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Witchcraft - Die Trägerinnen des Pentagramms

Abenteuer 1: Witchcraft - Geheimnisvolle Kräfte
von

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Abenteuer 1: Witchcraft - Geheinisvolle Kräfte

Abenteuer 1: Witchcraft - Geheimnisvolle Kräfte
 


 

It's a long time ago

It was a strange story

A girl loved a boy

Well - you, you have to know

When a witch is lovin'

She's loosin' her magic
 

One cold evening at home

The boy found her broom

And all lies flew away

And then she looked at him

And was filled with magic

And she said to him

And she got her magic
 

Cause this is witchcraft babe and it is everywhere

In the wood, in the sea and the moon got it

This is witchcraft babe and it is everywhere

That shimmering and glimmering - is what I am
 

Ohohoh... this is witchcraft
 

(Songtext von "Wonderwall")

Kapitel 1 (ohne Name)

Mein Leben ist stink normal - das langweilt mich. Am liebsten würde ich irgendetwas ausge-fallenes mit meinen Freundinnen unternehmen, doch meine Tante, lässt mich nur ganz selten aus dem Haus. Ich wünschte, dass sich mein Leben eines Tages verändern wird.

Auszug aus dem Tagebuch von Yuki Nakamura
 


 

SIE LÄCHELTE IHN an. Einfach nur an. Ihr gefiel sein blondes Haar, das nach nach einem gut duftendem Shampoo roch und nur durch einen sanften Windstoß erkennbar wurde. Sie wusste bloß nicht, was für welches Harrshampoo er benutzte. War es HairMake oder war es das ganz neue Shampoo, das gerade neu auf dem japanischen Markt gekommen war. Wie war noch mal der Name? Ihr fiel es nicht ein und ließ es auch damit bleiben.

Er erwiderte ihr kindisches Lächeln. Toji Onari war der best aussehenste Junge der Shinjuku-Oberschule. Zwar wussten nur wenige Mädchen aus der Schule, wie dieser Junge so drauf war, aber dennoch wusste wirklich niemand etwas direkt konkretes über ihn. Jedes Mädchen fragte sich, wo er wohne und warum er immer so viel Knete dabei hatte. Nur eins wussten sie: Keine kleine Schülerin konnte seinem Charme widerstehen.

Dann sprach er sie an, ihr Herz schlug jetzt heftiger. Es war für sie ein wahnsinniges und un-beschreibliches, gutes Gefühl gewesen. Ein lang herbei gesehnter Traum ging für sie endlich in Erfüllung

"Du bist doch die Kleine aus der 9. Klasse, von der jeder aus der Schule spricht. Wie heißt du noch mal?", fragte der brünette Jüngling. Yukis Herz sprang nun förmlich in die Luft. Darauf hatte sie gewartet. Endlich sprach er sie an. Was für ein Glück hatte sie nur in diesem Moment gehabt.

"Ich heiße Nakamura, Senpai. Yuki Nakamura.", antwortete sie ihm. Senpai ist im Japanischen die höfliche Anredeform für einen Schüler einer höheren Klasse.

"Hallo, Yuki. Was willst du denn von mir?", wollte Toji wissen.

Das junge Mädchen übergab Toji einen rötlichen Briefumschlag. Ihre Hand zitterte ein wenig, doch sie ließ es sich nicht anmerken, wie aufgeregt sie gewesen war. "Hier ist ein Brief für dich!"

"Danke! Ich werde ihn später lesen.", entgegnete er kühl und drehte sich um. Dabei lachte er in sich hinein, so dass Yuki nichts davon mit bekam. "Ich muss nun los, Kleine. Meine Freunde warten nur ungern."

Die junge Schülerin verabschiedete sich. Ihr Blick verwandelte sich von Fröhlichkeit in Trau-rigkeit. "Alles klar."

Dann wandte sich Toji um und lief zu seiner Clique - es waren nur Jungs -, die ihm im selben Moment zu gewunken hatten.

Yuki Nakamura war vor wenigen Monaten 15 Jahre alt geworden und wohnte bei ihrer Tante Haruna. Vor ungefähr zwei Jahren waren Yukis Eltern auf den Weg nach Frankreich unterwegs. Doch als sie über dem Mittelmeer waren, stürzte das Flugzeug in die Tiefe. Kein einziger hatte den Absturz überlebt. Nun war also Yuki ganz allein und die ältere Schwester ihrer Mutter nahm sie zu sich.

Neugierig schaute sich die 15-jährige auf dem großen Schulhof um. In jeder Ecke des Gelän-des standen mindesten vier bis sechs Jungs. Die Mädchen hielten sich in der Mitte auf und spiel-ten irgendwelche Mädchenspiele, die Yuki nicht kannte und auch nicht kennen lernen wollte. Genau wie Sakura Oda, ihre Freundin aus der hiesigen Oberschule. Langsam setzte Yuki einen Fuß nach dem Anderen und lief geradewegs auf ihre Freundin zu. Sakura, die auf einer Bank ganz allein saß, bemerkte sie erst im letzten Moment. "Da bist du ja, Yuki. Ich habe auf dich ge-wartet. Wo warst du denn schon wieder?"

"Hallo, Sakura.", begrüßte Yuki ihre Freundin. "Ich war gerade bei Toji..."

Yuki wurde von ihrer Freundin unterbrochen. "Bei Toji? Kenn' ich den denn?"

"Na der Toji aus der 13. Klasse. Toji Onari. Der coole Typ mit den braunen Haaren, eben!"

Sakura fing an zu überlegen. Schon nach einer kurzen Überlegung fiel der Yen (eigentlich: Groschen, Cent, ...). "Ah, der Toji. Jetzt weiß ich, wen du meinst. Und, was wolltest du von ihm?"

"Ich habe ihn meinen Brief gegeben.", antwortete Yuki voller stolz und setzte sich neben ihre Freundin. Die Röte stand ihr ins Gesicht geschrieben.

Sakura war 17 und somit zwei Jahre älter als Yuki. Ihr rotes Haar glitzerte in der Sonne. Es strahlte eine ungeheuerliche und geborgene Wärme aus. Der Rotschopf besuchte zur Zeit die 12. Klasse der Shinjuku-Oberschule. Sie kannte Yuki von einer guten Freundin ihrer Mutter. Sakura mochte es, Yuki als kleine Freundin zu haben. Mit ihr konnte sie über alles mögliche reden, was ihr auf ihrem Herzen lag.

Nachdenklich zügelte sie die Stirn und langsam bildeten sich einige Falten. "Du hast ihm ei-nen Liebesbrief gegeben? Du bist doch sonst so schüchtern. Mensch ich glaub' es nicht. Was hat er denn gesagt, als er ihn las?"

"Gar nichts! Er hat ihn nicht einmal angesehen. Er sagte nur, dass er ihn später lesen wird."

"Na dann, kannst du ihn abschreiben."

"Glaub ich auch.", sagte Yuki enttäuscht.

Da unterbrach die Schulglocke das Gespräch der beiden jungen Mädchen.

"Also, bis dann!", verabschiedete sich Sakura und lief sogleich die Treppe hinauf ins Innere des Schulgebäudes. Yuki blieb noch draußen. Sie hatte jetzt eine Freistunde bekommen, da der Lehrer kurzer Hand krank geworden war. Lustlus setzte sie ihren Rucksack auf und schlenderte durch den ganzen Schulhof. Sie wusste nicht, wo sie hin wollte. Dann überlegte sie sich, ob sie nicht mal bei Arina vorbeischauen sollte.

Arina Hiwatari war schon volljährig und aus der Schule heraus. Am Tage jobbte sie in einem Café in der Nähe der Shinjuku-Oberschule. Ihre alten Freundinnen aus der Schule kamen oft in den großen Pause zu ihr ins Café hinein. Yuki schaute sich um. Es waren nur wenige Gäste an-wesend. Zwei schwarze Amerikane unterhielten sich auf englisch über einen Rap-Musiker. Der eine Typ - ohne Haare frisiert - fragte seinen Kumpel, ob er sich schon die neuste CD von Bob geholt habe. Sein Freund verneinte die Frage und schließlich stellte sich heraus, dass Beide noch nicht das neue Album geholt hatten. Was kümmert mich das, fragte sich Yuki innerlich und schüttelte den Kopf.

In einer anderen Ecke des Cafés klirrte jemand mit Geschirr. Dort muss wohl die Küche sein, überlegte Yuki.

"Arina, bist du da?", rief sie durch den ganzen Laden. Ihr war es egal, ob andere so eine Situa-tion für eine Plamage hielten.

Es dauerte eine Weile, bis sich jemand meldete. Es war eine junge Frauenstimme, die aus der hinteren Ecke des Ladens kam: "Ich komme gleich, Yuki."

Die 15-jährige wollte nicht im Stehen auf ihre Freundin warten und setzte sich an einen Tisch. Eine leere Kaffetasse stand noch darauf. Man konnte noch die eingetrockneten Reste des braunen Gebräus mit einem scharfen Blick deutlich erkennen. Arina hatte wohl vergessen, sie abzuräu-men. Mit einem kleinen Prusten setzte sie sich an einem der vier aus stahl versehenden Stühlen. Dann holte sie einen Hefter aus ihren Ranzen heraus und blätterte ihre Schulmitschriften durch.

Kurze Zeit später verdunkelte ein Schatten ihren Hefter. Regnet es schon wieder, fragte sich Yuki und schaute nach oben. Sie erschrack sich fürchterlich, als sie vor sich zwei riesige grünen Augen anstarrten. "Ach, du bist es, Arina. Mensch, hast du mich jetzt aber erschreckt."

"Tut mir leid, Yuki. Hallo erst Mal.", begrüßte die 18-jährige ihre kleine Freundin und strei-chelte über ihr sanftes blondes Haar, "Was führt dich denn zu mir? Hast du jetzt keinen Unter-richt?"

"Na ja, die Mathestunde fällt gerade aus. Der Lehrer ist plötzlich krank geworden, und da habe ich mir gedacht, dass es dir vielleicht etwas Spaß machen würde, wenn ich dich besuche."

Arina nahm die dreckige Tasse vom Tisch und putzte mit einem naßen Spüllappen die Plastickdecke ab. "Ich freue mich immer, wenn du und die Mädels mich besuchen kommst. War-te einen Moment, ich bringe nur schnell die Tasse weg."

Yuki hob ihre Schulsachen empor, sodass Arina genug Platz zum sauberwischen hatte. Dann verschwand Arina in der Küche. Doch es daurte nicht lange, bis sie wieder zu ihrer Freundin stoß. "So, da wäre ich wieder. Ich habe jetzt eine Pause. Wollen wir in den Park gehen?"

Yuki lächelte. "Oh ja, gerne."

Dann stand sie auf, packte ihren angenutzten Schulhefter wieder in den Schulranzen, schob den harten Stuhl wieder an den Tisch und verließ mit ihrer besten Freundin das Café.

Bis zum Park, der Shinjuku-Gyoen hieß, war es nicht weit. Zusammen überquerten sie die lange Hauptstraße "Shinjuku-dori". Wobei sie aufpassten mussten, dass sie ungefährdet auf der anderen Seite der voll befahrenen Straße ankamen. Schon bald standen sie vor einem der ver-schiedenen Eingängen in den Park.

"Er sieht immer noch so schön aus, wie beim letzten Mal, als wir hier waren, nicht wahr Ari-na?", freute sich Yuki.

"Meiner Meinung nach ist er der beste Park in ganz Tôkyô, Yuki."

Der Shinjuku-Gyoen war ein ehemals kaiserlicher Park, der teils im japanischen, teils im eu-ropäischen Stil angelegt war. Man erreicht den Park am besten vom U-Bahnhof Shinjuku-Gyoem-mae oder vom Bahnhof Yoyogi, im Westen vom Park, aus. Zu der Zeit der Kirschblüte ist er ebenso schön wie während der herbstlichen Laubverfärbung.

"Wie geht es eigentlich Sakura und Makoto?", wollte Arina von Yuki wissen.

