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Que faire si? Oder: Was wäre, wenn ...?

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben :)

Entschuldigt, dass es so lange mit dem neuen Kapitel gedauert hat. Asche auf mein Haupt. Die Zeit ist gegen mich und meine Phantasie hat sich in die Ferien verabschiedet. :/
Ich hoffe, dieses Kapitel ist eine kleine Entschuldigung. :)

Ich wünsche euch viel Spaß am Lesen. Und ich hoffe, es wird nicht allzu konfus. ;P
Gan liebe Grüße
Bleibt alle Gesund Komplett anzeigen

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Du bist für mich …

Taichi musste grinsen, als ihn eine junge Frau ansprach und ihn um ein Foto bat. Er konnte sich einfach nicht daran gewöhnen, dass seine Schwester ihn förmlich ansprach. Er verstand aber die Beweggründe. Beide gingen gerade ihrer Arbeit nach. Wie würde es da aussehen, wenn sie einfach ‚Brüderchen ich brauche ein Foto von dir‘ in die Runde rufen würde. Sicherlich würde er ihr zurufen, dass sie genug Fotos von irgendwelchen familiären Anlässen von ihm hatte.

Gerade, weil sie Bruder und Schwester waren, wollten sich die Yagami-Geschwister beruflich aus dem Weg gehen. Da aber Hikaris oberster Chef – der nebenbei der Vater ihres Freundes war - ihr den Auftrag gegeben hatte, die Exklusivfotos des Diplomatentreffen zu erstellen blieb den Beiden keine andere Wahl, als diese abstruse Situation über sich ergehen zu lassen.
 

Um den ganzen Anlass noch verrückter zu machen würde Takeru den Artikel nicht nur für den Verlag von Fontaine, sondern auch für die ‚Ishida Group‘, schreiben. Sprich auch er müsste mit Taichi sprechen und zwar der japanischen Etikette entsprechend, da der Braunhaarige kein französisch sprechen konnte. Und wieso englisch sprechen, wenn beide japanisch reden konnten.

Als Taichi weiter über dieses Wirre Konstrukt nachdachte bekam er nur Kopfschmerzen und er ließ es besser bleiben.
 

„Ich weiß worüber du nachdenkst. Mir geht es genauso, Tai.“ Hikari hatte ihn auf Japanisch angesprochen und sie war sich sicher, dass außer Takeru sie niemand verstehen konnte. Sonst hätte sie es sich nicht getraut den japanischen Diplomaten zu duzen.

„Das weißt du, weil es dir genauso ergeht. Du bist meine Schwester und machst von mir berufliche Fotos. Takeru ist dein Freund und Arbeitskollege, sowie der Sohn von deinem Chef. Er wird nachher das Interview führen. Da kann man nur Kopfschmerzen bekommen.“

„Irgendwann werde ich dein Schwager sein, Tai. Spätestens dann hat das ein Ende, weil wir dann miteinander verwandt sind.“ Takeru hatte sich in das Gespräch der Geschwister eingemischt.

„Schwager?“; kreischte Taichi den Blonden an. „Du kannst von Glück reden, dass wir in der Öffentlichkeit sind.“

Der Blonde lachte, „Genau deswegen habe ich es gesagt.“

„Du spielst mit deinem Leben.“

„Wäre eine tolle Story ‚Diplomat schafft Journalisten um die Ecke‘. Wie gut, dass du die diplomatische Immunität besitzt“, stänkerte Takeru weiter.

„‘Journalist verpasst Diplomaten mit dämliche Gequatsche einen Herzinfarkt‘ wäre wahrscheinlicher, da ich den vorher bekommen würde, bevor du fertig bist mit erzählen“, konterte Taichi.

„Nichts der gleichen wird passieren, da die Schlagzeile lauten wird: ‚Fotografin hat ihren Bruder und ihren Freund mit ihrer Kamera erschlagen, weil sie nur Schwachsinn von sich geben.‘ Schluss jetzt ihr Zwei. Falls ihr es vergessen habt, wir arbeiten gerade“, rief Hikari aufgebracht dazwischen.
 

Drei Stunden später:
 

„Danke, für das Interview, Herr Yagami.“ Mit diesen Worten beendete Takeru das Gespräch.

„Ich habe Ihnen zu danken, Herr Takaishi“ Taichi grinste Takeru an. „Nur zu meinem Verständnis: Wir müssen das Gespräch jetzt nicht noch einmal auf Englisch führen, oder?“

„Richtig, da ich es einfach ins französische übersetzten kann.“

„Sehr schön. Ich habe nämlich schon Fusseln am Mund vom ganzen Gerede.“ Der Braunhaarige atmete erleichtert aus. Das hieß für ihn, dass er nach einem langen Tag sich endlich in sein Hotelzimmer verziehen konnte.

