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Weil wir dafür leben

SasuSaku | NaruHina
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Wer hätte das gedacht? Kurz vor Jahresende schaffe ich doch tatsächlich noch ein Kapitel. Großes Dank geht an den Manga Plunderer (fragt mich bitte nicht wieso) und an die FF Der Brautstrauß war ein Veilchen von blechdosenfee, die ich euch nur wärmstens empfehlen kann. Das Lesen hat mich wirklich motiviert dieses Kapitel, nach einem nicht sonderlich schönen Tag, endlich zu beenden. :3 Komplett anzeigen

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Weil ich einen Plan brauche

Die restliche Woche ist ein Drama für Hinata. Jeden Morgen wird sie von Neji zur Schule begleitet, der alle, die sie anschauen, mit tödlichen Blicken erdolcht.

Von ihrem mutigen Auftreten ist nicht mehr viel geblieben und so läuft Hinata mit gesenktem Kopf neben ihm her. Ich würde sie am liebsten in den Arm nehmen. Allerdings habe ich Sorge, dass er mich sonst umhaut, also halte ich respektvollen Abstand, wenn wir die letzten Meter zum Gebäude gemeinsam gehen dürfen.

Sobald wir beim Klassenzimmer angekommen sind, lässt er sie endlich allein – ab diesem Zeitpunkt könnte er nicht mehr verhindern, dass Hinata mit Naruto spricht, aber die beiden schauen sich nicht einmal an.

Hinata redet auch mit mir nicht über diese Situation. Allgemein sagt sie sehr wenig – also noch weniger als sonst – und das bricht mir mein Herz.

Am Freitagmorgen schreibt sie schließlich, dass ich nicht auf sie warten solle, weil sie krank sei. Das glaube ich ihr zwar nicht, aber wahrscheinlich würde ich genauso reagieren, wenn mich plötzlich jemand von allen anderen fernhalten würde.

Neji sinkt in meinem Ansehen noch weiter und ich würde ihn am liebsten meine Meinung geigen. Da die Chance, damit etwas zu erreichen allerdings gegen null geht, stapfe ich stattdessen mit zusammengebissenen Zähnen an ihm vorbei, wann immer er mir über den Weg läuft.

Meine Laune ist erneut im Keller, wenn es auch dieses Mal nichts mit meinen eigenen Gefühlschaos zu tun hat. Ich starre verbissen auf mein Handy und überlege, was ich Hinata schreiben könnte, um ihr zu signalisieren, dass es besser wird.

Vielleicht wäre es aber besser, heute Nachmittag einfach kurz bei ihr vorbeizugehen. Eine Begründung, warum Neji mich zu ihr durchlassen muss, hätte ich immerhin. Jemand muss ihr schließlich die Unterlagen von heute vorbeibringen.

„Sakura?“

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen und schau auf. Naruto steht vor mir und weicht meinem Blick aus. Ich könnte schwören, dass auf seinen Wangen ein leichter Rotschimmer zu sehen ist. So verlegen kenne ich ihn gar nicht.

„Was ist denn?“ Meine Neugier ist definitiv geweckt.

„Sag mal“, beginnt er, schaut sich nochmal zur Sicherheit um, damit auch niemand mithört und lehnt sich dann zu mir vor. „Bist du am Sonntag beim Spiel dabei?“

„Ich hab es mir überlegt, ja.“

Nun zieht er sich doch einen Stuhl zu mir her und setzt sich neben mich.

„Weißt du, ob … na ja … ob Hinata auch kommt? Ich will mich entschuldigen.“

Wieso überrascht mich diese Frage jetzt nicht so sehr wie sie es sollte?

„Ich denke eher nicht. Sie ist krank und wird sich das Wochenende wohl ausruhen.“ Eine glatte Lüge, aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie kommen wird, halte ich wirklich für sehr gering.

