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My demons

von
Koautor:  Jevi

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo liebe Leser,

entschuldigt die lange Pause.
Der Teil ist gar nicht mehr so frisch, aber ich dachte, dass man ihn jetzt endlich mal hochladen sollte, um fortzufahren.
In diesem Teil kommt es zu erstaunlichen Dingen, also lasst es euch auf der Zunge zergehen. Auch die Betas, die das schon vor langer Zeit zu Gesicht bekommen haben XDD

Grüße gehen raus an Jevi , weil ihr Lieblingschara vorkommt XDD und zwar sehr viel.
Es handelt sich um den besten Freund von Sêiichî, der auch Jevi gehört. Diesmal auch nicht ganz so ooc, wie in der Vergangenheit... *räusper* Komplett anzeigen

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Crazy in love

Geräuschvoll wurde die Tür ins Schloss geworfen – das wunderte die Blondine schon, weshalb sie erst einmal zusammenfuhr. Hatte er etwa – er hatte doch nicht tatsächlich gelauscht, das Früchtchen? Innerlich war sie doch etwas panisch und öffnete das Fenster der Küche, um ihn noch zu erwischen. Chris ließ sich nichts anmerken, aber Syrah spürte die Angst, was sie jetzt doch etwas gemein grinsen ließ, weil sie es irgendwo verdient hatte, wenn sie schon solche Hämmer vom Stapel ließ – Strafe musste ja sein, nicht wahr?

„Hey, good morning, my darling!“ rief sie ihm zu und Sêiichî blieb stehen. „Du hättest wenigstens vorher ein Lebenszeichen von dir geben können, bevor du einfach davonrennst!“ Die Schauspielerin lehnte sich leicht aus dem Fenster, stützte sich am Rahmen ab und warf ihm einen flirtenden Blick zu. „Wo willst du in aller Frühe hin? Ich dachte, du würdest länger schlafen. Hast auch ganz niedlich ausgesehen, deswegen wollte ich dich nicht aufwecken.“

Der Schwarzhaarige sah zu ihr auf und lächelte sie an. „Hast du Angst, dass ich gehe, ohne mich von dir zu verabschieden?“

Syrah lehnte sich schmunzelnd gegen die Tür und beobachtete das Ganze. Dieses Miststück – sie befürchtete gerade doch, dass Sêiichî alles gehört haben könnte und trotzdem dieses Getue – sie war wirklich gut darin Menschen zu täuschen – man musste sich echt vor dieser Frau fürchten.

Aber, wenn Sêiichî sie gehört hatte, dann war er genauso abgebrüht wie ihre Mutter.

„Angst? Mach dich doch nicht lächerlich – ich würde es aber bedauern, weil ich dachte, dass wir noch bis heute Abend haben.“

„Keine Panik, ich komme ja wieder“, lachte er. Sêiichî konnte dieser Frau einfach nicht lange böse sein, auch wenn sie nur mit ihm spielen würde, er würde ja doch wieder in ihrem Bett landen. „Wenn ich schon hier übernachte, wollte ich wenigstens für dein leibliches Wohl sorgen. Deswegen habe ich mich jetzt auf die Socken und besorge alles für ein Frühstück. Danach bin ich wieder bei dir.“

„Oh, das ist ja wirklich lieb von dir“, kam von der Blonden in einem schwärmerischen Unterton, bevor sie ihm mit der Hand einen Kuss zusammen mit einem betörenden Lächeln zuwarf. „Dafür muss ich dich nachher belohnen, also komm rasch wieder, ja?“

Beide beherrschten es ja so was von zu schleimen. Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte man, das passte wohl gerade unheimlich gut.

„Ich versuche mich ranzuhalten, wenn du mich schon so lockst“, mit den Worten zwinkerte er ihr frech zu und beschleunigte dann, um seine Worte in die Tat umzusetzen.

Ihre Mutter wank Sêiichî und schloss dann das Fenster.

„Wenn er etwas mitbekommen hat, ist er ziemlich gut darin, es zu vertuschen, findest du nicht?“

Es war nicht so, dass Chris Sêiichî Derartiges nicht zutraute, aber er hatte eigentlich recht ausgelassen gewirkt, so dass sie sich jetzt nicht mehr als nötig sorgte. Es gab aber Mittel und Wege herauszufinden, ob er ehrlich gewesen war. Das konnte sie aber nicht zwischen Tür und Angel – oder zwischen Fenster und Straße – je nach dem. Das ging nur auf weniger Distanz, dazu musste sie ihm schon direkt in die Augen sehen können. Es gab da sowieso noch etwas, was sie dringend mit ihm besprechen musste, weil es ihn schon irgendwie betraf – es wäre unfair, ihn in der Sache auflaufen zu lassen.

 

Syrah gab es ja zu – wenn man vergaß, dass er schon einige Male Mist gebaut hatte – nämlich mit anderen Frauen mehr als nur geflirtet hatte, war er ein toller Mann. Aber es war nicht so einfach, die Schwarzhaarige zu beeindrucken. Trotzdem war es nett von ihm, sie nicht auszuschließen. Teran wäre im Traum nicht eingefallen, ihnen allen Frühstück zu machen. Es war aber zweifelsohne nicht das erste Mal, dass Sêiichî Derartiges tat – das sah man am stolzen Ausdruck im Gesicht ihrer Mutter, die gerade doch glücklich wirkte. Hier war sie vollkommen locker, sie ließ sich ja sogar von dem Kerl vor ihren Augen küssen – zwar nur die üblichen, kleinen Küsse, aber andere Leute durften nicht daran teilhaben. Jeder Blinde sah doch, dass sie total in Sêiichî verliebt war, sonst würde sie sich kaum so komisch verhalten – das bekam wohl jeder mit, den sie es mitbekommen ließ – außer der betreffenden Person. Der Kerl musste das doch merken, wie wichtig er ihr war. Wenn nicht, war er ganz schön blind.

Es war lange her, dass sie so etwas Deftiges wie Pfannenkuchen zum Frühstück gegessen hatten, aber wenn man es nicht übertrieb, schadete so etwas ab und zu der Figur auch gar nicht. Außerdem war keiner in dieser Wohnung so faul, dass es ihnen etwas ausmachen konnte.

„Oh, das war wirklich lecker, Sêiichî“, meinte Syrah, die fertig gegessen hatte und sich jetzt erheben wollte. „Aber ich muss los. Deswegen werde ich euch zwei jetzt allein lassen. Stell keinen Unfug an, Mutter. Mach nichts, was ich nicht auch tun würde.“

„So ein freches Biest“, amüsierte sich die Schauspielerin, die aber ein kleines Grinsen im Gesicht hatte. Trotz der Frechheit ihrer Tochter, war sie froh, dass sie hier war.

Sie wartete, dass ihre Tochter den Raum verlassen hatte und stand dann ebenfalls auf, um sich hinter Sêiichî zu begeben, der selbst noch am Tisch saß, aber lieber Kaffee trank, als zu viel von diesen Pfannenkuchen zu verdrücken, obwohl er diese nicht nur gern zubereitete, sondern auch gerne aß. Seine waren nicht so gelungen, wie die von seiner Großmutter, jedenfalls fand er das.

„Schon erstaunlich deine Qualitäten“, kam von der Blondine, die ihn von hinten umarmte und wohl nicht in Ruhe lassen wollte.

