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It's about to be legendary

Von Legenden und Helden
von
Koautor:  rotes_pluesch

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Dornröschen

Merthin


 

Merthin bestand darauf, auf dem Sofa zu schlafen. Er war sich ziemlich sicher, dass er kein Auge zubekommen hätte, wenn er neben Aaron hätte liegen müssen, der sich womöglich noch an ihn gekuschelt hätte... Nicht nachdem er hatte kosten dürfen, wie süß diese Lippen schmeckten, wie weich sich seine Haut anfühlte, wie erregend es sich anhörte, wenn ein Keuchen, ein Stöhnen über seine Lippen glitt, wie gut sich sein Schoss in den seinigen einfügte...

Auch auf dem Sofa kehrten die Bilder zurück und ließen seine Nacht nicht so ruhig verlaufen, wie sie hätte sein können.

Gerädert stand er in der Frühe auf, wisch sich und weckte dann Aaron. "Wir müssen los, Dornröschen!", stichelte er, weil Aaron sich zunächst nicht rührte.
 

Aaron


 

Es verwunderte Aaron schon, das Merthin sich dagegen sperrte, mit Aaron zusammen auf dem Bett zu schlafen. Es wäre groß genug für sie beide und natürlich hatte sich Aaron erhofft mit Merthin kuscheln zu können. Aaron mochte es doch so gern warm und Merthins Körper als Wärmequelle nahe bei sich liegen zu haben, stellte er sich verdammt angenehm vor. Aber der Prinz versuchte auch nicht den Blonden zu zwingen, auch wenn er anfänglich durchaus noch Versuche gestartet hatte, Merthin umzustimmen. War das eine Art Ausgleich dafür, das Aaron ihr 'Rummachen' abgebrochen hatte? Bei dem Gedanken beschämte sich Aaron selbst, weshalb er wohl in diesem Moment seine Versuche, Merthin überreden zu wollen, einstellte.

Aaron saß noch auf dem Bett, hatte eine Kerze auf dem kleinen Nachttisch brennen und begutachtete den Krug erneut, den sie vorhin von den Schaustellern erhalten hatten. Nebenbei hatte der Prinz sein Büchlein liegen, in dem er wieder fleißig zu schreiben begann. Wenn er schon nicht richtig schlafen konnte, so konnte er zumindest etwas Sinnvolles tun und die Schriftzeichen mit Übersetzung ihren Notizen hinzufügen. Daraus wollten sie später immerhin ein Gesamtbild formen, da durften auch diese Zeichen nicht fehlen. Es blieb abzuwarten, ob die Zeichen vom Krug tatsächlich zur Prophezeiung gehörten. Aber der blinde, ältere Mann unter den Schaustellern hatte den Eindruck gemacht, als ob das in irgendeiner Weise mit ihnen zusammenhing.
 

Da Aaron einige Zeit mit dem Text gearbeitet hatte, schlief er erst recht spät ein und war am nächsten Morgen dementsprechend noch sehr müde. Das Merthin bereits erwacht war und sich schon fertig machte, bekam Aaron daher gar nicht mit. Auch den ersten Weckversuch des Blonden verschlief der Prinz, erst die Stichelei nahm er bewusst wahr, als er langsam aus dem Schlaf in die Realität zurückkehrte. Ein amüsiertes Grinsen schlich sich im ersten Moment auf seine Lippen. Das Märchen von Dornröschen hatte er als Kind von seiner Mutter öfters erzählt bekommen, aber hätte Merthin ihn in dem Fall nicht mit einem Kuss wecken müssen? Aaron erwischte sich bei dem Gedanken nach Merthins Hemdkragen greifen und ihn zu sich hinabziehen zu wollen, nur um sich diesen verdienten Guten Morgen Kuss nachträglich selbst abzuholen. Doch irgendwas hielt seine Hand von diesem Vorhaben zurück und er drückte stattdessen seine Lippen aufeinander. Seit dem Sofaerlebnis merkte Aaron genau, dass er mehr Bedürfnis danach hatte, Merthin zu berühren und zu küssen und auch... selbst berührt zu werden, dass es ihm zu wenig wurde, nur Händchen zu halten. Wo kam das nur her? Es wurde schlimmer dadurch, das Merthin ihn zwar immer mal wieder leicht berührte, aber eben nie... genug. Diese Nacht alleine hatte dies dem Prinzen ebenfalls verdeutlich. Denn Aaron hatte doch mehrfach den Impuls verspürt, sich einfach zu Merthin aufs Sofa zu kuscheln, wenn dieser schon nicht zu ihm ins Bett kommen wollte. Nur war die Liegefläche einfach zu klein für zwei Personen, was der einzige Grund war, warum Aaron auf seinem Bett geblieben war. Die Beschäftigung mit der alten Sprache hatte seine Gedanken immerhin etwas davon abgelenkt.