„Oh. Okay. Sagst du ihr gute Besserung?“

„Natürlich.“ Er könnte ihr das selbst schreiben, aber ich kann in Anbetracht der momentanen Situation nachvollziehen, warum er es lieber ausrichten lassen möchte.

Ich lächle ihn aufmunternd an und warte darauf, ob er noch etwas sagen möchte, weil er sich nicht bewegt. Aber er schweigt.

„Mach dir nicht so viele Gedanken. Es ist ja nicht deine Schuld.“ Ich versuche optimistisch zu klingen und er kann auch wirklich nichts für Nejis altmodisches Verhalten, aber ich zweifle daran, dass meine Stimme mir diesen Wunsch erfüllt hat.

„Also eigentlich … weißt du … ich hab trotzdem das Gefühl, dass ich … nicht ganz unschuldig bin.“

Naruto druckst für seine Verhältnisse ganz schön herum. Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich das ist, was er sagen möchte. Allerdings wird er in diesem Moment von hinten angetippt und muss den geliehenen Stuhl abgeben.

„Wir reden später weiter“, schlage ich ihm vor und er nickt dankbar.
 

Zu einem Später kommt es nicht mehr, weil wir in den Pausen keine ruhige Minute miteinander haben. Naruto wird vor dem Spiel am Wochenende von den anderen aus seiner Mannschaft belagert und sie besprechen sich wegen irgendwelcher Strategien.

Dafür habe ich allerdings viel Zeit, um weiter über die Situation zu grübeln. Ich komme mir hilflos vor, weil es wenig gibt, das ich machen kann. Solange Neji auf sie aufpasst wie ein Wachhund, bleiben mir nicht viele Möglichkeiten. Ich kann höchstens Hanabi schreiben, da sie wohl das einzige Familienmitglied sein dürfte, das auf unserer Seite ist.

Habe ich schon erwähnt, wie lächerlich ich das alles finde? Ich weiß nicht, ob es daran liegt, weil Hinata aus einer der ältesten Familien der Stadt stammt oder ob Neji beim ganzen Trainieren einen Ball zu viel an den Kopf bekommen hat. Das ist mir im Endeffekt auch egal. Ich will ihr einfach nur helfen, aus dieser Situation herauszukommen. Egal wie.

Dieses egal wie bringt mein Gehirn bei seiner Planung allerdings immer wieder zu einer gewissen Person. Und die ist leider nicht Hanabi. Es handelt sich um Ino. Und so ungern ich es zugeben möchte, ohne sie bin ich nur halb so gut im Pläne schmieden.

Und dass es sich dabei meistens nur um Verkupplungsversuche handelt, ist mir bewusst. Trotzdem. Sie besitzt eine größere Empathie als ich und kann Menschen besser lesen.

Wie konnte ich nur jemals an ihr zweifeln? Das macht mich immer noch wütend. Zumal ich sie gerade jetzt dringend brauchen könnte.

Meine Feigheit verbietet es mir allerdings, mit ihr zu sprechen, obwohl es dafür den Tag über genügend Möglichkeiten gäbe. Einmal begegnen wir uns sogar zufällig auf der Toilette. Ich lächele sie verkrampft an, sie nickt mir zu und verlässt anschließend den Raum. In diesem Moment waren es im Raum sicher fünf Grad weniger als vorher.

Am Ende des Tages verlasse ich die Schule allerdings unverrichteter Dinge und mache mich auf dem Weg zu Hinata. Da nicht nur ich Training hatte, sondern auch die Fußballer, begleitet Naruto mich, der wiederum Sasuke im Schlepptau hat.

Ich versuche, mir nicht anmerken zu lassen wie aufwühlend es für mich ist, neben dem Jungen zu laufen, in den ich noch immer hoffnungslos verliebt bin und den ich seit den Sommerferien kaum anschauen kann.

Dabei war ich so stolz auf mich, dass wir mittlerweile eine halbwegs gute Bekanntschaft aufgebaut hatten und ich normal mit ihm reden konnte.

