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Himmelsflieger

Original Only Wichteln 2016 - Seelendieb
von

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Gegleon

[JUSTIFY]Die Zustände im Land der Gegleonen könnten katastrophaler nicht sein. Krieg, Hungersnöte, Unmut und leichtes Misstrauen stehen an der Tagesordnung. Keiner der Gegleonen konnte sich noch an friedvolle Zeiten erinnern oder daran, wie der Krieg gegen die Himmelsflieger überhaupt begonnen hatte. Die Niederschriften früherer Zeiten waren entweder niedergebrannt oder verschollen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]So wiederholte sich tagtäglich, was nicht hätte sein sollen. Gegleonen kämpften aus schierer Gewohnheit gegen die Himmelsflieger. Wer fliehen konnte, der tat dies ehe die Glocken der Mesutaner verklungen waren. Denn sie läuteten, um die herannahenden Kämpfer der Himmelsflieger anzukündigen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viel zu viele Opfer waren bereits auf beiden Seiten zu verzeichnen. Jahr um Jahr schrumpfte die Bevölkerung in Gegleon und die Angst, dass sie einmal aussterben würden, wuchs. Die Himmelsflieger, meterlange Flugechsen, schienen hingegen schier unauslöschlich zu sein. Jahr und Jahr kamen mehr hinzu, doch dies konnte auch nur den Anschein haben. Denn auch sie erlitten Verluste, obwohl der Krieg ihnen weniger anhaben konnte als den zerbrechlicheren Gegleonen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihre natürlichen Waffen, die aus Krallen oder einer schieren Feuerbrunst bestanden, konnten nicht so einfach zerstört werden. Viele Gegleonen hatten schon versucht Gegenstände zu erfinden, um den Himmelsfliegern Schaden zufügen zu können. Oftmals vergeblich. Doch dann und wann fiel auch eine der Flugechsen und ein Fest entbrannte unter den Gegleonen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch, wie in jeder Gesellschaft, gab es auch unter den Himmelsfliegern und Gegleonen welche, die sich nicht wohl fühlten und den Krieg als schier unnütz empfanden. Die eher Mitleid mit der anderen Rasse hatten oder gar den Wohnort wechselten und nun andere Ländereien besaßen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Oft konnte man Gegleonen in den benachbarten Ländereien entdecken, die sich jenseits der großen Wüste befanden. Das Todesmeer überwanden nur all jene, die dem Krieg überdrüssig waren und so einer Welt aus Angst und Schrecken entfliehen wollten. Aber auch jene, die an fast schon vergessene Zeiten glaubten, in denen die Himmelsflieger und Bewohner des Planeten friedlich nebeneinander lebten, schreckten nicht vor dem vermeintlichen Tod zurück.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nicht vielen war es gelungen und so kam es oft vor, dass der flüchtende Gegleone wieder zurück in seine Heimat kehrte und der Freiheit wieder nachträumen musste. Gegleonen, die sich getraut hatten und denen es gelungen war das Meer aus Sand und Hitze zu überwinden, sagte man nach, dass sie auf der anderen Seite reich beschenkt und gut bewirtet wurden. Denn für viele war das Todesmeer nichts anderes als der Weg ins Jenseits.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viel zu viele Legenden sprachen über die Welt hinter diesem rotglühenden Meer, so dass es für viele nur das Paradies selbst sein konnte. Von satten, lebensbringenden Farben war die Rede. Grün soll im Einklang mit jeder erdenklichen Nuance des Regenbogens vermischt sein, der Duft nach Natur und Leben allgegenwertig sein. Einfach alles, was es in Gegleon nicht mehr gab. Denn selten sah man ein grünes Blatt an einem der Bäume, viel zu oft lagen Wälder in Schutt und Asche oder Bäume zerbrochen am Boden. Farbenfrohe Landschaften waren schon lange aus dem Gedächtnis der Gegleonen gelöscht worden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Braun, grau oder schwarz war ihre Welt, hie und da vom scharlachroten Blut von Freunden oder Nachbarn durchbrochen. In Verstecken gab es die beiden einzig anderen Farben, bestehend aus blau und gelb, denn für Essen und Trinken musste schließlich auch gesorgt werden. So war das blaue Wasser zugleich lebenswichtiges Nass als auch triebbringende Hilfe. Gelb, in jeglichen Nuancen, war zu erkennen, denn es handelte sich dabei um die Felder aus Korn, Weizen oder anderem Getreide.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Selten gab es für Gegleonen Fleisch, öfters aber mal Fisch. Flugechsenfleisch war für niemand die erste Wahl, aber eine ganze Stadt konnte sich fast schon monatelang vom Leib eines gefallenen Himmelsfliegers ernähren. Das Fleisch war oftmals zäh, aber eine geheime Delikatesse unter den Überlebenden. Eine andere Fleischbeschaffungsquelle war die Krähe, die sich oft gackernd über den Anblick der Gefallenen lustig machte und immer darauf hoffte, dass ein Teil des noch lebendigen Essens an sie weiterverfüttert werden konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Keiner mochte die Krähen, doch für einen kleinen ‚Snack‘ zwischendurch ergaben sie genügend Fleisch. Denn nicht selten hatten diese Tiere mehr zu essen als ein Gegleone während einer ganzen Woche. Makaber wie es klingen mag, doch manche Gegleonen erfreuten sich darüber, wenn sie eine der Krähen erlegten, die einen ihrer Kameraden gespeist hatte. Denn oftmals war es schwer genug die gefallenen Freunde wiederzufinden und so fand wenigstens ein Teil wieder zu ihnen zurück.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es gab noch andere Tiere, aber die meisten hatten sich rar gemacht. Der dauernde Krieg hatte nicht nur Opfer unter den beiden kämpfenden Parteien gefordert, sondern auch die eine oder andere Tierrasse ausgerottet. So kam es selten vor, dass man zwischen den Gegleonen Haustiere oder ähnliches entdeckte. Nicht nur weil diese rar waren, sondern auch weil die Lebenserhaltung dann um einen Kopf gestiegen wäre. Viele gaben an, dass sie Tiere mochten, doch keiner realisierte noch, dass ihr Gegner auch dazu gehörte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Gegleonen wussten nicht viel über die Flugechsen, die ihre Heimat mehr und mehr zerstörten. Nur, dass deren Rückzugsort weiter weg war, in die entgegengesetzte Richtung des Todesmeeres. Gegleon lag an einer Stelle, an der es meist angenehm temperiert war. Denn von der einen Seite mischte sich die Hitze des Todesmeeres mit der Kühle des Frostfeldes auf der entgegengesetzten Seite. Gegleon war umgeben von zwei Wüsten, die gegensätzlicher nicht hätten sein können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gegleonen vermieden es in die Richtung des Frostfeldes zu gehen, weil die Angst einfach zu groß war einem der Himmelsflieger über den Weg zu laufen. Hinzu kam aber auch der Fakt, dass der Tod durch die dort herrschende Kälte wirklich viel zu unangenehm war. Das ganze Land am Rande des Frostfeldes war deswegen wie leergefegt. Kein Gegleone hatte eine Unterkunft oder sonstiges dort aufgebaut. Obwohl die Natur hier wunderschön war und der Kontrast zwischen der Helle des Eises und der Frische des frostbesetzten Grases unbeschreiblich war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Einer der Gründe weshalb dieser schier unnütze Krieg kein Ende fand, waren diese beiden Wüsten. Die Ländereien jenseits davon wussten entweder nichts über die Zustände, die in Gegleon herrschten, oder sie wollten es nicht wahrhaben. Die Hoffnung auf eine baldige Beendung des Konfliktes war nicht in Sicht, obwohl die neue Generation der Gegleonen dafür wäre.