„Nur noch ein Foto, Herr Yagami.“ Genervt drehte er sich zu seiner Schwester um.

„Sie stehen gerade zwischen der japanischen und französischen Flagge, ein besseres Motiv kann es nicht geben.“

Als diese hinter ihn zeigte musste er lächeln. Für diese Details hatte seine Schwester ein Auge. Er nickte ihr kurz zu und gab ihr so das Einverständnis für das Foto.
 

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Erschöpft setzte sich Hikari auf die Bank. Nach den letzten anstrengenden Stunden wollte sie ein wenig entspannen.

Hatte sie Takeru richtig verstanden? Er wollte sie einmal heiraten? Oder hatte sie sich verhört? So wie ihr Bruder an die Decke ging, konnte sie sich nicht vorstellen, dass dies der Fall war.

Das Zusammenarbeiten mit ihrem Bruder und ihrem Freund war eine nervenraubende Erfahrung gewesen, die sie nicht wieder so schnell wiederholen wollte.
 

Sie wusste, dass Takeru als Kollege ein anderer Mann war, als er es im privaten Bereich war. Es war keine Seltenheit, dass sie eine berufliche Diskussion führten, die manchmal auch etwas lauter werden konnte.
 

Das ihr Bruder so knallhart sein konnte, war ihr neu. Für sie war er ein liebevoller Bruder, der sie vor allem beschützen wollte. Ihr Chaot, der immer für einen Spaß unter den Freunden zu haben war.

Seine Mimik und Gestik, sowie seine Stimme hatte sie fast gar nicht wiedererkannt. Sein typisches Lächeln war einem starren Gesichtsausdruck gewichen. Die warme Stimme klang fordernd und kühl, aber fokussiert. Sie war froh, dass sie keine Arbeitskollegen waren. Sie fragte sich, ob Mimi von dieser Seite wusste.
 

Sie ließ ihren Blick durch den Park wandern. Ein Springbrunnen plätscherte vor sich hin. Sie konnte die Spitze des Eiffelturms erkennen und als ihr Blick an einen Obelisken hängen blieb musste sie unwillkürlich an ihre erste Begegnung mit Louisa denken. Hier in der Nähe hatten sie ihr geholfen das Foto zu erstellen, welches Takeru für seine Kampagne ausgesucht hatte. Wie sie heute wusste hatte Louisa eben jenes Bild bei sich in ihrem Zimmer hängen.
 

„Genießt du deinen wohlverdienten Feierabend?“ Mit diesen Worten riss Takeru sie aus ihren Gedanken.

Als er sie gedankenverloren auf der Bank sitzen gesehen hatte, wollte er sie eigentlich sofort mit einem Kuss begrüßen. Er hatte seien Plan geändert, als er ihr ins Gesicht gesehen hatte. Zwar wirkte sie etwas entspannter als heute Morgen, trotzdem sah er wie erschöpft sie war. Trotzdem schien sie mit sich im Reinen zu sein. Ihr Blick ging verträumt vom Obelisken von Luxor zum Arc de Triumph. Es sah so aus, als ob sie in einer Erinnerung gefangen war.

Takeru wusste schon immer, wie sehr Hikari Paris liebte, aber es mit seinen Augen zu sehen, war eine andere Sache. Augenblicklich schlug sein Herz ein wenig schneller. Dieser Umstand konnte auch damit zusammenhängen, dass er immer noch ein schlechtes Gewissen, seiner Freundin gegenüber hatte. Der Blonde schämte sich immer noch, als er an sein Verhalten heute Morgen dachte. Dieser Umstand hatte ihn auch daran gehindert, sie zu küssen.
 

Erschrocken zuckte die junge Frau zusammen, als sie seine Stimme hörte. Hikari lächelte ihn an und bot ihm einen Platz neben sich auf der Bank an.

„Was ist los mit dir, Keru?“

„Was meinst du?“

„Du hast ein schlechtes Gewissen.“

„Sollte ich eines haben?“

„Sag du es mir.“

„Wie kommst du darauf, dass ich eines habe?“

„Dein Ernst?“

„Ähm …“

Genervt stöhnte sie auf: „Der Kuss!“

„Hä?“

„Du küsst mich nicht, wenn du ein schlechtes Gewissen hast.“

„Mh …“

„Normalerweise küsst du mich zu Begrüßung. Außer wenn wir in der Redaktion sind.“

„Du hast Recht. Es tut mir leid, wie ich auf die Sache mit deinem Presseausweis reagiert habe.“

„Du lagst aber richtig mit deinen Anschuldigungen.“

„Vielleicht, trotzdem hätte ich anderes reagieren müssen. Ich habe gesehen, wie fertig du bist und doch habe ich dir Vorwürfe gemacht. Ich habe dich wie eine normale Kollegin behandelt, dass bist du aber bei weitem nicht.“

„Es war auch ungewohnt den Chefredakteur nur in Boxershorts vor mir stehen zu sehen.“ Hikari musste lächeln.

