folgte mir jedoch bis zur Tür und beobachtete mich.

Ich vermied den Blick auf die Kadaver, als ich mein Schwert aufhob und damit zum Haus zurück ging. Ich suchte mir einen Fetzen Stoff und fing dann an, das angetrocknete Blut und den Dreck abzuwischen. Es dauerte länger als erwartet, denn an einigen Stellen war es doch schon ziemlich fest geworden war. Danach nahm ich mir einen Schleifstein und arbeitete sorgfältig alle Scharten aus der Klinge. Als sie so scharf war, wie ich es hinbekam, verstaute ich das Schwert und ging dann endlich zu dem Waschtrog. Ich wusch mir gründlich das Gesicht, um all die getrockneten Tränen und den Rotz weg zu waschen. Ich hatte sogar Ghulblut im Gesicht, kein Wunder also das Letho mich zum Waschen geschickt hatte.

Müde betrat ich endlich wieder die Hütte. Leise legte ich meinen Mantel und meine Rüstung ab. Dabei fiel mir auf, dass mein Sattel ebenfalls dort lag. Ich hatte Tetris völlig vergessen und Letho hatte sich um ihn gekümmert. Ich seufzte, ich sollte mich morgen bei meinem Pferd entschuldigen und Letho danken.

Im Kerzenschein konnte ich sehen, dass dieser bereits im Bett lag. Wie gerne würde ich mich jetzt neben ihm ausstrecken, aber das ging noch nicht. Schließlich hatte ich mir geschworen, alle Regeln von Letho zu beachten.

So suchte ich mir eine geeignete Stelle am Boden und kniete mich hin. „Alanya, was machst du da?“ unterbrach Letho meine Gedanken. „Deine Regeln befolgen. Ich habe heute noch nicht meditiert.“ Flüsterte ich.

Dann konnte ich hören, wie Letho sich im Bett wieder umdrehte. Ich sortierte meine Gedanken und versuchte Ruhe hinein zu bringen. Ich entspannte meine Muskeln so gut es ging. Nur meine Hände pochten und lenkten mich so ein wenig ab. Es war aber kein Wunder, das sie schmerzten. Ich hatte mir an der Hauswand die Knöchel blutig geschlagen und konnte vermutlich froh sein, dass die Knochen keinen Schaden genommen hatten.

Nach einiger Zeit war ich der Meinung ich hätte nun genug getan und öffnete langsam die Augen. Ich stand auf und drehte mich um, beinahe wäre ich vor Schreck zurück gesprungen. Lethos Katzenaugen funkelten im Dunkeln, scheinbar hatte er mich die ganze Zeit beobachtet.

„Geh endlich schlafen.“ Brummte er und schloss nun selbst die Augen. Ich zog mir schnell meine Stiefel und die Hose aus, stand dann aber unentschlossen vor dem Bett. Es gab zwei, bedeutete es, dass ich heute nicht bei Letho schlafen dürfte? Allerdings lagen auf dem anderen Bett Lethos Sachen. Ich hatte für seinen Geschmack wohl zu lange gezögert. Denn eine Hand packte mich und zog mich ins Bett.

„Schlafen. Jetzt.“ Murrte er, ohne nur die Augen zu öffnen. Ich legte mich bequemer hin und schloss dann auch endlich die Augen zum Schlafen, als er einen Arm um mich legte.
 

Der nächste Morgen kam viel früher als erwartet. Das Bett neben mir war schon kühl, was bedeutete Letho war schon länger auf. Mich an meine Vorsätze haltend, kletterte ich aus dem Bett und schlüpfte in meine Kleidung. Durch das Fenster konnte ich sehen, das Letho draußen schon seine Übungen machte. Nun denn, dann sollte ich wohl ebenfalls mit meinem Training beginnen. Laufen stand auf dem Plan. Ich trat vor das Haus und machte einige Dehnübungen, ehe ich langsam los lief. Da ich nicht wusste, ob und wo sich hier weitere Fallen versteckten, hatte ich nur begrenzten Platz. So lief ich im gemächlichen Tempo Runde um Runde um die beiden kleinen Häuser.

Bis mich etwas am Hinterkopf traf. Verwirrt blieb ich stehen und rieb mir die Stelle. Es tat nicht wirklich weh, aber ich hatte eindeutig gespürt, das mich etwas traf.

Da schon wieder, ich schaute mich um, Letho stand dort mit verschränkten Armen und schaute mich an.

Ich zuckte mit den Schultern und lief wieder los, als mich erneut etwas traf. „Schneller!“ hörte ich Letho rufen. Ich beschleunigte etwas, hatte er mich etwa beworfen? Wenige Augenblicke später lief er neben mir. „Ich sagte schneller!“
 

Am Ende der Trainingseinheit war ich fix und fertig. Er jagte mich um die Häuser, über die Zäune und ließ mich zwischendurch immer mal wieder Liegestütze machen. Ich erfrischte mich am Wassertrog und folgte ihm dann ins Haus.

Letho war kein bisschen ins Schwitzen gekommen, während er neben mir her lief. Er hatte nur seine Hose und Stiefel an gehabt zum Training.

Als ich rein kam, ließ er gerade Uma aus seiner Schlaftruhe. So konnte ich ihn Ruhe einen Blich auf ihn werfen, schließlich trug er meist zumindest immer noch sein Hemd, wenn er seine Rüstung auszog. „Siehst du etwas das dir gefällt?“ neckte er mich, als er mich beim starren erwischte. Ich wurde rot.

