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Visual Vampire Lovers

Das Schloss der Kirschblüten
von

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Das Dinner

Es war einmal, außerhalb von Mallepa, versteckt hinter einer großen Rosenhecke, das Anwesen Sakurai. Dort lebte der alte Vampir Atsushi Sakurai mit seiner Frau Yoshiki. Sie hatten 4 Kinder. Kamijo, der Älteste, war aus erster Ehe Atsushis und wurde von Yoshiki adoptiert. Gackt, der Zweitgeborene, war zwar ein fleißiges Kind, allerdings schaffte er es nie so Recht, seine Ziele zu verwirklichen. HYDE hingegen gelang alles, er war ein Musterschüler und beliebt bei den Frauen. Seine Eltern waren sehr stolz auf ihren Sohn. Das letzte Kind, Miyavi, hingegen war ein Störenfried, er ließ sich nichts von seinen Eltern sagen und hatte großen Spaß daran, gegen Regeln zu verstoßen. Zudem hatte er sich in den Kopf gesetzt, seine Freundin Melody zu heiraten, eine Sterbliche und noch dazu nicht mal ansatzweise adliger Abstammung. Für seine Mutter Yoshiki war dies die größte Schande!

Diese nun etwas seltsame Familie wohnte also zusammen im Sakurai Manor, außerhalb einer gefährlicher Stadt. Chaos war dort natürlich vorprogrammiert. Die Hausdame Yoshiki hatte allerhand damit zu kämpfen, ihre Söhne zu verheiraten, denn alle 4 waren nun im heiratsfähigen Alter und sollten bald guten Frauen versprochen werden.
 

Heute war ein besonderer Tag im Manor. Yoshiki hatte ihr bestes Kleid angezogen und sich ihre blonden Haare zurecht gemacht. Besuch stand ins Haus. Klaha, der yüngere Bruder Atsushis, wollte mitsamt Familie anreisen und zum Dinner bleiben. Die Verlobung von Kamijo und Klahas Tochter Jasmine sollte bei einem entspannten Abendessen gefeiert werden.

Gerade ging Yoshiki durch den großen Korridor, um nach Kamijo zu sehen. Dieser saß vor seinem Waschtisch, kämmte sich gerade sein seidiges, blondes Haar. Kurz blieb der Dame des Hauses das Herz stehen. Atsushis erste Ehefrau, Kamijos Mutter, musste ebenfalls blond gewesen sein, genau wie sie selbst. Oft machte sie sich Gedanken, ob sie nicht nur eine Lücke in Atsushis Leben füllen sollte, auch wenn dieser es wehement bestritt.

„Mutter!“, rief Kamijo aus, als dieser Yoshiki bemerkte. „Ich mache mich gerade fertig, ist dieser Anzug angemessen für das Dinner?“ Die Hausdame ging um ihren Adoptivsohn herum, betrachtete sein Gewand. „Du siehst wundervoll aus Kamijo. Du kommst ganz nach deinem Vater! Sehr adrett! Ich denke, du wirst Jasmine sehr gut gefallen!“ Kamijo wurde rot, lächelte. „Das hoffe ich wirklich.“ Obwohl Ehen im Vampiradel allgemein arrangiert sind, hatte Kamijo selbst seinen Eltern Jasmine aus potenzielle Ehefrau vorgeschlagen und sowohl Atsushi als auch Yoshiki waren von dem Gedanken sehr angetan. Nun war es offiziell und Kamijo würde nach seiner Hochzeit in ein paar Yahren das Familienunternehmen Manas, Jasmines Mutter, übernehmen. Sie hatte sich ein Modeimperium aufgebaut und damit viel Geld verdient.

Yoshiki half ihrem Sohn noch bei den Feinheiten, dann war Kamijo bereit fürs Abendessen. Gemeinsam gingen die beiden in den Salon und warteten dort auf die Gäste.
 

