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Akai Tsuki no mukou ~ Beyond the Red Moon

Eine Dir en grey-/Merry-/MUCC-/Kagerou-Story / Final chapter 24 uploaded!
von

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11.1. [Lucullus - Teil 1]

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Draussen jagte die Dunkelheit an ihr vorbei, beiweilen durchbrochen von hellen Punkten und farbigen Schriftzügen.

Müde lehnte Chieko ihren Kopf an die Glasscheibe, an der sie stand. Sie hätte sich setzen können, einige freie Plätze lächelten ihr einladend zu. Doch sie hatte keine Lust, sich zwischen verschwitzte Salary Men und Studenten zu quetschen und sich allenfalls auch noch begrapschen zu lassen.

Ein leichter, kaum spürbarer Schmerz machte sich in ihrem Kopf bemerkbar. Sobald sie angekommen war, würde sie eine Tablette nehmen müssen, wenn sie nicht wollte, dass das Pulsieren sich verstärkte.

Dafür verfluchte sie die kalte Jahreszeit - für überhitzte Subway-Waggons und -Wartehallen und die eisige, dumpfe Kälte oben im Freien.

Ihr Kopf mochte diese extremen Temperaturschwankungen im Winter nicht. Im Sommer jedoch schien es ihm gar nichts auszumachen, von klebriger Hitze in erlösende Kühle zu kommen.
 

In Shinjuku stiegen, wie gewöhnlich, viele aus. Jetzt hätte sie sich getrost hinsetzen können, doch für die paar letzten Stationen erschien ihr das dann doch unsinnig.
 

Der grosse Zeiger ihrer Calvin Klein-Uhr näherte sich der 9, der kleine tingelte immer noch vor der 8 herum.
 

Sie war mal wieder überpünktlich.
 

Hi Chie-chan, wetten, du hast schon gar nicht mehr mit mir gerechnet?! (zerknirschtes, nervöses Grinsen) Tut mir leid, hier geht grad alles drunter und drüber, aber wir treffen uns trotzdem morgen um 8 im J-POP CAFE - würde mich freuen, dich nochmal zu sehn bevor wir, du weißt schon.... (Seufzen)

Und mach dir gar nicht erst die Mühe, ne Ausrede zu suchen - die zählt nicht, schliesslich solltest du dir den Abend freihalten! (freches Lachen) Naja, also, der Kerl am Eingang sollte sich noch an dich erinnern, wenn nicht, ruf mich an. Bis dann, ne?! Oyasumi nasai...
 

Kyo hatte ihr die Nachricht erst letzte Nacht auf den Anrufbeantworter gesprochen. Sie hatte das Telefon klingeln hören, als sie in der Dunkelkammer gearbeitet hatte. Wie gern hätte sie mit ihm gesprochen, aber zu dem Zeitpunkt hatte sie unmöglich die Tür öffnen dürfen. Und als sie dann hörte, wie müde Kyo klang, hatte sie es unterlassen, ihn zurückzurufen - er schien etwas Schlaf bitter nötig zu haben und sie wollte nicht diejenige sein, die ihn davon abhielt.
 

Ein warmes Gefühl hatte sich in ihrem Herz breit gemacht, als sie sich die Aufzeichnung wieder und wieder angehört und dazu eine Zigarette geraucht hatte.

Wenn sie Gara Glauben schenken konnte, war es schon nur eine Ehre, dass Kyo sich überhaupt dazu aufgerafft hatte, sich bei ihr zu melden, geschweige denn eine Nachricht zu hinterlassen. Auch dass er sie bereits einmal zum Essen eingeladen hatte, war höchst aussergewöhnlich.

Auf ihre scherzhafte Frage, ob Kyo denn tatsächlich sowas wie das Leben eines Einsiedlers führte, hatte Gara nur wissend und traurig gelächelt.
 

Toll, da hatte sie sich ja etwas aufgehalst - einen sich in seinem eigenen Schneckenhaus verkriechenden Poeten mit mangelnder Selbstachtung. Bravo Chieko!
 

Ein Lächeln stahl sich auf ihre Züge.
 

Doch dass in Kyo wesentlich mehr steckte als nur dies, hatte ihr das erste gemeinsame Abendessen bewiesen.
 

Voller Neugierde wollte sie sich nun auf das einlassen, was sie noch erwartete - und vor allem wollte sie sich auf den faszinierenden Menschen einlassen, der daran war, sich ihr zu öffnen.
 