Doch ich hatte auch etwas anderes gesehen. Langsam ging ich auf ihn zu und strich vorsichtig über seine Seite. Er hatte dort eine große, frische Schnittwunde. „Ist das von dem anderen Hexer?“ fragte ich ihn leise. „Ja, ist aber nur halb so schlimm. Das verheilt wieder.“ Brummte er und zog meine Hand weg.

„Verrätst du mir, was zwischen euch vorgefallen war?“ bat ich ihn. „Er ist, war, ein gesuchter Mörder.“ Redete sich Letho raus. Ich schnaubte, „Du wirst auch wegen Mordes gesucht.“ entgegnete ich. Sein Blick verfinsterte sich sofort. „Entschuldige, so meinte ich das nicht. Ich denke nur, da war mehr.“ Entschuldigte ich mich schnell bei ihm. „Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass dies der einzige Grund ist, dass du ihm hinterher jagst. Das bist nicht du.“ Erklärte ich mich.

Sein Gesicht blieb ernst. „Du hast keine Ahnung wer ich bin, wie ich wirklich bin, Alanya. An meinen Händen klebt viel Blut.“ Knurrte er.

Ich starrte einfach nur zurück.

„An meinen auch und sie waren alle Unschuldig, ihr einziges Verbrechen, wenn an es denn überhaupt so nennen kann, war das sie sich mit Magie und Alchemie beschäftigten. Ich wollte nur einen kleinen Vorteil für mich und Geralt und das führte dazu, das ich viele Menschen zum Tode verurteilt hatte, weil ich Menge verriet, wo der Zugang zu ihrem Versteck ist. Und dann zwang er mich auch noch dazu, dass ich selber den Scheiterhaufen anzünden musste.“ Zwang ich verbittert hervor.

„Wir beide haben unsere Schattenseiten Letho, aber ich habe deine andere Seite kennen gelernt und kann mir daher nicht vorstellen, dass du diesen Hexer nur gejagt hast, weil du irgendwo seinen Steckbrief gesehen hast, zumal du gesagt hattest, du müsstest hier etwas Persönliches klären. Wenn du es mir nicht sagen willst, dann ist gut, aber speis mich bitte nicht mit irgendwelchen Ausreden ab.“ Bat ich ihn. Doch sein Blick blieb ernst und finster. Ich konnte mir gut vorstellen warum dies so war, schließlich machte ich das, was ich ihm gerade vorwarf selbst und er hatte es scheinbar sehr gut mitbekommen.

Beschämt blickte ich zur Seite.

„Es tut mir leid, ich sollte so etwas nicht fordern.“ Flüsterte ich. „Da stimme ich dir zu. Schließlich hast du dich selbst dieser Ausreden bedient, nicht wahr?“ fragte er mich lauernd. Beschämt deutete ich ein Nicken an, wagte es jedoch nicht, etwas zu sagen.

Letho seufzte, „Wir werden später darüber reden, denn ich habe noch einiges zu tun, ehe wir weiter reiten können.“

„Kann ich dir helfen?“ bot ich ihm an. Er überlegte kurz, nickte dann aber, „Du sagtest doch, dieses Ding, das Uma aus der Höhle mit gebracht hat, hält Getränke warm, oder?“ wollte er wissen. Ich nickte, „Gut, dann werde ich dir deinen Tee fertig machen, dann wäre da noch meine Rüstung, die ich flicken muss und Frühstück wäre auch nicht schlecht.“ Zählte er auf. Ich schaute auf meine offenen Hände, damit sollte ich vielleicht nicht unbedingt kochen, „Ich könnte mich um deine Rüstung kümmern und auch dein Hemd nähen, wenn du möchtest.“ Schlug ich vor. Verwundert schaute er mich an. Erklärend hob ich meine Hände und zeigte ihm die Handrücken, „Damit sollte ich vielleicht nicht unbedingt Essen zubereiten.“ Murmelte ich.

„Alanya, warum hast du nicht eher was gesagt, das muss dir doch schmerzen bereiten?“ seufzte der Hexer. Ich zuckte mit den Schultern, „Es geht schon. Ich muss nur aufpassen das der Schorf nicht aufreißt.“ Wiegelte ich ab. „Also, hast du etwas da, für deine Rüstung?“ fragte ich ihn mit einem grinsen.

Aber er sah immer noch nicht überzeugt aus, „Schau nicht so, natürlich kann ich nähen und eine Ahle hatte ich auch schon in der Hand.“ Ich schob meine Unterlippe vor, so als ob ich von seinem Blick beleidigt wäre. „Ich weiß nicht, …“ meinte er, „Von einer guten Rüstung hängt viel ab.“ Fuhr er fort. „Du traust mir also nicht zu, dass ich das hinkriege? Ich würde es dir nicht anbieten, wenn ich befürchten würde, dass es dir einen Nachteil bringt.“ Entgegnete ich.

Abwehrend hob er die Hände, „Nein, so meine ich das nicht, aber von so einer Naht könnte mein Leben abhängen und daher ist in solchen Fällen zwar vertrauen gut, aber Kontrolle besser.“ Rechtfertigte er seine Vorsicht.

„Ich verstehe, aber dann lass mich zumindest dein Hemd reparieren. Ich möchte auch etwas Nützliches tun.“ Bat ich ihn. Sein Blick huschte kurz zu Uma, doch zum Glück drückte er ihn mir nicht aufs Auge.

