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Versteckspiel im Internat

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Wir hoffen euch wird das erste Kapitel gefallen...
Die ersten beiden habe ich Finniwinni geschrieben und die nächsten 2 werden von Niro sein :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wir haben beschlossen, die Geschichte nicht immer nur aus Sawyers Sicht zu schreiben, deswegen, wenn ein Buchstabe, wie in diesem Kapitel, so ( *R* ) dort steht, ist es aus der Sicht eines anderen...
In diesem Fall aus Rick seiner.
Wir hoffen es gefällt euch :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey ho...hat etwas länger gedauert, irgendwie sind Niro und ich noch nicht ganz mit dem Kapitel und dem nächsten zufrieden, weshalb es sein kann, dass es nochmal geändert wird :D
Naja, viel spaß beim lesen! :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich weiß, es hat echt lange gedauert, bis ein neues Kapitel da war und das tut uns leid!!
Wird zu 100% nicht wieder so lange dauern, das versprechen wir hoch und heilig! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und weil man nun wieder im Schreibfluss ist, gleich das nächste dazu :D

Viel spaß beim lesen und ein schönes Pfingstwochenende wünschen wir :D :D Komplett anzeigen

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Merkwürdiger Plan

„Ein Internat?!“ fragte ich schockiert und sah meinen Vater mit offenen Mund und weit aufgerissenen Augen an. Er saß an seinem Schreibtisch, welcher in seinem Arbeitszimmer stand und nickte nur, während er einige Papiere durchsah. Mein Vater hatte dunkle Haare, eine gerade Nase, Mandelförmige Augen und einen schmalen Mund. Man könnte fast meinen, er sieht vom Gesicht etwas Weiblich aus. Ich war ehr froh darüber, denn ich sah ihm doch recht ähnlich, wenn man außer Acht lässt, dass ich wirklich ein Mädchen war. Ich saß vor ihm und das, was er mir gerade gesagt hat, wollte immer noch nicht so richtig in meinen Kopf. Ich und ein Internat…das kann er vergessen! Naja es ist nicht so, dass ich es schlimm finden würde, aber es ist dasselbe, auf das mein 4 Jahre älterer Bruder ging, welcher jetzt als Sänger und Bassist in einer berühmten Bänd spielt. „Das kann doch nicht dein ernst sein. Ich habe keine Lust, dass ich dort als die kleine Schwester von Markus abgestempelt werde. Das wird nämlich passieren und ich bekomme nicht einmal die Chance mich selbst zu beweisen und wenn sie mich singen hören und denken ich sei scheisse, dann ziehe ich Markus runter…also nein!“ versuchte ich mich zu rechtfertigen und suchte mir einen eigentlich garnet sooo schlechten Grund aus um nicht hin zu müssen. Mein Vater wusste, dass ich nicht wollte, dass man wegen mir schlecht von meinem Bruder redete, weshalb ich ihn auch kaum sehe. Es ist nämlich nicht bekannt, wer seine Schwester ist, er wollte nicht, dass man mich irgendwie bedrängt. Es gibt ja genug bekloppte Fans, die sich an einen ranmachten oder mit einem befreundet sein wollen, nur weil man ein berühmtes Familienmitglied hatte und das wollte er mir ganz einfach ersparen. Mein Vater sah von seinen Papieren ab und schaute mich über den Rand seiner Brille an. „Es ist schon beschlossene Sache. Ich habe auch mit deiner Mutter drüber geredet und sie findet die Idee auch super.“ gab er nur zurück. „Ja klar findet sie die super, sie kann mich ja auch nicht leiden. Ich bin für sie nur die dumme Stieftochter die sie akzeptieren musste um in ein reiches Haus zu heiraten, damit sie sich ihre Schönheitsoperationen leisten kann!“ schnaubte ich. Meine richtige Mutter ist damals als ich 2 oder 3 war abgehauen oder so. Mir wollte nie jemand etwas genaueres darüber verraten und somit ließ ich das Thema einfach fallen. Doch als mein Vater vor 6 Jahren eine Frau vorstellte und sagte sie würden schon eine Woche später Heiraten waren ich und mein Bruder alles andere als begeistert. Sie ist aufgrund von mehreren Op´s eigentlich recht hübsch, aber wie heißt es ja immer so schön *man soll nicht auf die äußeren, sondern auf die inneren Werte achten? * mein Vater hat´s jedenfalls nicht getan. Ich bin mir sicher fast jeder kennt das Märchen von Schneewittchen und den 7 Zwergen mit der eigentlich echt hübschen Bösen Königin, welche aber eigentlich eine total hinterhältige Schlange ist…oder Cinderella mit ihrer Stiefmutter…naja man könnte fast meinen, dass mein Leben eine Mischung aus diesen beiden Märchen ist. Nur dass ich keine 2 Stiefschwestern, sondern 2 Stiefbrüder ertragen muss, was nich schlimm wäre, wären sie nicht so dumm wie Stroh. Jedenfalls schaute mein Vater mich entgeistert an und musste erstmal verarbeiten, was ich gerade über seine ach so nette und alles liebende Frau gesagt habe. „Du nimmst das sofort wieder zurück jungen Frollein! Ich kann nicht glauben, dass du deiner Mutter sowas unterstellst. Sie war immer nett und freundlich zu dir und so dankst du ihr das? Du wirst auf dieses Internat gehen und jetzt ist schluss. Keine wiederrede und ich will dich heute nicht mehr sehen!“ wurde er laut, knallte bei seiner Ansprache die Papiere, welche er eben noch durchgesehen hatte auf den Tisch und sah mich wütend an. Ich wollte noch etwas sagen, denn das wollte ich nicht auf mir sitzen lassen als er mir jedoch nochmal „RAUS!“ an den Kopf klatschte. Ich sah ihn wütend an und verschwand aus seinem Arbeitszimmer. Ich ging eine große Wendeltreppe hoch, welche gleich neben dem Zimmer war, den etwas längeren Flur durch, wobei ich an ein paar Bildern vorbei ging, welche wie ich von einem der Hausmädchen erfahren habe, meine Mutter gezeichnet hatte. Es waren die verschiedensten Arten von Bildern. Wie z.B. eine Wiese, wo außen rum Bäume mit Blättern in den verschiedensten grüntönen waren. Die Wiese naja ehr ein riesen Feld aus den verschiedensten Blumen in den verschiedensten Farben wurde von einem Fluss durchzogen, welcher Glasklares Wasser hatte. Mein Lieblingsbild hing allerdings in meinem Zimmer und drauf zu sehen waren mein Bruder und ich, wie er auf einem großen türkisenen Sofa saß und mich in den Armen hielt. Dieser war es auch, den ich nun anrief. Ich lag in zwischen auf meinem Himmelsbett, welcher mit einer weiß roten Bettdecke und Kissen in denselben Farben bestückt war. Auf der Bettwäsche liegend griff ich zu meinem Handy und rief meinem Bruder an. Es dauerte ein wenig bis er ranging, was ich ihn allerdings nicht wirklich übelnahm.
 

