Zum Inhalt der Seite

Attack on Titan

Flügel der Freiheit
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

"Das Gericht"

“Ist das euer Ernst?! Was soll der Mist, Nile?”

“Es tut mir leid, aber Befehl ist Befehl.”

“Lass mich wenigstens mit Erwin sprechen!”

“Das ist dir leider nicht erlaubt.”

“Was? Wieso nicht?”

Er seufzte einmal.

“Kira… ich führe die Befehle nur aus. Ich weiß nicht, wieso du nicht mit ihm reden darfst. Nehme es bitte erstmal so hin und warte das Tribunal ab.”

Niedergeschlagen saß ich angekettet auf einem Bett, in einer Gefängniszelle zu der mich Nile Dawk, Kommandant der Militärpolizei, geführt hatte. Ich mochte die Militärpolizei nicht, doch mit Nile verstand ich mich ganz gut und hatte mich über die Jahre mit ihm angefreundet.
 

Nachdem die Mission, Rückeroberung von Trost, erfolgreich war, verhaftete die Militärpolizei Eren und steckten ihn in eine Zelle. Nur leider taten sie dies auch mit mir. Sie wussten das er mein Bruder war und hatten Angst, ich könnte auch ein Titan sein. Ich glaube nur dass die Wahrscheinlichkeit ziemlich gering war, da über all die Jahre nichts in dieser Richtung geschehen war. Aber nun gut. Jetzt sollte das Gericht über uns entscheiden. Dieses wird durch niemand anderem als Darius Zackly entschieden. Er hat das Kommando über alle Divisionen.
 

Hier saß ich nun und wartete auf mein Urteil. Eren wurde als erster hineingeführt. Ich sollte erst etwas später dazu geführt werden.

Und dann war es auch schon soweit. Zwei Wachen holten mich aus der Zelle, ketteten meine Hände hinter meinem Rücken fest und führten mich einen langen Flur entlang, zu einer großen Doppeltür die in die Gerichtshalle führte. Die Tür öffnete sich und alle Augen waren auf mich gerichtet, als ich mit langsamen Schritten nach vorne ging und neben Eren zum Stillstand kam. Eren kniete auf dem Boden, seine Hände hinter dem Rücken an einer Eisenstange festgekettet und seinen Blick auf dem Boden gerichtet. Ich sah kurz zu Erwin und Levi, und bemerkte den besorgten Blick des Blonden. Dann aber, richtete ich meinen Blick stur nach vorne und sach Generalissimo Zackly direkt in die Augen. Dieser rückte kurz seine Brille zurecht und fing dann an zu sprechen.

“Kira Jäger….”

Als mein Name fiel, schnellte Erens Blick zu mir nach oben und er sah mich ziemlich überrascht an. Ich hielt meinen Blick weiter nach vorne gerichtet.

“......dir wird vorgeworfen, dass du dich ebenfalls in einen Titanen verwandeln kannst. Möchtest du dich dazu äußern.”

Mir war klar, wer dafür verantwortlich war das ich nun hier stand. Mein Blick wanderte kurz abwertend in Richtung des Schuldigen. Es war Pastor Nick vom Mauerkult, die die Mauern als eine Art Gottheit ansehen. Sie fürchteten die Titanen sehr. Dann ging mein Blick wieder nach vorne.

“Natürlich möchte ich mich dazu äußern. Mir ist es nicht bekannt, das ich ebenfalls ein Titan sein soll. Über all die Jahre, die ich schon beim Aufklärungstrupp bin, ist nie irgendetwas in diese Richtung vorgefallen.”

“Das ist doch Schwachsinn!” meldete sich Nick auf einmal.

“Sie ist immerhin die Schwester von diesem Titanjungen! Die sind eine Bedrohung für uns alle!”

“Du grunzt ja ganz schön laut du blödes Schwein.”

Mein Blick wanderte überrascht und geschockt zugleich in Richtung Levi. Der hatte manchmal ein dermaßen loses Mundwerk, das man einfach nur den Kopf schütteln konnte.

“Du kannst hier nicht einfach jemanden verurteilen ohne irgendwelche Beweise dafür zu haben. Bei Eren ist es anders. Bei ihm gibt es Zeugen.”

Die Mitglieder des Mauerkults wollten gerade wieder zum reden ansetzen, als Darius paar Mal auf den Tisch klopfte und um Ruhe bat.

“Ruhe jetzt! Kira, da uns die Beweise dazu fehlen, die belegen dass du ebenfalls ein Titan bist, wird das Urteil über dich fallen gelassen und du bleibst weiterhin beim Aufklärungstrupp. Was dich angeht Eren, möchte ich dir gerne eine Frage stellen. Bist du fähig, wie bisher als Soldat deinen Dienst an der Menschheit zu leisten, während du Gebrauch von deiner Kraft als Titan machst?“

“Ja, das bin ich!”
 

