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Sailor Moon Crystal - Blutfürst

von

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Haruka ließ sich auf der Couch nieder und zog Michiru neben sich. Sie sah genau, wie viel Angst ihre Partnerin hatte und genau deshalb wollte sie mit ihr reden. Das offene Gespräch zwischen ihnen war längst überfällig und nach dem heutigen Tag war Haruka klar geworden, wenn sie jetzt nicht mit Michiru sprach, dann würde es ein böses Ende geben. Scheu sah die junge Violinistin sie an und legte sanft ihre Hand auf Haruka´s.

"Du kannst ruhig ehrlich zu mir sein", flüsterte sie,

"Du willst gehen, nicht wahr?"

"Ja", nickte die Blondine, besann sich aber sofort eines Besseren,

"Nein! Natürlich will ich nicht gehen! Aber wenn ich bleibe, werd ich dir immer wieder weh tun. Das mit Miraii steht zwischen uns - egal wie sehr wir beide es leugnen - und das weißt du so gut wie ich."

"Aber ich habe dir verziehen", sah Michiru sie verzweifelt an,

"Du hättest das niemals getan, wenn nicht dieser Virus und damit ihre Macht über dich gewesen wäre und wenn ihr Vater dich nicht dazu gezwungen hätte."

"Das hat er nicht", gab die Blondine schuldbewusst zu,

"Nicht beim ersten Mal zumindest. Ich sollte sie bei Laune halten, den galanten Verehrer spielen und ihr das Gefühl geben, wertvoll zu sein, damit sie die Kraft hatte, gesund zu werden. Dieses erste Mal ist nur passiert, weil ich schwach war und ihrer zielstrebigen Art sich zu nehmen, was sie wollte, einfach nicht widerstehen konnte. Gezwungen wurde ich erst danach, denn erst nach dieser Nacht hatte Miraii dazu die Macht über mich..."

Michiru sah ihr einfach nur schweigend in die Augen.

Deutlich konnte Haruka den Schmerz darin sehen, für den allein sie verantwortlich war. Langsam hob sie ihre Hand und streichelte Michiru sanft durch´s Haar.

"Ich liebe dich so sehr, dass es schmerzt", flüsterte sie,

"Aber meine Liebe ist wertlos, denn was ich getan habe ist nicht zu entschuldigen. Wenn ich bleibe, wirst du an mir zerbrechen und das kann ich nicht zulassen."

"Wenn du gehst, werde ich zebrechen...", hauchte Michiru erstickt,

"Egal, was du mir angetan hast und egal, was du mir auch noch immer antun wirst - du allein hast meinem Leben Sinn gegeben in all den Jahren. Ohne dich, wäre ich längst auf der Strecke geblieben. Wenn du also gehst, dann gibt es keine Wiederkehr. Ohne dich habe ich nicht die Kraft, all das lange zu ertragen!"

"Michiru bitte", sah Haruka sie verzweifelt an,

"Ich kann dich nicht mehr anders schützen!"

"Schützen kannst du mir nur, wenn du bei mir bist", hauchte diese voller Schmerz,

"Nicht, indem du mich alleine lässt in dieser trostlosen, kalten Welt."

"Chiru", presste Haruka gequält hervor und zog diese fest an sich,

"Ich liebe dich so sehr und allein der Gedanke, ohne dich zu sein ist so unerträglich, dass ich lieber sterben würde, als dich zu verlassen. Aber ich kann nicht riskieren, dich ernsthaft in Gefahr zu bringen. Und genau das würde ich, wenn ich nicht sofort gehe."

"Sofort?" drückte Michiru sich geschockt von ihr weg,

"Heisst, du bist nur nach Hause gekommen um mir zu sagen, dass du mich verlässt?"

Tränen drängten in ihre Augen und Haruka fühlte ihren Schmerz so deutlich, als wäre es ihr eigener.

Im Grunde war er es ja auch, denn wenn Haruka eines besonders gut konnte, dann war es, sich selbst Schmerz zuzufügen. Und kein Schmerz in ihr konnte größer sein, als mit eigenen Augen zu sehen, wie viel Leid Michiru ertrug, weil sie ausgerechnet Haruka liebte. Ihr Gewissen zerriss sie förmlich und sie drehte den Kopf weg, weil sie ihrem Gegenüber einfach nicht mehr in die Augen sehen konnte. Auch Worte fand sie nicht mehr wirklich. Sie fühlte sich einfach nur noch schuldig und sah keinen anderen Weg mehr, dieser Schuld zu entkommen, als indem sie Michiru frei gab und ihr so wenigstens noch eine Chance ermöglichen konnte, irgendwann einmal glücklich zu werden. Mit ihr selbst wäre das unmöglich, also konnte sie nur gehen. So antwortete sie auch nicht und nickte nur zögernd.

