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Spirit of Dragon

von

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Das Unbekannte

Mein Name ist Amy Steen. Ich bin 15 Jahre alt und wohne in Schottland, Großbritannien. Eigentlich bin ich ein ganz normales Mädchen, das Fantasy-Geschichten liebt und aufs Gymnasium in dem kleinen idyllischen Örtchen, das ich meine Heimat nenne, geht. Noch vor ein paar Monaten hätte ich geglaubt, dass ...

Aber vielleicht sollte ich von vorne beginnen. Meine Welt wird an einem ganz normalen Schultag im Winter auf den Kopf gestellt ...

Die Schule ist aus und ich mache mich auf den Weg nach Hause. Es hat trotz schönstem Sonnenschein heftig zu schneien angefangen, weshalb es richtig kalt ist. Die typische Kälte eines schottischen Winters, zumal es bereits dunkel wird, wenn man sich auf den Heimweg macht. Ich schaue in den Himmel und mir fallen ein paar dicke Flocken ins Gesicht. Wenn das so weiter geht, fällt morgen die Schule aus.

„Amy, kommst du noch auf einen heißen Kakao zu mir?“ Die Stimme von einem Mädchen weht über den Schulhof und reißt mich aus meinen Gedanken. Es ist Isabella, von allen nur Isa genannt und unsere Jahrgangsbeste. Sie geht in meine Klasse und fällt nicht nur durch ihre guten Noten auf. Ihre blauen Haare sieht man immer schon vom Weiten. Als sie zum ersten Mal mit blauen Haaren in der Schule auftauchte, erntete sie so einige missbilligende Blicke und einiges Stirnrunzeln, aber mir gefällt’s. Lustiger weise sagte niemand was dazu. Die Lehrer haben anscheinend nichts gegen bunte Haare, wenn man sehr gute Noten in der Schule hat.

„Klar, meine Eltern sind sowieso noch nicht zu Hause.“ Während ich antworte, fällt mir etwas Merkwürdiges auf. Isa und die lebenslustige Cathlin, die neben ihr steht, flimmern auf einmal wie Asphalt in der Sommerhitze. Der einzige Unterschied zwischen den beiden flimmernden Hüllen ist, dass Isas blau-grau changiert und Caths violett-weiß. Was ist das? „Was?“ Cath sieht mich irritiert an. Hatte ich das etwa laut gesagt? „N... Nichts, hab nur was im Auge.“ Hastig reibe ich meine Augen und hoffe diese merkwürdige Erscheinung würde davon verschwinden. Aber zu meinem Pech sind diese optischen Täuschungen, für die ich sie damals noch halte, nicht verschwunden. Mir fällt sogar auf, dass zwei weitere Klassenkameradinnen etwas weiter entfernt ebenfalls davon umgeben sind. Ihre sind aber weder blau-grau noch violett-weiß schimmernd, sondern besitzen eine rot-schwarze und eine grün-braune Schattierung. Ich verstand das nicht, das war doch vorhin in der Schule noch nicht da gewesen, oder? Zumindest hatte ich es vorher noch nie gesehen.

„Vielleicht bleibt ja der Schnee liegen. Dann können wir nachher einen Schneemann bauen.“ Ich bekomme von dem Gespräch meiner beiden Begleiter kaum etwas mit als wir uns gemeinsam auf den Weg machen. Meine Aufmerksamkeit wird von der Spiegelung eines Schaufensters, an dem wir vorbei kommen wie magisch angezogen. Dieser Schimmer meiner Freundinnen ist auch in ihren Spiegelbildern zu sehen, auch wenn deutlich unauffälliger wie zwei Geister, die sie umhüllen. Doch ist das nicht das einzige was mir zu schaffen macht, auch ich habe so einen Lichtschein, nur ist meiner orange-beige, wodurch der Schimmer nicht so auffällt, der genauso durchsichtig ist wie der meiner Freundinnen. Obwohl beim genaueren Hinsehen es auch daran liegen kann, dass mein Schein unheimlich schnell flimmert. Was, um Himmelswillen ist hier los?! Warum kann ich solch merkwürdige Lichtspiegelungen sehen? Hatte etwa jeder Mensch so etwas und wenn ja, warum konnte ich es auf einmal sehen?

Da werde ich von hinten angerempelt und jemand in Kapuzenpullover und Jeans rennt an uns vorbei. Isa, die ebenfalls geschuppst wurde, fiel mit einem überraschten Aufschrei in den Schneematsch auf dem Gehweg. Während ich ihr wieder auf die Füße helfe, ruft Cath dem Rempler Verwünschungen hinterher. Kurz darauf ist ein weiterer Schrei zu hören. Anscheinend ist noch jemand angerempelt wurden. Als ich aufsehe, bemerke ich noch wie meine Klassenkameradin mit dem rot-schwarzen Schimmer lauthals rufend los rennt. „Stehen bleiben! Das ist meine!“ Erst da sehe ich, dass der Typ eine Tasche bei sich trägt, die er vorher noch nicht dabei hatte.

„Wird ihre Tasche öfter geklaut?“ Meine Frage ist an das Mädchen gerichtet, das stehen geblieben ist und ein „Nicht schon wieder!“ seufzt. Sie sieht mich resigniert an. „Nein, sie spielt nur ständig Polizistin.“ Mit diesem Satz setzt sie sich in Bewegung und folgt ihrer Freundin. Auch wir übrigen beteiligen uns an der Verfolgungsjagd. Der Rempler hat allerdings schon einen sehr großen Vorsprung, wird aber hartnäckig von der Beklauten verfolgt. Diese kann den Abstand zu ihrem Ärger leider nicht verkleinern, während ihrer zu uns anderen jedoch immer weiter zunimmt. Sie ist wirklich schnell! „Elly, so bekommst du ihn doch nie!“ Die kleine Braungelockte mit dem grün-braunen Schimmer müht sich ab nicht abgehängt zu werden. „Warte doch auf uns!“ Doch Elly hört sie nicht oder ignoriert ihre Freundin einfach, die verzweifelt ihre Hand nach vorn streckt als ob sie so die Angesprochene aufhalten könnte.