Doch die Militärpolizei und der Mauerkult hatten etwas dagegen. Sie gingen Eren an und beschuldigten Mikasa, ebenfalls ein Titan zu sein. Eren passte dies gar nicht und wurde sauer. Daraufhin gab Nile den Befehl die Waffen auf ihn zu richten. Dann sah ich jemanden an mir vorbeigehen, auf Eren zu, und fing an diesen zu verprügeln. Levi wollte beweisen dass er harmlos ist und das er Eren auf jeden Fall unter Kontrolle hat.

Ich hingegen bekam schon nichts mehr mit. Mein Atem ging schwer, der Schweiß lief mir die Stirn hinab und mein Körper fing an zu zittern. Meine Sicht schwand langsam immer mehr.

“Gut, meine Entscheidung ist gefallen. Eren du wirst…..”

Darius brach mitten im Satz ab, als sein Blick in meine Richtung ging.

Ich konnte mich nicht mehr halten und brach schlussendlich zusammen.
 

Als ich wieder zu mir kam, lag ich in einem anderen Zimmer. Ich öffnete langsam meine Augen und nahm eine Gestalt neben meinem Bett wahr.

“Na endlich, du bist wach.”

Ich musste paar mal blinzeln, damit ich erkennen konnte wer da saß.

“E..eren?”

“Wie geht es dir?”

Ich richtete mich vorsichtig auf und lehnte mit dem Rücken am Kopfende an der Wand.

“Ich schätze ganz gut. Was ist passiert?”

“Du bist ohnmächtig geworden, als Zackly gerade das Urteil verkünden wollte. Der Hauptgefreite hatte dir sofort die Fesseln abgenommen, während der Kommandant dich hierher getragen hatte.”

Ich sah ihn etwas überrumpelt an.

“Und… wie lange war ich weggetreten?”

“Einen ganzen Tag.”

“Was??”

Ich sah ihn fassungslos an. Na super. Levi wird mich köpfen und von Erwin darf ich mir bestimmt wieder einen Vortrag anhören.

“Sag mal Kira….”

Ich sah ihn fragend an.

“....ist es wahr, dass du meine Schwester bist?”

Dieser erwartungsvolle Blick mit dem er mich ansah, überraschte mich ein wenig. Würde er sich freuen eine große Schwester zu haben?

“Ja, ist es.”

“Aber wieso haben meine…..ich meinte unsere Eltern mir nichts von dir erzählt?”

“Hm…. Vielleicht weil Mutter der Meinung war, das ich kein gutes Vorbild für dich sei? Genau weiß ich es aber nicht. Sie hielten nichts vom Aufklärungstrupp. Aber ich hatte ihn bewundert. Ich wollte ihnen unbedingt beitreten. Mit 10 hatte ich bereits meine Ausbildung begonnen und bin danach dem Aufklärungstrupp beigetreten. Das ist mittlerweile 15 Jahre her.”

Eren sah mich mit einem irritierten und zugleich fassungslosen Blick an.

“Aber… vor 15 Jahren..”

“Ich hatte unsere Eltern verlassen wo Mutter hochschwanger mit dir war. Seitdem hatte ich sie nicht mehr gesehen. Sie wollte dich anscheinend davor bewahren, nicht dem selben nach zu streben wie ich. Aber das hat wohl nichts gebracht. Vor 6 Jahren hatte ich dich nämlich am straßenrand gesehen, als wir von einer Expedition kamen. Wenn man es genau nimmt, sind wir auch nur Halbgeschwister. Wir haben den selben Vater, aber nicht die selbe Mutter. Ich wurde mit in die Ehe gebracht.”

Ich lehnte meinen Kopf gegen die Wand. Eren brachte die ganze Zeit kein Wort mehr heraus. Ich sah ihn fragend an.

~War das zu viel Info auf einmal?~

“Eren? Alles klar?” fragte ich ihn vorsichtig. Doch es kam keine Antwort.

“Eren?”

“Ämh..was?”

Ich lachte ihn unsicher an.

“Ist alles in Ordnung?”

“Ja…., entschuldige. Ich musste das erstmal verarbeiten. Das war alles ziemlich viel in letzter Zeit. Erst die Verwandlung in einen Titanen und jetzt habe ich auch noch eine Halbschwester.” kratze er sich verlegen am Kopf.
 

Plötzlich klopfte es an der Tür und ging direkt auf. Eine bekannte Brillenträgerin lugte hindurch.