„Warum glaube ich, dass du damit nicht das Frühstück meinst?“

„Doch, genau das meinte ich, mein Lieber. Wenn du da bist, muss ich mich um nichts kümmern, das ist wie Urlaub“, frohlockte Chris und legte den Kopf auf seiner Schulter ab. „Lass uns abräumen und dann die restlichen Stunden genießen.“

„Aber mir unterstellen, dass ich nie genug kriege“, kam frech vom Schwarzhaarigen, der sich den letzten Bissen auf seinem Teller in den Mund stopfte und dann ebenfalls aufstand, dabei drehte er sich zu ihr herum und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen.

„Als würdest du dich beschweren…“

Weil sie nur zu dritt gewesen waren, hatten sie schnell den Tisch leergeräumt und alles in die Spülmaschine geladen. Keiner hier machte gern Abwasch, sie waren richtig verwöhnt. Chancenlos ließ sich der junge Mann von seiner Freundin hinterherziehen – es störte ihn auch überhaupt nicht, wenn sie jetzt noch einmal über ihn herfallen würde. Er wusste ja nicht, dass sie das gar nicht vorhatte. Bei ihr wusste man nie, was als Nächstes kam, aber diese Tatsache hatte er verdrängt, weil er gerne mit ihr zusammen war und sich ganz gern einbildete, jetzt auch ein zweites Mal Spaß haben zu können. Dabei müsste er es besser wissen – so etwas kam in den seltensten Fällen vor – sie machte sich eben gerne rar. Trotzdem träumte er immer ganz gern…

Als sie das Zimmer betraten, machte er auch nicht den Anschein, als wenn er allzu viel Zeit verstreichen lassen wollte, denn er nahm sie hoch, so dass sie die Beine um ihn schlang und ja schon wusste, was er jetzt wollte. Sie zum Bett tragen – er markierte so unwahrscheinlich gern den Starken, deswegen tat er es – und weil er Frauen wohl gerne zum Bett trug, die ihre Beine leidenschaftlich um seine Lende schlangen. Das gönnte sie ihm auch noch, ebenso wie sie sich von Sêiichî ins Bett legen und sich stürmisch von ihm küssen ließ. Doch nach dem Kuss stoppte sie ihn. „Es gibt da etwas, was ich dir sagen muss, mein Lieber.“

„Oh bitte nicht“, meinte er schockiert und seufzte dann. „Ich will jetzt nicht reden, ich will dich!“

 Dieser Kerl – er scheute sich nicht, derartig frech und dreist zu werden in seinen Forderungen.

„Egal, mit welcher Konsequenz?“ Es war eine heimtückische und gemeine Fangfrage, anschließend strich sie ihm mit den Fingern über den Mund.

„Wie meinst du das?“

„Wenn das Risiko besteht, dass ich dann schwanger werde, was machst du dann?“ Chris provozierte gern und noch lieber schockierte sie Leute.

Man sah auch für einen Moment, dass es wunderbar klappte.

„Ach – du nimmst doch-“ Ihr Finger brachte ihn zum Schweigen und sie sah ihn mit einem leicht entschuldigenden Lächeln an. „Ja, ich weiß. Du verlässt dich da auch immer auf mich – deswegen sage ich es dir jetzt. Mir sind die Medikamente ausgegangen… Und mir war noch nicht möglich, Neue zu besorgen. In Japan kriegt man so etwas ja nicht. Und Ärger wegen der Bestellung hatte ich auch bereits – das Zeug fällt unter das Drogenschutzgesetz. Einreisen mit den Sachen ist okay, bestellen weniger.“ Sie seufzte, weil dieses Gesetz absoluter Schwachsinn war. Japaner hielten eben nicht viel von solchen Sachen – sie trieben Kinder lieber ab…  Echt traurig.

 „Du hast schon gestern volles Risiko-Programm gefahren… Ich konnte aber einfach nicht widerstehen… Verzeihst du mir, dass ich schwach war?“ Chris flirtete mit ihm, wirkte aber doch so, als wenn es ihr wirklich leidtat.

Sein Herz raste – es dauerte einen Moment, dass er seine Fassung wiedergewann. Anscheinend würde er ihr nicht ganz so viel ausmachen, oder doch? Sie konnte ihm weniger widerstehen, als er glaubte. Dabei war sie doch manchmal so gemein und wies ihn ab, dann musste er wieder um sie werben und sich anstrengen…

Sêiichî sah in ihre Augen, dabei konnte er die eigenen Gefühle nicht steuern. Trotzdem war da etwas, was ihn ungemein beschäftigte. „Du musst dich nicht bei mir entschuldigen. Würdest du abtreiben? Oder würdest du es wollen?“

Der Schwarzhaarige glaubte es selbst nicht, dass er das fragte und dabei ihr so tief in die Augen sah. Er wusste ja, dass man ihm so Manches ansehen konnte.

Es war schon verwunderlich, dass er nun nicht sauer würde – am Ende gefiel ihm die Idee noch. In dieser merkwürdigen Welt war alles möglich – auch, dass er auf einen Fehler von ihr wartete und sich dann ins Fäustchen lachte – sie traute dem Kerl auch so etwas zu.

Gut, dann würde sie ihm jetzt ihre Antwort liefern und zwar schonungslos.

„Jesus Christ – Abtreiben… natürlich nicht!“ antwortete sie, als wenn es etwas absolut Abwegiges wäre, jemals auch nur daran zu denken… „Schockt dich das etwa nun? Hast du nun Angst? Willst du nun wegrennen?“ Bisher war Sêiichî nicht aufgesprungen, trotzdem fragte es die Frau, sie wollte Klarheiten, wenn sie schon so ein Gespräch führten, das hatten sie bisher nie getan.

„Es ist dein Körper und dein Leben… Und nein, ich würde nie vor so etwas weglaufen. Du kennst mich schlecht, wenn du das glaubst. Man bleibt bei der Mutter seines Kindes. Aus Respekt vor ihr“, sagte er, dabei klang seine Stimme fest und mehr als überzeugend.

Ein kleines bisschen gehofft hatte sie schon, dass er die Sache so sah – aber auch wenn dem nicht so gewesen wäre. Wenn er nun Angst bekommen hätte, würde sie das verstehen.

Obwohl es nun nicht direkt ein Liebesgeständnis war, war es schön, so etwas zu wissen und sich auch in der Sache auf ihn verlassen zu können. Sie schmunzelte glücklich.

Auch wenn es Sêiichî sicher etwas überforderte, wollte sie nicht damit aufhören, ihn etwas zu schocken. „Dann könnten wir für immer zusammenbleiben“, kam von der Blondine, die ihre Arme um seinen Nacken schlang und ihn so daran hinderte, sich erheben zu können, auch wenn sie bezweifelte, dass er das in Erwägung zog.

Es war göttlich, denn sie kuschelte sich bei ihm an und warf ihm einen leicht verliebten Blick zu. „Sag nicht, dass dir der Gedanke nicht gefällt…“ Womöglich übertrieb sie es ein bisschen, aber sein Gesicht war einfach nur herrlich. Mit so etwas rechnete er nicht, aber sie fand, dass sie es ihm zurückgeben musste, wenn er schon indirekt immer wieder andeutete sie zu lieben, dann durfte er sich nicht wundern, wenn sie es ihm gleichtat. Sie würde definitiv nicht die Erste von ihnen sein, die sich die Blöße gab, ihm klipp und klar zu sagen, dass sie ihn liebte.