"Makoto schmeisst sich wie immer in Schale. Du weisst doch, dass ihr Vater ein großer Fir-menboss ist, oder?"

"Sicher, weiß ich das. Und was macht Sakura?"

"Sakura ist immer noch die Alte. Sie trainiert täglich bis zu drei Stunden am Abend. Für mich wäre das ganz schön anstrengend."

"Will sie immer noch die Kampfsportschule ihrer Eltern übernehmen?", fragte Arina retho-risch, obwohl sie die Antwort auf ihre Frage längst wusste.

"Aber klar doch, sie schwärmt für den Kampfsport. Nur wegen ihr habe ich auch damit ange-fangen."

"Du trainierst auch Kampfsport? Seit wann denn das?"

"Seit letzte Woche. Ich trainiere zwar aller zwei Tage in unserer Sporthalle mit Sakura, aber trotzdem ist es ganz schön anstrengend. Jedesmal muss ich unter die Dusche, so verschwitzt bin ich nacher. Und du, trainierst du auch noch?"

"Was denkst du denn? Natürlich. Jeden Morgen stehe ich schon zeitig auf und trainiere erst Mal eine Stunde. Nach getaner Arbeit im Café ebenfalls. Also mein Terminplaner ist von früh bis abends total voll."

"Verstehe. Da habe ich ja noch einiges vor mir liegen. Kommst du heute Abend trotzdem noch in den Club?"

Arina grübelte in ihren Gehirn nach. Hatte sie für heute Abend schon etwas vor? Sie kam zu einem gewogenem Entschluss. "Das lässt sich einrichten. Also wie immer, zwanzig Uhr?"

"Wie immer!", antwortete Yuki und schaute dabei auf ihre Armbanduhr. Die Zeiger zeigten ihr dreiviertel Zwei, also fünfzehn Minuten bis vierzehn Uhr. "Ich habe noch zwanzig Minuten, bis Wirtschaft beginnt."

"Gut, dann gehen wir gleich zurück. Setzen wir uns noch auf die Bank dort?" Arina zeigte auf eine dunkelhölzige unbesetzte Parkbank.

"In Ordnung.", willigte Yuki ein.

Langsam begaben sich die beiden Mädchen zur Bank. Als sie sich setzten wollten, fing je-mand an zu schreien.

"Schnell, wir müssen helfen! Der Schrei kam von dort drüben. Dort am Kirschbaum.", raunte Arina ihrer Freundin zu.

"Dann lass uns losrennen!"

Und im schnellen Tempo rannten beide junge Mädchen zum Kirschbaum hin. Einige Blätter waren wegen der herbstlichen Jahreszeit auf dem Boden verstreut. Direkt im kühlen Schatten des Baumes zerrte ein ältere Herr an einer Handtasche, die einer schwarzhaarigen Frau gehörte. Arina hielt an und stoppte ihre junge Freundin mit ausgestreckter Hand. Sie rief dem Handtaschenräu-ber laute Worte in die Ohren. "Hey, Sie. Wie können Sie es wagen, eine Dame zu berauben. Ich werde ..."

"Ihr wollt was, ihr Frechdachse?", fauchte der Dieb Arina und Yuki an. "Was willst du, du ungezogener Bengel?"

Autsch! Wie hatte der Räuber Arina gerade genannt? Bengel?! Dieses Wort hasste Arina, aber sie konnte ja nichts dafür, dass sie mit ihrem junghaften Gesicht zur Welt gekommen war. Auch hinterließen ihre orangefarbigen kurzen Haaren jeglichen Eindruck, dass die 18-jährige ziemlich oft für einen Jungen gehalten wurde.

Yuki lief die Angst den Rücken hinunter und versteckte sich hinter dem starken Baustamm des Kirschbaumes. Sie konnte sogar ihre fröstelnde Gänsehaut spüren.

Arina zögerte nicht lange und kickte den Räuber erst Mal ihr rechtes Bein in die Bauchseite. Mit einem Hecheln fiel dieser zu Boden. Doch das war für ihn nicht zu hart gewesen. Er räppelte sich wieder auf und stürmte auf Arina zu, während Yuki und die beraubte Frau mit gespannten Augen auf die 18-jährige Kampfsportlerin sahen. Der Räuber hatte keine Chance gegen das Mäd-chen mit der Hochschulreife. Jedesmall wenn sich der dreckige Räuber auf sie stürmte, fiel er auch mit gekonnten Schlägen und Tritten zu Boden.

"Hast du endlich genug?", fragte Arina triumphierend.

"J... Ja!", winselte die verbeulte Gestalt am Boden liegend. "Ich gebe auf!"

Dann fiel der Handtaschendieb in Ohnmacht und verlor das Bewusstsein. Yuki kam nun hinter dem Baum wieder hervor und lief auf die Siegerin des Zweikampfes zu.

"Das war großartig, Arina.", lobte sie ihre Freundin. "Du bist echt die Beste. Ich möchte auch einmal so stark sein wie du!"

"Schon gut, Yuki. Das war nur eine Leichtigkeit. Mit dem was du drauf hast, hättest du es ge-nauso geschafft. Aber da du ja noch ein kleiner Angsthase bist..."

"Bin ich nicht!", demonstrierte Yuki dagegen.

"Bist du wohl!", widersprach Arina.

"Bin ich nicht!", wiederholte der Blondschopf.

"Bist du doch!"

"Bin ich nicht!"

Die Streiterei wäre noch weitergegangen, wenn sich nicht die schwarzhaarige Frau in den Streit eingemischt hätte. "Stop, Mädels! Ich danke euch für eure Hilfe."

"Ach nichts zu danken.", sagte Arina lässig und kratzte sich dabei am hinteren Haarschopfe. "War doch Ehrensache."

"Ich werde euch ein Geschenk machen. Hier habt ihr zwei Eintrittskarten für das "Blanché". Auf Wiedesehen und Danke nochmals." Dann verschwand die Frau aus den Augenwinkeln der beiden Mädchen.

"Wow, Eintrittskarten für das "Blanché". Man haben wir ein Glück. Das muss ich unbedingt Sakura erzählen.", jubelte Yuki, nahm Arina die Karten weg, hob sie ins Sonnenlicht und be-staunte ihr Geschenk von allen Seiten.

"Mach das ruhig, Yuki. Wir sehen uns später im Club. Ich muss jetzt wieder los.", sagte Arina entspannt und verabschiedete sich von ihrer kleinen Freundin.

"Oh, du gehst schon?" Yuki blickte Arina mit ihren Dackelblick an.

Arina hielt diesem Blick stand. Sie kannte diese Art von Yuki. "Sorry, aber meine Pause ist gleich wider vorbei."

"Na gut. Dann bis heute Abend. Tschüs." Yuki winkte ihrer Freundin noch so lange nach, bis sie den herbstlichen Park verlassen hatte. Nachdenklich kehrte sie zurück zu der rauhen Bank, wo sie sich eigentlich mit ihrer Freundin freudig unterhalten wollte.
 

Sakura saß auf der Treppe, als die Schulglocke den streßigen Schultag beenden ließ. Es dauerte keine fünf Minuten, bis sie ein heftiges Getrampel vernahm und eine ganz Schülerscharr durch den Ausgang hinaus in die ach so gute freie Welt rannten. Schnell stand sie auf und konnte sich noch in Sicherheit retten. Denn wenn sie sitzen geblieben wäre, wäre sie auf jedenfall unter den vielen Füßen ihrer Mitschüler gekommen und dann wäre sie wahrscheinlich und mit großer Si-cherheit erst wieder im hiesigen Krankenhaus aufgewacht.

"Was haben die denn alle vor?", überlegte sie laut, sodass jeder mithören konnte, was sie sag-te.

"Hast du es schon wieder vergessen? Ab jetzt beginnen doch die Ferien.", sagte eine ihr be-kannte Stimme.

Sakura schaute sich um. Einige Schüler standen ihr noch im Bilde, doch letzt endlich ging auch der letzte 13-Klässler aus dem Schulgebäude hinaus und ein junges Mädchen mit langen grünen Haaren stand mitten auf der kalten, steinigen Treppe. Makoto Sugiyama (auch 17 Jahre alt) war ihr Name und sie war die wirklich beste und liebste Freundin von Sakura.

"Ah, Hallo Makoto!", begrüßte sie ihre Freundin und beide gaben sich einen schmatzigen Kuss auf die Wange.

"Heute habe ich dich den ganzen Tag noch nicht gesehen, Sakura. War heute viel los?", fragte Makoto ihre Freundin.

"Das kannst du laut sagen, Mako!", seufzte Sakura.

"WAR HEUTE VIEL LOS?", wiederholte Makoto ihre Frage jetzt etwas lauter.

"Das war laut genung! Ja, ich hatte heute viel zu tun.", beruhigte Sakura die 17-jährige.

Makoto nahm ihre Freundin gerne ernst und war für jeden Spaß zu haben. Mit ihr konnte man sogar Pferde(äpfel) stehlen gehen.

"Und worauf wartest du noch?", fragte sie, als sie ihre Freundin ansah und nicht weiter wusste, was sie Sakura fragen wollte. "Wollten wir nicht nach Harajuku gehen?"

Harajuku liegt südlich von Shinjuku. Es ist als Einkaufsviertel sehr beliebt bei den japanischen Kids, denn dort - so sagt man -, ist das Paradies der jungen Teenager, vor allem der Mädchen. Ein gleicher Viertel, der bei den japanischen Teenager angesagt ist, ist Shibuya.

"Sicher, aber Yuki und Lisa kommen doch noch!", antworte Sakura.

"Verstehe.", nickte Makoto. "Du lässt deine Freundinnen doch nie alleine, oder?"

"Nein, und du?"

"Schon gut. Da ist ja die Kleine!" Makoto zeigte auf ein kleines blondes Mädchen, was gerade vor dem Hauseingang stand. Die Kleine, wie Makoto sie nannte, lächelte die beiden Gleichaltri-gen an.

"Na endlich, Yuki. Wo hast du denn noch so lange gesteckt?", fragte Sakura sie gleich.

"Ich hatte noch Ordnungsdienst.", antwortete Yuki wahrheitsgemäß.

"Hallo, Yuki.", begrüßte Makoto Sakuras kleine Freundin barsch.

Makoto mochte jüngere Kindern nicht. Weshalb, wusste sie selber nicht. Vielleicht weil sie nie eine kleine Schwester - geschweige eine kleine Freundin - hatte. Wenn man sie so ansah, konnte man vermuten, dass Makoto auf Yuki eifersüchtig war. Aber das sollte bald vorüber ge-hen. Ihre Meinung zu Yuki sollte sich bald ändern.

"Hallo, Makoto.", begrüßte auch Yuki die Freundin ihrer Freundin. Sie hatte immer noch ihr lächeln behalten. Yuki mochte einfach jeden Menschen. Egal, wie sie aussahen, was für eine Sprache sie sprachen, oder was sie sonst noch taten. Sie konnte es sich nicht einmal vorstellen, auf Makoto eifersüchtig zu sein. Freunde von Freunden waren auch ihre Freunde.

"Wo bleibt den Lisa?", wunderte sich Sakura und schaute Yuki wie immer mit ihrem senti-mentalen Blick an.

"Ach ja, Lisa hatte heute eher Schluss. Sie ist schon nach Hause gegangen. Ich soll euch aus-richten, dass sie heute Abend kommen wird.", gab Yuki ihre Nachricht an die zwei Mädels wei-ter.

"Gut zu wissen.", gab Makoto von sich.

"Na schön. Dann können wir ja zum Bahnhof gehen.", rief Sakura aus und gemeinsam schlen-derten die drei weiblichen Teenager zum Ausgang des leeren und verlassenen Schulhofes hinaus.

Als sich die Mädchen noch einmal umdrehten und dem Schulgebäude für die Ferien "Tschüs" sagen wollten, hatten sie schon irgendeine geheimnisvolle Ahnung, dass sie innerhalb der Ferien, wieder hier auftauchen würden. Noch keiner von ihnen ahnte, dass es wirklich passieren sollte.