„Na gut, wenn du unbedingt willst. Du kannst mit dem Hemd anfangen, achte aber bitte darauf das die Naht flach ist, damit nichts scheuern kann.“ Seufzte er. Ich nickte, aber warf ihm einen Blick zu, der ihn fragte ob er mich für dumm hielt. Er ging zu seiner Satteltasche und holte ein kleines Lederetui hervor und warf es mir entgegen. Darin fand ich einige Nadeln und Garn. Sein Hemd lag bei seinen anderen Sachen auf dem zweiten Bett.

Ich hatte zwar damit gerechnet, dass an dem Hemd Blut sein würde, aber nicht mit dieser Menge. Wie war mir das gestern nicht aufgefallen? Ich versuchte mich zurück zu erinnern, aber nichts verriet, wie schwer Letho wirklich verletzt war. Ich hatte noch nicht einmal mitbekommen das er überhaupt verletzt wurde und er machte sich sorgen, dass mir meine Hände weh tun könnten. Aber er selbst musste doch auch schmerzen haben, die Verletzungen von dem Greif und dem anderen Hexer …
 

Ich nahm mir vor, ihn in Zukunft mehr im Auge zu behalten, ich musste lernen ihn lesen zu können, nicht das er wieder eine schwere Verletzung vor mir versteckt. Ich seufzte und nahm das Hemd mit nach draußen. So konnte ich es nicht nähen, ich musste das Blut vorher zumindest ein wenig rausspülen.

Ich hatte zwar noch nie mit einem Waschbrett gearbeitet, aber so schwer dürfte es ja nicht sein. Zum Glück stand draußen hinter dem Haus alles dafür. Ich füllte Wasser in den Eimer und rieb ein wenig Seife hinein. Erhitzen brauchte ich es nicht, schließlich ging Blut am besten mit kalten Wasser heraus.

Ich ließ das Hemd ein wenig einweichen, ehe ich es mit Seife einrieb und dann anfing das Blut heraus zu waschen. Natürlich war es anstrengender als es aussah und das kalte Seifenwasser fühlte sich unangenehm auf der wunden Haut an, aber ich biss die Zähne zusammen und beendete meine Arbeit.

Das Blut hatte ich nicht vollständig heraus bekommen, aber so dürfte es nicht mehr zu viele Monster anlocken. Ich hatte das Hemd so gut es ging ausgewrungen und hatte mich nun in die spärliche Sonne gesetzt, um den Schnitt zu nähen. Ich versäuberte erst die Kanten, ehe ich sie aneinander legte und zusammen nähte. Mit einer Nähmaschine wäre alles viel schneller und einfacher, aber auch mit Nadel und Faden war ich nicht ganz so ungeschickt und konnte mehr als nur einen Knopf festnähen.

Als ich damit fertig war, hing ich das Hemd in die Sonne, damit es noch weiter Trocknen konnte.
 

„Was hat so lange gedauert, Alanya?“ wurde ich begrüßt, als ich wieder in die Hütte kam. Letho hatte das Essen bereits auf den Tisch gestellt und schien auf mich gewartet zu haben. „Ich musste erst noch das But auswaschen ehe ich es nähen konnte.“ Erklärte ich. Er schüttelte den Kopf, „Und was soll ich dann anziehen? Ich kann es ja schlecht nass tragen.“ Fragte er mich. „Ich hab das was für dich.“ Fiel mir ein und ließ mich grinsen. Als ich zu meiner Satteltasche ging und darin herum kramte, hörte ich hinter mir ein frustriertes Stöhnen. Was dachte er denn was ich für ihn raussuchen würde? Ein Kleid? Nein das wäre eher etwas für Lambert. Hm, vielleicht sollte ich ihm etwas zum Verkleiden mitbringen, so als Entschuldigung. Der Gedanke ließ mich beinahe lachen.

Nach kurzer suche hatte ich es gefunden, triumphierend hielt ich es hoch und übergab es dann Letho. Er zog eine Augenbraue hoch, „Ach da ist es geblieben. Ich hatte mich schon gewundert.“ Schmunzelte er. Dolores Rücker hatte scheinbar das Hemd, welches Letho mir gegeben hatte, als ich mich mit seinem Blut vergiftet hatte, wohl gewaschen und bei meinen Sachen gelassen.

„Hab’s erst entdeckt, als ich schon in Novigrad war.“ Zuckte ich mit den Schultern.

Ich setzte mich mit an den Tisch und wir genossen die Eier mit Speck, die Letho gebraten hatte.
 

„Dein komisches, magisches, nicht magisches Ding hat vorhin wieder gebrummt.“ Meinte Letho auf einmal kauend. „Das Handy?“ fragte ich und als Letho nickte stand ich auf, um einen Blick darauf zuwerfen. *Guten Morgen. Mach dir keine Gedanken, ich will dir nichts böses. Meinen Namen kann ich dir jetzt noch nicht verraten, aber ich bin ein Freund.* stand dort.
 

Später am Tag hatte ich noch eine Nachricht bekommen, *Weist du eigentlich, wie Maulbeertal zu seinem Namen gekommen ist? Ein junger, unwissender Botaniker hielt alle Pflanzen für Maulbeeren, daher hat das Dorf seinen Namen bekommen.*

Ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte. Deswegen ließ ich es gleich sein und diese Geschichte kannte ich schon, warum schickte der Fremde mir dies? Kopfschüttelnd steckte ich das Handy wieder weg.