Danke, du dumme Unsicherheit.

„Sakura?“ Erschrocken zucke ich zusammen. Aktuell ist meine Aufmerksamkeitsspanne nicht sonderlich hoch.

„Ja?“

„Alles gut?“ Naruto mustert mich besorgt. Ich nicke kurz und unwillkürlich schweift mein Blick zu Sasuke, der eine Augenbraue hebt. Wenn er mir jetzt noch erklärt, was diese Reaktion soll, wäre ich ihm gerne behilflich.

„Also dann kommst zumindest du am Sonntag?“

Ah, es geht noch immer um dieses blöde Spiel? Was ich natürlich niemals laut sagen würde – na ja, zumindest nicht, wenn Sasuke dabei ist. Das mit den Englischnotizen sitzt noch immer sehr tief in meinen Knochen.

„Wie heute Morgen schon gesagt, ich überlege es mir.“

„Du musst kommen. Richtig Sasuke? Das ist eins der Spitzenspiele dieses Jahr. Echt jetzt!“

Dieser Enthusiasmus ist zu meinem Leidwesen ansteckend und ich bin plötzlich versucht, zuzusagen. Dabei beinhaltet der Satz selbst nicht einmal ein aussagekräftiges Argument. Ich habe keine Ahnung von der Tabellenlage und welches Team stark ist und welches nicht.

„Hör auf, die Leute zu zwingen.“ Sasukes Antwort überrascht mich und drückt meine eigene Begeisterung schlagartig nach unten. Ich interpretiere definitiv zu viel in diese Worte, aber es hört sich so an, als wolle er gar nicht, dass ich komme.

Dabei traue ich ihm ehrlich gesagt nicht so viel Interesse an mir zu. Meine dumme Unsicherheit und das noch immer angeknackste Herz interessiert das allerdings wenig.

„Wieso? Hast du Angst, dich vor Sakura zu blamieren?“ Naruto streckt seinem besten Freund die Zunge raus und erntet dafür eine Kopfnuss. Ich muss mir die Hand vor den Mund halten, um nicht laut loszulachen.

„Anders als du werde ich nicht nervös, wenn mich Leute beobachten.“ Ich bin mir nicht sicher, aber trotz Sasukes monotoner Stimme, bilde ich mir ein, dass er das Wort Leute seltsam betont.

„Ich werde gar nicht nervös!“, widerspricht Naruto aufgebracht.

„Hn.“

Und damit wäre diese Diskussion beendet.

Naruto wendet sich deshalb erneut an mich und versucht mir eine Zusage zu entlocken.

„Ino kommt auch. Weißt du. Also falls dich das interessiert und so.“

Er scheint noch immer nicht ganz begriffen zu haben, dass zwischen Ino und mir Eiszeit herrscht. Darauf möchte ich ihn aufmerksam machen und öffne bereits den Mund. Allerdings stoppe ich mich selbst und sage stattdessen: „Na gut. Ich komme.“

„Super. Echt jetzt!“

Sasuke zeigt keinerlei Reaktion, aber damit kann ich leben. Zumindest verdreht er nicht die Augen oder wirft mir einen bösen Blick zu. Somit hat mein kleines, dummes Herz die Hoffnung zurückgewonnen, dass es ihm doch nicht zuwider ist, mich als Zuschauerin dabei zu haben.

Ob sich allerdings mein plötzlicher Sinneswandel wirklich lohnt, werde ich erst am Sonntag erfahren. Ich hoffe inständig, dass ich bis dahin genug Mumm aufbringen kann, um mit Ino zu reden.

Es geht hier nicht um sie und mich und dieses blöde Missverständnis, sondern um Hinata und ihre Freiheit!

Wir kommen schließlich vor dem Haus der Hyuugas an und ich verabschiede mich von den beiden. Naruto bekommt wohl Nachhilfe in Mathe von Sasuke. Etwas, das beide mit wenig Begeisterung entgegenzufiebern scheinen.