Überrascht sah er aus, schien darüber nachzudenken, was sie wohl damit meinen könnte. Er war schon ein kleiner Schussel, der nichts mitbekam, dabei war er in anderen Dingen nicht so.

„…Den Ärger würdest du dir echt aufhalsen?“ fragte er zögerlich und sah sie dabei forschend an, aber dass er geschockt von ihr war, konnte man nicht sagen.

Warum sollte sie sich solch einen Ärger geben – wegen ihm – oder war ihr Wunsch nach einem Kind so ausgeprägt? Diese Frau, die konnte einen wirklich von der einen Sekunde auf die andere dermaßen überraschen – es war nie langweilig.

Sêiichî hatte nicht direkt Angst davor, Vater zu werden, das wollte er sowieso – irgendwann – vielleicht nicht unbedingt jetzt, aber wenn der Fall einträfe, würde er sich auch dieser Herausforderung stellen. „Das wäre aber wirklich eine harte Nummer – du weißt doch, wie es Kindern in der Organisation ergeht. Du könntest nur halb so viel Mutter sein, wie du vielleicht willst. Außerdem wäre es grausam, einem Kind die Organisation anzutun…“ Seine Bedenken musste er ihr jetzt doch mitteilen, dabei sah er sogar ein bisschen traurig aus. Vielleicht wollte er ja eigentlich gern?

Der traurige Ausdruck in seinen Augen war eigentlich vielsagend. Chris schluckte und nahm seine Wangen und schenkte ihm einen noch intensiveren Blick.

„Das weiß ich doch-“, nur sehr zögerlich kamen die nächsten Worte, denn indirekt war auch das ein weiteres Indiz dafür, dass sie mehr an ihm hing, „-aber ich könnte das bei deinem Kind nicht abtreiben. Das würde dich in ein schwarzes Loch fallen lassen. Dummkopf - das weiß ich doch. Sag nicht, dass es dich nicht verletzen würde, wenn ich dein Kind abtreibe. Du musst spinnen, zu glauben, dass ich dazu fähig wäre.“

Um Gottes Willen, das konnte sie ihm doch so nicht sagen… Man sah an seinem emotionalen Blick wahrscheinlich gerade einfach nur alles. Sêiichî legte ganz sachte seine Lippen auf ihre. Er war ein Idiot, ein riesengroßer, das wusste er selbst. „Ich fange gleich an zu weinen…“ Er sah sie liebevoll an. „Wow – du bist echt beeindruckend. Also ist das zwischen uns doch tiefgründiger, als ich dachte. Ich bin dir wirklich so wichtig?“

„Also, wenn du das nicht weißt, kann dir keiner helfen. Habe ich dir nicht genug Gründe geliefert, es zu begreifen? Ich bin bereit zu sehr vielem, um dir zu helfen. Das weißt du.“

„Dabei sollst du so etwas nicht machen. Ich bin schließlich ein Mann und ich kann mich selber verteidigen“, kam von ihm sehr fordernd, während er ihre Nähe weiterhin genoss.

„Versprich mir, dass du auch immer auf dich achtgibst, und wenn dein Leben in Gefahr ist, dieses verteidigst und mich nicht allein zurücklässt“, meinte Chris, die ebenfalls einen leicht emotionalen Moment erwischt hatte, wo sie nicht vor ihm verbergen konnte, wie wichtig er ihr wirklich war. „Versprich es!“

„Ich würd’ dich nie allein zurücklassen – das solltest du auch mittlerweile wissen. Einer der Gründe, warum ich ums Überleben kämpfe ist, weil ich glaube, dass du mich brauchst.“

„Du bist so was von eingebildet, Cognac – da kann einem echt schlecht werden. Und jetzt kommst du bitte wieder runter von deinem hohen Ross! Bitte!“ flüsterte sie leicht tadelnd, in einem stichelnden Ton.

Sêiichî grinste sie auf herausfordernde Weise an. „Ich hab Lust auf dich, was mach ich jetzt? Zufällig bin ich total leer, was Verhütungsmittel angeht. Normalerweise habe ich immer welche, aber wenn ich zu dir gehe, brauche ich so etwas nicht. Eigentlich will ich auch gar nicht. Dir will ich richtig nah sein.“ Eigentlich hatten sie es sowieso schon riskiert, aber ein zweites Mal, im vollen Bewusstsein?

„Wenn du es unbedingt willst, kannst du ja welche besorgen…“

Chris bemerkte, wie Sêiichî so richtig mit sich haderte und sie dabei anstarrte, während er sich nicht so recht entscheiden wollte, welche Risiken er bereit war einzugehen.

„Ich… Weiß nicht… Was, wenn du wirklich? … Und dieses arme Kind… Ansonsten…“ Es gab keinen Moment, wo er die Organisation mehr gehasst hatte, als in diesem. Wäre dieser Saftladen nicht – was hätte er dann jetzt getan?

 

 

 

 

 

Sie hatten den ganzen Tag, also noch viel Zeit. Ein bisschen ungünstig kam der nächste Anruf von Ryochi, den er total vergessen hatte. Unglaublich, am liebsten wollte er sich ohrfeigen. Er lag gerade mit ihr kuschelnd im Bett und dachte über diese höchst brisanten Dinge nach.

„Hast du etwa immer noch nicht mit ihm gesprochen?“ fragte die Blondine mit dem Kopf schüttelnd und er seufzte, als wenn er sagen wollte, sie hatte ihn erwischt. „War keine Absicht... Ich hatte mich auf dich konzentriert. Willst du mir das vorwerfen?“

Sanft platzierte die Schauspielerin ihre Lippen auf seiner Wange, denn seine Ausrede, war ja schon irgendwie süß. „Du willst deinen besten Freund doch nicht für ein bisschen Spaß vertrösten, oder?“ Das war nicht Sêiichîs Art, eher drückte er sich.

„Das wäre ganz schön unfair, so schön es mit dir ist“, sagte er und erhob sich. Besser so, wenn sie nicht weiter machten, denn er wusste, wo das endete. Wenn er jetzt Ryochi traf, konnte er sich auch über dieses Thema unterhalten und ein Rat wäre auch nicht schlecht. Natürlicher wäre zu einem Älteren zu gehen, aber weder Jamie, noch Yuichi wollte er unter die Nase reiben, was er sich gerade innerlich ausmalte. Wie er sich mit dem Gedanken mehr als anfreundete. Die bekamen es noch mit der Angst zu tun, dass er jetzt hoffnungslos verloren war.

Ein kurzer Kuss, ehe er das Gespräch annahm. Aufgesetzt hatte er sich bereits und spürte sie im Genick. Sie legte die Arme um ihn und hielt ihn fest. Glaubte sie wirklich, dass er ihr abkaufte, sie würde nicht wenigstens ein bisschen ausnutzen, dass sie mithören könnte, wenn sie sich so an ihn hängte? Diese Frau machte so etwas sonst ja auch nicht so penetrant.

„Bist du allein, Sêiichî?“ hörte er seinen besten Freund und man musste sich echt fragen, weshalb ihm eine solche Frage gestellt wurde. Aus Vorsicht, oder weil er ihn kannte? Doch das Einzige, was dem Schwarzhaarigen dadurch beschert wurde, war eine kräftige Röte im Gesicht.