Sofort rutschte Michiru von ihr weg bis ans andere Ende der Couch und starrte sie fassungslos an. Trotzdem die Angst, Haruka zu verlieren, sie nun schon so lange jeden Tag begleitete, schien sie erst jetzt wirklich zu glauben, dass es auch begründet war. Und, dass es überhaupt möglich war, dass dies geschah. Trotz ihrer starken Angst war da dennoch immer irgendetwas in ihr gewesen, dass ihr gesagt hatte, Haruka würde sich genauso wenig jemals von ihr trennen können, wie Michiru sich auch von ihr niemals hätte trennen können. Irgendeine kleine Hoffnung, ein winziges Gefühl, eine kurze Erinnerung, die ihr das sichere Gefühl gab, Haruka und sie würden für immer zusammen sein und genau dieses Gefühl war in diesem Moment verschwunden.

Nichts mehr, dass ihr sagte, zusammen werden wir es schaffen. Nichts mehr, dass sie fühlen ließ, ihrer beider Liebe könne nichts auf der Welt zerstören, nichts mehr, dass ihr zeigte, Haruka und sie teilten eine ganz besondere Verbindung miteinander. Da war einfach nur noch eine gähnende Leere, die alles verschlang, sie innerlich auffraß und nichts hinterließ als Hoffnungslosigkeit und Schmerz. So viel Schmerz, dass sie kaum mehr atmen konnte.

"Chiru...", hauchte Haruka gebrochen.

Sie rutschte zu Michiru heran, doch die sprang auf und entzog sich ihr.

"Wenn du gehen wiillst, dann geh", sagte sie,

"Aber bitte mich nicht darum, dir zu verzeihen. Denn das ist das einzige, was ich dir nicht verzeihen kann!"

Haruka schluckte hart.

Diese Kälte, die sie jetzt gerade in diesem Moment spürte, die Michiru sie deutlich spüren ließ, eine solche Kälte hatte sie in all den Jahren in Michiru niemals auch nur vermutet. Und diese eisige Kälte zeigte Haruka mehr als deutlich, dass Michiru sich wohl nur noch so vor all dem Schmerz schützen konnte, welchen Haruka bei ihr verursacht hatte. Verzweifelt schloß sie die Augen und ließ den Kopf sinken. Sie hatte keine Wahl mehr. Egal, was sie sagen oder tun würde - Michiru würde darunter leiden, solange sie lebte. Was also hatte Haruka noch zu verlieren? Sie konnte alles sowieso nur noch schlimmer machen, aber keinesfalls besser und erst Recht nicht wieder wieder gut.

"Du wirst sterben, wenn ich bleibe...", murmelte sie kaum hörbar und unendlich verzweifelt,

"Und ich kann nichts dagegen tun..."

Michiru sah sie geschockt an.

Langsam hob Haruka den Kopf und sah sie an. Ihre Augen leuchteten rot und ihre Pupillen waren nur schmale Schlitze. Sie schluckte hart, öffnete den Mund und präsentierte zwei messerscharfe Reißzähne.

"Ich...verliere die Kontrolle...", flüsterte sie kratzig,

"Es wird immer stärker..."

"Ruka!" presste Michiru hervor,

"Was..."

Ihre Finger legten sich zitternd auf Haruka´s Wange und der Schmerz in ihren Augen wurden ein völlig anderer.

"Wie konnte das passieren...?" fragte sie ebenso verzeifelt,

"Es war doch alles gut, seit wir Miraii entkommen sind."

"Es gibt kein Entkommen vor ihr", entgegnete Haruka leise,

"Durch ihren Biss hat sie das Virus weiter gegeben und das nicht nur an mich. So viele ihrer Opfer sind in den Schloßkerkern, dämmern zwischen Leben und Tod vor sich hin, sind mehr Tier, als Mensch. Andere sind nur Träger - so wie Usagi. Sie wurde gebissen, aber hat keinerlei Auswirkungen auf sich selbst dadurch... Doch komm ich in ihre Nähe, erwacht das Virus auch in ihr und diese beiden Teile von Miraii in uns, ziehen sich magisch an, geben sich gegenseitig Kraft und werden stärker. Mit jeder Sekunde, in der wir uns zu nahe sind..."