In der Zwischenzeit hatte der Hausherr Atsushi nach seinen anderen Söhnen gesehen. Miyavi war wie immer unauffindbar. Wahrscheinlich hatte er sich nach Mallepa Innenstadt abgesetzt und war dort mit seinen sterblichen Freunden zugange. Auch wenn es Atsushi das Herz brach, seinen Sohn bei einem solchen Niedergang zuzusehen, war er am heutigen Abend doch ganz beruhigt darüber. Schließlich konnte Miyavi so nicht den ganzen Abend und die damit verbundene Verlobung zerstören. Das Kamijo nun in festen Händen war, beruhigte seinen Vater immens, besonders, da dieser vor Atsushis Hochzeit mit Yoshiki ohne Mutter aufgewachsen war und daher eine ständig währende innere Melancholie in sich trug.

Ruhig betrat Atsushi nun das Zimmer seines ältesten Sohnes mit Yoshiki, Gackt. Dieser lag auf seinem Kanapee und kuschelte sich an seinen yüngeren Bruder HYDE. Natürlich wollte Atsushi seinen Söhnen nichts unschickliches unterstellen, aber die Art und Weise, wie Gackt seinen yüngeren Bruder umgarnte war schon recht verdächtig. „Habt ihr euch noch immer nicht zurecht gemacht? Es ist schon tiefe Nacht, bald werden unsere Gäste eintreffen!“ Sofort setzte HYDE sich auf und nickte. „Ya Vater, wir haben durch unsere Unterhaltung wohl die Zeit vergessen! Entschuldigung!“ Der alte Vampir nickte langsam, seine Söhne sahen schuldbewusst zu Boden. „Es ist noch Zeit, macht euch bitte zurecht und benehmt euch heute Abend. Bitte. Ich möchte, das ihr einen guten Eindruck hinterlasst. Besonders du, Gackt. Du bist mein nächster Sohn, welchen ich einer wundervollen Frau versprechen will!“ Gackt zieht ein angewidertes Gesicht. „Vater ich.. denke, ich bin noch nicht bereit dazu.“ Atsushi seufzt wohlwollend. „Keine Sorge Gackt, wir werden dich zu nichts zwingen. Aber du musst dir des Gesellschaftsdruck wegen Bewusst sein, das wir deine Verlobung auch nicht bis in alle Ewigkeit hinauszögern möchten. Zudem, könntest du dir diese Peinlichkeit vorstellen, wenn dein kleiner Bruder HYDE sich vor dir verlobt?“ „Nein Vater!“ Sofort wurde Gackts Gesicht rot und seine Augen weiteten sich. HYDE sollte sich nicht verloben, niemals! Doch das konnte Gackt nicht aussprechen, er konnte seinem alten Herrn nicht ins Gesicht sagen, was er wirklich empfand. Gackt mochte andere Vampire, männliche Vampire. Gackt war schwul. Und ausgerechnet sein kleiner Bruder HYDE, hatte ihm den Kopf verdreht. Dieser wusste nichts davon und durch seine yugendliche, naive Blauäugigkeit, merkte er auch nichts.

„Vater“, mischte HYDE sich nun auch in der Gespräch ein, „Welche Kleidung ist den für den heutigen Abend angemessen?“ „Abendgarderobe HYDE. Ordentlich, du darfst gern deinen besten Anzug anziehen. Ich erwarte euch umgehend im Salon, wo wir die Gäste empfangen werden. Eure Mutter und ich legen großen wert auf ordentliches Benehmen heute Abend. Es scheint nur ein Abendessen zu sein, aber irrt euch nicht! Dies wird eines der wichtigsten Dinner für euren großen Bruder Kamijo. Ich hoffe, euch ist diese tragweite durchaus bewusst.“ Die beiden Söhne nickten brav. „Natürlich Vater, wir werden uns des Anlass entsprechend kleiden. Wir kommen gleich zu euch, du kannst gern schon zu Mutter, sie ist sicher total nervös deswegen!“ Atsushi nickte zufrieden und machte sich auf den Weg, seine schon aufgebrachte Ehefrau zu beruhigen.