„Nein, natürlich nicht. Wovon träumst du nachts, Ryo? Aber ich kann mich loseisen. Kein Problem. Allerdings würde ich mich gern treffen. Haben uns lang nicht gesehen.“ Endlich traute er sich, das ließ Chris nun doch die Umarmung lösen und als er sich herumdrehte, sah er das zufriedene Lächeln. Wie immer, sie hatte ihn von etwas überzeugen können und war stolz auf sich, er grinste schief.

„Das passt mir sehr gut. Hab’ schon gehört, dass du zu Besuch in Tokyo bist. Wo treffen wir uns?“

„Mir passt es im Haidopark.“

 „Einverstanden.“ Ein neutraler Ort, wo er jeder Zeit verschwinden konnte, das war schon link. Er könnte Ryochi auch besuchen, aber eigentlich wollte er nur Shina nicht begegnen. Die fand ihn komisch, jedenfalls hatte Sêiichî ein komisches Gefühl. Er wollte seinen besten Freund schon für sich, im Teilen war er immer noch nicht besonders gut.

„Gib mir fünfzehn Minuten. Das schaffst du, oder?“

„Klar schaffe ich das, Bis gleich.“ Das normalste Gespräch, da kam man sich schon fast dämlich vor, überhaupt etwas in Richtung ernstes Gespräch erwartet zu haben. Aber er hatte hier in Tokyo nun einmal drei Leute umgebracht, es würde also passen, dass der Detektiv, welcher sein Freund nun einmal war, sich erkundigte, was er damit zu schaffen hatte.

 

Im Bauch rumorte es, ihm war schon etwas unwohl, als er den Haidopark betrat, wo Ryochi bereits auf ihn wartete. Er saß auf einer Bank, recht gechillt, beide Arme um die Rückenlehne geschlungen und zum Himmel schauend, während er ein Bein übers Andere geschlagen hatte.

„Sorry, dass ich dich gestern ignoriert habe. Ich war beschäftigt.“

Der Ältere setzte sich neben den jüngeren Freund und Ryochi grinste dann.

„Lass mich raten, du warst mit einer Frau zusammen und konntest deswegen natürlich nicht rangehen.“ Der Detektiv kannte ihn, auch wenn es nicht ganz so stimmte, bejahte Sêiichî mit einem Lachen.

„Kennst mich eben. Hattest du nur angerufen, weil jemand sagte, dass ich in der Stadt bin?“

Kurz sammelte sich der 20-jährige und lehnte sich jetzt nach vorne über, wo er die Hände faltete.

„Ehrlich gesagt wollte ich wissen, ob mit dir alles okay ist. Kôji Miura ist auch hier und wir mussten miteinander Vorlieb nehmen. Du weißt ja, wie das abläuft. Natürlich wollte er wieder gleich einen Kleinkrieg anzetteln.“ Ryochi fuhr sich durch die Haare und Sêiichî seufzte.

„Was ist bloß los zwischen euch?“

„Er hat dich auf dem Kieker, das ist los, Sêiichî!“ sagte der Braunhaarige ohne sich mit Unwichtigem aufzuhalten. Er griff sich die Schultern seines Freundes. „Er ahnt was und er geht mir damit auf die Nerven. Nicht nur mir, sogar unseren Vater belästigt er schon. Er will dir Ärger machen. Du musst vorsichtig sein.“

Direkt eine Warnung, das war ein wahrer Freund. „Na, hoffentlich macht er nicht auch euch Ärger, weil ihr mich abschirmen wollt“, seufzte er, dabei sah er traurig drein. Er wollte niemandem Schwierigkeiten machen.

„Eher macht Vater ihm Ärger, wenn er sich zu weit aus dem Fenster lehnt.“

„Was weiß denn dieser Kerl schon? Ich kann mich nicht erinnern, dass ich etwas getan habe, was ihm Gründe liefert.“

„Kôji hält dich für einen Mörder. Was sagst du dazu, Sêiichî?“ Man sah, wie der Angesprochene zuckte und nur sehr zögerlich die Augen zur Seite huschen ließ. Wollte er in jetzt anschwindeln?

„Warum konfrontiert er dich damit und kommt nicht direkt zur betreffenden Person? Immerhin sind wir Kollegen.“ Genervt stöhnte Sêiichî, denn es klang ihm sehr danach, als wollte er nur Ryochi auf die Nerven gehen. „Du hast doch gar nichts damit zu tun.“

„Doch, habe ich. Ich wage es, dein Freund zu sein und das werde ich auch immer bleiben. Kôji weiß das und es nervt ihn. Zudem kann er mich doch eh nicht leiden. Er verurteilt dich, so was kann ich nicht leiden. Menschen, die einfach so andere verurteilen, ohne nach dem Grund zu fragen. Woher weiß der kleine Mistkerl überhaupt, dass du eine enge Bindung zu einer gewissen Schauspielerin hast?“ Diese Frage war mehr als passend, so kamen sie gleich aufs richtige Thema, trotzdem war sie nicht einfach zu beantworten.

„Das ist eine verdammt gute Frage, die ich nicht beantworten kann. Ihm muss einer gesteckt haben, dass ich... Na... du weißt ja, hinter der Killerin her bin, die meine Mutter getötet haben soll. Jedenfalls habe ich das immer so behauptet. Um genau zu sein, ist Mutter ja gar nicht tot, aber sie wird totgeschwiegen. Jedenfalls kommt das nicht schön rüber, dass ich mich jetzt mit den Bösen anfreunde. Aber es ist mir egal, ich mach doch was ich will.“ Jetzt wurde er bockig und man konnte ihm in solchen Momenten nicht mal böse sein.

„Ach, gut und böse. Der größte Schwachsinn, den man erfunden hat. Passt vielleicht für Romane, aber das wahre Leben sieht anders aus. Menschen entscheiden sich für gut und böse, aber sie sind nie eins von beidem. Jeder trägt beide Seiten in sich, man nimmt nur das, was einem gerade besser gefällt. Jedenfalls ist es in der Regel so...“

Jetzt kam ein schweres Seufzen. Ryochi machte sich Dinge nie leicht, er versuchte fair zu bleiben, aber trotzdem war es bestimmt schlimm für ihn, zu wissen, in welchen Kreisen sein Freund verkehrte. „Kôji behauptet sicher, dass ich für sie arbeite, nicht?“

„Stimmt’s etwa nicht?“ kam ein kleines bisschen barsch von Ryo, der schließlich auch keine Märchen hören wollte. „Er hält dich für so schlimm, dass sie dich mit ihrem Körper bezahlt. So etwas muss ich mir anhören. Und, dass du so ein schrecklicher Typ bist, der dafür sogar Morde begeht. Da fällt einem nichts mehr ein. Du bist doch kein brutales Monster, nur weil du in eine Organisation eingestiegen bist. Da bist du ja nicht, um die Bösen zu unterstützen, sondern weil du sie bekämpfst.“ Ein Blick, der kaum ehrlicher sein konnte. „Oder täusche ich mich? Das tue ich nicht. Du würdest doch nie gut finden, was böse Menschen tun. Sie quälen andere und haben Spaß daran. So etwas könntest du nie gut finden, du bist ein guter Mensch.“

„Meinst du Vermouth?“

„Vielleicht... Ich frage mich einfach, wie klar du denken kannst, wenn es um sie geht. Nicht, dass ich persönlich etwas gegen sie habe, dazu bin ich überhaupt nicht in der Lage. Ich kenne ihre Geschichte viel zu wenig, aber ein paar wenige Dinge sind mir bekannt. Keine Ahnung, was sie dir erzählt. Sie ist Schauspielerin und da muss man sich schon in Acht nehmen. Ich will mehr darüber wissen.“

Es war geradezu schockierend, aber Sêiichî wusste, das war Besorgnis und kein Versuch einen Streit vom Zaun zu brechen.

