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The Princess

von

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Sephiroth stand das Wasser bis zum Hals, die Bürger hatten kaum noch Geld, das sie als Steuern hätten hergeben können.

Der König war verzweifelt, dass es seinem Land so schlecht erging. Irgendwas musste er tun, nur was? Lange überlegte er, blickte auf das Wandgemälde seines geliebten Sohnes und dabei kam ihm endlich die leuchtende Idee.

Eine Hochzeit ins Nachbarkönigreich … diese würde sicherlich seine Sorgen dahingleiten lassen.

Rasch wies er seinen Berater an, dem König des Nachbarlandes einen Brief zu schreiben, schwärmte in diesem vor, wie lieblich seine Tochter sei.

"Aber Herr, sie haben …"

"Das weiß ich selber und jetzt schreib weiter!"

"Jawohl, ganz wie sie wünschen, mein König."
 

Als Genesis den Brief Sephiroths's erhielt und gelesen hatte, war er hellauf begeistert.

Eine Prinzessin von solch edler Herkunft und mit einer solchen Erziehung war genau die richtige Braut für seinen Sohn. Von ihr könnte dieser endlich ein besseres Benehmen lernen und vor allem würden endlich diese Eskapaden aufhören.

"Das ist ja ein sehr glücklicher Zufall...", dachte er laut und veranlasste sofort einige Diener, nach seinem Sohn zu suchen.
 

Genesis seine Diener hatten den Sohn gefunden, dieser war ein total schluderiger Anblick. Offene Knöpfe, zerzaustes Haar und dann noch eingestaubt.

"Wo um alles in der Welt hast du denn nun wieder gesteckt, Reno? Und was ist das für ein ungebührliche Aufzug? Erkläre mir das, wird's bald?", verlangte der Vater vom Sohn zu wissen.
 

"Ach Vater, mach doch nicht gleich die Pferde scheu. Ich habe mich ein bisschen amüsiert, ja? Nichts dabei", zuckte Reno mit den Schultern, und grinste obendrein rotzfrech.

Er war nun wirklich nicht das, was man einen Prinzen nennen konnte. Eher ein Vagabund, wenn man ihn so sah.
 

Genesis konnte wieder nur mit dem Kopf schütteln. "Sohn, du willst mich wohl früh ins Grab bringen, oder wie darf ich diesen Aufzug verstehen? Das ist ja noch schludriger, als vorher! So geht das nicht. Geh los und zieh dir etwas Anständiges an", befahl er seufzend.
 

"Oh Mann… was du immer hast. Ist doch total prima so, weiß nicht, was du zu meckern hast. Aber gut, dann steig ich eben in die spießigen Sachen...", murrte der rothaarige Bengel.

Es passte ihm überhaupt nicht, sich in diesen für ihn unbequemen Fummel, zu zeigen.

"So besser, Vater? Gott, ich sehe aus wie ein Hampelmann!", beschwerte sich Reno lautstark.

"Ja, so ist es besser", gab sein Vater zufrieden zurück.
 

"So mein Sohn, jetzt aber hurtig! Wir kommen sonst noch zu spät zu unserer Audienz und wir wollen die hübsche Prinzessin doch nicht warten lassen." Vergnügt bestieg Genesis sein Pferd und ritt langsam voran.
 

"Auf in die spießige Langeweile…" Murrend stieg er auf sein Pferd und ritt seinem Vater hinterher.
 

Während sein Vater gemütlich auf seinem Pferd den Weg entlang ritt, kämpfte Prinz Reno mit seinem Reittier.

Es schien fast so, als ob das Pferd ihn nicht sonderlich mochte.

Andersherum sah es nicht besser aus.

"Meine Güte, du bist ein Pferd und kein störrischer Esel", schimpfte er.
 

"Reno, das Pferd kann nichts dafür, dass du den Reitunterricht geschwänzt hast", rief König Genesis hinter sich und musst aufpassen, dass er nicht über seinen Sohn laut loslachte, denn dieser bot einen wirklich lustigen Anblick.
 

Der rothaarige König kam schließlich als Erster am Schloss an. "So, hier verbirgt sich also dieses hübsche Kind. Nun, dann werden wir uns dessen mal versichern, nicht wahr, Sohnemann?", fragte er und drehte sich nach Genanntem um, doch der war nirgends zu sehen.

Weit und breit nicht.

"Reno, wo steckst du ungehöriger Bengel denn nun schon wieder?", seufzte Genesis entnervt und ritt ein Stückchen zurück, um zu sehen, ob sein Sohn sich nicht doch nur etwas schwertat.
 

"Woah! Bleib stehen, du dummes Vieh!", rief eine Stimme von irgendwoher, mit dem Rufen ging Hufgetrappel einher und weiteres Gezeter.

Wildes fluchen nicht zu vergessen.
 

Kadaj drehte sich auf das Gefluche hin um, blickte das Pferd, welches ungehindert auf ihn zuraste an und schluckte.

"Hey, du Horst, zähm mal deine Zosse", sprang er letztendlich zur Seite und raffte sich erbost sein Kleid hoch.
 

"Ho, du oller Klepper!", rief der Rothaarige und zog an den Zügeln. Das hatte zur Folge, dass sein Ross sich aufbäumte und ihn schließlich abwarf.

Der Prinz landete genau vor den Füßen der Fremden und auch genau auf der Nase. "Autsch… dieses dumme Pferd…"
 

Kadaj schmunzelte bei dem Segelflug des Rothaarigen, blickte amüsiert zu diesem runter.

"Wie beliebt es, da unten zu liegen?", fragte er gehässig nach und ging einen Schritt dabei zurück.
 

"Wenn sie mich so fragen, Teuerste, recht gut. Die Aussicht ist herrlich...", witzelte der Angesprochene hinauf und rappelte sich langsam wieder auf. "Nur ist es nicht so bequem, wie ich erhoffte."
 

"Aussichten, was denn für eine Aussicht?", hob Kadaj misstrauisch die Augenbraue hoch.
 

"Hübsche Beine, sehr hübsche Beine...", deutete er frech an.

"Und so nen netten Hintern…"

Mit einem Auge schelmisch zwinkernd machte der Prinz mit den Händen eine halbrunde Bewegung.
 

Kadaj blickte empört drein, als er die Worte hörte, schnaufte leicht und stemmte die Hände in die Hüften.

"Sie wissen wohl nicht, wen sie hier vor sich haben, sie Flegel", schimpfte er wie ein Rohrspatz und warf dem Anderen giftige blicke zu.
 

"Ich würde sagen, ne echte Zuckerschnecke", gab der Prinz keck zurück.

Er fand es süß, wie sich sein Gegenüber so unladylike aufregen konnte.
 

"Zuckerschnecke? Ich bin eine Prinzessin!", stapfte Kadaj mit erhobenen Hauptes davon und ließ diesen Dussel von einem Mann einfach sitzen.

Immerhin wartete sein Vater und dann noch dieser ungebetene Besuch.
 

König Genesis hatte unterdessen feststellen müssen, dass sein Sohn nicht weiter zurückgeritten war.

Also begab er sich wieder zurück zum Schloss Sephiroths's und kam dabei am Garten vorbei.

Und wen musste er dort stehen sehen?

Seinen Löcher in die Luft starrenden Sohnemann.

"Hier versteckst du dich also! Trödle nicht weiter herum und komm endlich in den Audienzsaal. Wir bekommen noch Ärger, wenn das noch länger dauert", schalte er ihn, nahm ihn schließlich mit ins Schloss und direkt in den Audienzsaal.
 

Sephiroth wartete geduldig, dennoch sah man ihm an, das er schon leicht gereizt wirkte.

"Da seid ihr ja, Genesis. Habt ihr euch unterwegs verritten oder habt ihr die Zeit vergessen?", fragte der silberhaarige König mit einem Schmunzeln im Gesicht.
 

"Weder noch, Sephiroth. Vielmehr musste mein Sohn eine Lektion im Umgang mit Pferden erfahren. Verzeiht bitte die ungebührlich Verspätung", bat Genesis auf das höflichste und dabei stupste er Reno an, der beim umherblicken Löcher in die Luft starrte.
 

"Ich verzeihe dir das noch mal und das dein Sohn so … na ja, etwas tollpatschig ist, das legt sich sicher noch", nickte der Silberhaarige und schaute auf, als endlich Kadaj zurückkam und sich rasch auf seinen Platz setzte.
 

"Ich hoffe es jeden Tag, dass es sich bessert und gebe mir Mühe ihm die Flausen aus zutreiben", beteuerte Genesis und nahm dann auch Kadaj, oder besser die Prinzessin wahr.

"Oh, wie ich sehe, ist eure Tochter eingetroffen. Ihr habt nicht übertrieben, sie ist eine Schönheit. Seid gegrüßt, Prinzessin!"
 

Kadaj nickte lediglich dem fremden König zu, dann erkannte er den Flegel aus dem Garten und räusperte sich.

"Das Vergnügen liegt ganz auf meiner Seite, aber wenn ich mir ihren Sohn so angucke … der hat ein wirklich albernes Benehmen", erwiderte er dennoch höflichst und lächelte.
 

Dieser schaute jetzt erst mal geradeaus und sah die Prinzessin. Seine Augen weiteten sich und mit einem ungläubigen Ausdruck im Gesicht, schaute er seinen Vater an. "Vater, sag jetzt bloß nicht, dass das da die Prinzessin ist, zu der du mich geschleift hast. Hör mal, das geht nun mal absolut nicht", murmelte Reno Genesis zu, dann fügte er ganz leise hinterher: "Die mag ja ganz nett ausschauen, ist aber ne Zicke!"
 

"Hüte deine Zunge, du ungezogener Bengel. Sie ist bezaubernd und du wirst sie heiraten, haben wir uns verstanden? Ich als dein Vater befehle es dir und du, als mein Sohn, hast gefälligst Gehorsam zu leisten!", knurrte der rote König ihn an.
 

"Ein für alle male, jetzt ist Schluss. Du heiratest und eine bessere Frau findest du nicht. Sei dankbar und zieh bloß ein anderes Gesicht", schalte er Reno nochmal leise, bevor er sich an König Sephiroth wandte.

"Werter Sephiroth, mein Sohn ist sehr erfreut und hochgeehrt, um die Hand eurer Tochter anhalten zu dürfen. Auch mir ist es eine sehr große Ehre und ein Vertrauensbeweis."
 

Sephiroth schüttelte nur seinen Kopf. "Nicht ganz einfach dein Sohn, was?", schmunzelte er leicht amüsiert und tätschelte Kadaj den Kopf, da dieser sich ganz brav gab und lächelte.

Sephiroth schüttelte nur seinen Kopf.
 

"Nicht ganz einfach dein Sohn, was?", schmunzelte er leicht amüsiert und tätschelte Kadaj den Kopf, da dieser sich ganz brav gab und lächelte.
 

"Er ist manchmal ein wenig eigensinnig, aber er hat ein gutes Herz. Ihm fehlt nur eine liebende Frau an seiner Seite, dann ergibt sich alles von alleine", gab er verlegen zur Antwort, hoffte insgeheim, dass es wirklich so sein würde und das König Sephiroth seine Tochter wirklich mit seinem Sohn vermählen würde.
 

"Meine Tochter wird das schon richten, ich vertraue ihr da ganz", nickte Sephiroth bestimmend und drückte dem murrenden Kadaj seine Hand.
 

"Wunderbar! Ich danke dir Sephiroth und auch mein Sohn Reno möchte sich für diese Großzügigkeit bedanken. Nicht wahr, mein Sohn?" Damit knuffte er ihn einmal feste in die Rippen, weil dieser schon wieder mit den Gedanken woanders zu sein schien.
 

Reno zuckte zusammen, verneigte sich dann aber murrend und brachte ein gequältes: "Ich danke euch für diese Erweisung eurer Gunst", hervor.
 

Es passte ihm überhaupt nicht und sein Blick sprach Bände.
 

Kadaj rollte nur mit den Augen, ahnte schon, dass das alles andere als lustig war und gähnte gelangweilt auf.
 

"Vater mir ist langweilig und diese Audienz ödet mich auch nur an", murmelte er leise und blickte ihn an.

"Wenn dir langweilig ist, dann nimm doch Reno gleich mit und zeig ihm ein bisschen das Schloss", schlug sein Vater vor und nickte in Richtung Tür.
 

"Glänzende Idee, Sephiroth. Während die beiden sich ein wenig näher kennenlernen, können wir die Details der Hochzeit abklären. Reno, du gehst mit deiner zukünftigen Braut und leistest ihr Gesellschaft. Das ist ein Befehl." Damit wies er auf die Tür und schritt näher zum anderen König, um unter vier Augen verhandeln zu können.
 

Ach du Schreck… dachte Reno nur.
 

Jetzt muss ich wirklich diese Zicke heiraten?

Na ja, süß ist sie ja schon, aber auch nicht gerade zimperlich.

"Nun gut Prinzessin, zeigt mir bitte euer Schloss", bat er so höflich wie möglich, wenn auch mit Zähneknirschen.
 

Kadaj erhob sich wortlos, stieg die paar Stufen vom Thron runter und reichte Reno gewissenhaft gepflegt die Hand.
 

"Dann folgen Sie mir doch bitte", lächelte er wieder zuckersüß.
 

"Mit größtem Vergnügen, meine Teure", erwiderte er so galant wie selten und nahm die ihm gereichte Hand an.
 

In Gedanken fluchte er lautstark über die Misere, in der er zu stecken schien.
 

Er konnte ja mal höflich sein, na, wenn das nicht ein Wunder war, dann wusste es Kadaj auch nicht, der durch die Tür ging und Reno den Hof und die Stallungen zeigte.
 

Die Stallungen und der Hof beeindruckten Reno, denn im Vergleich zu den Heimischen, waren sie größer und etwas schöner.
 

Er folgte Kadaj weiter und hier und da nickte er in Gedanken.

"Also Prinzessin, hätte nicht gedacht, dass ihr diejenige seid, die ich mal eben heiraten soll", brummte er.

"Wenn ich das geahnt hätte, ich wäre vorher abgehauen…"
 

Kadaj drehte sich abrupt zu Reno um und musterte ihn giftig an.
 

"Meinst du ich will dich heiraten, so einen Dummkopf, der vom Pferd fällt und mich auch noch begafft?"
 

"Nenn mich nicht Dummkopf, du Zicke. Was kann ich denn schon dafür, wenn das Pferd scheut? Abgesehen davon, ich habe nicht gegafft. Gegafft hätte ich, wenn du mehr in der Bluse hättest", gab er frech zurück und streckte die Zunge heraus. "Hab auch besseres zu tun, als zu heiraten, will meinen Spaß und gut ist's."
 

"Och entschuldige, dass ich ein Kleid trage, das alles einengt", murrte Kadaj leise, wusste aber, dass da wirklich nichts war und das machte ihm ein wenig Sorgen.
 

"Schön dann geh und hab deinen Spaß. Hau ab, du Trottel, so einen wie dich, will ich eh nicht haben", keifte er zurück und drehte sich beleidigt weg.
 

"Zicke! Wenn ich jetzt so einfach abhaue, dann haben wir beide nen Problem, denn eines weiß ich, wenn so ne arrangierte Ehe nicht, wie geplant zustande kommt, kann das auch Krieg geben und auf so nen Shit kann ich auch verzichten", schnauzte er und trat einen Stein weg, schaute aber immer mal wieder hin zur Beleidigten und musste sich irgendwie schon wieder eingestehen, dass sie trotz Bockigkeit etwas Besonderes an sich hatte.
 

Kadaj drehte sich erneut um, sah Reno mürrisch an und schnaufte.
 

"Nenn mich nicht zicke, du Rotarschpavian", meckerte er beleidigend zurück und stapfte in den Pferdestall, um sich bei seiner Stute abzuregen.
 

"Lieber nen Rotpavian, als schon aussehen, wie ne alte Oma auf dem Kopf!", trietzte er zurück und lehnte sich an die Stalltür.
 

"Und überhaupt, so wie du meckerst und beleidigst, ähnelst du mehr nem alten Kesselflicker, als einer edlen Prinzessin. Mannsweib!"
 

"Pass bloß auf, was du sagst, du zotteliges Ungeheuer. Glaub mal nicht, dass ich mir alles gefallen lasse", murrte Kadaj weiterhin, streichelte die weiße Stute und blickte Reno garstig dreinblickend an.
 

"Wenn du so schaust, wirst du nur hässlich und früh runzlig...", frotzelte der Wuschelkopf und zog die Nase kraus.
 

Für eine Frau konnte sie ganz schön austeilen und sich richtig mit jemanden anlegen.
 

Kadaj machte einen Schritt vor, stolperte aber, weil er mit diesen Monstern von Schuhen nicht laufen konnte und plumpste gegen Reno.
 

"Ich gebe dir gleich mal hässlich. Schon mal in den Spiegel geschaut, hm?" Er raffte sich rasch wieder auf, strich sein Kleid glatt und ebenso das silbrige Haar.
 

"Ich schaue oft genug in den Spiegel, ich weiß, dass ich klasse ausschaue. Kann mir auch keiner was anderes erzählen und übrigens, da ist eine dicke Spinne auf deiner Schulter."
 

Auf seine linke Schulter deutend, zeigte der Prinz an, wo das Tier bei seinem Gegenüber saß.
 

Kadaj hörte das Wort Spinne, sah, wie diese auf seiner Schulter hockte und sprang entsetzt im Kreis herum.
 

"Iyaaaaaaaaaa...mach die weg, mach die bitte weg... ich hasse Spinnen, die sind eklig und haarig!"
 

"Oh Mann…", seufzte der rote Prinz, schritt zur hopsenden Prinzessin und schnippte die Spinne weit weg.
 

Wegen dem kleinen Ding macht sie nen Aufstand, dachte er.

"So holde Maid, ihr seid nun vor dem widerwärtigen Monstrum gerettet. Jetzt ist die Welt wieder ein Stück besser." Damit verbeugte er sich tief und grinste breit.
 

Kadaj war froh, als das haarige Etwas von seiner Schulter verschwand und blickte Reno wieder ernst an.
 

"Mach dich nicht lustig über mich", murrte er gleich wieder und doch huschte ein Grinsen über sein Gesicht. "Aber wenn dem so ist, dann bedarf es einer Belohnung."
 

"Oh, eine Belohnung als Dank zur Errettung? Das klingt ja schon mal nicht schlecht. Was ist es denn?" Da wurde er ja hellhörig.
 

Was würde die Prinzessin denn nun hervorzaubern?

Garantiert ne deftige Ohrfeige, dachte er, denn da steckt doch ein Trick dahinter.
 

Schmunzelnd trat Kadaj etwas näher auf den Prinzen zu, stellte sich wegen des Größenunterschiedes auf die Zehenspitzen und hauchte ihm leise ins Ohr.
 

"Na ein Kuss, du Depp. So was gehört sich doch, oder nicht?", entfernte er sich wieder leicht, legte jedoch seine Lippen auf die Wange Renos und hauchte ihm rasch ein Küsschen auf.

Schmunzelnd trat Kadaj etwas näher auf den Prinzen zu, stellte sich wegen des Größenunterschiedes auf die Zehenspitzen und hauchte ihm leise ins Ohr.
 

"Na ein Kuss, du Depp. So was gehört sich doch, oder nicht", entfernte er sich wieder leicht, legte jedoch seine Lippen auf die Wange Renos und hauchte ihm rasch ein Küsschen auf.
 

"Hui, das ist ne schöne Belohnung, so lass ich das angehen." Leicht überrascht, dass er so ein Küsschen bekam, legte er den Kopf auf die Seite. "Hm, vielleicht bist du ja doch keine Zicke."
 

"Ich kann auch nett und sehr lieb sein, aber nur wenn man mich nicht ärgert und das hast du … mehr als nur einmal", murmelte Kadaj leise und blickte verlegen zu Boden.
 

"Warst aber auch nicht so nett zu mir. Wenn mich einer trietzt, dann trietz ich zurück. Ich lasse mir nicht alles gefallen", zuckte er nur mit den Schultern und dieses verlegende zu Boden schauen, ließ ihn schmunzeln.
 

"Du hast mir aber unter den Rock geschaut und so was schickt sich für einen Prinzen nicht. Dann hast du noch über meinen Busen gelästert!" Okay den hatte er wirklich nicht, aber das konnte Kadaj jetzt auch wahrlich nicht zugeben.
 

"Das Lästern stimmt, das gebe ich zu. Aber unter den Rock habe ich nicht geschielt, das war erfunden." An der Stelle musste er lachen und erinnerte sich gleich an das erboste Gesicht.
 

Kadaj blinzelte verwirrt.
 

"Dann hast du mich also ein wenig angeflunkert, du Schuft. Na warteee~...", hob er drohend schon einen Heuhaufen an und warf diesen auf Reno.
 

"Wooooh … langsam Prinzessin, so wird das nichts!" Lachend wich er dem Heu aus und schnappte sich einen herumliegenden Lappen.
 

Den knüllte er zusammen und tauchte ihn in die frisch befüllte Tränke, damit er sich mit Wasser vollsaugen konnte.
 

Weit ausholend, warf er nun das klitschnasse Ding in Richtung Kadaj.
 

Der Lappen traf Kadaj mitten im Gesicht, er war von oben bis unten nass und ballte wütend darauf hin seine Hände zu Fäusten.
 

"Bor du Widerling, das bekommst du zurück!" Er schritt dampfend wie eine Lok auf den Rothaarigen zu und prügelte mit dem nassen Lappen auf ihn ein.
 

Reno wunderte sich gehörig über die Kraft seines Gegenübers, schob es aber unter Wut ab.
 

Sich halb unter dem Lappen duckend lachte er ausgelassen und vergnügt.
 

"Prinzessin, ihr habt einen gehörigen Schlag, das muss ich euch lassen. Alle ach …"
 

Da wurde er unterbrochen, da der Lappen ihm genau ins Gesicht klatschte.
 

"… tung …" beendete er den Satz, als der nasse Stofffetzen wieder sein Gesicht verlassen hatte.
 

"Danke, man tut, was man kann", knurrte Kadaj energisch zurück und schlug so lange auf Reno ein, bis dieser ihn anstarrte und seinen Satz beendete.
 

"So nun aber genug herumgealbert, hinterher haste noch ernsthafte Verletzungen und ich darf dich dann verarzten."
 

"So schnell bin ich nicht schwerverletzt, da bedarf es schon einer ordentlichen Schlägerei, da könntet ihr schon meinen Herrn Vater fragen. Der kann Geschichten davon erzählen… und so schlecht wäre die pflegen eigentlich auch nicht…" Letzteres brummelte er nur leise, wollte es nicht laut zugeben.
 

Kadaj schmunzelte der Worte wegen, nickte aber letztendlich Reno sogar zu und ebenso schritt er auf diesen zu.
 

"Eine Prügelei kann ich dir nicht bieten, dafür bin ich mir zu fein", erklärte er sehr gewissenhaft und bracht den Lappen endlich weg.
 

"Euer Vater hätte sicherlich auch etwas dagegen, wenn ihr euch wie ein Straßenbengel prügeln würdet." Obwohl er es sich bildlich vorstellte, wie das Figürchen da vor sich, eine wilde Schlägerei anzettelte und ordentlich austeilte.
 

