Zum Inhalt der Seite

Against all odds

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Und schon geht es weiter! Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Träume

Träume
 

Nachdem er Conan zu Bett gebracht hatte, setzte sich der junge Magier ein wenig planlos auf das Sofa der Moris. Er war alles andere als müde, zu schlafen stand also gerade nicht weit oben auf seiner Liste. Er war innerlich gerade viel zu aufgewühlt. Sowohl über die erneut aufgekommenen, nostalgischen Empfindungen gegenüber seines Vaters, als auch dieses seltsame Gefühl, gegenüber seines Schützlings, welches ihm seit einiger Zeit aufgefallen war. Nachdenklich warf er einen Blick auf Conans Zimmertür und dann aus dem Fenster nach draußen, wo es mittlerweile Nacht wurde. Normalerweise konnte er sich super von seinen Gedanken losreißen, während er als KID mit seinem Gleiter über die hellen Straßen Tokios schwebte. Unantastbar, unberührbar. Sowohl von Menschenhand als auch von jeglicher Sorge die ihn plagte.
 

Kurz schrieb er einen Notizzettel mit der Aufschrift „Bin grad Milch kaufen“, welchen er auf dem Sofa hinterließ, für den Fall, dass der geschrumpfte Detektiv wach wurde und sein verschwinden bemerkte, und schlich sich hinaus in die kühle Nacht, welche ihm willkommen zu heißen schien. Tatsächlich hatten sie kaum noch Milch im Kühlschrank, nachdem Kaito zuvor Kakao für die beiden gemacht hatte, womit sein Vorwand gar nicht so unrealistisch wirkte. Er musste nur daran denken, nachher tatsächlich etwas Milch mitzubringen, für den Fall der Fälle.
 

Wie ein Geist - oder eher ein Phantom - glitt Kaito mit seinem schneeweißen Gleiter unbemerkt durch die Nacht. Tokio schien heute ereignislos und ruhig zu sein, als würde die große, lebendige Stadt unter ihm schlafen. Dieser Anblick, die kühle Nachtluft und das wunderbare Gefühl von Freiheit, welches er immer in der Luft hatte, schienen seinen Kopf tatsächlich klarer zu machen. In diesem Moment, als er sich in der Luft befand wurde ihm einiges klar.
 

Erstens: Er hatte die Rolle Kaito Kids zwar für seinen Vater übernommen, doch sollte er jemals auf Pandora stoßen und das Werk vollenden, welches Toichi begonnen hatte, so würde er zweifelslos weiterhin als Dieb die Nächte unsicher machen.
 

Zweitens: Das war allein Shinichis schuld.

Kaito konnte es nicht länger leugnen. Er hatte sich viel zu sehr einen Narren an diesem Jungen gefressen. Egal welche Form er hatte, er sah darüber hinweg und sah in ihm lediglich den Meisterdetektiv, welcher er auch war. Ob er ihm nun als Shinichi oder Conan gegenübertreten würde. Der Detektiv war der Einzige, der es mit ihm aufnehmen konnte – nein, sogar wollte! Er konnte ihm doch ganz klar ansehen, dass er ihren Treffen jedes Mal genauso entgegenfieberte wie er selber.
 

Dieses Kräftemessen der beiden... das Verlangen ihn zu sehen und es mit ihm aufzunehmen... Es war bereits wie eine Obsession die er nicht loswerden konnte. Und irgendwie... gefiel es ihm. Hatte er etwa einen Schwarm auf ihn, dass er ihn so oft sehen und nahe sein wollte?

Irgendwann musste jedoch auch sein kleiner Rundflug enden, als er merkte, wie er nun doch müde wurde und seine Augen ihm schon beinahe zufielen. Mitten im Flug einzuschlafen und auf die Straße unter ihm zu krachen war wirklich das letzte, was Kaito wollte und so drehte er langsam um und kehrte in die Detektei zurück, wo Conan zu seiner Erleichterung noch tief am Schlafen war. Zu sehen, wie er im Schlaf lächelte zauberte auch ihm ein Lächeln auf die Lippen. Warum musste der kleine bloß so niedlich und unschuldig aussehen?
 

