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Call me master

von

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Levi sass noch einige Zeit in seinen Wagen und stand immer noch am Bahnhof. Seine Gedanken kreisten. Dieses Gefühl etwas verloren zu haben, liess ihn nicht los. Es war fast so als hätte er die Macht über etwas verloren. Doch dies stimmte nicht ganz, er hatte sie nicht verloren, sondern abgegeben. Er wollte der Stimme in seinen Kopf nicht nach geben!

Aber Levi merkte immer mehr das der Druck in seinen Inneren wuchs. Er wuchs immer weiter,so das sich sein Körper wieder anspannte. Flüchtig sah er auf die Uhr im Innenraum seines Wagens. Es war gerade mal halb zehn Abends.

Sein ursprünglicher Plan war es eigentlich nach dem Konzert nach Hause zufahren. Jedoch hatte dieser sich in den letzten Minuten in Rauch aufgelöst.

Wäre es anders gewesen wenn er Anda einfach hätte stehen lassen?! Wenn er sie nicht zum Bahnhof gefahren hätte?! Levi massierte seine Schlefen, und der Ton seines Handys unterbrach seinen Inneren Monolog. Genervt sah er auf das Display. Es war Hanji. Levi seufzte, er wusste nur zu gut das ignorieren bei ihr nichts brachte, also nahm er gereizt an.

"Was ist Shitty Glasses?!", brummte er in den Hörer und lehnte sich in den Fahrersitz zurück.

"Ich habe doch versprochen dich anzurufen.", kicherte sie überdreht. Levi brummte wieder auf.

"Wenn du dein albernes Handzeichen als Versprechen zählst. Also, was willst du?!"

"Ich wollte mit dir nochmal über das Konzert reden." Levi hob eine Braue.

Was gab es da noch zu besprechen?

"Die Fans waren doch zufrieden, also was willst du?!", knurrte er und hörte wie Hanji schnaubte.

"Das mag vielleicht sein, aber dennoch hast du dich heute seltsam verhalten.", merkte sie an, "Also merkwürdiger als sonst.", fügte sie schnell hinzu.

"Hör auf mich analysieren zu wollen Vierauge! Das mit der Band ist jetzt eh Geschichte."

"Levi, du hörst dich fast so an, nur weil es die Band nicht mehr gibt, dass wir keine Freunde mehr sind.", wimmerte Hanji. Levi rollte mit den Augen.

"Was willst du von mir?! Wenn du mich nur belehren willst, lass es! Ich habe keinen Bock mehr auf die Band. Da brauchst du mir auch nicht mit Argumenten kommen!", zischte er und war kurz davor einfach aufzulegen.

"Wollen wir uns treffen? Lass uns einen trinken geh'n! Und dann erzählst du deiner alten Freundin was dir auf den Herzen liegt.", umgarte sie ihn. Levi stöhnte genervt auf.

"Lass das letzte weg.", gab er scharf an.

"Ok, wo wollen wir uns treffen? Du bist doch nicht etwa schon Zuhause, oder?!"

Levi sah kurz durch die Fensterscheibe zum Bahnhof, dann zu dem Beifahrersitz.

"Nein bin ich nicht. Ich bin noch im Ort unseres Konzertes.", antwortete er trocken.

"Das trifft sich doch gut.", sprach Hanji freudig, "Ich und Mike haben uns auch gerade getrennt. Er ist ziemlich k.o und ich wollte eh noch durch die St-"

"Komm zum Punkt wo wollen wir uns treffen!", unterbrach Levi sie bissig.

"Vor der Bar Surf Orange.", nuschelte Hanji wie ein kleines Kind, was eingeschnappt war.