Die Computerstimme schreckte sie aus ihren Gedanken.
 

Tsugi wa Shibuya. Shibuya desu.
 

Als die Türen sich öffneten, straffte sie ihren ganzen Körper und machte sich schnellen Schrittes auf in einen der Teile Tokyos, in dem das Leben nie zum Stillstand kam.
 

* * *
 

"Kaum zu glauben, dass er schon da ist!".

Dies schalkhafte Augen blitzen rüber zum Sänger, der vermeintlich unbeteiligt dastand und eingehend die Autogramme an der Wand betrachtete.

"Er ist halt ein Gentleman....", schlug Shinya in genau dieselbe Kerbe und schielte auf das Ziel ihrer gemeinsamen Belustigung.

Der rothaarige Gitarrist zog nachdenklich an seiner Zigarette und bedachte den Schlagzeuger mit einem Seitenblick. Dass er Kyo aufzog, bedeutete nicht, dass Shinya das auch tun durfte. Kyo war in der Beziehung sehr empfindlich.

Heute jedoch schien er nicht gewillt zu sein, sich durch die Sticheleien aus der Ruhe bringen zu lassen - und Die beschloss, der allgemein guten Stimmung willen, Shinya nicht über den Mund zu fahren. Schliesslich machte es keinen Sinn, die Ruhe vor dem Sturm, der irgendwann während der Tour losbrechen würde, zu stören.
 

Also liess der Rotschopf den Jüngsten der Band wortlos stehen und stakte zur Bar, um sich ein weiteres Bier zu holen.
 

* * *
 

In der Mitte des Dome, eines runden, eine eigene Welt für sich bildenden Teils des Clubs, stand an dem Abend ein langer, weiss gedeckter Tisch. Die Beleuchtung tünchte den hohen Raum in diffuses, kühles Licht.
 

Der zweite Gitarrist der Band stand alleine vor der Bühne links neben dem Eingang und zog an einer Mild Seven.

Bilder aus vergangenen Zeiten wirbelten durch seinen Kopf.

Wie oft war er in den letzten zwei Jahren hier gewesen, ohne so sehr von den Erinnerungen mitgerissen worden zu sein?

Stressig war er gewesen, der Dreh des PVs zu "JESSICA". Kyo hatte gelitten und sich durch all die verschiedenen Takes gekämpft. Wenn man sich das Making-of auf "Kimon" genau ansah, konnte man erkennen, wie schwer ihm dies gefallen war.
 

Unwillig schüttelte Kaoru den Kopf. Seltsam, dass ihm all dies kurz vor Beginn ihrer neuen Tour einfiel - oder doch nicht?
 

Im hellen Rechteck der offenen Tür zeichnete sich eine hochgewachsene, schlanke Gestalt ab.

"Du kannst es wohl kaum erwarten, so richtig reinzuhauen, was?!".

In Toshiyas Stimme schwang Belustigung, als er ganz in den Raum trat und sich neben Kaoru stellte. Der Gitarrist entrang sich ein Lächeln.

"Ja, könnte das letzte Mal bis Ende November sein, dass wir richtig satt werden...".

Der Bassist kicherte und zündete sich eine seiner langen, dünnen Zigaretten an.

"Freust du dich?".

Unnötig zu fragen, worauf Toshiya ansprach.

Der Bandleader zuckte die Schultern.

"Wir können die neuen Sachen endlich live spielen - ja, klar freu ich mich...".

Kritischer Blick.

"Aber?".

"Kannst du dir das nicht denken?".

"Doch, natürlich. Ich möchte nur hören, wie du es aussprichst".

Seufzen.

"Alles? Dafür brauchen wir vermutlich länger als die Zeit, die uns bleibt, bis alle hier reinkommen...".

"Trotzdem - fang an!".

Kaoru warf seinen Stummel zu Boden, zertrat ihn mit einem seiner schwarzen, schweren Boots und steckte sich sogleich eine weitere Zigarette zwischen die trockenen Lippen.

"Ich habe Angst, Yumi allein zu lassen, jetzt, wo ich sie wieder habe. Ich mache mir Sorgen wegen Kyo und Shinya, in letzter Zeit geraten sie wieder öfter aneinander, wie immer, wenn sie lange Zeit gezwungenermaßen zusammenstecken. Und was Die betrifft, weißt du ja eh Bescheid".

Toshiya legte den Kopf in den Nacken - die alte Geschichte.