"Ich genieße eine sehr gute Erziehung und ich will meinen Vater nicht enttäuschen, indem ich mich prügle", nickte Kadaj und blickte Reno leicht schmunzelnd dabei an.
 

Das Schmunzeln konnte er schon deuten und schmollte leicht.
 

Er hatte einfach nur keine Lust, sich anzupassen und brav zu sein.
 

"Nun, das Leben besteht aber auch nicht nur aus höflichem Geplänkel und diplomatischen Dauerverpflichtungen. Ein bisschen Abenteuer, Freiheit ... das lernt man nicht hinter Mauern…"
 

Kadaj legte den Kopf schief und blickte Reno wieder ernst an.
 

"Abenteuer … so, so, und wie sehen diese aus bei dir?", wollte er wissen und lief einige Schritte voraus.
 

"Ich habe mich tagelang in der Gegend herumgetrieben, hab im Wald geschlafen und allerlei Sachen angestellt. Das waren so Kleinigkeiten. Ich habe mich auch schon in ner Höhle verirrt, aber egal, Spaß machte es trotzdem", sprudelte es aus Reno heraus, zählte auch einige Prügeleien auf und was er sonst noch so angestellt hatte.
 

Na gut, manches verschwieg er schon, weil er dann doch der Ansicht war, eine Lady müsse das nicht wissen.
 

Neugierig geworden hörte Kadaj sehr interessiert zu, sog alles mit strahlenden Augen in sich auf und nickte begeistert.
 

"Iioiii~ das klingt ja toll. So was sollten wir mal zusammen machen, das wird sicher ganz lustig."
 

"Ob das aber das richtige Amüsement für eine hochwohlgeborene Prinzessin ist, bezweifle ich und euer Herr Vater würde sicherlich nicht mit der Wimper zucken und mich mitsamt meinem Vater bestrafen."
 

Reno bezweifelte wirklich, ob es wirklich gut für eine Frau war, manches von dem zu tun, was er getan hatte.
 

"Ach was, mein Vater ist nicht so streng wie er sich immer gibt. Der ist froh, wenn ich auch mal Spaß habe", zwinkerte Kadaj frech und seufzte dann aber auf.
 

Es war so gesehen langweilig im Schloss, Abwechslung tat sicher auch mal ganz gut.
 

"Für mich sieht er sehr streng aus. Mein alter Herr ist da ganz anders. Manchmal erscheint er zu weich, doch eigentlich gib er sich Mühe nen guter König zu sein." Schulterzuckend berichtete Reno, wie sein Vater war.
 

So streng war sein Vater nicht, Sephiroth war ein guter König und dachte immer zuerst an sein Volk.
 

"Das ist schön zu hören und so wie es aussieht, verstehen sich ja auch unsere beiden Herren ganz gut."
 

"Sie sind sich auf jeden Fall einig, was die Vermählung angeht", brummte er jetzt wieder und auch wenn ihm die Prinzessin jetzt was sympathischer geworden war, heiraten wollte er sie trotzdem nicht.
 

Nickend schritt Kadaj neben Reno her, war selber nicht gewillt zu heiraten, jedenfalls nicht diesen Prinzen neben sich.
 

"Damit wären die Formalitäten also geklärt, Sephiroth. Jedoch der genaue Termin ist nicht richtig festgelegt. Welchen Tag würdet ihr bevorzugen?" König Genesis wollte nichts dem Zufall in dem Punkt überlassen.
 

Von ihm aus konnte es auch schon übermorgen sein.
 

Er wollte nur das Beste für alle Beteiligten und eine Frau für seinen Sohn, die ihm zeigte, wo der Hase langlief.
 

"So schnell wie möglich, also würde ich auch so was wie Übermorgen in Betracht ziehen", nickte Sephiroth erhaben, war derselben Meinung, wie sein alter Freund und verlangte schon nach dem Hofschneider für das entsprechende Brautkleid.
 

"Übermorgen passt perfekt, mein Lieber, das wird ein rauschendes Fest", nickte Genesis und war der Ansicht, sein lieber Freund könne scheinbar Gedanken lesen.
 

Während der Hofschneider gerufen wurde, ließ er selbst nach seinem Sohn schicken und der Prinzessin gleich dazu.
 

Sie sollten die frohe Kunde gleich erfahren.
 

Kadaj war etwas verwirrt, als einer der Diener sie beide rufen ließ, meinte, es sei dringend und sie sollten sich doch unverzüglich zu den Königen begeben.
 

Etwas widerwillig folgte Kadaj dieser Bitte, betrat den Thronsaal und blickte beide nur fragend an.
 

Reno trabte hinterher und hatte schon ein ungutes Gefühl.
 

"Prinzessin, ich habe das dumpfe Gefühl, es erwartet uns eine böse Überraschung...", raunte er Kadaj zu und fühlte sich bestätigt, als er das Gesicht seines Vaters sah.
 

Das Gesicht, das mit einem strahlenden Lächeln genau in seine Richtung blickte.
 

Kurz zuckte Kadaj wegen der leise und vor allem der geraunten Stimme zusammen, lächelte schief und versuchte sich nichts anmerken zu lassen.
 

"Das Gefühl hab ich leider auch", nuschelte er leise und betrachtete aufmerksam weiter seinen Vater.
 

"Mein lieber Sohn ...", setzte der rote König an.
 

"Ich habe dir eine gute Nachricht zu unterbreiten. Du und die liebreizende Prinzessin Kadischa, werdet übermorgen in der kleinen, aber schönen Schlosskapelle dieses Hauses getraut werden. Die Vorbereitungen laufen bereits und das Volk ist ebenso eingeladen, wie der Adel. Das wird ein Freudentag!"
 

Über das ganze Gesicht strahlend verkündete er und nickte dem silbernen König zu.
 

Reno stand fassungslos da, die Augen weit aufgerissen, der Mund offen und bleich wie eine Wand.
 

"Übermorgen?"
 

Er hoffte sich in einem schlechten Traum zu wähnen oder zumindest sich verhört zu haben.
 

Kadaj wäre am liebsten geflüchtet, das konnte doch nicht wahr sein und dann gleich übermorgen! Konnte es noch schlimmer kommen?
 

Etwas ratlos sah er seinen Vater an, doch dieser nickte und schmunzelte nur, hatte alles schon unter Dach und Fach und ließ sich wohl auch nicht mehr umstimmen.

Kadaj wäre am liebsten geflüchtet, das konnte doch nicht wahr sein und dann gleich übermorgen!
 

Konnte es noch schlimmer kommen?

Etwas ratlos sah er seinen Vater an, doch dieser nickte und schmunzelte nur, hatte alles schon unter Dach und Fach und ließ sich wohl auch nicht mehr umstimmen.
 

Genesis lächelte auch über das ganz Gesicht.

Für ihn lief alles bestens. Hochzeit unter Dach und fach, Söhnchen unter der Haube, tolle Schwiegertochter und ein vergrößertes Reich.

Besser konnte es nicht sein.

"Ja, übermorgen läuten die Glocken und wir sind dann eine große und glückliche Familie…"
 

"Ich will den aber nicht heiraten. Der stinkt und außerdem hat der keine Manieren", meckerte Kadaj bei seinem Vater, stieß aber dabei nur auf taube Ohren und einen grimmigen blick.

"Schluss jetzt, ich konnte mir meine Frau auch nicht aussuchen!"
 

"Und ich habe keine Lust, eine zu heiraten, die zetert und keift, wie tausend alte Waschweiber! Und dann noch so…"
 

Flachbrüstig ist, wollte er sagen, verkniff es sich dann doch und setzte fort.

"… zänkisch veranlagt ist und nebenbei, ich stinke kein Stück, zumindest nicht, wenn ich nicht mit Heu beworfen wurde", muckierte Reno auf und auch Genesis ließ sich nicht erweichen.
 

"Du heiratest sie und keine Widerrede mehr. Das ist nun mal so, in der Jugend. Deine Mutter konnte auch zänkisch sein und sehr stolz. Aber sie war eine wunderbare Königin und Mutter und nun ist es genug." Mit diesen Worten brachte er den Aufmüpfigen zum Schweigen.
 

"Waschweib, hast du mich gerade ein WASCHWEIB genannt?", kreischte Kadaj ganz unladylike und war schon kurz davor Reno eins überzubraten.

"Du blöder Hund, das eine sag ich dir. Ich werde sicher nicht die Mutter deiner Kinder, eher lass ich mich zunähen!", schnaufte er trotz, dass er wusste, dass das ohnehin nicht ging.
 

"Prima, dann mach doch! Wenn die auch so Gewitterziegen werden würden, dann würde ich zusehen, dass ich Land gewinne und wenn ich an das andere Ende der Welt müsste", blaffte der beleidigte Rotschopf zurück.

Auf so einen Stress hatte er erst recht keine Lust.
 

Jetzt reichte es.

Kadaj stapfte wütend und tobend wie ein Orkan auf den Rothaarigen zu.

Mit dem Besen der Magd, die neben ihm stand, rannte er Reno hinterher, haute ihm diesen, wann immer er ihn erwischte, über den Schädel.
 

"Hey, du Hexe, das tut weh!", rief er im Rennen und versuchte Kadaj abzuhängen.

Kreuz und quer ging es durch den Audienzsaal, dann in den Flur, von da aus in den Hof.

So schnell der Prinz auch war, Kadaj kam gut hinterher.

Schließlich spurtete er auf das Dach einer Stallung und verschnaufte dort kurz.
 

Kadaj wurde nur noch rasender, die Worte stachelten ihn gerade zu an und er jagte Reno quer durch das Schloss.

"Das ist mir wurst, ob das weh tut… deine Beleidigungen tun auch weh, du gemeiner Hund … du alter Zottel!"
 

Vom Dach aus rief Reno herab: "Dann bin ich eben ein Hund und ein Zottel. Mir doch egal! Aber ich habe beim besten Willen nicht vor, euch übermorgen zu ehelichen. Abgesehen davon, kenne ich euch auch kaum, das finde ich auch nicht klasse."

Damit hockte er sich im Schneidersitz vor die Dachkante und lugte hinunter. Er hatte auch nicht vor, sich weiter von einer hysterischen Kuh verprügeln zu lassen.
 

"Komm runter, du feiger Hund", schrie Kadaj hinauf und fuchtelte wild mit dem Besen in der Hand herum.

"Und glaube mir, sei froh, dass du mich nicht kennst. Ich bin keine gewöhnliche Prinzessin und das wirst du Depp schon noch merken!", keifte und zischte er dem Rothaarigen entgegen.
 

"Das merk ich jetzt schon. Du bist aufbrausend und absolut nicht ladylike und ich bleib, wo ich bin. Bin doch nicht total bescheuert und lass mich von dir hier mit nem dämlichen Besen erschlagen!", bellte er von oben.

Keine normale Prinzessin, das sehe ich schon, dachte er sauer, eine Furie bist du, ne ganz schön gemeine.
 

"Dann verschimmle doch da oben", rümpfte Kadaj seine Nase, drehte sich um, nahm den Besen mit und ließ den Zottel einfach oben auf dem Dach sitzen.
 

Der wartete, bis Kadaj weit genug weg war und kletterte dann von seinem Platz herunter und schlich sich um den Stall herum.

"He he he he he...", kicherte er leise und dachte, dass er nun schnell Land gewinnen sollte.

Also versuchte er sich nun durch den Garten einen Weg zu bahnen.

"Wenn ich es bis zur Mauer schaffe und über sie drüber hinweg bin, dann kriegt mich keine mehr so schnell...", murmelte Reno zu sich selbst und steuerte auf die große Mauer zu.
 

Bei einem seltsamen Geräusch hielt er kurz inne und sah sich um und dann sah er die herannahenden Bulldoggen. "Ach du heilige…"

Weiter kam er nicht, sondern rannte lieber wieder los.

So schnell ihn seine Füße noch zu tragen vermochten, spurtete er zu einem Baum und entkam nur knapp den zuschnappenden Kiefern.

Aber wirklich nur knapp, denn einer der Hunde erwischte sein Hosenbein und riss es in Fetzen.

Dem Bein selbst war zum Glück nicht geschehen, allerdings hockte er nun wie eine rote Katze auf einem dicken Ast und kam nicht runter.

Über die Mauer schon gar nicht, denn diese war dazu zu weit entfernt.
 

Lachend besah sich Kadaj von Weitem das Schauspiel, trat dann aber unter den Baum und blickte Reno gehässig grinsend an.

"Und wie ist die Luft da oben? Soll ich dich da oben lassen oder dir herunterhelfen?"
 

"Ach, an und für sich, ist die Luft nicht übel. Nur die Geräuschkulisse stört ein wenig den Gesamteindruck", versuchte der Prinz frech zurückzugeben, sah dabei aber auf die knurrenden und schnappenden Hund und schluckte ein paar mal.

"Aber wenn ich es mir recht überlege, würde ich schon gern wieder von dem Baum hier herunter. Mag ja ein schräger Vogel sein, aber mit Sicherheit keiner, der Nester bauen kann…"
 

"Soll ich dir helfen? Ich kann die Hunde eben wegsperren oder ich lasse sie mal an dir schnuppern, vielleicht mögen sie dich ja!", witzelte Kadaj weiterhin und blickte abwartend wieder nach oben zu Reno.
 

"Sie scheinen mich ja bereits zum Fressen gern zu haben...", grinste er von oben schief und deutete auf sein Hosenbein.

Die Hälfte fehlte und lag genau zwischen den Bulldoggen, um ganz genau zu sein, bei der größten von ihnen.

"Mir wäre es lieber, sie würden sich etwas weiter weg befinden. Nicht, dass sie mich noch vor lauter Freude auffressen…"
 

Kadaj seufzte leise, beugte sich zu seinen Hunden und gab ihnen durch ein Zeichen zu verstehen, dass sie sich zurückzuziehen hatten.

Noch mal bellend taten sie das auch und Kadaj blickte wieder rauf zu Reno. "So jetzt kannst'e herunterkommen."
 

Reno ließ sich auch nicht lange bitten und sprang vom Baum herunter.

Dabei riss er sich auch einen Teil der Jacke auf, jedoch störte es ihn kein Stück, vielmehr empfand er es als Verbesserung, denn diesen Anzug mochte er überhaupt nicht.

"Verbindlichsten Dank, meine Teuerste. Dafür werde ich mich gern erkenntlich zeigen...", sprach er und machte eine ungewohnt höfliche Verbeugung.
 

Kadaj blickte erst verwirrt, dann wieder skeptisch.

"Du willst dich erkenntlich zeigen? Wie willst du das denn machen?", wollte er von dem Rothaarigen wissen und musste aber dennoch über dessen Art leise kichern.
 

"Auf meine ganz eigene Art und Weise."

Und ohne weitere Fragen oder Worte abzuwarten, trat der rote Wildfang auf die Prinzessin zu, beugte sich runter und küsste sie frech und kurz auf die Lippen.

Danach trat er wieder einen Schritt zurück und grinste breit und schelmisch.
 

Kadaj riss beim kurzzeitigen Berühren ihrer beider Lippen die Augen auf, starrte den Anderen nur an und wirkte völlig überfordert.

Sein erster Kuss, dann noch von einem Mann, einem, den er nicht mal mochte.

Ein Mann hatte ihn geküsst, halte es durch seine Gedankengänge und er fasste sich unwillkürlich an die Lippen.
 

"Aber das wird bestimmt nicht zur Gewohnheit, damit das schon mal klar ist", stellte Prinz Rotschopf klar, doch die Reaktion seines Gegenübers, das Berühren der Lippen mit den Fingerspitzen, ließ sein noch bestehendes Grinsen noch viel breiter werden.

"Hui!", schnalzte er.

"Da hab ich doch tatsächlich den ersten Kuss geraubt, wie mir scheint."
 

Leise murrte und grummelte Kadaj wieder auf den letzten Satz hin und blickte Reno garstig an.

"Ja und, dann war es eben mein erster Kuss. Kann dir doch egal sein!"
 

"Nein, kann es nicht", flötete dieser. "So bin ich mal der Erste gewesen, der da war und das gefällt mir außerordentlich."

So feixte er noch ein wenig herum, achtete aber darauf, dass die Hunde nicht gleich wieder angerannt kamen. Mit ihren Kiefern wollte er sich nicht anlegen, beim besten Willen nicht

und obwohl sein Gegenüber ihn garstig anblickte, erschien dem Prinzen das nur halb so schlimm.
 

Kadaj schmollte auch weiterhin, verschränkte die Arme vor der Brust und gab ein "Püühhh~" von sich, das sich gewaschen hatte.

So ein Blödmann von einem Prinzen, der hatte sie doch nicht alle.
 

Vom Fenster des Audienzsaales hatte König Genesis alles beobachten können und lachte doch recht amüsiert auf.

"Deine Tochter hat wahrlich Feuer, mein Lieber. Ganz unbestreitbar dein Fleisch und Blut." Damit stupste er König Sephiroth an und grinste.
 

Sephiroth besah sich das Ganze mit skeptischen Blicken.

"Nun ja, sie kommt aber dennoch mehr nach der Mutter. Sie hat mich auch damals durch den Garten gejagt und mir den Besen über den Schädel gezogen", lachte er nun doch und geriet ins Schwelgen von Erinnerungen.
 

"Seine Mutter hatte mich anfangs immer mit nassen Lappen beworfen", lachte Genesis bei dieser Erinnerung. "Manchmal auch mit einem kleinen Ball, den sie stets mit sich führte, aber sie war so eine liebe Frau."
 

"Oja, das war meine auch, aber es war Liebe auf den ersten Blick, und zwar bei beiden", nickte Sephiroth erhaben, blickte weiter raus in den Garten und seufzte schließlich.

"Ich hoffe nur, dass sich die beiden auch so vertragen."
 

"Sie werden sich bestimmt noch vertragen. Weißt du, mein Sohn mag ja ein unmöglicher Lümmel sein, aber er hat doch ein gutes Herz. Wie seine Mutter auch. Er wird deine Tochter bestimmt nicht verletzen", lobte der rote König seinen Sohn und nickte dabei immer bestätigend.
 

Sephiroth sah auf, blickte seinen alten Freund von der Seite her an und wieder verließ seine Lippen ein tiefer Seufzer.

"Ich hoffe, du behältst damit Recht. Allerdings muss ich gestehen, dass meine Tochter nicht in der Lage ist, Kinder zu gebären."
 

"Wie?" Verdattert schaute der Rote den Silbernen an.

"Oh ha ... na das kann ja heiter werden, wenn es um die Nachfolge geht...", äußerte er seine Sorge und seufzte auch.

Wenn es keinen Erben geben sollte, wer würde dann das Reich später übernehmen?

Wer es verteidigen und für Frieden sorgen?

Diese Fragen geisterten nun in seinem Kopf umher.
 

"Wir wissen es seit ihrer Geburt. Sie spricht auch nicht darüber, weil es ihr peinlich ist. Kann ich aber auch nachvollziehen, eine Frau, noch dazu eine Prinzessin die keine Kinder gebären kann, so eine will so gut wie niemand", erzählte Sephiroth leise weiter.
 

"Kommt Zeit, kommt Rat. Sie ist ja trotzdem ein sehr anmutiges Wesen, sie hat es nicht verdient, allein zu sein. Und vielleicht hat es auch seines Gutes. Wer weiß, ob mein Sohn ein Kind erziehen könnte? Er ist nicht dumm, oh nein, aber manchmal ist er noch zu verspielt...", nuschelte der geplagte König und sah weiter auf das unten tobende Schauspiel.
 

Sephiroth lauschte angespannt den Worten seines Freundes, verfolgte dessen Blicke in den Garten.

"Du wirst recht haben und so gesehen ist es ja auch ganz nett. Es ist zwar für die Thronfolge beschwerlich, aber es ist nicht zu ändern."
 

"Nun wollen wir mal aufhören, Trübsal zu blasen. Freuen wir uns lieber auf das kommende Fest und darauf, dass wir nun nicht nur gute Freunde, sondern auch Verwandte sein werden." Und mit einem Lächeln klopfte Genesis seinem Freund auf den Rücken.
 

"Ja, du hast recht", straffte Sephiroth wieder die Schultern, nahm seine gewohnte Haltung an und schmunzelte zufrieden Genesis an.
 

"Und als Verwandte halten wir sowieso noch fester zusammen, als ohnehin schon. Nicht wahr? Ach, wie ich mich schon auf das Fest freue…" Träumerisch lehnte er sich ein bisschen zum Fenster hinaus.

Nur so weit, dass er die Sonnenstrahlen abbekam und sein rotes Haar schön im Licht glänzte.
 

"Ich glaube, wir werden beobachtet", murrte Kadaj beim Erblicken der roten Haare, stellte sich daher lieber unter die dichte Birke und hoffte nicht weiter gesehen zu werden.
 

Reno schaute hoch zum Fenster und wusste logisch sofort, wer da spionierte.

"Ach nee, mein Vater muss ausgerechnet so neugierig sein...", brummte er und suchte auch unter dem Baum Deckung.
 

"Nun komm halt her und glotze nicht noch blöde zurück", zog Kadaj Reno uns sanft zu sich unter den Baum.
 

Dieser stolperte halb rückwärts durch das Ziehen und verlor das Gleichgewicht.

Im Fall versuchte er sich an Kadaj festzuhalten und den Sturz zu verhindern.

Doch gelang dies nicht und er riss diesen eher mit sich.

Unsanft prallte der rote Prinz mit dem Rücken auf den Boden und die Prinzessin hing nun genau über ihm.
 

Kadaj blinzelte erschrocken, als er so auf dem Rothaarigen lag, schaute diesen leicht verlegen an und versuchte sich in dem pompösen Kleid rasch zu erheben.
 

Weil das aber nicht so einfach war, musste der Rothaarige erst prusten, dann kichern und schließlich lachen.

Es sah lustig aus, wie sich die auf ihm liegende Prinzessin abmühte, auf die Füße zu kommen, jedoch dabei immer wieder auf den Saum des Kleides trat.

"Warum zieht ihr nicht ein bisschen den Rock höher und versucht es dann erneut?", gluckste er.

"Ihr tretet auch laufend auf den Saum, so kann das nichts werden."
 

"Hör auf mich belehren zu wollen", schnaufte Kadaj, zerriss sich beim nächsten Versuch den Saum und das Kleid hing schief und ein wenig in Fetzen an ihm herunter.

"Hör auf mich belehren zu wollen", schnaufte Kadaj, zerriss sich beim nächsten Versuch den Saum und das Kleid hing schief und ein wenig in Fetzen an ihm herunter.
 

"Oh… jetzt ist es hin…" Mit einer Mischung aus leichter Bestürzung und Interesse, betrachtete der noch halb liegende Rotschopf zur silbrigen Schönen, denn jetzt, wo das Kleid so schief hing, konnte er mehr von ihrer schlanken und zierlich anmutenden Figur sehen.
 

So schlank und doch recht kräftig, grübelte er nach.
 

Sie musste scheinbar ein bisschen sportlich sein.
 

Kadaj murrte erneut, drehte sich schmollend weg und gab wieder sein "Püh" von sich, ehe er einen Schritt machte.
 