Der bisherige Tag verlief ruhig, Letho hatte nach dem Essen seine Rüstung selber geflickt, während ich mich um die Pferde gekümmert hatte. Den Aushang von Lambert hatte ich Letho noch nicht gezeigt, er schien immer noch mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt zu sein. Aber ich schaute mich immer wieder um, mit der Befürchtung das Lambert hier irgendwo sei.

Und Uma zerrte bereits jetzt extrem an meinen Nerven, dabei waren wir gerade Mal zwei Tage mit ihm unterwegs.

Als wir am Abend unser Lager in der Nähe der neuen Mühle bei Brunwich aufschlugen, war die Luft zwischen mir und Letho immer noch angespannt. Ich hatte das Gefühl, das Letho mich immer noch am liebsten weg schicken würde.

Erst als wir am Feuer saßen und beide ein Bier tranken, schien die Spannung sich langsam zu lösen. „Er hatte mich um einen ziemlich großen Sack mit Münzen gebracht.“ Brummte Letho auf einmal. Verwirrt schaute ich ihn an. „Wer?“ wollte ich wissen. „Slobodan.“ War die kurze Antwort. „Ich hatte einen großen Vertrag ergattert und auch schon erfüllt, als ich mich jedoch zuerst um meine Verletzungen kümmerte, hatte er sich die Trophäe geschnappt und ist zum Auftraggeber. Hatte behauptet er hätte den Vertrag erfüllt.“ Erklärte Letho. Das war echt hinterhältig von dem Kerl, sich den Lohn eines anderen zu schnappen. Aber er war eine Katze gewesen und von denen hörte man kaum etwas Gutes.

Ich rückte näher zu ihm und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. „Und der Mord?“ fragte ich leise. Doch Letho sagte erst einmal nichts weiter. „Einen Namen für einen Namen.“ Schlug er nach einer ganzen Weile vor. Was meinte er damit? Fragend sah ich zu ihm auf. „Ich sage dir wer ermordet wurde und du sagst mir, wen du in Oxenfurt vielleicht gerettet hast.“ Fuhr er fort. Ich nickte, auch wenn ich wusste, dass ihm meine Antwort nicht gefallen würde.

„In den Kerkern in Oxenfurt sitzen Margarita und Sheala.“ Gab ich preis. Ich spürte wie sich seine Muskeln anspannten, „Die können da ruhig verrotten. Zauberinnen!“ spie Letho aus. Ich konnte ihn verstehen, wenn jemand einen Freund von mir töten würde, wäre ich auf denjenigen auch nicht sonderlich gut zu sprechen.

Still saßen wir eine Zeitlang neben einander, ich drängte ihn nicht zu einer Antwort. Ich glaube bei Letho oder generell Hexern erzeugt Druck nur Gegendruck, wie bei Pferden. Versucht man sie zu etwas zu zwingen, erreicht man genau das Gegenteil.

Scheinbar hatte ich recht, denn irgendwann fing Letho von selbst wieder zu sprechen an. „Er hatte einen guten Mann getötet. Bevor die Sache mit den Königsmorden passierte, waren wir zu viert unterwegs. Wir hatten uns kurzzeitig aufgeteilt, um einige Verträge zu bekommen, doch er kam nicht zurück. Wir warteten einige Tage, doch er tauchte immer noch nicht auf. Als wir nach ihm suchten fanden wir heraus, dass er getötet und ausgeraubt wurde. Ich konnte die Spur bis Slobodan verfolgen.“ Erzählte Letho.

„Das tut mir leid für dich, auch wegen deiner anderen beiden Begleiter.“ Ich versuchte ihm ein wenig Trost und halt zu spenden, obwohl ich nicht wirklich wusste ob er das überhaupt wollte. Er legte einen Arm um mich und drückte mich kurz, „Ist schon gut, mach deine Meditation und dann leg dich schlafen.“ Brummte er. Ich seufzte, „In Ordnung.“ Ich löste mich von ihm und kniete mich ein paar Schritte abseits nieder. Ich entspannte meine Muskeln und versuchte meinen Kopf zu ordnen, allerdings fragte ich mich auch, ob ich diese Technik ähnlich weit meistern konnte, wie die Hexer, um zumindest zeitweilig mit weniger Schlaf auszukommen.

Nebenbei konnte ich hören, wie Letho sich zum schlafen fertig machte.
 

Als ich mich irgendwann neben ihn legte, war er noch wach. Ich legte einen Arm um ihn und versuchte mich nicht zu sehr an seine Brust zu drücken.

Später in der Nacht schreckte ich hoch, „Ist gut Alanya, du hattest einen Alptraum.“ Beruhigte mich Letho. Er hatte mich scheinbar geweckt. „Wo vor hast du Angst? Du warst den ganzen Tag schon so nervös. War es wegen dem was Slobodan gesagt hatte?“ wollte der Hexer wissen. Ich schüttelte den Kopf. Ich wischte mir die Tränen aus den Augen. Er setzte sich auf und sofort schlang ich meine Arme um ihn, mein Gesicht an seinen Bauch gepresst, klammerte mich an ihm fest.

„Was ist dann los Alanya?“ fragte er noch einmal nach. „Lambert.“ Brachte ich nur raus. Er strich mir über den Kopf. „Was ist mit ihm?“ hakte er nach. „Er hatte mich gefunden und war mehr als wütend. Er fing an mich zu jagen und dann, dann hast du gelacht und bist fort gegangen.“ Schniefte ich.

