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Sommer in Hasetsu

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Liebe Leser,
Im Nachwort wartet wieder Musik auf euch, also schön klicken :D
Wenn euch die Geschichte bis zum Ende gefallen hat, seid so lieb und lasst eine Empfehlung, einen Favo oder einen Kommi da, dann kann sich die Autorin mit euch zusammen über eine gelungene Geschichte freuen (^ ^)
Vielen Dank, dass ihr bis zum Schluss dabei wart!
LG
Flokati Komplett anzeigen

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Teil 10 - History Maker

Wir haben wirklich den ganzen Karton zusammen durchgeschaut. Wenn ich mir überlege, dass ich anfangs regelrecht Panik davor hatte, dass er herausfinden könnte, dass ich eine nicht unwesentliche Sammlung über ihn habe, dann muss ich jetzt gestehen, dass diese Angst völlig unbegründet war.

Wir saßen auf dem Bett, die ganzen Zeitschriften, Ausschnitte und Poster um uns herum verstreut und ich kann es nicht genau beschreiben, aber Viktor sah aus, als würde er sich zum ersten Mal selbst sehen. Er kniete über den Bildern, hat manche mit seinen Fingern berührt, darüber gestrichen, andere verträumt angesehen und seine Augen haben dabei gestrahlt... Beinahe wie jemand, der etwas gefunden hat, von dem er glaubte, es verloren zu haben. Ich habe nur still beobachtet, zugehört, wenn er etwas zu sagen hatte oder ihm die Inhalte der Zeitschriftenartikel erklärt und nachdem das letzte Bild in die Hand genommen und betrachtet war, hat er sich wieder mit der Decke bei mir angekuschelt, mich still im Arm gehalten und meine Nähe genossen.
 

Später am Abend machen wir uns fertig, um noch eine Runde mit Makkachin zu gehen, aber zu meiner Überraschung sehe ich, dass Viktor seine Schlittschuhe dabei hat.

„Soll ich meine auch mitnehmen?“, frage ich, wenn auch etwas verwundert. Eigentlich hat er gesagt, es gäbe kein Training heute.

„Nein, du hast heute frei und erholst dich“, antwortet er. „Aber ich möchte laufen, wenn es für dich in Ordnung ist.“

„Ja, sicher. Ich kann Yuko schreiben, dass wir noch vorbeikommen“, sage ich, aber mein Herz schlägt plötzlich wie wild. Er möchte laufen? Ich meine, er ist mit mir auf dem Eis, wenn wir trainieren, aber außer den Trainingsroutinen oder den Inhalten meiner Programme läuft er kaum etwas anderes. Er hat auch nie den Wunsch geäußert, selbst laufen zu wollen. Es ging immer nur um mich bisher.

Es ist irgendwie verdrehte Welt. Ich sitze auf dem Fahrrad mit dem Rucksack auf, Viktor joggt neben mir her und Makkachin rennt freudig voraus. Auch Yuko ist nicht minder erstaunt, als sie uns ankommen sieht. Sie lässt es dennoch unkommentiert und auch ich sage nichts dazu, obwohl mir tausend Gedanken durch den Kopf schießen.

Während Viktor einige Dehnübungen macht, die eindeutig darauf schließen lassen, dass er nicht nur einfach im Kreis fahren will, stupst Yuko mich an.

„Was ist los? Ich meine, also...?“

„Ich weiß nicht. Er sagte, er wolle laufen.“

Ich kann an ihrem Gesicht sehen, dass sie ähnliche Fragen beschäftigen. Aber vielleicht überreagieren wir auch. Viktor ist amtierender Weltmeister, es sollte also nicht so überraschend sein, wenn er laufen möchte. Als er mit dem Aufwärmen fertig ist, kommt er zu uns und gibt mir sein Handy.

„Kannst du das anschließen und mir ein bestimmtes Lied laufen lassen?“

„Ich gehe ein Kabel holen, einen Moment“, bietet Yuko an und verschwindet sogleich. Ich nehme ihm das Handy ab.

„Du musst es noch entsperren“, fordere ich ihn auf.

„1312.“

„Eh?“

„Der Code. 1312. Ich hab die Handschuhe schon an.“

Waaaas??? Hat er mir gerade eben gesagt, wie ich sein Handy entsperren kann?! Oh Gott... A-aber ich bin sein Freund...! Also gut. 1312.