"Das ist gar nicht lustig, immerhin ist das deine Schuld."
 

"Pffffff ... na und?", zuckte Reno mit den Schultern und legte dann den Kopf schräg. "Äh, werte Prinzessin… an eurer Stelle, würde ich jetzt nicht noch weiter gehen."
 

Kurz überlegte er, wie er es am besten ausdrücken sollte.
 

"Wenn ihr weitergeht, wird euch etwas kühl am unteren Rücken… ähm, ihr werdet dann etwas gelichtet sein."
 

Gelichtet, was sollte das denn jetzt werden? Stocksauer blickte Kadaj den Prinzen an und dachte gar nicht daran, auf diesen zu hören.
 

"Lass mich bloß in Ruhe! "Er schritt mit erhobenem Kopf davon.
 

Ein gut hörbares "Ratsch" ertönte und schon hing der Rock des Kleides weit herunter. Kadajs's Unterwäsche war nun halb sichtbar.
 

Prinz Rotschopf hob wieder an etwas zu sagen. "Prinzessin… man kann fast alles sehen…"
 

"Iyaaaaaaaaaaa …" Sofort bedeckte Kadaj kreischend seine Blöße, errötete stark und versuchte seine Kleider wieder einigermaßen hochzuraffen.
 

"Nun glotze mich nicht so an, das ist peinlich", schimpfte er weiter, nahm aber dann die Beine in die Hand und rannte, so schnell er konnte, wieder ins Schloss zurück.
 

"Da bin ich jetzt aber nicht Schuld dran…" Langsam trabte er hinterher ins Schloss und hoffte mal, nicht als totaler Wüstling dazustehen.
 

"Lass mich verdammt noch mal in Ruhe und verschwinde endlich." Kadaj rannte immer noch schimpfend durch den langen Flur, dann die Treppen rauf und hurtig in sein Zimmer.
 

"Hey, du hast ja nicht gehört und musstest laufen. Selber schuld!", rief er hinterher und fügte hinzu: "Hätte dich tragen können, wenn du lieb gebeten hättest, aber du bist gelaufen, warst zickig und das hast du nun davon."
 

Lässig lehnte er sich an die Wand und verschränkte die Arme.
 

Kadaj antwortete nicht, riss stattdessen die schwere Holztür auf und warf Reno einen seiner Schuhe vor den Kopf.
 

"Ich kann selbst laufen, man braucht mich nicht zu tragen. Und lieb darum bitten tu ich erst recht nicht!"
 

Wieder flog ein Schuh, dann ein weiterer und schließlich knallte er die Tür wieder zu.
 

Dem Schuhhagel konnte er kaum ausweichen.
 

Mit lautem "Aua!" beschwerte er sich, wenn er genau am Kopf getroffen wurde.
 

"Schuhe zu werfen ist unfair! Na warte!"
 

Damit rüttelte Reno an der Türe und bollerte dagegen.
 

Er wollte ihr die Galoschen zurück um die Ohren werfen oder die Dinger zumindest quer durch den Raum pfeffern.
 

Frauen schlagen kam nicht infrage.
 

Kadaj hörte, dass Reno vor der Tür stand, rasch zog er sich daher um und riss die Tür erneut auf.
 

"Was willst du denn noch hier, spannst du schon wieder, du Schuft?"
 

Mit einem Schwung kamen zuerst die Schuhe in den Raum zurückgeflogen und dann der Rothaarig hinterher.
 

Die Tür fiel ins Schloss und der freche Kerl von einem Prinzen lehnte sich gegen sie. "So, zuerst einmal, ich spanne nicht, okay? Dann noch, was sollte das mit den Schuhen, hm? Das war ja schon gemeingefährlich! Stell dir mal vor, du hättest mich oder jemand anderem damit unglücklich im Gesicht erwischt! Das hätte buchstäblich ins Auge gehen können und was ich will, is klar. Ne Entschuldigung wegen dem Schuhbombardement und eins sag ich dir Prinzessin, brauchst'e nicht versuchen dich drumherum zu mogeln. Das zieht nicht." Damit verschränkte er die Arme und zog ein Gesicht, das fast schon zu komisch war, um böse auszusehen.
 

Kadaj hörte Reno zwar zu, sah, wie die Schuhe durch sein Zimmer flogen und doch machte er sich daran, die Haare zu kämen – tat so, als hätte er ihn nicht gehört.
 

"Hmmm~ seltsam~ ich glaube hier spuckt es", schüttelte er den Kopf, machte sich die Haare weiter und blickte neutral in den Spiegel.
 

Von wegen spuken, Fräulein, dachte der Prinz und bewegte sich keinen Millimeter von der Tür. Ich kann warten.
 

Nach einiger Zeit ignorierte sie ihn immer noch und da ihm langsam ein bisschen langweilig wurde, setzte er sich hin, schaute an die Decke des Raumes und gähnte. Danach stand er auf, schloss einfach ab und nahm den Schlüssel so lange zu sich in die Tasche.
 

Dann erkundete er das etwas Frauen-untypische Zimmer.
 

Ab und zu schaute er zu Kadaj hinüber, was dieser tat, aber da er noch immer so tat, als würde Reno nicht existieren, setzte sich dieser schließlich einfach auf dessen Bett und ließ sich nach hinten kippen.
 

Durch seinen Spiegel sah Kadaj alles, dennoch störte es ihn nicht.
 

Erst, als Reno sich auf sein Bett setzte und hinten überkippte, stand er gemächlich auf, drehte sich um und schritt auf ihn zu.
 

"Was soll das, geh gefälligst aus meinem Bett, oder ich lass dich hier herauswerfen!"
 

"Oho, plötzlich wurde also der Geist sichtbar? Interessant", grinste Reno frech und streckte sich zunächst gemütlich aus. "Ich geh erst hier runter, wenn sich das werte Fräulein Prinzessin für den Schuhangriff entschuldigt. Mademoiselle hätte auch etwas anderes werfen können. Ein Kissen zum Beispiel."
 

Damit drehte er sich zur Seite, nahm eines der kleinen Kissen am Kopfende und knautschte es zusammen.
 

"Ich werfe gleich ne Blumenvase", drohte Kadaj empört an, drehte sich schon zu dieser um und nahm sie in die Hand.
 

Im Leben würde er sich nicht entschuldigen, eher würde die Hölle zufrieren.
 

"Wage es nicht, die zu werfen! Damenhaft ist der auch nicht gerade", beschwerte sich der Prinz und nahm das Kissen schon mal als Schutzschild hoch.
 

"Und im Bett einer Dame zu lümmeln ist ebenfalls kein Benehmen für einen Prinzen", schnarrte Kadaj gehässig zurück, stellte die Vase dann aber wieder hin und schritt ins anliegende Badezimmer.
 

"Ihr vergesst etwas, my Lady. Da wir übermorgen heiraten müssen, wird es danach keine getrennten Betten mehr geben und ich sehe nicht ein, weshalb ich auf dem Fußboden nächtigen sollte", rief er nach und legte sich dann auf das Kissen.
 

Hm, riecht nicht schlecht… kam's ihm in den Sinn, nicht so übertrieben parfümiert und weicher als anderswo.
 

Kadaj streckte den Kopf aus der Tür und funkelte Reno bösartig an.
 

"Solang du auf deiner Seite bleibst und die Finger bei dir behältst, ist mir das egal!"
 

"Ich meine Finger bei mir behalten? Das gebe ich gerne zurück. Wehe Mademoiselle kommt bei Gewitter oder frösteln herüber. Das muss ich mir auch nicht gefallen lassen." Patzig und sauer schleuderte er die Worte Richtung Badezimmer.
 

So weit kam's noch, dass er sich alleine nur Vorschriften beugen sollte.
 

"Keine Sorge, ich fröstle nachts nicht und Gewitter ist nun wirklich kein Grund zum Kuscheln. Aja, du wirst nachts gefälligst was anziehen und wage es dir ja nicht, mich nachts zu betatschen!" Ein regelrechtes Wortgefecht entstand, dann schritt Kadaj aus dem Bad und wütend durch den Geheimgang.
 

"Ich betatsche dich bestimmt nicht, Hühnerbrust! Da gibt es ja nichts, wo sich's tatschen lohnt!", brüllte er laut hinterher und warf das Kissen wütend auf das Bett.
 

Musste er sich so was bieten lassen?
 

Mein Vater hat den Verstand verloren. So eine garstige Hexe soll ich ehelichen?, dachte er stinksauer und stand auf.
 

Nie und nimmer…
 

Kadaj reagierte nicht mehr auf die wüste Beschimpfung, er steuerte direkt den Thronsaal an und fauchte seinen Vater an.
 

"Ich will diesen Blödmann nicht ehelichen. Der nervt nur und stinkt wie ein Iltis."
 

Genesis war überrascht, woher die Prinzessin auf einmal kam.
 

Dann bemerkte er den Gang und konnte einen Teil der Stimme seines Sohnes hören. Er benahm sich daneben und das ließ die Scham und Zornesröte gleichermaßen in ihm aufsteigen.
 

"Verzeiht Prinzessin, er ist manchmal ein Klotz. Ein grober, doch ich garantiere euch, er wird euch nicht verletzen wollen. Alles, was ihm wirklich fehlt, ist eine liebe Frau", sprach er und dachte dabei, wenn seine Mutter doch nur nicht so früh gestorben wäre, wäre er sicher ein braver Junge geworden.
 

Eine liebe Frau?
 

Kadaj dachte sich verhört zu haben, blickte seinen Schwiegervater in Spee zornig an und stemmte die Hände in die Hüften.
 

"Ich bin aber keine liebe Frau und ich will auch keine sein!"
 

"Verzeiht, ich wollte euch nicht verärgern. Aber ich bewundere euer Temperament. Ihr werdet ihm ordentlich Feuer geben, das sehe ich. Das wird ihm nicht schaden." Beschwichtigend lächelte der rote König und wollte Kadaj wieder etwas versöhnlich stimmen.
 

"Feuer, ganz sicher nicht. Dem gehört mal ordentlich in den Hintern getreten, mehr bedarf es ihm nicht und so was Dummes soll mein Mann werden, na danke auch. Ich bin gestraft bis ans Lebensende", regte sich Kadaj weiterhin auf, wollte sich auch gar nicht beruhigen und am liebsten hätte er sich die Kugel gegeben.
 

"Na na na… ich spreche da aus Erfahrung, wenn ich sage, er ist nicht so dumm, wie es den Anschein hat. Er hat nur leider viel zu selten Lust dazu, etwas Vernünftiges zu sagen oder zu tun. Meine Teuerste, es könnte wirklich schlimmer kommen." Leicht nach Unterstützung suchend, blickte nun Genesis zu Sephiroth hinüber.
 

Dieser würde bestimmt wissen, was er mit schlimmer meinte.
 

Sephiroth war es langsam leid, er stand langsam von seinem Thron auf und schritt aus seinen Sohn zu.
 

"Du wirst das tun, was von dir verlangt wird. Heutzutage kannst du froh sein, einen so gutaussehenden Prinzen zu bekommen. Der aus dem nördlichen Nachbarland ist um einiges dicker und auch hässlicher. Ich denke also, du hast einen wahrlich guten Fang gemacht. Also beschwere dich nicht!"
 

Der Prinz aus dem nördlichen Nachbarland, den kannte Genesis auch nur zu gut und dick war das passende Wort, genau wie hässlich.
 

Er schüttelte sich bei dem Gedanken, diesen bei Besuchen hier sehen zu müssen.
 

"Bitte, erinnere mich nicht daran", bat er dann den silbernen König.
 

Sephiroth blickte Genesis verwirrt an, nickte dann aber und wandte sich wieder Kadaj zu, welcher sich per-du nicht erweichen lassen wollte. "Ich mag trotzdem nicht heiraten, da hat man überhaupt keine Freiheiten mehr."
 

Es gibt wesentlich schlimmeres, dachte der Rothaarige und seufzte leise.
 

Er wunderte sich, warum sein Sohn noch nicht hier in den Saal gekommen war.
 

Was trieb der Bengel nur wieder?
 

"Sephiroth, verzeiht mir, aber ich werde eben nach meinem Sohn sehen. Er ist mir zu lange weg."
 

Damit ging er in Richtung des noch offen stehenden Ganges und suchte nach Reno.
 

"Schluss aus, du wirst heiraten und damit basta", erhob Sephiroth etwas lauter seine Stimme, duldetet keine Widerworte mehr und ließ Kadaj schließlich auch aus dem Saal entfernen.
 

Genesis schaute derweil nach, was sein Sohn tat und was musste er sehen?
 

Er war doch tatsächlich auf dem Bett eingedöst.
 

Knuddelte noch die Decke und sah so aus, als wollte er noch sabbern.
 

"Das ist doch jetzt nicht wahr… aufwachen Reno!"
 

Er rüttelte an ihm herum.
 

"Das schickt sich gar nicht!"
 

Kadaj wurde in sein Zimmer gebracht und was er da sah, gefiel ihm überhaupt nicht.
 

"Iyaaaaaaaaaaaa … das Vieh sabbert meine Decke an!"
 

Sofort entriss er diese Reno, schaute ihn garstig an und puffte ihm eines der Daunenkissen auf den Kopf.
 

"Hm was?"
 

Durch das Wegreißen der Decke und dem Schlag mit dem Kissen blinzelte der Prinz und hob den Kopf.
 

"Was kreischst denn so wie eine rostige Türe?"
 

Dann sah er Kadajs's böses und garstiges Gesicht oder vielmehr den Ausdruck. "Woooooh!"
 

Flink wie ein Wiesel sprang er auf sie andere Bettseite und sah ziemlich zerknautscht aus.
 

"Raus aus meinem Bett. Schlaf gefälligst drunter", schnarrte Kadaj weiter, nahm sich erneut das Kissen und wechselte auf die andere Seite zu Reno.
 

"Ich denk nicht dran! Unten drunter schlafe ich bestimmt nicht. Nee, kannst du vergessen, Prinzessin. Ich bin absolut kein Hund."
 

Und wieder flitzte er über das Bett hinüber, auch wenn es nur ein Kissen war, auf so eine Prügelei hatte er keine Lust.
 

"Junge, wie benimmst du dich nur wieder? Unmöglich!", schimpfte nun auch Genesis, und versuchte den wild herum-wuselnden Prinzen zu stoppen.
 

Kadaj tobte, er stieg selbst auf sein Bett, jedoch zog er seine Schuhe aus.
 

"Jetzt reicht es mir aber mit dir!"
 

Er kochte bereits, packte Reno am unteren Teil seiner Haare und zog ihn an diesen zurück.
 

"Hier geblieben, du Schuft. So langsam reicht es mir!"
 

"AAAAAUUUUUAAA!", schrie dieser auf. "Nicht dran reißen! Ich mach das auch nicht. Kann es aber gerne machen, wenn ihr so wollt."
 

Nach den silbernen Haaren greifend, wollte er ihr zeigen, dass er konnte, was sie konnte.
 

"Lass das mein Sohn, sonst erlebst du dein blaues Wunder." Damit schlug Genesis ihm auf die Finger, dass es klatschte.
 

"Ich habe dich nicht gelehrt, so mit Damen umzugehen. Das ist ein Verhalten, dass ich nicht dulde. Zur Strafe wirst du daheim einen Eimer und Putzzeug bekommen. Damit wirst du dann den Thronsaal einmal komplett schrubben, den gesamten Boden."
 

Kadaj hätte fast gelacht als er hörte, das Reno nun schrubben sollte, eine Genugtuung für sein zartes Seelchen.
 

"Recht so, schön schrubben", kicherte er, stieg vom Bett runter und ließ somit von Reno ab.
 

"Ich habe dir immer eingeschärft, wie man sich Damen gegenüber zu verhalten hat. Nun ist es genug, das Maß ist endgültig voll und du entschuldigst dich auf der Stelle." Mit diesem Befehl sah er ihn scharf an, duldete keinen Widerspruch und wartete ungeduldig darauf, dass seinem Befehl gehorsam geleistet wurde.
 

"Es tut mir leid...", murrte Reno, weil er hoffte, womöglich doch noch der Putzstrafe zu entgehen.
 

"Eine Entschuldigung tut es hier aber nicht mehr, dein Benehmen war einfach flegelhaft und unterste Schublade", moserte Kadaj und grinste Reno frech an.
 

Dieser schaute mürrisch drein.
 

Flegelhaft, so, so, dachte er.
 

Aber die Prinzessin haut auch kräftig daneben und weil er seine Klappe nicht halten konnte, meinte er: "Aber anders herum wäre eine Entschuldigung auch nicht schlecht. Zumindest für den Schuhregen."
 

"Den hast du verdient", entrüstete Kadaj sich schmollend, legte sein Kissen wieder auf das Bett und schritt mit erhobenen Hauptes an ihm vorbei.

"Den hast du verdient", entrüstete Kadaj sich schmollend, legte sein Kissen wieder auf das Bett und schritt mit erhobenen Hauptes an ihm vorbei.
 

"Nichts da! Einen vielleicht, aber nicht dutzende! Ich bestehe darauf", beharrte Reno, verschränkte die Arme und konnte auch ein Dickkopf sein.
 

"Und wenn ich dich schon heiraten muss, dann will ich wenigstens einmal eine Entschuldigung haben."
 

Kadaj rollte mit den Augen, dann aber schritt er auf Reno zu und blickte ihn an.
 

"So, so, eine Entschuldigung und wie soll die aussehen?"
 

"Mir reicht schon, wenn du lieb Entschuldigung wegen dem Beschuss sagst", schlug der Prinz vor und ignorierte den was patzigen Unterton in der Stimme Kadajs.
 

"Nöööööö … hab ich keine Lust zu."
 

Kadaj drehte sich weg und schritt durch die Tür, wollte runter in den Garten und sich dort entspannen.
 

"Siehst du, Vater? Eine leibhaftige Hexe und die soll nun deine Schwiegertochter werden und meine Frau. Na besten dank auch…" Trotzig und ungehalten schaute der rothaarige Prinz seinen königlichen Vater an.
 

"Mein lieber Sohn", setzte König Genesis an. "Ich habe dich nie körperlich gezüchtigt, aber jetzt in diesem Moment, könnte ich dir so eine herunterhauen, dass dir Hören und Sehen vergeht. Sie ist die Tochter meines besten Freundes und halt sehr temperamentvoll. Du bist kein auch kein Engel, also tu auch gefälligst nicht so."
 

Leise schlich sich Kadaj wieder an, hatte im Flur deutlich noch die Worte gehört und pickte den Rothaarigen in die Rippen.
 

"Das hab ich gehört", schnurrte er ihm ins Ohr, grinste frech dabei und pustete unterstreichend dreist in es hinein.
 

Zusammenzuckend machte er einen großen Schritt zur Seite. "Wah … woher kommt ihr nun wieder dahergeflogen?"
 

Damit spielte er wieder auf die Hexe an, war aber auch von dem Schnurren überrascht.
 

"Ich komme von draußen, vielleicht bin ich aber auch geflogen", erwiderte Kadaj leise kichernd auf Renos Reaktion, schritt wieder auf ihn zu und schaute ihn an.
 

"Hast du dich etwa erschrocken? Mei, mei, mei, das tut mir leid."
 

"Tut es gar nicht, das sehe ich doch und klar erschrecke ich mich, wenn sich jemand so ungeniert anpirscht", verteidigte er sich und sein Erschrecken.
 

Mit einem leicht roten Gesicht schaute Reno in die entgegengesetzte Richtung, weit weg von dem Silberschopf.
 

"Nun stell dich nicht so an!"
 

Sanft fasste Kadaj dem Rothaarigen unter das Kinn, zwang diesen ihn anzusehen und neugierig musterten ihn neugierig-grüne Augen.
 

"Deine Augen sind hübsch, so schön grün. Das gefällt mir", grinste er leicht, dann ließ er aber von ihm ab.
 

"Entschuldige bitte wegen der Schuhe, ja?"
 

Kadaj beugte sich aber dennoch mal zu ihm hin, streifte ganz sachte seine Lippen mit den seinigen und entfernte sich dann.
 

Das traf ihn wie Donnerhall.
 

Ungläubig sah er ihr nach und stammelte: "Entschuldigung angenommen..."
 

Hatte sie das jetzt echt gesagt und getan? Verwirrt und total baff blieb er noch weiter stehen.
 

"Na also, sie ist doch keine böse Hexe. Hab ich das nicht gesagt?", knuffte der Vater den Sohnemann.
 

"Sie ist nur mit einem besonderen Temperament gesegnet."
 

"Ich bin mir sicher, ihr werdet euch noch gut verstehen. Das war schließlich schon mal ein netter Anfang."
 

Zufrieden schritt der rote König aus dem Zimmer und ließ den Prinzen stehen.
 

"Ich glaube das nicht... ich kann das einfach nicht fassen..."
 

Nuschelnd und stammelnd tappte auch er schließlich hinaus und in die Eingangshalle. Dort setzte er sich auf die Treppenstufen. Was sollte das, dachte er.
 

Will sie mich ärgern?
 

Genesis spazierte vergnügt über den Flur und freute sich über das eben Gesehene. "Wirklich ein temperamentvolles Kind, aber auch ein sehr liebliches", pfiff er vor sich hin. Die Prinzessin entsprach nicht nur der Beschreibung des langhaarigen Herrschers dieses Reiches, sie übertraf diese auch noch bei Weitem.
 

Sephiroth wunderte sich über den Anderen.
 

"Wieso bist du so gut gelaunt, hast du Reno gefunden, ist er womöglich zur Vernunft gekommen?"
 

"Ja, mein Freund, ich habe ihn gefunden und nun strengt er seinen Kopf an! Deine liebe Tochter hat ihm zu denken gegeben. Das könnte nun mehr bewirken, als jede Strafe, die ich ihm auferlegen könnte", antwortete der Gefragte und strahlte seinen alten Freund an, gesellte sich dann dazu und schaute ebenfalls hinunter.
 

"Was hat Kadischa denn jetzt wieder gemacht. Ich hoffe, sie hat ihn nicht wieder versucht zu verprügeln", machte sich Sephiroth ernsthaft Sorgen.
 

"Oh nein, ganz im Gegenteil!", wehrte der Rote beruhigend ab.
 

"Deine liebe Kadischa hat sich für einen Wurfangriff mit Schuhen entschuldigt und sogar eine... sagen wir süße Entschädigung gegeben. Eine wirklich zarte Geste, das lässt jetzt Reno mal alles ordentlich überdenken." König Genesis hoffte, dass sein Freund nun die Sorgen bei Seite wischen würde, wenn er den hauchzarten Kuss gesehen hätte, wäre ihm sicher auch das Herz aufgegangen.
 

Sephiroth war ganz erstaunt was er da hörte, er konnte nicht fassen, was Kadaj getan haben sollte, dennoch freute es ihn und er lächelte voller Stolz.
 

So gefiel ihm sein alter Freund schon wieder wesentlich besser.
 

Stolz und vor Freude strahlend schien er heller zu sein, als die Sonne am Himmel.
 

"Ich habe es mit eigenen Augen gesehen und bezeuge es auch unter Eid gern nochmal. Du hättest es sehen sollen. Bezaubernd."
 

