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Bei meinem Leben

Dein Leben für meins
von

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Die Erklärung und folgende Zweifel

"Komm Naruto bitte nicht zu nahe und halt dich einfach von ihm fern."
 

Tsunades Worte halten noch immer in Sasukes Ohren, während er versuchte es zu verstehen. Dabei verstrichen die Minuten, doch er konnte sich noch immer keinen Reim daraus machen, weshalb er wütend erwiderte:, "Was soll das heißen?! Ihr Ärzte meintet doch immer, ich solle mich mit den anderen Patienten unterhalten und gerade zu Leuten in meinem Alter anknüpfen, statt jeden Tag in meinen Zimmer zu sein und die Distanz zu Anderen zu suchen."

Er sah es nicht ein. Täglich sagte man ihm, er solle auf anderen zugehen, sich mit ihnen unterhalten und anfreunden. Das ihm das helfen würde, wenn er gesund werden wolle. Doch kaum hatte er jemandem in seinem Alter gefunden mit dem er sich verstand, sagte man ihm, er solle sich von dieser Person fern halten! Das war doch bescheuert! Es machte für ihn einfach keinen Sinn.
 

"Stimmt, das haben wir so gesagt und das solltest du auch, aber bei Naruto ist das etwas anderes.", versuchte Tsunade ihn zu beruhigen und wurde nur mit verständnislosen Augen angestarrt. Tsunade sah einfach zurück und seufzte ergeben. Sie mochte es nicht über Andere zu reden und schon gar nicht über Naruto. Dieser merkte es irgendwie immer, wenn sie vorher über ihn gesprochen hatte. Dabei war sie eigentlich immer nur sehr schwer zu durchschauen. Vielleicht hieß es einfach, dass sie zu viel Zeit mit diesem Kind verbrachte.
 

"Weißt du, es ist wirklich besser, wenn du mehr bei anderen Menschen bist. Vor allem bei gleichaltrigen in ähnlichen Situationen. Da kannst du dich offen mit ihnen austauschen und dich entspannen. Dafür hat man Freunde um eine angenehme Zeit mit ihnen zu haben und sich von Stress und anderen Problemen zu erholen. Gerade auch weil man sich der eigenen Familie nicht immer so anvertrauen kann, wie Menschen, die ähnliche Situationen durchleben oder vielelciht auch schon durchstanden haben. Aber bei Naruto ist das anders. Er ist ein sehr sensibler und schon fast überempfindlicher Junge. Er vertraut Anderen sehr schnell und freundet sich sofort mit ihnen an, so wie es nun bei dir der Fall war. Allerdings ist er krank, auch wenn wir nicht sagen können, was er hat. In der Hinsicht ist er dir sehr ähnlich, da wir dir ja auch nicht richtig helfen können.", erklärte Tsunade und lächelte den Uchiha leicht entschuldigend an, ehe sie weitersprach:, "Naruto ist krank, aber ihm geht es gut. Er ist auch schon einige Zeit beschwerdefrei, doch das Problem ist, wenn er Freunde findet, leidet er mit ihnen."
 

Verwirrt zog Sasuke die Augenbrauen zusammen und sah Tsunade fragend an. Irgendwie verstand er nicht ganz, wie Tsunade das meinte. Sie nickte, da sie das bereits erwartet hatte und begann zu erklären:, "Vor einigen Jahren lag Naruto in einem anderen Krankenhaus. Das war eigentlich auf ungewöhnliche Fälle, wie Seinem spezialisiert. Dort lernte er einen Jungen in seinem Alter kennen. Sein Name war Haku. Er litt an einer seltenen Bluterkrankungen, wobei sein Blut nicht normal reproduziert werden konnte. Weil die Krankheit so selten ist, hat man bisher nach keinem Heilmittel geforscht. Die Kosten sind einfach zu hoch für ein Heilmittel, welches so selten benötigt werden würde. Die Ärzte versuchten eine andere Methode zu finden, doch jeder ahnte bereits, dass der Junge sterben würde. Naruto vertraute einfach darauf, dass sein Freund überlebte. Er konnte nicht glauben, dass Haku einfach so sterben würde. Eines Tages wollten sie beide zum Mittagessen gehen, als Haku zusammenbrach. Er hatte innere Blutungen, weshalb er sofort ins OP gebracht und behandelt wurde. Naruto wartete den ganzen Tag vor dem OP und wünschte, dass es Haku gut ging. Allerdings war es bereits zu spät. Scheinbar hatte Haku schon Stunden vor dem Zusammenbruch innere Blutungen gehabt, aber nichts gesagt um Naruto keine Sorgen zu bereiten. Als man Naruto erzählte, dass sein Freund gestorben war, brach er zusammen. Seine Werte fielen rapide, er hatte überall Schmerzen, Atemschwierigkeiten, Krampfanfälle und war tagelang nicht ansprechbar. Danach fielen seine Werte immer dann, wenn es seinen Freunden schlechter ging. Er bekam jedes Mal Schmerzen oder manchmal auch Fieber. Keiner konnte sagen woran es lag, aber sobald es seinen Freunden besser ging, verschwanden auch seine Beschwerden wieder."
 