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Denn eine Gruppe rund um den jüngeren Gegleon Christofer, der aber lieber Chris genannt wird, wollte nicht wie die anderen sein. Er und eine Handvoll Freunde weigerten sich zu den Waffen zu greifen und blieben, sobald die Glocken der Mesutaner läuteten lieber im Schutze der Unterkunft. Ihnen allen war bewusst, dass ihre Eltern vielleicht eines Tages nicht mehr zurückkehren würden, doch es fand sich immer ein ‚Ersatz‘, so sonderbar es auch klingen mag. Es gab viele Waisen unter den Gegleonen, doch keiner blieb lange allein. Denn es gab immer eine andere Familie oder einen Familienangehörigen, der sich um denjenigen ab sofort kümmerte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Chris hatte heute jedoch das Gefühl, dass er seinen Eltern zum letzten Mal gesagt hatte, dass er sie liebte, denn seine Mutter war schon länger krank, wollte dennoch für das Wohl ihrer Familie kämpfen. Er konnte sie nicht davon abbringen, denn er wusste, dass sie sich nur zu viele Sorgen machen würde, wenn ihr Mann alleine in die Schlacht ziehen würde. Doch für Chris würde der Verlust mehr bedeuten als nur Waise zu werden, denn er hatte einen Entschluss gefasst und keiner konnte ihn davon abbringen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er schloss seine Augen und lehnte sich an die Schulter seines Sitznachbarn. Er spürte, dass es bald anfangen würde. Sein Herz fing an schneller zu schlagen und er griff in seine zerschlissene Hose. Und das Zeichen ertönte, dass die Himmelsflieger im Anmarsch waren, denn die Glocken der Mesutaner läuteten …[/JUSTIFY]

Erste Schritte

[JUSTIFY]Chris hatte das Gefühl, dass die Schlacht kürzer war als alle anderen zuvor. Er öffnete irgendwann seine Augen wieder und sah, wie die geschundenen Körper der Gegleonen langsam durch die Tür kamen. Seine Freunde waren schnell auf ihre Füße gesprungen und ihren verletzten Eltern zur Hilfe geeilt. Nur zwei blickten sich vergebens um und fanden schnell die Bestätigung, dass sie es nicht geschafft hatten. Einem von ihnen wurde eine blutverschmierte Kette überreicht, einem anderen genauestens geschildert, was passiert war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er hingegen blieb am Boden sitzen und schloss müde seine Augen. Sein Gefühl hatte ihn wirklich nicht getäuscht, denn seine Eltern waren wirklich nicht mehr zurückgekommen. Ein Freund der Familie kam auf ihn zu und senkte sein Haupt, nur um dann den Kopf leicht zu schütteln. Chris hatte seine Augen zuvor wieder geöffnet und sah, dass sein Gegenüber mit der Fassung kämpfte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Langsam stand er auf und atmete einmal tief durch: „Wie ist es passiert?“ In ihm tobte ein Kampf mehrerer Gefühle, doch er wollte stark bleiben, sich ihnen erst dann hingeben, wenn er alleine war. Denn Schwäche wollte er gerade keine zeigen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Deine Mutter … sie wurde schwer verletzt und als dein Vater ihr zur Hilfe eilen wollte, explodierte der Atem einer dieser verdammten Himmelsflieger. Es hat auch die Eltern von Timolo und Kira erwischt. Der Radius war …“ Die Stimme des anderen brach und er schüttelte einfach nur seinen Kopf. Tränen ließen seinen Körper beben und er stand kurz vor einem Zusammenbruch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Chris ballte seine Fäuste und nickte: „Ich verstehe. Ich brauch etwas Zeit für mich, entschuldige mich Zet.“ Er klopfte dem anderen kurz auf die Schulter und schlug dann den Weg zu dem Schlafbereich ein, in dem er vor einigen Stunde noch gemeinsam mit seinen Eltern lag. Erinnerungsstücke lagen dort und er musste wieder schlucken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seine Sicht trübte sich, doch er versuchte weiterhin seine Tränen unter Kontrolle zu halten. Er wollte stark bleiben, nicht jetzt schon nachgeben. Denn die Entscheidung, die er getroffen hatte, musste erst einmal zu Ende geführt werden. Geplant hatte er alles nun schon seit einigen Wochen, doch richtig in die Tat umsetzen erst vor wenigen Tagen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und nun mit dem Tod seiner Eltern fiel ihm seine Entscheidung, die Gesellschaft zu verlassen, einfacher. Nicht, dass er auch hätte bleiben können, doch er hielt es so langsam nicht mehr aus. Viel zu viele Freunde und Bekannte hatte er schon sterben sehen oder von dessen Tod erfahren. Dabei war er noch nicht sehr alt mit fast 18 Jahren. Und doch zählte er zu einem der Ältesten der neuen Generation.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er schluckte, als er ein Bild entdeckte, auf dem seine Eltern abgebildet waren und legte es zu seinen gepackten Sachen. Es wäre viel zu auffällig gewesen, wenn er diese Erinnerung schon länger eingesteckt hätte. Und auch wenn ihm Gewalt widerstrebte, so griff er in das Versteck seines Vaters und zog einen Dolch hervor. Zum Schneiden konnte man ihn immer benutzen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er hatte generell ein paar Sachen in den letzten Tagen getan, die er normalerweise verabscheute. Lebensmittel, wenn es auch nur ein paar Körner und etwas Getreide war, hatte er einfach entwendet und sorgfältig in seinem Umhänge-Beutel verstaut. Ein gut gefüllter Wasserschlauch war auch dabei. Zudem befanden sich Kleidung und sonstige Kleinigkeiten im Beutel. Er war normalerweise keiner, der klaute, aber ohne die Körner und das Wasser würde er wohl nicht lange überleben. Seine Hoffnung war, dass er unterwegs Essen finden würde, obwohl er