„Ich wünsch euch viel Erfolg!“, rufe ich ihnen hinterher und zwinkere Naruto zu. Er erwidert diese Geste mit einem mürrischen Blick, während ich in Sasukes Augen beinahe so etwas wie einen Hilferuf wahrnehmen kann. Aber ein Uchiha würde niemals um Hilfe bitten, also kann ich diese Vermutung mit gutem Gewissen verwerfen.

Zufrieden mit mir und meiner souveränen Art, wie ich diese Situation gemeistert habe, klingle ich. Wahrscheinlich mache ich mir wirklich zu viele Gedanken über mein Verhältnis zu Sasuke. Er weiß von nichts und verhält sich deshalb wie immer. Wenn meine Unsicherheit nicht wäre, könnte ich auch wieder komplett in den Normalmodus schalten. Aber für jetzt ist das nebensächlich.

„Hallo?“, ertönt eine Stimme aus der Gegensprechanlage und ich nenne meinen Namen und den Grund meines Besuchs.

Kurz darauf surrt das Schloss des Gartentors und ich schiebe es auf.

Der Weg zum Haus selbst führt durch einen sauber gepflegten Garten, der links und rechts absolut gleich aussieht. Zu symmetrisch für mich. Blumen und Büschen sollten frei wachsen können, ohne, dass sie auf den Millimeter genau gestutzt werden. Aber er passt zu Hinatas Vater und der Firmenphilosophie, also habe ich mich bereits vor Jahren damit abgefunden.

„Hallo Sakura“, begrüßt Hanabi mich und signalisiert mir, dass ich mich beeilen soll. Während ich meine Schuhe ausziehe, beginnt sie flüsternd zu erzählen: „Neji ist noch nicht da und bis er kommt, solltet ihr über die wirklich wichtigen Dinge gesprochen haben. Hausaufgaben kannst du ihr dann immer noch überreichen.“

„Vielen Dank für die Info.“ Sie nickt mir zu und ich beeile mich, um hoch in Hinatas Zimmer zu kommen.

Vor der Tür angelangt, klopfe ich zwei Mal laut an und warte darauf, dass Hinatas Stimme ertönt. Allerdings regt sich nichts.

„Hinata?“, frage ich deshalb laut, damit sie es auch wirklich hören kann.

Im nächsten Moment vernehme ich Schritte aus dem Zimmer und Hinata öffnet mir mit Schwung die Tür. Damit habe ich nun nicht gerechnet.

„Sakura.“ Sie umarmt mich, was ich gerne erwidere. Danach begeben wir uns in ihr Zimmer und ich schließe die Tür wieder.

„Wie gehts dir?“, frage ich vorsichtig, nachdem wir uns auf ihr Bett gesetzt haben. Sie schaut nicht krank aus und auch nicht müde. Also bleibt sie tatsächlich zuhause, weil ihr das Ganze so unangenehm ist.

„G-gut. Also so gut, wie …“ Sie beendet den Satz nicht, aber ich weiß was sie sagen möchte.

„Verstehe.“ Ich nehme ihre Hände in meine, weil mir jetzt erst auffällt, dass ich mir überhaupt nicht überlegt habe, was ich ihr sagen könnte.

„Es … es tut mir nur so leid … für Naruto.“ Hinata starrt auf unsere Hände und fängt an zu zittern. Wenn sie jetzt anfängt zu weinen, werde ich wohl mitmachen müssen.

Dabei war sie direkt nach dem Ereignis so stark!

„Das muss es nicht. Er kann genauso wenig dafür wie du.“

„Ich … ach Mist!“ Was für eine Wortwahl. Entgeistert schaue ich sie an und Hinata springt auf. Sie scheint wütend zu sein. Das war sie noch nicht einmal, als sie mir offenbarte, wie sie sich in den Sommerferien wegen Ino und mir gefühlt hatte.