„Hey Bro, hilfst du mir was zum anziehen zu suchen?“ Gackt sah seinen kleinen Bruder an. Dieser nickte sofort. „Klar gerne, aber lass schnell machen sonst bekommt Mom noch einen Herzkasper!“
 

Die große Tafelrunde war angerichtet. Atsushi saß selbstverständlich neben seiner Frau Yoshiki, Kamijo auf der anderen Seite. HYDE und Gackt saßen neben ihrer Mutter. Direkt gegenüber Atsushi saß sein Bruder Klaha, neben ihm seine Frau Mana und seine Tochter Jasmine. Wie es so Tradition war, hatte vor dem Dinner das Gespräch stattgefunden, das übliche Geplänkel, während des Essens aber herrschte Ruhe. Die Vampire aus Mallepa aßen nicht oft, daher wurde das Festmahl auch wie eine Zeremonie gefeiert und genossen. Man konzentrierte sich auf den Geschmack und den Genuss, weniger auf banale Unterhaltungen. Für den Besuch seines Bruders hatte Atsushi extra das beste und teuerste Essen auffahren lassen, blutige Kalbsmedaillons in Steinpilzsauce, dazu Blutorangentrüffel als Dessert und einen guten Château Pétrus als Weinbeilage. Der Hausherr wusste eben genau, wie er seinen kleinen Bruder beeindrucken konnte.

Nachdem köstlichen Essen lehnten sich die Beteiligten zurück in ihren Stühlen und begannen mit ihren Gesprächen. Atsushi beobachtete aus dem Augenwinkel, wie Kamijo und Jasmine sich vielsagende Blicke zuwarfen, fast schon obszön. Schließlich machten die Beiden sich auf den Weg, einen kleinen Spaziergang zu zweit zu unternehmen. Die Eltern sahen ihnen nach, solange nichts unschickliches passieren würde, wäre alles in bester Ordnung. Yoshiki hoffte da sehr auf die gute Erziehung Kamijos, sie wusste selbst zu gut wie das sein konnte. Um sich abzulenken, sprachen Yoshiki und Mana intensiv über die Modelinie, welche Mana herausgebracht hatte. „In der neusten Kollektion habe ich sehr viel Spitze verwendet, geklöppelt versteht sich. Nur das Beste. Ich möchte die Weiblichkeit der Frau noch ein wenig mehr hervorheben, verstehst du?“ Yoshiki nickte und war sehr interessiert. Oft fuhr sie mit der Kutsche in die Stadt, um Manas Atelier zu besuchen und sich neue Stücke zu kaufen.

Derweilen unterhielten die Brüder sich über ihre Anwesen und die Anstrengungen, Menschen von diesen fernzuhalten. Dabei tranken sie ordentlich von dem teuren Carlos Whiskey, welchen HYDE seinem Vater geschenkt hatte.

HYDE selbst langweilte sich ein wenig, war aber stets bemüht, sich nichts anmerken zu lassen. Seine Eltern sollten nicht denken, er hätte an solchen Veranstaltungen kein Interesse, er freute sich für seinen älteren Bruder. Gackt hingegen ließ seiner Langeweile ein wenig mehr Freiraum und seufzte immer wieder energisch auf. Sein kleiner Bruder stieß schließlich mit dem Fuss gegen Gackt, um ihn zur Umsicht zu ermahnen. Gackt ließ sich das aber nicht gefallen und trotz ihres reifen Alters, begannen die Geschwister einen Trittkrieg unter dem Tisch. Dieser artete ein wenig aus, bis Gackt schließlich so fest zustieß, das er HYDEs Stuhl hörbar ein wenig verschob. Yoshiki nahm daraufhin Gackts Arm und zog ihn zu sich heran, um ihm eine eindringliche Warnung zuzuflüstern. „Ich habe kein Interesse, die Gründe zu erfahren, aber ihr beiden hört nun augenblicklich mit diesem Kinderkram auf! Alle beide! Sonst wird euer Vater sehr böse mit euch werden!“ Ein widerwilliges Nicken von Gackt, HYDE sah seine Mutter mit den Augen eines unschuldigen Engels an. „Mutter, wäre es uns, mir und meinem Bruder, erlaubt die Tafel zu verlassen? Wir sind sehr müde und würden gern zu Bett gehen.“ Yoshiki sah zu ihren beiden Söhnen und nickte letztendlich. Wenn ihre Kinder müde waren, sollten sie sich nicht mit den Erwachsenen unterhalten müssen. Gackt und HYDE standen langsam auf, verabschiedeten sich standesgemäß und gingen langsam in Richtung ihrer Zimmer.