"Ich glaube dir das schon, aber es wundert mich, dass sie alleine da unten sitzt", erklärte der silberhaarige König leise.
 

Daraufhin sah der Rotfuchs hinunter und nickte.
 

"Stimmt, eigentlich sollte sich mein Spross dazugesellen. Nun, vielleicht steht er noch immer wie eine Salzsäule herum und kann sein Glück nicht fassen."
 

Grübelnd schweifte sein Blick zwischen Kadischa und Sephiroth hin und her.
 

Sephiroth zuckte ebenso mit den Schultern.
 

"Vielleicht traut er sich auch einfach nicht", schmunzelte er nun wieder.
 

"Wer weiß schon genau, was in seinem Dickschädel vorgeht...", nuschelte der Rote und lehnte sich mit an das offene Fenster.
 

Der Prinz ging aus der Eingangshalle heraus und in den Garten.
 

Er spazierte durch den Sonnenschein und tapste in die Richtung, aus der er ein Platschen gehört hatte.
 

"Der schon wieder", murrte Kadaj leise, als er Reno sah, tat aber so, als hätte er ihn nicht gesehen und warf munter weiter seine Kieselsteine.
 

"Da bist du also! Ich habe dich schon gesucht, Prinzessin."
 

Mit einem Lächeln auf den Lippen trat er näher zu Kadaj heran.
 

"Ich wollte mich nochmal für deine Entschuldigung bedanken. Das war lieb von dir, danke."
 

Und dann knuddelte er Kadaj ohne Vorwarnung einmal richtig durch.
 

Kadaj erwiderte das lächelnd, dann aber wollte er aufstehen, sich die Beine vertreten und wurde aber von einem knuddelnden Reno aufgehalten.
 

Erschrocken zuckte er zusammen, versuchte ihn von sich zu schieben.
 

"Was machst du da?", verlangte er zu wissen und schaute den Rothaarigen fragend an.
 

"Mich nur nochmal bedanken, meine Teure und darum wirst du nun geknuddelt..."
 

Ohne weitere Worte drückte er Kadaj noch einmal ganz fest und ließ ihn dann los. Grinsend trat der Prinz dann einen Schritt zurück und schaute sein Gegenüber an.
 

"Ich will aber ... arg ...", wehrte er sich gegen die Knuddle-Attacke und versuchte ihn von sich zu schieben.
 

Erst, als Reno selbst losließ, sortierte sich Kadaj wieder und schaute etwas bedröppelt.
 

Das Grinsen war noch immer da.
 

Breit, etwas frech aber nicht böse.
 

Eher wie ein Lausbube, der gerade ein Mädchen mit einem dicken Frosch geneckt hatte.
 

Bei sich dachte er aber, dass sie wirklich feingliedrig war und hoffte dann, ihr nicht wehgetan zu haben.
 

"Wehe du machst das noch mal, ich mag es nicht geknuddelt zu werden!", drehte er sich schließlich wieder zu Reno hin und zog dabei eine Schnute.
 

"Nein? Dabei ist das doch nichts Schlimmes oder Unanständiges. Ich für meinen Teil mag es ganz gern."
 

Leicht mit den Schultern zuckend zwinkerte er scherzhaft und besah sich die Schnute. "Also, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, ihr seid sehr schnell flunschig. Aber was versteht ein Schuft schon davon..."
 

Bitte was sollte er sein, flunschig?
 

Was war das denn für ein Begriff?
 

"Reno, du überraschst mit Wörtern, die selbst ich nicht kenne", meinte er deswegen kopfschüttelnd und blickte ihn ernst an.
 

"Erzähl mir nicht, du hast das Wort wirklich noch nie gehört, Prinzessin? Es bedeutet schmollend sein oder auch eine Schnute zu ziehen. Das ist flunschig", erklärte Prinz Rotschopf und dachte, dass dieses Wort doch so ziemlich jeder kennen müsste.
 

"Sagt mir nichts, nein", wiederholte sich Kadaj und fand es auch nicht so schlimm, nun dieses eine Wort nicht zu kennen.
 

"Ich dachte immer, jeder kennt dieses Wort. Schorrig ... ihr solltet öfter aus dem Schloss raus und was von der Welt sehen."
 

Sich an den Rand des Teiches setzend, nahm er ein Steinchen und ließ es über die Wasseroberfläche hüpfen.
 

Kadaj drehte sich um, schritt hinter Reno und setzte sich schließlich auch noch hinter ihn.
 

"Na ja, bald komm ich ja hier auch raus und dann kann ich das nachholen", legte er den Kopf auf seiner Schulter ab und sah dem hüpfenden Stein hinterher.
 

"Wenn du denkst, als Königin hast du mehr Freiheiten, dann stimmt das nicht wirklich. Du musst dann auf vieles im Schloss achten, sorge dafür tragen, dass es an nichts mangelt, Bedienstete einstellen oder entlassen... einen riesigen Haushalt führen. Das wird viel Zeit in Anspruch nehmen. Die Königin aus dem nördlichen Reich verzweifelt schon fast daran", brummelte Reno und dachte daran, was er erst noch zu leisten hätte…
 

"Auch das noch. Na da kommt ja einiges auf uns zu", seufzte Kadaj leise, nachdem er den kleinen Vortrag gehört hatte.
 

"Nur gut, dass es nen Koch gibt und Küchenpersonal, dazu ne Putze und so vielerlei anderes. Ich muss also gar nicht so viel machen, nur eben ein liebes Frauchen sein!"
 

Fast hätte er sich übergeben, grinste rasch aber wieder und schaute weiter über Renos Schulter.
 

"Liebes Frauchen... ein guter König zu sein, das ist auch nicht leicht. Recht sprechen, für Frieden und Ordnung sorgen, die Wünsche des Volkes erfüllen und seine Nöte erkennen... das wird auch keine Zeit großartig lassen, um hinaus in die Welt zu gehen. Außer zum Kampf", grummelte er leise.
 

Der Verlust seiner Freiheit nagte schon etwas an ihm, er liebte es frei zu sein, doch zum Wohle des gesamten Volkes musste er sich zurücknehmen, das war ihm klar.
 

Kadaj seufzte nur noch mehr, hin und wieder nickte er nur.
 

"Das wird schon, nur nicht den Kopf hängen lassen", sprach er dem Rothaarigen Mut zu.
 

"Danke, das gebe ich auch gern an euch zurück, denn ihr werdet auch zu strampeln und zu kämpfen haben. Spätestens, wenn alle nach einem Thronerben schreien. Dieser Druck wird immens werden..."
 

Mitleidig klang seine Stimme nun schon fast. Für die Prinzessin würde dieser Zwang noch größer sein, als für ihn und da sie keine Kinder haben wollten, würde das eine Tortur werden.
 

"Öhm ..."
 

Kadaj schluckte schwer.
 

Einen Erben, noch dazu mit ihm?
 

Wie sollte das denn bitte gehen?
 

"Weißt du Reno, ich kann keine bekommen. Somit bin ich also aus der Sache raus. Da können die schreien, wie sie wollen und von nichts, kommt auch nichts."
 

"Entschuldigung, ich bin ein Trampel, ich weiß. Wollte dir da nicht zu nahe treten, tut mir leid."
 

Er hatte das Gefühl, sie nun verletzt zu haben.
 

Das wollte er nicht.
 

Necken, frotzeln, aber nicht verletzen.
 

Kadaj wuschelte Reno durch die Haare, dann seufzte er erneut.
 

"Du musst dich nicht entschuldigen, nicht dafür."

Wie beide da so unten saßen, wurde das Lächeln des roten Königs immer breiter.
 

Sein Kinn auf die Hand stützend und mit der anderen auf den Fenstersims tippend, stand er neben dem Silbernen, lehnte sich ein Stückchen vor und betrachtete weiter die sich bietende harmonische Szene.
 

"Sie sehen so hübsch zusammen aus...", nuschelte er gedankenverloren.
 

"Hmmm", brummte Sephiroth nun auch zufrieden, dennoch plagte ihn das schlechte Gewissen.
 

Was wenn erst rauskam, dass Kadischa gar keine Prinzessin war?
 

"Du hast wirklich eine wunderbare Tochter. Du hast wirklich alles richtig gemacht, von der Erziehung, über die Ausbildung, der Wahl des Namens… du bist ein vorbildlicher Vater und König." Mit einem Schulterklopfen gratulierte Genesis seinem Freund wieder, überlegte auch, seinen Sohn mal unter seine Obhut zu geben, um etwas über Disziplin zu lernen.
 

Ja vorbildlich falsch, dachte er sich und dennoch lächelte er Genesis nun an. "Dein Sohn ist aber auch nicht so verkehrt, wie man sehen kann."
 

"Manchmal hat er seine guten Phasen, dann kann er vorbildlich sein und sehr aufmerksam. Doch schließt sich da auch schon wieder oft die Trotzphase an, aber vielleicht wird aus ihm ja jetzt ein musterhafter junger Mann. Die Ehe kann schon einiges bewirken, nicht wahr? Wir sind ja auch gute Beispiele dafür." Lachend und seinen Arm um die Schulter des Anderen legend, blickte der rote weiter nach unten.
 

Sephiroth schmunzelte.
 

"Wir waren auch keine Musterknaben, hatten nur Unfug im Kopf und doch ist aus uns etwas geworden", nickte der Silberhaarige anerkennend.
 

"Wir sind schon gute Männer geworden." Und das sie einst schlimme Bengel waren, konnte man laut sagen. König Genesis erinnerte sich oft daran, wie er und Sephiroth vielerlei Streiche gespielt hatten, der Küchenmagd den einen oder anderen dicken Frosch unter eine Schüssel gesetzt hatten.
 

Heute schimpften sie über so was, was sie selbst einst taten.
 

Sephiroth schmunzelte erneut, er wusste in etwa, an was Genesis dachte, schaute aber dennoch wie gebannt nach unten in den Garten.
 

Dort saßen die beiden Jugendlichen noch immer, Kadaj hatte sich sogar an Reno von hinten gekuschelt und schnurrte leise, während er auf den See blickte.
 

Reno hatte den Kopf auf die Hände gestützt und betrachtete das Glitzern der Sonne auf dem Wasser und wie bunt schillernde Libellen in der Luft tanzten.
 

"Hast es ganz hübsch hier ...", murmelte er träumend.
 

"Hübsch und sehr gemütlich, ja", murmelte Kadaj leise und schlang nichtsahnend die Arme um den Prinzen.
 

"Das Schloss ist gut gelegen, viel Wald drumherum, weite Wiesen… ihr lebt in einer Oase Prinzessin", lobte der rote Prinz nochmal den Ort, dann bemerkte er die um ihn gelegten Arme.
 

Er begann zu grinsen, sagte aber nichts. Tat ja auch nicht weh und die Überraschung würde nur noch größer werden, wenn sie es bemerken sollte.
 

Kadaj blickte verträumt vor sich hin, schmiegte sich schon regelrecht an Reno und roch an dessen Haaren.
 

"Eine kleine Oase, das ist es, ja", nuschelte er leise.
 

"Deine Haare riechen irgendwie gut, nach Heu und Stroh. So was mag ich total gerne", gab er noch leiser zu und wurde leicht rot.
 

"Das muss von dem Heu werfen kommen, aber ich bemerke so was nie, schnuppere zu selten daran." Leise kicherte er und nahm dann mal eine Strähne um an ihr zu schnuppern.
 

"Vermutlich", nickte er schwach, dann bemerkte er endlich, was er da mit seinen Händen tat, nahm sie aber nicht weg, sondern ließ sie einfach da, wo sie waren.
 

"Ja, sie riechen nach Heu", stimmte der Rotschopf zu, dann legte er seine Hände auf die Kadischas.
 

"Du hast ganz schön weiche Hände…"
 

Leicht zuckte Kadaj beim Berühren seiner Hände, wollte sie zurückziehen und doch konnte er es nicht und ließ sie liegen.
 

"Danke, ich bade sie auch jeden Tag in etwas Milch." Es war zwar gelogen, aber zugeben, dass es Handcreme war, wollte er dann doch nicht.
 

"In Milch, aha!" Wenn das bei Händen so gut wirkt, dachte er, wie muss das erst auf die restliche Haut wirken?
 

Bei dem Gedanken wurde er knallrot.
 

"Kennst du denn nicht Kleopatra, die hat das auch gemacht", schmunzelte Kadaj vor sich hin und wuschelte ihm verspielt das Haar.
 

"Aber hat sie nicht komplett darin gebadet?" Noch immer hochrot bei dem Gedanken, wagte er es sich nicht, sich umzudrehen und gleichzeitig rätselte er, warum er ausgerechnet jetzt so rot wurde.
 

"Hmmm … kann sein, so genau weiß ich das nicht", legte er den Kopf leicht schief und hauchte somit die Worte in Renos Ohr.
 

Reno biss sich auf die Lippe, seine Nackenhaaren stellten sich auf und er hatte eine Gänsehaut.
 

Kadischas Atem kitzelte ihn ganz schön im Ohr und der Prinz zog ein bisschen das Ohr weg.
 

Das bemerkte er auch sofort, löste sich deswegen und stand langsam auf.
 

"Tut mir leid, ich wollte das nicht", nuschelte er leise und setzte sich wieder brav neben ihn.
 

Hoffentlich sieht sie jetzt nicht, wie rot ich bin, dachte der Prinz.
 

"I-ist schon in Ordnung. Ihr müsst … müsst euch nicht entschuldigen", stotterte er leicht und als die Prinzessin neben ihm saß, schob er seine Hand ein bisschen näher zu ihrer.
 

Kurz zuckte Kadaj beim Berühren seiner Hand, drehte deswegen den Kopf zu Reno hin und sah nun dessen Röte im Gesicht.
 

"Huch du bist ja ganz rot", schmunzelte er und fand es irgendwie süß.
 

"Wa – was? Wirklich?" Er tat so, als hätte er es nicht vorher bemerkt und tippte mit den Fingern der anderen Hand in seinem Gesicht herum.
 

"Oh, stimmt! Ist bestimmt nur ein Sonnenbrand …" So wollte er es abtun, bluffte und hoffte darauf, dass der Bluff funktionierte.
 

Den eigentlichen Grund wollte er unter keinen Umständen preisgeben.
 

Kadaj nickte nur bekräftigend.
 

"Sich doch … so warm ist es nicht, das es ein Sonnenbrand sein könnte. Flunkere mich also nicht an, gib doch einfach zu, dass du verlegen bist", neckte Kadaj ein wenig und grinste ihn frech an.
 

"Ver – verlegen? Ich? Nein, nie und nimmer. Warum sollte ich?" Er wusste ja, dass er ertappt worden war, aber er bestritt es lieber.
 

Der Prinz sprang daher lieber auf die Beine und schaute von da aus auf Kadaj.
 

"Ich bin nie verlegen, war es nie und werde das auch nie sein." Kopfschüttelnd machte er einen Schritt zurück, sah dabei aber den etwas hervorstehenden Stein nicht, der aus dem Weg ragte.
 

Kadaj schaute irritiert auf, sah Reno leicht verdattert an und doch zuckte er mit den Schultern.
 

"Schön, dann lüge halt weiter und mach dir was vor", drehte er sich wieder zum See hin und schaute auf die sich leicht bewegende Oberfläche.
 

"Ich mache doch nichts vor und lüge auch nicht. War echt noch nie verlegen, dass muss was anderes sein." Er trat noch einen Schritt zurück, drehte sich auf dem Absatz um und blieb prompt an dem Stein hängen.
 

Der Länge nach und dem Kopf voran, fiel er in das glitzernde Wasser.
 

Es gab ein lautes Platschen und etwas des kühlen Nasses spritze hoch in die Luft.
 

Kadaj musste nun lauthals lachen, es sah einfach zu komisch aus, wie Reno ins Wasser gefallen war.
 

"... hehe ... das kommt davon, wenn man ... hihi ... ungeniert lügt", kugelte er sich schon halb auf dem Rasen und strampelte wild mit den Beinen.
 

Keuchend, prustend und Wasser spuckend kam er wieder an die Oberfläche.
 

Wie ein begossener Pudel schaute er aus der Wäsche und musste mit ansehen, wie sich Kadaj vor Lachen bog und wälzte.
 

Schmollend bahnte er sich einen Weg aus dem See, baute sich über ihm auf und schüttelte sich wie ein Hund.
 

Das Wasser tropfte und stob schön weit davon.
 

Kadaj bekam durch das Schütteln des Rotschopfs einige tropfen Wasser ab, versuchte diesen auszuweichen. "Iyaaaaaa ... du machst mich ganz nass. Bor wie gemein ... na warte, du!", rappelte er sich auf und war im Begriff, Reno an die Gurgel zu gehen.
 

"Na krieg mich doch! Aber ohne Hunde!" Und schon hopste er los in Richtung Baum und von da aus zu den Stallungen.
 

Kadaj rannte dem anderen Prinzen nach, mit hochrotem Kopf betrat er die Stallungen und sah sich nach Reno um.
 

"Warte nur bis ich dich in die Finger kriege!", knurrte er leise.
 

"Ich kastriere dich", drohte er an, meinte das auch völlig ernst und schaute Box für Box durch nach dem Anderen.
 

Der hielt sich schön in einem Heuhaufen im oberen Speicherteil der Stallung verborgen.
 

Unter all dem Heu war es warm, trocken und recht gemütlich.
 

Den grummelnden und drohenden Kadaj hörte er prima, sagte aber keinen Ton.
 

Die nassen Sachen hatte Prinz Reno auch weitestgehend schon ausgezogen. Nur in Unterhosen lümmelte er nun herum.
 

"Komm raus, du Feigling. Stell dich wie ein Mann und nicht wie eine Memme!" Kadaj war wirklich sauer, tigerte durch die Stallungen und nahm sich die Mistgabel zur Hand.
 

Feigling?
 

Hatte er richtig gehört?
 

Feigling und Memme?
 

"Ich bin weder ein Feigling noch eine Memme! Damit das mal klar ist. Bin nur klatschnass und mehr nicht. Nur damit du das weißt!", brabbelte er von oben, streckte den Kopf aus dem Heu und streckte die Zunge heraus.
 

"Und außerdem, wenn ich jetzt hier herunterkomme, dann fällst du nur in Ohnmacht. Dann kriege ich großen Ärger mit unseren Vätern und du bist für die nächste Zeit nicht ansprechbar..."
 

Hä ... was redete er denn da für einen Stuss?
 

"Komm da raus, sonst komme ich hoch und dann ist Schluss mit lustig!" Und schon schritt Kadaj zur Leiter und erklomm diese in seinen hohen Schuhen.
 

"Bleib... bleib, wo du bist! Ich sage euch Prinzessin, ihr werdet es nicht für gut befinden, wenn ich jetzt aufstehe." Reno versuchte sich möglichst gut im Heu einzumummeln.
 

Eine Prinzessin war ein ganz anderes Kaliber, als eine einfache Dorfschönheit, das war ihm klar.
 

Da konnte er nicht mal eben nur in der Unterhose aus dem Heu aufstehen und sich präsentieren.
 

"Mein Vater wird mir den Hals umdrehen, wenn ihr umfallt und wenn nicht meiner, dann euer Vater!"
 

Kadaj ließ sich nicht aufhalten, stapfte weiter die Leiter rauf und trat auf den Heuhaufen zu, in welchem Reno sein Kopf steckte.
 

"Jetzt dreh ich dir erst mal den Hals um. Mach, das du da rauskommst, ich werfe sonst die Mistgabel!"
 

"Auf eure Verantwortung! Aber sagt nachher nicht, ich hätte euch nicht gewarnt..." Murrend und schmollend stand der Rothaarige auf und war nun in seiner vom Wasser durchnässten Unterhose zu sehen.
 

"Bitte schön, da bin ich ja..."
 

So sah er nicht mehr so schlaksig aus, wie zuvor in dem Anzug.
 

Kadaj grinste nur, dann aber sah er geschockt aus und wendetet rasch seinen Blick ab.
 

"Wieso lungerst du hier in Unterhosen herum?" Kadaj linste jedoch zwischen den Fingern hervor, musterte heimlich den Anderen und fand es gar nicht mal so schlimm.
 

"Wieso ich hier nur in Unterhosen steh? Ist doch klar! Die anderen Sachen sind klatschnass und hängen da zum Trocknen. Und ich habe keine Lust auf eine Erkältung, also hab ich mich hier hinein verkrochen. Ganz einfach und was habe ich gesagt? Ihr seid geschockt." Mit dem linken Arm deutete er auf die Kleider, mit dem rechten auf sein Versteck.
 

Nur ein leises Murren war von Kadaj zu hören, dann drehte er sich aber doch ganz zu Reno hin und grinste frech.
 

"Warum hängst du die Sachen nicht über den Kamin, da trocknen sie schneller und wir finden im Schloss bestimmt noch was für dich. Na komm her!", streckte er die Hand nach Reno aus und drehte sich schon langsam wieder um.
 

"Ist ein super Vorschlag, Prinzessin. Doch muss ich mindestens die nasskalte Hose wieder anziehen. So kann nicht über den Hof." Damit schnappte er sich das besagte Kleidungsstück, kletterte hinein, schüttelte sich und nahm dann Kadajs's Hand.
 

Bei jedem Schritt, den der Prinz dann machte, klebte der Stoff kalt an den Beinen und als sie draußen waren und der leichte Wind wehte, gesellte sich eine derbe Gänsehaut dazu.
 

"Maul nicht, sondern mach!" Geduldig wartete Kadaj, bis Reno wenigstens die Hose anhatte, dann zog er ihn hastig über den Hof und ins Schloss hinein.
 

Als sie vor im Schloss waren, zitterte der Gezogene noch immer.
 

Er ließ deshalb auch die Hand los und rieb sich etwas über die Arme.
 

"Wo müssen wir nun lang?", klapperte er mit den Zähnen.
 

"Wir gehen erst mal in mein Zimmer, da kannst du eine Decke haben und vielleicht solltest du ein heißes Bad nehmen", schlug der Silberhaarige fest und rief schon eine der Bediensteten, damit diese alles vorbereiten konnte.

"Wir gehen erst mal in mein Zimmer, da kannst du eine Decke haben und vielleicht solltest du ein heißes Bad nehmen", schlug der Silberhaarige fest und rief schon eine der Bediensteten, damit diese alles vorbereiten konnte.
 

"Dankeschön, Prinzessin..." Ein heißes Bad nahm er genauso gern an, wie eine kuschelig warme Decke.
 

Voller Vorfreude trabte er also hinter der Bediensteten und der Prinzessin her.
 

In Ordnung, überdachte er nochmal alles, wenn ich es jetzt wirklich genau überlege, ist sie zwar manches Mal eine üble Kratzbürste, aber gleichzeitig hat sie ein Herz aus Gold.
 

Ich sollte mich wirklich aufrichtig bei ihr revanchieren... während er so dachte, nickte er auch ab und zu vor sich hin, achtete auch nicht auf sein Umfeld und stolperte fast auf der Treppe.
 

"Was machst du denn da?" Kadaj drehte sich verwundert zu Reno um und sah diesen fast auf der Treppe liegen.
 