"Sagt derjenige mit den schönen blonden Haaren", murmelte Aaron noch halb im Schlaf, ansonsten wären ihm diese Worte peinlich gewesen. Aber es war nur wahr, war doch auch Dornröschen in der Erzählung seiner Mutter blond und schön gewesen, wie Merthin auch. Langsam stand nun auch Aaron auf, machte sich in dem Badezimmer fertig, was ihn erst richtig wach werden ließ, und stand schließlich erfrischt und angezogen bereit, um ihre Reise fortzusetzen.
 

Merthin


 

Zufrieden stellte Merthin fest, dass sein Vorhaben zu fruchten schien. Sicher, es fiel ihm nicht leicht, immer wieder auf Abstand zu gehen. Aber letztlich war es auch Selbstschutz, dass er Aaron nicht zu viel Nähe schenkte. Denn noch einmal in eine Situation zu kommen, in der er anschließend kalt würde duschen müssen, um wieder Herr über seine Sinne zu werden, wollte er so bald nicht. Er wollte auch nicht auf Biegen und Brechen versuchen, Aaron rumzukriegen. Das empfand er als völlig falsch. Es musste von jenem ausgehen. Gerade beim ersten Mal (und dann noch mit einem Mann…) sollte man das aus völlig freien Stücken tun.

Dennoch wollte er Aaron nahe sein, ihm zeigen, dass nichts zwischen ihnen stand. Aber eben nur so weit, dass es für ihn selbst gut war. Und als Aaron ihm erklärte, dass er glücklich war, dass er – Merthin – ihm Freude mache, freute er sich. Das war die Basis dafür, dass sie sich näher und näher kommen würden. Und bis dahin würde er sich gedulden. „Glück“, so hatte er Aaron ins Ohr geflüstert, als er sich nach ihm und seinen Gefühlen erkundigt hatte und bevor er sich ihrer Nähe wieder etwas entzogen hatte. „Glück ist das falsche Wort dafür, was ich empfinde… Es ist eher ein Gefühl von Ganzheit… Es fühlt sich an, als sei ich erst jetzt ganz Ich. Und dass mich das auch glücklich macht, daran besteht kein Zweifel.“ Und damit log er nicht, oder übertrieb. Er hatte den Dämon seiner Vergangenheit besiegen können – zusammen mit Aaron. Er hatte den Alptraum hinter sich gelassen, den die Nähe zu einer anderen Person in ihm vor Jahren heraufbeschworen hatte. Er war gestärkt daraus hervorgegangen und die Blockade, die sich damals gegen jede Art von intimer Bindung in ihm aufgebaut hatte, war wie weggeblasen. Er fühlte sich freier denn je – obwohl er gebunden war. Und er sah ihre Beziehung als etwas mit Bestand an. Er wollte Aaron an seiner Seite wissen. Und so unfassbar das alles war, was mit ihnen geschah, so schön fühlte es sich auch an. Lieber nicht zu genau darüber nachdenken…

Dass sie in getrennten Betten schliefen, war ebenfalls mehr als nur Selbstschutz. Allein der Gedanke an den Körper des anderen, der sich womöglich des Nachts an den seinigen anschmiegen würde, bewirkte in ihm ein Kribbeln, eine Erregung, die er lieber nicht entfesseln wollte. Er wusste, dass er definitiv friedlicher schlief, wenn er am Sofa für sich alleine schlief… Schon seltsam, wie anders er sich hierbei verhielt. Sonst zog er los, um sich die Befriedigung zu nehmen, die er brauchte. Aber hier ging es um etwas Kostbares, ein weiterer gemeinsamer Schritt, auf den zu warten sich lohnte.
 