„Deswegen hast du im schlaf nach mir gerufen.“ Murmelte er. Ich nickte nur an seinem Bauch. Er seufzte, „Und warum hast du auf einmal so viel Angst? Das war die letzten Tage doch auch nicht und da wusstest du bereits, dass er sauer auf dich ist.“ Versuchte er die Situation zu verstehen. „Ich habe eine Nachricht von ihm gefunden und du wolltest mich gestern weg schicken.“ Erzählte ich schniefend, „Und heute warst du auch so anders. Du nennst mich nicht mehr Krümel.“ Ich zog die Nase hoch.

„Oh Kleine, nimmt dich das so sehr mit? Und was für eine Nachricht?“ wollte er wissen. „In Heddel hing sie am Anschlagsbrett, sie ist von Lambert ganz bestimmt. Er ist hier irgendwo.“ Murmelte ich. „Hast du die Nachricht hier?“ ich nickte, „Bei den Steckbriefen.“ Bestätigte ich. Doch als Letho sich bewegte, vermutlich um daran zu kommen, klammerte ich mich noch fester an ihn. Ich hörte wie er das Pergament entrollte. „Falls sie wirklich von ihm ist, dann ist der größte Teil seiner Wut aber schon verraucht. Sonst hätte er das ganz anders formuliert.“ Wollte Letho mich beruhigen. „Versprochen?“ fragte ich kleinlaut. „Ich bin mir ziemlich sicher.“ Antwortete er.

Dann löste er meine Umklammerung und zog mich in eine sitzende Position, er hielt mich an meinen Oberarmen fest.

„Schau mich an.“ Forderte er sanft. Vorsichtig hob ich meinen Blick. „Diese ganze Situation ist völlig neu für mich. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll, aber ich verspreche dir, dass ich dich nicht einfach so Lambert überlassen werde.“ Versprach er mir. Ich versuchte ihn anzulächeln. „Danke Letho. Ich werde mich auch zusammen reißen.“ Versprach ich ihm im Gegenzug.

„Schlaf noch ein wenig, die Nacht ist noch jung.“ Schlug er vor. Ich nickte und zog die Decke wieder über mich. Aber ich wartete so lange bis auch er sich wieder hingelegt hatte und legte meinen Kopf auf seinen Arm. Erst als er sich auf die Seite drehte und mich fest hielt, konnte ich wieder einschlafen.
 

Am nächsten Morgen wurde ich durch Uma geweckt. Er hielt Letho scheinbar schon ne ganze Weile auf Trab. Der kleine Kerl lief gerade vor Letho davon und stolperte dabei über mich. Sein Gesicht wurde schon beinahe panisch, als er merkte wie nahe er mir war. Ich fragte mich so langsam wirklich, was Uma gegen mich hatte. Fragen würde nichts bringen und ob Avallach später darauf antworten würde ist fraglich.

Als Uma von mir runter geklettert war, setzte ich mich auf. Müde rieb ich mir die Augen. „Morgen.“ Nuschelte ich noch ziemlich verschlafen. „Morgen ist gut.“ Grinste Letho. Er reichte mir eine Schüssel mit Brei. „Hier, iss und dann können wir weiter.“ Meinte er.

Ich zwang mir den Brei herunter, Letho hatte sich schließlich die Mühe gemacht ihn zu kochen und dann auch noch warm zu halten.

„Wir werden um den See herum reiten, dort gibt es einige Nekkernester. Da ich sehen will, wie geschickt und beweglich du bist, wirst du die Bomben platzieren, während ich gegen die Nekker kämpfe. Du solltest möglichst ohne Waffeneinsatz zum Nest und wieder zurück. Und natürlich ohne dich verletzen zu lassen.“ Erläuterte er mir. Ich verschluckte mich beinahe an meinem Frühstück.

„Was?“ hustete ich. „Was ist aus, Nekker sind gefährlich, geworden?“ fragte ich.

„Deswegen wirst du das nicht alleine machen. Ich werde jederzeit ein Auge auf dich haben. Dies ist effektiver als ein reines Lauftraining. Oder siehst du darin irgendein Problem?“ fragte er nach. Ich schluckte den Bissen runter, „Nun ja, solange ich keine Saltos, Handstand, Flickflacks oder so machen muss, werde ich es irgendwie schaffen.“ Hoffte ich. „Nicht irgendwie, sondern unverletzt.“ Forderte Letho. „Das andere, darum werden wir uns später kümmern.“ Bestimmte er.

Nervös nickte ich, der Appetit war mir auf einmal vergangen, doch ein strenger Blick von Letho, als ich die Schalle wegstellen wollte, genügte damit ich auf aß.

Nachdem ich mit dem Essen fertig war, schlüpfte ich in meine Kleidung und rollte meine Schlafstelle zusammen. Ich hatte erst überlegt ob ich extra langsam machen sollte, aber ich hatte ihm ja versprochen, alles zu tun was er sagt, da sollte ich nicht schon am nächsten Tag direkt wieder die Grenzen ausloten.
 

Je näher wir den Nestern kamen, desto schneller schlug mein Herz, meine Hände waren schwitzig und obwohl die Nekker noch in einiger Entfernung waren, konnte ich spüren wie mein Körper Adrenalin freisetzte. Kurz gesagt, ich hatte Angst.