"Kaoru, ich...".

"Ich weiss, mach dir keine Sorgen - wir haben einander bisher nicht zerfleischt, also besteht auch in Zukunft keine Gefahr. Wir wissen uns zurückzuhalten...".

Der Bassist ging ergeben zum Tisch und drückte dort seine Virginia in einen der silbernen Chromstahl-Aschenbecher.

"Das will ich hoffen!". Böses Grinsen. "Nein, ernsthaft, bevor es eskaliert, redet ihr mit mir, okay?!".

Nicken.

"Ja, okay...danke. Ich hab lange nicht mehr drüber nachgedacht, aber als die Diskussion losging, kam alles wieder hoch...".

"Ich weiss".

Toshiya zog einen Stuhl heran und setzte sich. Oh ja, und wie er es wusste. Für einige Zeit hatte er zu hoffen gewagt, dass die Sache sich erledigt hatte, doch nun...

Und alles nur wegen "Audrey". Dies "Audrey". Und der Tatsache, dass dieser Song damals für den Soundtrack des "SEMI"-Films gewählt worden war.

Verdammt, Die konnte nichts dafür, absolut nichts. Kaoru konnte nicht so engstirnig sein, das nicht zu begreifen, und doch war sein Stolz grösser als sein Verstand.

Und er, Toshiya, stand zwischen den beiden Fronten. Genauer gesagt zwischen vier Fronten, wenn man Shinya und Kyo auch dazuzählte, doch das war etwas ganz anderes.

Dass aber ausgerechnet die Entscheidung, auf "VULGAR" nicht zu erwähnen, wer welchen Song geschrieben hatte, Kaorus alte Wunde wieder würde aufbrechen lassen, damit hatte er nicht gerechnet.

Auf einmal fühlte er sich schuldig, dass er mit diesem Gespräch nur noch tiefer in die Wunde eindrang. Doch es hatte sein müssen - damit er eingreifen konnte, sobald es erforderlich wurde.

Nun war es jedoch an der Zeit, das Thema zu wechseln.

"Wie findest du Shinyas Flamme?".

Auch Kaoru war mittlerweile an den Tisch getreten und gerade dabei, eine Flasche des Rotweins, der auf dem Tisch bereit stand, einer genaueren Untersuchung zu unterziehen.

"Barolo, sieh einer an", murmelte er anerkennend. "Die Sklaventreiber lassen sich nicht lumpen". Dann wandte er sich an Toshiya. "Was hast du gesagt?".

"Shinyas Kleine, was hältst du von ihr?".

Der Bandleader goss gekonnt und ohne einen Tropfen zu verschwenden die rote Traubenessenz in zwei Gläser.

Schulterzucken.

"Sie ist ruhig, unscheinbar, aber nicht unattraktiv - ein stilles Wasser. Und wahrscheinlich ein sehr starker Charakter. Genau passend zu Shinya".

Der Bassist grinste.

"Soll ich rausfinden, ob sie genauso prüde ist?".

Bevor Kaoru antworten konnte, wurde ihr Gespräch unterbrochen.

Yukie.

In Begleitung von Shinya, Akemi, Yoshie und Die.

"Setz dich zu mir, mein Freund!".

Toshiya winkte den Haarstylisten überschwänglich zu sich.

Kaoru musterte die Eintretenden unruhig und machte sich bereit, aufzustehen.

"Wo ist Yumi?".

Yoshie schenkte ihm ein beruhigendes Lächeln.

"Alles in Ordnung - sie ist auf dem Klo. Und Akiko versucht, Kyo zu beruhigen. Er hat Schiss, dass Chieko nicht auftaucht".

Gleichzeitig warfen Die und Toshiya einen Blick auf die Uhr an der Wand.

"Wahnsinn - es ist noch nicht mal 8 und der Kleine macht sich schon ins Hemd!".

Die griff nach der Weinflasche und begann, ein paar der noch leeren Gläser zu füllen.

"Sie wird schon kommen".

Kaorus Stimme klang überzeugt.

"Gehört das zu eurer Abmachung?".

Sechs Augenpaare hefteten sich auf Shinya. Kaoru musterte ihn forschend und meinte schliesslich:

"Nein, Chieko weiss schliesslich selber, was sie will".

"Ach ja? Was macht dich da so sicher?".

Eigentlich war Kaoru es müde, darüber zu diskutieren, noch dazu vor so vielen anderen. Warum forderte Shinya ihn dazu heraus?