sich gleichzeitig auch sicher war, dass es wohl schwer sein könnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Denn sein Weg würde ihn zum Frostfeld führen. Noch keiner hatte den Weg hinüber gewagt und er wollte der Erste sein, dem es gelang. Die Gefahr, die damit verbunden war, war ihm vollends bewusst, doch ein Versuch war es wirklich wert. So viel stand für ihn fest. Die einzige Angst, die er hatte, war, dass er nicht genügend Kleidung bei sich tragen würde. Da das Frostfeld sehr eisig war und somit die Temperaturen wohl auch unter dem Gefrierpunkt lagen, würde die lockere und recht alte Kleidung nicht genügend wärmen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch er wusste sich keinen wirklichen Rat, weshalb er sich erst einmal auf seinem Nachtlager niederließ und nachdachte. Er blickte sich noch einmal um, damit ihm auch kein wichtiges Detail entging und entschloss sich dann dazu die Nachtlager seiner Eltern auseinanderzunehmen und das wärmende Material einzupacken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es stellte sich jedoch als schwieriger heraus als er es sich vorgestellt hatte, doch nach einiger Zeit lag neben seinem Beutel ein festverschnürter Stoffballen. Er würde sicherlich noch Probleme bekommen ihn zu transportieren, aber das war jetzt seine kleinste Sorge. Denn er müsste noch nach draußen kommen, ohne dass er gesehen wurde. Und das könnte schwer werden, denn es gab nur einen Ein- und Ausgang dort wo er lebte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seufzend blickte er auf seine Reiseutensilien und strich sich einmal über die Kleidung, die er gerade trug. Er würde sie wohl zwischendurch wechseln müssen und ging zu seinem eigenen Versteck, in dem sich Schuhe befanden. Es war schwer an gutes Schuhwerk zu kommen, weshalb er diese auch selbst gefertigt hatte. Seine handwerkliche Begabung war ausreichend gewesen, um wetterresistente Schuhe in der unterkunftseigenen Schusterei herzustellen. Es war schwer an Leder oder gleichwertiges Material zu kommen, weshalb oftmals Flugechsenleder verwendet wurde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch seine bestanden daraus und waren sehr wetterresistent, sollte man den Worten seines Lehrmeisters glauben. Jeglicher Gegleone, der in die Schlacht zog, wurde einmal in seinem Leben gebeten zu lernen, wie man sich das Schuhwerk selbst herstellt. Er hatte erst später offenbart, dass er nicht kämpfen gehen wurde und das Geschrei seines Lehrmeisters war laut gewesen, dass er das gute Material an ihm ‚verschwendet‘ hätte. Doch Chris empfand es als keine Verschwendung.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Denn nun standen die neuen Schuhe vor ihm und würden seine Füße ab jetzt vor den Wetterbedingungen und weniger vor Blut draußen schützen. Denn ans Blutvergießen dachte er dabei überhaupt nicht.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Er streifte sich die Schuhe als letztes über und stand auf, um sein Gepäck an sich zu nehmen. Er hatte doch noch etwas abgewartet, um seine Abreise in die Tat umzusetzen. Sein Herz schlug schneller als er das Gepäck auf seine Schultern hievte und kurz unter dem Gewicht einknickte und keuchte. Er würde sich noch daran gewöhnen, da war er sich sicher.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein letzter Blick in die verlassene Schlafstätte zeigte ihm, dass er alles erledigt hatte. Sogar eine Notiz hatte er hingelegt, um dem Finder zu erklären, dass sie nicht nach ihm suchen und sich somit keine Sorgen machen müssten. Er hoffte, dass einer seiner Freunde ihn finden würde, doch gleichzeitig hoffte er es nicht. Denn er fühlte sich wie ein Verräter, der seine Freunde einfach im Stich ließ. Dass er ihnen nicht über seine Flucht oder sein Abenteuer, wie er es selbst nannte, erzählt hatte, kam eigentlich nur daher, weil er Angst hatte, dass sie es ausplaudern würden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch er wollte nicht zurückgehalten werden, wollte dieses Abenteuer wagen und dem Tod, wenn er ihn wirklich schon holen wollte, in die Augen blicken und sagen können ‚Ich habe etwas erlebt‘. Doch hier, ohne wirkliches Ziel, konnte er sich nicht auf Gevatter Tot freuen. Hier kam es ihm einfach nur als zu einfach vor. Denn ohne wirklich etwas erlebt zu haben zu sterben, wirkte auf ihn einfach nur feige.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Weshalb er sich selbst diese Reise auferlegt hatte, um glücklich sterben zu können. Natürlich war das nicht das wahre Ziel, das er anstreben wollte, doch er wollte sich lieber noch nicht allzu sehr auf das freuen, das kommen könnte. Denn wenn es dann doch nicht eintreffen würde, wäre dies schrecklicher als alles andere.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er öffnete vorsichtig die versteckte Öffnung der Schlafstätte und spähte etwas ungelenk in den Korridor. Die Lichter waren erloschen, doch er konnte hie und da noch Stimmen vernehmen. Doch keiner war auf dem Gang, den ihm von der Freiheit trennte, zumindest hoffte er es.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er atmete einmal tief ein und huschte dann, so gut es sein Zustand zuließ, hinaus, in Richtung Ausgang. Immer wenn etwas knarzte oder ein komisches Geräusch ertönte, fühlte er sich ertappt. Seine Sinne waren gespannt und er hörte das Blut in seinen Ohren rauschen. Aufregung hatte seinen Körper heimgesucht und das Gewicht auf seinen Schultern wog für einen kurzen Moment fast überhaupt nichts mehr.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er hatte sein Ziel vor Augen und nur noch eine Hürde zu überwinden. Der Raum, an dem der Ein- und Ausgang grenzte, war eigentlich immer mit Gegleonen gefüllt. Es war der größte Raum und konnte als Gemeinschaftsraum bezeichnet werden. Chris straffte deswegen seine Schultern und positionierte sein Gepäck besser auf ihnen, damit er im Fall der Fälle loslaufen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nur noch wenige Meter trennten ihn von der Außenwelt, die er schon länger nicht mehr betreten hatte. Nur nachts durfte er manchmal einige Zeit hinaus, da eigentlich nur Kämpfern und Essensbeschaffern der freie Ausgang, egal zu welcher Tageszeit, gewährt war. Er hatte diese Regelung immer als unfair empfunden, doch nun konnte sie ihm egal sein. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, als er durch die Öffnung des Gemeinschaftraumes trat und sich schnell umblickte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Entweder das Glück war ihm huldig oder er hatte wirklich einen guten Zeitpunkt erwischt, denn er konnte außer dem blinden Emanuel keinen anderen im Zimmer entdecken. Er atmete bereits erleichtert aus, doch zuckte schließlich zusammen als der Mann plötzlich seine Stimme erhob: „Du wirst uns also verlassen, Christofer?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er schluckte und fühlte sich ertappt. Als er seinen Blick auf Emanuel warf, saß dieser immer noch in der gleichen Position auf seinem Lieblingssessel, obwohl er längst abgesessen und unbequem geworden war. Chris öffnete einige Male seinen Mund, um zu antworten, doch irgendetwas hielt ihm davon ab.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Emanuel lachte leise und schüttelte dann seinen Kopf: „Mach dir keinen Kopf darüber, Kind. Viele würden diesem Leben gerne entrinnen wollen, doch du traust es dir wenigstens zu. Mein herzliches Beileid für deinen Verlust, sicherlich ist dies auch einer der Gründe, weshalb wir dich nicht mehr wiedersehen werden?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Chris blieb einen Moment still und senkte dann seinen Kopf: „Um ehrlich zu sein, ist es der einzig wahre Grund. Wenn Vater und Mutter den Tod nicht gefunden hätten, wäre ich hiergeblieben. Das war meine selbstauferlegte Kondition, die erfüllt werden musste, um allen hier den Rücken zu kehren. Auch wenn ich weiß, dass ich euch alle vermissen werde.“ Er sprach die Wahrheit, auch wenn sie ausgesprochen schlimmer klang als in seinen Gedanken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es raschelte und Chris bemerkte, dass Emanuel langsam auf ihn zukam. Er tastete sich vorsichtig den Weg zu dem jungen Mann entlang und legte eine Hand auf seine Schulter: „Wir werden dich auch vermissen, aber man kann und soll einen wegfliegenden Vogel nicht wieder einfangen. Er würde es nur wieder und wieder versuchen und beim letzten Versuch nur kläglich scheitern, weil die Wunden des Zurückgehaltenwerdens zu groß geworden sind.“ Emanuel sprach oftmals seltsame Worte, doch Chris konnte ihn verstehen. Er wartete darauf, ob noch etwas folgen würde und schwieg die ganze Zeit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ob du meinen Worten Glauben schenken willst oder nicht ist dir überlassen, aber sei gewarnt. Mit den Himmelsfliegern stimmt etwas nicht. Obwohl ich blind bin, werde ich das Gefühl nicht los, dass es etwas gibt, das sie geheim halten. Aber in all den Jahren, die ich lebe, ist mir keine Antwort auf diese Frage eingefallen. Nimm dich vor ihnen in Acht, auch wenn du ihnen nicht feindlich gesinnt bist“, sagte er ehrfürchtig und kramte in seiner Hosentasche, „Nimm sie. Sie wird dir helfen und mit Sicherheit wenigstens einen von dir fernhalten können.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Emanuel griff nach Chris Hand und legte ihm einen kleinen kühlen Gegenstand in die Handfläche. Als Chris seinen Blick darauf legte, sah er ein Objekt, das wie eine kleine Flöte geformt war. Er runzelte seine Stirn und wollte einmal hineinpusten, doch der Ältere schüttelte nur den Kopf: „Nein, benutz sie nur im äußersten Notfall. Der Ton, der erzeugt wird, verwirrt die Flugechsen und sie werden für kurze Zeit unkontrolliert am Himmel fliegen. Nimm dich also davor in Acht und benutze sie nur, wenn du dich in Sicherheit bringen kannst. Mein Vater hat sie mir vermacht und erzählt, dass sie schon länger in der Familie war und ihren eigentlichen Zweck nicht mehr erfüllen konnte. Doch als er sie einmal benutzt hatte im Kampf, entdeckte er dass die Flugechsen auf den Ton reagieren.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Emanuel tätschelte seine Schulter noch einmal und drehte sich dann wieder um: „Du brauchst mir weder zu danken noch etwas dazu zu sagen. Nimm sie als Andenken an unsere gemeinsame Zeit mit und mach dass du wegkommst!“ Das letzte hatte er etwas strenger gesagt, doch Chris entdeckte ein Lächeln auf den Zügen des älteren Mannes.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er legte seine Finger um das kühle Material und lächelte selber. Ein Dank entglitt ihm dennoch von den Lippen und er griff nach dem Lederband, das an dieses kleine Instrument gebunden war und legte es um seinen Hals. Dann nahm er seine Schritte wieder auf, nur um im nächsten Moment Schreie hinter sich zu vernehmen.[/JUSTIFY]

Man hatte ihn also doch noch entdeckt, aber es störte ihn nicht mehr sonderlich und er rief, trotz Verbotes von Emanuel: „Vielen Dank für alles!“ Dann rannte er los, mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Beschwerlicher Weg und eine Annäherung

[JUSTIFY]Keuchend blieb er bei einem halbumgeknickten Baum stehen und lehnte sich dagegen. Er musste einige Meter laufen, um sein ehemaliges Zuhause hinter sich zu lassen und um sicher zu sein, dass ihm auch wirklich keiner folgen würde. Denn die Personen, die ihm nachgeschrien hatten, waren seine Freunde gewesen, die überhaupt nicht zufrieden waren, dass er einfach ging. Denn sein ‚Abschiedsbrief‘ wurde schneller gefunden als er es sich erhofft hätte. Er hatte es ja noch nicht einmal nach draußen geschafft.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er seufzte einen Moment lang, ehe er dann anfing nervös zu lachen nur um dann in schallendes Gelächter zu fallen. Er rutschte am Baumstamm herunter und plötzlich brachen alle Gefühle wie ein Sturzbach über ihn hinein. Die Trauer über den Verlust seiner Eltern; die Freude, dass er den Schritt gewagt hatte; das Erfolgserlebnis und dann auch etwas Erleichterung. Weshalb er anfing zu lachen, aber gleichzeitig seinen Tränen, die über seine Wange liefen, nicht Herr wurde.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Es dauerte einige Zeit, bis sich seine Gefühle wieder einigermaßen geordnet hatten. Seine Augen fühlten sich geschwollen an, doch ihm war es gerade ziemlich egal. Er strich sich nur darüber, um die letzten Reste der Tränen zum Verschwinden zu bringen. Eine leichte Erschöpfung machte sich dann auch noch in seinen Gliedern breit, doch er verdrängte sie so gut es ging. Immerhin hatte er noch einen weiten Weg vor sich und schon jetzt eine Pause einzulegen käme nicht in Frage.