„Wieso … wieso kann ich nicht … m-mehr sein wie … wie ihr?“ Bringt sie schließlich heraus und ihre Hände sind zu Fäusten geballt. Sie so zu sehen, tut weh.

„Sag das nicht. Du warst unglaublich souverän nach dieser dummen Aktion. Niemand konnte ahnen, dass Neji das mit dem Aufpassen anschließend so übertreibt. Und weder Ino noch ich oder jedes andere Mädchen könnten das ohne Probleme täglich über sich ergehen lassen.“

Ich hoffe, sie durch meine Worte beruhigen zu können, aber sie scheint mir nicht einmal zuzuhören. Wo auch immer sie gerade mit ihren Gedanken ist, ihr ganzer Körper verkrampft sich.

Ich warte ein wenig, ob sie noch etwas sagt oder tut, aber sie rührt sich nicht mehr und deshalb entscheide ich mich dazu, ebenfalls aufzustehen.

Ich lege meinen Arm um ihre Schulter und ein Beben geht durch ihren Körper. Trotz allem kommen noch immer keine Tränen und ich weiß nicht, ob das nun etwas Gutes oder Schlechtes ist.

Wir stehen eine Weile schweigend da und mein Blick huscht durch ihr Zimmer. Der aufgeräumte Schreibtisch, der weiße Schrank, in den drei Mal so viele Klamotten passen wie Hinata hat und das Fensterbrett mit den Blumen. Als ich dort ankomme, sehe ich zufällig nach draußen und erkenne Naruto, der hinter dem Gangfenster steht. Komischerweise kommt mir als erstes in den Sinn, ob er sie auch beim Umziehen beobachtet. Etwas, das ich definitiv abklären muss.

Das Nächste was mir auffällt, ist sein wütender Blick und der macht mir Angst. Er erinnert mich an Sasukes Augen von neulich, nur dass sie mir – selbst auf diese Entfernung – noch gefährlicher erscheinen.

Ein ungutes Gefühl macht sich in mir breit. Naruto bemerkt, dass ich ihn beobachte und wendet sich ab.

Das wird definitiv noch Ärger geben.
 

Nachdem sich irgendwann unten die Tür öffnet und ich höre wie Hanabi sich mit jemandem unterhält – ich bin mir fast sicher, etwas lauter als nötig – überreiche ich Hinata die Hausaufgaben, mitsamt meiner mickrigen Mitschriften und verabschiede mich.

Ich begegne im Flur Neji, der mich nur anschaut, aber keinen Ton sagt und lächle ihn freundlich an. Ich würde ihm gerne so viele Dinge an den Kopf werfen, aber da das Hinatas Situation nicht zuträglich wäre, muss eben die extra nette Art herhalten.

Ich wünsche ihm noch einen schönen Abend und verschwinde anschließend so schnell es geht aus diesem Haus.

Hanabi sehe ich nicht mehr, aber das ist nicht weiter tragisch. Ich gehe stark davon aus, dass ich ihr sicher noch öfter begegnen werde und im Notfall habe ich ihre Nummer.

Nach meinem Besuch ist mir allerdings noch bewusster – falls das überhaupt möglich ist – als vorher, dass wir etwas unternehmen müssen.

Nichts gegen Traditionen, es gibt so viele schöne, aber Nejis Verhalten ist altbacken und macht mich nur wütend. Er tut seiner Cousine mehr weh damit als dass es irgendwie helfen würde.

Dank dieses Besuchs fühle ich mich auch mutig genug, Ino am Sonntag anzusprechen und sie darum zu bitten, wenigstens einen Waffenstillstand zu vereinbaren, um Hinata helfen zu können.