Wir banden die Pferde an Feldrand fest, Letho beruhigte Uma mit einem starken Axii, damit er bei den Pferden blieb. Die restlichen Meter legten wir zu Fuß zurück. Meinen Mantel durfte ich ebenfalls bei den Pferden lassen, denn Letho stimmte mir zu, dass er für mich noch zu ungewohnt war und mich einschränken könnte. Dafür trug ich jetzt zwei Bomben am Gürtel, nicht unbedingt etwas, das mich sicherer fühlen ließ.

Die Nekker waren im hohen Korn kaum zu sehen und der unebene Boden machte das alles nicht einfacher. Mit tiefen Atemzügen versuchte ich mich zu beruhigen, während Letho sein Silberschwert zog.

Er wartete bis ich ihm mit einem Kopfnicken bestätigte, das ich bereit war. Dann machte er die kleinen Monster mit einem lauten Pfiff auf uns aufmerksam. Innerlich fluchte ich darüber, ohne diese Aktion hätte ich mich vielleicht einfach an ihnen vorbeischleichen können.

Ich sprintete los, schlug einen Haken, als einer der Nekker in meinen Weg sprang. Ich versuchte den Überblick nicht zu verlieren, doch die Nekker wuselten zu sehr durch einander. Immer wieder musste ich ihnen ausweichen, bis ich es endlich zu dem Nest geschafft hatte. Ich ließ die Bombe hineinfallen und entfernte mich schnell.

An das zweite Nest heran zu kommen, erwies sich als noch schwieriger. Durch die Explosion waren die Monster bereits in Alarmbereitschaft. Aber sie waren auch aggressiver. Ich kam dem Nest nur wenig näher, als sich plötzlich alle Nekker auf mich konzentrierten. Der Menge konnte ich nicht ausweichen und als einziger Ausweg blieb nur der Rückzug. So lief ich durch das Feld, gefolgt von einer Horde Nekker.

Ein greller Pfiff lenkte meine Aufmerksamkeit auf sich. „Das ist die falsche Richtung!“ konnte ich Letho hören. Ich lief einen Bogen, so das ich ihn jetzt vor mir hatte und ihn sehen konnte. Er lehnte am Baum und schien sich ziemlich über meine Bemühungen zu amüsieren.

Da ich die Nekker alle hinter mir hatte, konnte ich jetzt mich aber auch wieder in Richtung Nest bewegen. Ich war bis auf einige Meter an mein Ziel gekommen, als sich die Erde vor mir bewegte. Ein weiterer Nekker sprang hervor, doch ich hatte zu viel Schwung um ausweichen zu können. So blieb nur ein Weg, oben drüber. Ich stieß mich vom Boden ab und wollte einen Hechtsprung über das Monster machen, doch der war nicht so überrascht wie ich es mir erhoffte.

Er griff nach mir und erwischte mich am Fuß. Das brachte mich aus dem Tritt und anstatt einer Rolle bei meiner Landung zu machen, schlitterte ich über den Acker.

Nun das Nest lag jetzt vor mir und ich brauchte nur noch die Bombe hineinfallen lassen, wenn der Nekker nicht direkt hinter mir wäre.

Ich ließ die Bombe fallen und rollte mich schnellst möglich zur Seite. Ich hustete gerade den Dreck und den Staub aus, der durch die Explosion auf gewirbelt wurde, al sich sah, wie ein letzter Nekker aus dem Nest sprang. Doch zu meinem Glück war es natürlich kein normaler Nekker. In meiner Nervosität hatte ich völlig vergessen, das es hier auch Nekkerkrieger gab.

Schnell hatte er mich entdeckt und mit einem wütenden keckern sprang er auf mich zu. Seinem ersten hieb konnte ich ausweichen, doch da ich immer noch auf dem Rücken lag, kam ich nicht an mein Schwert heran. Ich versuchte den springenden Nekker mit einem tritt abzuwehren, im selben Moment spürte ich etwas scharfes an meinem Bein und auch der Nekker fiel tot zu Boden.

Letho stand über mir, sein Schwert tropfte von Monsterblut.

Er reichte mir eine Hand um mir auf zu helfen, doch mein Bein gab kurz unter mir nach. Nur der Griff von Letho verhinderte, das ich fiel. „Hab mir wohl den Knöchel verdreht.“ Murrte ich, ehe ich die Zähne zusammen biss und das Bein vorsichtig belastete.

Doch da ich spürte, wie etwas warmes an meinem Bein runter lief, wusste ich das es definitiv nicht der Knöchel war. Der war völlig in Ordnung, aber ich wollte Letho nicht sagen, das er mich wohl mit seinem Schwert gestriffen hatte.

Zum Glück war meine Hose dunkel und die Verletzung ein Stück unter meinem Knie an der Wade, ich könnte sie also vielleicht vor ihm versteckt halten.. Ich wollte nicht, das er sich irgendwelche Vorwürfe machte.

Als wir bei den Pferden ankamen, ließ ich mich erschöpft auf den Boden plumpsen. „Hättest du nicht vielleicht Ertrunkene für diese Aktion auswählen können?“ fragte ich ihn und sah zu ihm hoch. „Und deine akrobatische Einlage verpasst?“ grinste er. „Ich denke nicht das du über einen Ertrunkenen hättest springen können, oder?“ Ich schüttelte den Kopf. „Freut mich das du deinen Spaß hattest.“ Maulte ich ein wenig.