"So wird das aber nichts mit dem Bad", schüttelte er den Kopf und reichte ihm erneut die Hand.
 

"Entschuldigung, werte Prinzessin." Verlegen kratzte das rote Wuschelhaar am Hinterkopf.
 

"Ich war etwas zu sehr in Gedanken, auf die warme Decke und so fixiert. Da habe ich schon nicht mehr aufgepasst, wohin ich trete..." Mit einem treuen Dackelblick unterstrich er noch seine Aussage und nahm dann brav wieder die Hand.
 

Kadaj schüttelte nur seinen Kopf, dennoch zierte ein Lächeln seine Lippen. "Na komm, nicht, dass du dich wirklich erkältest."
 

"Ihr habt recht. Mir ist auch schon ziemlich kalt, lieber schnell unter die Decke", nickte er zustimmend und kam wieder in die Hufe.
 

Reno hielt weiterhin auch die Hand Kadischas und musste feststellen, dass sie herrlich warm war.
 

Kadaj schmunzelte erneut, übergab Reno, als sie in seinem Zimmer waren die Decke und bat ihn sich so lange vor den Kamin zu setzen.
 

Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Schnell hatte er sich eingewickelt und auch die nasse Hose so unauffällig ausgezogen.
 

Als er dann auch noch am Kamin saß, wurde ihm wärmer.
 

Der Prinz kuschelte sich so in die Decke ein, dass nur seine Nasenspitze und die Haare herausschauten.
 

"Und, wird dir schon wärmer?", setzte sich Kadaj fragend hinter Reno, schlang vorsichtig wie unten am See seine Arme um ihn, und schmiegte sich etwas an.
 

"Hmmn ...", brummte dieser wohlig und bekam rote Wangen.
 

"Das ist schön warm..." Als er dann noch registrierte, dass wieder die schmalen Arme um ihn lagen, wurde er noch roter und vermummte sein Gesicht noch weiter mit der Decke.
 

Zufrieden darüber, dass Reno nun nicht mehr kalt war, knuffte Kadaj ihn erfreut gab ihm einen Kuss auf den Haarschopf und stand schließlich auf.
 

"Ich schau mal wie weit dein Bad ist."
 

Nickend, und nur so gerade eben über den Deckenrand guckend, sah Reno, wie die Prinzessin in das Bad ging. Hab ich das jetzt richtig mitbekommen? Hab ich einen Kuss auf den Kopf bekommen? Sie ist wirklich nett, wenn sie möchte...
 

Kadaj trat, ohne sich umzudrehen, ins Bad, testete die Wassertemperatur und kam schließlich wieder zurück in sein Zimmer.
 

"Dein Bad ist fertig. Ich suche dir trockene Sachen", verließ er kurz sein Zimmer.
 

"Dankeschön, Prinzessin", rief er hinterher und ging eingemummelt in das Badezimmer.
 

Flink war er in der Wanne und streckte sich gemütlich aus.
 

"Ist das herrlich!", murmelte er und tauchte komplett unter.
 

Kaum hatte Kadaj trockene Sachen ergattert, brachte er diese zurück in sein Zimmer, klopfte aber an der Badezimmertür an.
 

"Ich leg dir die Sachen kurz rein", öffnete sich die Tür und ein nun blind wirkender Kadaj legte rasch die Sachen auf dem Schränkchen ab.
 

"Vielen Dank!", blubberte es aus dem warmen Wasser.
 

Der Prinz hatte es sich richtig gemütlich gemacht, spielte ein bisschen mit dem Schaum und schnurrte selig vor sich hin.
 

"Ich geh dann mal wieder." Und Schwups hatte er die Tür geschlossen und setzte sich sichtlich peinlich berührt auf sein Bett.
 

Das hatte der Prinz nicht mitbekommen, hatte nur noch über den Wannenrand gewunken.
 

Dann war er schon wieder abgetaucht, blubberte vergnügt und kam bald wieder an die Oberfläche.
 

Kadaj legte sich ein wenig hin, schloss seine Augen und schlummerte kaum später ein.
 

Der Rotschopf hatte keine Ahnung, wie lang er schon so dümpelte, aber so langsam wurde es Zeit, wieder herauszukommen.
 

Also kletterte er heraus, trocknete sich ab und zog sich an.
 

Die Sachen passten prima und waren auch legerer.
 

"Pluspunkt für dich, Prinzessin. Du hast echt Geschmack." Flötend betrat Reno dann wieder das Zimmer und entdeckte Kadaj zusammengerollt auf dem Bett liegend.
 

"Wie niedlich..."
 

"Niedlich? Wer ist niedlich?" Kadaj hob fragend den Kopf, drehte sich zu Reno hin und schaute ihn an.
 

"Ach... na ja..." Drucksend und überrascht, dass sein Gegenüber wohl doch nicht so tief geschlafen hatte wie gedacht, blieb der Prinz erst einmal stehen.
 

"Nun, um ehrlich zu sein, habt ihr eben recht niedlich ausgesehen. So zusammengerollt und schlafend... wie eine Katze oder ein kleiner Igel." Kaum hatte er das ausgesprochen, fügte er noch schnell hintenan: "Das mit dem Igel ist keine Beleidigung! Ich mag Igel..."
 

Kadaj setzte sich langsam wieder auf, richtete erst mal seine verwirrten Haare und sah den Rothaarigen weiter an.
 

"So, so, ein Igel also. Na ja ich rolle mich halt gern ein, daher ist mein Bett auch so groß", kicherte er schließlich leise.
 

"Meines ist schmaler und auch nicht ganz so weich, wie das eure. Aber ich bin auch unruhiger. Nun ja, ein kleiner Igel, ja." Er setzte sich auf den Stuhl beim Spiegel und hielt noch die Decke in der Hand.
 

"Ähm, ich wollte mich nochmals bedanken. Das Bad hat sehr wohlgetan und die Decke auch."
 

"Nicht der Rede wert, immerhin will ich ja nicht, dass du mir vor dem Traualtar noch umkippst", witzelte Kadaj ein wenig, stand dann aber auf und nahm Reno die Decke aus der Hand.
 

"Hin und wieder kann ich ja auch nett sein", schmunzelte er beim Zusammenlegen der großen Wolldecke.
 

"Nur hin und wieder oder auch öfter? Ist nur reine Neugierde, denn wenn wir bis an das Ende unserer Tage nun einmal zusammenleben sollen, wüsste ich das schon ganz gern." Das war ebenfalls in keiner weise, als böse gedacht, weil ihm die Prinzessin so halt wirklich lieber war und sogar sympathischer.
 

"Und wenn ich das wüsste, wüsste ich auch immer, worauf ich mich dann freuen kann, wenn es Zoff gibt..."
 

Kadaj schmunzelte, trat näher an Reno heran und blieb nur wenige Zentimeter vor ihm stehen.
 

"Finde es doch heraus...", hauchte er ihm leise entgegen, blickte ihm dabei tief in die Augen und schlug diese mit einem Mal zu.
 

Da musste er erst einmal schlucken. Kadajs Gesicht war recht dicht vor dem seinen und mit den geschlossenen Augen... kurz überlegte er, ob er es wirklich machen sollte. Aber was sollte ihm schon schlimmstenfalls passieren?
 

Ich bekomme höchstens eine gescheuert... dachte er, dann beugte er sich leicht hinunter und gab seinem Gegenüber einen kleinen Kuss.
 

Dabei schloss auch er die Augen, aber war allzeit bereit, sich zu ducken, um einer Ohrfeige zu entgehen.
 

Kurz blinzelte Kadaj beim Berühren seiner Lippen, er zuckte verdächtig, aber nur um noch näherzukommen, die Arme um den Prinzen zu schlingen.
 

Der zuerst die Augen weit aufriss, kurz ungläubig schaute, es ihm aber dann gleich tat.
 

Auch er schloss wieder die Augen und verlängerte vorsichtig den Kuss. Sie hat sehr weiche Lippen... stellte der rote Prinz fest.
 

Kadaj schmunzelte leicht, als man ihn sanft umfasste, er näher an Reno gezogen und weiter geküsst wurde.
 

Es war ihm doch etwas peinlich, aber als er noch näher an Reno gezogen wurde, überschlug sich sein Puls beinahe, sein Körper reagierte merkwürdig auf die Umarmung und fing an zu zittern.
 

Noch schlimmer wurde es beim Berühren seiner Lippen, sein Herz schlug so hart gegen den Brustkorb, verdreifachte sich und das Blut rauschte in Rekordzeit durch die Venen.
 

Reno wiederum wurde rot, ihm wurde heiß und es kribbelte in seinem Bauch. Das kannte er auch noch nicht.
 

Werde ich jetzt doch krank?, durchfuhr es ihn.
 

Nein, das muss etwas anderes sein... Herzklopfen, Puls-rasen, weitere Hitzewallungen... alles drehte sich.
 

Mit sehr viel Gefühl, einer Brise Selbstsicherheit und ein wenig Verspieltheit, naschte Kadaj weiter von den weichen Lippen Renos, kraulte seinen Nacken und seufzte zufrieden auf.
 

Gänsehaut, dachte er, ich bekomme eine Gänsehaut!
 

Aber es gefiel ihm auch irgendwie, denn es war eine warme, prickelnde Gänsehaut.
 

Ein angenehmes leises Brummen kam von ihm und er hielt die Prinzessin noch etwas fester im Arm.
 

Reno immer noch an sich gedrückt gehalten, spürte Kadaj dessen Hand an seinem Kopf, wie diese sanft durch sein Haar strich und ihn erneut zum Lächeln brachte.
 

Nun etwas mutiger werdend, knabberte er frech an der Unterlippe, leckte mit der Zungenspitze über die Konturen nach.
 

Dass die Prinzessin mutiger wurde, gefiel ihm gut und auch der Duft, der von ihr ausging.
 

Ein wenig öffnete er die Lippen, lockte sie so, um zu sehen, was sie sich noch trauen würde.
 

Der Rotschopf war neugierig geworden.
 

Dieser öffnete seine Lippen für den Rothaarigen, empfing die fremde Zunge mit unterdrückter Freude, spielte mit ihr und warf sie nach kurzer Zeit zurück, durchbrach die Lippen von Reno und erkundete dessen Mundhöhle.
 

Immer noch hatte er dabei die Hände in dessen Nacken, streichelte und kraulte ihn und stupste immer wieder seine Zunge an, wenn sich diese seiner näherte.
 

Neckisch stupste Reno zurück, lockte durch Streifen Kadaj und genoss den Geschmack, den das Spielen hatte. Süßlich und fast schon verboten gut. Seine Finger glitten weiter durch das silberne Haar, zitterten dabei leicht und sein Puls dröhnte wie eine Trommel in seinen Ohren.
 

Kadaj zog Reno noch näher an sich heran, wollte die Lippen noch mehr auf den seinen spüren, wollte seinen Geschmack auf der Zunge schmecken und verwickelte ihn in einen intensiven Kuss.
 

Sie ist wirklich süß, süßer als andere und sie kann küssen! Nicht wie die kleinen Dorfmädchen, nein, viel schöner... kam es ihm in den Sinn.
 

Wie er nun so ganz dicht herangezogen worden war, konnte Reno fast den Herzschlag der Prinzessin fühlen.
 

Ob ihr Herz auch so wild schlägt und ob ihr Puls auch so donnerte?
 

Das Blut in ihren Adern toste, wie die See bei Sturm?
 

All diese Fragen blitzen kurzzeitig auf, verschwanden dann aber wieder und gingen unter.
 

Dabei zitterte Kadaj so stark, seine Beine fühlten sich wie Wackelpudding an und doch wollte er dieses Gefühl nicht mehr missen, nicht von diesen Lippen ablassen.
 

Ein wohlig Seufzen entwich seinen Lippen, sein ganzer Körper fing an zu beben, diese Nähe war mehr als ungewohnt für ihn und noch nie hatte er solche Gefühle gefühlt, sei es tiefer Schmerz, noch die unangenehme Liebe.
 

Reno hatte es tatsächlich geschafft die dicken Mauern niederzureißen.
 

Die Lippen beruhigte sein zartes Gemüt.
 

Beruhigend streichelte er über ihren Rücken, wollte der Prinzessin die Anspannung nehmen.
 

Er genoss das Seufzen seines Gegenübers und die Wärme, die von dort kam.
 

Dass er etwas in Kadaj geweckt oder verändert hatte, wusste Reno nicht. Aber er wusste, dass sich etwas in seinem Inneren veränderte.
 

Das Gefühl der Schmetterlinge wuchs an und ums Herz war ihm sehr warm. Die Prinzessin erschien nun in einem ganz anderen Licht.
 

Freundlicher und liebenswerter, als zuvor.
 

Immer noch zitterte Kadaj, nur langsam beruhigte er sich und löste sich langsam von den Lippen des Anderen.
 

Lächelnd und eine leichte Spur von verklärt im Blick, sah er Reno an.
 

Der war noch leicht rot im Gesicht und blickte ganz leicht zu Boden.
 

Dann machte er einen Augenaufschlag und sah Kadaj direkt ins Gesicht.
 

Die Augen ihm gegenüber funkelten in einem schönen Grün und leise murmelte er: "schön..."
 

Kadaj wagte es nicht zu sprechen, er schaute Reno einfach an, hörte dessen Wort, welches aber nur sehr leise war und lächelte erneut.
 

So... so ein hübsches Lächeln!
 

Wow, so hübsch und lebhaft... sang ein leises Stimmchen in seinen Gedanken.
 

Wieder flüsterte Reno leise. "Du bist wirklich schön..."
 

"Du machst mich ganz verlegen", murmelte Kadaj leise, schloss kurz die Augen und eine niedliche Röte zierte nun sein Gesicht.
 

Den Kopf schüttelnd schaute er zu Boden. "Ich mein das ganz ehrlich. Im ersten Moment erscheinst du zickig oder auch garstig, aber irgendwie bist du gar nicht so, wenn man dann genauer hinschaut..."
 

Kadaj seine Augen öffneten sich wieder, er starrte Reno an und dann grinste er. "Nun ja, ich hatte dir doch gesagt, dass ich nett sein kann."
 

"Na ja, vielleicht solltest du es öfters sein. So bist du viel hübscher und du strahlst so auch mehr Wärme aus", nuschelte er in seinen nicht vorhandenen Bart.
 

Es tat ihm auch mittlerweile leid, sie Hexe genannt zu haben und auch die anderen Beleidigungen taten ihm leid.
 

Lächelnd blickte Kadaj sein Gegenüber an, er nahm die Hand hoch und legte sie Reno vorsichtig an die Wange.
 

Behutsam ging er vor, streichelte sie und lächelte ihn wieder an.
 

"Danke, das hört man gern. Auch wenn es mich verlegen macht", nuschelte er sich in seinen nicht-vorhandenen Bart und sah ihn mit leuchtenden Augen an.
 

"Na ja... es ist auch viel netter, als die Beleidigungen, die ich an deinen Kopf geschleudert habe. Die tun mir auch ehrlich gesagt schon wieder leid und ich entschuldige mich dafür. Auch, wenn ich so was sonst nicht mache..." Die leuchtenden Augen schienen ihn zu hypnotisieren, wegsehen konnte der freche Kerl von Prinz nicht.
 

Erstaunt weiteten sich die Augen des Silberhaarigen, mit einer Entschuldigung hatte er wirklich nicht gerechnet.
 

Dennoch fand er diese einfach zu süß und lächelte weiterhin.
 

"Vergeben und vergessen...", hauchte er deswegen auch leise, kuschelte sich ein wenig an den Prinzen und seufzte leise.
 

Mein Gott, ich kann es nicht fassen, dachte dieser. Vater muss so etwas wie einen sechsten Sinn haben. Er hatte wirklich recht, sie ist toll!
 

Bei der Erkenntnis huschte nochmal die Röte über die Wangen.
 

"Danke... ich schätze, vielleicht kommen wir doch irgendwie miteinander aus..."
 

"Na das hoffe ich doch", murmelte Kadaj leise, sah jedoch nicht auf, wollte lieber so angekuschelt noch bleiben und dachte gar nicht daran, sich jetzt von ihm zu lösen.
 

Unterdessen wunderte sich König Genesis, dass es so still geworden war.
 

"Sephiroth, es ist so verdächtig still... was meinst du, was sie gerade anstellen?", fragte er schmunzelnd den Silbernen und pickte ihn leicht.
 

Sephiroth zuckte kurz, dann sah er Genesis an. "Was die beiden machen? Gute Frage ... ich hoffe, nicht das, was du denkst, oder vielleicht denkst."
 

"Vielleicht haben sie sich nun endgültig zusammengerauft und sich mal ausgesprochen. Was hast du denn vermutet, was ich denke, hm?" Amüsiert schmunzelnd versuchte er die Gedanken seines Gegenübers zu entschlüsseln.
 

"Ich weiß auch nicht", räusperte sich der silberhaarige König rasch, wandte beschämt den Blick ab und schüttelte leicht seinen Kopf.
 

"Sei ehrlich, du hast befürchtet, sie kratzen sich die Augen aus, oder noch schlimmer. Aber ich denke, unsittlich dürfte der Bengel nicht werden. So flegelhaft ist er dann doch nicht." Beruhigend legte er dem Silbrigen die Hand auf die Schulter.
 

Sephiroth begann schwach zu lächeln. "Wenn er sie unsittlich angefasst hätte, würden wir wohl schon einen Schrei hören", seufzte er leise, nur würde der sicher nicht von Kadaj kommen, sondern von Reno, wenn er feststellte, dass Kadischa kein Mädchen war.
 

"Stimmt, ein lauter Schmerzensschrei, der von einer saftigen Ohrfeige herrührt. Dein Kind würde ihm sicher eine solche verpassen", lachte Genesis auf und stellte sich dann seinen Sohn mit einem Handabdruck im Gesicht vor.
 

Zwar hätte er auch Mitleid, doch Strafe müsste schon sein.
 

"Ja, bestimmt", wurde er immer leise, schaute hoch zur Decke und seufzte schließlich aus.
 

"Wir sollten vielleicht mal nachsehen, oder?"
 

"Und lieber etwas zum Kühlen mitnehmen. Nur für alle Fälle versteht sich", stimmte der Rote scherzend zu und ließ gern seinem Freund den Vortritt.
 

Sephiroth lachte kurz, dann schritt er aber die schmale Treppe nach oben und wollte sehen, was sein Sohn so machte, ob es diesem gut erging.
 

Genesis folgte dicht hinterdrein, war sehr neugierig, wie die beiden sich denn jetzt verstanden und ob sein Sohn sich auch anständig benahm. Alles andere wäre ihm sehr peinlich.
 

Sephiroth erreichte rasch das Zimmer seines Sohnes, er öffnete leise die Tür und hielt erstaunt inne.
 

Er hatte mit vielem gerechnet, nicht aber, dass die beiden so vertraut kuschelten.
 

"Was ist, warum bleibst du stehen, alter Freund? Ist was passiert?" Neugierig versuchte der rote König einen Blick zu erhaschen, konnte aber nicht viel sehen, da sein Freund ihn um ein Stück überragte und sein Mantel auch keinen Blick freigab.
 

"Hat er was angestellt?"
 

"Nein, aber sie kuscheln und das ziemlich eng", erwiderte Sephiroth leise, trat nun auch endlich zur Seite und machte Genesis Platz.
 

Dem gingen fast die Augen über.
 

Mit offenem Mund blieb er stehen und bekam zunächst kein Wort heraus. "Unglaublich... erst zanken wie die Kesselflicker und dann so schön zusammen kuscheln... sie sind wirklich ein schönes Paar...", wisperte er schließlich und lehnte sich an den Türrahmen an.
 

"Ja, das sind sie", gab Sephiroth mit einem warmherzigen Lächeln zu, schmunzelte leicht und entfernte sich dann wieder von der Tür.
 

Leise und hochzufrieden zog sich Genesis ebenso leise zurück, schloss die Türe und stieg hinter dem silbernen König die Treppe hinab.
 

An ihrem Fuß blieb er stehen, sah fragend zum Anderen hin.
 

"Wollen wir nicht einen Schluck darauf nehmen? Wie wäre es, mein Lieber? Zur kleinen Feier des Tages."
 

Das Bild, das sich ihnen geboten hatte, hatte seine Erwartungen mehr als nur erfüllt.
 

Sie sogar weit übertroffen.
 

Sephiroth lächelte, fand den Vorschlag ganz nett und bat einen der Bediensteten ihnen etwas zum Anstoßen zu bringen.
 

"Das muss gefeiert werden, vielleicht sollten wir den beiden etwas hochkommen lassen?"
 

"Ausgezeichnete Idee, mein Lieber. Den genauen Grund müssen sie jetzt noch nicht wissen, das hat ein bisschen Zeit, sonst beschimpfen sie uns noch als Spanner." Lachend stimmte er also zu und als dann der Bedienstete mit einem Tablett und dem Getränk kam, wurde ihm auch gleich der Auftrag gegeben, auch etwas nach oben zu bringen.
 

"Nun denn, auf eine glückliche Ehe, auf die beiden Reiche, die eines werden und auf uns", prostete der Rote dem Silbernen zu.
 

Nickend nahm Sephiroth sein Glas in die Hand, prostete Genesis zu, fand das er alles gesagt hatte, was es zu sagen gab.
 

"Dann prost", erhob er das Glas und schmunzelte zufrieden.
 

Genesis nippte kurz an dem Glas in seiner Hand.
 

"Hmm ... ein exzellenter Jahrgang, den du gewählt hast. Du hast wirklich ein Händchen für Weine, sei es im Einkauf, als auch bei deinem eigenen Gut. Wirklich, exzellent."
 

Er genoss den Wein langsam und mit Muse, fand, einen solch guten Tropfen sollte ebenso wie der Grund, aus dem man ihn trank, Respekt gezollt werden.
 

Es freute das Silberhaar, dass der Wein so viel Anklang bei Genesis fand, dass er Wein scheinbar genauso liebte, wie er es tat.
 

"Ich kann doch schlecht mit einem grauenhaften Fusel daher kommen, nicht bei so einem Anlass."
 

"Seit wann hast du denn grauenhaftes Gesöff im Keller? Du hast bisher immer Geschmack bewiesen, dafür würde ich jeden Eid schwören." Amüsiert lächelte er und nahm noch einen Schluck.
 

Was Wein betraf, konnte wohl nichts Sephiroths Lager übertreffen.
 

"Och mein Vater hat so einige Leichen im Keller", trat Kadaj amüsiert lächelnd ein, nahm diesem das Glas aus der Hand und nahm einen Schluck daraus.
 

"Meiner aber sicherlich Schlimmere", lachte Reno frech, als er kurz darauf eintrat.
 

Er nahm sich ein Glas, das an der Seite stand und füllte sich etwas Wein hinein.
 

Als er dann probierte, pfiff er einmal laut. "Der ist ja fantastisch! Besser, als deiner, Vater. Tut mir leid, aber das kann man nicht leugnen."

"Meiner aber sicherlich Schlimmere", lachte Reno frech, als er kurz darauf eintrat.
 

Er nahm sich ein Glas, das an der Seite stand und füllte sich etwas Wein hinein.
 