„Ich könnte einen Tag füllen, an dem ich dir alles Mögliche erzähle, aber ich kann sagen, dass ich die Lage sowohl einschätzen, als auch wissen kann, ob ich ihr trauen kann oder nicht. Eines kann ich jedoch mit Gewissheit sagen, sie hat das Herz am rechten Fleck, was nur sehr wenige Menschen ihr zugestehen wollen. Herzloses, brutales Drecksstück... Das wollen und sollen die Menschen auch in ihr sehen. So dumm bin ich nicht.“

„Herzlos... brutal?“ Der junge Mann schüttelte den Kopf. „Sind das also auch alles so dämliche Leute, wie Kôji Miura? Die würden noch meinen eigenen Bruder herzlos und brutal schimpfen, was? Manche wollen einfach blind sein. Wenn Vermouth herzlos und brutal ist, was zum Geier ist Chardonnay?“ Belustigung lag in Ryochis Stimme. Er wollte das gar nicht verstehen. Es war dämlich und total übertrieben. „Ich halte sie nicht für herzlos. Und für brutal sowieso nicht.“ Mehrmals schüttelte er den Kopf. „Heißt nicht, dass ich sie mag.“ Das klang nun etwas kleinlaut, wie von einem verschüchterten Kind, ganz anders als die nächsten Worte, die total energisch kamen: „Aber ich kann akzeptieren, dass du sie vielleicht magst... oder... Oder mehr.“ Es war mehr. Viel musste Sêiichî nicht sagen, er kannte ihn und sah ihm an, dass diese Frau ihm schlaflose Nächte bereitete. Aber warum genau?

„Wie eng ist eure Beziehung?“

„Wenn ich dich trollen wollte, würde ich sagen, sind fast verheiratet...“ Blöder Scherz, mit dem er im Grunde sich selbst veralberte. Doch im Grunde, noch während er es sagte, fasste er sich an den Kopf, beide Schläfen und wirkte ein bisschen verzweifelt. „Das sollte witzig sein, Herr Gott. Aber es ist ernst genug, dass wir uns gegenseitig wichtig sind. Dass sie Ärger für mich in Kauf nimmt und ich jeden abknallen würde, der ihr Leben gefährdet.“

„Bist du verliebt? Du bist in sie verliebt!“ Erst war es eine Frage, dann eher eine Feststellung. Und alles, was Sêiichî dazu zu sagen hatte, war ein tiefes Seufzen, als würde ihn das noch stören. „Ist sie nicht verliebt in dich?“

Sein Magen zog sich zusammen, als würde er sich schrecklich fürchten. Aber es begann wie wild zu kribbeln, so wie vorhin noch. „Genug, dass es sich gut anfühlt, mit ihr zusammen zu sein“, sagte er leise. „mehr als gut. Atemberaubend schön. Ich bekomme nicht genug von ihr und ich will gar keine andere. Selbst, wenn ich will, ich kann nicht mit anderen... Es ist nicht dasselbe und...“ Er verstummte und blickte zu Boden, nachdenklich.

Genau diejenigen, die sich sträubten und gar nicht wollten, waren die Ersten, die es richtig kräftig erwischte.

„Lauf nicht davor weg, du bereust es nur irgendwann.“ Ein Ratschlag, der wirklich wichtig war, vor allem, wenn man ihn kannte. Seit er 15 war, hatte Sêiichî jetzt schon die Schnauze voll von Gefühlen, wie diesen. Aber das lag an dem blöden Miststück, an das er geraten war. Die hatte ihn fallen lassen für einen anderen, von heute auf morgen, war sie einfach abgehauen und hatte den sensiblen Kerl mit seinen Gefühlen im Regen stehen lassen. 

„Weglaufen? Guter Witz.“ Sêiichî fand das beinahe witziger, als den Spruch, den er zum Spaß gesagt hatte. „Wie denn, wenn’s mit anderen Frauen keinen Spaß mehr macht.“

„Geschieht dir schon ein bisschen Recht, findest du nicht?“

„Auf wessen Seite bist du überhaupt? Ich dachte, du magst sie nicht?“

Ryochi sah seinen Freund mit einem raffinierten Grinsen an, der Kerl wusste doch eh, wie es gemeint war. „Tja, trotzdem hast du das ein bisschen verdient. Und jetzt? Hast du entschieden, dass du dich längerfristig auf sie einlässt?“ 

Ein wahrer Fortschritt, den man beinahe hoch loben musste, weil Sêiichîs Beziehungen selten die Drei-Monats-Marke überschritten. „Also... Ich habe das nie entschieden, es hat sich ganz fies eingeschlichen...“ Jetzt wirkte der Schwarzhaarige schmollig. Etwas, was absolut niedlich war.

‚Wenn du das bei ihr machst, wird sie vielleicht weich... Bist echt niedlich dann...’ Diese Frau war mit allen Wassern gewaschen, er konnte sich vorstellen, dass sie Sêiichî das ein oder andere Mal kräftig schmollen ließ. Deswegen jagte er sie so, weil er sie fangen wollte. Die Frauen, um die er gar nicht kämpfen musste, vergaß er ganz schnell wieder.

„Du hast das also gar nicht bemerkt, wie die Zeit vergangen ist? Ich dache, du kreuzt im Kalender an, wann du eine frische Liaison eingegangen bist, damit du nach drei Monaten Schluss machen kannst“, ärgerte er ihn mit einem Boxen in die Seite.

„Willst du mich verschaukeln?“ schmollte er weiter und zeigte sogar Halbmondaugen.

‚Klar, ich lockere die Situation, damit du siehst, alles ist nicht so schlimm. Und ich will, dass du kapierst, was bei dir da gerade läuft. Die fesselt dich ja richtig. Faszinierend. Wie macht die das?’

Das war derselbe Kerl, der die Liebe fürchtete und immer gesagt hatte, so einen Scheiß wollte er nie mehr fühlen. Alles heiße Luft, jetzt genoss er es sogar, sonst würde er all das nicht aushalten. ‚Sie muss ihm viel geben, wenn er bei ihr bleibt. Denn bei dem, was Shizuka mit ihm gemacht hat, reicht ein bisschen Sex nicht.’

„Niemals, so etwas Gemeines würde ich nie tun“, lachte Ryochi. „Ich freue mich, dass du jemanden gefunden hast, der dich was Positives fühlen lässt. Du bist doch eigentlich gar nicht der Kerl für kurzfristige Beziehungen, dafür hast du doch ein viel zu großes Herz. Du willst geliebt werden. Ist das so schlimm? Wenn du dich gut bei ihr fühlst, bleib bei ihr. So einfach ist das. Mir ist das egal, wer sie ist, solange du glücklich bist.“

Gerade bin ich das“, antwortete der 21-jährige, dabei wurde ihm warm bei dem Gedanken, der automatisch dadurch in ihm aufkam. „Ich weiß, ich bin wichtig genug, dass... Ach...“ Er druckste rum und umschiffte das Thema, weil er anscheinend nicht wusste, wie er sich erklären sollte. „Sie nimmt diese Pille – aus dem Ausland, die bei uns nicht zugelassen ist. Die ist ihr ausgegangen und das hat sie mir dann total besorgt gestanden... Es tat ihr leid, also eigentlich eher nicht.“

„Was denn nun?“

„Sie sagte, es tut ihr leid, aber wirklich glauben kann ich das nicht.“ Jetzt hatte Sêiichî die Arme verschränkt. „Und, wenn sie schwanger wird, werde ich Vater. Ist schon entschieden. Sie würde mein Baby nicht abtreiben, niemals, weil mich das in ein Loch fallen lassen würde. Was schließt du daraus?“  Simple Dinge, die oftmals am schwersten waren. Sêiichî machte sich Dinge selbst viel zu kompliziert, aber er war doch etwas überrascht davon, wie er sich mitteilte.