Letho reichte mir einen Becher, „Hier trink das, dann solltest du gleich wieder ein wenig fitter sein.“ Misstrauisch beäugte ich das Getränk, ehe ich vorsichtig einen Schluck nahm. Das Brennen verriet mir, das es sich wohl um die Tranktropfen handelte. Allerdings hörte das Brennen schnell auf und wurde durch ein Kribbeln und Jucken ersetzt.

Ich kaute auf meiner Zunge herum, um den Juckreiz irgendwie zu mildern. Letho lachte über mein Gesicht dabei. „Wie ich sehe, hast du Bekanntschaft mit einer anderen Wirkung der Zutaten gemacht.“ Grinste er. „Ist das jetzt gut oder schlecht?“ wollte ich wissen. „Eher gut, denn das beweist das du mit deiner Theorie über die Gewöhnung an Gifte recht hast. Keine Sorge, der Juckreiz hält nicht lange an.“ Beruhigte er mich. Ich seufzte erleichtert.

„Los komm hoch mit dir, du kannst dich beim Reiten noch ein wenig ausruhen.“ Forderte er mich auf. Ich quälte mich wieder auf die Füße und warf mir meinen Mantel wieder über und verschnallte meine Waffen richtig. Dann zog ich mich in den Sattel und versuchte die Verletzung vor Letho zu verbergen. Wir hatten die Felder beinahe hinter uns gelassen, als jemand hinter uns her gelaufen kam und nach uns rief.

Es war einer der Bauern, er dankte uns für die Beseitigung der Nester und reichte Letho eine Handvoll Münzen. Letho nickte zum Dank und wir konnten weiter reiten. Doch kurze Zeit später, gab es erneut eine Störung. Das Handy vibrierte schon wieder. Ich zog es aus der Tasche, der Unbekannte hatte ein Foto geschickt, einige Rehe an einem Hang und zwischen ihnen ein großer Hirsch. Ich seufzte, was wollte er mir denn jetzt damit sagen.

Ich tippte schnell eine Antwort. *Was willst du von mir?* das war alles von mir, was er bekam. Die Antwort kam schneller als erwartet. *Ich will dir nur helfen, findest du nicht auch, das diese kleinen Dinger ziemlich faszinierend sind?*Im Anhang befand sich wieder ein Bild, vermutlich die selben Rehe wie vorhin, mit dem Unterschied, das sie nun von einem Rudel hungriger Wölfe angegriffen wurden.

Dazu fiel mich nichts weiter ein und ich steckte das Handy ohne eine Antwort zu verfassen wieder weg. „Was war das?“ fragte Letho. „Der Unbekannte, er sagte nur das er ein Freund sei und helfen will, eben hatte er mir Bilder von ein paar Rehen geschickt.“ Erklärte ich ihm. „Du solltest vorsichtig sein.“ Warnte Letho mich. Ich stimmte ihm zu. Allerdings würde ich schon gerne wissen, wer dieser Unbekannte war.
 

Am Abend erhielt ich ein weiteres Bild, den Sonnenuntergang mit der Silhouette des kahlen Berges. Schön und doch erschreckend.
 

*Guten morgen. Duen Hen ist übrigens eine sehr alte Stätte. Selbst heute Pilgern noch Leute dort hin, um den uralten Göttern zu huldigen.*
 

*Warum machst du das?*
 

*Wie ich schon sagte, ich will die helfen. Außerdem faszinierst du mich.*
 

*Stalker*
 

*Dabei habe ich doch extra das kleine Gerät modifiziert und du behauptest so etwas böses.*
 

Das waren die Nachrichten, die wir im laufe des nächsten Tages austauschten. Mich verunsicherte es etwas, wer hätte hier genügend Kenntnisse über diese Technik, um sie zu modifizieren. Mit Magie schien es nicht passiert sein, denn unsere Amulette reagierten nicht. Ich beschloss das Handy vorerst zu ignorieren. Wer weiß was da sonst noch kommen würde.

Bisher hatte Letho meine Verletzung nicht entdeckt und ich konnte den Riss in der Hose zwischendurch schnell flicken. Er war nur ein wenig misstrauisch, das ich noch ein wenig humpelte, obwohl ich ihm ja versichert hätte, das es meinem Knöchel wieder gut ging.

Ich hoffte nur, das die tägliche geringe Dosis von Schwalbe half, die Heilung deutlich zu beschleunigen und sich nichts infizierte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe ich konnte das Gefühlschaos von Letho einigermaßen rüber bringen. Wenn nicht, dann last es mich wissen und ich versuche es im nächsten Kapitel noch mal zur Sprache zu bringen.


So wie gewohnt hier die Aufgabe:


. Entscheide:
a) Solltest du Letho nicht in das Haus folgen, wird er einige Stunden darin verschwinden, ehe er allein wiederkommt. Bis auf ein paar Rumpellaute hörst du die ganze Zeit nichts, doch Uma treibt dich schier in den Wahnsinn, denn der will unbedingt weg von dir, koste es, was es wolle. Als Letho wiederkommt, wirkt er ernst und angespannt, wird aber abtun. Er hat außerdem einige Verletzungen wie von einer Schwertklinge.
b) Folgst du Letho allerdings, wirst du erfahren, dass der Hexer, der sich dort eingenistet hat, wohl auf der Flucht vor diversen öffentlichen Stellen ist. Er wird wegen Mord gesucht. Letho hat jedoch vor, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und den Hexer zu töten. Es kommt zum Kampf, aus dem du dich raushalten sollst, während der andere Hexer versucht, dich hinein zu ziehen, um dich als Druckmittel zu verwenden.
=> sprichst du Letho darauf an, wird er darüber nicht gerne reden wollen, doch er wirkt ungemein bedrückt, das bemerkst du. Schließlich gibt er preis, dass dieser Hexer ihn nicht nur um eine Stange Geld gebracht hat, auch wenn er das gerne vorschiebt, sondern einen alten und ehrenvollen Kollegen von ihm geschlachtet hat und zwar aus schnöder Geldgier.