"Also hatte ich Recht", stellte Michiru geschlagen fest,

"Es warst nicht du allein, die in der Nacht bei mir war, nachdem Usagi und die anderen hier waren."

"Irgendwie schon", war wieder deutlich der Selbsthass in Haruka´s Stimme zu hören,

"Das war noch ich, aber...ich habe Miraii´s Aura bereits klar gespürt. Ich dachte, ich könne ihr beweisen, dass ich stärker bin als sie. Das ich sie zurück drängen und komplett aus meinem Leben löschen kann, wenn ich ihr nur zeige, dass es nichts gibt, dass du und ich nicht teilen, aber ich war nicht stark genug. In diesem Körper konnte ich zwar alles kontrollieren, doch in der letzten Nacht..."

"Es war also wirklich kein Traum", erkannte Michiru fassungslos,

"Ich wußte, es kann kein Traum gewesen sein. Du hast mich..."

Ihre Hand legte sich auf ihren Hals, wo die Wunde hätte sein müssen, Michiru aber, trotz gründlichster Suche nichts gefunden hatte.

"Ich habe dich gebissen", gab Haruka leise zu,

"Oder besser: Er hat das getan. Und jetzt trägst du das Virus genauso, wie Usagi es trägt und jede Sekunde in deiner Nähe, lässt es in mir stärker werden. Verstehst du jetzt, warum ich gehen muss?"

"Aber ich will nicht, dass du gehst", wisperte Michiru,

"Wir finden einen Weg. Wenn er seine eigene Existenz braucht, ok - er soll tun, was ihm beliebt und schlafen mit wem er will. Wenn du Blut brauchst, um ihn wenigstens etwas zu kontrollieren, dann gebe ich dir meines und wenn es dich wirklich übernimmt..."

Wieder stiegen Tränen in ihre Augen.

"Wenn es dich übernimmt und damit meine einzige, wahre Liebe tötet, dann kann ich ebenso gut durch deine Hand sterben. Was soll ich noch leben, wenn es dich nicht mehr gibt?"

"Chiru...", hauchte Haruka,

"Bitte tu das nicht. Wie soll ich die Kraft finden zu gehen, wenn du mich mit aller Macht festhälst? Ich höre, wie dein Herz rast, spüre, wie viel Angst du vor mir hast und ich rieche, keiner anderen Blut ist süßer, als deines..."

"Dann tu es", ging Michiru vor ihr auf die Knie,

"Nimm es dir, wenn du es brauchst. Ich werde nicht zulassen, dass Miraii dich mir wegnimmt!"

"Michiru...", schluchzte Haruka leicht.

Sie sah das verzweifelte Mädchen vor sich zitternd an.

"Das kann ich nicht tun. Bitte verlang das nicht von mir!"

"Ich will es aber!" sprang Michiru wieder auf und stieß sie verzweifelt gegen die Lehne zurück,

"Egal, was du sagst oder tust - ich lasse dich nicht einfach so gehen!"

Sie setzte sich auf Haruka´s Schoß, zog sich ihr Oberteil aus und legte den Kopf zur Seite.

Haruka sah, wie schnell ihre Brust sich hob und senkte, wie schnell ihre verzweifelte Angst sie atmen ließ, wie ihr zierlicher Körper zitterte und sie sah, wie das Blut in Michiru´s Halsvene pulsierte, wie es an der Stelle, in Haruka letzte Nacht seine Zähne geschlagen hatte, sie immer deutlicher verlockte, es ihm nach zu tun...

"Chiru...", presste sie atemlos hervor und hielt ihre Lippen leicht geöffnet.

Sie fühlte, wie ihr Verlangen immer stärker wurde. Wie immer mehr in ihr danach bettelte, endlich nachgeben zu dürfen und immer mehr in ihr, auch gar nichts anderes mehr wollte, als nachzugeben.

"Ich...kann nicht...", presste sie gequält hervor,

"Ich will dir das nicht antun. Nicht auch noch dir..."

Michiru sah sie an, doch sie fragte nicht.

Es war ihr egal, was auch immer Haruka getan hatte. Sie wollte sie um keinen Preis verlieren und war entschlossen, dafür auch mit ihrem Blut oder ihrem Leben zu bezahlen.