“Ah, sie ist wach.”

Dann stieß sie die Tür ganz auf und kam rein. Doch Hanji war natürlich nicht alleine, denn sie hatte Levi und Erwin im Schlepptau. Und wenn Blicke töten könnten, dann wäre ich mittlerweile mehr als tot. Levi hatte einen so finsteren Blick drauf, das ich mir schnell die Decke über den Kopf zog.

“Du brauchst dich gar nicht zu verstecken Kira! Wenn du wieder gesund bist, dann gnade dir Gott. Ich werde dir das Training dann zur Hölle machen!”

Ich zog mir seufzend die Decke vom Kopf.

“Levi, sei nicht so gemein zu ihr.” verteidigte Hanji mich.

“Ich soll nicht so gemein sein? Sie hat schon wieder einen Befehl missachtet und dazu noch ihre Gesundheit auf’s Spiel gesetzt!”

“Tjia, so ist sie nun mal eben. Wie geht’s dir denn Kira? Hast du noch Fieber?”

Hanji legte mir ihre Hand auf meine Stirn.

“Hm..scheint nicht so. Das ist super. Dann bist du bald wieder fit.” grinste sie mich an.

“Ääääh...eine Frage. Wie ist das Urteil eigentlich ausgefallen? Hab’s nämlich nicht mehr mitbekommen. Das Letzte was ich noch weiß ist, das Levi Eren verprügelt hat.”

Ich warf Levi einen stechenden Blick zu. Er gab nur ein “Tz.” von sich.

Dann trat Erwin ein mein Bett heran.

“Eren ist jetzt Mitglied des Aufklärungstrupps. Er wurde erstmal in die Obhut von Levi gegeben. Eren soll lernen seine Titanenkräfte zu kontrollieren. Unser Ziel wird der Keller eures Hauses sein in Shiganshina. Angeblich sollen wir dann mehr über die Titanen erfahren.”

Dann wand sich Eren an mich.

“Weißt du was in dem Keller ist Kira?”

“Nein, tut mir leid. Ich durfte nie dorthin.”

“Wie dem auch sei…” sprach Erwin weiter. “.... wir wollen vom Bezirk Karanes aus nach Shiganshina gelangen.”

“Verstehe.

“Aber vorher wollen wir natürlich die neuen Rekruten einsammeln.” grinst Hanji breit.

Stimmt, die neu ausgebildeten Soldaten müssen sich noch für ihre Divisionen entscheiden. Eine Weile herrschte Schweigen.
 

“Könntet ihr Kira und mich bitte kurz alleine lassen.” meldete sich Erwin dann auf einmal.

Levi und Hanji gingen vor, während Eren aufstand, mir noch kurz einen aufmunternden Blick zuwarf und dann ebenfalls den Raum verließ.

Erwin setzte sich dann auf dem Stuhl, auf dem Eren zuvor gesessen hatte, beugte sich nach vorne mit den Ellenbogen auf die Knie und sah mich mit einem leichten Lächeln an.

Ich schau ihn skeptisch an.

“Was ist?”

“Was soll ich bloß mit dir machen Kira.. Ich kann dieses Missachten von Befehlen nicht ewig durchgehen lassen. Es waren zwar bis jetzt immer nur Kleinigkeiten, aber es ist nur eine Frage der Zeit bevor du einen fatalen Fehler machst. Wenn du dein Leben im Kampf gegen die Titanen im gesunden Zustand riskierst ist es was anderes, aber nicht in deinem jetzigen.”

Mein Blick wanderte zu meinen Händen die vor mir auf der Decke lagen.

“Ich gehöre zwar zu deiner Einheit, aber ich bin eine Soldatin wie alle anderen auch. Also ziehe doch endlich Konsequenzen, sonst werde ich es wahrscheinlich immer wieder tun und nie etwas daraus lernen.”

“Du bist nicht….” doch er brach den Satz ab, verkrampfte sich leicht und stand schlussendlich auf.

“Du solltest jetzt noch ein bisschen schlafen, damit du morgen fit bist wenn wir die neuen Rekruten in Empfang nehmen. Ich möchte dich nämlich dabei haben. Hanji wird mitkommen, falls du einen Rückschlag erleiden solltest.”

Ich nickte nur ohne meinen Blick von der Decke zu nehmen.

“Gut. Dann bis morgen Kira.”

Und so drehte er sich um, öffnete die Tür und ließ mich zurück. Mein Blick wanderte dann zu der geschlossenen Tür und verweilte dort.

~Wieso konnte ich dir bis heute nicht meine Gefühle gestehen…~



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück