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Glücksverfluchte

Die Champions von Asteria
von

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Eisen und Gold Teil 1

Der Mond stand hoch am Himmel und sein Schein drang bis in die tiefsten Häuserschluchten von Shinju hervor, als die Kutsche vor dem Fuchsbau hielt. Enzo zog von innen den Vorhang auf und ließ die Wartenden ein, staunte jedoch nicht schlecht, als nebst seinen erwarteten Gästen noch eine weitere Person hinzustieg.

„Miss Mirako, welch ein seltener, aber wundervoller Anblick. Ihr seid so bezaubernd wie immer“, begrüßte er die Kitzune mit fast schon schnurrender Stimme, griff umgehend nach ihrer Hand, der er einen kurzen, fast schon angehauchten Kuss der Ehrfurcht gab, bevor er ihn in einen zweiten, direkten auf die Finger übergehen ließ.

„Die Freude ist ganz meinerseits, Gourmet...“, antwortete sie schüchtern, bevor sie die Hand wieder zurückzog. Als Tochter von Mirabelle besaß sie einen ähnlich hohen Stellenwert für die Ghule der Notre Chose wie ihre Mutter und nachdem Enzo klar wurde, dass er bei letzterer keine Chance in absehbarer Zeit haben würde, nutzte er jede Gelegenheit, um um Mirako zu buhlen. Zwar machte ihm niemand seinen Chefplatz streitig, aber die Liaison würde es noch weiter festigen, auch wenn sie leider nicht annähernd an die Schönheit ihrer Mutter herankam, selbst wenn sie sich heute wirklich herausgeputzt hatte. Aber man musste nehmen, was man kriegen konnte, das war schon immer Enzos Devise gewesen, sonst hätte er auch niemals das Guhldasein über all die Jahre überlebt...
 

„Mirako wird ihre Mutter besuchen“, meldete sich da Ezra und schloss die Vorhänge, auf dass sich die Kutsche holpernd in Bewegung setzen konnte. Mittlerweile sah man diese Gefährte immer häufiger auf den Straßen Shinjus, sie verdrängten die mit Personenkraft angetriebenen Rikschas, denn es ging einfach schneller und man war dank des halbwegs geschlossenen Wagens unter sich. Für heute war es das optimale Fortbewegungsmittel.

„So kurz davor?“, wollte Enzo wissen. Mirako verstand nicht, worauf er hinaus wollte, schaute unsicher zu Ezra, der jedoch ihrem Blick auswich.

„Kurz vor was?“, fragte sie ihn, doch bevor er antworten konnte, ergriff Enzo das Wort.

„Hat Meister Hunter es euch nicht erzählt. Heute Nacht werden wir...“

„... den Gouverneur um eine halbe Tonne reines Asterid erleichtern. Das hatte ich dir doch erzählt“, unterbrach Shiro ihn und funkelte den Gourmet finster an, der mit einem hämischen Grinsen antwortete.

„A-ach so... ja, das hattest du mir erzählt. Ich wünsche im Übrigen den anwesenden Herren auch im Namen des schwarzen Tisches viel Erfolg bei der Mission.“

Das Fuchsmädchen verbeugte sich kurz, so gut es in der engen Kabine ging, und die drei Männer nickten ihr dankend zu, bevor Ezra weiter ausführte:

„Shiro wird sie begleiten und später zu uns stoßen, wenn wir das Asterid gefunden haben.“

„Verstanden“, antworte Enzo tonlos, behielt sich Ezras Kommentar aber im Hinterkopf. Sie hatten eigentlich geplant, zusammen das geheime Asteridlager zu finden, damit Shiro sich in seiner Fuchsgestalt durch den Boden gräbt. Wenn er aber nicht dabei sein würde, dann war der Plan nicht durchführbar...
 

„Wir sind da“, kam es von vorne. Durch den Schlitz der Vorhänge baute sich der Felsen auf, in den aus Holz, Stein und Metall das boshafte, schwarze Monster, das die Shinjuer angsterfüllt Hungerkäfig nannten, gehauen wurde. Stumm verabschiedeten sich die Kitzune und ließen die beiden allein.

Doch noch wollte Enzo sein Gegenüber nicht konfrontieren. Erst als die Kutsche sich wieder in Bewegung setzte und sie langsam in Richtung Schloss losfuhr, fing der Koch an, als er wusste, dass die anderen definitiv außer Hörweite waren.

„Du hast ihr also wirklich nichts erzählt...“ Bewusst wählte er seine Frage als Vorwurf, denn Mirakos Reaktion hatte klar gemacht, dass sie nichts von ihrer Befreiungsaktion wusste und diese Planänderung auch Enzo störte.

Nachdem das Asterid geborgen sein würde, sollte ein Teil davon im Tunnel und ein anderer Teil in der Nähe des Hives, das große Kraftwerk der Stadt, gesprengt werden, um für Verwirrung zu stiften und einen Einbruch vorzutäuschen, wodurch niemand den Hungerkäfig bewachen würde und man Mirabelle aus dem Todestrakt befreien würde – zusammen mit allen anderen Gefangenen, um einen Aufstand anzuzetteln. Das sollte die Stadtwache lang genug beschäftigen. All das stand nun auf der Kippe und Mirako war zudem ein Faktor, der bisher noch nicht in der Gleichung aufgetreten war. Ezra indes ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, während der Glimmstängel in seinem entspannten Grinsen langsam die Kutsche mit dünnen Schwaden füllte.

„Wenn wir sie einweihen ist das riskanter, als wenn wir sie außen vor lassen. Ich kenne Mira schon viel länger als du und weiß daher auch, wie nervös sie in solchen Momenten wird. Wenn sie sich vor lauter Aufregung gegenüber Belle verplappert, dann kann es passieren, dass ihre Mutter sich irrational verhält.

„Warum sollte sie das tun, wenn wir sie rausholen wollen?“

„Weil Belle bei aller Professionalität bisweilen zur Willkür neigt und von dem, was Shiro ihr so erzählt hat, kann es sein, dass sie aktuell nicht gut auf mich zu sprechen ist. Nicht zuletzt war es aber auch Belles Wunsch, ihre Tochter zu sehen, denn sie glaubt nicht daran, dass ich ihr helfen werde. Unserer Partnerschaft zuliebe will ich ihr diesen Wunsch auch erfüllen.“

„Wie ritterlich“, knurrte Enzo sarkastisch, lehnte sich zurück und fuchtelte den Rauch vor seinem Gesicht weg, bevor er fortfuhr: „Und was steckt noch dahinter? Jetzt ohne Märchen, wenn möglich? Nein, lass mich raten: Du willst Shiro aus der Schusslinie nehmen.“

Ezras Grinsen wich umgehend einem ernsteren Gesichtsausdruck. Er nahm die Zigarette aus dem Mund und blies den Rauch in einer dicken Wolke aus seinen Nasenlöchern. Die Frage beantwortete er aber nicht.

„Also doch... Du liebst diesen Jungen.“

„Ich wüsste nicht, was dich das angeht. Aber ich weiß, dass Shiro sich selbst in einem Ansturm von Dämonen noch schützend mit dem Schwert vor mich stellen würde. Und das will ich nicht. Er soll nicht wegen meiner Fehler draufgehen. Wir ziehen das gemeinsam durch, du und ich, niemand sonst. Mehr werden wir auch nicht benötigen.“

„Und wie wollen wir uns aus dem Tunnel graben?“

„Das lass ruhig meine Sorge sein.“

Enzo kniff die Augen zusammen.

„Heißt das... ich werde dich endlich mal in Aktion sehen?“

„Vielleicht. Wenn es sich nicht vermeiden lässt.“

Bei diesen Worten überkam den Koch ein breites Schmunzeln und ein klangloser Lacher, dann griff er in sein Gewand und holte zwei Masken hervor; die eine bedeckte nur die Augen und kontrastierte ihr tiefes Schwarz mit silbernen Verzierungen und spitzen Ausläufern, die andere war für das komplette Gesicht gedacht und zeigte ein goldenes, ausdrucksloses Gesicht, dem man Lippen und Augen in einem Mitternachtsblau geschminkt hatte.

„Welche willst du?“, fragte er und hielt sie seinem Gegenüber zur Auswahl hin. Die Hochzeit sollte die Verbindung zwischen Ost und West darstellen, also gab es einen Maskenball nach Cher Enfanter Vorbild, jedoch sollte man dazu Shinjuer Garderobe tragen, was auch der Grund war, warum beide in langen Yukatas in dieser Kutsche saßen.

„Spielt das wirklich eine Rolle?“, meinte Ezra nur missmutig und griff sich die Augenmaske, setzte sie sich sofort auf, denn das Schloss konnte nicht mehr allzu weit sein.

„Sag bloß du magst keine Feiern.“

„Nicht solche, auf denen ich arbeiten muss. Du magst dich ja vielleicht in der hohen Gesellschaft halbwegs auskennen, aber für mich ist das gerade die Höhle des Tigers. Und noch dazu tragen wir beide das Blut eines Lords an unseren Fingern... Was ist eigentlich mit seiner Schwester passiert?“

„Die haben wir an die Karawanen verkauft.“

„Was?!“

„Du wolltest doch, dass sie verschwindet! So hat sie ein gesichertes Leben, immerhin kennen die Karawanen die grüne Einöde so gut, wie niemand sonst.“

„Ja, aber ich wollte nicht, dass sie in die Sklaverei geschickt wird!“

„Das ist dein Problem. Du hast sie doch auch nur nicht töten wollen, weil sie so hübsch war. Deine Schwäche für schöne Frauen wird dich eines Tages noch ins Grab bringen, das sage ich dir.“

Ezra knirschte wütend mit den Zähnen. Es war ein Fehler gewesen, Enzo hierfür zu verpflichten, das wurde ihm mittlerweile immer mehr bewusst, auch wenn er nicht umhin kam, die Wahrheit seiner Worte anzuerkennen. Wäre zumindest nicht das erste Mal gewesen, dass ihm eine Augenweide zum Verhängnis wurde.

Aber dennoch: Nach dieser Geschichte würde er wohl die Zusammenarbeit mit der Notre Chose massivst einschränken. Man folgte einfach nicht mehr den gleichen Überzeugungen.
 

Die Kutsche hielt und der Fahrer setzte die beiden darüber in Kenntnis, dass sie am Ziel angekommen waren. Vor den beiden baute sich das gigantische Schlosstor aus Ebenholz auf, größer als dass es von nur einem Mann bewegt werden könnte. Normalerweise fest verschlossen, blieben die beiden Tore heute aber geöffnet und unzählige Schaulustige hatten sich davor versammelt, um einen Blick in das zu erhaschen, was sonst dem gemeinen Volk verschlossen blieb. Rein kam trotzdem niemand ohne eine Einladung, dafür sorgte ein halbes Dutzend Wachen, unterstützt von einigen Nebelhunden, deren graues, leichtes Fell schlaff herunterhing und bei jeder noch so kleinen Bewegung umher wehte wie dicke Nebelschwaden – daher der Name.

„Einen schönen guten Abend, edle Herren. Wenn ich um Eure Einladungen bitten dürfte?“, säuselte einer der Diener, der auf sie zugekommen war, gekleidet in einem für diesen kühlen Abend viel zu dünnen Gewand, das wohl absichtlich so viel seiner unbehaarten Brust freigab. Für Ezra und Enzo, als Leute der Unterhaltungsbranche, kein ungewöhnlicher Anblick: Man musste nun einmal jeden Geschmack treffen, wenn man die Gäste zufriedenstellen wollte. Und eigentlich war der junge Elf in allen Facetten sicherlich nicht unattraktiv. Shiro würde er sicherlich gefallen, dachte sich Ezra, ließ sich davon aber nicht weiter ablenken, immerhin hatten sie etwas zu erledigen.

„Ah Enrico du Carré, Chefkoch des Rose Blanche. Und wer ist Eure... stattliche Begleitung?“ Der junge Mann betrachtete Ezra von unten nach oben, biss sich leicht auf die Lippen. Wie schön: bei den passenden Herren hatte seine Ausstrahlung ähnliche Wirkungen wie bei der Damenwelt. Auch wenn das nicht auf Gegenseitigkeit beruhte. Aber für seine Maskerade jetzt gerade könnte das ganz nützlich sein.

„Jean Bordeaux, Winzer aus den südlichen Gebieten der ehemaligen Republik Calais. Monsieur du Carré hatte mich als seine Begleitung zu dieser hohen Festlichkeit erwogen. Leider war es sehr spontan, doch damit ich nicht mit leeren Händen hier stehe, habe ich einen großartigen Jahrgang aus eigener Kelterei mitgebracht, als Zeichen meiner Dankbarkeit. Ich hoffe er mundet dem Paar“, stellte er sich in dem charmantesten Ton vor, den er aufbringen konnte und zeigte eine Flasche Wein vor. Das Etikett an sich, mit seinen goldenen Verzierungen triefte geradezu vor Exklusivität und Luxus, ebenso der teuer verzierte Korken aus Gold, sodass der Diener große Augen bekam. Dass der Inhalt an sich nur zweitklassiges Gesöff war, musste er ja nicht wissen.

„Welch eine erlesene Aufmerksamkeit. Aber Geschenke für das Brautpaar sind überhaupt nicht vorgesehen, werter Herr.“

„Ich bestehe darauf, dass er übergeben wird. Ein guter Wein sollte immer geteilt werden.“

Der Bursche verbeugte sich lächelnd und sagte: „Ich hoffe, Ihr versteht, dass wir ihn vorkosten müssen, aber ich werde ihn sehr gern vorbeibringen.“

„Das wäre mir eine große Ehre“, antwortete Ezra ebenso mit einer Verbeugung, als der Diener die beiden mit einer Handbewegung zum Eintreten aufforderte.
 

„Alle Achtung... der hatte dir ja aus der Hand gefressen“, meinte Enzo annerkennend, als sie den Hof betraten, auf dem bereits viele Gäste unterschiedlichster Rassen versammelt waren, allesamt maskiert und in Shinjuer Mode gekleidet. Die einzig unmaskierten waren die Diener, die mit Tabletts umhergingen und den Gästen Knabbereien reichten und die leicht bekleideten Tänzer und Tänzerinnen (auch hier war bei Geschlecht, Alter und Rasse für jeden Geschmack etwas dabei) sowie die Musiker, die mit einer faszinierenden Komposition östlicher und westlicher Traditionen die Aufmerksamkeit der Gäste erhaschte. Auch Unterhaltungskünstler waren zu finden, wie ein Feuerschlucker, ein Papierpuppenspieler oder diverse Artisten.

Es waren große Fackeln aufgestellt worden, die den gesamten Hof erhellten. Dazu leuchtete das Mosaik des Familienwappens strahlend hell; das rot der Blüten kam in hellen Pastelltönen besonders zur Geltung. Ob die Steine gläsern waren und mit Leuchtröhren von unten angestrahlt wurden, oder ein komplexer Zauber sie zum Leuchten brachte, konnte man nicht erkennen, aber beide Techniken mussten eine ziemliche Arbeit gemacht haben.

Im Hintergrund wurden anscheinend die letzten Vorbereitungen für ein großes Abschlussfeuerwerk getroffen, das wohl mit dem Prädikat „Gewaltig“ ausgezeichnet werden würde, denn es wurde genug Schwarzpulver angeschafft, um eine Hundertschaft auszurüsten. Ezra beobachtete auch die Wachleute, die an jedem strategischen Posten aufgestellt waren und alles und jeden im Blick behielten.

„Wenn nötig, müssen wir den ein oder anderen kampfunfähig machen. Hoffentlich geht das auch ohne Waffen...“, murmelte er. „Hast du in den letzten Tagen eine Ahnung bekommen, wo der Zugang versteckt sein könnte?“

„Ja, ich habe mich ein paar Mal im Schloss 'verlaufen'. Es gibt eine verschlossene Tür im hinteren Teil des Kellers. Unscheinbar, aber viel zu gut gesichert und bewacht, als dass es sich um eine Vorratskammer für Reis handeln könnte. Lass uns erst einmal aufteilen und unter die Leute mischen, bis wir eine passende Gelegenheit gefunden haben, dorthin zu gehen“, meinte Enzo und wollte sich gerade aufmachen, da fügte er hinzu: „Und Ezra, sei auf der Hut, wenn du dem Brautpaar begegnest. Insbesondere vor der Prinzessin solltest du aufpassen, was du sagst...“

Dann drehte sich der Koch um und marschierte in Richtung einer Gruppe von Herren und Damen, die ihn anscheinend bereits trotz Maske erkannt haben. Ezra verdrehte die Augen und stöhnte genervt, während er nach einem Canapé griff, das ihm eine hübsche Menschendienerin auf einem Silbertablett darreichte: „Aufpassen was ich sage... Was soll schon groß passieren? Soll ich zu viel sabbern, oder was?“
 

Colonel de Lacour konnte den Griff um den schwarzen Gürtel ihres himmelblauen mit Wolken bestickten Kimonos, der am Rücken zu einer breiten, schmetterlingsförmigen Schleife gebunden war, einfach nicht lockern. Zu sehr machte sie es nervös, an jener Stelle nicht ihr Rapier zu wissen und im Hinterkopf hatte sich der Gedanke, dass etwas passieren könnte, festgesetzt wie ein quälender Nachtmar, der ihr Wohlbefinden ganz und gar auffraß.

Es half da auch weder der vorzügliche rote Cher Enfanter Tropfen in ihrem Glas, noch das umfangreiche Unterhaltungsangebot, das von Inhalt als auch Kostümen her wirklich jeden erfreute (selbst sie kam nicht umhin, einem der Artisten hinterher zu schauen, der nicht mehr trug, als eine Reihe Ledergurte, die nun wirklich nur das nötigste bedeckten). Auch die Kulisse, die im Wirbelwind umherbewegten Kirschblüten, welche ja eigentlich gar nicht zu der Jahreszeit passten und umso mehr einen gewaltigen Kontrast zwischen den rostroten Blättern der Laubbäume standen, die festlich bemalten Terrakottakrieger und liebevoll gestalteten Stehtische mit kleinen, pyramidenförmigen Papierlaternen konnten sie aufheitern.

Den Abend genießen, sich für ihren besten Rekruten freuen, das konnte sie einfach nicht, auch wenn die Wachen an jedem wichtigen Standort platziert, wie es nur ein gelernter Stratege konnte, ihr ein trügerisches Gefühl vermitteln wollten. Dass alle Gäste noch dazu maskiert waren, machte die Sache nicht wirklich besser.

„Ist alles in Ordnung, Madame Colonel?“

Die Stimme gehörte ihm, das wusste sie umgehend, denn der zart-jugendliche Unterton ließ sie erschaudern. Sie war ihm nur kurz heute morgen begegnet, danach hatte er alle Hände voll zu tun gehabt und so hatte sie ihn noch nicht in seinem Hochzeitsgewand gesehen.

Und obwohl sie sich fest vornahm standhaft zu bleiben, ihr Gesicht als Soldatin zu wahren, stockte ihr Atem, als sie ihn ansah:

Lurens Anzug bestand aus einem weißen Hemd aus Cher Enfanter Stoffen, das jedoch in den Ärmeln nach Shinjuer Stil weit geschnitten war, einer nachtschwarzen Anzughose, die in blankpolierten hohen Militärstiefeln endete und einem ebenso schwarzen Umhang der über seiner rechten Schulter hing und so seinen Arm und die zeremonielle Klinge verdeckte, die er am Gürtel trug. Mit der verstärkten Weste und einer dicken Eisenschnalle mit dem eingravierten Familienwappen, die seinen Bauch zierte, ebenso der langen, goldenen Kordel über der Brust, den Aufnähern an seiner Schulter und einem großen Orden in Form einer Kirschblüte am Revers kam auch seine militärische Herkunft heraus und jeder, der ihn ansah, spannte unbewusst alles im Körper an.

Seine aufwendig gestaltete Maske, die er zur Seite geschoben hatte, war ein goldener Wolf, der eine Mähne aus schwarzen Federn besaß. Sie musste es wohl ihrer eigenen Maske danken, dass man ihre Erötung nicht sah, denn der mehr als nur stattliche Anblick ihres Schützlings versetzte ihr wieder einen Stich in die Kniekehlen, dass sie aufpassen musste, nicht einzusacken.

„Wenn Ihr schon hier seid, dann wird der Höhepunkt wohl nicht mehr lange auf sich warten?“, fragte sie und streckte ihre Hand aus, damit Luren sie im gewohnten Enfanter Chic mit seinen Lippen liebkosen konnte. Eigentlich schmerzte sie dies mehr als es ihr guttat, doch wie Traumblumensaft die Gossengestalten trotz allem Unglücks, in das es sie warf, anzog wie die Motten das Licht, so konnte sie auch einfach nicht genug davon bekommen. Spitz auf die Knöchel, angehaucht auf den Siegelring, direkt auf die Fingerkuppen; mit jeder weiteren Berührung schlug ihr Herz immer schneller, doch sie hielt an sich, sich nicht zu verraten, bewahrte Haltung.

„Nomizon... Entschuldigung, die Prinzessin wird alsbald auf den Hof geführt, zusammen mit ihrem Vater. Wir werden dann mit der Trauungszeremonie beginnen. Aus Respekt beider religiöser Ansichten, die hier vertreten sind, werden wir aber auf einen Hohepriester verzichten. Stattdessen soll der Gouverneur persönlich uns den Segen erteilen. Als höchstrangiges Wesen auf der Isla Shinju steht ihm dieses Privileg zu, auch wenn ich mir sicher bin, dass wir heute einen Präzedenzfall schaffen.“

„Verstehe... Ihr habt sie noch nicht im Kleid gesehen, richtig?“

Luren schüttelte den Kopf, doch seine Augen schienen geradewegs zu leuchten vor Freude.

„Ich weiß allerdings wie ihr Gewand aussieht und ich bin mir sicher, dass es sie auch für den letzten Zweifler zu der schönsten Frau der ganzen Stadt machen wird.“

Unter Celestes Maske, in Form einer weißen Katze, spielte sich ein trauriges Lächeln. Natürlich würde die Prinzessin alles überstrahlen und natürlich würde Luren ihr so nur noch mehr verfallen. Aber vermutlich war es bei all dem Schmerz auch für sie besser so, denn vielleicht half es ihr dabei ihr Hirngespinst, sie könnte ihn doch noch für sich gewinnen, endlich aufzugeben...

„Ich weiß, wie ihr euch fühlt“, meinte da der Elf und schaute seine ehemalige Vorgesetzte ernst an. Celeste blieb der Atem weg. Hatte sie sich nun doch verraten?

„Ach wirklich?“, fragte sie und zwang sich zu einer noch souveräneren Haltung, um Luren klarzumachen, dass er sich irrte. Doch dieser nickte nur. Wusste er etwa von ihren Gefühlen?

„Als Soldat fühlt es sich immer unangenehm an, seine Waffen abzulegen und sein Leben als Zivilist in die Hände anderer zu geben.“

Die Colonel atmete erleichtert aus: Er hatte keinen Schimmer. Nichtsdestotrotz musste sie ihm Recht geben: Ohne ihre Waffe fühlte sie sich nackt. In ihrem Ärmel hatte sie zwar ein paar Beschwörungsamulette versteckt, aber der Bannzauber ums Schloss, die sogenannte dritte Mauer, machte sie vollkommen nutzlos. Ihr Leben lag im Zweifel in den Händen von Leuten, die sie nicht kannte... und einer Person, von der sie sich eigentlich niemals retten lassen wollte.

„Macht Euch keine Sorgen“, versuchte Luren sie zu beruhigen. „Wir haben in den vergangenen Wochen jedes mögliche Szenario durchgesprochen und uns dagegen abgesichert. Im Schloss stehen nur meine besten Leute. Ihr könnt Euch beruhigt zurücklehnen und alles uns überlassen.“

„Ich weiß, Oberst Beauroux“, antworte sie daraufhin. „Immerhin habe ich Euch auch ausgebildet.“

Just in diesem Moment erschien ein Diener und betrat das kleine Holzplateau, das für die Ehelichung vorbereitet wurde, streckte den Rücken durch und kündigte mit stolz geschwellter Brust seine Hoheit, Gouverneur Arnwyn von Shinju und seine bezaubernde Tochter Nomizon an. Luren erstarrte schlagartig zu einer Salzsäule, seine Atmung wurde flach, die Pupillen weiteten sich und es schien, als müsste er sich zusammenreißen, nicht in Ohnmacht zu fallen. Schnell schob er seine Maske wieder an den angestammten Platz und wollte sich gerade in Richtung des Altars begeben, da hielt Celeste ihn noch kurz am Arm fest:

„Macht Euch keine Sorgen, Luren. Meinen Segen habt ihr. Und auch alle in Shinju werden Euch alsbald als Gouverneurssohn feiern.“

Dankbar nickte der Elf ihr zu und schritt dann, neuen Mut schöpfend, zu seinem Platz um seine Angebetete zu empfangen. Celeste blieb allein zurück. Ihr war zumute, sich in die nächste Ecke zu verziehen, um unbemerkt eine Träne vergießen zu können, aber das sollte warten. Sie würde noch durchhalten, ganz gleich, wie schmerzhaft es war. Und aufpassen, dass die Liebenden heute nichts störte, das machte sie zu ihrer ganz persönlichen Aufgabe.
 

Arisa griff ihren Dolch, zog ihn aus der Lederscheide und fuhr mit einer Kralle über die im Mondschein violett blitzende Klinge. Ein helles Surren kam aus dem scharfen Metall. Sie konnte sich das Lächeln nicht verkneifen: Die Waffe war bereit, Blut zu trinken.

Teeza prüfte ebenso ihren Schlagstock, schlug das Zündrad an der Seite an, bis kleine, hellblaue Funken heraustraten, machte ein paar Testschwünge damit und ließ zuletzt die blitzende Kugel kurz ihre Handfläche berühren, was sie zusammenzucken ließ und ihr jegliche Federspitzen aufstellte. Ein kurzer Laut des Schmerzes gefolgt von einem giftigen Kichern entfuhr ihr und sie gab ihrer großen Schwester mit verzerrtem Grinsen das Zeichen , dass sie bereit war.

Die ältere Harpyie fuhr sich noch einmal durch ihr schulterlanges Haar, das sie sich schon am Vorabend zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte. Mittlerweile waren ein paar Strähnen aus dem Zopf geraten, doch er saß noch immer sicher genug, dass ihr die Haare nicht im Weg standen waren. Teeza hatte sie ebenso ein Haarband angeboten, doch die hatte verzichtet und stattdessen nach dem Doch ihrer Schwester gegriffen, um damit ihr Haar komplett abzuschneiden. Nun stand sie da mit einer zerzausten Kurzhaarfrisur, die im Wind tanzte wie kleine Flammen. Und wie Feuer kochte auch eben das Blut in ihren Adern, auf das die Luft um sie herum vibrierte.

Nur noch wenige Momente, dann würde ihre Mission beginnen.
 

„Es ist soweit!“

Nomizons spitze Ohren zuckten kurz, als sie die raue, knarzende Stimme ihres Vaters hörte und ein Funke der Anspannung ging durch ihren Körper, auf dass sie die Luft so tief einsog, wie das Korsett aus weißer Seide es zuließ. Durch ihren Spiegel sah sie ihn im Türrahmen stehen, eine zeremonielle Robe in schwarz und rot tragend, auf deren Brust mit goldenen und silbernen Fäden diverse Blüten und Blätter eingewebt waren.

Seine langen, schlohweißen Haare hatte er zu einem Dutt, gestärkt mit goldenen Stäben, binden lassen, aus dem ein paar Strähnen herausschauten. Auch war er mit allerhand Goldschmuck bestückt und sein Gesicht war mit dezenten Farbtupfern geschminkt worden, gerade genug, um die arbeitsbedingten Falten zu kaschieren.

Das Gold in den Augen des Gouverneurs war matt und kalt, ganz anders zum warmen Glanz im Blick seiner Tochter, dennoch konnte man ihre Verwandtschaft nicht abstreiten.

„Bist du fertig?“, fragte er mit einer fast schon zu monotonen Rationalität. Noch dazu richtete sich die Frage weniger an sie selbst, sondern an die Bediensteten, die die letzten Handgriffe an ihr vornahmen, Bänder schnürten, Haarschmuck anbrachten und die letzten Akzente in ihrem Gesicht setzten.

„Wir sind sogleich fertig, mein Lord“, berichtete eine ältere Hausdame, die gerade mit präzisen Fingerfahrten die Seidenbänder ihrer Sandalen anlegte.

„Gut. Die Zeremonie beginnt gleich und ich will ja meine Tochter auf ihrem Weg begleiten.“

„Was ist mit Cari?“, fragte Nomizon, bewegte zwar nicht ihren Kopf, damit die Bedienstete ihre Schminkarbeit ungestört zu Ende führen konnte, ließ es sich aber nicht nehmen, mit ihren Augen die Umgebung abzusuchen. Ihre Tochter war nicht hier und ihr fehlendes Beisein machte sie unruhig. Sie sollte dabei sein, wenn Mutter und Vater endlich offiziell zusammengehörten.

„Cariléy wird viel zu unruhig, bei den Menschenmassen. Die Welt sollte sie auch noch nicht sehen. Offiziell seid ihr noch kinderlos“, ermahnte ihr Vater sie.

„Das ist doch lächerlich. Jeder wusste, dass ich schwanger war. Ihr könnt doch in dieser Stadt nichts geheim halten, Vater.“

„Und dennoch halten wir uns an das Protokoll. Du wirst noch genug Zeit zum Kinderkriegen und Erziehen haben, genieße den einen Abend mit dem Oberst.“

„Luren. Sein Name ist Luren. Er ist Euer Schwiegersohn, fangt doch bitte an, ihn mit seinem Namen anzusprechen“, protestierte Nomizon, doch sie wusste, dass sie bei ihrem Vater damit auf taube Ohren traf.

„Ich werde ihn noch früh genug so ansprechen. Bist du endlich fertig?“

Die Hausdamen taten einen Schritt von ihr weg, legten die Hände in den Schoß und verbeugten sich kurz. Der Gouverneur prüfte sie von Kopf bis Fuß und lächelte zufrieden.

„Du hast wahrlich die Anmut deiner Mutter geerbt. Ein Anblick, der der Prinzessin von Shinju würdig ist. Nun komm, wir wollen die Gäste nicht länger warten lassen.“

Er bot seinen Arm zum Einhaken an, auf dass sie gemeinsam an den Bediensteten vorbei durch das Schloss schreiten konnten. Nomizon zögerte noch einen Moment, tauschte Blicke mit ihrer Leibwächterin aus:

„Pass gut auf Cari auf, ja?“

Ochako verbeugte sich kurz und verließ den Raum, machte sich auf zur oberen Etage. Noch einmal atmete Nomizon tief durch, dann ergriff sie den Arm ihres Vaters, streckte den Rücken durch und hob den Blick gerade, bevor sie langsamen, ehrwürdigen Schrittes in Richtung des Schlosshofs aufmachten.
 

Mirabelle konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Es war erst ein schmallippiges Grinsen, das sich mehr und mehr zu einem gehässigen Kichern entwickelte.