"Hör zu, niemand hat sie gezwungen, damals zum Bowling zu kommen. Und auch jetzt zwingt sie niemand, sich auf Kyo einzulassen. Gara hatte schlicht und einfach eine gute Idee, das ist alles...".

"Was meinst du, würde geschehen, wenn Kyo Bescheid wüsste?".

"Shinya!".

Akemi starrte ihren Freund entgeistert an. In seinen Worten lag eine eindeutige Drohung.

Auch die anderen im Raum Anwesenden konnten kaum glauben, was sie eben gehört hatten.

Kaorus Stimme war nur noch ein Flüstern, als er antwortete.

"Ich hoffe für dich, dass du das nicht wagst...".

"Drohst du mir?!".

Yukie, Toshiya und Die warfen sich kopfschüttelnd lange Blicke zu, und die beiden Mädchen verstanden die Welt nicht mehr.

"Wenn du auch nur ein bisschen Achtung vor Kyo hast, mischt du dich nicht ein, solange Chieko keine Anstalten macht, das Ganze aufzuklären - verfickt, wir gehen übermorgen auf Tour, was denkst du dir eigentlich?!?!?".

"Und wie ich Kyo achte - genug, um nicht zu wollen, dass er verletzt wird".

Angewidert griff Kaoru sich seine Zigaretten und steckte sich einen der weissen Stengel an.

Diese beiden waren tatsächlich wie Wasser und Öl - die ganze Zeit über hatten sie sich zurückgehalten, und ausgerechnet jetzt, so kurz vor dem Tourstart, fing Shinya wieder an.

Dem Entsetzen auf Akemis Gesicht entnahm er, dass sie ihren Freund noch nie so gesehen hatte.

Welcome to the real world, Süsse.

"Okay, ein für allemal: Du sagst nichts, kein Wort! Schon gar nicht, während wir unterwegs sind. Und erst recht nicht, wenn Inoue und Tommy es mitkriegen - ist das klar?!".

Nun klang Kaorus Stimme drohend, und Shinya wusste, dass er ihn nicht weiter herausfordern sollte. Was war nur in ihn gefahren? Warum hatte er das alles gerade gesagt? Manchmal hatte er das Gefühl, als hätte sein böses Ich ein Eigenleben entwickelt. Es machte ihm Angst. Doch verdammt, manchmal forderte ihn schon nur Kyos blosse Anwesenheit heraus, Dinge zu tun und zu sagen, die er im Nachhinein bereute.

Ja, er musste sich zusammenreissen. Schliesslich hatte die Band auch so schon genügend Probleme.

Leicht beschämt liess er den Kopf sinken und warf einen entschuldigenden Blick in die Runde.

"Ja, okay. Irgendwann wird er's sowieso erfahren...".

"Aber nicht von dir - lass Chieko und Gara das tun".

"Okay, lasst uns anstossen!". Die schaffte es mal wieder, mit einem einzigen Satz die ganze Stimmung um 180 Grad zu wenden. "Auf diese Tour, auf "VULGAR", auf uns!".

Sieben Hände hoben ihre Gläser und klirrend stiessen sie alle aneinander.

"Kampai!".

"Das gibt's ja nicht - ihr stosst ohne uns an?!".

Inoue, Tommy, Yumi, zwei Mädchen vom [aknot]-Team und die beiden Hauptverantwortlichen der Security-Firma warfen den am Tisch Sitzenden gespielt entrüstete Blicke zu.

"Selber Schuld, wenn ihr so spät auftaucht".

Toshiya grinste frech über den Tisch hinweg, während Yukie sich daran machte, eine zweite Flasche des teuren, erlesenen Rotweins aufzumachen.

"Wollt ihr wissen, was es heute Leckeres gibt?".

Tommy verteilte die Menükarten und setzte sich rechts neben Kaoru.

"Hat das mit dem Spezialessen für mich geklappt?".

Der Gitarrist hatte sich zum Produzenten rübergelehnt und ihm die Worte leise ins Ohr geflüstert.

Dieser nickte lediglich, lächelte leicht und tätschelte mit seiner linken Hand Kaorus Oberschenkel. Dann warf er einen fragenden Blick auf den Wein in Kaorus Glas und die Zigaretten.

Zerknirscht zuckte der Gitarrist mit den Schultern. Einige guten Ratschläge waren dazu da, übergangen zu werden. Aber trotzdem, er musste vorsichtig sein. Gerade jetzt, wo's stressig wurde.