Ich hoffe natürlich darauf, mich gleichzeitig vernünftig entschuldigen zu können. Da ich mir allerdings nicht sicher bin, ob meine neu gewonnene Entschlossenheit für so viel reicht, konzentriere ich mich lieber darauf, mir zu überlegen, wie ich sie am besten davon überzeugen kann, mit mir zusammenzuarbeiten, um Neji in seine Schranken zu weisen.

Als ich nachhause komme, ist meine Mutter gerade einkaufen, also hole ich mir was zu knabbern aus dem Vorratsschrank und gehe in mein Zimmer.

Auf dem Heimweg kam mir noch ein weiterer Gedanke und so sitze ich nun auf meinem Bett und starre auf mein Handy.

Der Chatverlauf zwischen Sasuke und mir ist nicht sonderlich lang und das meiste dreht sich um die Schule – und ist schon einige Wochen alt. Allerdings weiß ich nicht, was ich sonst machen soll. Mir lässt Narutos Blick keine Ruhe und wenn er aus dieser Entfernung schon so unberechenbar wirkte, möchte ich nicht wissen, wie wütend er wirklich war und wahrscheinlich noch ist.

Ich fange an zu tippen und lösche wieder alles. Ich sperre den Bildschirm, nur um ihn gleich wieder zu entsperren und tippe erneut. Das Spiel mache ich ungefähr zehn Minuten mit, bevor ich mein Handy frustriert hinter mich werfe.

Ich lasse mich zurückfallen und nehme es sofort wieder in die Hand.

So schwer kann es doch nicht sein, ihm eine Nachricht wegen Naruto zukommen zu lassen!

Wütend über mich selbst puste ich die Luft aus und setze mich wieder auf.

Ich entsperre den Bildschirm und beginne erneut eine Nachricht, die ich dieses Mal wirklich abschicken werde.

Natürlich nicht.

Aber bei der nächsten fühle ich mich wohler, gehe sie noch einmal durch und ändere zwei Wörter ab, füge Satzzeichen hinzu und lese es mir nochmals durch.

Klingt besser.
 

Hallo Sasuke, ich habe Naruto heute Nachmittag zufällig nochmal gesehen und mache mir Sorgen, dass er etwas Unbedachtes tun wird. Ich weiß nicht, ob du mit dieser Info etwas anfangen kannst. Liebe Grüße Sakura.
 

Höflicher geht es zwar kaum und wieso ich meinen Namen daruntersetze, weiß ich nicht so genau. Allerdings klingt es für mich unverfänglich und deshalb überwinde ich mich schlussendlich, die Nachricht abzuschicken.

Ungeduldig warte ich darauf, ob er mir antwortet. Die Chipstüte liegt immer noch ungeöffnet neben mir und während ich sie betrachte, wird mir klar, dass ich überhaupt keine Lust darauf habe. Ich hätte sie unten lassen sollen.

Schön, dass mich eine Chipstüte so in ihren Bann ziehen kann. Ich bekomme beinahe nicht einmal mit, dass mein Handy vibriert und ich eine neue Nachricht habe.

Es ist nur ein einzelnes Wort.
 

Verstanden
 

Das klingt ein wenig wie die Annahme eines Auftrags. Über den Gedanken muss ich doch tatsächlich schmunzeln. Am liebsten würde ich ihm diese Mimik in Form eines Smileys zurückschicken, aber da ich Sasuke nicht als Freund der Emojis einschätze und es keinen Mehrwert für das Gespräch hat, lasse ich es sein.

Zufrieden mit mir selbst, mache ich mich auf den Weg ins Bad, um mich zu waschen und fürs Bett fertig zu machen.

Als ich zurückkomme, mit meinen Haaren kämpfend, dass sie endlich im Haargummi halten, sehe ich, dass mein Handy blinkt.

Wie jede vernünftig denkende Teenagerin lasse ich das Zopfbinden sein und schaue nach, wer mir noch geschrieben hat. Hinata? Naruto? Ino? Bei dem Gedanken an letztere muss ich kurz lachen.