„Hey! Was ist so lustig?!“, brüllte Saito Moji sie an und schlug ihr in den Bauch, dass die Kitzune vor Schmerzen krümmend zusammensackte, aber ihr Amüsement konnte das nicht wirklich bremsen. Schon seit einigen Tagen war sie ihm immer unheimlicher geworden. Statt einer gebrochenen jungen Frau schien sie bei den Vergewaltigungen (natürlich hatte er die restlichen Wachen nicht überzeugen können die schwarze Witwe in Ruhe zu lassen – er hatte es auch nicht einmal versucht) weniger Schmerzen sondern fast schon an Ekstase grenzenden Spaß zu verspüren. Und heute war sie noch ein ganzes Stück aufgedrehter, als würde sie sich auf den Besuch freuen... oder vielleicht sogar noch mehr erhoffen...

Saito wollte sie heute nicht einfach nur mit dem Wassereimer zweimal übergießen, sondern ließ sich besser Zeit, die Kitzune anständig zu waschen und einzukleiden; zu sehr war die Furcht vor dem Weißhaarigen, der ihn das letzte Mal mit einem blauen Auge und schmerzendem Schritt hat davonkommen lassen. Wenn heute auch noch ihre Tochter mitkommen sollte... ihre Tochter... irgendwie konnte er sich nicht vorstellen, dass eine kaltblütige Mörderin wie die schwarze Witwe am Ende des Tages heimkam, um sich um ihre Kinder zu kümmern. Was für ein kaputtes Wesen musste denn die Tochter dieses Monsters sein?
 

Kaum dass sie wieder Luft bekam, fing Mirabelle wieder an zu kichern, sog tief die feuchte Meeresluft ein, hing sich in die Ketten und räkelte sich lasziv.

„Ich frage nochmal: Was ist so lustig?!“

„Glaube mir, Zahnlückchen, du würdest das nicht verstehen.“

Eine weitere Faust versenkte sich in ihrer Magengegend. Mit einem kurzen Aufstöhnen brach die Kitzune wieder zusammen und sackte zu Boden.

„Was heißt hier Zahnlückchen?! Auch wenn du heute nicht angegangen wirst, heißt das nicht, dass du anfangen kannst, dich hier aufzuspielen!“

„Es ist alles gut, Zahnlückchen...“, keuchte die Kitzune und leckte sich über die Lippen. Sie war geschwächt, keine Frage aber nach der monatelangen Folter und Tortur hätte wahrscheinlich ein normaler Gefangener nicht einmal mehr stehen können. Und einen Moment lang fragte sich Saito, ob vielleicht das ganze gebrochene Leiden der letzten Wochen nur gespielt worden war.

„Das ist eine besondere Nacht... Ich spüre das... Heute Nacht werden sich viele Schicksale entscheiden... Auch unser beider.“

Saito kniff die Augen zusammen, packte die Kitzune an den Ohren, sodass sie sich mit einem gequälten Jaulen aufstellen musste und ihn genau ins Gesicht sah.

„Wenn du etwas weißt, dann tust du gut daran, es mir zu sagen, Schlampe!“

Doch statt eines eingeschüchterten Blickes, den er haben wollte, bekam er nur ein mitleidiges, fast schon entwürdigendes Grinsen.

„Ich weiß gar nichts. Aber Kitzune haben eine gute Nase. Außerdem hör auf, dich hier so wichtig zu machen, du kannst einer gefolterten Todgeweihten nicht drohen. Deswegen mein Rat: Spiel einfach deine Rolle und genieß die Show...“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Phinxie
2019-08-05T16:43:30+00:00 05.08.2019 18:43
So, endlich hab ich es geschafft, das Kapitel zu lesen und schreibe dir nun einen Kommentar ^_^

Also, einen kleinen Minuspunkt gibt es für die Überschrift - nicht im Allgemeinen, sondern wegen diesem "Teil 1" was da hinter steht. Ich kann solche Aufteilungen nicht wirklich leiden, wieso weiß ich selbst nicht so genau. Vielleicht, weil ich dann oft das Gefühl hatte, dem Autor ist nichts besseres eingefallen oder so... Erklär mich für verrückt, aber ein jeder Mensch hat ja seine Eigenarten ^^'

Aber kommen wir nun zum wesentlich wichtigeren Teil: Dem Kapitel selbst.
Du hattest mir ja bereits gesagt, dass du in diesem Kapitel, und wahrscheinlich auch im darauffolgenden, mal etwas anderes ausprobiert hast, was die Perspektive anging. Ich gebe zu, darüber habe ich mir, bis ich das Kapitel angefangen habe zu lesen, keine wirklichen Gedanken gemacht, aber das kam gerade eben wieder hoch.
Gut, du hast unterschiedliche Perspektiven, wenn ich mich nicht irre, beinahe alle in einem Kapitel untergebracht (bis auf Severa und Cirdan). Das bringt dem Leser eine unerwartete Überraschung, weil du vorher nur selten vielleicht mal zwei Perspektiven in ein Kapitel reingebracht hast, aber niemals so viele auf einmal. Zum einen steigt dadurch die Spannung - der schnelle Szenenwechsel, die unterschiedlichen Charaktere und deren Gedanken. Man merkt, dass es so langsam auf den Höhepunkt zugeht, du nimmst ein rasantes Erzähltempo auf, das neugierig macht. Auf der einen Seite also ein gut stilistisches eingesetztes Mittel, auf der anderen Seite bin ich prinzipiell kein großer Fan von so etwas. Anderseits bin ich noch weniger Fan davon, für jede kleinste Erzählperspektive für gerade einmal 7 Zeilen ein eigenes Kapitel zu erstellen, also bin ich mit dieser Lösung eigentlich schon recht zufrieden. Es ist ungewöhnlich, aber nicht unpassend.