"Tu es", wisperte sie und verführte Haruka zu einem sanften Kuss.

Ohne wirkliche Gegenwehr ließ diese es geschehen, hielt sich aber dennoch mit aller Kraft zurück.

Michiru´s Lippen wanderten zu ihrem Hals, bis ganz dicht an ihr Ohr und trotz der enormen Hitze, welche ihr Tun in Haruka´s Körper trieb und einer, leicht vernebelten Wahrnehmung, die diese Berührungen zur Folge hatte, verstand Haruka ihre gehauchten Worte klar und deutlich.

"Sie wird dich niemals bekommen. Du gehörst nur mir allein!", klang es wie ein Versprechen,

"Entweder ich lebe mit dir oder ich sterbe mit dir!"

Wieder legte sie ihren Kopf seitlich und hielt Haruka, die von dem blutdurstigen Dämon so begehrte Stelle, direkt unter die Nase.

"Chiru...", japste die Blondine, der es sichtbar immer schwerer fiel, sich nicht zu vergessen.

Das Rot in ihren Augen wurde immer stärker, fing beinahe schon an zu Glühen und sie sog fast gierig Luft durch ihre geöffneten Lippen. Ihre Mundwinkel zuckten und immer deutlicher präsentierte sie ihre Zähne. Und gerade, als Michiru sie erneut ansehen und auffordern wollte, schlug Haruka diese Zähne komplett in ihren Hals.

Michiru verkrampfte sich schlagartig, klammerte sich an ihr fest und ein heftiges Zittern schoss durch ihren gesamten Körper, doch kein Laut drang über ihre Lippen. Sie ertrug diesen irrsinnigen Schmerz, legte ihren Kopf sogar noch weiter zur Seite, nahm ebenso still und willig hin, wie die scharfen Zähne sich aus ihrem Fleisch lösten und Haruka beinahe gierig ihr Blut trank.
 

Setsuna war außer sich vor Sorge. Und sie sorgte sich nicht nur um Michiru, auch um Haruka hatte sie Angst. So hatte sie die androgyne Blondine noch nie erlebt. Sie war sich sicher, es war etwas schwerwiegendes passiert, etwas, das ihrer aller Leben wahrscheinlich für immer ändern würde und wahrscheinlich nicht nur ihre. Wenn dieser geheimnisvolle Virus es wirklich schaffte, aus einem Menschen einen echten Vampir zu machen, dann würde die ganze Welt vor einer Veränderung stehen, wie die Menschheit sie nie erlebt hatte.

"Die Amerikaner fürchten die Zombie Apokalypse und Japan hat es echte Vampire", murmelte sie geschlagen vor sich hin,

"Fragt sich, was das kleinere Übel wäre..."

So oder so - die Menschen würden auf Dauer den kürzeren ziehen. Was bei einer Zombie Apokalypse geschehen würde, hatten viele Hollywood Produktionen bereits bereits in jede erdenkliche Richtung ausgereizt. Und wenn selbst hirnlose Mutanten in der Lage waren, allein durch ihre Menge, die Menschheit an den Rand der Ausrottung zu bringen, was würden dann intelligente Monster für die Menschheit bedeuten?

Plötzlich hatte sie ein so ungutes Gefühl, dass sie sicher war, dass genau in diesem Augenblick etwas gravierendes geschehen war.

»Michiru!« schoss es ihr sofort in den Kopf und sie griff sich das Telefon.

Nach einigen Malen klingeln, sprang der Anrufbeantworter an.

"Hier ist der Anschluß von Tenou Haruka und Kaioh Michiru. Wie sind gerade auf irgeneiner Veranstaltung oder geniessen unsere gemeinsame, freie Zeit. In dringenden Fällen erreichen sie uns übers Handy, andernfalls ruft eine von uns zurück, sofern der Terminplaner es zulässt."

Setsuna legte den Hörer wieder beiseite.

Eine Nachricht zu hinterlassen war genau so sinnlos, wie es auf dem Handy einer der beiden zu versuchen. Dennoch tat sie es und wählte Michiru an, allerdings mit dem erwarteten Ergebnis. Mochte es auch noch so sinnlos sein, sie versuchte es auch bei Haruka. Es war bereits weit nach Mitternacht, doch bei Haruka spielte soetwas keine Rolle. Ihr Handy war sowieso grundsätzlich aus oder lautlos, wenn sie keine Lust auf irgendwen hatte.