Als er dann probierte, pfiff er einmal laut. "Der ist ja fantastisch! Besser, als deiner, Vater. Tut mir leid, aber das kann man nicht leugnen."
 

Kadaj grinste frech, gesellte sich aber dennoch dazu, und zwar genau zwischen seinem Vater und Reno. "Ist doch egal, wer den besseren Wein hat. Die Hauptsache ist doch, dass er schmeckt."
 

"Hmm ... da gebe ich gerne recht und dieser ist wirklich sehr gut" grinste Reno nun und trank langsam sein Glas leer.
 

Sogar ihm war klar, dass man das edle Tröpfchen nicht einfach gedankenlos herabstürzte.
 

Wäre es einer aus einem Gasthof, gewesen, wäre es völlig einerlei.
 

"Huch..." Kadaj blinzelte und starrte Reno an.
 

"Du hast ja doch Manieren", pickte er ihn frech und grinste leicht dabei.
 

"Ja, da staunt ihr, nicht wahr?" Ein bisschen stolz richtete er sich etwas mehr auf.
 

"Wenn ich will, kann ich sogar sehr manierlich sein." Dabei nickte er seinem Vater zu und senkte auch zu dem silbernen König den Kopf.
 

"Siezt mich nicht, so alt bin ich nicht", murrte Kadaj leise, verschränkte die Arme vor der Brust und nippte beleidigt an seinem Glas.
 

"Entschuldigung, das passiert mir leider immer wieder. Aber du hättest schon ein achtungsvolles 'Sie' verdient." Versöhnend entgegnete er ihr und konnte an der Miene seines Vaters ablesen, dass dieser erstaunt und sehr erfreut war.
 

Endlich, meine Gebete wurden erhört!, dachte dieser sehr erleichtert.
 

So gefiel es ihm schon besser und mit einem leichten Nicken verlieh er dem Wohlbehagen Ausdruck.
 

Kadaj blickte Reno wieder etwas milder gestimmt an, dann aber schüttelte er wie so oft den Kopf.
 

"Wir heiraten in wenigen Tagen, lass also bitte dieses sie weg", bat er ihn leise, wurde leicht verlegen und das nur, weil sie noch zwei Zuschauer hatten.
 

Das Kadaj wieder verlegen war, ließ den Angesprochenen schmunzeln.
 

"Ja, übermorgen ist die Vermählung. Ich werde mir Mühe geben, das 'Sie' wegfallen zu lassen." Etwas unwohl war ihm schon noch, was die Ehe anging.
 

Was ihn in etwa erwarten würde, wusste er, jedoch nur, was die Regierungsgeschäfte anging.
 

Aber das Private, das würde eine härtere Probe werden.
 

Zufrieden lächelte und nickte Kadaj, dann knuddelte er Reno einmal ordentlich durch und hakte sich bei ihm ein. "Sehr schön, da freue ich mich!"
 

"Das ist schön, dass ihr beiden euch nun vertragt. Das freut mich sehr." Strahlend nahm Genesis noch einen Schluck aus seinem Glas, prostete dem baldigen Brautpaar nochmals zu und trank den Rest Wein aus.
 

"Ich bin eben eine ganz Liebe und alles hat mich gerne", kicherte Kadaj leise.
 

"Sicher, so lieb, dass du alles mit dem Besen prügelst", lachte Sephiroth und wuschelte seiner Tochter durch die Haare.
 

"Bitte nicht wieder mit dem Besen hauen!", bat Reno und schaute mit weit aufgerissenen Augen Kadaj an.
 

"Ach mein Junge, du bist doch so flink, du wirst schon nicht getroffen", scherzte daraufhin der rote König vergnügt und schenkte dem Silbernen und sich noch etwas Wein nach.
 

Kadaj sah Reno verwirrt an. "Ich will dich doch gar nicht schlagen, das mach ich, wenn dann nur in der Hochzeitsnacht", streckte er ihm frech die Zunge raus und nippte an seinem Burgunder.
 

"Wie? Na, wenn dem so ist, schlafe ich lieber im Flur..." Mit einer Mischung aus Entsetzen und Betrübnis schaute der Prinz Kadischa an.
 

Er hatte gehofft, in Ruhe und Frieden im weichen Bett liegen zu können und dort selig zu schlummern.
 

"Dummkopf." Kadaj wuschelte seine Haare und lachte hell auf." Ich meine doch, das mache ich nur, wenn du mir wehtust."
 

"Meinst du das ernst?", hakte er vorsichtig nach, schaute dabei wie ein Welpe und genoss das Wuscheln doch sehr.
 

"Wie ein kleiner Junge, dabei ist er doch schon so groß...", murmelte Genesis schmunzelnd.
 

Kadaj nickte, trat einen Schritt vor und stellte sich auf Zehenspitzen.
 

"Sicher mein ich das ernst...", hauchte er leise und gab ihm rasche einen Kuss.
 

Und kaum, dass die weichen Lippen seine streiften, wurde Reno wieder rötlich im Gesicht.
 

Verlegen schaute er dann zu Boden.
 

Wenn er und die Prinzessin es mitbekommen hätten, dass ihre Väter sie haben kuscheln sehen, dann wären sie beide hochrot geworden.
 

Vergnügt schmunzelte Kadaj, er schlang kaum, dass er fertig war, seine Arme um Reno und kuschelte sich an dessen Brust an.
 

"Hmmm~..." Ein wohliges Schnurren entwich ihm dabei und er schloss ganz kurz die Augen.
 

Sachte legte Reno seine Arme auch um Kadischa und stützte sein Kinn auf ihrem silbernen Schopf ab.
 

Dass sein Vater ihren Vater anstupste, leicht mit dem Kopf auf sie deutete und grinste wie ein Honigkuchenpferd, entging ihm dabei völlig.
 

Das Gefühl sie im Arm zu haben, lenkte ihn von allem anderen ab.
 

Kadaj seufzte erneut, seine Augen blieben für länger geschlossen und er schmiegte sich kuschelig an.
 

"Ich hab dich irgendwie gerne", nuschelte er leise und verlegen.
 

"Ähm... äh... ich dich auch...", stotterte er leicht und leise.
 

Die Röte nahm zu und schnell drehte Reno sein Gesicht zur Seite.
 

Ein leises Kichern war nun von Kadaj zu hören, er fand es süß, wie Reno sich genierte und knuffte ihn daher leicht.
 

"Weißt du was?", nuschelte er ganz leise. "Du bist wirklich ein süßes Igelchen. Ein ganz, ganz niedliches."
 

Reno murmelte es so leise, dass die Väter es nicht hören konnten.
 

Das sollte niemand außer der Prinzessin, nein, außer seiner Prinzessin keiner hören.
 

Kadaj schüttelte leicht den Kopf, blickte hoch zu Reno und sah ihn aufmerksam an.
 

Er war ein Igelchen, noch dazu ein süßes und niedliches?
 

Er wurde wieder verlegen.
 

"..."
 

Kadaj wusste nicht, was er sagen sollte und so kuschelte er sich wieder an.
 

Leise seufzte Renos Vater auf. Die Szene weckte alte Erinnerungen in ihm, an seine Jugend und die Zeit, wo er vor den Traualtar geschritten war.
 

Den Kopf zur Seite neigend, schaute er weiter zu und seufzte nochmal leise.
 

"Sie sind zu niedlich", stupste Sephiroth den Anderen an und nippte erfreut an seinem Weinglas.
 

"Oh ja, junge Liebe ist schon was Schönes..." Versonnen nahm er auch wieder einen Schluck aus seinem Glas. "Wie schön es ist,
 

das sehen zu können."
 

"Dann wird die Hochzeit doppelt gefeiert. Schön, dass sie nicht unter Zwang stattfindet", schmunzelte Sephiroth und erntete einen giftigen Blick von Kadaj.
 

"Ui ... das war jetzt haarscharf! Zum Glück können Blicke nicht töten..." Der giftige Blick hatte Genesis fast erschreckt und so hätte er bald das Glas fallen lassen.
 

"Bääähhhh ..." Frech streckte Kadaj den beiden Königen die Zunge heraus, dann vergrub er die Nase wieder an Renos Hemd und seufzte leise auf.
 

"Ich glaube, wir sind ein bisschen fehl am Platz..." Mit einem etwas schiefen Lächeln sah Genesis zu Sephiroth und drehte sich schon zum Gehen um.
 

Genesis wollte Kadaj lieber nicht wütend erleben.
 

Sephiroth lachte leicht, dann aber wandte er sich ebenso zum Gehen und ließ das junge Glück lieber erst einmal alleine.
 

Vor der Tür atmete Genesis erst einmal durch. "Deine Tochter hat wirklich ein ausgeprägtes Gefühl für Privatsphäre. Respekt."
 

"Entschuldige bitte meinen Vater. Er ist manchmal auch etwas ungeschickt", entschuldigte sich Reno leise.
 

Kadaj kicherte nur. "Dein Vater ist mindestens genauso niedlich wie du. Ganz besonders, wenn er so verdutzt guckt."
 

"Wirklich? Das ist mir bei ihm nie aufgefallen... er schaut meist nicht verdutzt, eher erbost und manchmal verzweifelt."
 

"Aber ja doch, du weißt scheinbar gar nicht, wie ähnlich du deinem Vater siehst", schmunzelte er verzückt und pattete Reno auf den Kopf.
 

"Na ja, manche sagen, es sei unverkennbar, aber zwischen uns liegen dennoch Welten. Zumindest kommt es mir so vor, er scheint manchmal auch keinen Spaß zu verstehen..." Klar einiges erkannte er schon an sich wieder, doch schien ihm sein Vater trocken und verstaubt zu sein.
 

Kadaj lächelte schwach, er hob den Kopf an und sah Reno direkt in die Augen. "Egal, ich mag dich so, wie du bist, ändere dich bitte auch nicht, ja?"
 

"Nie und nimmer! Ich bleibe wie ich bin, denn so mag ich mich selbst nämlich auch", versprach der rote Prinz und schaute in die schönen grünen Augen Kadischas. "Und du bleib bitte auch, wie du bist, so hab ich dich am liebsten."
 

"Das freut mich zu hören, dann sind wir uns ja einig", lächelte Kadaj zufrieden, sah auf und strich Reno dabei eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
 

"Ja, sind wir und ich werde dir auch nicht wehtun. Also... nicht so unmöglich beleidigen oder so." Ein bisschen druckste er herum, so groß manchmal sein Mundwerk auch war, manche Sachen konnte er nicht so gut in Worte kleiden und wenn es um lieb gemeinte Versprechen ging, fehlte ihm auch noch die nötige Übung.
 

Kadaj streichelte Reno über die Wange, dann lächelte er wieder.
 

"Wir bekommen das schon hin. Du wirst schon sehen", nickte er entschlossen, kuschelte sich dann wieder an und seufzte.
 

Reno nickte nur und vergrub sein Gesicht halb in dem hellen Haar.
 

Ihm ging jetzt einiges durch den Kopf.
 

So oft er auch geflirtet hatte oder auch mal geküsst, aber so wie jetzt hatte er sich nie dabei gefühlt.
 

So warm und kribbelig, mit einem kitzelnden Gefühl im Bauch und einem leichten Kriseln im Kopf.
 

In Ordnung, dachte er.
 

Ein Teil von dem, wie ich mich fühle, könnte vom Wein kommen. Der war schön stark irgendwie.
 

Oder ich habe mich nun doch erkältet... wie er so weiter dachte, kitzelte ihn etwas in der Nase und er musste einmal laut niesen. Reno hatte, wie er da so gedankenversunken stand, seine Nase etwas mehr in das duftende Haar gesteckt und ein paar der silbernen Haare hatten ihn dann dort gekitzelt.
 

"Gesundheit", murmelte Kadaj leise, hatte den Nieser gehört und blickte lächelnd auf.
 

"Ich hoffe, du wirst mir nicht noch krank. Sonst muss ich die in der Hochzeitsnacht noch gesund pflegen", lachte er leise, dachte über diese noch nicht wirklich nach, immerhin waren es noch drei Tage bis dahin.
 

"Nein, ist alles in Ordnung. Deine schönen Silberhaare haben nur etwas gekitzelt, das ist alles. Na ja, und der Wein ist etwas kräftiger, als ich dachte." Sich durch die Haare wuschelnd, wurde er wieder leicht rötlich im Gesicht, glühte ein bisschen wie ein Glühwürmchen.
 

Kadaj legte den Kopf leicht schief, betrachtete Reno eingehend und runzelte die Stirn. "Der Wein, so, so..."
 

"Mir geht es sonst prima. Nur ein bisschen schwindelig von dem guten Tropfen, bin das wohl nicht mehr ganz gewöhnt." Beteuernd hob der Prinz eine Hand und lächelte verlegen.

"Mir geht es sonst prima. Nur ein bisschen schwindelig, von dem guten Tropfen. Bin das wohl nicht mehr ganz gewöhnt." Beteuernd hob der Prinz eine Hand und lächelte verlegen.
 

"Dann setzt dich hin, nicht, dass du mir noch umkippst", bot Kadaj an, würde ihm dabei sogar helfen und wollte nicht, dass es Reno so schlecht erging.
 

"Dankeschön, lieb, dass du dir Sorgen machst", bedankte er sich, setzte sich auch brav hin und hielt dabei die weiche Hand.
 

Kadaj schüttelte seinen Kopf und bugsierte Reno langsam auf einen Stuhl. "Ich mache das gerne ... aber nur für dich."
 

Nur für ihn? Kaum, dass er es gehört hatte, war er knallrot im Gesicht. "D-danke... das ehrt mich wirklich." Verlegen stammelnd drehte er den Kopf etwas weg und sortierte seine Gedanken.
 

"Na hör mal...", empörte sich Kadaj, stemmte die Hände in die Hüfte und sah Reno grummelnd an."Ich hab doch nicht an jeder Hand nen Prinzen, also wirklich."
 

Der schüttelte jetzt wild den Kopf, sodass die roten Haare nur so flogen. "So meine ich das nicht. Das mein Vater sich schon mal Sorgen macht, ist klar, die Bediensteten teilweise, da kommt es immer drauf an, wer es ist. Aber sonstige Bekannte machen sich so nen Kopf drum, was mit einem los ist, auch wenn man mal eine Woche oder so im Wald herumstrolcht und, dass sich jetzt ne Prinzessin Gedanken um mich macht... das ist eben ne Ehre für mich. Vor allem, weil ich dich ja nun auch erst seit heute kenne." Er versuchte sich zu erklären, verhaspelte hier und da aber mal ein wenig.
 

Kadaj setzte sich seitlich gesehen auf Renos Schoß, streichelte sanft seine Wange und lächelte ihn an. "Tut mir leid, ich wollte dich nicht so anfahren", murmelte er leise, umarmte den rothaarigen Prinzen und legte den Kopf auf dessen Schulter ab.
 

"Ist schon gut, es war auch missverständlich ausgedrückt. Da musst du dir keine Sorgen machen." Murmelnd machte er einen Augenaufschlag, der ein bisschen an einen kleinen Jungen erinnerte, dann streichelte er die schmalen Arme Kadischas und küsste sogar den Vorderen.
 

Kurz zuckte Kadaj, er hob den Kopf und sah Reno verdutzt an. "Öhm ..." Erst wusste er nicht, was er sagen sollte, dann beugte er sich jedoch runter und legte lächelnd seine Lippen auf die Renos.
 

Weich, warm, geschwungen und herrlich schön. Das verband er mit diesen Lippen und da könnte kommen, was wolle. Der Prinz legte seine Arme um die schmalen Hüften Kadajs und erwiderte den zarten Kuss. Die grünen Augen schlossen sich sehr langsam dabei, so als wollten sie nichts verpassen.
 

Scheu bewegte Kadaj seine Lippen, spürte die Hände an seinen Hüften, zuckte deswegen sogar leicht. Dennoch wollte er sich nicht lösen, viel zu sehr war er von diesen Lippen gefangen und das wollte er voll Endens auskosten.
 

Ein bisschen knabberte und zwickte Reno an ihnen, genoss die Wärme, die seine Prinzessin ausstrahlte. Seine linke Hand ließ er auf den Rücken wandern, die rechte blieb, wo sie war.
 

Leicht zitterte Kadaj, dennoch knabberte und koste er frech zurück. Seine Hände kraulten dabei verspielt Renos Nacken, glitten hin und wieder durch seine Haare und wieder zurück.
 

Das Kraulen war angenehm und eine Gänsehaut zierte ihn von Kopf bis Fuß. Schmale Finger im Haar, die hindurchfuhren und vereinzelt mit Strähnen spielten.
 

Reno kam sich vor, wie ein großer Kater, eine Schmusekatze sogar, denn er zog Kadaj ein wenig dichter an sich heran und schmuste sich selbst an.
 

Kichernd kraulte Kadaj weiter, hörte das leise Schnurren seines Prinzen und blickte auf ihn herab. "Hab ich da einen kleinen Kater?", fragte er neckisch, nahm die noch freie Hand und streichelte damit Renos Wange.
 

"Vielleicht..." schnurrte er die Antwort hoch zu Kadaj und ein paar halb geschlossener Augen blinzelte dabei. Es war gemütlich, warm und herrlich schön, durch die Streicheleinheiten.
 

Kadaj kicherte erneut, schmuste sich wieder an und seufzte leise auf. So fühlte er sich richtig wohl, auch wenn die Angst mit jeder Sekunde stieg. Die Angst ihn doch wieder zu verlieren.
 

"Ich hoffe jetzt mal, dass mein Vater hier über Nacht bleiben möchte, dann könnten wir uns noch ein bisschen 'beschnuppern'..." überlegte Reno murmelnd. Ihm war eine kleine Idee gekommen, wie er Kadischa zeigen konnte, wie sie auch ohne Verlassen des Schlosses Spaß haben würde und es nicht ganz so langweilig werden sollte.
 

"Was? Wie meinst du das denn jetzt?" Etwas unsicher hob Kadaj den Kopf, er stierte Reno an und legte fragend den Kopf schief.
 

"Wenn mein Vater verlauten ließe, hier übernachten zu wollen, hätte ich dir mal gezeigt, wie man ein bisschen Spaß hat. Ohne aus dem Schloss raus zu müssen und ohne, dass was passiert. Oder hast du schon mal eine Nacht im Heu gelegen und durch die Ritzen der Balken und Bretter nach den Sternen geschaut?", erläuterte der rote Prinz schnell und blinzelte wieder.
 

Kadaj blinzelte verwirrt, dann aber schüttelte er leicht seinen Kopf. "Nein, ich habe so was noch nie gemacht, aber ich würde es gerne", lächelte er leicht, erhob sich und reichte Reno die Hand. "Komm, lass uns deinen Vater gleich suchen."
 

"Er wird bestimmt noch was mit deinem Vater bereden. Dann finden wir ihn sicher ganz leicht." Flink war er auf den Beinen und nahm Kadajs Hand, nickte zum Aufbruch und folgte brav hinterher. "Habt ihr auch einen Aufenthaltsraum? Quasi eine extra Wohnstube? Mein Vater sitzt gerne in solchen Räumen zum Plaudern."
 

"Klar, das Kaminzimmer. Da ist es immer schön warm und er trinkt dort gerne seinen wein", nickte Kadaj und steuerte diesen besagten Raum auch schon an. Leise öffnete er die Tür, lugte durch sie hindurch und lächelte. "Dürfen wir euch kurz stören?"
 

König Genesis schaute zur Tür, als diese sich öffnete und nickte Kadaj zu. "Ich hätte nichts dagegen, liebes Kind. Du vielleicht, Sephiroth? Mir scheint, deiner Tochter liegt etwas auf dem Herzen."
 

"Kommt ruhig rein, ihr stört gewiss nicht", winkte Sephiroth die beiden Jugendlichen herein und lächelte sanft.
 

"Vielen Dank, Herr König." Reno wusste nicht, ob er 'mein König', 'Schwiegervater' oder nur 'Sephiroth' sagen sollte. So vertraut, wie sein Vater mit dem silbernen König sprach, würde er es nicht tun können und auch nicht wirklich wollen. Aus irgendeinem Grund hatte er vor dem langhaarigen Herrscher Manschetten.
 

Sephiroth lachte, er bat beide sich zu setzen und schaute sie gespannt an. "Nun, was habt ihr auf dem Herzen?"
 

"Nun ja, ich wollte erfragen, ob Vater und ich... nun ja ... eventuell hier die Nacht über bleiben könnten." Ein bisschen druckste der Rotschopf herum. "Ihr hab sicherlich auch viel zu erzählen und das wäre doch eine exzellente Gelegenheit zum Erzählen." Leise warf er Blicke zu seinem Vater hinüber. Vielleicht gefiel ihm diese Idee ja auch.
 

Sephiroth war erstaunt, dann wandte er den blick zu seinem alten Freund und schmunzelte." Wie mir scheint, hat dein Sohn schon Pläne."
 

"Das kommt mir auch so vor. Ich hoffe ja nur, dass es kein Unfug ist." Scharf sah er seinen Sohn an, versuchte dabei zu ergründen, was dieser vorhatte. Da er aber keine Anzeichen für Dummheiten fand, nickte er. "Wenn es dir keine allzu großen Umstände macht, wenn wir bleiben, würde ich dies gerne tun. Denn tatsächlich haben wir lange nicht mehr so gemütlich beisammen gesessen und erzählt."
 

"Nun dann lasse ich das Gästezimmer herrichten", nickte Sephiroth und lächelte folgsam in die Runde. Jedoch sah er Reno noch mal mahnend an."Ich hoffe doch, ich muss dich nicht bewachen lassen."
 

"Nein, ganz bestimmt nicht, Sir. Ich habe keine unlauteren Absichten und werde auch anständig sein." Die rechte Hand lag auf der Stelle, wo das Herz war, die Linke war hocherhoben. Reno hatte nicht vor, etwas anzustellen, er wollte der Prinzessin nur das Gefühl von Freiheit zeigen. Ganz ohne Hintergedanken und Neckerei.
 

"Sehr schön", nickte der silberne König zufrieden, nahm ich wieder sein Glas Wein und prostete Genesis zu.
 

Dieser erwiderte und nahm einen tiefen Schluck. Er dachte, dass sein Sohn eine gute Idee hatte, daheim wartete auch nichts Wichtiges auf ihn und gute Gesellschaft für anregende Gespräche war Mangelware.
 

"Können wir dann gehen?", spielte Kadaj leicht nervös an Renos Robe und lächelte schüchtern.
 

"Wir ziehen uns dann wieder zurück. Sir, Vater..." Schnell wie der Wind huschte er dann aus dem Zimmer, dabei zog er Kadaj mit sich. Auf dem Flur atmete er tief durch und ein Stein fiel ihm dabei vom Herzen. "Geschafft, freie Bahn für die Sterne anschauen aus dem Heu heraus."
 

Kadaj folgte mehr stolpernd, als gehend dem Prinzen und auf dem Flur angekommen, schmunzelte er leicht und kratzte sich überlegend am Kinn." Decke und was zu futtern", murmelte er und zog Reno in Richtung der Küche.
 

Leicht hüpfend folgte nun er der Prinzessin direkt in die Schlossküche und somit hinein in einen herrlich duftenden Raum.
 