"Also los, zum Bahnhof, Leute!", befahl Sakura. Noch schnell schnürrten sie ihren Schulran-zen fest und maschierten im gleichen Tempo gemeinsam im Gleichschritt zum Yoyogi-Bahnhof, der im Westen Tokyos lag.

"War heute irgendetwas besonderes bei euch?", fragte Sakura plötzlich in die Runde.

Makoto antwortete als Erste. "Nein?! Wieso fragst du?"

"Ach nur so, Ich wollte bloß, dass wir uns unterhalten. Mehr nichts.", lachte Sakura.

"Aber mir!", raunte Yuki ein. "Arina und ich haben einen Verbrecher geärgert?"

"Was?" Makoto stutze. "Du und Arina?"

"Ja. Heute hatte ich doch eine Freistunde und ...", begann Yuki ihr heutiges Erlebnis zu schil-dern. "... und da habe ich Arina im Café besucht. Wir sind dann gemeinsam in den Shinjuku-Park gegangen und dort hat dann ein komischer Kerl eine normale Frau die Handtasche geklaut ..."

"Das sind sie doch alle!", äußerete Sakura sich.

"Hä?", fragte Yuki, die nicht verstand, was Sakura wollte.

"Na, Frauen. Wir Frauen sind doch alle normal, oder?"

"Ach so. Ja stimmt!" Yuki wurde etwas verlegen im Gesicht.

Doch Sakuras Meinung traf für andere nicht zu - und das sollte sie auch noch erfahren. Nicht jede Frau ist normal. Nicht Yuki, nicht Makoto, nicht ihre Freundinnen und nicht einmal sie selbst.

"Und wie ging es weiter?", wollte Makoto wissen.

"Äh, ja. Also, Arina stellte sich dem Täter in den Weg und verpasste ihm mehrere Tritte in den Bauch und verprügelte ihn so heftig, dass der Kerl vor lauter Schmerzen fast zusammen gebro-chen wäre - oder sogar gestorben wäre..."

"Du kannst ja ganz schön übertreiben!", meinte Sakura.

"Doch ehrlich!"

"Ist ja schon gut. Und du hast dich bestimmt wieder hinter einen Baum versteckt. Habe ich recht?"

"Woher weißt du das?" Yuki konnte es nicht glauben, dass ihre Freundin die Zukunft voraus sagen konnte. "Kannst du hell sehen?"

"Nein, das nicht, aber ich weiß doch wie du bist. Ich kenne alle meine Freundinnen gut ge-nug.", klärte die 17-jährige mit den roten Haaren Yuki auf. "Ist dann noch etwas passiert?"

"Nichts besonderes mehr. Die überfallene Frau hat uns dann noch zwei Eintrittskarten für das "Blanché" mitgegeben."

Makoto wollte die Eintrittskarte unbedingt sehen. "Zeig' her!"

Das "Blanché" war der beste Club im ganzen Stadtteil Shinjuku. Und jeder der dort war, der ging so schnell nicht wieder nach Hause. Makoto und Sakura waren schon öfters dort gewesen und hatten sich dutzende Jungs geangelt und dann doch wieder in den Teich geworfen.

"Hier!" Yuki zeigte Makoto ihre Karte.

"Das ist ja super.", freute sich Sakura. "Heißt das, dass du heute Abend auch kommst?"

"Klar komme ich. Arina wird mich bestimmt abholen. Ich rufe sie später noch mal an."

Schon bald standen sie gemeinsam vor dem Bahnhof. Yuki schaute auf ihre Armbanduhr, die sie zu ihrem 12. Geburtstag bekommen hatte und immer noch niegel-nagelneu aussah.

"Der Zug wird gleich da sein.", behauptetet sie und sah hinüber zu den Gleisen.

Drei Lichter aus weiter Ferne kam näher und wurden für die drei Mädchen sichtbarer. Bald darauf erschien der Zug, der nach Südwesten fuhr und kurze Zeit später mit einem quietschenden Gebremse im Bahnhof anhielt. Yuki öffnete die Türe mit einem Druckknopf, der wie an jeder neuen Lok an der Wagontüre angebracht wurden war, und stieg ein.

"Wir sehen uns später.", verabschiedete sich Sakura von ihren kleinen Freundin.

"Ja, zwanzig Uhr. Bis später!", sagte Yuki und schon schlossen sich die Wagentüren und der Zug fuhr los. Sakura und Makoto schauten dem ratternden Zug nach, bis die roten Rücklichter nicht mehr zu erkennen waren. Dann marschierten sie in Richtung Harajuku.

Kapitel 2 (auch ohne Namen)

TANTE HARUNA WAR eine gutmütige Frau, ein bisschen streng, aber doch ganz in Ordnung. Ihre Vorliebe für Fotografie machten Yuki noch ganz verrückt. Sie war gerade dabei das Abendbrot vorzubereiten, als ein kleines blondes Mädchen mit einem Lächeln im Gesicht zur nun offen ste-henden Wohnungstür herein kam.

"Bin wieder da, Tante!", rief sie in die Wohnung und schloss hinter sich die Tür.

"Hallo, Yuki. Wie war der Tag?", begrüßte ihre Tante sie.

"Ach nichts besonderes.", log sie ihre Tante an. Ihre Tante war ja immer so neugierig. Wenn Yuki ihr erzählt hätte, was heute nachmittag im Park geschehen war, würde sie nur dumme Fra-gen stellen - und dazu hatte das kleine Mädchen jetzt keinen Bock gehabt. "Ich gehe heute Abend mit meinen Freunden wieder in den Club. Ist das O.K.?"

"Meinetwegen, Yuki - aber pass' bitte auf dich auf. In Shinjuku treiben sich sehr viele Verbre-cher nachts rum."

Der Name Shibuya bedeutet "unauffälliges Tal". Nicht weit vom Zentrum erstrecken sich wei-te Wohnviertel, die nach dem großen Kantô-Erdbeben 1923 angelegt wurden. Shibuya hat sich, wie Shinjuku, um den Schnittpunkt vonte Wohnviertel, die nach dem großen Kantô-Erdbeben 1923 angelegt wurden. Shibuya hat sich, wie Shinjuku, um den Schnittpunktte Wte Wohnviertel, die nach dem großen Kantô-Erdbeben 1923 angelegt wurden. Shibuya hat sich, wie Shinjuku, um dte Wohnviertel, diete Wohnviertel, die nach dem großen Kantô-Erdbeben 1923 angelegt wur-den. Shibuya hat sich, wie Shinjuku, um den Schnittpunkt vonte Wohnviertel, die nach dem gro-ßen Kantô-Erdbeben 1923 angelegt wurden. Shibuya hat sich, wie Shinjuku, um den Schnittpunkt vonSchiffsunglück ums Leben kam. Die 26-jährige alte Frau hatte es in den Nachrichten im Fern-seher gesehen, als sie gerade vom Einkauf wiederkam und sich etwas Ruhe gönnen wollte.

Yuki schlüpfte aus ihren Schuhen und lief eilig die Treppe zu ihrem Zimmer hinauf. Eine kleine weiß-schwarze Katze kreuzte ihr den Weg und hätte sich Yuki nicht am Geländer fest-gehalten, wäre sie mit jeglicher Vermutung die Treppe wieder krass hinunter gepurzelt.

"Uah. Was, willst du denn hier oben, Neko?", frage Yuki die kleine Katze, als sie wieder zu Luft gekommen war. "Dein Platz ist doch unten bei Tante!"

Die Katze schaute das kleine blonde Mädchen nur an und verstand nicht, was sie von ihr woll-te. Dann trottelte der Mini-Tiger die Stufen hinunter.

Neko bedeutet schon Katze und ist für einige Lebenwesen auf diesem Planeten ein ungewöhn-lischer Name für eine Katze. Das ist ja genauso, wie wenn ich einen Hund "Hund" nennen würde.

Yuki ließ die Katze ihr Leben leben und lief in ihr Zimmer hinein, warf ihren Rucksack auf das mit einer Tagesdecke bezogenen Bett, holte ihre geschenkte Eintrittskarte heraus, betrachtete diese und legte sie auf ihren Schreibtisch. Dann ging sie hinüber zum Kleiderschrank und schaute ihre Kleider an. Sie hatte mindesten zwei duzend verscheidene Kleider im Schrak hängen, doch davon trug sie höchsten Eins oder Zwei Mal im ganzen Jahr. Die 15-jährige mochte lieber T-Shirts.

"Was zieh ich heute bloß an?", überlegte sie sich und betrachtete sich im Innenspiegel an der Garderobentüre. Sie sah ein kleines, lebendiges Gesicht. Ihr blondes Haar spiegelte ihr Wesen und dann durchkämmte sie es. Sie sah sich an und Erinnerungen kamen hoch.

Ihr Gesicht erinnerte sie an ihre Zwillingsschwester Yuto, die haargenau so aus sah, wie sie selbst, doch leider hatte Yuto die Sommersprossen ihrer Mutter gehabt, die sie nicht besaß. Lang-sam kamen salzhaltige Tränen aus ihren blauen Augen und liefen ihrer sanften Wange entlang.

Da klopfte es an ihrer Zimmertür und Yuki wischte sich die Tränen mit den Ärmel ihres T-Shirts weg. Ihre Tante stand vor der Tür.

"Ja, was ist?", frage Yuki noch mit einer traurigen Stimme.

"Abendessen ist gleich fertig. Ich warte auf dich unten."

"Ist gut, ich komme gleich!", sagte Yuki,m schaute sich noch einmal im spiegel um und schloss die Schranktür. Dann verließ sie ihr Zimmer. Doch als sie die Treppenstufen hinab stei-gen wollte, klingelte es an der Haustüre.

"Ich geh' schon!", hörte Yuki ihre Tante rufen und sah, wie sie die Tür öffnete.

Vor der Haustür stand eine oranghaarige Frau. Um die 18 Jahre musste sie sein, schätzte Yu-kis Tante Arina ein.

"Guten Abend, Frau Narita. Ich möchte Yuki gerne abholen.", sagte die junge Frau.

"Einen Moment, ich hole sie." Haruna drehte sich um, doch Yuki stand schon hinter ihr.

"Hallo, Arina. Ist es denn schon so weit?", fragte Yuki ihre große Freundin. Eigentlich hatten sie noch jede Menge Zeit gehabt. Doch warum kam Arima schon zwei Stunden eher bei ihr vor-bei?

"Nicht ganz!", antwortete Arina. "Ich habe Sakura versprochen, dass wir sie am Denkmal von Hachikô abholen werden. Und da ich sowieso in der Gegend war, habe ich mir gedacht, bei dir vorbei zuschauen."

"Na dann ist ja gut.", sagte Yuki und wandte sich zu ihrer Tante. "Kann Arina bei uns mit A-bend essen?"

"Sicher doch, das ist kein Problem.", äußerte sich ihre Tante. "Kommen Sie doch herein!"

Arina trat über die Türschwelle und wenigen Sekunden saßen alle drei Frauen gemeinsam um den Tisch in der Küche herum und verspeißen die möglichsten Leckereien, die Yukis Tante vor-bereitet hatte.
 

Sakura und ihre Freundin Makoto warteten schon einige Minuten am Denkmal von Hachikô auf ihre Freundinnen Yuki, Arina und Lisa.

Wer sich vor dem Shibuya-Bahnhof verabredete, tat das wohl am Liebsten an diesem Platz, des treuen Hundes, der jeden Abend hierher kam, um seinen Herrchen, einen guten Professor der Tôkyô-Universität, abzuholen. Nach dessen Tod kam der liebherzige und treue Hund weitere sieben Jahre zum Bahnhof, bis er 1935 selbst starb. Sein Tod wurde auf etlichen Titelseiten vieler Zeitungen bekannt gegeben und schließlich errichtete man dem treuen Hund dieses Denkmal. Ausgestopft ist er im National Science Museum im Ueno-Park zu bewundern. Manche behaupten sogar, dass Hachikô nur deshalb weiterhin so lange kam, weil er von einem mitfühlenden Flei-schermetzger stets etwas Fleisch zugesteckt bekam ...