Wie erwartet, meldete auch die Blondine sich nicht. Gerade als Setsuna jedoch aufgeben wollte, ging Haruka doch ans Handy.

"Was willst du?" fragte sie direkt kühl,

"Es ist mitten in der Nacht und Michiru schläft bereits."

"Ich will auch mit dir reden", stellte Setsuna klar,

"Nicht nur Michiru liegt mir am Herzen."

"Ich hab dich nicht darum gebeten, dir am Herzen zu liegen", stöhnte Haruka genervt,

"Und auch nicht darum, dir Gedanken über uns zu machen. Michiru und ich sind alt genug und wissen, was wir tun!"

"Das bezweifel ich nicht", gab Setsuna zurück,

"Du wusstest schon immer, wie man überlebt. Aber Michiru ist nicht wie du, Haruka. Sie ist nicht stark genug, all das zu ertragen, ohne daran zu zerbrechen. Sie kann nicht dauerhaft an deiner Seite bleiben, bei dem, was aus dir geworden ist."

"Was ist denn aus mir geworden?" schnappte Haruka beinahe angriffslustig,

"Ich bin derselbe Mensch, der ich immer war. Nur mit ein paar miesen Erfahrungen mehr!"

"Bist du das?" fragte Setsuna beinahe wissend und schaffte es damit zum ersten Mal, an Haruka´s Selbstherrlichkeit zu kratzen.

"Und wenn nicht?" fragte sie plötzlich beinahe hoffend,

"Was willst du tun, wenn der Dämon mich wirklich korrumpiert hat und ich dennoch nicht bereit bin, mich von Michiru fern zu halten? Willst du es den anderen sagen? Oder mich töten?"

"Keine von uns wird sterben!" stellte Setsuna klar,

"Nicht du, nicht Michiru und auch sonst niemand! Wir finden einen Weg, wie wir immer einen gefunden haben, aber bis dahin musst du, vor allen anderen Dingen, an Michiru denken. Du darfst sie nicht so in Gefahr bringen."

"Ich bring sie nicht in Gefahr", klang Haruka plötzlich ganz ruhig,

"Lieber sterbe ich, als Michiru etwas anzutun!"

Setsuna zögerte kurz.

Haruka´s Stimme sagte ihr klar, dass die Blondine diese Worte ernst meinte. Ganz sicher wollte sie Michiru nichts antun, doch was, wenn dies sich ihrer Macht entzog?

"Du weisst so gut wie ich, das es keine Garantie gibt", erwiederte Setsuna ebenso ruhig,

"Wenn es dich wirklich übernimmt, wie willst du Michiru dann noch beschützen?"

"Es wird mich nicht übernehmen!" beharrte Haruka überzeugt,

"Ich habe absolut alles im Griff!"

"Wenn du es sagst", seufzte Setsuna,

"Ich hatte, ehrlich gesagt, auch nicht erwartet, bei dir irgendetwas zu erreichen. Du warst schon immer eine Enzelkämpferin und hast nur Michiru erlaubt, dich zu begleiten."

"Sonst noch was?" fragte Haruka, nun wieder deutlich unfreundlicher.

"Nein", antwortete Setsuna,

"Versprich mir, dass du auf sie aufpasst!"

"Ich verspreche es", gab Haruka zurück,

"Solange ich in ihrer Nähe bin, wird sie immer sicher sein!"

"Danke", flüsterte Setsuna,

"Machs gut."

"Machs gut", kam noch zurück, dann war das Gespräch beendet.

Schmerzlich blickte Setsuna auf das Handy in ihrer Hand.

Sie vertraute Haruka zwar, aber würde diese ab jetzt genau kontrollieren und nicht mehr aus den Augen lassen. Bei jeder noch so kleinen Veränderung und dem winzigsten Anzeichen dafür, dass Miraii´s Fluch Haruka doch für immer infiziert haben sollte, würde sie tun, was sie tun mußte. Auch wenn es bedeuten würde, gegen eine ihrer engsten Freundinnen kämpfen, oder sie töten zu müssen. Sie war eine Sailor Senshi und würde keinesfalls zulassen, dass Haruka zu einer Bedrohung wurde für diese Welt.
 