Es war bereits 4 Uhr morgens, als Kaito endlich gedanklich endlich in der Lage war in den Schlaf zu fallen. An die Milch hatte er zwar noch gedacht, doch um diese Zeit hatte er bei besten Willen keine mehr kaufen können...

Und so schlief er erschöpft ein, nur um knapp zwei Stunden später mit Augenringen und Schnupfen vom Wecker aufgeschreckt zu werden. Vielleicht war die viele kalte Luft in der Nacht doch keine so gute Idee gewesen?
 

Es dauerte eine Weile, bevor der Schüler wieder wusste, was los war und wo er war. „Morgen Conan“, gab er mit einem Gähnen von sich, als Conan ihn begrüßte und näherkam. „Nein, Nein, keine Sorge, alles bestens, mir gehts gut!“, beteuerte er, als der kleine Detektiv nachfragte, ob alles okay sei, doch just in diesem Moment entwich ihm ein verräterisches Niesen. „Muss mir wohl die Erkältung vom Professor eingefangen haben...“, murmelte er anschließend entschuldigend vor sich hin. Der kleine Detektiv zog die Stirn kraus, legte eine Hand an Kaitos Stirn. „Du bist ganz warm... bleib besser liegen, ich mach dir einen Tee.“, sagte der kleine Detektiv, schlang Kaito die Decke um dessen Körper und lief in die Küche, um seinem Babysitter besagten Tee zu machen. „Du musst das nicht machen, ehrlich.“

Trotz seiner Worte klangen Tee und liegenbleiben echt verlockend und so ließ er sich, wenn auch etwas widerwillig, vom Kleineren eine Tasse Tee bringen, welche er dankbar entgegennahm.

„Soll ich heute daheim bleiben?“, hörte er Conan fragen. „Ich verpasse auch nichts in der Schule, ich bin schlau und die anderen bringen mir das, was ich verpassen sollte.“

„Ich danke dir, aber die Schule schwänzen tust du wegen mir ganz bestimmt nicht.“ Auch wenn er versuchte seine Stimme mahnend klingen zu lassen, kam eher eine Art bittendes Krächzen heraus. Ein wenig lustig war es ja schon. Eigentlich war er hier um sich um den anderen zu kümmern, nun war genau das Gegenteil der Fall. Es würde ihm tatsächlich nichts ausmachen sich heute mal vom anderen gesundpflegen zu lassen. Das wiederum machte ihm zu keinen besonders verantwortungsvollen Babysitter... „Ehrlich, mir gehts gut.“, versuchte er zwischen zwei Schlücken Tee erneut zu beteuern. Ein weiteres Niesen brachte seinen Widerstand jedoch wieder zunichte. „Ich denk drüber nach...“, gab er schließlich mit einem Seufzer von sich.

Conan hatte erneut die Augenbrauen gehoben. „Keine Widerrede.“, herrschte er ihn dann an und verschränkte die Arme. Er sah den anderen ernst an. Der Dieb war gerührt, wie Conan darauf bestand sich um ihn zu kümmern. „Alles klar, Boss.“, seufzte er geschlagen, wobei er jedoch schmunzeln musste. Lag dem Kleinen mittlerweile wirklich so viel an ihm? Dass er ihn wirklich zu mögen schien, konnte er ihm klar anmerken und erfüllte ihn mit einem freudigem Gefühl. „Warte, vorher muss ich mich selber noch von der Schule abmelden.“, fiel ihm auf, bevor er den Aufforderungen des anderen Folge leistete. Schnell rief er Aoko an und erklärte ihr die Lage. Diese bot natürlich sofort an vorbei zu kommen um sich um ihn zu kümmern, davon ausgehend, dass er wohl alleine zu Hause sein würde und sich nicht von einem Kind pflegen lassen ließ. „Nimm einfach die Aufgaben für mich mit, okay?“, wies er sie an, bevor er auflegte und sich endlich, wiederstandlos von seinem Schützling ins Bett führen ließ.

Darin liegend versank er schnell im weichen Kissen und ließ sich vom angenehmen Geruch in den Schlaf lullen ließ. In seinem fiebrigen Zustand bekam er kaum mit, was um ihn herum geschah...
 

Die Träume des Phantomdiebes waren surreal und abstrakt, was wohl dem Fieber zuzuschieben war.
 