*Sawyer, was ist denn los? Du rufst doch sonst nicht mitten am Tag an*, meinte er besorgt.

Er hatte ja recht und so erzählte ich ihm, was ich gerade erfahren hatte und ich nichts tun konnte. Als ich ihm auch erzählte, weshalb ich nicht dahin wollte lachte er, stimmte mir dann allerdings zu. Es stimmte ja, dass eigentlich niemand wusste das wir Geschwister waren aber wer uns beide kannte der konnte eins und eins zusammenzählen. Er hatte sich zwar nen anderen Nachnamen geben lassen, aber wir sehen uns nicht nur ähnlich! Wir haben beide etwas bräunliche Haare…also ehr braun aber wirklich sehr hell. Dann die gerade Nase unseres Vaters, ebenso wie die schmalen Lippen und mandelförmigen Augen. Nur halt die Haare von unserer Mutter. Ich würde nicht sagen, dass ich klein bin! Ich bin 1,78 und Markus sogar 1,90, da kamen wir wieder nach unserer Mutter. Und wenn mich jemand aus meiner Klasse oder auf der Straße ansprach und fragte, ob wir irgendwie was miteinander zu tun hatten, sagte ich nur, dass ich das schon öfters gehört hätte und es nur Zufall sei.

Nach kurzem überlegen schlug er mir eine Lösung vor.
 

*Das mag jetzt war echt die merkwürdigst Idee auf Erden sein, aber warum gibst du dich nicht einfach als Junge aus und gehst so dahin. Man wird zwar dann denken, du seist mein Bruder, aber dann antwortest du einfach wie immer und wimmelst die anderen ab. Außerdem, weiß man nur von einer Schwester. Dein Name kann man ja immerhin so oder so nehmen und wenn du, das ist jetzt merkwürdig das zu sagen, aber wenn du deine Brüste abbindest, da sie ja nicht gerade klein sind, wird es kein Problem. Deine Haare würde ich auch schneiden und man darf dort normale Kleidung tragen, wodurch du dann etwas weitere Sachen anziehen kannst um deine Weibliche Figur zu verstecken. *

Ich stutzte kurz, als er es vorschlug und als er dann noch über meine Oberweite sprach war ich doch verwirrt. „Woher weißt du, wie meine Brüste sind?!“ fragte ich dann geschockt.
 