"Ist Kyos Süsse immer noch nicht gekommen?", fragte Die in die Runde.

Mittlerweile zeigte die Uhr 10 nach 8.

Doch genau in dem Moment ertönte von draussen die Klingel des Aufzuges und alle im Raum atmeten erleichtert auf.
 

* * *
 

"Nun mach dich doch nicht verrückt".

Akiko hatte die Aufgabe übernommen, bei Kyo zu bleiben und ihm die Wartezeit zu verkürzen. Warum, wusste sie nicht. Es hatte sich einfach so ergeben.

"Was ist, wenn ich sie vergrault hab und sie keine Lust hat, zu kommen?".

Er sass auf dem hohen Barhocker und knetete nervös seine Finger.

"Dann hätte sie sich bestimmt bei dir gemeldet und gesagt, dass sie nicht kommt. Hast du nicht gesagt, du hättest sie gebeten, sich den Abend freizuhalten?".

Nicken.

"Na also, sie wird kommen. Wahrscheinlich hat sie nur den Zug verpasst oder unterwegs noch jemanden getroffen".

Der Sänger seufzte.

"Ich benehme mich bescheuert, oder?!".

Toshiyas Freundin grinste.

"Tun das nicht alle, wenn sie verknallt sind?".

Verknallt...?

Kyo warf ihr einen langen Blick zu.

Er war doch nicht verknallt. Er doch nicht. Seit Jahren schon bemühte er sich, sich auf Frauen nicht mehr soweit einzulassen, dass sie ihn verletzen konnten. Chieko war grad zum richtigen Zeitpunkt gekommen, um ihm aus seinem Tief rauszuhelfen - sobald er auf Tour war, brauchte er sie eh nicht mehr.

Warum hast du sie dann hierher eingeladen?, fragte eine Stimme in seinem Hinterkopf.

Und warum machst du dich verrückt, weil sie nicht ganz pünktlich ist?

"Freust du dich auf die Tour?".

Akikos Frage riss ihn aus seinen Gedanken.

"Ja, doch, ich glaub, ich freu mich. Es wird stressig werden, wie immer, und wir werden einander alle saumässig auf die Nerven gehen, wie immer, aber eigentlich sind wir einzig zu dem Zweck Musiker geworden - um auf der Bühne stehen zu können. Alles andere ist ein notwendiges Übel, doch Konzerte sind der Wahnsinn!".

Die Augen des Sängers strahlten.

Das Model an seiner Seite betrachtete ihn nachdenklich. Auf der letzten Kurztour im Sommer hatte sie vom VIP-Bereich aus miterleben müssen, wie der ausdrucksstarke Sänger sich beim Performen malträtierte. Toshiya hatte ihr im Nachhinein erklärt, dass Kyo beim Singen oft in eine derartige Ekstase geriet, dass er nicht merkte, was er sich antat, dass er nach dem Konzert in der Garderobe zu sich kam und sich über die blutigen Striemen auf seiner Brust und die übermässig rote Haut in der Herzgegend wunderte. Und dass er, Toshiya, nicht wusste, ob er seinem Bandkollegen das tatsächlich abkaufen sollte...

Als die Klingel des Aufzugs ertönte, war es Akiko, die aus ihren Gedanken gerissen wurde.

Nachsichtig lächelnd schaute sie Kyo nach, der freudig aufgesprungen war, um die junge Frau zu begrüssen. Auch sie liess sich vom Hocker gleiten und wandte sich gespannt dem Eingang zu. Wie das Mädel wohl aussah?
 

Als die Tür aufging und Chieko eintrat, blieb Akiko das Herz stehen.

Sie?!?

Ungläubig starrte sie die junge, hübsche Frau an und war dankbar, dass Kyo zwei Schritte vor ihr stand und somit ihr Gesicht nicht sehen konnte.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Poolee
2004-10-25T10:58:36+00:00 25.10.2004 12:58
Ich bin natürlich auch super neugierig, was es da mit Akiko und Chieko auf sich hat!

Mal abgesehen davon brenne ich auch darauf, wie es mit Kaoru und Yumi weitergeht.

Außerdem warst du ja auch sehr geheimnisvoll, was das Andeuten von Kaorus Krankheit angeht.