"Gut. In zehn Minuten. Verspäte dich nicht, sonst fahr ich wirklich nach Hause Shitty Glasses!", knurrte Levi und legte einfach auf. Dann seufzter er. Im Nachhinein bereute er es doch zugesagt zu haben. Hanji würde ihn wieder den ganzen Abend über mit nervigen Fragen löchern. Wieder schweifte sein Blick zum Beifahrersitz, dann sah er auf sein Handy und scrollte durch seine Kontakte. Einen Augenblick hielt er inne, unterdrückte seine eigene Nummer und beschloss ihre Nummer anzuwählen. Nach kurzer Zeit hörte er auch schon das erste Klingeln, nach zweimaligen wählen meldete sich ihre Stimme.

"Hallo?!" Levi's Augen verengten sich, und seine Lippen verzogen sich für einen sekundenbruchteil zu einem süffisantem Lächeln.

"Hallo??!" Dann legte er auf. Mit angespannten Körper lehnte er sich zurück, und legte seinen Kopf nach hinten. Mit gemischten Gefühlen sah er an die Decke seines Wagens. Um sein innerstes zu sortieren, schloss er die Augen. Doch immer noch verfolgten ihn die Bilder seines Tagtraumes. Sein Kiefer spannte sich an. Und er wünschte sich nun doch, er hätte ihr doch kein Taxi gerufen. Schlagartig öffnete Levi die Augen. Er hatte ja ihre Adresse. Wenn dieses Mädchen wirklich etwas hatte was er in ihr wieder zuerkennen glaubte, konnte er es einfach heraus finden. Er wollte mehr über sie in Erfahrung bringen. Mit diesen Beschluss nahm er wieder Haltung in seinen Sitz an und startete den Wagen, zum Treffpunkt.

Es dauerte einige Zeit bis er einen Parkplatz gefunden hatte. Und zu allem Überfluss war dieser auch noch ein paar Meter von der Bar entfernt. Genervt über diese Tatsache schritt Levi die Strasse hinunter. Nach einigen Minuten konnte er schon eine, ihm freudig zuwinkende, Hanji erkennen.

"Da sieh mal einer an, diesmal bist du derjenige der sich verspätet hat.", grinste sie Levi an, als dieser vor ihr zum stillstand kam. Er sah kurz auf die Uhr seines Handy's.

"Tcch! Es ist sind nur zwei Minuten. Hier in diesen scheiss Kaff findet man keine Parkplätze!" Hanji klopfte ihm auf die Schulter.

"Ist ja auch egal.", kicherte sie, "Komm, lass uns rein gehen!" Wieder einmal strahlte Hanji übers ganze Gesicht und ihre Brille funkelte verdächtig auf. Levi brummte nur zur Antwort, und beide betraten die Bar. Wie zu erwarten um diese Uhrzeit war sie schon gut besucht.

"Ich will an die Quelle!", merkte Hanji laut an und warf die Arme in die Luft. Ein paar Gäste drehten sich zu den beiden um. Levi schob sie grimmig weiter, vorbei an ein paar Menschentrauben. Ohne ein weiteres Wort setzte er sich an die Theke und legte die Arme auf die Holzplatte. Hanji hingegen stand einfach neben ihn und überblickte schon die Getränkekarte.

"Jetzt setz dich doch endlich mal hin verdammt!", betonte er genervt, und Hanji setzte sich, ohne ihren Blick von der Karte zuwenden, auf den Hocker. Freudig summte sie vor sich hin als sie weiter die Angebote studierte. Levi hingegen war schon jetzt völlig genervt und hatte schon beim Barkeeper seine Bestellung aufgegeben.

"Jetzt weiss ich was ich nehme!", warf Hanji freudig ein, "Levi was möchtest du-", sie stoppte ihren Satz als sie sah das er schon längst sein Glas Whiskey vor sich hatte. Eingeschnappt verzog sie das Gesicht und gab nun auch ihre Bestellung auf. Levi nahm einen Schluck seines Glases, stellte es dann ab, und kreuzte die Finger ineinander. Mit ausdruckslosem Gesicht sah er seine Nachbarin an, und versuchte zu deuten welche nervigen Fragen ihr wohl im Kopf rum spukten. Doch erst als Hanji auch ihre Bestellung vor sich hatte, sah sie auch Levi an und ihre Brille reflektierte. Er jedoch versuchte gleich ihren Satz abzuwürgen der ihr, seiner Meinung nach, auf der Zunge lag.