Es dauerten keine zehn Minuten, bis die beiden 17-jährigen ihre Freundinnen auf einem Fahr-rad entdeckten. Ziemlich straff trat Arina in die Bremse. "Guten Abend, Mädels."

"Guten Abend, Arina. Guten Abend, Yuki. Ihr seit aber spät dran.", bekagte sich Sakura. "Wisst ihr wo Lisa bleibt?"

"Deswegen kommen wir ja zu spät.", klärte Yuki die zwei anderen Mädchen auf. "Lisa hat mich vorhin noch schnell zu Hause angerufen und gesagt, dass es etwas später werden würde. Wir sollen schon mal zum Club gehen. Sie kommt dann nach."

"Wenn das so ist, dann können wir ja jetzt losradeln!?", gab Makoto von sich und trat heftig in die Pedalen ihres grünen Drahtesels. Yuki, Arina und Sakura taten ihr nach und gemeinsam ra-delten sie in die Richtung, wo ihr Lieblingsclub lag.

Die Dunkelheit war schon herein gebrochen, aber durch die Reklameaufleuchtungen konnten sie genauso sehen, wo die Staßen lagen. Nach nur zwanzig Minuten hielten sie vor dem besagten Club an.

Das "Blanché" war eines der größten und beliebtesten Nachtclubs in ganz Tôkyô und Umge-bung. Hier kamen eigentlich nur Jugendliche über sechszehn Jahren her, doch Yuki kannten den Besitzer des Clubs und hatte somit eine Genehmigung für den Eintritt nach zwanzig Uhr erhalten. Die grün leuchtende Aufschrifft des Clubs leuchte sogar in der tiefsten Dunkelheit.

Die Mädels ketteten ihr Fahrrad an den vorhergesehen Ständern an und liefen dann hinüber zum Eingang, den ein starker Muskelprotz bewachte. Seine Augen blickte Yuki und ihre Freun-dinnen finster an.

"Was wollt ihr hier? Ihr rönnt rein, nur die Kleine nicht! Habt ihr verstanden? Zutritt nur für Kinder ab 16!", sagte er barsch.

"Das geht schon klar.", raunte ein tiefe Stimme durch die Dunkelheit.

Die Person mit der tiefen Stimme trat in einen Lichtstrahl hinein und sein Gesicht kam zum Vorschein. Er hatte dunkles braunes Haar und das linke Auge war sogar wegen einer langen Nar-be geschlossen. Yuki hatte vermutet, dass er auf diesem Auge blind gewesen war. Aber das stimmte nicht. Er ließ sein Auge gerne zu und erschrak somit viele Leute mit seinem Angesicht. Der Besitzer des "Blanché" hieß Raidon Onari und war der Vater des stolzen Musterschülers der Shinjuku-Oberschule Toji Onari.

"Hallo, Yuki!", sagte er. sein braunes Haar glitzerte durch die Lichteinwirkungen. "Nett, dass du meinen Club wieder besuchst. Wie ich sehe hast du sogar deine Freundinnen mitgebracht."

"Guten Abend, Herr Onari. Dieser Kerl mit seiner angeschwellten Brust lässt mich nicht rein.", erklärte Yuki.

"Ist schon in Ordnung, Yuki. Inu lass meine kleine Freundin rein, oder du bist gefeuert!"

Der Muskelprotz mit dem Namen Inu - was Hund bedeutete - fing an zu stottern. "A... alles ... Klar, Chef. Alles Klar! Kleine Du darfst auch rein gehen."

"Danke, Herr Onari!", bedankte sich Yuki bei dem Besitzer des Clubs.

"Nicht zu danken. Und noch viel Spaß, ihr Vier." Herr Onari verschwand wieder in der Dun-kelheit, wie er gekommen war.
 

Lisa wagte es nicht, sich umzudrehen. Die Schritte kamen schnell näher. Näher und näher. Sie wischte sich den feuchten Schweis von ihrer Stirn und ihre Zunge klebte wie ein alter Saum an ihrem Gaumen. Jetzt war sie nur noch zwei Schritte von ihm entfernt.

"Warum zu Satansbande habe ich mich auch nur auf das Ganze eingelassen?", dachte sie.

Zu spät! Schon spürte sie den übel riechenden und stickigen Atem in ihrem Nacken und da hörte sie auch schon seine Stimme: "Fahrscheine, die Fahrscheine. Bitte!"

Zum Glück hatte sie ihr Fahrschein rechtzeitig gekauft und zeigte sie ihm den Kontrolleur. Dieser nickte nur und lief an ihr vorbei, um die anderen Fahrgästen zu kontrollieren.

Doch schon an der nächsten Haltestelle stieg sie aus. Die 16-jährige schaute sich an der Halte-stelle um und ging dann eine lange und nur wenig beleuchtete Straße entlang. Einige Schilder zeigten ihr den Weg zu dem Club "Blanché", in dem ihre Freundinnen auf sie warteten. Lisa Shaw war mit Abstand die ruhigste und sentimentalste Freundin von Yuki, Sakura, Makoto und Arina. Doch sie hatte Angst. Mächtige Angst. Wieder fing sie an zu schwitzen und fing nun an zu rennen. Irgendetwas oder Irgendwer schien sie heimlich zu beobachten. Sie drehte sich um, doch da war nichts. Nur die Stille der Nacht war mehr oder weniger zu hören.

Da endlich sah sie es. Die grüne Leuchtreklame des Clubs. Sie konnte sich nun in sicherheit wagen, denn ihre Freundinnen warteten gewiss auf sie. Noch einmal setzte sie eine ihrer langen Strähnen ihres lilanen Haares hinter ihr Ohr und zeigte dem mir Muskel verpacktem Türsteher ihren Ausweis und ließ sie passieren.

Lisa Shaw ging mit mutigen Schritten durch die Eingangstür. Der ganze Raum dröhnte nur vor lauter Disco-Musik und den Top Twenty der brandaktuellen Charts von ganz Japan. Das viele rote Licht verdunkelte den Raum nur so sehr, dass sie nur wenig sah. Sie bemühte sich mit ihren blauen Augen, ihre Freundinnen zu erkennen. Doch auch das half nicht. Sie musste sich zur Bar durchdrängeln. Da sie wusste, dass mindestens Eine von ihren Freundinnen immer an der Bar saß und einen kühlen Soft-Mix trank, war sie sich also ganz sicher. Richtig. An der Bar saßen viele junge Leute - die meisten unter ihnen war fünf gutaussehende Jungs -, die sich heute Abend nur etliche Drinks in sich rein schütteten. Auf dem letzten Hocker saß ein junges Mädchen mit grü-nen Haaren.

"Hallo, Makoto!", schrie Lisa durch die Masse.

Makoto schaute sich um, wer sie gerufen hatte und erblickte kurzer Hand später die lilahaarige 16-jährige. "Hallo, Lisa. Wo warst du denn? Wir haben auf dich gewartet. Schön, dass du auch gekommen bist."

"Ach, ich hatte zu Hause noch so einiges zu tun.", fing Lisa schon an ihren Tag zu beschrei-ben. "Und als ich dann hierher fuhr ... Warte! Davon erzäh' ich später, wenn wir alle beisammen sind. Ich möchte nicht alles mehrmals Mal erzählen."

"O.K. Ich hole die Anderen.", sagte Makoto, stellte ihern Soft-Drink auf den Tresen und ver-schwand im Getümmel der jungen Leute, die bis zum nächsten Tag wohl durch tanzen wollten.

Derweil bestellte sich Lisa auch einen Drink an der Bar und wartete mit etwas Ungeduld auf die vier Mädchen, die nach und Nach sich mit zu ihr an den Tresen setzten.

"Hallo, Lisa!", begrüßten Yuki, Arina und Sakura ihre 16-jährige Freundin gemeinsam.

"Hallo, Mädels!", grüßte Lisa zurück.

"Warum bist du denn so spät dran?" Yuki ließ sich ihre Neugier im Moment nicht anmerken.

"Schon als ich von zu Hause los fuhr, hatte ich so ein komisches Gefühl, dass mich jemand beobachten würde. Ich hatte irgendwie Angst. Aber jetzt ist dieses fürchterliche Gefühl fort. Ein-fach verschwunden..."

Lisa wollte schon ihre Geschichte weiter erzählen, als sie von einem fremden Jungen ange-sprochen wurde. "Wie fühlt man sich denn, wenn man die schönste Frau im Raum ist?"

Die 16-jährige wurde rot im Gesicht und schaute den fragenden Jüngling in seine blau-grünen Augen. "Äh, naja. Ich bin nicht alleine hir. Trotzdem fühle ich mich hier wohl. Und du?"

"Ach, dann bist du mit Begleidung hier?"

"Nicht ganz! Ich bin mit meinen Freundinnen hier." Lisa fing an ihre vier Freundinnen vorzu-stellen. "Das ist Yuki Nakamura, die Jüngste ..."

"Hy!", gab das kleine blonde Mädchen von sich.

"... und dann kommt Sakura Oda- und die mit den grünen Haaren ist Makoto Sugiyama. Beide sind siebzehn."

"Hallo, Kleiner!", gaben beide von sich und fingen an zu lachen. Zwei Mädels - Ein Gedanke.

"Und ich bin Arina. Arina Hiwatari, die Älteste von uns Fünf. Glaube ja nicht, dass ich ein Junge bin!"

"Hallo, ihr Hübschen.", begrüßte der junge schwarzhaarige Kerl den Rest von Lisa Clique. "Ich heiße Eien Kintaro. Nett euch kennen zu lernen!"

"Ebenfalls, Eien-kun. Ich bin Lisa." Lisa nannte nun auch ihren Namen. Das Namens-Suffix -san und -kun nehmen die Japaner gerne für (junge) Frauen und Männer mit in die Namens-Anrede hinein. Und was machst du heute Abend noch so?", fragte Lisa. Sie hatte keine Lust mehr von ihrer Anfahrt zu erzählen. Nein, sie wollte etwas unternehmen.

"Ich wollte eigentlich wieder gehen. Meine Freundin hat mich gerade verlassen."

"Ach so. Willst du mit mir tanzen?"

Yuki und die Anderen fingen an kichern.

"Gerne, Lisa-san."

"Du kannst das -san weglassen. Nenn' mich nur Lisa."

"Wie du willst."

Yuki blickte sich um. "Hä?" Eine kleine Viergruppe voller junger hübscher Jungs kam auf sie zu.

"Hey, Eien!", fing einer von ihnen an. "Hat dich dein Girl wohl wieder verlassen, oder warum flirtest du schon wieder mit anderen Mädchen herum?"

Eien blickte auf und erkannte seine Freunde. "Oh, Seiji. Auch schon da?"

Seiji Majino war der beste Freund von Eien und kannte ihn aus seiner Schulzeit. Seijis braune Haare zeigte seine Stärke für den Kampf. Deshalb liebte er es, mit seinen Kampfsportkünsten anzugeben.

"Hallo Eien." Seiji kam seinen 17-jährigen Freunde die Hand.

Auch seine anderen Freunde gaben ihm die Hand. "Das sind Seiji Majino, Satoshi Kurana, Mizuno Sora und Daisuke Hitowa - meine Freunde. Die einzigen, die hier noch in Tôkyô woh-nen."

"Hy!" Lisa lächelte die vier Jungs an und dann gaben sich alle - die Mädchen und die Jungs - die Hände. "Auf eine gute Freundschaft!"

Lisa nahm Eiens Hand und beide gingen zusammen schwungvoll auf eine freie Tanzfläche. Die restlichen Jungs suchten sich ebenfalls ein Mädchen von Lisas Freundinnen aus. Satoshis Gesicht fing an sich zu röten, als er zierlich nach Yukis Hand griff. "Willst du tanzen?"

Yuki lächelte zurück. "Aber Klar!"

Mizuno ging mit Sakura auf die Tanzfläche, sowie Seiji mit Makoto. Daisuke gesellte Arina zur Tanzfläche, wo die anderen schon angefangen hatten, nach einigen Rhythmen der Lieder sich zu bewegen.
 

Gelassen leuchtete das Licht der Laternen in den dunklen Gassen. Stille herrschte hier. Niemand störte die zehn Personen, die hier entlang marschierten. Doch kichern und lautes lachen durch-hallten die Straßen der Nacht.

Yuki und ihre Freundinnen, und auch Seiji mit seinen Freunden lachten und alberten herum, doch bald kam der Zeitpunkt, an dem sich alle auf wiedersehen sagen mussten. Schnell verabre-deten sie sich für nächste Woche.

"Tschüs. Bis demnächst!", sagte Seiji und der Rest seiner Freunde winkten den Mädchen hin-terher, bis sie mit ihren Rädern in der Dunkelheit verschwanden.

"Also, Jungs. Ihr wisst, was unser Job ist?"

"Sicher doch, Seiji. Wir sollen auf diese fünf knackigen, jungen Mädchen aufpassen."

"Richtig, Eien. Es hat mir gefallen, wie du dich an sie heran gewagt hast. Wir wissen noch nicht, ob sie schon ihre Kräfte besitzen. Also achtet auch darauf, wie ihr euch ihnen gegenüber verhaltet!"

"Gewiss doch.", sagte Daisuke.

"Also, auf zu Meister Kazuya, wir werden ihm den neusten Stand der Dinge berichten!"

Die Jungs legten sich ihre rechte Hand übereinander und schlossen ihre Augen. Einige grüne Lichtpunkte umhüllten die Körper der männlichen Personen. Die Lichter wurden größer und dann verschwanden die Jungs, ohne sich fort zu bewegen und ohne einen lauten Ton. Still und Lautlos.

3 - Nur Training im Kopf

ARINA UND YUKI standen vor dem Haus von Arinas Eltern. Das Licht strahlte ihnen direkt in ihr Angesicht.

"Arina, kommst du morgen bei mir vorbei? Wir wollten doch shoppen gehen!", fragte Yuki und gähnte dabei.

"Du wolltest doch vorbei kommen, oder?"

"Ach, stimmt ja. Habe ich total vergessen. Meinetwegen, ich komme dann so gegen Zehn zu dir. Weißt du ob die anderen Mädels auch mit kommen?"

"Keine Ahnung. Ich kann ja Sakura morgen anrufen." Jetzt gähnte auch Arina. "Also bis mor-gen. Tschüs.", verabschiedete sie sich, kettete ihr Fahrrad noch schnell an und ging ins Haus hin-ein. Nun stand Yuki allein vor der Tür. "Bis morgen!"

Yuki nahm ihr Fahrrad in die Hand und trat kräftig in die Pedalen und radelte in die Richtung, wo sie schon erwartet wurde.

"Ab nach Hause!", rief sie in die Dunkelheit. Die Laternen in den Straßen waren mit Bewe-gungsmelder versehen und jedes Mal wenn Yuki an einer Laterne vorbei fuhr, fing sie an zu leuchten - und hörte erst auf, als sich Yuki wenige Meter weiter von ihr entfernte.

Ihr zu Hause lag nicht weit entfernt von Arinas gelb verzierten Haus und schon bald stand sie vor einem guten Haus aus feinsten Baumaterialien, die es zur Zeit gab. Schnell schloss sie ihr Fahrrad an und beeilte sich, in ihr Bett zu gelangen.

"Bin wieder da!", rief sie wahrhaftig laut durch die ganze Wohnung, ohne einmal dar³ber nachzudenken, ob ihre Tante wohl schon im warmen, kuschelweichen Bett lag. Doch sie erhielt keine Antwort. Nur ein sanftes Schnarchen kam aus einer finsteren Ecke der Wohnstube.

Tante Haruna lag auf der großen Couch mitten im Zimmer. Jeden Abend las sie ein paar Kapi-tel aus einem Buch eines bekannten japanischen Schriftstellers. Doch heute ist sie dabei einge-schlafen. Was sie für gewöhnlich nicht tat. Yuki holte eine warme Decke, die unter dem Sofa versteckt war, und bedeckte ihre Tante.

Dann eilte sie die Treppenstufen empor und verschwand in ihr Zimmer. Sie nahm die Tages-decke von ihrem Bett herunter. Ihr Schlafanzug war ordentlich und präzise gelegt und das symbo-lisierte die ihre gute Erziehung ihrer Tante. Schon bald öffnete die Tür ihrer Kleiderschranks. Schnell und flink wie ein Wiesel holte sie sich die neuen Sachen für den morgigen Tag heraus und legte diese auf ihren Stuhl. Schließlich zog sie sich ihre Kleidung aus, begutachtete ihre wohlgeformten jungen und zärtlichen Kurven im Spiegel und schlüpfte in ihr Nachtzeug. Ge-schwind schmiss sie sich auf ihr Bett und deckte sich mit der warmen Baumwoll-Bettwäsche zu. Doch etwas bekümmerte sie. In wenigen Schritten kamen ihr Bilder des heutigen Abends wieder in den Gedanken zum Vorschein.

"Wer waren die Jungs und warum haben wir uns so leicht mit ihnen angefreundet? War das normal, oder sind wir von ihnen verzaubert worden?", überlegte sie sich in ihrem innersten Hin-terteil ihres Kopfes und drehte sich zur Seite herum. Auf ihre unbeantworteten Fragen, sollte sie schon bald eine schnelle Antwort bekommen ...
 

Die Sonne schien grell durch das Fenster von Lisas Zimmer hinein und ein warmer Lichtstrahl kitzelte ihre Nase. Mit einem heftigen "Hatschi!" wurde sie wach. Verschlafen griff sie nach ih-rem Wecker, dass das Aussehen eines Hundes hatte. Lisa war total vernarrt in Hunde und ihre meisten Ornamenten, wie Klamotten und Uhren, waren mit krassen und verschiedenen Hundemotiven gestaltet. Sie schaute auf die Uhrzeit. Ein Glück, sie hatte nicht verschlafen und es war auch noch Zeit, sich frisch zu machen und zu frühstücken.

Schnell sprang sie aus den Federn und ging ins Badezimmer, das neben ihrem Zimmer lag. Gekonnt putzte sie sich ihre Beißer sauber und erfrischte ihr Gesicht mit vollen Händen klares Trinkwasser. "Tut das gut!"

Im selben Moment klingelte das Telefon. Es dauerte nicht lange, bis jemand den Hörer ab-nahm. Lisa schlich sich aus dem Badezimmer, lauschte mit halben Ohr und erblickte ihren Vater James Shaw, wie er mit seinem englischen Akzent telefonierte.

Lisa Shaw wurde vor 16 Jahre in England geboren und die meiste Zeit ihrer Kindheit hatte sie in der englischen Hauptstadt verbracht. Doch seit letztem Jahr, ist die Familie Shaw nach Tôkyô gezogen, wo Lisas Vater einen besser bezahlten Job bekommen hatte. Die 16-jährige hatte sich schnell die japanische Sprache angewöhnt. Ihre Vorliebe waren Fremdsprachen aller Art. Am liebsten aber sprach sie ihre Muttersprache. Ihre Eltern sprachen selten Japanisch. Für sie war es zu schwer, eine neue Sprache zu erlernen.

Lisa hörte ihn sagen: " ... Ich glaube sie schläft noch, aber ich kann ja mal nachsehen, ob sie schon wach ist. Einen Augenblick bitte!" Sein Japanisch hatte sich schon deutlich verbessert, bemerkte sie.

Ihr Vater wollte gerade in Lisas Zimmer gehen. Doch er wurde aufgehalten. Lisa rief vom Ba-dezimmer aus: "Ich bin im Bad, Vater!"

Es dauerte keine Minute bis Lisas Vater sie im Badzimmer erblickte. Er lächelte seine Tochter an und hielt ihr das schnurlose Telefon entgegen. "Ist für dich, Schatz!"

Lisa nahm das Telfon aus seiner Hand. "Ja!", meldete sie sich.

Auf der anderen Seite der Leitung fing Makoto an zu sprechen. "Morgen, Lisa. Sakura hat mich gerade angerufen. Sie hat sich zusammen mit der Kleinen bei Arina verabredet. Sie wollte wissen, ob wir auch kommen."

"Das ist kein Problem. Mein Vater geht sowieso gleich arbeiten und ich bin ganz allein auf mich gestellt. Ist gut ich komme dann. Wann soll ich bei dir sein?"

"Wenn's geht, halb Elf!"

"Einverstanden. Bis später.", verabschiedete sich Lisa und legte auf.

Auch Makoto verabschiedete sich. "Bis dann!"

Schnell brachte sie das Telefon dort hin, wo es hin gehörte und lief zu ihrem Zimmer, zog sich neue Klamotten an und marschierte dann in die Küche. Zuerst holte sie das Geschirr aus dem Schrank und begann sofort jede Menge Nahrungsmittel aus dem Kühlschrank zu kramen und schon saß sie am Tisch und begann alleine zu frühstücken. Im Hintergrund hörte sie, wie die Tür ins Schloss fiel. Ihr Vater ging gerade zu seiner Arbeit. Jetzt hatte Lisa sturmfreie Bude.
 

"Wo bleibt sie denn?", wunderte sich Sakura und schaute auf ihre silberne Armbanduhr. Es war schon halb elf Uhr durch. "Ich rufe sie jetzt auf ihrem Handy an!" Sie wollte schon in ihre Han-dytasche greifen, die in der Jacke eingenäht wurden war, da hörte sie ein schrilles Geräusch. Schring, Schring. Es hörte sich wie die Klingel eines Drahtesels an.

"Da ist sie ja!", rief Makoto und bemerkte, wie Lisa auf ihrem lilanen Fahrrad zügig näher kam.

Lisa stoppte vor den beiden gleichaltrigen jungen Frauen. "Sorry, dass ich mich verspätet ha-be, aber ich habe zu Hause dann doch die Zeit vergessen."

"Ist schon in Ordnung, Lisa. Ich wollte dich gerade anrufen, aber das hat sich jetzt geklärt.", sagte Sakura, zeigte aber beiden Freundinnen nicht, dass sie verärgert war. Sie hasste Zu-Spät-Kommer. "Bereit? Arina wartet schon."

Ihre Freundinnen nickten mit dem Kopf. Dann radelten die Drei los. Alle drei Mädels traten schneller in die Pedalen, damit sie noch wenigsten halbwegs pünktlich bei ihrer ältesten Freundin eintrafen. Ihr Weg war zwar etwas gepflastert und geteert, doch schließlich erreichten sie das gelbe Haus, in dem Arina wohnte. Schnell erhoben sie sich von den Drahteseln und schlossen diese zusammen an. Neben Arinas Fahrrad war noch ein anderes angekettet. Vermutlich ist Yuki schon da, dachte sich Sakuara. Dann klingelte sie an der Haustür. Es dauerte eine Weile, bis je-mand öffnete.

"Schön, dass ihr da seit.", begrüßte eine junge Frau die drei Teenager. "Arina erwartet euch bereits. Kommt doch rein!"

Lisa, Sakura und Makoto betraten das gepflegte Haus der Familie Hiwatari.

"Ist Arina oben?", fragte Sakura.

"Selbstverständlich!", antwortete Arinas Mutter. "Yuki ist auch schon da."

Ohne weitere Worte zu verliefen, schlüpften die Drei aus ihren Schuhen und stellten ihre Tre-ter zu den anderen in die Ecke des Flures. Mit normalen Schritten gingen sie in die obere Etage des zweistöckigem Haus. Mit voller Kraft klopfte Sakura an eine Tür, an dem ein Schild mit fol-genden Worten hing: 'Ich will der aller Beste sein, wie keiner vor mir war!'

"Das passt zu ihr!", äußerte sich Makoto. "Schon als kleines Mädchen wollte sie die Stärkste werden."

"Herein!", rief Arina von ihrem Zimmer aus und die jungen Mädchen betraten das Zimmer.