Haruka drückte das Gespräch weg und warf ihr Handy beiseite. Ihr Blick fiel auf das große Bett, auf dem Michiru bäuchlings lag und sich nicht regte. Kurz nach dem Biss hatte sie das Bewusstsein verloren und Haruka hatte sie ins Schlafzimmer getragen, sie ausgezogen und ins Bett gelegt. Ihr nackter Körper zitterte leicht, doch Haruka wusste, sie fror nicht im eigentlichen Sinn. Es war der Blutverlust, der sie so zittern ließ und der Virus, der sich langsam in ihrem Körper ausbreitete. Ihre Augen waren offen, doch sie war nicht bei sich. Als sähe sie schreckliche Dinge, die niemand außer ihr sah, bewegten sich ihre Pupillen hektisch und ihr ganzer Körper zuckte einige Male heftig.

Haruka kroch vom Fußend her auf´s Bett direkt über sie und auch das veränderte absolut nichts an Michiru´s abwesendem Zustand.

"Du und ich bleiben zusammen...", wisperte sie über Michiru´s Schulter in ihr Ohr, leckte sündig ein Stück über die nackte Schulter und setzte dann spürbar ihre Zähne an.

Sofort schloß Michiru seufzend die Augen und bot Hals und Schulter erwartungsvoll so offen nur möglich an.

Haruka lachte kurz leise und hielt ihre Nase hinter dem rechten Ohr in Michiru´s Haar um genussvoll ihren Duft aufzunehmen. Ihre Pupillen glühten auf, ihre Stimme klang so verlockend und versprach gleichzeitig nichts anderes als den Tod.

"Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich deinen Zustand genieße...", schnurrte sie und leckte wieder kurz über ihren Hals, was Michiru erneut ein wohliges Seufzen entlockte,

"Ich könnte jetzt alles mit dir tun, was ich nur will... Du gehörst für immer mir..."

Sie richtete sich auf und kniete kurz unterhalb des Po´s über Michiru´s Oberschenkeln.

Gierig betrachteten die glühenden Pupillen den nackten Körper unter sich, begutachteten auch die kleinste Rundung. Als sie sich wieder vor und gänzlich auf Michiru lehnte, stöhnte diese wieder wohlig auf. Ganz deutlich konnte sie ihn fühlen und als nun er seine Zähne ein kleines Stück in ihre Schulter versenkte, drückte sie sich ihm stöhnend entgegen.

"Wir werden eine Menge Spaß miteinander haben", hauchte er voller Vorfreude in ihr Ohr,

"Besonders jetzt, wo mein weibliches Ich dieses unglaubliche Geschenk der Macht auch endlich begriffen hat..."

Michiru räkelte sich unter ihm, war wie gefangen im eigenen Körper und genoss seine intensive Nähe so sehr, wie man etwas nur geniessen konnte.

Seine Hände strichen über ihre Arme bis hin zu ihren Händen, wo er seine Finger zwischen ihre schob und sie sofort zugriff und ihn festhielt, als hinge ihr Leben davon ab.

"Sie ist viel gieriger, als ich es je war", sog er wieder hörbar den Duft ihres Haares in seine Nase und schmiegte seine Wange an sie,

"Du hast die Abründe deiner Geliebten nie auch nur annähernd kennen gelernt. Ich jedoch kenne sie und sie gefallen mir so sehr..."

Seine Stimme war ein verheißungsvolles Flüstern und immer wieder schmeckte seine Zunge Michiru´s weiche Haut.

"Es ist ihre Begierde, die du gerade so deutlich von mir spürst..."



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  dreamfighter
2017-09-13T18:10:16+00:00 13.09.2017 20:10
Oh je, worauf hat Michiru sich nun nur eingelassen. Es war absehbar, dass sie Haruka nicht einfach gehen lassen wird. Aber das sie gleich so weit gehen würde, hätte ich nicht gedacht. Wobei...? Doch, irgendwo in meinen dunkelsten Gedanken, habe ich das erahnt.

Das Setsuna überhaupt Antworten von Haruka erhalten hat, hätte ich nicht vermutet. Immerhin hatte die Blondine sie ja doch ziemlich unhöflich hinauskomplimentiert.

Und dann dieser Cliffhanger am Ende... Das lässt meine Fantasie gleich nochmals in Hochform auflaufen. Ich bin gespannt, wo das alles noch hinführen wird...
Von:  RukaTenoh
2017-09-13T17:52:41+00:00 13.09.2017 19:52
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