„Ey HYDE, hast du Bock heute bei mir zu pennen?“, fragte Gackt als sie außer Hörweite der Eltern waren. „Wieso nicht? Ich hab nichts besseres mehr vor heute!“ Er lockerte seine Krawatte und streckte sich erstmal ordentlich. Gackt wurde kurz ein wenig anders, als HYDEs Hemd ein wenig verrutschte und Einblicke auf HYDEs durchtrainierten Körper bot. Er atmete tief durch, wollte sich nichts anmerken lassen. Nicht yetzt, nicht heute und sowieso niemals. „Komm Brüderchen, lass mal auf der Couch faulenzen und über Mädels quatschen!“, versuchte Gackt seinen Anfall zu überspielen, HYDE nickte und grinste ihn an. „Sehr gute Idee!"

Wo warst du?

Es war schon tiefster Tag, als Yoshiki nervös in ihrem Schlafgemach auf und ab ging. Ihr Ehemann Atsushi saß ruhig in ihrem Bett und sah seiner Frau hinterher. „Yoshiki, Liebste, bitte beruhige dich doch!“ „Wie sollte ich? Unser Sohn HYDE ist verschwunden! Es ist heute Morgen nicht wie üblich aus Mallepa zurück gekehrt! Wir hätten Gackt mit ihm schicken sollen! Ihm ist sicher etwas zugestoßen! Wir müssen ihn suchen!“ Der alte Vampir atmete tief durch, stand auf und zog seine Frau in seine Arme. „Es ist alles gut Yoshiki. HYDE wird es gut gehen, du weißt doch, die Yugend. Waren wir damals nicht auch so? Willst du etwa leugnen, wie du dich zur frühen Stunde aus dem Haus geschlichen hattest, nur um mich zu sehen?“ „Aber das waren andere Zeiten, liebster Ehemann. Und wir waren älter. HYDE ist doch noch so yung und unschuldig.“ „Glaubest du das denn wirklich? Dann frage ich mich, welch schlimmen Gedanken du wohl hättest, hätten wir eine Tochter.“ Die Vampirdame sah zu ihrem wesentlich älteren Ehemann auf. „Ich wäre nicht abgeneigt gegen eine Tochter, mein Liebster.“ Sanft strich ihre Hand über den starken Arm ihres Mannes. Doch dieser schüttelte nur bedächtig den Kopf. „Wir haben bereits 4 Kinder, das ist genug. Ich möchte nicht einer weitere Frau verlieren, während eines meiner Kinder zur Welt kommt.“ Er drückte seine Frau sanft an sich und hielt sie in seinen starken Armen. Yoshiki legte ihren Kopf auf dessen Brust und seufzte. Eine Tochter wäre ihr größter Herzenswunsch, doch diesen wollte ihr Mann ihr einfach nicht erfüllen!

Vor der Schlafzimmertür hockte Gackt und lauschte ganz unverhohlen. Wieder dieses Thema einer Schwester, er konnte es nicht mehr hören! Seine Mutter war ganz versessen darauf. Viel wichtiger war doch, wo sein kleiner Bruder nun war! Gackt hatte den ganzen Morgen am Fenster gesessen, bis die Sonnenstrahlen schon unangenehm auf seiner Haut brannten und hatte auf die Ankunft HYDEs gewartet. Hatte dieser etwa seinen Umhang verloren und musste sich vor der Sonne verstecken? Nicht das Vampire wirklich in der Sonne brannten, das war ein Märchen. Vielmehr erzeugte diese ein unangenehmes Gefühl auf der Haut und starken Sonnenbrand. Gackt seufzte und sah wieder ins Schlafgemach. Gerade verschmolzen Atsushis Lippen mit denen seiner Frau und er führte sie wieder zum Ehebett. Sofort stand Gackt auf und schlich auf Zehenspitzen davon. Das musste er nun wirklich nicht mit ansehen!

