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Ein Hexentraum

A Witch‘s Dream
von

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Eine gestresst aussehende Polizistin sahs hinter dem kleinen, mit Aktenstapeln übersäten Empfangstresen im Eingangsbereich der kleinen Polizeistation von Monroe. Routiniert und selbstbewusst in ihren Anzügen wirkend, gingen Sam und Dean direkt darauf zu und zogen ihre gefälschten Ausweise heraus.

„Hallo! Agent Adams, das ist mein Partner, Agent Logan. FBI.“ Bevor Dean weiter sprechen konnte, stöhnte die Polizistin genervt auf.

„Bestimmt wegen der seltsamen Tollwut Seuche! Kann das FBI nicht mal ordentlich seine Agenten den Fällen zuweisen? Oder gibt’s bei Ihnen keine weiblichen Agents?“, fuhr sie die beiden verdutzt schauenden Männer an.

„Äh... doch... äh... warum ist das denn wichtig?“, stammelte Dean und sah mit hochgezogener Augenbraue zu seinem Bruder auf. Frustriert seufzte die Polizistin und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück.

„Diese... Was auch immer es ist, erwischt nur Männer. Und was schickt uns das FBI? Noch mehr Männer!“ Schnaubend stand sie auf und räumte einen der Aktenstapel zur Seite, um nach vorn kommen zu können.

„Aber, wenn Sie jetzt schon mal hier sind, kann ich Ihnen auch gleich alles erklären. Ich bin übrigens Sheriff Marge Tager.“ Und sie winkte den beiden vermeintlichen Agenten ihr zu folgen.

„Es hat wirklich nur ausschließlich Männer betroffen?“, fragte Sam, als sie durch einen Flur gingen, von welchem links und rechts Büros abzweigten. Die wenigen Polizisten, die sie zu sehen bekamen, waren Frauen.

„Ja, bisher schon.“ Sie bogen in ein Büro ein und der Sheriff reichte Sam eine Akte von ihrem Schreibtisch.

„Angefangen hats vor ner anderthalben Woche mit Richard Felb. Er ist plötzlich durchgedreht und hat versucht in das Haus seiner Ex-Freundin einzudringen. Als unsere... unsere Jungs dort auftauchten und versuchten ihn davon abzuhalten ging er quasi mit Schaum vor dem Mund auf sie los. Wirklich so aggressiv, dass sie ihn erschiessen mussten. 2 Tage später gings dann bei den beteiligten Officern los. Außerdem einem Busfahrer, einem Bäcker und einer Aushilfe in einem Starbucks.“ Sam und Dean hatten mit gerunzelter Stirn zugehört.

„Und die wurden auch aggressiv?“, fragte Dean dazwischen.

„Hm... nicht sofort. Also... das klingt komisch, aber erst wurden die Jungs so... nachdenklich, oder irgendwie niedergeschlagen. Sie hingen nur noch an ihren Handys und schrieben wohl Nachrichten oder versuchten jemanden anzurufen.“

„Wissen Sie wem sie geschrieben haben?“, fragte Sam. Sheriff Tager schüttelte mit einem bitteren Lächeln den Kopf.

„Hier läuft grad alles auf extremer Sparflamme. Ich hab kaum genug Leute für den alltäglichen Kram. Für die Untersuchung kann ich so gut wie niemanden abstellen.“

„Dafür sind wir ja nun da“, meinte Sam mit einem zuversichtlichen Lächeln, erntete aber nur einen äußerst skeptischen Blick.

„Hören Sie. Ich weiß nicht was hier los ist, aber passen Sie gut auf sich auf. Ich hab in dieser Woche schon auf genug Kollegen schießen müssen.“ Ehrliche Traurigkeit schwang in Marges Worten mit. Sam räusperte sich.

„Ist Ihnen vielleicht noch etwas Seltsames aufgefallen? Egal was. Schwefelgeruch zum Beispiel. Flackernde Lichter?“ Der Blick des Sheriffs wurde bei der Aufzählung noch skeptischer und sie schüttelte langsam den Kopf.

„Nein. Nicht, dass ich wüsste.“

Sie wandte sich zur Bürotür. „Alles weitere finden Sie in den Akten. Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie noch etwas brauchen. Ich muss zurück nach vorn und weiter machen.“ Und damit war sie zur Tür hinaus geschlüpft.