*Wer lässt denn immer alles an Wäsche in meiner Wohnung rumliegen, wenn sie zu Besuch ist? Die anderen fragen mich jedes Mal, wenn sie doch noch was von die hier finden, ob ich eine Freundin hätte! *, lachte er mir ins Ohr.

Wir diskutierten noch eine Weile, bis er mich dazu überredete seine Idee zu verwirklichen.

Der erste Tag (1)

Und so begann mein Leben als Junge auf einem Internat für Musik. Ich konnte es tatsächlich so hindrehen, dass ich als Junge dort aufgenommen wurde. Zwar musste ich dafür etwas Geld und ein paar Beziehungen spielen lassen, aber das ist nicht sonderlich schlimm gewesen.

Was mich ein wenig zweifeln ließ war, dass ich mir mit einem anderen das Jungen das Zimmer teilen musste. Meine Sachen wurden schon dort angeliefert und in das Zimmer gebracht, welches ich selbst noch nicht gesehen hatte. Ich war ein paar Tage vorher Shoppen, um Jungs Klamotten zu kaufen. Als ich in den Wohnheimen angekommen bin, was aufgrund eines Staus 2 Stunden nach Unterrichtsbeginn war, wurde ich gleich ins Schulgebäude gebracht, wo man mir meine Klasse zeigte. Als der Herr, welcher der Aufseher im Wohnhaus war an die Tür klopfte wurde nur mit einem knappen und strengen *Herein* geantwortet. „Ich bringe Ihnen den Neuen. Er konnte aufgrund des Verkehrs nicht schneller hier sein.“ erklärte der Herr dem Lehrer, nachdem wir reingegangen sind. Dieser musterte mich skeptisch und räusperte sich bevor er anfing zu sprechen „Es liegt in der Verantwortung einen jeden einzelnen pünktlich zu sein und sich nicht mit solchen Entschuldigungen zu schützen!“

„Ich kann doch auch nichts dafür, wenn da irgendjemand auf der Straße ein Unfall verursacht, weil er nicht aufgepasst hat oder einfach zu dumm zum fahren ist. Und es ist nicht um mich zu schützen, das will ich ja mal gleich klarstellen!“ wurde ich pampig und sprach es im entsprechenden Tonfall aus. Ich konnte erkennen, wie einige der Schüler und Schülerinnen anfingen zu grinsen und zu tuscheln. Genauso sah ich aber auch, dass dem Lehrer diese Antwort wohl weniger gefiel. Der andere Herr hatte sich schon verabschiedet und so stand ich da und sah mich dann doch etwas um. Die Worte des Lehrers, welchen ich gepflegt ignorierte überhörte ich, bis er mich anwies mich vorzustellen. „Mein Name is Sawyer, 16 Jahre. Wollt eigentlich nich her, wurde mehr oder weniger dazu gezwungen und naja jetzt bin ich hier. Sonst noch etwas?“ stellte ich mich knapp und etwas aufmüpfig vor. Mein Plan war, mich mies zu verhalten und dann von der Schule zu fliegen, was ich tat. Der Lehrer, dessen Namen ich mir nicht gemerkt habe sah mich wieder entgeistert an, schüttelte mich missbilligend ansehend den Kopf und zeigte auf einen Platz, wo ich sitzen sollte.

Der Platz war vom Pult zur Klasse gerichtet hinten rechts, so dass nur neben und vor mir jemand saß. Soll mir recht sein, dachte ich und ging zu dem mir zugewiesenen Platz. Kaum hatte ich mich hingesetzt fiel mir der Junge neben mir auf. Er saß ehr gelangweilt auf seinem Stuhl und schien nur mit halben Ohr zuzuhören was da vorne gesprochen wurde. Ich mochte ihn jetzt schon. Als ich ihn musterte viel mir auf, dass er strahlend grüne Augen hatte, von welchen ich nicht loskam. Er hatte schwarze Haare, welche wohl an den Spitzen gefärbt waren, denn diese waren etwas rötlich. Die Hälfte seines Gesichts, welches ich sehen konnte war auch nicht schlecht. Er hatte ebenfalls eine gerade Nase, soweit man es von der Seite beurteilen konnte, seine Augen waren etwas verschlafen und sein Mund wirkte auch nicht gerade auf einen Sonnenschein. Als er sich plötzlich zu mir drehte sah ich ihn leicht verdattert an. „Hast ja gleich nen Lieblingslehrer gefunden, was?“ meinte er nur und man konnte ein leichtes Grinsten über die Lippen huschen sehen.