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Also raffte er sich wieder zusammen und blickte entschlossen nach vorne, nur um im nächsten Moment zu erstarren. Die Welt um ihn herum sah grausam aus. Überall konnte man noch die Spuren des Kampfes sehen, sei es als Blessuren im Boden oder als tiefe Furchen in den Bäumen. Der Boden war an manchen Stellen getränkt vom Blut und Chris spürte, wie eine Welle der Übelkeit ihn überkam. Nicht nur das Lebenselixier war zu entdecken, sondern auch Eingeweide und andere Körperteile von seinen Freunden und Bekannten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er stolperte nach hinten, als ihm der Anblick zu viel wurde und sein Atem beschleunigte sich zusehends. Er war auf etwas ausgerutscht und spürte einen Widerstand an seinem Schuh. Er wusste, dass er bereuen würde, wenn er nachsehen würde, doch die Neugierde war grösser und so blickte er nicht nur auf das leicht eingetrocknete Blut, auf dem er ausgerutscht war, sondern auf den Widerstand, der ihm den wenigen Atem, den ihm noch blieb, raubte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ausdruckslose Augen starrten ihn an und schienen weit in sein Innerstes zu sehen. Er hob seinen Blick wieder vorsichtig und entdeckte, dass er nicht auf die Leiche einer Person blickte, sondern auf den abgetrennten Kopf davon. Panik machte sich in ihm breit und er wusste, dass er, sollte er noch einmal darauf blicken, die Person darin erkennen würde, deren Besitzer nun nicht mehr unter ihnen weilte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sein Kopf ruckte hin und her und immer mehr Übelkeit wallte in ihm hoch. Das Schlachtfeld sah bestialisch aus und erst jetzt fiel ihm der Geruch auf, der allgegenwärtig schien. Er wunderte sich wieso er ihm nicht schon vorher aufgefallen war und wieso er vorhin so ruhig seinen Gefühlen freien Lauf hatte lassen können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seine Beine bewegten sich fast schon automatisch, als er fluchtartig in eine Richtung lief, einfach nur weit weg von den Toten, die ihn anklagend anblickten. Er wollte nicht wissen, wer noch alles auf ihn blicken konnte, schon gar nicht mit der Gewissheit, dass seine Eltern darunter waren. Oder zumindest das, was von ihnen übriggeblieben war.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Würgend entledigte er sich allem, was er den ganzen Tag gegessen hatte. Viel war es nicht gewesen, weshalb er schnell den ekligen Geschmack der Magensäure im Rachen hatte. Er hatte weit laufen müssen, um dem Schlachtfeld zu entfliehen und sich sicher zu sein, dass er nichts mehr entdecken konnte, was an einen seiner Freunde oder Bekannten erinnerte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Unterwegs hatte er auch einen fast vollständig abgetrennten Flügel entdecken können und fragte sich plötzlich, ob diese Flugechse vielleicht auch irgendwo mit starren Augen lag. Doch diese Frage würde er wohl nie beantwortet kriegen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sein Magen schmerzte und er fühlte sich mit einem Mal sehr schlapp. Sein Gepäck wog gefühlte hundert Kilo und Chris sackte erschöpft in sich zusammen. Er streifte alles ab und legte seine Arme um seinen zitternden Körper. Ihm war nicht kalt, aber die Erfahrung, die er gerade gemacht hatte, hatte ihm für einen kurzen Moment den Rest gegeben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sein Atem beruhigte sich auch nur langsam und seine Finger suchten zitternd nach dem Wasserschlauch, den er aber recht schnell fand. Er nahm einen Schluck, um seinen Mund auszuspülen und spuckte ihn etwas widerwillig aus. Er wollte das, was vorhin rauswollte, nicht noch einmal hineinbitten, obwohl es wirklich schade um die Flüssigkeit war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seine Nerven beruhigten sich seines Erachtens nicht schnell genug. Doch gleichzeitig war er erstaunt, wie ruhig er dennoch blieb. Immerhin sah man nicht jeden Tag die Überreste oder Leichen von Leuten, die man kannte oder vielleicht sogar liebte. Er verschloss den Wasserschlauch wieder und setzte sich besser auf den Boden, nur um die Beine dann an seinen Körper zu ziehen und seinen Kopf darauf zu betten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er hatte die erste Hürde seiner Reise geschafft, auch wenn er sie sich definitiv anders vorgestellt hatte. Er hatte nicht mit einberechnet, dass er das Schlachtfeld wohl kreuzen würde, auf dem die anderen noch vor wenigen Stunden gekämpft hatten. So fern hatte er dies in den Hintergrund verdrängt, nur um mit einem Schlag ins Gesicht daran erinnert zu werden, wie gutgläubig er doch war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er schluckte und entließ dann ein langes Seufzen. Er hatte geahnt, dass nichts rosig sein würde, denn wie sollte es schon in dieser komischen Welt sein. Erst der unnütze Krieg, der über die Jahre zur Tradition wurde und dann die Flucht, die einfach in Gedanken klang, aber ausgeführt gänzlich anders ablief.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er schüttelte kurz den Kopf und lachte dann witzlos auf: „Ich bin echt ein Idiot …“ Plötzlich kam ihm sein Wunsch, das Frostfeld zu durchqueren, einfach nur dumm vor.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein Blick in den Himmel verriet ihm, dass bald die erste Nacht anbrechen würde. Da er nicht im Freien schlafen wollte, raffte er sich und seine Sachen wieder zusammen und machte sich auf die Suche nach einer Höhle oder einem trockenen Unterschlupf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und er musste auch nicht lange suchen, um etwas zu finden. Zufrieden stellte er seine Sachen hin und öffnete den Knoten, der sein Nachtlager und die wärmenden Utensilien enthielt. Er wusste, dass es kalt werden würde, weshalb er seine Entscheidung jegliches warmes Material mitzunehmen nicht bereute. Dennoch hatte er das Gefühl, dass es einfach nicht genug war um seinen Körper vollends zu wärmen. Gierig schlang er sich deshalb in die Decken und seufzte wohlig auf. Er müsste eigentlich ein Feuer anfachen, doch die Müdigkeit, die sich abrupt in seine Knochen geschlichen hatte, war zu allmächtig und lullte ihn fast augenblicklich ein.