In einem Moment saß er, wieder ein kleines Kind, in einem großen, leeren Theater und sah seinem Vater bei einer Show zu, wobei dieser wie eine Taube, gurrende Laute von sich ab, im nächsten Moment war er unter Wasser und umringt von farbenfrohen Korallen. Erst beim näheren Hinsehen merkte er, dass diese aus Diamanten bestanden und im Mondlicht, welches durch das Wasser drang, farbenfroh funkelten. Ihm gegenüber stand sein Tantei-kun, in Sherlock Holmes Verkleidung, welche ihm jedoch viel zu groß war. „Ich bin Pandora.“, rief er ihm in einer kindlichen Stimme zu und wedelte dabei dramatisch mit den Armen. Wäre er in Erwachsenengröße und in passender Kleidung, so hätte dies vermutlich auch sehr dramatisch und ernst ausgesehen, doch so wabberten die losen Ärmel seines Oberteils wild durch die Luft und ließen alles lächerlicher erscheinen als es ohnehin schon war.

„Beweis es.“, rief Traum-Kaito darauf belustigt zurück. Trotzig marschierte Traum-Conan auf ihn zu, bis er direkt vor ihm stand und mit nach hinten gelegtem Kopf auf ihn hinaussah. Das Mondlicht fing sich nun in seinen strahlenden blauen Augen, welche jedoch mit einem Mal eine seltsame, rote Färbung annahmen, als befände sich ein roter Diamant in diesen drinnen.
 

An dem Punkt wachte Kaito schlagartig auf. Was war das denn bitte für ein Traum? fragte er sich und fasste sich mit einer Hand an die Stirn seines Schmerzenden Kopfes, welche immer noch vor Fieber brannte. Wenigstens war er nun nicht mehr müde. Doch wo war Conan? Sich wundernd stand Kaito auf und schlurfte zur Tür des Zimmers. Die Tür wurde jedoch nicht vom Dieb geöffnet, sondern von Conan, der gerade nach seinem Babysitter schauen wollte.

„Kaito-niisan!“, rief der Brünette erschrocken und schob den anderen zum Bett zurück. „Du sollst doch nicht aufstehen, du bist krank.“ Der Neuzeit-Holmes seufzte und sah den Größeren eindringlich an.
 

Leidend gab der Teenager ein theatralisches Jammern von sich. „Aber Conan-kuuuuun, im Bett liegen zu bleiben ist so langweiliiiig!“ Dass er dabei wie ein trotziges kleines Kind klang war ihm bewusst, doch daran störte er sich keineswegs. Vielmehr erschien es ihm durchaus amüsant, wie ihr Babysitter-Schützling-Verhältnis gerade umgedreht wurde. Der geschrumpfte Detektiv musste sich tagtäglich damit abfinden, dass man ihn wie ein das Kind, nach dem er aussah, behandelte. Also warum ihm nicht mal die Genugtuung bereiten, sich wie ein Erwachsener aufführen zu dürfen?
 

„Lass mich wenigstens ein Weilchen rausgehen. Ich muss mir echt mal die Beine vertreten. Außerdem tut mir frische Luft bestimmt nicht schlecht und das Wetter ist auch gut.“, versuchte er zu argumentieren, um sich der streng auferlegten Bettruhe des Detektivs entgehen zu können. Kaito war einfach eine viel zu aktive Person, um lange ruhig liegenbleiben zu können, selbst in diesem Zustand. Was er hatte war schließlich nichts weiter als eine kleine Erkältung, außerdem ging es ihm nach seinem kleinen Schläfchen in Conans Bett schon deutlich besser als heute Morgen. Schlaf bewirkte wahrlich Wunder.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yuna_musume_satan
2020-12-13T13:07:46+00:00 13.12.2020 14:07
Hahahaha OMG Kaito ist wahrlich verrückt besonderst dieser Traum hihihi was er wohl geträumt hätte wäre er gesund. Hach ich liebe diese Chemie zwischen den beiden besonderst da Kai sich aufführt wie ein kind aber erwachsen ist und shin der der aussieht wie ein Kind aber benimmt wie ein Erwachsener Hach zu goldig die beiden.

Ich kann es nicht erwarten wie es weitergehen wird


Zurück