„Weißt du damit wirklich nichts anzufangen, oder hast du Angst davor?“ Es lag doch klar auf der Hand, sie wollte ihn nicht verletzen. Wahrscheinlich glaubte sie, er würde sich freuen.

„Wenn es dich so stören würde, dass dieses Unglück passiert, würdest du selbst drauf achten. Aber du überlässt das alles einfach ihr. Mal sehen, was dabei rauskommt? Man könnte das jetzt ganz schön fahrlässig nennen, aber willst du es drauf anlegen? Willst du echt auf so eine Weise gefangen werden? Also wirklich, Sêiichî. Muss man dich echt so hinterhältig angeln? Weil du dann nicht sagen musst, dass du gern willst? Also ich schlussfolgere daraus vor allem, dass du schwer verliebt bist... Malst du’s dir jetzt schon aus?“

„Happy family? Nicht ich. Ich glaube, sie tut das.“ Beängstigend. Ihre Worte: Dann können wir für immer zusammen sein. Daran zurückzudenken ließ ihn doch schlucken.

„Dann können wir für immer zusammen sein. Warum müssen Frauen so furchtbar kompliziert sein? Wieso können wir nur DANN für immer zusammen sein? Wie soll das ein Mann kapieren?“

„Oh, ich glaube du unterschätzt sie maßlos. Sie weiß, dass man dich nur so für immer fangen kann. Weil sie garantiert schon spitzgekriegt hat, dass du dich nach einer Familie sehnst. So schwer zu erkennen ist das auch nicht. Du suchst doch immer nach Menschen, die du lieben kannst. Wahrscheinlich ist dir das noch nie aufgefallen.“ Ryochi schüttelte den Kopf über den skeptischen Blick. „Als du dich allein gefühlt hast, wolltest du bei uns einziehen, hast du das schon vergessen? Du hast Takeshi gegen Yuichi ausgetauscht. Einfach so. Hast angefangen ihn Yu-niichan zu nennen und er musste das einfach so akzeptieren.“ Gerade brachte ihn das zum Lachen. „Der war voll überfallen. Von heute auf morgen hatte er einfach einen kleinen Bruder mehr.“

„Das klingt, als hätte ich ihn belästigt“, seufzte Sêiichî, woraufhin sich Ryochis Arm um ihn legte.

„Es kam nur ein bisschen plötzlich. Liebgewonnen hat er dich dann doch. Immerhin ist er mit Takeshi fast schon in den Ring gestiegen, obwohl er so viel jünger war. Du warst klein und hast das vermutlich gar nicht so richtig mitgekriegt, dass dein Bruder Yuichi oft doch ganz schön zugerichtet hatte. Zwar hat er das tapfer hingenommen und dich dann doch heimgetragen, aber Mutter musste ihn dann immer ganz schön verarzten. Einmal hatte er ein richtig dickes Auge.“

„Echt? Kann ich mich gar nicht so gut dran erinnern“, wunderte sich Sêiichî über seine Gedächtnislücken, die ganz gemein dafür sorgten, dass ihm einige Details fehlten. „Ich weiß, dass er sich auch jetzt Sorgen macht. Und dann nehme ich noch eine berüchtigte Frau, um sie zu meiner Freundin zu erklären. Bestimmt würde er jetzt total ausflippen, wenn er wüsste, dass wir ohne Verhütungsmittel miteinander geschlafen haben und ich sogar mit dem Gedanken spiele, es wieder zu tun.“ Jetzt schüttelte Sêiichî den Kopf, gleich mehrmals, als wolle er die starken Mächte von sich abschütteln.

„Wirklich? Du musst sie wirklich sehr mögen“, meinte Ryochi und war doch ein bisschen sprachlos. „Und, was Yuichi angeht: Er ist nicht dein Vormund. Lass ihn eben maulen. Du musst seinen Ansprüchen nicht genügen. Es ist dein Leben, vergiss das nicht. Und du vertraust doch keinem einfach ohne Grund. Du wirst schon wissen, warum du bei ihr bist, oder nicht?“ Zuweilen verließ sich Yuichi nur auf die äußeren Eindrücke und bemerkte die simpelsten Dinge nicht. Oder ihm fehlte Wissen, was ihn davon abhielt klarzusehen. Zudem war er nicht so sensibel, wie sie beide. Allerdings sagte man von Vermouth auch nicht gerade, dass sie sensibel sei. Im Gegenteil – aber das waren Erzählungen von anderen – es musste nicht stimmen. <“Um die Wahrheit zu sagen, sie ist die Freundin meiner Mutter und das nimmt sie nicht auf die leichte Schulter. Sie hat mir geholfen zu entkommen, obwohl da Menschen sind, die sie Freunde nennt, die das nicht lustig fänden.“> Was auch immer Shina damit gemeint hatte, es klang positiv. Es klang anders, als das, was sein Bruder Yuichi über diese Frau zu sagen hatte. <“Sie ist ein intrigantes Weib, was sich nicht zu schade ist, andere für ihre Zwecke zu nutzen. Und ihre Macht? Ja, die nutzt sie fast noch schamloser. Als ich zu ihnen stieß, hat sie sich brennend für mich interessiert. Ich mich aber nicht für eine, die andere benutzt. Hab sie fein anecken lassen. Und unser Sêi-chan will sie vergöttern. Wie mich das ankotzt.>“ Es war schon ziemlich lange her, dass ihm das gesagt worden war, es könnte sich auch einfach ändern, wenn Yuichi etwas in Erfahrung brachte. Man lernte ja nie aus. Und er könnte dazu auch einiges sagen. Aber er wollte Yuichi nichts einreden. Wenn er Vermouth misstrauen wollte, dann war es vermutlich auch in ihrem Sinne. Sie schien es wirklich darauf anzulegen, nicht gerade beliebt zu sein. Sie war lieber gefährlich und verängstigte Menschen. Bei Sêiichî klappte das wohl nicht besonders gut. Das ging eben nur, wenn Leute auch wirklich viel zu verlieren hatten. Sêiichî hatte zwischenzeitlich so große Probleme mit sich selbst, dass das besorgniserregend war. Angst zu sterben hatte der eh nicht, eher hatte er Angst um andere – das war wie eine tödliche Krankheit, unheilbar.

„Wahrscheinlich hast du recht. Ich mach eh, was ich will.“

„Das dachte ich mir“, lachte Ryochi. „versuch aber nicht so selbstzerstörerisch mit dir umzugehen, sondern auch mal etwas zu tun, was dir gut tut. Dich in ihre Fänge zu begeben, um dich selbst zu bestrafen, bringt es auch nicht. Aber, wenn ihr euch liebt, lass dich nicht aufhalten. Man lebt nur einmal.“ Merkwürdig – Kôji und Ryochi waren so verschieden, es war erstaunlich, weshalb Sêiichî jetzt lächelte.