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Der gepeinigte Schrei eines Tieres ließ Chris aus seinem unruhigen Schlaf aufschrecken. Er blinzelte kurz verwirrt in die Dunkelheit, weil er sich nicht zurechtfand, nur um festzustellen, dass er zusammengekauert auf einem kalten Boden lag, der nicht nach zu Hause roch, sondern nach muffigem Erdreich. Schlagartig wurde ihm klar, dass er nicht mehr zu Hause war, sondern auf seiner Reise zum Frostfeld und so stand er auf, streifte sich die Decken von seinen Schultern, einfach weil die Neugierde ihn gepackt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Schrei kam ihm nicht wirklich bekannt vor, doch irgendetwas sagte ihm, dass es nur einer von einem Himmelsflieger sein konnte. Vorsichtig spähte er aus seiner Höhle und hörte wieder dieses gepeinigte Schreien, das er schwer erklärlich fand. Es schienen ein paar Geräusche gleichzeitig drin vermischt zu sein, ein hoher Ton und ein eher tiefer. Der Schrei ging durch Mark und Bein und Chris hielt ehrfürchtig den Atem an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er sah nicht sofort wo sich der Himmelsflieger befand, doch er schien nicht allzu weit weg zu sein. Ein erneuter Schrei war zu vernehmen, doch weniger kraftvoll als die beiden Male zuvor. Er schluckte und ging wieder einen Schritt zurück in seinen Unterschlupf. Er wusste nicht genau, was er tun sollte, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Denn, obwohl er nicht kämpfen wollte, war ihm bewusst, wie machtlos er gegen ein solches Geschöpf doch war. Immerhin überragte es ihn nicht nur an Körpergewicht, sondern auch an Größe. Mehrere Meter lang wurden Flugechsen, wenn sie ausgewachsen waren und er konnte gerade nicht sagen, welche sich in seiner Nähe aufhielt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein leichtes Beben war zu spüren und etwas Dreck fiel auf ihn herab. Der Schrei war verklungen, dafür hörte er ein lautes Schnaufen, was sicherlich der Atem des Wesens sein musste. Chris riss seine Augen auf und ging tiefer in seinen Unterschlupf zurück. Er hatte das ungute Gefühl in der Falle zu sitzen. Beim Zurückgehen hatte er seine Utensilien gegriffen und nahm sie so tiefer mit sich hinein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sein Herz schlug fest in seiner Brust und er hatte Angst, dass es jeden Moment aus ihm herausspringen könnte. Es rauschte in seinen Ohren, seine Nerven waren gespannt wie Drahtseile und sein Blick war starr auf den Eingang gerichtet. Er wagte noch nicht einmal zu blinzeln und horchte, so gut es ging, auf die donnernden Schritte über seinem Kopf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sein Versteck musste sehr stabil sein, weshalb er irgendeiner Gottheit dankte, dass er bis jetzt noch überlebt hatte. Dennoch kamen einige Schreckensbilder vor sein inneres Auge, als er auf alles gefasst den kringelnden Atem erblickte. Er schwebte hinein und Chris glaubte, dass er vor Anspannung fast vergehen würde. Ein schnupperndes Geräusch war zu vernehmen, ehe die Schnauze kopfüber in sein Versteck gesteckt wurde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sein Herz schlug nun viel zu schnell und der junge Gegleone hatte das Gefühl, dass er jeden Augenblick umkippen könnte und hielt seinen Atem an. Jeder Moment ohne Luft schmerzte und er griff zitternd und so langsam wie nur möglich nach der Kette, die er von Emanuel geschenkt bekam und zögerte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Würde sie ihm in diesem Moment überhaupt nützen? Immerhin müsste er an diesem Ungetüm erst einmal vorbeiziehen, um dann davor zu flüchten. Es wäre sicherlich eine kurze Flucht, die einfach zum Scheitern verurteilt war. Weshalb sich seine Hand nur um das Instrument legte und er weiterhin auf die Schnauze blickte, die plötzlich zurückgezogen wurde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er straffte seine Schultern, weil er einen kurzen Moment der Unaufmerksamkeit hatte, ehe er bemerkte, dass die donnernden Schritte sich von ihm entfernten und wagte wieder normal ein- und auszuatmen. Doch dann folgte ein weiteres, unerklärliches Geräusch und Chris war sich nicht sicher, was er davon halten sollte. Denn die Schritte und das Atmen waren plötzlich nicht mehr zu hören, nachdem ein Poltern zu vernommen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er blieb noch einige Minuten in Alarmbereitschaft, ehe er seine Schultern sacken ließ und die Anspannung aus seinen Gliedern wich. Er spürte, wie ihm der Schweiß auf der Stirn stand und wischte sich mit zittrigen Händen darüber. Sein Gesichtsausdruck verstimmte sich etwas, als er sich die feuchten Hände an seiner Hose abwischte: „Kann dieser Tage bitte einfach nur noch enden …?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er fühlte sich zusehends erschöpfter und fragte sich wirklich, ob dieser Tag kein Ende mehr nahm, weswegen er kurzerhand seine Decken nahm, sie um sich schlang und an der Mauer, sie hinter ihm aufragte, herunterrutschte. Er hielt den scheinbar zusammengebrochenen Himmelsflieger im Blick und ließ sich wieder von der Müdigkeit einlullen, wohlwissend, dass er den Morgen vielleicht nicht mehr erleben könnte. Doch er wollte die ersten Erlebnisse hinter sich bringen, also überließ er seinem Körper der bleiernen Müdigkeit, die sich über ihn legte.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Am nächsten Morgen wachte er mit steifen Gliedern auf. Sein Körper fühlte sich an, als hätte er einen schweren Sturz hinter sich. Keuchend richtete er sich aus seiner halb-sitzenden-halb-liegenden Position auf und blickte in rabenschwarze Augen, die in genauso schwarze Federn überging. Schreiend scheuchte er die Krähe weg, die sich auf ihn niedergelassen hatte. Sicherlich um sich an seinem Fleisch zu laben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Krächzend entfernte sie sich von ihm und verließ federlassend seinen Unterschlupf. Chris hielt sich sein wildklopfendes Herz und sein Atem raste. Er wartete einen Moment, ehe er es wagte sich noch einmal zu bewegen und wischte sich erst einmal den Speichelfaden weg, der sich einen Weg über sein Kinn erschlichen hatte. Sein zweiter Griff galt seinem Wasserschlauch, aus dem er einen gierigen, aber nicht allzu tiefen Schluck nahm.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erfrischt lehnte er seinen Kopf an die kühle Felswand, die aber auch eine Erdwand hätte sein können. Er seufzte und hörte, wie sich auch sein Magen knurrend zu Wort meldete und zog seinen Beutel näher an sich. Es würde definitiv kein ausgewogenes Essen werden, weshalb er blindlings in die Tüte mit den Körnern griff und einige herausfischte. Er musste auf ihnen herumkauen, weil er sie nicht zu Mehl und dann zu Brot verarbeiten konnte. Obwohl er auch daran hätte denken können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nachdem er sich gestärkt hatte, stand er auf und reckte seine müden und schmerzenden Knochen und Glieder. Er hoffte, dass er sich schnell an diese ungewöhnlichen Schlafpositionen gewöhnen würde, weil er sicherlich noch öfters so schlafen werden müsste. Doch ihm sollte es egal sein, denn er fühlte sich trotz den Albträumen ziemlich erfrischt und würde heute sicherlich etwas von seinem Weg zum Frostfeld hinter sich bringen können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch als er seinen Unterschlupf verließ, hätte er am liebsten wieder kehrtgemacht. Die Flugechse lag noch immer auf dem Boden und rührte sich nicht. Chris musste zugeben, dass er schon erleichtert aufatmen wollte, doch plötzlich bewegte sich der Körper des Himmelsfliegers ein wenig. Erschrocken wich er zurück, nur um festzustellen, dass das Wesen vor ihm wohl zu erschöpft war, um irgendetwas Gefährliches zu tun.