Da passiert es, der Dieb stolpert und verschwindet hinter einer Hausecke. Elly in ihrem Eifer läuft zuerst an dieser Gasse vorbei und kommt schlitternd zurück als wir anderen diese gerade erreichen. Doch obwohl diese Häuserflucht eine Sackgasse ist, ist außer einem Müllcontainer nichts zu sehen. Nicht einmal im Schnee sind Fußspuren zu entdecken. Der Kapuzenpullover-Typ ist wie vom Erdboden verschwunden. „Wo ist er hin?“ Elly sieht uns anderen mit ihren verwirrend grauen Augen fragend an. „Er ist doch hier rein, oder?“ „Lass gut sein, den wirst du nie wieder sehen.“ Isa versucht die Grauäugige dazu zu bringen aufzugeben, damit sie endlich nach Hause und aus ihren immer noch nassen Sachen kommt. Doch das schwarzhaarige Mädchen bleibt stur, auch wenn das Einzige, was sie jetzt noch machen kann, ist eine Anzeige bei der Polizei gegen den Dieb aufzugeben. In dem Moment als ich ihr das vorschlagen will, sehe ich einen violett-weißen Schimmer hinter der Mülltonne hervor scheinen. Ich dachte nur Cath hätte ein dieses flimmerndes Etwas in der Farbe, aber anscheinend besitzt der Rempler es genauso.

„Dort!“ Ich mache die anderen darauf aufmerksam, dass er sich hinter dem Müllcontainer versteckt. Keine Ahnung wie er dort hingekommen ist ohne Fußspuren zu hinterlassen. Da ruft die Braungelockte, die Tessa heißt, wie mir gerade wieder einfällt, mit bestimmter Stimme und stampft ungeduldig mit dem Fuß auf. „Komm raus und gib uns die Tasche zurück!“ Auf einmal kippt der Dieb hinter dem Müllcontainer hervor als ob ihn jemand von hinten geschuppst hätte. Noch während er nach vorn fällt, kommt Wind auf. Diese Windböe erfasst Ellys Tasche, die der Typ noch in der Hand hält, und weht sie direkt in Cathlins Arme. Diese streckt die Hand aus, fängt sie auf und beginnt gehässig an zu grinsen. „Etwas ungeschickt, was?“ Der Dieb antwortet nicht, sondern rennt einfach auf uns zu. Ihm bleibt kein anderer Fluchtweg als den, den wir ihm versperren. Allerding stellen sich ihm ein schwarzhaariges und ein blauhaariges Mädchen in den Weg. „So einfach kommst du nicht davon!“ Elly deutet mit ausgestrecktem Finger wütend auf den Taschendieb, während Isa diesem wie ein Polizist die flache Hand entgegenhält. „Hiergeblieben.“

Dann passieren mehrere Dinge gleichzeitig. Der Schnee in der Gasse wird zu Eis, auf dem der immer noch rennende Dieb ausrutscht, und eine Stichflamme zischt knapp an dessen rechtem Ohr vorbei und trifft den Müllcontainer, der daraufhin mit einem lauten Knall explodiert. In der folgenden Stille ist nur das Knistern des nun brennenden Müllcontainers zu hören. Wo war diese Stichflamme hergekommen?

Dem Rempler ist die Kapuze vom Kopf gerutscht und man erkennt, dass er kaum älter als wir anderen ist, vielleicht 18 oder 19. Verwundert sieht er uns auf dem Boden sitzend an. „Ihr seid Elementarier!“ Uns verschlägt es den Atem, sodass wir einfach nur doof rumstehen und völlig vergessen, dass wir vielleicht lieber die Polizei rufen sollten. Was zum Teufel sind Elementarier?! „Was soll das bedeuten?“ Elly findet als erste ihre Stimme wieder. Der junge Mann rappelt sich auf. „Ihr könnt die Elemente nach euren Wünschen manipulieren. Man kann alles mit ein wenig Training erreichen! Mit Feuer, Wasser, Erde und Luft.“ Er strahlte uns an als ob er uns gerade eröffnet hätte, die Erde sei rund. „Ihr seid Superhelden!“

Der spinnt ja total! Den Gesichtern der anderen nach zu urteilen, war dies nicht nur mein erster Gedanke. Wir wissen nicht was wir darauf antworten sollen. Wenn er uns verwirren will, damit er abhauen kann, ist ihm das auf jeden Fall gelungen. Zumindest entsteht eine unangenehme Stille, in der dem Taschendieb anscheinend bewusst wird, dass er sich vollkommen verrückt anhört. Der gehört auf jeden Fall in die Klapse! Diesmal ist es die braunhaarige Cath die als Erste die Stille durchbricht und den jungen Mann schief ansieht, während sie gleichzeitig ihr Handy aus der Tasche zieht, um wahrscheinlich die Polizei zu rufen. „Wer soll das glauben? So was ist Sciencefiction.“

Plötzlich rennt der Rempler wieder direkt auf uns zu und mit den Worten „Ihr solltet glauben was ihr seht!“ werden wir von einer Windböe erfasst. Noch während wir zur Seite geweht werden, springt der Taschendieb über uns hinweg und verschwindet hinter einer Häuserecke.



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