„Aber ich muss dich noch etwas Unangenehmes fragen, Sêi-chan... Und zwar – die drei Leichen, die Miura und ich gestern untersucht haben, die gingen auf deine Kappe, oder? Ich will nur ein ja oder ein nein. Kôji war sich vollkommen sicher... Und ihn interessiert nicht, wieso es geschehen ist.“

„Für Mord gibt es keine Rechtfertigung. Aber – sie haben mich überfallen, mir blieb also kaum eine Wahl.“

Für einen kleinen Moment sah man in Ryochis Gesicht die Angst, vor allem in dessen Augen. „Mord? Wenn sie dich überfallen haben, dann hast du nur dein Leben verteidigt. Mord ist, wenn man einen Nutzen daraus zieht. Wenn dein Leben gefährdet ist, ist es dir erlaubt, zu verteidigen. Unser Vater ist auch davon überzeugt, dass du nichts ohne Grund tust, also enttäusch ihn nicht.“

„Ich begehe keine unnötigen Morde, Ryochi. Daran zweifelt ihr doch nicht, nur weil ich mit einer Kriminellen ins Bett gehe, oder?“

„Wie kriminell ist sie eigentlich wirklich?“ hinterfragte Ryochi die Aussage. Er kannte einige Bezeichnungen für Vermouth. Killerin, Täuscherin, Miststück, und die harmloseren und schwammigeren Bezeichnungen, wie Verbrecherin oder Mitglied in einem Syndikat. Aber auch der Name Retterin war ihm geläufig. Es gab diese Wenigen, die auch das in ihr sahen. Der Detektiv konnte nicht leugnen, dass sie auch Derartiges schon einmal getan hatte, obwohl sie in diesem Laden so etwas besser unterlassen sollte. Vertrauen zu genießen, öffnete allerdings einige Türen.

„Sie nennt sich selbst schwer kriminell. Daran lässt sie keinen Zweifel“, seufzte der Schwarzhaarige und wirkte dabei ein klein wenig traurig. „Sie ist nicht gut, ich soll mich nicht in sie verlieben. Blabla... Ich kämpfe immer darum, ihr klarzumachen, dass man immer den Rückwärtsgang einlegen kann. Und ich kann zumindest behaupten, dass sie bemüht ist, keinen unnötigen Toten zu riskieren. Aber ich kann mir das auch einreden. Ich weiß nicht. Die Leute, die auf sie reinfallen und dann dadurch zum Opfer werden, waren alle selbst schwer kriminell. Ich kenne keinen halbwegs Guten, dem sie nicht versuchen würde, eher zu helfen. Sie verrät weder mich, noch Carpano, oder Jamie. Da sind auch noch ein paar Andere, die entweder sie nicht riechen können, oder die sie nicht riechen kann. Die leben auch noch. Nur dürfen die sich weit weniger herausnehmen, weil sie die dann erschreckt. Funktioniert meistens auch tadellos. Die kann echt überzeugend sein – beängstigend überzeugend im Böse tun. Wenn ich ihre liebevolle Seite nicht kennen würde, würde ich ihr das auch noch abkaufen.“ Sie hatte probiert ihn zu ängstigen, aber das ging nicht bei Leuten, die bereit waren draufzugehen.

„Amüsant.“ Mehr hatte Ryochi dazu nicht zu sagen. „Aber pass auf, dass sie nicht einiges an Schandtaten vor dir vertuscht, damit du ihr traust.“ Es war nicht böswillig, er wollte nur nicht, dass Sêiichî irgendetwas übersah und sich dann irrte.

„Mir reicht zu wissen, dass sie die Organisation nicht über alles stellt“, sagte Sêiichî und überlegte, ob er es wirklich noch mehr verdeutlichen könnte. „Sie geht eine Party schmeißen, wenn die Bösen nicht gewinnen, falls du verstehst. Es juckt sie nicht. Ist eh wie im Gefängnis. Man stirbt schnell in dem Laden, wenn man denen nicht gefällt. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie alles tut. Sie vermeidet eher tätig sein zu müssen. Dafür gibt es Handlanger. Die wiederum sind entbehrlich.“ Manchmal fand er das ganz schön kaltschnäuzig, aber man durfte sich nicht um jeden scheren, das war nicht gesund.

„Yuichi würde sagen, sie ist sich zu fein für stinknormale Arbeit. Was sagst du dazu?“

„Leute ärgern und erschrecken mag sie lieber, als sie umzubringen. Wenn sie es vermeiden kann, vermeidet sie es. In der Regel reichen Drohungen, um die Meisten zur Vernunft zu bringen. Also ich kenne Leute, die schneller schießen. Und ich gehöre zu ihnen. Sie ist unheimlich gut im Reden. Du solltest ihr danken, denn sie hat schon ein paar Mal dafür gesorgt, dass es nicht zum Schusswechsel gekommen ist. Sie hat sogar mich schon mal dran gehindert.“

„Dazu gehört gewisses Talent.“

„Die kann dir jeden Schwachsinn eintrichtern, wenn sie es will“, bestätigte Sêiichî mit einem Nicken. „Und die Leute haben Schiss vor ihr – du glaubst nicht, wie gern ich sie dabei beobachte, wie sie Leute einschüchtert.“ Ryochi verdrehte ein bisschen die Augen, denn sein Freund grinste gerade ganz schön sadistisch und fast ein bisschen gierig. Anscheinend fand er sie wirklich attraktiv, wenn sie andere so schikanierte. Trotzdem kannte Ryochi seinen besten Freund. Nur damit gäbe er sich nie zufrieden. Ein kleines bisschen Einfühlungsvermögen zur rechten Zeit war schon wichtig, damit er jemanden in seinen engeren Kreis aufnahm. Auf der anderen Seite war er Jamie und Yuichi gewohnt, die ab und zu sehr kalt wirken konnten, da war er natürlich gewappnet. Dennoch glaubte der Detektiv, dass Sêiichî nur so an ihr hing, weil sie ihm ab und zu doch klarmachte, wie wichtig er ihr war. Es war auch für ihn ein Schlager, dass sie sein Kind nie abtreiben würde, weil ihn das zu sehr verletzt hätte. Sogar ein Torfkopf wie Sêiichî kapierte dann endlich mal, dass er ihr nicht egal war, selbst wenn sie es manchmal so hinstellte. Gerade dann, wenn er etwas gemacht hatte, was ihr so gar nicht gefiel. Man musste als Frau ganz schön viel erdulden können, um es mit ihm auszuhalten, wenn der Kerl seine Phasen hatte, benahm er sich nicht gerade wie der liebevollste Kerl auf Erden. Wenigstens tat es ihm im Nachhinein leid – das war ein Anfang, aber irgendwann musste er doch mal begreifen, dass er diesen Krieg gegen sich selbst nicht ewig führen konnte.

Wenig später seufzte sein Freund und lehnte sich nach hinten zurück.

„Derweil könnte man mich einsargen, wenn ihr etwas passiert. Ich bin echt ein hoffnungsloser Fall.“

So ganz sicher, was Sêiichî damit bezweckte, war Ryochi nicht, aber wahrscheinlich sah er in ihm die einzige Person, der er seine wahren Gefühle so offenbaren konnte, wie er es gerade tat. Nur, was genau man von ihm erwartete, wie er reagierte, oder ob er noch einen kleinen Schubs brauchte, um all das auch mal ihr zu sagen, wusste Ryochi nicht.