"Falls du wieder damit anfangen willst, dass ich mir das mit der Band doch noch überlegen soll. Lass es!", merkte er bissig an. Aber Hanji's gruseliges Grinsen blieb, und sie schüttelte kaum merklich den Kopf.

"Warum bist du noch hier? Wolltest du nicht gleich nach Hause?", fragte sie und blickte über den Brillenrand. Levi sah sie eine Weile nur an und nahm noch einen Schluck, ehe er mit den Schultern zuckte.

"Ich habe es mir halt anders überlegt.", murmelte er. Hanji's Interesse wurde aber nur noch größer.

"Wie kommt es? Du warst doch so abgefuckt." Levi stöhnte genervt auf.

"Und ich fang gerade an noch abgefuckter zu werden Shitty Glasses! Worauf willst du hinaus?!" Die Brillenträgerin nahm einen Schluck ihres Drinks und sah sich das Sortiment hinter der Bar an. So als würde sie gerade ihre Gedanken sortieren. Levi hingegen hatte seine Unterarme wieder auf der Holzplatte abgelegt.

"Ich mache mir halt nur Sorgen um dich Levi.", sprach Hanji und ihr Blick schweifte weiter über das Getränkesortiment, "Nicht nur mir ist deine ungewöhnlich wechselhafte Laune aufgefallen, auch Mike. Du bist noch grimmiger als sonst.", fuhr sie fort und sah ihn wieder an. Levi nahm einen weiteren Schluck. Genau aus diesem Grund bereute er es sich doch auf das Treffen eingelassen zu haben.

"Deine Interpretationen sind immer wieder faszinierend.", lachte Levi kurz spöttisch auf, "Hörst du dir eigentlich selber zu?!", kommentierte er trocken und seine Augen verengten sich. Die dunkele Aura die sich um ihn aufbaute war regelrecht greifbar.

"Du weisst ich möchte nur zu gerne in deinem Kopf gucken.", grinste sie provokant, "Du trägst etwas in deinem Inneren umher, was du aber seid Jahren verdrängen möchtest.", wurde sie aber dann todernst. Seine Miene verfinsterte sich zusehens.

"Im Moment möchte ich nur das Bedürfnis verdrängen dir an die Kehle zu springen!", zischte Levi, "Falls du dich nur mit mir Treffen wolltest um deine Langeweile zu vertreiben kann ich ja gehen!" Hanji hob eine Hand und fuchtelte hektisch umher.

"Nein! Komm, bleib! Es tut mir Leid. Ich hör schon auf.", entschuldigte sie sich kleinlaut und lächelte ihn verschmitzt an, "Was ich eigentlich sagen wollte. Falls etwas passiert ist kannst du mit mir reden, auch mit Mike. Du musst nicht alles alleine ausmachen Levi." Doch Levi sah sie nur gelangweilt an und zuckte mit den Schultern.

"Sicher doch.", brummte er und ein sarkastischer Unterton schwang mit.

"Das meine ich Ernst Levi!", fügte Hanji hinzu und eine eisige Stille lag aufeinmal zwischen ihnen.

"Ich fand die beiden Mädels voll knuffig die die beiden Karten ergattert haben.", begann Hanji ein anderes Thema, "Du hast ihnen gar kein Autogramm gegeben!"

Levi nippte erneut an seinen Glas.

"Vielleicht habe ich das ja doch.", merkte er provokant an. Hanji's Brille blitzte wieder verdächtigt auf.