Entsperrt. Das Hintergrundbild ist eins von Makkachin. Und das Interface ist überraschenderweise auf Englisch. Ich dachte, es wäre Russisch, aber vielleicht erinnere ich mich falsch.

„Ok, welches Lied willst du haben?“

„Geh auf Musik. Dann Playlists. Dann Hasetsu“, dirigiert mich Viktor durch sein Handy. Bei besagter Playlist halte ich inne. Er hat dort nicht viele Lieder gespeichert, unter anderem die Stücke Eros und Agape, aber ich bin erstaunt, auch Stammi Vicino in der Liste zu lesen, ein anderes Stück, das Duetto heißt, und dann etwas, das so gar nicht zum Rest passt und auch davon hat er zwei Versionen.

„Das da“, sagt er und deutet auf eine der Versionen jenen Liedes, das diese eine, große Ausnahme darstellt. In seine Augen sehe ich wieder das gleiche, starke Strahlen wie beim Durchschauen der Bilder zuvor.

„Du hast das den ganzen Sommer über gehört?“, frage ich erstaunt.

„Hm, jedenfalls oft“, gesteht er. „Ich weiß nicht warum, aber es hat mich nicht losgelassen. Aber seit heute verstehe ich, warum.“

„Ok...“

„Ich möchte dir auch etwas zeigen, Yuuri“, sagt er und nimmt meine Hand. „Das wird Premiere, dass das jemand außer meinem Trainer sieht.“

Ich muss schon wieder schlucken. Etwas, dass noch keiner außer seinem Trainer gesehen hat? Und er will es mir zeigen? Hilfe...!

„Also, es ist eigentlich nichts Besonderes“, beginnt Viktor, nachdem Yuko gerade wieder mit einem Kabel zurück zu uns gekommen ist. „Aber als wir die Bilder zusammen angeschaut haben, habe ich mich daran erinnert. Kennst du den Zauber, der Schneeflocken tanzen lässt?“

Ich schüttele den Kopf.

„Wenn es schneit, fallen viele Flocken gleichzeitig vom Himmel. Jede für sich ist schön und zusammen ergeben sie eine wundervolle Landschaft aus Schnee und Eis. Aber ganz Besonders ist die eine Schneeflocke, die sich auf deine Hand verirrt, denn sie kommt allein, aber für dich überstrahlt ihr Zauber den der anderen. Lässt man diesen Zauber in sein Herz, dann kann diese Eine alle anderen tanzen lassen. Jemand, der mir sehr wichtig war, hat das einmal zu mir gesagt.“ Viktor macht eine Pause, dann grinst er mich an. „Yuuri, ich kann Schneeflocken tanzen lassen. Sieh' mir zu.“

Er küsst meine Hand und aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Yuko versucht, sich nichts anmerken zu lassen, aber sie scheitert. Ihr Gesicht ist leuchtend rot und sie ist in eine Schockstarre verfallen. Dann lässt Viktor mich los, ich nehme der erstarrten Yuko das Kabel ab und schließe das Handy selbst an den Laptop an.

Viktor betritt das Eis und noch bevor ich auf Play drücke, habe auch ich irgendwie verstanden.

Dieses Lied.
 

Der Zauber der einen Schneeflocke, die unverhofft zu einem kommt.

Ein Stern, der Geschichten erzählt und von allen geliebt wird.

Ja, er kann sie tanzen lassen wie kein anderer.
 

Er ist die Wertvollste von allen und hat sich bei mir fallen lassen.
 

Viktor Nikiforov.

Lebende Legende.
 

HISTORY MAKER.
 

~ENDE~


Nachwort zu diesem Kapitel:
History Maker (Violin Cover)
(Mir hat das Violinencover für den Schneeflockentanz besser gefallen als die Originalversion, sorry <3) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Lexischlumpf183
2018-02-22T18:05:23+00:00 22.02.2018 19:05
Voll Zucker 😍😍
Antwort von:  Flokati
22.02.2018 19:07
Vielen Dank, das freut mich :)
Von:  --lina--
2018-02-12T22:15:33+00:00 12.02.2018 23:15
OMG OMG OMG OMG OMG!!!!
*tänzel*
*quietsch*
Ich bin unheimlich glücklich mit dem Ende und habe jedes Kapitel geliebt.
Du bist und bleibst eine meiner liebsten Autoren und ich hoffe in geraumer Zeit wieder etwas von dir lesen zu dürfen. :*
Antwort von:  Flokati
13.02.2018 12:22
Vielen lieben Dank, Süße :///3
Das Leckerli steht noch an!


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