"Aber das ergibt keinen Sinn!", meinte Sasuke, nachdem Tsunade fertig war und die Ärztin nickte nur, ehe sie zustimmend sagte:, "Ja, das ergibt wirklich keinen Sinn. Es ist wohl fast wie der Phantomschmerz, den viele Menschen haben, wenn ein Freund fällt und er eine blutende Wunde am Knie hat. Naruto sieht einfach, dass sein Freund schmerzen hat und leidet mit ihm. Das ist an sich nicht so schlimm, wenn es nur nicht solche Ausmaße annehmen würde. Darum sage ich, dass du dich von ihm fern halten sollst. Du bist kein einfacher Fall. Ihr Beide leidet unaussprechliche Qualen, wenn sich eure Verfassungen verschlechtern. Atemnot, Anfälle und vieles mehr. Ihr seid dann Beide manchmal an der schwelle zum Tod. - Ich bin mir sicher, dass ihr beide euch richtig gut ergänzen und auch richtig gute Freunde werden würdet, aber sollte es passieren, dass sich dein Zustand verschlechtert, könnte Naruto daran zusammenbrechen und je nach Ausmaß sogar sterben, selbst wenn du dich am Ende wieder erholst. Wir können ihm nicht helfen, wenn das passiert, da die Ursache psychischer Natur sein muss. Dir jedoch können wir mit Medikamenten oder auf therapeutischer Basis wie bei einer Physiotherapie helfen, darum sage ich dir das."
 

Sasuke verstand das Ganze nicht. Er wollte noch etwas Zeit mit Naruto verbringen. Immerhin hatten sie sich gerade erst kennengelernt. Aber er wollte auch nicht, dass es Naruto seinetwegen schlecht ging oder er gar starb.

Er konnte Tsunade einfach keine Antwort geben und hatte nur genickt um zu sagen, dass er die Situation verstanden hatte. Tsunade hatte sich dann auch verabschiedet und ihn einfach sich selbst überlassen. Sie wollte den Uchiha nicht drängen und an sich hatte sie ihm ohnehin viel zu viel erzählt. Immerhin waren dies vertrauliche Informationen. Allerdings war ihr Narutos Gesundheit wichtiger als eine Schweigepflicht.
 

Tsunade war nun schon fast eine halbe Stunde weg und Sasuke hatte sich ins Bett gelegt und lag einfach nur so da und starrte an die Decke. Er wusste zum allerersten Mal nicht, was er machen und wie er sich verhalten sollte. Er hatte bisher nie richtige Freunde, wollte sich Naruto gegenüber aber wie einer verhalten. Wenn er sich von Naruto fernhielt, würde der Blonde sicher zumindest den Grund dafür wissen wollen, doch das könnte er nicht erzählen, da der Andere meinen würde, dass es seine Gesundheit und seine Entscheidung war. Er selbst würde ja auch nicht wollen, dass Naruto so eine Entscheidung über seinen Kopf hinweg traf.
 

Wenn er ehrlich war, hatte er diese Neuigkeit auch noch gar nicht richtig realisiert. Natürlich wusste er, dass es Menschen gab, die sehr empfindlich waren, und auch krank waren oder denen es schlecht ging, wenn Freunde oder Familie litten. Aber, dass Naruto auch so jemand war, konnte er einfach nicht glauben vorallem in einem solchen Ausmaß. - Doch eigentlich passte es nur zu gut. Wenn er mal so darüber nachdachte. Er hatte noch nie jemanden getroffen, der so zutraulich und emotional war, wie Naruto. Wenn man bei ihm war, merkte man einfach, dass er alles, was er tat, mit voller Überzeugung tat und mit ganzem Herzen bei der Sache war. Er kannte den Kleineren gerade mal einen Tag, aber er konnte jetzt schon sagen, dass Naruto jemand war, der einfach alles für einen Freund tat und so sicher auch mit ihm litt, wenn ein geliebter Mensch krank oder verletzt war.

Auch dass Naruto auf Anhieb an seinen Augen erkennen konnte, dass er schon so lange im Krankenhaus lebte und wie er sich damit fühlte, zeigte ganz klar wie emphatisch der Blonde war.
 

Seufzend rollte sich der Uchiha auf die Seite. Er hatte sich noch nie so viele Gedanken um einen Anderen gemacht. Er hatte bisher ja auch noch nie jemanden gehabt, den er einen Freund nennen konnte. Er war das Alles einfach nicht gewohnt, aber irgendwie war er sich nicht mehr so sicher, ob es so klug war morgen mit Naruto aus dem Krankenhaus zu verschwinden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Scorbion1984
2018-04-09T07:44:16+00:00 09.04.2018 09:44
Also ist Naruto ein sehr sensibler Junge !? Er spürt und trägt die Schmerzen anderer !
Kann das seine Krankheit sein ?
Von:  lula-chan
2018-04-08T18:47:29+00:00 08.04.2018 20:47
Tolles Kapitel. Sehr gut geschrieben.
Das steckt also dahinter. Hm. Das ist ja richtig schlimm. Vielleicht wäre es wirklich besser, wenn Sasuke und Naruto sich nicht mehr sehen würden, aber ich glaube kaum, dass die beiden das mitmachen, besonders Naruto nicht.
Ich bin schon gespannt, wie es denn nun weitergeht, und freue mich auf das nächste Kapitel.

LG


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