Merthin lachte leicht, als Aaron ihn auf seine langen Haare ansprach. „Nun, vielleicht hast du recht“, überlegte er mit einem Grinsen in der Stimme. „Seit ich dich kenne, mein Prinz, sind meine Nächte wesentlich schlafloser geworden… Allerdings war unsere erste Begegnung weniger das, was ich als romantisch bezeichnen würde…“ Mit einem Schmunzeln auf den Lippen packte er zusammen, während Aaron im Bad war. Und im Gegensatz zum vergangenen Morgen, sah er wieder das Ziel, das er verloren gehabt hatte: ihren gemeinsame Weg, den sie gehen mussten. Vereinigung – das war das wichtige. Und offenbar war in diesem Hinblick mehr vorgesehen gewesen, als nur einander als Verbündete gefunden zu haben. Es war wichtig, dass sie sich auch emotional aufeinander einließen – nur dadurch wird es ihnen möglich sein, alles zu geben, was nötig sein würde. Auch wenn die Risiken dadurch andere waren… Sich emotional an jemanden zu binden ließ einen sicher auch in manchen Dingen unüberlegter werden. Setzte sich sein Zeichen für Liebe, das scheinbar nicht mehr von seiner Haut weichen wollte, nicht aus den Worten für Gefühl und Verstand und wertvoll zusammen? Nun, dann war es doch klar, oder?

Zudem vertraute Merthin darauf, dass auch in diesem Punkt die Prophezeiung ihnen zur Seite stand. Nur wenn sie einander mehr bedeuteten, würden sie das, wozu sie da waren, schaffen können. Und diese Erkenntnis machte ihn zufriedener, glücklicher, vollkommener…
 

Aaron


 

Die Antwort von Merthin ließ Aaron erröten, da es ein wunderschönes Kompliment war zu hören, dass man jemanden komplettierte. Einfach, weil man existierte und zu der Person stand. Bedingungslos. Und genau das wollte Aaron auch. Dieser Gedanke stärkte Aaron und sein Band zu Merthin weiter.

Merthin hatte durchaus Recht, sonderlich romantisch war ihre erste Begegnung nicht unbedingt gewesen. Aber mit den jetzigen Gefühlen von Aaron für Merthin betrachtet, empfand der Prinz jedoch schon das Potenzial für Romantik, immerhin hatte Merthin ihn damals sehr eindrucksvoll gerettet. Schon der erste Blick in Merthins Augen hatte Aaron fasziniert, da er so viel Stärke im Blick gehabt hatte. Das hatte sich bis jetzt kein bisschen geändert, nur lag jetzt auch etwas Liebevolles im Blick von Merthin, wenn dieser ihn ansah. Und einmal gar ein ganz spezieller Ausdruck, wie Aaron noch nie zuvor angesehen worden war und was ihm prickelnde Schauer über den Rücken jagte.

Es war noch immer ungewohnt, Merthin ihn 'mein Prinz' nennen zu hören, doch steckte da in mehrerer Hinsicht Wahrheit drin, als wenn das andere zu ihm sagten. Es war schön, machte aber auch gleichzeitig ein bisschen Angst, da Aaron befürchtete, Merthin irgendwie zu verlieren, wenn ihre Aufgabe erfüllt war und er selbst kein Prinz mehr wäre, sondern König. Aber das schob Aaron noch beiseite, das schien alles noch so weit entfernt.

"Wie hättest du eine erste Begegnung denn romantisch gefunden?", interessierte Aaron. Es war nie verkehrt zu erfahren, welche Vorstellung von 'romantisch' sein Gegenüber hatte, dem man eben solche romantischen Gefühle entgegen brachte. Außerdem war Aaron immer froh, mehr über Merthin in Erfahrung zu bringen und ihn somit stetig immer besser kennen zu lernen. Auf diese Weise war es für Aaron auch immer leichter den Umstand für sich selbst unwichtig werden zu lassen, dass er sich in nur wenigen Tagen ausgerechnet von einem Mann, einem künstlerischen Freigeist, das Herz hat stehlen lassen. Aber Aaron wollte hier nicht denselben Fehler wie bei seiner Magie begehen. Diese hatte er aus Angst vor Konsequenzen und weil es ja verboten war, in sich verschlossen. Nur, weil es ihm eigentlich ebenso verboten war Merthin zu lieben und das auch noch auszuleben, würde er sich nicht davon abschrecken lassen wollen. Wenn seine Familie nur verstehen könnte, wie unsagbar richtig sich dieses Gefühl anfühlte...
 