„Dann soll sie mal ein bisschen weniger die Heldin spielen, dann passiert das nicht. Vielleicht wäre es auch mal an der Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen und ihr unverblümt mitzuteilen, wie wichtig sie dir tatsächlich ist.“

„Weniger die Heldin spielen – gute Idee, denn das ist ja auch mein Job.“

Aufgrund dieser Aussage und dem Ignorieren des restlichen Satzes, klatschte sich Ryochi die Hand ins Gesicht. „Ich fürchte, da ist sie anderer Meinung. Und ihr liegt beide falsch. Auch du solltest etwas weniger den Helden spielen – so gern du vor ihr glänzt. Wenn du ihr wichtig bist und dann in diesem Kampf draufgehst, reißt du ihr nur ein Loch ins Herz, vergiss das nicht. Passt gefälligst etwas besser auf euch auf – alle beide. Kannst du ihr gern bestellen! Aber nicht die Hälfte weglassen! So, wie du den Rest meines Satzes einfach weg ignorierst. Du bist doch sonst so mutig... Was also wäre so schrecklich daran, wenn es dir doch mal über die Lippen kommt? Kannst du dann nicht mehr den coolen Cognac spielen, oder was? Wirst du dann zu sentimental?“ Kurz darauf herrschte Schweigen. Dabei war Sêiichî niemand, der auf den Mund gefallen war. „Ist deine Angst davor, verletzt zu werden echt so groß? Du vertraust ihr doch? Jedenfalls sagst du das Yuichi pausenlos, dass du ihr vertraust. So groß kann dieses Vertrauen gar nicht sein, wenn das alles ein Geheimnis bleiben muss.“ Es war wirklich schwer, Sêiichî etwas klar zu machen, was er selbst noch nicht so sah. Er war eben unsagbar stur und verbohrt. Seine Meinung war unerschütterlich und daran scheiterten Leute wie Jamie und Yuichi schon seit Jahren. Keiner von denen mochte Vermouth auch das kleinste bisschen – sagten sie jedenfalls.

„Das sagt sich so leicht. Diese Frau ist einfach nur zu verwirrend... Heute sagt sie so und morgen so. Man weiß nie, was ihr als nächstes einfällt. Im einen Moment bin ich ein gut aussehender Typ, den man nicht von der Bettkante stößt und dann wieder der Kerl, dessen Kind sie nicht abtreiben würde. Das kann doch kein Mensch nachvollziehen.“

‚Doch ich schon. Sie will es aus dir herauskitzeln, deswegen gibt es immer diese Häppchen. Du bist doch kein Hund. Vermutlich glaubst du mir das eh nicht. Weil es dir zu unwirklich vorkommt.’

„Ich war schon so oft kurz davor und dann ist immer irgendetwas passiert, was mich dann doch abgeschreckt hat“, seufzte Sêiichî. Komischerweise passierte so etwas immer dann, wenn er gerade Fuß gefasst hatte, dann nahm sie ihm den Boden unter den Füßen wieder weg. Er verband das dann meistens aber nicht mit den Sachen, die er ihr manchmal so zumutete, sondern sie kamen unwillkürlich. So, wie das, was er heute belauscht hatte. Diesmal war es jedoch anders herum geschehen. Erst der Dämpfer, dann der Höhenflug. Aber im Grunde verwirrte auch das ihn viel zu sehr. Er war jung und hatte noch nie eine Beziehung gehabt, die länger als drei Monate gedauert hatte. Seine jetzige Romanze dauerte jetzt schon knapp vier Jahre. Das waren andere Welten. „Es ist doch auch eigentlich gar nicht wichtig“, sagte er, dabei lief ihm ein Schweißtropfen über die Schläfe. „Wir wissen auch so irgendwie, wo wir hingehören.“

„Ich geb’s auf, du bist ein hoffnungsloser Fall. Ich hoffe, dass du dich da nicht irrst. Frauen hören viel zu gerne vom Mann, dass du sie liebst. Da ist sie bestimmt kein Ausnahmefall.“ Ryochi glaubte einfach nicht, dass auch nur eine einzige Frau auf Erden existierte, die darauf verzichten konnte, zu hören, dass sie geliebt wurde. Aber die Zwei waren speziell. Gerade diese Frau, schließlich nahm sie Einiges in Kauf, was ihren Chaoten anging. Aber doch nicht für immer. Irgendwann wollte sie es auch hören.

„Sie wirkte nicht so, als wenn sie etwas vermisst“ – noch im gleichen Moment schien er nachzudenken und dann stieg ihm die Röte ins Gesicht. „Also zumindest kein Liebesgeständnis.“

„Aha – etwas, was sogar dir peinlich ist?“ Ryochi kam nicht drum herum jetzt ein bisschen zu feixen, denn Sêiichî war kein Kind von Traurigkeit, was nicht schon die ein oder andere Sache hinter sich hatte und dementsprechend auch nicht mehr so schnell in die Gefahr lief zu erröten. „Was für ein Gedankenrodeo findet gerade bei dir wieder statt?“

„Eigentlich kann ich mir nichts Schöneres vorstellen, als zu wissen, dass ich ihr genügend bedeute, dass sie bereit wäre, eine Familie mit mir zu gründen. Daran habe ich gedacht.“

‚Ach herrje. Das kann nicht gut gehen. Immer, wenn er positiv wird, ist der Sturz umso tiefer. Es wäre ja zu schön, um wahr zu sein, wenn der es mal begreift. Aber ich würde mir wünschen, dass es so bleibt, wie es gerade ist. So glücklich habe ich ihn lange nicht gesehen.’

„Du hast das also nicht nur zum Spaß gesagt, dass du das Gefühl hast, ihr seid fast verheiratet?“

„Das würde ich ihr nie so sagen. Sie kommt noch auf die Idee mir zu sagen, dass sie bereit ist, mit mir ein Kind zu bekommen, aber heiraten wäre crazy.“ Ein leichtes Seufzen – so etwas würde er nie wagen auszusprechen.

„Hasenfuß. Ich würde sie das mal ganz konkret fragen, ob das nur ein Scherz war, oder ob das jetzt beschlossene Sache ist.“ Ein leicht gemein wirkendes Grinsen war in Ryochis Gesicht. „Du musst dich von dieser Frau doch nicht so klein halten lassen. Wird Zeit, dass man sie auch mal ein bisschen ärgert.“ ‚Lass dich nicht so verschaukeln. Von wegen Heiraten wäre crazy. Du hast neben ihr andere Bekanntschaften und die schluckt das einfach. Ich kenne das sonst nur von Männern, dass sie immer ihr Gesicht wahren müssen. Sie will nicht, dass du Höhenflüge erleidest, deswegen holt sie dich wieder runter. Und du hast auch leider, weil sie so eine Diva ist, nicht das Selbstvertrauen, um ihr eiskalt ins Gesicht zu sagen, dass sie in dich verliebt ist. Die Frage ist nämlich eigentlich eher, wie sehr. Dass sie es ist, steht nicht zur Debatte, das ist so klar wie das Amen in der Kirche. Nur einer wie du kapiert das nicht.’


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wenn ihr Lust habt, könnt ihr mir ein paar Worte dalassen. Über Kritik oder Lob würde ich mich sehr freuen.

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Irischka25
2023-11-14T20:50:41+00:00 14.11.2023 21:50
Auch hier würde ich weiter lesen😁😁😁


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