In der Mitten des Raums saßen Arina und Yuki. Zusammen lasen sie einige B³cher. Arinas Zimmer war völlig aufgeräumt. Nur wenige Poster waren an den Wänden befestigt.

"Hallo, ihr Zwei!", sagte Sakura in die Runde.

Auch Yuki und Arina begrüßten den Rest der Gruppe. Als sich alles zusammen auf dem boden nieder gelassen hatten, begann Sakura mit ihrem Vortrag. "Ich habe euch alle heute hier her be-stellt, weil ich was wichtiges zu sagen habe." Yuki schaute sie unwissend an.

"Also, wir lieben den Kampfsport, oder?", fragte Sakura. Ihre Freundinnen nickten. "Gut. Ich habe gestern früh mit dem neuen Sportlehrer gesprochen."

"Haben wir wirklich einen neuen Lehrer an der Schule?", fragte Lisa.

"Klar, er ist seit letzte Woche an der Oberschule. Er heißt Kazuya Sadomoto. Schwarze Haar-farbe und braune Augen, ist 37 Jahre, 1,91 Meter groß, wurde am 3. März geboren, ..."

Sakura wollte noch mehr Angaben sagen, wurde aber jedoch von Makoto unterbrochen. "Lie-bes, du kannst uns die Einzelheiten später noch erklären."

"Tut mir leid. Bin vom Pfad abgekommen. Also, Herr Sadomoto hat uns erlaubt in den Ferien die Sporthalle für das Training zu benutzen. Ich habe sogar den Schlüssel bekommen. Er sagte, dass alles mit der Direktorin abgesprochen sei."

"Das ist ja toll!", jubelte Yuki.

"Da gibt es doch bestimmt einen Hacken?", gr³belte Arina.

"Nein, da gibt es nichts weiteres.", räusperte sich Sakura.

"Aber heute wollte ich nicht trainieren. Ich wollte noch neue Klamotten kaufen. Außerdem hat mein Vater bald Geburtstag und da benötige ich auch noch ein passendes Geschenk für ihn.", gab Makoto von sich und stand auf. "Wenn's euch nicht ausmacht, ich gehe jetzt in Einkaufscenter. Kommst du mit, Sakura?"

"Gut. Ich komme mit.", sagte Sakura und blickte zu den anderen drei Mädels, die noch auf dem mit Neolium bezogenen Fußboden. "Also, überlegt es euch noch mal. ich rufe heute Abend noch bei Euch an und dann könnt ihr mir ja eure Meinung sagen. Tschüs."

Arina, Lisa und Yuki gaben ihr Versprechen ab, die Sache mit der Turnhalle zu überlegen. Dann verabschiedeten sie die beiden 17-jährigen an der Haustür.

Nach einem kräftigen Mittagsmahl, das Arinas Mutter gekocht hatte und dafür mindestens drei stunden am Herd gesessen hatte, verabschiedete sich nun auch Lisa von ihren Freundinnen.

"Bis morgen, Lisa. Rufst du mich heute Abend noch an?", fragte Yuki Lisa, als sie schon ver-sucht hatte, die Tür zu schließen.

"Ich versuch es, Yuki. Aber versprechen kann ich es nicht.", antwortete Lisa. "Tschüs."

Lisa ließ die Tür ins Schloss fallen und Yuki blickte Arina fragend an. "Ich hätte jetzt Lust, mit dir zu trainieren. Können wir auf den Hof gehen?"

"Trainieren? Jetzt, im Hof? Na gut, aber nur eine Stunde, denn dann muss ich zur Arbeit ins Café gehen. O.K.?"

"Einverstanden!", lächelte Yuki.

"Ich habe noch einige Sportsachen von dir, die hast du letztes Mal hier liegen gelassen. Sind nat³rlich gewaschen.", sagte Arina.

"Oh ja, natürlich. Daran habe ich gar nicht mehr gedacht. Danke, Arina.", freute sich Yuki. Sie strahlte über beide Ohren hinaus. "Lass und schnell die Sachen wechseln!"

Und schon nach zehn Minuten standen beide Mädels in ihren Kampfanzügen. Yuki trug einen gelben Anzug mit kurzen Ärmeln. Ihre Freundein dagegen trug einen orangenen Anzug. Beide hatte die gleich Marke 'Fight 4 Live'. Ebenfalls besaßen auch ihre Freundinnen, solch einen An-zug dieser teuren Marke. Zwar waren diese Anzug schon seit Jahren nicht mehr im Handel er-schienen, aber dennoch gefiel es ihnen, mit einem älteren Kampfanzug zu trainieren.

Nach einigen kleinen Auf-Wärm-Übungen fingen sie an, mit allen möglichen Techniken zu trainieren. Arina lag sehr weit im Vorteil, denn sie trainierte ja schon seit sie ein kleines Mädchen war. Aber Yuki schlug sich nicht schlecht. Sie schaffte es sogar mehrere schlagfeste Tritte von ihrer Freundin abzuwehren. Doch die Stunde schien schnell zu vergehen und schon bald standen sie unter den warmen Duschen. Das Haus der Familie Hiwatari war mit drei Duschen versehen. Eine war im Erdgeschoss eingebaut und die anderen Beiden in den andern zwei Etagen.

Als Beide fertig waren und sich wie neu fühlten, fuhren sie mit ihren Rädern zusammen in das CafÚ 'Eagle', in dem Arina für einige Stunden jobbte. Yuki blieb noch eine Weile und trank wie jedes Mal eine heiße Tasse Cappuccino. Dieser schmeckte ihr hervorragend. Die Automaten-Kaffees in der Schule waren nicht einmal besser, sie waren wortwörtlich zum k...

Nachdem sie ihre Tasse leer getrunken hatte verabschiedete sie sich von ihrer älteren Freundin und radelte zum Yoyogi-Bahnhof, der ja nicht weit entfernt lag.
 

In einem unbekannten Raum der Shinjuku-Oberschule standen die fünf Jungs aus dem Club ne-ben einander gekniet vor einem älteren Mann. Schätzungsweise war er unter 40 Jahre. Sein Blick fiel mit etwas Bedenken auf die Jungs.

"Ihr habt euch also schon mit ihnen angefreundet? Das ist gut.", begann er. "Unsere Göttin prophezeite mir, dass der Augenblick, an dem die Trägerinnen erscheinen w³rden, nicht mehr weit sei. Es könnte schon heute Nacht passieren, oder sogar morgen."

"Wir werden sie weiterhin beobachten, Meister.", sagte Daisuke, der Rothaarige.

"Habt ihr schon heraus gefunden, ob sie schon ihre Kräfte haben?"

"Nein, Meister. Ich glaube, sie wissen noch nichts von ihrem Schicksal.", antwortete Daisuke.

"Dann seit vorbereitet! Ihre Kräfte können stark werden, wenn sie wissen, wie man mit ihnen umgeht."

Ihr Meister ging hinüber zu einem Schrank und holte mehrere schwarze Schatullen heraus und ³bergab jeden von den fünf Jungs Eine in die Hand. "Trägt diese Amulette immer bei euch. Die-ses Abzeichen werdet ihr jetzt immer dabei haben. Es zeigt eure wahre Aufgabe."

Daisuke öffnete als Erster sein Geschenk. In einem weichen, sanften schwarzen Bezug lag ein mit einer Kette versehenes Amulett eines Pentagramms, umfasst von einem Drachen.

"Was ist das Meister?", fragte Eien.

"Das ist das Draco-Pentagramm. Es gibt euch die Kräfte, die ihr benötigt um auf die Trägerin-nen aufzupassen. Hängt es euch doch ein Mal um und ihr werdet etwas Neues feststellen."

Sie hangen sich ihr Amulett um den Hals. Ein gutes, warmes Gef³hl umzuckte ihre Körper. Ein gr³ner Lichtstrahl fuhr vom Amulett direkt ins Herz der Jungen.

"Was war das?", wunderte sich Seiji.

"Das ...", begann ihr Meister zu erklären. "... Das ist eure Neue Kraft. Jeder von Euch hat nun die macht eines Elements, dass man auf der Erde vorfindet: Luft, Wasser, Erde und Feuer."

"Das sind aber nur vier Elemente ...", mischte sich Satoshi ein.

"Unterbrich mich nicht, wenn ich mit euch rede!", zischte ihr Meister.

Satoshi entschuldigte sich. Dann fuhr ihr Meister fort. "Eien, du besitzt die Macht des Ele-ments Luft. Du beherrscht die Windmagie. Mizuno, du beherrschst die Macht des Wasser. Du besitzt die Windmagie. Seiji, du besitzt die Macht des Elements Erde. Du beherrschst die Erdma-gie. Daisuke, du beherrschst die macht des Feuers. Du besitzt die Feuermagie. Und du, Satoshi, verfügst über alle Elemente, du beherrschst sozusagen das Element Geist. Der Geist kontrolliert alle vier Elemente."

Die fünf Jungs kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus.

"Zieht euch jetzt zurück. Ich brauche meine ruhe. Und ihr vertraut euch mit eurer neu gewon-nenen Kraft. Ich rufe euch, sobald ich euch brauche, euch Wächter der Trägerinnen des Penta-gramms."

Daisuke und seine Freunde fassten sich an den Händen. Wieder erleuchtete ein grüner Licht-strahl auf und bald darauf teleportierten sich die Jungs geräuschlos hinfort.
 

Der Zug fuhr gerade in den Bahnhof von Shibuya ein und Yuki stieg hinaus auf den Bahnsteig. Jetzt bin ich gleich zu Hause, dachte sie sich. Die Sonne ging unter und verschwand halbwegs hinter dem Horizont. Das kleine blonde Mädchen wollte so schnell wie möglichst nach Hause. Und deshalb nahm sie einen kürzeren Weg. Sie musste dafür den Weg durch den verlassenen Friedhof nehmen.

Zwar mochte sie es nicht, den Todesacker zu betreten, aber sie wollte schneller bei ihrer Tante sein. Als Yuki durch das steinerne Eingangstor betrat und die Stahltür zur Seite schob, sträubten sich ihre Härchen auf ihrer Haut. Eine Gänsehaut lief ihr über den Körper. Ein Hauch von Angst spürte sie. Sie vermochte sogar einige Stimmen der Toten zu hören. Es war grauenhaft für sie. Der Tag, an dem sich alles ändern würde, sollte bald kommen.

Ihre Schritte wurden schneller und sie fing an zu laufen, dann stolperte sie über einen Stein, der ihr im Wege lag. "Verdammt!", fluchte sie.

Die 15-jährige hielt inne. Sie hörte Stimmen, Frauenstimmen. Sie drehte sich um und sah, wie f³nf schwarz gekleidete Frauen zu einem grauen kalten Grab hinüber liefen. Jede der Frauen hielt eine brennende Kerze in der Hand und stellte sie auf den kalten, nassen Erdboden, genau mit dem gleichen Abstand. Die auf der Erde stehenden Kerzen symbolisierten ein Fünfeck. Genau so sah es für Yuki von weiter Ferne aus. Dann bildeten die fünf Frauen einen Kreis und hielten sich mit den Händen fest.

"Was wird das?", überlegte Yuki. Schnell kroch sie hinter einem herbstlich färbenden Busch. Jetzt hatte sie einen besseren Blick auf die geheimnisvollen Frauen.

Sie hörte, wie sie nach jemanden riefen:
 

"Wir sind da, wo seit ihr?

Wir rufen euch, ihr Trägerinnen.

Wir sind da, wo seit ihr?

Wir rufen euch, ihr Trägerinnen.

Kommt herbei, die Göttin verlangt danach.

Die Zeit ist gekommen. Die Zeit ist da.

Wo seit ihr? Ihr Trägerinnen.
 

Dieses Ritual vollzogen sie noch mehrere Male. Yuki beobachtete alles genau, konnte aber den Rest ihrer Worte verstehen. War es eine andere Sprache oder warum konnte sie diese Frauen nicht verstehen?