Merthin


 

„Wie ich unsere erste Begegnung als romantisch erachtet hätte?“, fragte Merthin gegen und musste dann leise lachen. „Ein kleiner Romantiker, was?“ Er grinste den anderen an. „Um ehrlich zu sein, habe ich mir über solche Dinge nie Gedanken gemacht“, fuhr er dann nachdenklich fort. „Ich hatte noch kein Bedürfnis nach Romantik. Ich glaube aber, Romantik ist nichts, das man planen kann. Es passiert einfach. Aber einen Überfall, bei dem einige Menschen einfach abgeschlachtet werden, ist sicher nicht sehr romantisch.“ Er lächelte den anderen an. „Vielleicht lässt sich eine romantische Begegnung ja einmal nachholen…“
 

Aaron


 

Vielleicht ließe sich das wirklich... Nur dann wirklich ohne Barbaren, ohne Waffen und ohne Blut. Denn natürlich war das so gar nicht romantisch, Aaron konnte sich da schönere Situationen vorstellen. Aber es war nicht so, dass er eine romantische Situation forcieren wollte, aber er hätte absolut nichts dagegen, ein bisschen in Romantik zu schwelgen, wo er doch jetzt erfahren hatte, wie schön das im Bauch kribbelte. Ein bisschen war es wohl auch Trotz gegenüber seinem Vater. Der würde das niemals gut heißen und Aaron hatte nicht mehr vor, ihm alles Recht zu machen. So gab es ihm einen erneuten Schub positiver Energie genau das zu tun, was er selbst wollte und was dem König gegen den Strich ging. Das funktionierte jedenfalls solange, wie Aaron nicht in direkter Nähe seines Vaters war. Könnte er das auch noch, wenn er Corvo in die Augen blicken würde? Es war eben doch nicht so einfach wie gedacht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Fle
2018-03-16T22:19:14+00:00 16.03.2018 23:19
Ich hoffe es geht bald weiter und vielleicht auch wieder regelmäßiger ❤️
Antwort von:  rotes_pluesch
19.03.2018 22:00
Wir arbeiten weiter daran und ich kann dir sagen, das auch ihr als Leser bald weiter lesen könnt, wie es mit den Beiden weiter geht x3 Da kommt noch so einiges; abenteuerliches und auch viel fürs Herz x3

Hättest du eine Ahnung, eine Idee oder einen Wunsch, wie es weiter verlaufen könnte?^^

Danke für die treue Geduld soweit, es wird sich gelohnt haben ❤️
Antwort von:  Fle
26.03.2018 09:47
Oh Danke für die liebe Antwort :o :3
Ja ich bin echt Fan der Geschichte und solange ihr sagt, dass sie weiter geschrieben wird, ist alles gut! ❤️
Ich lese grade die neusten Kapitel, einen Tipp wie es weiter gehen könnte gebe ich dann dort ab :3
Einen Wunsch? Ohhhh :3 najaaaa, ich mag es halt lieber etwas kräftiger. Vielleicht noch einen neuen Charakter, der dann Aaron auf die pälle rückt :D ihr versteht
Bei Merthin denke ich mir auch die ganze Zeit, jetzt sei mal nicht so nett und nimm ihn dir halt einfach, aber eigentlich ist alles toll so wie es ist und mit jedem Kapitel, freu ich mich dann mehr aufs nächste!
So und nun genug geschrieben, ich will ja noch weiter lesen :D
Lg <3

Antwort von:  rotes_pluesch
26.03.2018 14:41
x3
Das freut uns sehr zu hören und damit gibst du uns viel Motivation und pusht uns positiv, vielen lieben Dank
dafür ❤️

Bezüglich deiner Wünsche will ich natürlich nicht zu viel vorweg nehmen, doch flüstere ich dir mal leise und heimlich, das in einzelnen Situationen für den Verlauf der Geschichte und der Beziehung der Beiden bei uns einiges im Gespräch ist, darunter auch etwas, das deiner Vorstellung ähnlich kommt x3 Also lass dich gern überraschen was da kommen mag x3
Ich teile deine Meinung das es gut so ist wie es ist und das auch Merthin ist, wie er ist. Dadurch, das er wirklich lieb und nett mit Aaron umgeht wird all das, was noch folgen wird, erst möglich. Auch wenn es sicherlich schön zu lesen ist wenn er sich einfach durchgesetzt hätte und Aaron gewiss nicht gelitten hätte, so war das der richtige Weg den Merthin eingeschlagen hat um eine stabile Beziehung aufzubauen, in der in Zukunft wirklich alles möglich wäre. Vielleicht auch etwas forscheres Vorgehen? Lass dich überraschen ❤️

Wir wünschen dir natürlich viel Spaß beim lesen der Neuen und auch zukünftigen Kapitel und hoffen, das sie dir auch weiterhin gefallen werden x3
Ganz liebe Grüße retour <3~


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