Dieses Kapitel war sehr kurz
*hat es viel zu schnell durchgelesen*
und du warst richtig "gemein" indem du geschickte Anspielungen gemacht hast, bei denen man jetzt tierisch auf das kommende Kapitel brennt!

Also...*grins*...ich warte!

*Daumen hoch*

^^Poo
Von: abgemeldet
2004-10-24T20:17:56+00:00 24.10.2004 22:17
jetzt hast du mich echt neugierig gemacht! *kribbeligis* woher kennen sich denn chieko und akiko? hmmmm?

*g* schreib bitte bald weiter. bis dann... lg
Von: abgemeldet
2004-10-23T10:54:08+00:00 23.10.2004 12:54
Hi^-^v
Hey,...mmh, dieses Chap fand ich irgenwie am besten ._.
Keine Ahnung warum...die anderen waren aber auch sehr gut ^___~

Mmh, hier ein paar Gedanken zur Fic:
~~~~~~~

<<Doch sie hatte keine Lust, sich zwischen verschwitzte Salary....>>

sorry, aber ich weiß nicht was man sich darunter vorstellen soll ^^;;


<<Toll, da hatte sie sich ja etwas aufgehalst - einen sich in seinem eigenen Schneckenhaus verkriechenden Poeten mit mangelnder Selbstachtung.>>

oh, wie hart...


<<und vor allem wollte sie sich auf den faszinierenden Menschen einlassen, der daran war, sich ihr zu öffnen.>>

mmh *nick* das will ich auch >_>


ich finds gut,dass du tatsächliche Ereignisse so gut miteinbezogen hast...mmh, hast du vielleicht deine Gedanken zu dem gruppenverhalten so dargestellt wie dus dir auch in Wirklichkeit denkst? Weil,dann wäre Shinya aber echt nicht sehr sympatisch <_<


<<zweite Gitarrist der Band>>

spielst du darauf an,dass Kaoru jetzt nicht mehr die Leadguitar machen soll?...ich hab da keine Ahnung von,aber jemand hat gemeint, man merkt,dass Kao jetzt nicht mehr so oft die erste Guitar is.,....


<<Making-of auf "Kimon" >>

ok, nicht hauen,aber ich weiß nicht was das is ^^;;
genauso wenig wie

....<<Soundtrack des "SEMI"-Films gewählt worden war. >>


<< Seltsam, dass ihm all dies kurz vor Beginn ihrer neuen Tour einfiel - oder doch nicht? >>

oh oh....ist das evtll. Ein Hinweis auf den weieren Verlauf der Geschichte? Hoffentlich nicht >_>


<<"Gehört das zu eurer Abmachung?".
....
In seinen Worten lag eine eindeutige Drohung.>>

oh, wie fiiiiies >_>


<<Tommy verteilte die Menükarten und setzte sich rechts neben Kaoru.
"Hat das mit dem Spezialessen für mich geklappt?".>>

Hä? *neugier*


<<Er sass auf dem hohen Barhocker und knetete nervös seine Finger.>>

awwww, und natürlich reichten seine Beine nicht bis zum Boden XD


<<Es wird stressig werden, wie immer, und wir werden einander alle saumässig auf die Nerven gehen, wie immer, aber eigentlich sind wir einzig zu dem Zweck Musiker geworden - um auf der Bühne stehen zu können. >>

hier is ieder so ein Teil,wo ich mich gefragt hab, ob das deine eigene Fantasie war,oder ob du dir das durch eigene Recherchen zusammengereim hast!


...<<wie der ausdrucksstarke Sänger sich beim Performen malträtierte. Toshiya hatte ihr im Nachhinein erklärt, dass Kyo beim Singen oft in eine derartige Ekstase geriet, dass er nicht merkte, was er sich antat, dass er nach dem Konzert in der Garderobe zu sich kam und sich über die blutigen Striemen auf seiner Brust und die übermässig rote Haut in der Herzgegend wunderte. Und dass er, Toshiya, nicht wusste, ob er seinem Bandkollegen das tatsächlich abkaufen sollte...>>

o Gott, ich glaub,das ist eine gute Erklärung arum er das macht....aber dann weiß man nicht wirklich ob man ihm das abkauft....mir geht's also genauso wie toshiya in deiner Fic.


<<Als die Tür aufging und Chieko eintrat, blieb Akiko das Herz stehen.
Sie?!?>>

oh,wow! *noch mehr neugier*

~~~~~~~~~~
soo, das wars...schreib weiter,hai?...bald mein ich ^____~
baibai


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