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Da erst merkte er, dass der Boden klebrig und über und über mit Blut betränkt war. Er riss seine Augen etwas auf und begutachtete dann die Flugechse noch einmal genauer. Und da fiel sie ihm ins Auge, die klaffende Wunde, wo einst einmal einer der Flügel saß: „Aber … hab ich nicht gestern?“ Entsetzt musste er feststellen, dass er wohl gestern am Rest des Flügels der Flugechse vorbeigelaufen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein leichtes Schnauben war zu hören und nun war sich Chris sicher, dass das Wesen noch lebte, wenn auch schwer verletzt. Denn es sickerte immer noch dunkelrotes Blut aus der Wunde und er musste schlucken. Wenn dies ein anderer Gegleone gewesen wäre, dann hätte er sofort sagen können, dass er wohl den Tag nicht überleben könnte, doch bei Himmelsfliegern kannte er sich mit Verletzungen definitiv nicht aus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er blieb einige Zeit unsicher auf der gleichen Stelle stehen, ehe er sich dazu entschied sein Gepäck abzustellen und vorsichtigen Schrittes vor die Schnauze des Himmelsfliegers zu gehen. Er hob beschwichtigend die Hände und zeigte, dass er ihm nichts anhaben wollte: „Ich tue dir nichts, mach dir also keine Sorgen. Ich schau mir deine Wunde nur gerne einmal an.“ Er sprach langsam und betonte jedes Wort extra und kam sich etwas dämlich dabei vor, als würde er einem Blinden mit einem Fingerzeig auf die Schönheit eines Objektes hinweisen wollen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Etwas resigniert blickte er auf die Flugechse, die ihren Kopf etwas schief gelegt hat: „Du verstehst mich sicherlich nicht, aber ich würde gerne nach deiner Wunde sehen.“ Er sprach immer noch langsam, gestikulierte dieses Mal aber, um seine Worte verständlicher zu machen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch er bekam das Gefühl, als würde es dem Himmelsflieger langsam zu but werden, da er ein Schnauben vernahm und sich der riesige Körper vor ihm plötzlich aufbäumte. Jegliche Farbe wich aus seinem Gesicht, als er beobachteten musste, wie die Flugechse sich in ihrer vollen Pracht zeigte und ihr Kopf immer näher kam, nur um die Position dann wieder zu ändern und den verletzten Rest des Flügels zu präsentieren. Perplex blickte Chris einige Momente auf das blutnasse Überbleibsel des Wesens und wusste weder ein noch aus. Immerhin konnte er jetzt genau so wenig damit anfangen wie noch vor wenigen Minuten, auch wenn er einen Schritt weiter war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er runzelte angestrengt die Stirn und stierte von weitem auf die Verletzung, die gravierend war, aber nicht mehr stark zu bluten schien. Vorsichtig ging er einen Schritt näher und wollte seine Hand ausstrecken, doch die Flugechse ließ schnaubend eine leichte Rauchwolke erscheinen. Chris interpretierte es so, als würde der Himmelsflieger ihm klarmachen wollen, dass Anschauen wohl akzeptiert wäre, Anfassen dagegen tabu sei.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er schluckte lautstark und murmelte vor sich hin: „Wenn du dir eben nicht helfen lässt …“ und wandte sich dann leicht ab.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wie sollte er denn etwas tun, wenn er noch nicht einmal das Wesen berühren konnte, das verletzt war? Sein Blick ging kurz suchend umher, doch er fand nichts wirklich Hilfreiches. Weshalb er seinen Blick wieder zu der Flugechse wandte und sie etwas genauer begutachtete.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie war kleiner, als er sich Himmelsflieger vorstellte, deshalb schätze er einmal, dass er es mit einem jüngeren Abkömmling zu tun hatte. Die Flügel, oder zumindest der unbeschadete, waren in verschiedene Brauntöne gehalten, hie und da vom Rot des Blutes durchbrochen. Vom Kopf bis zum Schweif hin wechselten sich die verschiedensten Farben im Grün- und Blauspektrum und Chris war sich nicht ganz sicher, wie er jeglichen Farbton benennen sollte, weshalb er sich keine weiteren Gedanken darüber machte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Augen, die ihn müde aber dennoch wachsam beobachten, waren golden und glühten förmlich im bläulichen Gesicht. Der Körper war von dichtgedrungenen, halbrunden Schuppen bedeckt und über dem Mittelrücken bis zur Schwanzspitze reihte sich ein regenbogenfarbiger Zacken an den nächsten. Die Flugechse besaß indes auch zwei Vorderläufe und zwei Hinterläufe, die ziemlich kräftig aussahen und in scharfen Krallen endeten, soweit Chris dies jedenfalls erahnen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er beugte sich wieder etwas vor, um die Verletzung besser ins Auge zu fassen und runzelte dann die Stirn: „Wieso hast du mich noch nicht getötet oder zumindest angegriffen? Auch mit dieser Verletzung müsste es doch ein Leichtes sein einen so schwachen Gegleonen wie mich zu töten, oder?“ Er schwieg einen Moment und lachte dann witzlos auf: „Aber was frag ich überhaupt, du kannst mir ja eh nicht antworten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er schüttelte dann seinen Kopf und ging zu seinem Gepäck, das er ja etwas weiter weg abgesetzt hatte. Ihm wurde vom Geruch des Blutes etwas übel und er spürte, wie ihm wieder der Schweiß auf die Stirn trat. Ein wenig wackelig auf den Beinen war er auch schon geworden und er wollte nun wirklich nicht zu einem noch schwächeren Gegleonen werden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hinter ihm schnaubte der Himmelsflieger zum wiederholten Male und er hörte ein Scharren und einen gequälten Laut hinter sich. Obwohl es wohl eher neben ihm war, denn er hatte der Flugechse den Rücken noch nicht zugewendet. Neugierig, woher diese Geräusche kamen, drehte sich Chris wieder vollends zu dem Wesen und blinzelte leicht verwundert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich hätte mir denken können, dass Gegleonen noch immer im Glauben sind, dass sie die Einzigen sind, die die