"Hmmmmmmm~ hier riecht es ja lecker. Was ist das?" Er schnupperte wie ein Welpe in der Luft herum.
 

"Das ist Eintopf. Viel Gemüse und wenig Fleisch", erklärte Kadaj seinem schnupperndem Prinzen und nahm einen etwas kleineren Topf, um etwas darin abzufüllen.
 

"Riecht fantastisch. Unser Koch sollte auch einen Eintopf kochen, der so duftet. Er kocht zwar gut, manches duftet nicht mal halb so lecker." Mit einem kleinen Löffel von der Anrichte wollte er mal naschen.
 

Kadaj schmunzelte, es freute ihn das es Reno so gefiel in der Küche."Sollen wir noch etwas Baguette mitnehmen?", wollte er von dem frechen Nascher wissen und stupste ihn seitlich dabei an.
 

Mit dem Löffel in seinem Mund nickte dieser nur. Baguette würde herrlich passen und er mochte es auch. Neugierig schaute er auch noch in einen anderen Topf. Leider war dieser leer. Darüber schulterzuckend trappelte der Prinz zu einem Korb mit Äpfeln. "Können wir davon auch welche mitnehmen?"
 

Kadaj drehte sich um, er sah Reno schmunzelnd an und nickte. "Sicher doch, pack ein paar ein und dann ab mit uns ins Stroh", dabei wurde er leicht rot und nahm sich rasch einen der Körbe.
 

In diesen Korb wanderten dann auch sechs Äpfel, er hatte die größten herausgesucht, die er finden konnte. "Ja, jetzt ab ins Heu und Stroh. Du wirst schon sehen, das ist herrlich." Er bot seinen Arm an und zwinkerte keck.
 

Schmunzelnd hakte sich Kadaj ein, nahm den Korb in die andere Hand und folgte Reno zu den Stallungen. "Hoffentlich sieht uns keiner. Das sorgt nur wieder für unsinnigen Gesprächsstoff."
 

"Wird hier denn viel getratscht? Ich denke nicht, dass uns jemand sieht, wir schleichen einfach oben entlang..." Er deutete hinauf auf das niedrige Dach.
 

"Die ganzen Weiber aus der Küche, die sind schlimm", nickte Kadaj leise und folgte Reno die Treppe zum Dach rauf.
 

"Dann haben sie zu viel Langeweile oder bei ihnen daheim sind die Abende zu lang und es wird doch interessanter, wenn man Märchen erzählt." Reno streckte die Arme aus, um die Prinzessin in Empfang zu nehmen. Er war über einen größeren Spalt gesprungen und wollte nicht, dass sie nachher hineinfiel.
 

Kadaj lugte kurz den Spalt runter, dann aber nahm er Anlauf und meisterte diesen gekonnt. Zwar überrumpelte er fast Reno, aber er war drüben und bester Gesundheit. "Es sind Klatschweiber, nichts weiter."
 

Der Sprung war grazil und doch kraftvoll. Reno staunte, schüttelte dann ganz leicht den Kopf und war wieder voll da. "Uns wird keiner sehen und sie haben nichts zu klatschen. Müssen ja auch nicht mehr weit und unten ist auch niemand." Weiter ging es über ein paar kleinere Dächer und durch eine Luke hinein, in den Heuboden des Stalls.
 

Kadaj hoffte, dass dort niemand mehr wäre, anderenfalls würde er Reno doch den Hals umdrehen. Erst mal hakte er sich aber wieder ein, schenkte ihm ein Lächeln und folgte ihm das letzte Stück zum Stall.
 

Als sie im Stall waren, lachte Reno vergnügt. "Siehst du? Niemand hat uns gesehen und hier ist auch niemand außer uns beiden. Also kein Grund zur Sorge." Breit stand ihm ein Grinsen im Gesicht.
 

Nur er und Reno, na, wenn das kein Grund zur Sorge war. Schwach lächelte Kadaj, stellte zuerst den Korb ab und schaute sich um. "Jetzt können wir es uns gemütlich machen."
 

Der Prinz wuselte bereits mit dem Heu und dem Stroh herum, baute zwei gemütliche Schlafstellen, die zum Relaxen einluden. "Und wie gemütlich das wird. Möchtest du schon mal Probe liegen, dann können wir es noch mehr anpassen, wenn es noch nicht perfekt ist."
 

Kadaj nickte schwach und legte sich in das gerichtete Heu hin. Gemütlich war es schon, nur pickte es hier und da und er verzog dabei das Gesicht. "Eine Decke wäre jetzt ganz gut. So pickst es mir meinen zarten Popo kaputt."

Kadaj nickte schwach und legte sich in das gerichtete Heu hin. Gemütlich war es schon, nur pickte es hier und da und er verzog dabei das Gesicht. "Eine Decke wäre jetzt ganz gut. So pickst es mir meinen zarten Popo kaputt."
 

"Die Decke kommt drüber, sobald die Form perfekt ist. Wenn du sagst, es ist gut so, kannst du die Decke drauflegen." Über den zarten Popo musste er fast lachen. Kadischa hatte das so trocken und niedlich gesagt.
 

"Was lachst du so? Ich habe keine Lust, dass ich in drei Tagen einen roten Po habe und der die ganze Zeit unter dem Kleid dann juckt. Das wäre mir doch höchst peinlich", gab er leise zu, richtete sich etwas auf und sorgte somit, dass das Heu genau die richtige Passform bekam.
 

"So wie du das sagst, klingt es irgendwie knuffig, aber du hast auch recht, so soll es natürlich nicht sein. Ich helfe dir mit der Decke und wenn du sie eher quer legst, kannst du dich auch prima in sie einrollen." Tipps und Tricks sprudelten nur so aus ihm heraus und für die Prinzessin kramte er tief in der Trickkiste.
 

Kadaj räusperte sich ganz kurz, dann aber nahm er die Decke und legte sie so hin, wie Reno es ihm vorgeschlagen hatte. "Ich bin nicht knuffig, bin doch kein Teddybär", murrte Kadaj und ließ sich letztendlich seufzend in das Heu fallen.
 

"Stimmt, eher ein Igelchen." Rückwärts ließ er sich einfach so ins Heu fallen. Sich streckend rückte er es sich noch etwas mehr zurecht. Als es recht war, verschränkte Reno die Arme hinter dem Kopf und schaute hoch zur Decke.
 

"Nenn mich nicht immer Igelchen. Wenn dann bitte Schatz oder Prinzessin", beschwerte sich Kadaj gespielt und kuschelte sich nach länger Überlegung, an den Rothaarigen an.
 

"In Ordnung, mein Prinzesschen." Der rote Prinz schmunzelte, als sie sich so ankuschelte. Leicht nahmen seine Wangen einen rötlichen Schimmer an, fand diese Geste sehr süß.
 

Zufrieden brummte Kadaj, schaute verträumt rauf in den Sternenhimmel und streichelte dabei unbewusst Reno am Bauch.
 

Leicht prustend hielt sich dieser die Hand vor den Mund, denn das Streicheln war so leicht, dass es kitzelte. Er versuchte noch so gut es ging ruhig liegenzubleiben.
 

"Stimmt was nicht?", fragte Kadaj ohne den Kopf zu heben, hatte aber sehr wohl gemerkt, das etwas nicht stimmte.
 

"Das kitzelt." Kichernd und giggelnd ging seine Antwort fast unter.
 

"Ups ... ach so", kicherte Kadaj nun auch, ließ seine Hand still liegen und seufzte wohlig auf.
 

"Danke, so ist's besser." Reno nahm seine linke unter seinem Haargewirr hervor und legte sie auf Kadajs Hand. Sein Daumen strich über den feinen Handrücken und sein Blick haftete an den Sternen.
 

Kurz zuckte Kadaj, dann aber seufzte er erneut und genoss es richtig dem Anderen so nahe zu sein.
 

"Noch schöner ist es eigentlich unter komplett freiem Himmel zu liegen, aber hier, auf dem Heuboden ist es jedoch bequemer und wenn es regnet, wird man nicht nass...", murmelte der Prinz vor sich hin und wollte die himmlische Ruhe nicht zu sehr zerreißen.
 

„Nass werden will ich wahrlich nicht, so gesehen ist es sehr viel schöner und romantischer", gab auch Kadaj leise zu, blinzelte zwei dreimal und lächelte.
 

"Und es fällt einem auch nichts auf den Kopf. Unter Bäumen kommt das ja oft vor und so ein dicker Apfel kann einen schon wecken."
 

Wer ist die, hat die auch einen Namen? Leise lachte Kadaj, stellte sich das bildlich vor und hielt sich Hand dabei vor den Mund. "Entschuldige bitte."
 

"Ach, das macht nichts. So ein Apfel tut nur einmal etwas weh. Fieser wird es, wenn Frühjahr ist und die Raupen los sind. Wenn die runter geweht werden... bah." Leicht schüttelte er sich, ihm waren die Biester dann schon öfter in die Kleider gerutscht und beim Umdrehen ... na ja.
 

Kadaj nickte verständnisvoll. Raupen mochte er nun wahrlich keine unter oder im Rock haben. "Ich mag weder Raupen, noch irgendwelches Krabbeltier. Ich mag es lieber süß und niedlich. Sprich: Hunde und Katzen."
 

"Ach, so Marienkäfer sind ja okay, oder mal ein großer Hirschkäfer. Vor allem, wenn man mal etwas Langeweile hat. So ein Käferkampf kann schon interessant werden. Aber Raupen sind schon was ekelig, ja. Dass aus denen mal Schmetterlinge werden... kaum zu glauben." Als die Prinzessin von Hunden sprach, erinnerte er sich an die Wachhunde und an deren kräftige Kiefer. Sein Glück, dass er zu dem Zeitpunkt schnell genug auf den Baum gekommen war.
 

"Marienkäfer okay, aber Hirschkäfer? Ne du, die sind widerlich", schüttelte sich nun auch Kadaj. Schlimmer waren jedoch Spinnen oder auch Mistkäfer. Diese konnte er gar nicht leiden und wenn er eine dieser achtbeinigen Kreaturen sah, nahm er gerne mit vorlieb Reißaus.
 

"Na ja, hübsch sind sie nicht, das stimmt. Aber sie sind stark! Für so ein komisches Ding ne Leistung." Schnell ließ er aber das Thema wieder fallen, denn aus den Augenwinkeln heraus, konnte er den Ekel Kadajs sehen.
 

"Hübsch finde ich Schmetterlinge und auch Pferde. Sie sind stark und noch dazu sind sie so elegant", schwärmte Kadaj und blickte Reno dabei an. "Kannst du denn reiten? Ich würde gerne mal mit dir durch die Wälder auf dem Rücken eines Pferdes durchstreifen."
 

"Nun ja... öhm ... also, wenn ich so an den Ritt hierher denke... tja ... äh..." Drucksend und verlegen wandte er seinen Blick ab, hatte die Reitstunden gerne mal geschwänzt und es schien auch nicht jedes Pferd ihn zu mögen.
 

Kadaj schaute verwirrt. Hieß das etwa er könnte nicht wirklich reiten? "Reno, sag nicht, du kannst es nicht."
 

"Nicht so wirklich gut. Wenn du so an diese mittlere Katastrophe im Garten zurückdenkst... das kommt bei mir schon mal öfter vor und manche Pferde scheinen mich auch nicht wirklich leiden zu können." Jetzt war es so weit raus, er war ein schlechter Reiter. Zwar nicht ganz hundsmiserabel, aber blamabel genug, um für Lacher zu sorgen.
 

"Wenn du möchtest, dann bringe ich es dir bei und ein Pferd finden wir für dich auch", lächelte Kadaj lieb, wollte ihm nur helfen und gemeinsam schafften sie das auch sicherlich. Reiten lernen war nicht leicht, dauerte manchmal Jahre und von heute auf morgen ging das nicht.
 

"Das würdest du echt machen? Das ist lieb von dir, Prinzessin." Reno knuddelte die Prinzessin durch und ließ sie danach nicht mehr los. Er behielt sie so im Arm und fühlte sich gut dabei.
 

Kadaj fiepte erschrocken auf, als man ihn so liebreizend kuschelte. Er war so was immer noch nicht gewohnt und schämte sich dafür. "Ja, das würde ich machen", bekam er dennoch stockend zusammen und verharrte ganz ruhig in Renos Armen.
 

"Das ist wirklich so super lieb von dir." Wohlig brummelte er vor sich hin und kuschelte sich an Kadaj an. Mit seligem Lächeln schaute er dann auch wieder zu den Sternen.
 

"Ich habe dir doch schon einmal gesagt, dass ich lieb sein kann", schmunzelte Kadaj. Auch er sah wieder rauf zu den Sternen, ein leiser Seufzer entwich ihm und leicht fröstelnd griff er neben sich, nach der Decke.
 

Das Frösteln blieb ihm nicht verborgen und mitsamt Decke zog er Kadaj an sich. So wurde es etwas wärmer und schöner.
 

"Danke", murmelte Kadaj. Wie aufmerksam der Prinz zu ihm war, das kannte er meist nur von seinem Vater, nicht aber von einer außenstehenden Person.
 

"Gerne geschehen, Schatz..." Ganz leise kam das Schatz über seine Lippen und seine Wangen wurden wieder etwas rot, als ihm dann auch ein bisschen kühler wurde, häufte er schnell etwas duftendes Heu über sich.
 

Hat er ich gerade Schatz genannt?, fragte sich Kadaj und schaute Reno lächelnd an. Es war zwar nur leise zu hören, aber verhört hatte er sich sicher nicht.
 

In das Heu und an die liebe Prinzessin gekuschelt, schnurrte Reno zufrieden. "Ein ganz besonderer Schatz..."
 

"Danke", murmelte Kadaj mit roten Wangen, glich einer Tomate und verkroch sich mit dem Gesicht fast vollständig im Heu.
 

Am Firmament leuchtete etwas Helleres auf. "Da, schau mal! Eine Sternschnuppe und dann noch so eine Hübsche!" Mit erhobenem Arm deutete er in die Richtung, wo der helle Punkt am Himmel zu sehen war.
 

Kadaj hob rasch seinen Kopf, erblickte gerade noch so die Sternschnuppe und lächelte. "Dann wünschen wir uns doch etwas", flüsterte er leise und schaute Reno auffordernd an.
 

"Ja, etwas wünschen." Kurz schloss er die Augen ganz fest und drückte seine Daumen. Dann blinzelte Reno wieder Kadaj an. "Hoffentlich wird das bald wahr."
 

Kadaj wünschte sich ebenfalls etwas, jedoch verriet er es nicht. Es würde sonst auch nicht in Erfüllung gehen und das wollte er nicht. "Ich hab, wird aber nicht verraten", schmunzelte er den blinzelnden Reno an.
 

"Genau, nichts verraten, sonst wird es nicht wahr und das wäre schade." Und wie schade, dachte er. Der Prinz wollte die Reitstunden ab jetzt nicht mehr schwänzen und auch mit Kadischa üben. Es mochte zwar untypisch für ihn sein, doch er wollte sich den Ausritt durch den Wald nicht entgehen lassen.
 

"Ja, es wäre sehr schade", gab Kadaj auch leise zu und seufzte leise auf. Bestimmt erfüllte sich sein Wunsch nicht, spätestens in drei Tagen würde er wieder einsam sein und Reno wäre weg.
 

"Hast du was? Du siehst auf einmal so traurig aus? Oder hast du Angst vor dem, was in drei Tagen geschehen soll? Dann kann ich dir sagen, ich hab auch etwas Angst. Weiß ja auch kaum, was da auf uns zukommen wird." Der betrübte Gesichtsausdruck der Prinzessin machte ihm sorgen, sie schien sich alles noch mehr zu Herzen zu nehmen als er. Der Druck würde immens auf ihr lasten, besonders was die Thronfolgefrage betraf. Wenn andere erfuhren, dass es keinen Nachfolger geben würde... einige Nachbarn würden wie die Geier angeflogen kommen.
 

Scheu schaute Kadaj auf und lächelte schwach. "Ja, ich habe Angst, aber nicht vor der Hochzeit. Es ist die Angst vor dem Tag, an dem du..." Kadaj stockte, er wusste nicht, wie er das sagen sollte. "Reno hör mal, ich bin keine Prinzessin, ich bin genau wie du ein Prinz. Daher kann ich auch keine Kinder bekommen, deswegen bin ich so flach, launisch und überhaupt."
 

"Äh... bitte? Moment... du sagst, du bist auch ein Prinz? Ein Mann?" Reno schaute wie vom Pferd getreten, wusste nicht, ob er wach war oder träumte. Noch immer ungläubig schaute er Kadaj direkt an. Die Worte blieben ihm im Halse stecken und er bekam nicht mal mehr einen Ton raus.
 

Mehr als ein schwaches Nicken konnte Kadaj nicht von sich geben. Er hätte sich ohrfeigen könne, es überhaupt gesagt zu haben. Sicher saß sein Vater jetzt auch bald wieder in der Patsche und alles fing von vorne an.

Mehr als ein schwaches Nicken konnte Kadaj nicht von sich geben. Er hätte sich ohrfeigen könne, es überhaupt gesagt zu haben. Sicher saß sein Vater jetzt auch bald wieder in der Patsche und alles fing von vorne an.
 

"Aber, wenn du ein Kerl bist, warum sucht dein Vater nicht nen nettes Mädchen für dich? Jetzt bin ich erst mal verwirrt..." Reno verstand irgendwie nur Bahnhof und Kofferklau. Ob sein Vater davon wusste? Scheinbar ja nicht, aber wenn doch? Nachdenklich und durcheinander senkte er den Blick.
 

"Naja mein Vater wollte schon immer eine Tochter und da hat er mich kurzerhand zu einer Prinzessin gemacht", gestand Kadaj leise, schämte sich unter anderem, ihn belogen zu haben und senkte den Blick.
 

"Weil er eine Tochter wollte, hat er dich quasi gezwungen, als Frau zu leben? Wie bescheuert ist das denn?", platzte es aus Reno heraus, denn so hatte er König Sephiroth nicht eingeschätzt. "Aber was machen wir jetzt wegen der Hochzeit? Wenn das hier rauskommt, geht das rund wie auf dem Gauklerfest. Vater wird nichts absagen, wenn er einmal einen Entschluss gefasst hat, steht der felsenfest." Während er so sprach, ließ er Kadaj aber nicht los und das, obwohl er jetzt wusste, dass dieser ein Mann war.
 

Kadaj blinzelte verwundert. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Reno so gefasst war. "Vater hat mich erst am selben Tag, als ihr den Brief bekamt in ein Kleid gesteckt. Vorher war ich ein ganz normaler Prinz und das weiß jeder", seufzte er leise und war froh, gehalten zu werden.
 

Der andere Prinz hatte noch nicht völlig realisiert, in welcher Lage er sich befand. Als es ihm endgültig dämmerte, fing er an zu zittern. "Wir stecken im Schlamassel... Shit! Wie sollen wir das nur wieder geradebiegen?" Reno klammerte sich noch fester an den Silberprinzen, war völlig planlos und in ihm tobte neben der Nervosität ein weiteres Gefühlschaos. Er hatte einen Mann geküsst, mit ihm gekuschelt und tat es immer noch. Er wusste das nicht einzuordnen.
 

"Jetzt beruhige dich. Mein Volk wird nichts sagen, deines kennt mich nicht und so können wir allen weiter vorspielen, das ich eine Frau sei", versuchte Kadaj den anderen Prinzen zu beruhigen und richtete sich nur langsam auf.
 

"Aber wie lange sollen wir das denn machen? Versteh mich nicht falsch, du bist klasse, keine Frage, und... ich mag dich sehr. Aber bist du glücklich für den Rest deines Lebens als Frau getarnt und mit mir verheiratet leben zu müssen?" Das musste er einfach wissen, denn als er daran dachte, dass der Andere unglücklich sein könnte, tat es ihm irgendwo ganz tief drinnen weh. Aber noch mehr tat es das, als der Gedanke auftauchte, Kadaj wäre wieder weg. Letzteres sorgte wieder für Verwirrung.
 

Kadaj überlegte lange, schloss sogar dabei die Augen und ließ alles noch einmal auf sich wirken. "Reno ..." Er schlug die Augen auf und sah diesen an. "Es ist mir egal, was ich bis zum Rest meines Lebens mache. Ich will ... nein, ich möchte bei dir und nicht alleine sein", gab er leise und ehrlich zu.
 

"Du gäbest alles auf, um mit einem Prinzen wie mir, zu leben? So ein riesiges Opfer und auch Risiko würdest du in Kauf nehmen?" Ein kleiner Teil in seinem Innern freute sich riesig darüber, ein anderer kleiner Teil war fassungslos. "Ich... ich weiß nicht, was ich sagen soll." Hochrot leuchtete sein Kopf und überstrahlte sogar seine Haare.
 

"Sag am besten gar nicht, nimm es hin, oder lasse es", antwortete Kadaj ernst, auch wenn im nach ernst nicht zumute war. Er hatte so gesehen auch gar keine andere Wahl, mochte den rothaarigen Prinzen schon zu sehr und wollte ihn nicht mehr ziehen lassen.
 

Reno nickte nur und sein Herz hüpfte höher. Was ist los mit mir? Hallo, erde an Reno! Er ist ein Mann! Ein Stimmchen in seinem Kopf stellte ihm tausende Fragen, aber er brachte es zum Schweigen.
 

Schweigen, wie sehr er das hasste. Es konnte so viel bedeuten, etwa, dass er es ließ, es ihm recht wäre oder aber, dass er gleich die Flucht ergriff und ihn alleine ließ.
 

Schließlich durchbrach Reno das unangenehme Schweigen. "Lass es uns durchziehen. Unseren Vätern scheint es sehr wichtig zu sein und... na ja ... wie soll ich das sagen?" Drucksend tippte er die Spitzen seiner Zeigefinger zusammen. "Ich möchte auch nicht, dass du gehst..."
 

Kadaj hob ruckartig seinen Kopf, starrte Reno völlig aus dem Häuschen an und grinste schließlich wie ein Honigkuchenpferd. "Danke, du bist echt ein Schatz. Ich könnte dich direkt knuddeln." Gesagt war es schnell, aber Kadaj ließ es lieber und wusste nicht, was der andere davon hielt.
 

"Ein Schatz? Ich? Äh, danke schön." Ein strahlendes Lächeln huschte über sein Gesicht. Schatz, das klang jetzt viel schöner als zuvor.
 

"Ja, du bist ein Schatz. Ein sehr großer sogar!", nickte Kadaj schmunzelnd und schaute wieder rauf in den Sternenhimmel.
 

"Du auch, du bist auch ein Schatz." Leise stand Reno auf, stellte sich hinter den anderen Prinzen und legte seinen Kopf auf dessen Schulter.
 

Kadaj lächelte schwach, er lehnte sich an Reno an und seufzte. Es tat gut zu hören, dass er nicht böse war. Immerhin hätte das Ganze auch anders kommen können.
 

Im Schloss unterdessen sah Genesis Sephiroth nachdenklich an. "Mein lieber Freund, heraus mit der Sprache, irgendwas bedrückte dich heute schon den ganzen Tag. Was war es? Hast du Probleme mit einem der anderen Nachbarn?" Ihm war die Sorge seines Freundes nicht entgangen.
 