Takeru erwiderte ihr Lächeln und legte sanft seine Hand auf ihre. „Mir ist unter der Dusche sogar eine Lösung eingefallen, wie wir den Schlamassel aus der Welt geräumt hätten.“

Sie legte ihre Hand auf seine Wange. „Und die Lösung wäre gewesen?“

„Ich hätte dir einen Presseausweis nach Absprache mit Fontaine von seinem Verlag gegeben. Die Fotorechte hätten wir dann zusammen mit Hiroaki und Fontaine geklärt. Glaube mir, mein Vater hätte gewonnen.“ Während er gesprochen hatte kam er mit seinem Gesicht ihrem immer näher.

„Das wäre eine gute Lösung gewesen. Ich möchte nicht mehr über die Arbeit sprechen.“ Kaum hatte sie ihren Satz beendet, verschloss sie sanft seine Lippen mit ihren.

„Hast du immer noch ein schlechtes Gewissen?“

Der Blonde nickte leicht. Sofort küsste Hikari ihn sanft auf die Wange. „Musst du nicht.“

„Danke dir. Du bist die Beste.“ Takeru sah liebevoll in ihre Augen. Dabei zog endlich das schwarze Jackett aus, das er neben sich auf die Bank legt und lockerte seine Krawatte. „An was hast du gedacht, als du so verträumt Richtung Triumphbogen geschaut hast?“

„An die erste Begegnung mit Louisa. Auf dieser Bank hat sie mir viel von der Geschichte Frankreichs erzählt. Dort drüben hat sie das Foto erstellt, was dir so gut gefallen hat und sie in ihrem Zimmer hängen hat. Ich hätte nie im Leben damit gerechnet, dass ich mal mit ihrem Bruder auf der gleichen Bank sitzen werde und er mein Freund ist. Die Krönung dieser Geschichte ist, dass ihr Bruder der Bruder meines besten Freundes ist. Der wiederum ist der beste Freund meines Bruders. Das berufliche Kuddelmuddel lasse ich jetzt mal außen vor. Das Leben schreibt schon verrückte Geschichten. Findest du nicht?“

Während sie gesprochen hatte, hatte Takeru seine Sitzposition so geändert, dass er seine Beine rechts und linkes neben der Bank stellt hatte. So konnte er Hikari in seine Arme ziehen und sie ihren Kopf an seine Brust legen und er legte seine Hände zärtlich auf ihren Bauch.

„Da hast du recht. Ich bin froh, dass ich in deinen Augen kein eingebildeter Fatzke mehr bin.“

Sie musste lächeln, als sie an die erste Begegnung mit Takeru dachte.

„Ich bin froh, dass wir uns nicht mehr so anzicken wie damals.“

„Oh je, dass waren Zeiten. Bist du bereit?“

Hikari richte sich auf und drehte ihren Kopf um in seine Augen blicken zu können. „Wofür?“

„Mein Urlaub hat heute Abend begonnen. Ich wollte mit dir morgen nach Giverny fahren.“

Ihre Augen fingen an zu strahlen. „Natürlich. Ich freue mich total auf den Garten von Monet.“

Sein Herz hatte wieder einen Freudensprung gemacht, als er bemerkte, wie sehr sie sich über den Ausflug freute. Ihre bernsteinfarbenen Augen sahen in überrascht und verliebt an. Ihre kleine Falte, die sich immer zwischen den Augenbrauen bildete, wenn sie müde wurde fiel ihm auf.

„Lass uns gehen. Der Tag war anstrengend und du musst endlich zu Ruhe kommen. Nicht dass du mir noch zusammenbrichst.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Wange. Danach zog er sie auf ihre Beine und trat mit ihr dein Heimweg an. Hand in Hand schlenderten sie durch Paris.
 

„Keru?“

„Ja!“

„Wie meintest du das mit dem heiraten?“

„War klar, dass du das gehört hast“, brummte der Blonde. Er zog sanft an ihrem Handgelenk, damit sie stehen blieb.

„Also nicht?“

Takeru umarmte sie und sah ihr in die Augen. „Du hast die Antwort auf deine Frage eigentlich schon gehört.“

Verwirrt schaute Hikari ihn an.

„Du wirst es bald merken, Sonnenschein.“ Schnell küsste er ihre Wange.

„Du-“

„Ich werde zu diesem Thema nichts mehr sagen.“

„Eingebildeter Fatzke“, rief sie empört aus.

„Ich liebe dich auch, Hika.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tasha88
2021-12-22T21:41:16+00:00 22.12.2021 22:41
das war ein tolles und lustiges Kapitel :)
Journalist und Diplomat von Fotografin erschlagen :D

und dann das mit dem heiraten ;) ich muss lachen ^^



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