Langsam ging Gackt in Richtung Eingangshalle und kam dabei an Kamijos Schlafgemach vorbei. Dieser schlief tief und fest, ihn bekümmerten keine Gedanken um seinen kleinen Bruder. Wahrscheinlich hatte er nicht mal vernommen, das HYDE gerade abwesend war. In der Eingangshalle setzte Gackt sich auf den Boden und starrte die große Holztür an. Warum konnte sie sich nicht öffnen und seinem kleinen Bruder Einlass gewähren?

Plötzlich, wie von Zauberhand, öffnete sich die Tür tatsächlich und ein paar Sonnenstrahlen trafen Gackt, der reflexartig fauchte und seine geblendeten Augen verschloss. Als sich die Tür wieder schloss konnte der yunge Vampir einen Umriss erkennen, eindeutig ein Umhang, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Er wollte schon aufspringen und seinem kleinen Bruder in die Arme fallen, doch da erkannte er, es war der falsche!

„Miyavi? Was machst du den hier?“ „Ya was wohl? Ich komme gerade von meiner Freundin nachhause. Noch wohne ich hier. Und solange unsere Eltern keine Kohle abdrücken, wird das wohl auch so bleiben. Ich kann mir mit Melody noch keine Wohnung leisten, aber wenn es soweit ist, seit ich mich sicherlich los!“, patze Miyavi direkt zurück. Das sein großer Bruder auch immer so aggresiv gegen ihn wurde, er hatte doch keinem etwas getan! „Mich interessiert gerade einen Scheiß, wo du wohnst. Meinetwegen bleib dein ganzes Leben hier Bro. Geht mich nichts an. Hast du HYDE gesehen? Ist er noch in Mallepa?“ „Wie, der ist nicht Zuhause?“ „Würde ich dann so dämlich fragen?“ Miyavi fing an zu lachen. „Oh wird unser kleiner Mustersohn plötzlich rebellisch oder wie? Ne keine Ahnung, hab ihn nicht gesehen. Auf den Straßen war er yedenfalls nicht. Vielleicht war er bei einer Frau oder so? Keine Ahnung.“ „WAS? MEIN BRUDER WÜRDE NIE EINFACHSO ÜBER TAG BEI IRGENDEINER SCHLAMPE BLEIBEN! NIMM DAS ZURÜCK!“, kreischte Gackt aufgebracht. Sein kleiner Bruder war in Gefahr und Miyavi fiel nichts besseres ein, als zu behaupten dieser hätte eine Freundin? Wie konnte er es nur wagen?

Bevor Miyavi zu einer ebenso lauten und unerfreulichen Antwort ansetzten konnte, ertönte die Stimme des Vaters dunkel im Raum. Er sprach mit Nachdruck: „Aufhören! Alle Beide! Gackt, was ist das für eine Wortwahl? Haben wir dir etwa nicht zu sprechen beigebracht? Miyavi, schön das du wieder da bist. Hoffentlich beehrst du uns mit deiner Anwesenheit nun öfter. Wir haben später noch ein ernstes Wort miteinander zu besprechen.“ Miyavi verbeugte sich gespielt. Yoshiki kam hinter ihrem Mann hervor, hatte sich halbherzig einen luftigen Morgenmantel übergeworfen. Ihre langen Haare waren ein wenig zersaust. „Miyavi, ist das etwa eine neue Zeichnung auf deinem Arm?“ „Tattoo Mum. Das nennt man Tattoo. HYDE sowas auch auf seinem Rücken und-“ „Nenn mich nicht Mum! Habe ein wenig Respekt vor deiner Mutter! Und HYDE hatte unsere Erlaubnis dazu! Geh nun auf dein Zimmer, du bist sicher erschöpft und möchtest ausruhen.“, unterbrach Yoshiki ihr Kind harsch. Der yüngste Sohn nickte nur und verschwand dann schnell in Richtung Zimmer. Oh wie sehr er das hasste! Dieses Geplänkel, diese Hochnäsigkeit! Bald schon würde er gehen und zu seiner Freundin Melody ziehen!