Sephiroth sah geschockt auf. Sah man es ihm so deutlich an, dass er sich um sein Land sorgte? "Ich weiß nicht was du meinst, es ist wahrlich alles in Ordnung, mein Freund!"
 

Kopfschüttelnd beugte sich der rote König hinüber zu seinem Freund und klopfte ihm auf die Schulter. "Du hast Sorgen, das kann ich sehen. Na komm schon, du kannst es mir ruhig sagen. Wir sind ja auch in Kürze verwandt. Ich helfe dir gern, wenn du Ärger mit einem der Anderen hast." Er ging von Nachbarschaftsstreit aus, was wirklich war, wusste er wirklich nicht.
 

"Ich habe keine Differenzen mit den Nachbarn. Es sind Geldsorgen, daher auch ... ach verdammt", regte sich Sephiroth auf, sprang dabei von seinem Sessel und tigerte durch das Kaminzimmer.
 

"Daher was? Sephiroth, du hättest doch etwas sagen können, ich hätte dir unter die Arme gegriffen und das werde ich so oder so tun. Mach dir darum weiter keine Sorgen." Den alten Freund beruhigen wollend, stand er auf und ging neben ihm her und klopfte ihm erneut auf die Schulter.
 

Sephiroth schwieg, sein Blick glitt zu Boden und die Beine wurden ganz schwach. "Kadischa, sie ist... sie ist nicht echt. Ich habe keine Tochter", brachte er schließlich schweren Herzen über die Lippen und vergrub das Gesicht in seinen Händen.
 

"Was sagst du da?" Erschrocken und ungläubig starrte der Rote auf seinen Freund. Er sah aus, als hätte man ihm erzählt, Schweine seien gerade vorbeigeflogen. "Du hast keine Tochter? Soll das bedeuten, Kadischa ist dein Sohn?"
 

Wieder nur ein Nicken, Sephiroth traute sich nicht darauf noch zu antworten, geschweige denn den Blick zu heben. "Er heißt Kadaj und glaube mir, es fiel mir nicht leicht. Er hasst mich dafür und das ist schon Strafe genug."
 

"Das erklärt, warum du giftige Blicke geerntet hast und auch, das fast zu feurige Temperament..." Nachdenklich wanderte sein Blick zum Kamin hinüber. "Was machen wir denn jetzt am besten? Die Hochzeit ist geplant und besiegelt und wie es aussieht, freut sich mein Junge nun doch schon, sein Jawort zu geben. Er weiß ja auch nicht Bescheid..."
 

"Wir werden es ihm sagen müssen, auch wenn die Gefahr groß ist, dass er abspringt. Ich möchte den Jungen nicht weiter unnötig etwas vormachen. Es tut mir leid", entschuldigte sich Sephiroth immer und immer wieder.
 

"Es hätte gereicht, mir einen Brief zukommen zulassen, dass du etwas Unterstützung brauchtest. Aber ich kann dich verstehen, du wolltest dir nicht wie ein Bettler vorkommen und um ehrlich zu sein, ich weiß nicht, was ich an deiner Stelle getan hätte." Weiter beruhigend sprechend rieb er nun über den Rücken seines Freundes. "Du hast recht, wir werden es ihm wohl oder übel sagen müssen, aber das können wir auch am morgen machen. Wenn wir jetzt zu ihm gehen und womöglich wecken... glaub mir, das möchtest du nicht erleben. Reno ist dann unausstehlich."
 

Sephiroth war froh, dass Genesis das alles so locker sah, ihm keinen Vorwurf machte oder gar mit der Abreise drohte. "Ich denke, wir sollten jetzt alle schlafen. Es war ein aufregender Tag, wenn auch nicht so geplant, wie gewollt", nickte er dem Anderen zu und konnte sich schon vorstellen, wie Reno an die Decke gehen würde, wenn er ihn jetzt wecken sollte.
 

"Genau, schlafen wir erst einmal und wenn der Morgen da ist, spreche ich zuerst mit ihm. Wenn du willst, kannst du zugegen sein." Er wusste, dass Geschrei und Vorwürfe sie nicht weiterbringen würden. Ruhe bewahren, das war wichtig. Genesis machte sich aber auch Sorgen, wie sein Sohn sich verhalten würde.
 

"Ja, sprich du mit ihm. Immerhin ist er dein Sohn und du hast den besseren Draht zu ihm", lächelte Sephiroth schwach und öffnete bereits die Tür zum großen Korridor.
 

"Und vor dir hat er Bammel. Ist dir das nicht aufgefallen? Als sie ihre Bitte vorgetragen haben, da nannte er dich Herr König und Sir. So spricht er nur, wenn er vor jemandem Manschetten hat." Leise lachend trat Genesis in den Korridor und wünschte dann eine gute Nacht.
 

Verübeln konnte er das Reno nicht, immerhin hatte er einen strengen Blick darauf und der irritierte leicht. "Guten Nacht, mein alter Freund", schmunzelte Sephiroth leicht und schritt den Gang entlang zu seinem Schlafgemach. Erst am nächsten Morgen erwachte Sephiroth, fühlte sich wie ausgelutscht und doch stand der König auf. Müde zog er sich an, schlappte in den Speisesaal und setzte sich an seinen Platz. Das Erste, was Sephiroth brauchte, war ein starker Kaffee. Nicht nur wegen seines Kopfs, auch um sich zu beruhigen und positiv an den Tag heranzugehen.
 

Durch die Tür des Speisesaals trat nun auch der rote König, hielt sich den Kopf, da es dumpf in diesem zu hämmern schien. "Hmmm~ Kaffeeduft!"
 

Sephiroth sah auf und lächelte. "Guten morgen, Genesis", begrüßte er den Anderen.
 

"Guten... autsch... morgen Sephiroth." Etwas, wegen des Schmerzes, gequält lächelnd nahm er an der Tafel Platz... "Unsere beiden schlafen ja noch. Beides Langschläfer." Lachend und die Augen zusammenkneifend zog er eine Tasse zu sich.
 

"Kadaj müsste wach sein, denn in seinem Zimmer ist er nicht", erwiderte Sephiroth ernst, nahm sich seinen Kaffee und genoss den Muntermacher in vollen Zügen.
 

"Bei Reno war es noch ruhig, das ist zu Hause auch immer so. Er braucht eine 'Warmlaufzeit'. Hm, der Kaffee ist auch ausgezeichnet." Vom Kaffee nippend nahm er sich ein kleines Brötchen und biss einmal hinein, so wie jeden morgen.
 

Sephiroth lächelte sanft, dann aß auch er endlich seine Eier und nahm dazu einen frischen Toast.

"Bei Reno war es noch ruhig, das ist zu Hause auch immer so. Er braucht eine 'Warmlaufzeit'. Hm, der Kaffee ist auch ausgezeichnet." Vom Kaffee nippend nahm er sich ein kleines Brötchen und biss einmal hinein, so wie jeden morgen.
 

Sephiroth lächelte sanft, dann aß auch er endlich seine Eier und nahm dazu einen frischen Toast.
 

Auf dem Heuboden blinzelte Reno in die herein-scheinende Morgensonne, blickte er dann zu Kadaj, der selig an seiner Seite schlummerte. "Kadaj? Kadaj, es ist schon morgen. Wir müssen ins Schloss zurück. Sie werden unser fehlen bestimmt bemerkt haben."
 

Müde schlug Kadaj seine Augen auf, blinzelte Reno verschlafen an und streckte sich. "Hmmm~ ... ich mag aber nicht", murmelte er und fühlte sich gerade unendlich wohl.
 

"Und wenn sie uns schon suchen? Obwohl, wenn wir leise nur liegen... Okay, bleiben wir liegen." Schnell hatte er sich wieder in das duftende Heu gekuschelt und wieder dicht an Kadaj.
 

"Danke", kam es nur leise von Kadaj, ehe er die Augen schloss und leise schnurrte.
 

"Du hast die Mistgabel ja hier oben vergessen. Damit können sie zumindest nicht mehr stochern." Giggelnd pickte Reno ein paar Heu und Strohhalme aus dem silbernen Haaren des Anderen.
 

Verwundert hob Kadaj den Kopf und schaute Reno an. "Was willst du mir denn jetzt damit sagen, hm?"
 

"So kann man uns von unten nicht sehen, sie würden etwas nehmen und durch die Ritzen stochern, schauen, ob hier oben wer ist. Aber das geht zumindest mit der Mistgabel nicht mehr." Vergnügt kichernd tippte dieser Kadaj's Nasenspitze an. Die Vorstellung eine Mistgabel im Allerwertesten zu haben gefiel ihm nicht.
 

"Oh ... ach so." Kadaj kicherte leise und schielte auf den Finger, welcher seine Nasenspitze antippte. Zufrieden legte er dann aber den Kopf auf Renos Brust und schloss wieder die Augen.
 

Leicht kraulte er über den hellen Hinterkopf, Herzklopfen hatte er nun und das warme Gesicht konnte er durch sein Hemd fühlen. Ein schönes Gefühl.
 

Durch das leichte Kraulen schnurrte Kadaj leise." Hmmm~... schön", seufzte er leise und kraulte Reno leicht an seinem Bauch.
 

"Ein Katzenschatz..." Versonnen genoss er das Kraulen seines Bauches, es kitzelte auch nicht mehr, war einfach nur herrlich angenehm.
 

"Ein was?", fragte Kadaj kichernd und drehte den Kopf so, dass er Reno angucken konnte.
 

"Du schnurrst wie eine Katze und bist gleichzeitig ein Schatz. Ein Katzenschatz eben oder Igelchen." Strahlend schmunzelte Reno in die grünen Augen ihm gegenüber. Er konnte sich nicht zwischen Kätzchen, Schatz und Igelchen entscheiden.
 

Wieder Igelchen, so langsam reichte es aber. Kadaj richtete sich langsam auf, dann aber stürzte er sich auf Reno und kitzelte ihn durch. "Du sollst mich doch nicht Igelchen nennen."
 

Lachend wandte sich Reno unter dem Kitzeln, doch egal wie herum er sich drehte, es gab kein Entkommen. Das Kitzeln ging weiter und er lachte weiter. "Ich... ha ha ha ha... ergebe mich! Ich sage wirklich ... hi hi hi hi... nicht mehr... he he he... Igelchen!"
 

Grummelnd sah Kadaj auf den kichernden Reno. "Du hast es wieder gesagt!" Murrend ließ er von ihm ab, drehte sich beleidigt weg und verschränkte beide Arme vor der Brust.
 

Nach Luft ringend, rollte er sich herum, legte seinen Kopf auf die Schulter des Anderen und nuschelte leise. "Hab doch gesagt, dass ich das Wort nicht mehr sage... schmolle doch nicht."
 

"Ich schmolle nicht, ich bin beleidigt. Du hast es am Schluss wieder gesagt", murrte Kadaj ein letztes Mal auf und schaute Reno mit Dackelblick an.
 

"Sollte doch nur sein, damit du weißt, ich sag das 'I' Wort nicht mehr, versprochen." Zu süß, fiepste ein Stimmchen in sein Ohr. Dafür, dass er einen anderen Mann vor sich hatte, musste sich Reno eingestehen, dass das richtig süß aussah. So einen Dackelblick hätte seiner Meinung nach, kaum ein Mädchen hinbekommen.
 

Kadaj beruhigte sich wieder, schnurrte leise und kuschelte sich wieder an Reno an. "Es sei dir noch ein letztes Mal verziehen", murmelte er und streifte leicht dessen Lippen mit den seinigen.
 

"Danke, mein Schatz", nuschelte er gegen die weichen Lippen. Das Gefühl wollte er nicht mehr missen, das wurde ihm bewusst und auch das Kribbeln mochte er.
 

"Bitte...", hauchte Kadaj und naschte von den weichen Lippen Renos.
 

Das tat gut und fühlte sich besser an, als jedes andere Mal zuvor. Warum, warum ist das so? Wieso fühl ich mich gerade so wohl und gut? Gedanklich überhäufte sich Reno mit Fragen, diese verblassten aber nach und nach, je länger er die anderen Lippen fühlte und den Kuss innig erwiderte.
 

Kadaj lächelte gegen die weichen Lippen, spürte das sanfte Erwidern des Kusses und schloss voll und ganz die Augen. Er zitterte leicht, aber so, dass es keiner merkte. Scheinbar das Wohlgefallen, nicht aber die Angst.
 

Das Herz des Prinzen raste mehr dahin, als dass es schlug. Leise hoffte er, dass Kadaj dies nicht bemerkte. Seine Finger strichen durch das glänzende Silberhaar, spielten mit einer Strähne. "Hmmmmmm~"
 

Kadaj seines schlug selber viel zu laut und zu schnell. Er fühlte sich aber dennoch wohl, wollte gar nicht mehr loslassen und schmiegte sich näher an.
 

Ihm war so warm, sein Gesicht verfärbte sich leicht rot. Die Finger vergruben sich im weichen Haar, kraulten den Anderen sachte. Die Augen geschlossen, nahm Reno auch nur noch die Wärme Kadaj's mit wahr.
 

Kadaj gab ein leises Schnurren von sich, gekrault zu werden fühlte sich so gut an und er entspannte völlig. Selbst kraulte er Reno ein wenig an der Brust, nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig.
 

Das war anders als mit einem Mädchen, aber nicht unangenehm, viel schöner eigentlich. Das verwirrte ihn zwar, aber er schob es beiseite. Kadaj zählte mehr, viel mehr als diese Gedanken.
 

Kurz löste Kadaj sich, blickte Reno verträumt an und streichelte ihm über die Wange. "Wir sollten vielleicht doch hereingehen. So langsam bekomme ich Hunger", murmelte er leise und küsste noch einmal die Lippen des rothaarigen Prinzen.
 

Nickend stimmte Reno zu. "Gute Idee, ich habe auch einen Bärenhunger. Ich glaube, ich könnte eine Bäckerei leeressen." Lachend richtete er sich langsam auf, streckte sich ausgiebig und gähnte herzhaft.
 

Kadaj lachte herzhaft auf, dann nahm er Reno bei der Hand und schlenderte zurück zum Schloss.
 

Brav trappelte er hinterher, fischte sich und Kadaj Stroh aus den Haaren und freute sich auf Frühstück.
 

"Wo kommt ihr beiden denn her?", erhob Sephiroth seine Stimme, als er die beiden Prinzen sah und beide aussahen wie gerupfte Hühner.
 

"Ach... waren nur ein bisschen draußen...", gab der rothaarige Prinz zur Antwort, gab sich aber Mühe nicht zu frech zu erscheinen. Der langhaarige König flößte ihm schon einen gewissen Respekt ein.
 

"Aja ... ich nehme an, ihr wart im Stroh", stellte Sephiroth schmunzelnd fest und nippte bereits wieder an seinem Kaffee.
 

"Ähm, ja. Genau da sind wir eben mal gewesen." Dass sie die ganze Nacht dort oben waren, das verschwieg er lieber und witterte schon den Ärger, den es geben könnte.
 

„Nun ja, dann setzt euch mal hin. Sicher habt ihr Hunger", nickte Sephiroth zufrieden und deutete auf die beiden freien Stühle.
 

"Dankeschön. Hmmm~ das duftet ja sehr gut..." Und prompt knurrte sein Magen lauter. Das war Reno jetzt peinlich und seine Wangen wurden etwas rot.
 

"Nur zu, bedien dich", nickte Sephiroth erneut und lächelte warmherzig.
 

Dankend nahm er sich ein Brötchen und etwas Konfitüre, biss das eine Ende ab, höhlte das Brötchen aus, löffelte ein bisschen Konfitüre hinein, und drückte es zusammen. Dann ließ er es sich schmecken. Etwas Saft goss er sich ein und nippte an diesem.
 

Kadaj nahm sich nur ein Hörnchen, biss in diesen hinein und er trank auch nur einen Kaffee. Er ahnte bereits, dass etwas nicht stimmt, dass sein Vater viel zu freundlich war.
 

Das Brötchen und der Saft waren schnell vertilgt und Reno lehnte sich zurück, schaute in die Runde und bekam ein komisches Gefühl." Was ist los? Irgendwie ist eine seltsame Stimmung."
 

Sephiroth blickte rüber zu Genesis und schluckte ein wenig. "Willst ... wollen wir es ihm sagen?", stellte er verzweifelt seine Frage und schaute unsicher den Anderen an.
 

"Sohn, es gibt da etwas, dass du wissen musst. Es geht um die Hochzeit und um deine... 'Braut'. Kadischa ist... keine gewöhnliche junge Frau. Genaugenommen gar keine Frau..." Genesis geriet etwas ins Stocken, sammelte sich dann und brachte es hinter sich. "Sie ist ein Prinz, genau wie du und heißt Kadaj."
 

Kadaj verschluckte sich fast an seinem Kaffee, hustete und klopfte sich auf die Brust. "Du hast es gesagt?" Verdutzt und immer noch nach Luft hechelnd schaute Kadaj seinen Vater und dann Genesis an. Kaum zu glauben und dann waren die beiden auch noch so ruhig, beinahe gefasst.
 

"Ja, ich weiß es seit gestern Nacht und wir haben beschlossen, Reno reinen Wein einzuschenken. Es geht auch um ihn und wenn er jetzt die Hochzeit absagt, dann werden wir das akzeptieren müssen..." Ihm fielen die Worte schwer, das konnte man sehen. Innerlich war er sehr nervös und unbewusst zuppelte er an seinem Jackenärmel.
 

"... der war gut ... haha... Hochzeit absagen. Klasse, einfach klasse und zum Brüllen." Kadaj hielt sich vor Lachen den Bauch und kugelte sich fast schon auf seinem Stuhl.
 

"Was... was ist denn so komisch?" Entgeistert sah Genesis Kadaj an, wie er sich scheckig lachte. Er verstand nicht, warum dieser sich vor Lachen bog und kugelte.
 

Kadaj hielt inne und stand schließlich auf. Ruhig setzte er sich auf Renos Schoß, sah dabei aber seinen Vater und auch Genesis an. "Reno weiß es bereits, und zwar seit gestern schon. Ich habe es ihm selbst gesagt", lächelte er und spielte nebenbei mit Reno seinen roten Haaren.
 

"Das ist wahr und die Hochzeit wird auch stattfinden. Da sind wir uns einig." Seine Arme legte Reno um Kadaj's Hüften, blickte zu Sephiroth und zu seinem Vater, ließ keinen Zweifel daran, dass sie es ernst meinten.
 

Sephiroth schaute entgeistert drein, dann aber lächelte und wirkte erleichtert. "Und wie habt ihr euch das vorgestellt?"
 

"Nun, Kadaj erzählte, euer Volk sei eingeweiht. Da gibt es dann ja kein Problem. Unseres weiß es nicht, da wird die Maskerade zunächst noch bestehen müssen, das wird schon irgendwie gehen und bei der Hochzeit... da wird es sicher keine Probleme geben." So stellte sich der junge Prinz das alles vor und seiner Meinung nach, würde es ausreichen, wenn Kadaj nur zu offiziellen Anlässen in ein Kleid schlüpfen müsste. Wenn es denn unbedingt sein müsste.
 

Sephiroth schaute Kadaj an und nickte." Gut so, denn ich habe es auch nicht länger ausgehalten. Ich bin eben leider zu durchschaubar", seufzte er leise und stützte den Kopf in die Hände.
 

"Deine Sorgen standen dir wirklich deutlich ins Gesicht geschrieben und du warst ein bisschen nervös. Das ist schon selten und ungewöhnlich, mein Lieber. Ansonsten wäre mir es nicht aufgefallen." Genesis klopfte auf die Schulter seines Freundes, da sie sich von Kindesbeinen an kannten, fielen ihm solch Dinge nun einmal auf.
 

Verstehend nickte Sephiroth und lächelte leicht. "Du kennst mich eben einfach zu gut", nickte er und schmunzelte von Neuem.
 

"Wir sind auch fast wie Brüder." Mit dem Zeigefinger der rechten Hand winkte Genesis kurz durch die Luft, grinste vergnügt dabei und zwinkerte Kadaj zu.
 

Kadaj blinzelte nur verwirrt, freute sich aber, das nun wieder alles gut war und knuffte zufrieden Reno.
 

Der rote König goss sich noch etwas Kaffee ein, tat dann auch einen tiefen Schluck, schmunzelte bei dem Anblick, den sein Sohn gerade bot. Schien so, als ob sie sich trotz allem gut leiden können, sehr schön... und mit diesem Gedanken leerte er die Tasse in einem Zug.
 

Kadaj knusperte noch ein Brötchen und fütterte Reno mit gleich mal mit ein paar Krümmel mit.
 

Dieser pickte die Krümmel, die noch weiter daneben fielen auf, steckte sie sich in den Mund und biss leicht auf ihnen herum, bevor er sie hinunterschluckte. "Hm ... knusprig."
 

Kadaj kicherte, Reno wirkte wie ein Huhn und das brachte ihn zum Lachen. Sanft wuschelte er Reno durch die Haare, drückte ihm einen Kuss auf und grinste vergnügt in die runde.
 

"Schön, dass ihr euch dennoch gut versteht und Kadaj, du bist deinem Vater in manchen Punkten ähnlich. Er war auch manchmal ganz schön frech." Leise lachend warf er seinem Freund einen Blick zu.
 

"Weiß ich doch", grinste Kadaj nur und streckte seinem alten Herren die Zunge raus.
 

Da lachte Genesis laut los. "Tatsächlich, haargenau! Das hat er auch zu seinem Vater gemacht. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm."
 

Kadaj kicherte leise, fand es lustig zu hören, das er seinem Vater so ähnlich war. "Und wie ist das bei Reno? Ist er dir ähnlich oder mehr seiner Mutter?"
 

"Ein paar Dinge hat er schon von mir. Abgesehen von den Haaren und den Augen, aber was er eindeutig von seiner Mutter hat, ist sein Gerechtigkeitssinn und eine gewisse Liebe zur Freiheit und teils auch der Natur." Sein Blick haftete nun an seinem Jungen. Bestätigend nickte er hin und wieder, wenn er von dessen Eigenschaften sprach.
 

Kadaj lauschte gespannt, dann lächelte er sanft und wandte sich Reno zu. "Natur, so, so. Du denkst doch noch an unseren kleinen Ausritt", grinste er frech und wartete geduldig ab.
 

"Ich habe es nicht vergessen und da ich ja den Unterricht von dir bekomme, werde ich ihn nicht schwänzen. Der andere Lehrer ist elend langweilig und eine Schnarchnase", stellte dieser klar und sah, dass sein Vater sich darüber zu freuen schien.
 

"Nun, das freut mich. Da fangen wir doch gleich nach dem Frühstück an", nickte Kadaj begeistert und freute sich ungemein, dass Reno es nicht vergessen hatte.
 

"In Ordnung, dann legen wir los." Reno konnte kaum glauben, dass er sich plötzlich auf den Unterricht freute. Aber von der anderen Seite betrachtet, er hatte nie so einen lieben Lehrer gehabt.
 

Kadaj lächelte sanft, erhob sich von Renos Schoß und reichte ihm die Hand. "Na dann komm."



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