"Wann soll das bitte passiert sein?! Wir sind doch ...", sie unterbrach ihren Satz und überlegte, "Moment!", fuhr sie dann fort, "Die eine war gar nicht bei uns fällt mir gerade ein. Ist sie einfach so aus dem Gebäude gegangen?!"

"Das sie getrennt von euch das Gebäude verlassen hat stimmt schon.", antwortete Levi, Hanji kam mit ihrem Gesicht näher an ihn heran.

"Was willst du genau damit sagen! Jetzt erzähl schon! Sag mir nicht das eine unserer Fans immer noch in dieser Stadt umher irrt. Sie erwähnte das sie nicht hier aus der Gegend ist.", Hanji sprach mehr vor sich hin als den Dialog mit Levi zuführen. Ihre Gedanken rassten. "Was ist wenn sie ihren Zug nicht geschafft hat?! Was ist wenn sie ein Triebtäter schnappt?!"

"Sie ist sicher auf den Weg nach Hause.", durchschnitt er Hanji's Selbstgespräch, diese sah wieder interessiert auf.

"Woher weisst du das? Hast du gesehen wie sie in den Zug gestiegen ist?"

"Ich weiss das, weil ich ihr ein Taxi bestellt habe. Ihr Zug wäre gar nicht mehr gefahren.", antwortete er ausdruckslos. Hanji's Augen hingegen weiteten sich. Ungläubig schaute sie ihn an und schluckte.

"Du, hast ihr ein Taxi bestellt?!"

"Ja! Hast du irgend ein Problem damit?!" Hanji hob schützend die Hände und schüttelte heftig den Kopf.

"Nein, keinesfalls. Es ... es wundert mich nur.", grinste sie, "Wobei, du hast sie ja schon vorher die ganze Zeit angestaart. Das andere Mädchen hat dich nicht die Bohne interessiert. War sie vielleicht dein Beuteschema?!", fuhr sie mit einem koketten Lächeln fort.

"Du redest wieder zuviel Shitty Glasses! Sie war nicht mein Beuteschema!", knurrte Levi und leerte sein Glas. Diese Unterhaltung gefiel ihm überhaupt nicht. Ihm missfiel das Hanji wieder analysieren wollte was in ihm vor ging. Durch ihr Studium war sie auch dazu in der Lage, dennoch war sie die letzte die er in seine Gedanken blicken lassen wollte. Zumal er sie seid geraumer Zeit selbst nicht einordnen konnte. Schlafmangel und das ihm alles auf die Nerven ging, trugen dazu bei das sein Gemütszustand von Tag zu Tag immer weiter in den Keller sank. Auch das Anda seine Gedanken verwirrte missfiel ihm. Eine innere Stimme schien ihn zu Taten bewegen zu wollen, die er selbst einfach nur ignorieren und verdrängen wollte. Doch dieser Druck in seiner Brust ließ, seid sie mit ihm mit gefahren war, nicht ab. Nein, seid er ihre Nummer gewählt hatte nahm er sogar zu. Er wollte das sein Tagtraum Realität wurde. Er wollte unbedingt wissen warum dieses Mädchen so eine Wirkung auf ihn hatte und diese chaotischen Gedanken in ihn auslöste. Etwas an ihr kam ihm seltsam vertraut vor, und er wusste selber nicht was es war. Und diese Situation kotzte ihn an.

Levi schüttelte kaum merklich den Kopf und knallte Geld auf den Thresen. Er wollte wirklich nur nach Hause. Auch Hanji's Quengeln brachte da herzlich wenig ihn noch zum bleiben zu überreden. Mit einem schmollenden Gesicht akzeptierte sie seine Entscheidung und sah ihm noch nach wie er die Bar verließ.

Für einen kurzen Moment war Levi froh wieder frische Luft atmen zu können, bis er sich auf den Weg zu seinem Wagen machte. Genervt, er war einfach nur genervt von den heutigen Ereignissen.



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