Tatsächlich ist es erneut Sasuke.
 

Sonntag soll es regnen.
 

Ich blinzle ein paar Mal und überprüfe, ob ich den Namen richtig gelesen habe. Kein Zweifel. Mein sarkastisches Ich fragt sich, seit wann er unter den Meteorologen gegangen ist, während mein dummes Herz freudig hüpft. Es ist eine Info, die er mir nicht schreiben müsste und er begründet seine Aussage auch mit keinem Wort. Allerdings glaube ich, er möchte mir so mitteilen, dass ich festes Schuhwerk anziehen und zur Sicherheit einen Schirm einpacken soll.

Meine Vorfreude auf Sonntag steigt gerade unerwarteter Weise ins Unermessliche.
 

Danke


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja, ja. So langsam machen alle Beziehungen Fortschritte. Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen und wirkt nicht zu übertrieben - gerade der Part mit Neji. Sasukes zweite Nachricht wollte ich zunächst nicht mitreinnehmen, aber ich fand dann doch eigentlich ganz passend. :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Cosplay-Girl91
2020-01-05T22:01:04+00:00 05.01.2020 23:01
Tolles Kapitel :)
Bin schon sehr gespannt wie es weitergeht.
Ein gesundes neues Jahr!
Lg
Antwort von:  Goetterspeise
06.01.2020 09:35
Vielen Dank für deinen Kommentar. :) Freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat. ^^
Von:  blechdosenfee
2019-12-21T15:25:59+00:00 21.12.2019 16:25
Hallo zurück und ich bin hellauf begeistert vom Kapitel. Allein die ersten beiden Sätze haben mein Kopfkino angeworfen. Ich hab mir gerade vorgestellt, wie Hinatas Freunde zu ihr gehen wollen, die Hand schon zum Gruß erhoben und mit dem „Hallo Hinata“ auf den Lippen und dann von Nejis Blick zur Umkehr auf dem Absatz gezwungen werden. –
So lustig die visuelle Umsetzung auch sein könnte, Neji bleibt als bitterer Nachgeschmack zurück. Es ist sehr traurig, dass er so viel Macht besitzt, und zwar nicht nur über Hinata, scheinbar generell in der Familie.
Hinata tut mir so leid und ich hoffe so sehr mit ihr und Sakura, dass es besser wird.

Narutos Gestammel im Gespräch mit Sakura ist so witzig. Da muss ich Sakura zustimmen, so kennt man ihn gar nicht. Schade nur, dass sie das Gespräch nicht fortsetzen konnten.

Was Neji angeht, da tippe ich auf den Ball. Er hat einen zufiel abbekommen – in frühster Jugend.

O, Nein. Die Sache mit Ino hängt ja auch noch in der Luft. Argh! Am liebsten würde ich Sakura in den Hintern treten und sagen, tu’s. – Zum Glück scheint sie durch den Besuch genügend Mut gewonnen zu haben.

Ich liebe den Abschnitt mit Sakura, Sasuke und Naruto. Als Leserin sollte ich es wie Sakura versuchen und ebenfalls nicht so viel in Sasukes Worte hineininterpretieren. Ich kann Sakuras Gefühlswelt in Bezug auf Sasuke richtig gut nachvollziehen.

Hanabi ist so toll und finde es klasse, dass sie zu ihrer Schwester hält. Scheinbar lässt sie sich von Neji nicht so viel sagen.

Hinter welchem Gangfenster steht Naruto? Aber noch viel entscheidender ist die Antwort auf die Frage: Warum ist er so sauer?

Der Abschluss ist wirklich schön und die zweite Nachricht hat definitiv hineingehört. Ich bin so begeistert, dass du ein weiteres Kapitel geschafft hast und freue mich schon auf das Gespräch zwischen Sakura und Ino.