2. Besucht den Kräuterhändler, der übrigens vor kurzem schon mal Hexerbesuch hatte - namentlich Lambert. Zumindest passt die Beschreibung. Der Kerl sei sehr wütend gewesen, das weiß der Händler noch. Jedoch sei der Hexer dann weitergezogen, wenn auch nicht ohne eine Nachricht am schwarzen Brett zu lassen. Die ist eindeutig für dich und zwar an "Meine Liebste" adressiert, doch Andeutungen, die auf Geralt hinweisen und auf verschwundenes "Gefahrgut" geben preis, von dem die Nachricht ist. Lambert ist eindeutig noch sauer und so wie die Nachricht klingt, will er Kompensation für deinen Diebstahl.

3. Letho findet Gefallen an der Thermoskanne. Du jedoch weniger, zumal nun regelmäßig Nachrichten von deinem ominösen Freund zu kommen scheinen. Auf deine Fragen geht er nur bedingt ein. Er sei ein Freund, könne dir ein wenig helfen und wolle das auch gerne tun. Warum? Du seist faszinierend, ebenso wie das Gerät, das du in Händen hälst. Er selbst habe es modifiziert. (Meint er damit die Kartoffel?) Ansonsten bekommst du Fotos von Velen, manchmal von Tieren oder Dörfern, dem Sonnenuntergang, kleine Anekdoten, wie sie ein Reisender zu hören bekäme oder auch nur einen Guten-Morgen-Gruß. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: Calafinwe
2019-04-23T14:33:41+00:00 23.04.2019 16:33
Hallo,
 
hab inzwischen bis hierhin gelesen und dachte, ich lass mal wieder einen Kommentar da. Ganz allgemein glaube ich, dass man bei einem MSP Projekt nicht umhin kommt, hier und da mal was von der Originalstory zu erwähnen. Von daher finde ich das mit dem Bauchweh vernünftig gelöst (schwanger fänd' ich auch schlimmer ehrlich gesagt).
 
Insgesamt gefällt mir gut, wie sich die Geschichte seid deinem Aufbruch aus Novigrad entwickelt, wobei ich glaube, dass sie noch seeeeeeeeeeeeeehr lange dauern wird, wenn du weiterhin in diesem Tempo voran kommst. Nicht falsch verstehen, ich mag das total, aber ich glaube halt, dass Novigrad von Kaer Morhen mal mindestens eine Woche Ritt entfernt ist, wenn man sich nicht ständig irgendwo aufhalten lässt, um Hexer, Monster etc. zu beseitigen. Und zur Zeit bist du ja wirklich schnell mit dem Schreiben, ich komm mit dem Lesen gar nicht hinterher x'D

Die Sache mit dem Handy wird auch langsam interessant, wobei ich da eine Sache etwas merkwürdig finde. Letho will weder das Handy noch die Thermoskanne mal in die Hand nehmen und sich die beiden Sachen genau anschauen? Er scheint dir da irgendwie doch blind zu vertrauen, mag vielleicht auch dran liegen, dass sein Hexeramulett nicht vibriert, als die beiden Gegenstände auf die Bildfläche treten und er sie daher erst einmal nicht als Gefahr einstuft. Ich an seiner Stelle wär trotzdem neugierig, wenn ich Sachen in die Finger kriegen könnte, die von jemandem von einer anderen Welt sind. So Alientechnologie und so. Vielleicht kommt das später noch, deshalb werde ich mich bemühen, schnell weiterzulesen ^,~

LG
Cala~
Antwort von:  Vegetasan
24.04.2019 01:02
Hy, danke für dein Kommi,

wie du vielleicht anhand der Kapitelübersicht gesehen hast, komme ich in Kapitel 21 in Kaer Morhen an. Bis dahin passiert noch einiges.
Ihm sind die Dinge, vor allem das Handy ziemlich suspekt und noch weiß er das mit der anderen Welt ja noch gar nicht. ^^

Dank deines Kommis ist mir übrigens aufgefallen, das ich ein ganzes Kapitel vergessen hatte zu posten, danke also dafür. Hab es eben schnell hoch geladen.

Ich mag die Story auch sehr gerne und dass ich so schnell schreibe, liegt wahrscheinlich daran, dass ich selbst gerne wissen will, wie es weiter geht. Ein Ende ist noch nicht in Sicht, aber das finde ich überhaupt nicht schade. Es ist übrigens die bisher längste Geschichte die ich geschrieben habe.

LG Chris
Antwort von: Calafinwe
24.04.2019 10:14
Hi,

Danke für den Hinweis mit dem vergessenen Kapitel, gleich mal runterladen und neue Version auf den eReader ziehen, bevor ich da auch ein Kapitel auslasse^^"

LG


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