Es dauerte noch eine Weile, bis merkwürdigen Frauen ihr Ritual beendeten. Yuki wurde es lang-weilig, doch sie konnte sich nicht von der Stelle bewegen. Ihre Beine standen wie angewurzelt auf dem kalten Erdboden des Todesackers.

Doch dann regte sich etwas und die Frauen bewegten sich die Frauen um die Kerzen herum - immer noch händehaltend. Wieder riefen sie etwas, doch Yuki verstand diesmal nichts. Ihr wurde es kälter und sie verkroch sich in ihrer Jacke.

Endlich! Die Frauen pusteten die roten Kerzen aus und nahmen sie an sich. Dann kreuzten sie ihren Weg, verteilten sich in verschiedene Richtungen auf und verließen den einsamen und kalt-gewordenen mit Knochen begrabenen Todesacker. Yuki blieb noch eine Weile in ihrem Versteck sitzen, doch als sie wusste, dass nichts mehr geschehen würde, lief sie dem rettenden Ausgang entgegen. Sie musste es unbedingt - gleich morgen - ihren Freundinnen berichten. Bald würde sich ihr Leben verändern.

4 - Entdeckung der Kräfte

DER SONNTAG WAR da. Die meisten Läden hatten geschlossen, doch das 'Eagle' brauchte mehr Umsatz und blieb auch am Wochenende mindestens zehn Stunden am Tag geöffnet.

Eine junge Kellnerin hatte ein großes Tablett auf der Hand, auf dem fünf heiß aufgebrühte Tassen mit Cappuccino standen. Sie ging hinüber zu einem Tisch, an dem vier junge Mädchens saßen.

"Hier ist eurer Cappu, Mädels!", sagte die Kellnerin.

"Danke, Arina." Sakura nahm ihren Kaffee entgegen. "Wie ich sehe, hast du dir auch eine Tasse gemacht. Setzt dich doch zu uns! Es ist doch noch nicht viel los, oder?"

"Jetzt noch nicht, aber spätestens gegen Mittag.", antwortete Arina und ließ sich an den Tisch auf den kalten Stahlstühlen nieder.

Sakura hatte die anderen alle noch spät abends angerufen und sie gefragt, ob sie Kazuyas An-gebot annehmen. Heute hatten sie sich extra hier verabredet, um noch einmal alles durch zu ge-hen. Da noch genügend Zeit war, bevor die ersten richtigen Gäste, das Café besuchen kamen, blieb das Gesprächsthema unter den Fünf. Nach etlichen heftigen Diskussionen und stürzenden Argumentenbächen gaben Yuki, Lisa, Makoto und Arina ihr Einverständnis, obwohl Arina noch nicht ganz einverstanden war. Sie hatte dabei arge Bedenken.

"Also gut!", sagte sie schließlich. "Wir nehmen sein Angebot an, aber nur wenn ihr mir den Schlüssel zur Sporthalle überlässt. Ich bin die Älteste von uns und habe große Verantworten für euch, gegenüber euren Eltern natürlich auch."

Ein Machtwort war gefallen. Sakura stutzte. Eigentlich wollte sie die Anführerin der Gruppe sein, aber sie wollte nicht ganze Mengen voller Verantwortungen tragen, wenn etwas passieren würde.

"Einverstanden!", seufzte sie und übergab der 18-jährigen den Schlüssel zur Sporthalle. "Hier ist er!"

Arina steckte den Schlüssel an ihren Schlüsselbund. "Dann wäre das geklärt. Dann treffen wir uns also morgen punkt acht Uhr in der Turnhalle!"

Ihre Freundinnen nickten. Keiner widersprach ihr.

"Ich muss euch auch noch was erzählen!", sagte Yuki in die Runde. Sie wollte nicht mehr war-ten. Sie musste es ihnen erzählen, was letzte Nacht geschehen war. Es platzte aus ihr heraus.

Sakura spitzte die Ohren. "Erzähl', ich bin ganz Ohr!"

"Also, ich habe gestern einen kürzeren Umweg über den Friedhof gemacht, der am Shibuya Bahnhof liegt, und als ungefähr die Mitte des kalten Friedhofs erreicht hatte, bemerkte ich fünf Frauen, schwarz gekleidet. Sie hatten rote Kerzen bei sich. Von meinem Blickfeld aus - ich hatte mich hinter einen günstig stehenden Busch versteckt - beobachtete ich, wie sie die Kerzen wie ein F³nfeck auf den Erdboden stellten."

"Ist das verboten?", unterbrach Lisa.

"Keine Ahnung?" Arina zuckte mit ihren Achseln.

"Ich möchte hören, was Yuki zu berichten hat.", erwiderte Sakura.

Yuki erzählte ihre nächtliches Erlebnis weiter. "Nachdem sie sich in einen Kreis aufgestellt hatten und sich an den Händen hielten fingen sie an jemanden zu rufen." Yuki wiederholte die Worte, die sie gestern mitbekommen hatte.

"Und was ist dann passiert?", fragte Makoto.

"Sie haben diese Worte immer wieder wiederholt, den Rest habe ich aber dann nicht mehr ver-standen. Und etwa nach einer halben Stunde, sind sie wieder gegangen. Und ich ebenfalls. Ich hatte Angst, fürchterliche Angst."

"Das kenne ich von dir.", lächelte Arina. "Du Angsthase!"

"Fängst du schon wieder damit an, Arina.", fauchte Yuki. "Ich bin kein Angsthase!"

"Lass gut sein, Kleines!", sagte Makoto und besänftigte die beiden Streithähne. Yuki schnaufte vor Wut in sich hinein und verschränkte die Arme.

"Wann hast du gestern dieses Frauen beobachtet?"

"Ich schätze, es war so gegen halb Sechs abends.", sagte Yuki.

"Gut, dann treffen wir uns heute um halb Sechs vor dem Friedhof. Und Yuki zeigt uns dann die Stelle, wo sie sich versteckt hatte. Abgemacht?"

"Abgemacht!", riefen alle zusammen im Chor.

Da klingelte die Besucher-Klingel des Cafés. besuch war im Anmarsch. Fünf gutaussehende Jungs marschierten hintereinander in das kleine, liebliche Café hinein.

"Sind das nicht die Jungs, die am Freitag Abend mit uns im Club waren?", fragte Sakura.

"Ja, das sind sie.", sagte Lisa und winkte den Jungs zu.

Daisuke und seine Freunde gingen zu einem leeren Tisch. Die Auswahl war riesig. Dann klopfte Eien Daisuke auf die Schultern. "Daisuke, die Trägerinnen sind auch hier!"

"Das hätte ich jetzt nicht gewusst, wenn du es mir nichts gesagt hättest. Deswegen bin ich doch hierher gekommen. Es ist doch unsere Aufgabe, auf die Trägerinnen aufzupassen."

"Komm wir setzten uns zu ihnen." Eien winkte Lisa zurück.

Daisuke war einverstanden und setzte sich mit seinen Freunden zu ihnen herüber. Arina stand auf und schob beide Tische zusammen, so dass genug Platz für zehn Personen da war.

"Ich hole euch noch einen Cappuccino 'Eagle', die Spezialität des Hauses.", sagte Arina. Die Jungs nickten selbstverständlich. Dann verschwand sie in der Küche.

Yuki schaute zu Satoshi, der sich neben ihr gesetzt hatte. Sein goldbraunes Haar glitzerte und seine braunen Augen passten zu ihm. Da bemerkte sie seine Halskette. "Ist das eine Kette?"

"Ja.", sagte er, zog sein Amulett hervor und zeigte es ihr.

"Wo hast du es her?", fragte Yuki.

"Die haben wir von unserem Meister bekommen.", sagte er unbewusst. Doch als er merkte, was er gesagt hatte und mitbekam, wie ihn Daisuke anstarrte, korrigierte er sich. "Unser Kampfsportlehrer hat sie uns gegeben, weil wir seine besten Schüler sind. Es soll uns innere Stärke verleihen."

Satoshi hatte mit dem was er gesagt hatte, nicht ganz unrecht. Er hatte zwar die Wahrheit ge-sagt, aber trotzdem schaute Daisuke und die anderen Jungs ihn böse an.

"Verstehe.", sagte Lisa. "Dann habt ihr alles so ein Amulett."

Die Jungs nickten.

"Ihr interessiert euch auch f³r Kampfsport?", fragte Arina, die gerade wieder mit den Cappuc-cinos heran kam.

"Schon seit wir mit der Mittelschule angefangen haben.", beteuerte Daisuke. "Seitdem kann ich einfach nicht damit aufhören."

"Interessant, denn wir lieben auch den Kampfsport.", versicherte Makoto. "Auf welche Schule geht ihr eigentlich?"

"Auf die Shinjuku-Oberschule, so wir ihr!", kam es aus dem stillen Mizuno heraus. Er sagte kaum ein Wort. Er ließ lieber die anderen reden.

"Wie wir? Woher wisst ihr das?", fragte Sakura. Doch sie bekam keine Antwort.

Stattdessen sprach Daisuke weiter. "Wir sind erst letzte Woche zur Shinjuku-Oberschule ge-kommen, zusammen mit unserem Lehrer. Wir haben euch schon oft dort gesehen und da ihr die gleiche Schuluniform in der Schule trägt wie wir, kombinierten wir, dass ihr auch auf der Schule seit."

"Wenn das so ist.", raunte Sakura. "Und wie findet ihr die Lehrer?"

"Na ja, ich denke, dass einige verrückt sind. Aber die meisten sind voll in Ordnung.", meinte Eien. Daisuke stimmte ihm zu.

Eine kräftige Stimme unterbrach das Gespräch. "Arina, wo bleibst du? Die ersten Gäste kom-men gleich."

"Ich komme sofort, Chef!", rief sie in Richtung Küche, trank ihren Cappuccino aus, stand auf und ging zur Küche. "Ich muss jetzt arbeiten. Ich komme aber mal zu euch, wenn nicht viel zu tun ist."

"Geh nur!", sagte Yuki und schaute ihrer ältesten Freundin nach, wie sie in der Küche ver-schwand.

Der Rest der Gruppe setzte ihr Gespräch fort und die Mädchen fragten die Jungs aus - und umgekehrt. Spät am Nachmittag, als alle schon eine dritte Tasse getrunken hatten, verließen sie das Café.
 

Die Sonne ging unter. Die Kälte verdrängte die herbstliche kühle Wärme und griff zuerst ihre Beine an, dann durchzuckte es ihr durch ihren ganzen Körper. Ein eiskalter Schauer lief ihr über den Rücken - und noch weiter hinunter.

"Warum sind wir eigentlich hier?", fauchte Makoto in die Dunkelheit.

"Weil wir hier auf diese mysteriösen Frauen warten, die Yuki gestern gesehen hatte.", erwider-te Arina.

"Toll, aber sie haben sich ganz schön verspätet!"

"Was kann ich denn dafür?"

"Mir reicht es jetzt!", zischte die 17-jährige.

Makoto wollte schon aufstehen und mit ihrem Rad nach Hause fahren, welches sie und ihre Freundinnen vor dem Friedhof abgeschlossen hatten. Arina packte sie am Unterarm und zerrte sie wie in die Hocke.

"Da kommen sie.", sagte sie und deutete mit dem Zeigefinger auf die schwarz gekleideten Frauen. "Jetzt bleibt sitzen. Ich will wissen, was sie vorhaben!"

"Na endlich!", stöhnten Makoto und Sakura zusammen. "Jetzt wird es spannend!"

Völlig gespannt beobachteten und belauschten die fünf Mädels die Frauen, die nun gerade da-bei waren, ihre Kerzen anzuzünden. Genau wie gestern stellten sie ihre Wachskerzen geordnet auf dem kühlen Erdboden auf.

"Sind das Hexen?", fragte Lisa leise.

"Keine Ahnung.", antwortete Arina. "Es sieht so aus, als gehörten sie einer Sekte an."

Die Kerzen waren auf dem Boden verstreut und nun gaben sich die Hexen, wie Lisa sie nann-te, die Hände und riefen die Worte in die Dunkelheit, die Yuki heute Früh im Café wiederholt hatte. Es waren genau die gleichen Worte.