Vielen, vielen lieben Dank für die namentliche Erwähnung meiner selbst als auch meiner Fanfic. Als ich dein Vorwort gelesen habe, war ich für einen Moment sprachlos und musste es mehrmals lesen. Es rührt mich sehr und zugleich fühle ich mich auch geehrt davon. Dankeschön.

Viele Grüße
Hokkyoku_gitsune
Antwort von:  Goetterspeise
22.12.2019 09:49
Hello :D
Vielen Dank für den Kommentar!
Ja, an sich ist das schon lustig, aber Neji meint es eben bitterernst. Wobei ich seine Macht innerhalb der Familie gern noch beleuchten will. Ist, wie immer, alles etwas komplexer XD

hach, Naruto darf ruhig bei solchen Gelegenheiten stammeln. ist ja nicht so, als hätte er viel Erfahrung damit :P Aber ich freu mich tatsächlich am meisten auf diesen Handlungsstrang.

Ball ist ein guter Gedanke. Bin ich bei dir. Definitiv einer zu viel.

Es freut mich, dass die Gefühlswelt gut rüberkam und mir hat es so viel Spaß gemacht, Team sieben zu schreiben. <3

Hanabi ist super! Einfach immer *-*

Das kam mal in einem Kapitel vor. Also ewig her und so xD Naruto wohnt ja neben Hinata und da hat er vom Gang aus die Möglichkeit in ihr Zimmer zu schauen (dieser Perversling!) In dem Fall ist er wütend, weil er ja sieht wie Sakura und Hinata dastehen und joa. ich denke mal, Rest erklärt sich dann doch von selbst. :D Das mit dem Fenster werde ich aber wohl noch nachbessern müssen, damit es nachvollziehbarer wird ^^"

Ja, im Nachhinein bin ich auch superglücklich, dass die zweite Nachricht doch reingepasst hat. Während des Schreibens war ich mir echt unsicher, ob ich das machen soll oder nicht. Aber irgendwie muss die Beziehung sich ja entwickeln :D

Und sehr gern. es soll ruhig jeder wissen, wieso es zu diesem Weihnachtswunder kam (anders kann ichs nicht beschrieben XD). :3

Liebe Grüße!
Von:  Kaninchensklave
2019-12-21T07:34:24+00:00 21.12.2019 08:34
ein Tolles Kap

Neji geht eindeutig zu weit immerhin wie sollen sich Naruro und Hinata näher kommen wenn
er sie Isoliert, wenn das mit Ino reden nichts hilf dann sollte sich Sakura
an einen der Lehrer wenden wenn nicht direkt an Tsunade welche Neji dann wohl
verbal zusammen falten wird wien ein Stückpapie


Sakura glaubt dass Naruto Hinata durch das Fenster beim umziehen beobachtet das ist Blödsinn
er sehnt sich nur nach ihr und sowas würde er nie machen dass sollte Ihr bewusst sein
er ist nicht Jiraya

das einzige unüberlegte was er tun würde wäre sich mit Neji zu prügeln
doch sollte er dass tun am besten am Schulhof damit jeder en Grund dafür erfährt
dann kann sich Neji nichtvraus reden und selbst Hiashi wird gerade stehen müssen

denn es würde dann Kindes Wohlgefährdung im Raum stehen und Tsunade muss das Jugendamt einschalten
egal ob die Hyuga eine der ältesten Familien in Konoha sind auch diese müssen sich an Gesetze halten

GVLG
Antwort von:  Goetterspeise
21.12.2019 09:42
Danke für deinen Kommentar und die Gedanken dazu! Freut mich, dass es dir gefällt. :)
Von:  MissBlackBloodSakura
2019-12-21T07:32:08+00:00 21.12.2019 08:32
Wiedermal ein Hammer Kapitel 😊😊
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung 😇😇😋😋🥰🥰
Antwort von:  Goetterspeise
21.12.2019 09:42
Vielen Dank für deinen Kommentar, freut mich, dass es dir gefällt :D


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