„Tolle Arbeit, Kojak!“, lobte Dean Sam sarkastisch und schnappte sich die Akte. Sam begnügte sich mit einem Augenrollen.

„Ok, was haben wir?“, räusperte sich Dean und überflog die spärlichen Berichte. Sam sah die Tatortfotos durch.

„Polizisten und scheinbar wahllose andere Stadtbewohner verlieren den Verstand und werden so aggressiv, dass sie erschossen werden müssen. Und alle sind Männer.“

„Croatoan?“, fragte Dean aufblickend. Sam schüttelte langsam, aber überzeugt den Kopf.

„Nein. Dann wäre die ganze Stadt schon im Chaos versunken. Und Croatoan macht keinen Halt vor Frauen.“ Dean seufzte.

„Wenigstens etwas.“ Er senkte den Blick wieder auf die Akte. „Ich denke wir sollten uns auf den ersten Fall konzentrieren. Der ist noch am ausführlichsten aufgezeichnet“, sagte er schließlich.

„Lass hören“, meinte Sam und legte die Fotos zur Seite.

„Richard Felb. 32 Jahre. Unauffälliger Typ. Arbeitete in der Papierfabrik in der Verwaltung. Keine Frau, keine Kinder. Verschwand plötzlich von der Arbeit und tauchte wutschnaubend vor dem Haus seiner Ex-Freundin auf, zerlegt fast ihre Haustür, bis Nachbarn die Polizei rufen. Als er die Cops sieht, geht er brüllend mit einem Knüppel auf die Beiden los.“

„Ein Knüppel?“, unterbrach ihn Sam verwundert.

„Er hat ein Stück Holz aus der Terrasse gebrochen“, erklärte Dean ungeduldig. „Einer der Cops hat ihn nieder geschossen. Seine Ex wurde befragt, aber sie konnte sich auch nicht erklären was mit ihm passiert ist.“

„Wir sollten mit ihr reden“, Sam zuckte mit den Schultern. „Wo wohnt sie?“ Dean blätterte stirnrunzelnd durch die Akte.

„Das steht hier nicht. Nicht mal ihr Name steht hier irgendwo.“ Verwirrt sah er auf. „Hinterwäldler-Cops arbeiten wirklich schlampig“, sagte er bestimmt und schlug die Akte zu.

„Lass uns den Sheriff fragen“, meinte Sam und öffnete die Tür. Sie gingen zurück zum Eingang. Die Aktenstapel schienen noch ein wenig weiter angewachsen zu sein.

„Sheriff Tager? Wir hätten eine Frage zum Fall Richard Felb. Wir würden gerne seine Ex-Freundin befragen, aber in der Akte steht nirgends ihre Adresse.“ Tager blickte auf.

„Oh wir haben sie schon ausführlich befragt. Kein Grund sie deswegen noch mal zu stören.“ Und sie senkte den Blick wieder auf ihre Arbeit.

„Ja natürlich, aber wir würden wirklich gern noch mal persönlich mit ihr reden“, fügte Sam eindringlicher hinzu. Widerwillig hob sie erneut den Kopf.

„Ich sage Ihnen doch. Das ist sinnlos. Die Jungs haben sie ausführlich befragt. Sie verschwenden nur Ihre Zeit.“ Sam und Dean warfen sich einen irritierten Blick zu.

„Könnten Sie uns dann zumindest ihren Namen sagen? Nur für die Akten“, setzte Dean noch einmal besonders freundlich nach. Die Augen des Sheriffs wurden plötzlich glasig und sie schüttelte langsam den Kopf.

„Nein... nein“, murmelte sie. „Sie hat nichts damit zu tun.“ Dann wandte sie sich wieder ihrem Schreibkram zu als wäre nichts gewesen.
 

Dean stieß die Eingangstür auf und stürmte, Sam dicht auf den Fersen, hinaus.

„Hier stimmt was gewaltig nicht“, sagte Dean als sie die Stufen hinunter liefen. „So viel steht fest, aber wie finden wir jetzt die Ex?“ Sam ließ es sich durch den Kopf gehen.

„Es bringt vermutlich nichts in der Gegend herum zu fahren und sie zu suchen. Wir sollten erstmal ins Hotel fahren und da alles in Ruhe durch schauen.“ Und er öffnete die Beifahrertür des Impalas. Dean schwang sich vors Steuer und brummte unzufrieden.



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