Sprache von Gegleon sprechen und verstehen können“, las er verwundert die Worte, die der Himmelsflieger mit einer Kralle in den Boden geschrieben hatte, „Auch wenn es eigentlich kein Wunder ist, nach den Jahren des Krieges und der Distanz zwischen unseren Rassen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit schmerzverzerrten Gesicht schnaubte die Flugechse wieder eine Rauchwolke aus und legte ihren Kopf erschöpft auf den Boden. Chris war einen Moment etwas zu erstaunt darüber, dass er eine Antwort auf seine letzte, recht rhetorische Frage bekommen hatte und ertappte sich dabei, wie er einen Schritt auf sein verletztes Gegenüber zuging. Etwas unsicher beugte er sich hinunter, um auf Augenhöhe zu gelangen und versuchte den Blick mit den goldenen Augen zu suchen: „Du wirst mir meine Worte sicher nicht glauben, aber ich wollte und werde nie kämpfen. Wollte nie einen von den Himmelsfliegern angreifen oder überhaupt in diesen Krieg hineingezogen werden. Keiner weiß noch, wofür gekämpft wird und doch sterben Gegleonen und Angehörige deiner Rasse. Das ist einfach nur absurd und ekelerregend …“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er wandte seinen Blick dann wieder ab und seufzte. Er konnte sich nicht wirklich erklären wieso er so ruhig geworden und dem Himmelsflieger so nahe gekommen war. Er konnte gerade seine eigenen Aktionen nicht wirklich nachvollziehen. Noch vor einem Tag war er ganz woanders gewesen, umgeben von seiner Familie und seinen Freunden, doch nun saß er vor einer Flugechse und sprach mit ihr. Der Rasse, die für das Töten und Sterben vieler seiner Freunde und Familienangehöriger zuständig war. Zuständig, obwohl der wirkliche Krieg hunderte wenn nicht sogar schon tausende Jahre in der Vergangenheit lag.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Keiner wusste mehr, wann und wieso dieser sinnlos gewordene Krieg wirklich angefangen hatte. Keiner konnte sich daran erinnern, wann das Kämpfen zu einer Verpflichtung wurde, dabei konnten weder er noch die anwesende Flugechse etwas für die Dummheiten der Vorfahren ihrer beiden Rassen. Und doch mussten sie und alle anderen darunter leiden. Chris, weil er von einem Moment auf den anderen Vollwaise wurde und der Himmelsflieger, weil er dem Himmel wohl nun fern bleiben musste, unfähig mit nur einem Flügel zu fliegen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Christ meinte die Worte, die er gesagt hatte, ernst und doch hörten sie sich gleichzeitig so falsch an, weil er sich fühlte, als würde er die Generationen von Gegleonen damit verspotten, die für ihr ‚Wohl‘ gekämpft hatten und gestorben waren. Er ballte seine Fäuste und knirschte kurz mit den Zähnen: „Es kann doch nicht sein, dass eine alte Fehde auf den Schultern unserer Eltern, Großeltern und Freunde ausgetragen wird und doch wird dafür gegenseitig ein Massaker veranstaltet. Aber das wirst du sicherlich nicht verstehen, immerhin bist du kein Gegleone, der am Vortag seine Eltern durch einen der deinigen verloren hat!“ Seine Stimme wurde immer lauter und er spürte, wie seine Wangen warm vor Wut wurden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er hatte so vieles zu lange in sich hineingefressen, so dass nun alles aus ihm herausplatze, obwohl sein Gegenüber damit nichts wirklich zu tun hatte. Doch er konnte seine Zunge nicht mehr zügeln: „Ihr könnt einfach wegfliegen, wenn es euch zu viel wird, wir aber nicht! Wir stecken hier in diesem maroden Loch fest und wissen seit Jahren nicht mehr, wie wir den nächsten Tag überleben sollen. Die Vorräte werden immer knapper und immer mehr sterben jung. Ich wünschte ich könnte mit dir tauschen und einfach wegfliegen, um da…“ Doch weiter kam er nicht, weil sich die Flugechse aufgebaut hatte und einen bedrohlichen Laut von sich gab.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Rauch aus den Nüstern war bedrohlicher geworden und glomm hellblau. Er knisterte auch leicht, als sich der Himmelsflieger in voller Größe hinstelle und Chris nun wahrlich überragte. Als der Rauch in seine eigenen Lungen gedrungen war, spürte er Etwas in sich eindringen und keuchte atemlos auf. Worte bildeten sich vor seinem inneren Auge und er starrte einfach nur willenlos vor sich hin, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen oder seinen Körper zu bewegen. Mit jedem weiteren Wort spürte er sich als würde ein Peitschenhieb aus Schmerzen auf seinen Körper einschlagen und ihn immer näher an eine unwillentliche Ohnmacht drängen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du willst, dass ich dich verstehe, Winzling? Du weißt doch selbst noch nicht einmal was es bedeutet ein Himmelsflieger zu sein. Was es bedeutet täglich hierher fliegen zu müssen, um wieder und wieder angegriffen zu werden, obwohl wir doch nur diesen sinnlosen Krieg endlich beenden wollen. Wie es für meine Rasse ist ungehört zu bleiben, weil jeglicher gegleonische Geist sich uns verschlossen hat! Wie viele Jahre wir nun schon zusehen mussten, wie eure Rasse immer weiter schrumpfte und die Umstände der Ländereien immer unerträglicher wurden? Wie die Kluft zwischen Flugechse und Gegleone grösser und grösser wurde? Nur damit irgendwann eine von unseren Rassen aussterben wird …?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Chris taumelte nach Luft schnappend und mit klingelnden Ohren nach hinten. Er fühlte sich erschlagen von den Worten, die unausgesprochen in seinem Inneren wiedergespielt wurden. Ungehört von seinen Ohren, aber dennoch verständlich von den Zellen seines Gehirns empfangen und übertragen. Und er hatte spüren können, wie viel Trauer, Wut und Enttäuschung in ihnen mitschwang … Wie viele Vorwürfe sich beide Rassen wohl gegenseitig entgegenwerfen könnten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch Chris fühlte sich zu erschöpft und ausgenutzt, um weiter über die Worte nachzudenken. Und die schmerzlindernde Schwärze hinter seinen Augen breitete sich wie Watte über ihn aus … [/JUSTIFY]


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, dass meine Geschichte hier nicht allzu 'Klischee' wirkt. Dass zuerst etwas passieren muss, ehe man die Flucht von Etwas antreten will. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Leider muss ich an dieser Stelle sagen, dass ich noch nicht weiter geschrieben habe. Ich versuche dies aber so schnell wie möglich nachzuholen.
Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass der Anfang Lust auf mehr gemacht hat. Komplett anzeigen

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