Du baust in diesem Kapitel tatsächlich eine Spannung auf, sodass der Leser, würde er das Buch in den Händen halten, sofort weiterblättern würde. Und so, wie ich dich kenne (und ich stelle hier mal eine kleine Verbindung zu Alice her), kann es gut sein, dass das nächste Kapitel mit Sevvi und Cirdan sein wird, um dann auf "Eisen und Gold Teil 2" zu schwenken, die Spannung also erhöht zu lassen. (Bei Alice war es ja ähnlich, Showdown I, anderes Kapitel, Showdown II).
Je nachdem, wie du es schreiben wirst, ich bin gespannt!

Ich mag es auch, wie einige Fäden hier zusammenlaufen - die Hochzeit und der Plan von Arisa und Teeza - sowie du einen meiner Lieblingscharaktere, die schwarze Witwe, wieder erwähnst - wenn auch nur ganz kurz, aber mit einer solchen Intensität und Aussagekraft, dass ich beim Lesen beinahe Gänsehaut bekam! Ich habe dir ja schon häufiger gesagt, dass ich mit deinen Hauptcharakteren recht schlecht wirklich warm werde, was zum Teil aber auch an den Abständen liegt, in denen du ja erst schreiben und hochladen musst. Demnach kann das keine wirklich ernst zu nehmende Kritik sein. Die schwarze Witwe mag ich einfach von ihrer Art her, kalt und skrupellos und irgendwie passt sie in deine Geschichte echt gut rein. Jede Story braucht einen solchen Charakter!

Vielleicht noch ein kleiner Tipp: Ich würde den Perspektivenwechsel ein bisschen deutlicher kennzeichnen. So hast du teilweise eine ganze Zeile als Absatz gelassen, aber bei der gleichen Perspektive weitergeschrieben, ebenso wie bei Wechsel. Das ist am Anfang minimal verwirrend, aber nicht wirklich gravierend schlimm.

Ich bin auf jeden Fall auf die nächsten Kapitel gespannt ^^ Vor allem die Szene mit Nomizon und den Harpyien, auf die brenne ich regelrecht! Ich habe seit dem ersten Kapitel der Harpyien, wo ja gesagt wurde, was sie zu tun haben, darauf gewartet, dass die Szene endlich dran kommt und wie gesagt, ich freue mich darauf, dass es endlich so weit ist ^^ Deine Story hat, durch die vielen Charaktere und einzelnen Handlungssträngen, die noch nicht wirklich die Verbindungen zueinander haben (oder ich bin zu blöd, sie zu erkennen), ein etwas gemächlicheres Tempo, nicht wirklich schleichend, aber auch nicht so, als ob man das Gefühl hat, es würde alles viel zu schnell ablaufen. Ich möchte hier an dieser Stelle noch einmal dein Worldbuilding loben , vor allem, weil ich weiß, wie viele Wochen zu vorher rein daran gearbeitet hast, ehe du dich dran gesetzt hast, zu schreiben. (Nicht so wie ich, die zwei, drei Eckpunkt hat, schreibt und alles weitere im Laufe der Story dazudichtet. Ähem *hust).

Ich bin der festen Überzeugung, dass mit einige Charaktere ans Herz wachsen werden und dass ich andere wahrscheinlich in die Hölle verbannen würde, wenn ich das könnte xD Und da deine Geschichte noch eine Weile geht, werde ich bestimmt auch viel mitlachen, weinen und andere Emotionen zeigen, die mir gerade nicht einfallen wollen (Wut, Angst oder sonstiges... Mitleid...)

Und da ich weiß, dass du ja fleißig vorgearbeitet hast... Freue ich mich, hoffentlich nicht allzu lange auf das nächste Kapitel warten zu müssen ^_^
Antwort von:  Lazoo
05.08.2019 19:09
Das nennt man mal einen Kommentar! Vielen Dank dafür, ich schäme mich fast dafür mich im Gegensatz zu dir immer so kurz zu fassen. :o

Aber gut, dass du dich so kleinteilig damit auseinandersetzt, so habe ich viel zu lesen und weiß was besser laufen kann :)

Eigentlich hatte ich die Absätze in denen ein perspektivwechsel vorliegt, größer gemacht als die normalen internen, aber irgendwie kommt das bei animexx nicht so ganz durch. Ich korrigiere das nochmal :)

Ich freue mich aber vor allem, dass die Spannung auf dich übergeht! Ich habe wirklich schon einige Zeit lang daran gesessen und überlegt wie ich diese Kapitel schreibe und hoffe, dass meine Vision auch die passende Form auf dem Papier erhält.

Die Unterteilung in 1, 2 und 3 ist vorallem der Übersicht und Dosierung geschuldet in einem echten Buch, sähe es sicherlich anders aus :)

Jetzt gerade hoffe ich vor allem, dass deine nachsten Kommentare ähnlich ausfallen wie dieser hier ^^ denn noch ist eigentlich nichts passiert ;)


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