Während die Eltern wieder zu Bett gingen, setzte Gackt sich im Schneidersitz wieder in seinem Zimmer aufs Bett. Er sah auf die große Uhr. Bald würde die Nacht hereinbrechen, doch sein kleiner Bruder war noch immer nicht wiedergekehrt! Wo konnte er nur sein?
 

Ein Geräusch im Korridor weckte Gackt. Er war tatsächlich eingeschlafen, wie konnte das nur passieren? Sofort schnellte er zu seiner Zimmertür und sah nach draußen. Dort streifte HYDE gerade seinen Umhang ab. „Psst! HYDE! Komm her!“, flüsterte Gackt und winkte seinen kleinen Bruder zu sich ins Zimmer. Nun musste der ältere Bruder nur Ruhe bewahren. Er durfte nicht zu offensichtlich zeigen, welch große Sorgen er sich gemacht hatte! „Wo warst du die ganze Zeit? Unsere Mutter hat sich vor Sorge nicht mehr einbekommen!“, ermahnte Gackt den Yüngeren sofort. „Tut mir leid. Ich hab total die Zeit vergessen... Hast du etwa Sonnenbrand?“, entschuldigte HYDE sich und sah seinen Bruder an. Dieser hatte offensichtlich zulange am Fenster gesessen. „Das ist nicht wichtig HYDE.“, spielte Gackt das verbrannte Gesicht herunter. „Also, wo warst du?“ „Ich war... „ Er biss sich auf die Unterlippe und sah zur Seite, wurde ganz rot um die Nase. Seine Spitzen Eckzähne verletzten die Lippen und Gackt strich mit seinem Daumen über HYDEs Mund, damit dieser seine Zähne wieder einzog. Dabei schüttelte Gackt langsam den Kopf, lächelte. Das machte HYDE immer, wenn er sich nicht traute, etwas zu sagen. Einfach die Vampirzähne ausfahren und damit auf die Lippe beißen, als würde dies seinen Mund versiegeln. „Hey, du kannst mir alles erzählen Bro. Ich sags auch nicht unseren Eltern.“ HYDE nickte und wurde ganz aufgeregt, setzte sich mit Gackt aufs Bett und erzählte. „Ich war.. bei meiner Freundin!“ „WAS?“, rutschte es Gackt sofort heraus. Eine Freundin? Wie? Wann? Wo? Und vorallem WER? „Warum hast du mir nie von ihr erzählt?“ „Hab ich doch. Megumi, du weißt schon. Ich hab sie gestern Nacht in der Stadt getroffen und dann sind wir ausgegangen. Dann hat sie mich zu sich eingeladen und ich bin natürlich mitgekommen. Dann haben wir uns geküsst und den Rest kannst du dir sicher denken!“ HYDE begann, total euphorisch zu Grinsen. Gackt rutschte das Herz in die Hose. Es war passiert. Sein kleiner, süßer Bruder hatte sich in eine Frau verliebt! Das war das Ende. SEIN Ende!