Schnell kroch Arina auf die Zehenspitzen und wies ihren Freundinnen an, ihr zu folgen. Sie deutete auf einen gutgeblätterten Busch, der ihren Blickwinkel auf die Frauen gut verdeckten.

Hinter diesem Busch beobachteten die fünf Mädchen, wie die dunkelgekleideten Frauen lang-sam ihr geheimnisvolles Ritual beendeten. Nach und nach löschte jede Frau eine von den fünf Kerzen aus, die auf dem kalten Erdboden angebracht wurden waren. Yuki, die Jüngste der Mäd-chengruppe, machte sich vor Angst beinahe in die Hosen. Die Gruppenälteste, Arina, spürte ihr Zittern und wimmern. "Was hast du denn?", fragte sie ihre kleine Freundin.

"Ich habe Angst, Arina. Was machen die Frauen dort eigentlich?"

"Keine Ahnung. Aber es scheint so, als ob sie gerade wieder gehen wollten.", versicherte die orangehaarige Japanerin.

Die 18-jährige hatte Recht. Die geheimnisvollen Frauen gaben sich die Hände und verteilten sich sogleich in unterschiedliche Richtungen. Die Mädchen schauten ihnen nach, bis sie in der Dunkelheit verschwanden.

"Lasst uns schauen, was die dort getrieben haben!", gab Sakura selbstbewusst von sich.

"Meinetwegen, Liebes.", stimmte Makoto zu. Sie war wirklich fast in allen Dingen einer Mei-nung mit Sakura. Sie mochte ihre rothaarige Freundin sehr und wünschte sich nichts sehnlicheres, als mit ihr in eine Wohngemeinschaft zu ziehen.

"Ich bin auch dafür.", gab Arina von sich. "Lasst uns nachschauen!"

Arina weckte ein sanftes Gef³hl von Sicherheit bei den anderen vier Mädchen. Vermutlich war es ihr jungenhaftes Aussehen gewesen, das sie zur Anf³hrerin gemacht hatte.

Lisa Shaw, die Zurückhaltenste der fünf Freundinnen, schaute Arina ernsthaft an. "Und wenn uns etwas passiert. Wer hilft uns denn hier. überleg dir doch mal. Wir sind hier auf einem Fried-hof und es ist schon nach zweiundzwanzig Uhr durch."

"Genau!", setzte sie kleine Yuki nach. "Ich gebe Lisa recht. Lasst uns lieber verschwinden."

"Das kann ich nicht. Ich bin nun mal von geburt an Neugierig und deshalb gehen wir jetzt uns dieses Grab ansehen!"

Das war ein glasklarer Befehl gewesen und jede von den Mädchen wusste, dass es zwecklos war, Arina zu widersprechen.

Langsam erhob sich Arina von ihrem Platz und stolzierte über den nassen Boden hinüber zum Grab. Keiner von ihn ahnte, dass dieser erhabene Schritt, ihr ganzes Leben verändern sollte ...

Arina stoppte, als sie vor dem Grab ankam. Sie blickte hinunter zum Boden und staunte nicht schlecht darüber, was sie dort sah.

"Kommt her, Mädels. Das müsst ihr euch anschauen!", flüsterte sie in die Dunkelheit, so dass ihre Freundinnen sie noch verstehen konnten.

Sie standen auf und liefen hinüber zu ihrer großen Freundin.

"Was ist denn dort?", fragte Lisa mit deutlicher Spur von Angst in der Stimme.

Arina antwortete nicht und deutete nur mit ihrem Zeigerfinger auf den Boden.

"Was ist denn dort?", wiederholte Sakura Lisas Frage.

Auch sie erhielt keine Antwort. Als alles zusammen vor dem Grab standen, konnten sie es nun auch sehen, was Arina die Sprache verschlagen hatte.

Mitten auf dem Boden war ein sehr großer Kreis mit Hilfe von einem unbeschreiblichen Sand aufgezeichnet, den die Mädchen nur zu gut kannten. Innerhalb des Kreises waren gleichmäßige Striche zu einem 5-zackigem Stern gebildet. Es war ein umkreistes Pentagramm.

"Was ist das?", fragte Yuki erstaunt und hielt ihren Mund offen.

"Das ...", begann Arina. "... ist ein Pentagramm. Es beweist eindeutig, dass diese Frauen He-xen sind."

"Hexen? So richtige Hexen mit Besen und so?"

"Vermutlich. Ich habe keine Ahnung.", antwortete Arina.

"Aber es gibt doch keine Hexen, oder?", fragte Sakura in die Runde.

"Das glaube ich auch nicht!", behauptete Makoto.

Es war kälter geworden und jede von ihnen kam ein leichtes Kälteschütteln über den Rücken gezogen.

Wie von Geisterhand geleitet, ging jede von ihnen auf eine Spitze des Pentagramms. Und ge-nau wie die Frauen, hielten sie sich ebenfalls an den Händen und sie schlossen ihre Augen.

Yuki durchströmte eine sanftes Gefühl von Wärme durch ihren Körper fließen - den anderen Mädels ebenfalls. Dann Geschah eine Weile nichts, doch da passierte es. Der Boden unter ihnen begann zu beben und zu rütteln. Kleine Erdrisse entstanden und genau in der Mitte des Penta-gramms, wo ein Fünfeck abgebildet war, brach mit einem höllischen Tempo ein gelber Licht-strahl heraus und blieb wie eine Lichtsäule in der Dunkelheit stehen. Wenige Sekunden später, teilte sich der Lichtstrahl in f³nf kleinere Strahlen und jeder Strahl flog weiter in den Himmel empor und schoss dann mit enormen Kräften auf eines der fünf jungen Mädchen. Sie trafen sie richtig und jede von ihnen leuchteten gelblich auf. Doch sie rührten sich nicht, nicht einmal, als der Erboden erbebt hatte. Sie standen da wie angewurzelt.

Die Zeit verging und die Mädchen hörten auf zu leuchten. Als das gelbe Licht vollständig ver-schwand fielen sie bewusstlos auf die Knien. Sie lebten, zum Glück. Für sie hieß es jetzt "Gute Nacht!"
 

Es tat weh, ihr Schädel brummte. Mit einem schmerzverzerrtem Gesicht griff sie sich an die Stirn. Verwundert blickte sich Arina um.

"Was war denn los?", wunderte sie sich.

Sie und ihre Freundinnen lagen auf dem kalten Erdboden des Friedhofes. Langsam eröffnete die Sonne den neuen Tag. Neben ihr reckte sich etwas. Arina stupste Yuki an. "Aufstehen, Yuki!"

"Oh, nein, Neko, nicht jetzt!" Yuki erschrak sich. Sie war hellwach. "Ah, Arina. Was machen wir hier?"

"Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass wir gestern Abend an diesem Pentagramm, dort, standen und dann umhüllte uns so ein heller Strahl ..."

"Ja. Genau, es fühlte sich so warm an."

Arina half ihrer kleinen Freundin auf. "Lass uns die Mädels wecken!"

Nacheinander weckten sie Sakura, Makoto und Lisa auf. Zusammen redeten sie über den gest-rigen Erlebnis.

"Habt ihr auch so eine Wärme gespürt?", fragte Lisa aufgeregt.

Alle nickten. "Stimmt!"

Arina hob ihre Hand. "Die Wärme habe ich auch gespürt, aber etwas anderes war es auch noch. Ich fühle mich stärker, als hätte ich neue Kräfte bekommen habe. Und ihr, habt ihr auch so etwas gefühlt?"

Ihre jüngeren Freundinnen schüttelten ihr Kopf.

"Na ja, auch egal.", sagte Arina lässig und schwang ihre Hand zur rechten Seite.

Im gleichen Moment begann ein in der Nähe liegender Busch an zu brennen. Gewaltige Stich-flammen entzündeten sich zu einer großen brennenden und ledernden Flamme. Bald brannte der ganze Busch.

"Was war das?", rief Yuki überrascht.

"Das kann doch nicht sein!", fluchte Sakura und fuchtelte ebenfalls unwillkürlich mit ihrer Hand.

Und da geschah schon wieder etwas. Eine kleine, dunkle Regenwolke schwebte über den brennenden Busch, öffnete ihre Toren und ließ einen ganzen Schauer voller Regentropfen nieder und löschte die Flammen.

"Unglaublich? Waren wir das?", fragte Lisa.

"Das kann nicht sein!", raunte Makoto.

"Warum denn nicht?", fragte Yuki Makoto. "Arina hat doch noch etwas anderes gespürt. Viel-leicht war es das. Wir haben doch vermutet, dass die seltsam gekleideten Frauen Hexen sind, oder?"

"Ja schon.", gab Sakura zu. "Dann müsstet es ja bedeuten, dass wir auch Hexen sind. Das kann ich nicht glauben!"

"Mensch stellt euch doch mal vor, was wir alles damit machen können!", sagte Yuki wieder, die sich völlig fröhlich über ihre neue Kraft freute. " Wir könnten ..."

"Ist ja schon gut, Yuki. Wir müssen jetzt vorsichtig sein. Wir dürfen jetzt nicht so einfach mit der Hand rumwedeln, wer weiß, was dann passiert."

Alle nickten.

"Ach Arina, du hast doch versprochen, dass wir heute in die Turnhalle gehen!", äußerte sich Sakura auf einmal mit einem anderen Thema.

"Richtig.", nickte die 18-jährige. "Den Schlüssel habe ich."

"Und wann gehen wir dort hin?"

"Treffen wir uns ..." Arina holte ihr Handy aus der Hosentasche und schaute auf ihr Farbdis-play, der ihr die Uhrzeit anzeigte. " ... sagen wir, so gegen neun Uhr. Es ist jetzt gleich sieben Uhr. Da hat jetzt noch jeder die Zeit, sich zurecht zu machen. Alles klar!"

"Einverstanden!", riefen alle im Chor.

Sakura lächelte in sich hinein. Sie wusste etwas, was keiner ahnte. Doch sie wollte es ihren Freundinnen später erzählen.

Froh gelaunt verließen sie den Todesacker und kehrten nach Hause zurück.
 

Während Yuki sich langsam auf dem Heimweg macht, bemerkte sie nicht, wie sich von je-manden in einer dunklen Kutte beobachtet wurde. Sie spürte nur innerlich, dass sie jemand ver-folgte. Schnell legte sie einen Zahn zu. Ihr Verfolger tat das Gleiche. Yuki fing nun an zu rennen und auch der Fremde spurte nicht lange. Mit nur wenigen Schritten stand er hinter der kleinen 15-jährigen. Er war gerade dabei sie zu packen.

"Mein Gott, was will er denn von mir?", fragte sie sich.

Sie hatte nur eine Chance - und diese musste sie ergreifen. Sie hatte jetzt die Gelegenheit, ihr Training in die Praxis zu ergreifen. Schnell wandte sie sich um, stopte und hielt ihre Hand ausge-streckt nach vorne. Und wie durch pure Magie wurde der Angreifer von einem unsichtbaren Windstoß durch die Luft gestoßen. Er landete unsanft auf seinen vier Buchstaben.

Doch Yuki wollte jetzt nicht wissen, wer ihr hinterhältiger Verfolger war. Und es interessierte sie auch nicht, wie sie ihn abgeschüttelt hatte. Sie war nur froh, dass sie ihn los hatte und rannte nur noch schnell nach Hause. So schnell, wie sie konnte und schloss hinter sich die Tür zweimal zu.

"Geschafft!", schnaufte sie und sank mit dem Rücken zur Tür auf dem Fußboden.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von: abgemeldet
2003-10-22T09:34:49+00:00 22.10.2003 11:34
Yo, ab November geht's mit den ersten beiden Kapiteln los. Es wird spannend!
Von:  HexenLady
2003-10-17T16:16:35+00:00 17.10.2003 18:16
weiter aber schnell
ich bin sehr gespannt auf deine FF
also schreib schnell weiter
aber sag mir bescheid bitte
Hexy


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