Natürlich versuchte der ältere Bruder, sich nichts anmerken zu lassen und nickte nur verständnisvoll. „Und dann bist du den ganzen Tag geblieben?“ „Wir haben du weißt schon was gemacht und dann ganz viel geredet. Das wir nun zusammen sind und das unseren Eltern beibringen müssen.“ „Und wenn sie dagegen sind? Ich meine, Mutter hat sicher nichts dagegen, aber die Oishis sind schon eine Nummer für sich. Wenn die dich nicht wollen?“ „Dann schwängere ich Megumi einfach.“ „IST DAS DEIN ERNST???“ Geschockt sah Gackt seinen kleinen Bruder an. „Natürlich nicht yetzt. Irgendwann, wenn wir alt genug sind.“ „Das ist ein verdammter Scheißplan HYDE. Schlag dir das lieber aus dem Kopf.“ „Wieso? Hat Mum doch nicht anders gemacht.“ HYDE sah seinen großen Bruder vielsagend an. „Sonst würdest du nun sicher nicht hier sitzen, seien wir ehrlich.“ „Ich weiß, das musst du mir nicht sagen. Auch wenn Mum immer versucht, das abzustreiten. Aber das ist nicht das Thema. Thema ist, kleiner Bruder, das du nicht einfach irgendwelche Mädchen mit ins Bett nehmen sollst! Und dann auch noch Kinder mit ihnen machst!“ HYDE zuckte nur mit seinen Schultern. „Dann hoffe ich mal, das unsere Eltern die Ehe erlauben!“ Er stand langsam auf. „Ich muss nun ins Bett, ich gehe nur schnell unseren Eltern Bescheid sagen, das ich wieder da bin. Wenn du das nächste mal mit nach Mallepa kommst, muss ich dir unbedingt Megumi vorstellen. Sie ist die perfekte Frau und einfach nur wow! Wir sehen uns später Bro!“ HYDE tänzelte lächelnd und total verliebt aus dem Zimmer. Gackt seufzte: „Ich kanns kaum erwarten....“



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von: Futuhiro
2018-05-31T18:46:16+00:00 31.05.2018 20:46
„Dann schwängere ich Megumi einfach.“ ... XDDDDDD

Oh Gott, ich liege! Ich kann nicht mehr. XD

Ich muss sagen, mir tut Miyavi ja voll leid. Total missverstanden, der arme Kerl. Sollen sie ihm doch die Miete bezahlen, dann sind sicher alle glücklicher. :D
Antwort von:  PInku
01.06.2018 00:54
Freut mich, ich hatte schon ganz vergessen, das ich das geschrieben hatte XDDD

Ya, Miyavi ist echt ein wenig missverstanden. Über das Miete hatte ich tatsächlich auch schon nachgedacht, mal sehen was noch so passiert XD
Von: Futuhiro
2018-04-02T15:12:26+00:00 02.04.2018 17:12
Auch nicht schlecht. XD

Ich hab schon gelacht, als ich nur die Beschreibung vorn auf der Startseite gelesen habe. So "Bitte was, Miyavi ist ihr Kind? Das kann doch bloß schiefgehen!" XD ... und dann beim Lesen hab ich gemerkt, daß ich damit wohl nicht ganz falsch liege. :D

Den Wechsel im Tonfall finde ich ziemlich cool. Erst diese gestelzte, noble Ausdrucksweise gegenüber ihren Eltern, und dann der Jugendlichen-Jargon à la "Ey, Bro, hass'e Bock!?", wenn sie unter sich sind. XD Sehr schön.

Also den Anfang fand ich wie erwartet sehr vielversprechend. Es steht zwar im Genre Boys Love, aber ich schau trotzdem mal, wie lange ich die Story noch mitverfolge. Vielleicht wird´s ja gar nicht so schlimm. ^^
Antwort von:  PInku
02.04.2018 20:59
Oder? Sowas erwartet man von mir xD

Ich musste ya alle Vampire irgendwie unterbringen und ich finde, Miyavi passt perfekt in seine Aufgabe XDDD

Bei dme Tonfall dachte ich mir; Komm, das sind ya in der Story Yugendliche, als würden die echt so reden xD Das ist ya bei uns nicht anders, nur das wir nicht so extrem sind xD

Ich danke dir :D
Ya, das mit dem Boys Love steht da unter anderem wegen Lady Yoshiki, auch wenns hier ne Frau ist, ist das strenggenommen ya nur eine literarische Anpassung der Realperson xD Und wegen Gackt halt... Ich hoffe nicht, das diese Story allzu lang wird, das soll nur son kurzes Ding bleiben xD


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