Ich war von der plötzlichen Frage etwas überrumpelt, wodurch ich nur nickte und mich schnell zur anderen Seite drehte. Es ist zwar unhöflich, aber da ich ja eh nicht vor hatte zu bleiben, wollte ich keine großen Freundschaften oder Bekanntschaften machen. Und dazu kam noch, dass dieser Typ neben mir doch irgendwie der Typ zu sein schien, gegen den ich echt schwach bin. Während der Schulzeit versuchten mich immer mal einige mit Fragen aus zu quetschen und wie ich mir gedacht habe war die Frage nach einer Verbindung mit Markus auch gefallen. Ich drehte innerlich die Augen und hatte echt keine Lust auf irgendwelche Gespräche. Als die Schule ENDLICH zu Ende war und ich verschwinden wollte stand ein gutaussehender Junge neben mir und musterte mich. Ich sah ihn skeptisch an und fragte „Was? Mach nen Foto, hast du länger was davon!“ und er sah mich für einen ganz kleinen Moment verwirrt an, bis er sich wieder fing und mich anlächelte. Da ich noch saß, musste ich zu ihm hinaufschauen. Allerdings schätze ich, auch wenn ich stehen würde wäre er größer als ich. „Ich bin Jay, dein Zimmergenosse. Ich wollte nicht, dass du nachher im Zimmer überrumpelt wirst und habe mir gedacht, dich jetzt auf zu suchen und mich dir vor zu stellen.“ lächelte er mich an und reichte mir seine Hand. Naja, da ich mit ihm in einem Zimmer leben werde, werde ich mich wenigstens mit ihm gut stellen. Auf Stress im eigenen Zimmer hatte ich dann doch kein Bock. „Sawyer, freut mich meinen Zimmergenossen kennen zu lernen. Ich hoffe ich bin keine allzu große Last. Wenn ich zu Hause war, hat man mir das nur allzu oft weiss gemacht!“ stellte ich mich nun ebenfalls vor.

„Er kann ja doch vernünftig reden!“ lachte der Typ, welcher den Platz neben mir hatte. Er legte seinen Arm auf die von Jay und grinste. „Ja stell dir vor…“ dachte ich wohl laut, als das grinsen zu einem richtigen lachen wurde. „Rick, lach mir nicht so laut ins Ohr, oder erklär du Vju, weshalb ihr Freund auf einem Ohr nicht mehr hört!“ sagte Jay etwas gereizter und hielt sich das linke Ohr zu, was allerdings ehr gespielt wirkte. Ich sah die beiden noch etwas reden und rumalbern, bis sie sich wieder mir zu wanden. „Du kommst heute mit uns mit! Wir treffen gleich n paar Leute aus ner andren Klasse, gehen in die Stadt und haben ein bissel Spaß.“ erklärte dieser Rick und musterte mich. Ich wollte ihm sagen, dass ich dazu keine Lust hätte, allerdings kam ich nicht dazu. Er packte mich am Handgelenk und zog mich hinter sich her. Jeder Versuch sich zu wehren war zwecklos weshalb ich mich schließlich damit abfand mit zu müssen. Wir kamen an vielen Gebäuden vorbei, biegten immer mal in eine andere Straße ein um nach ca. 20 Minuten vor einem abrissreifen Gebäude zu stehen. Es war nicht wirklich groß und sah auch nicht besonders besonders aus, weshalb ich es als ein billiges was weiß ich nicht abstempelte. Als wir jedoch reingingen, war es dann doch erstaunlich. Innen sah alles ehr nach Jugend aus, nich abrissreif, sondern einfach nur der hammer! Die Wände waren weiß mit den unterschiedlichsten Zeichnungen und Bildern verziert. Wir gingen durch einen breiten Gang, wo viele Türen in gewissen Abständen waren. Als ich den beiden in einen der Räume folgte, sah ich noch mehr Jungs. Die beiden wurden freudig begrüßt und dann vielen die Blicke der anderen auf mich. Es waren 3 Jungs, welche mich musterten bis schließlich einer etwas sagte, was mich leicht in Panik versetzte „Is das nich n Mädel?“. Ich sah ihn erst etwas geschockt an reagierte dann aber schnell. „Ja klar und du, gehörst wohl zu denen, die einfach nur die Klappe nich halten können und dummes Zeug labern!“. Der Typ sah mich an und die anderen fingen an zu lachen. Am liebsten wäre ich wieder gegangen, nur wusste ich nicht, wie ich wieder zurückkam. Ja gut, ich könnte nach dem Weg fragen, aber dazu war ich dann doch etwas zu stolz zu. Also blieb mir nichts übrig, als hier zu bleiben!

Der Erste Tag (2)

„Also Leute, das ist Sawyer. Er ist neu hier.“, stellte Rick mich vor, während er eine Hand um meine Schulter legte und mich mit runter aufs Sofa zog. Ich wurde immer mal wieder von den anderen gemustert, aber mit mir reden taten sie nicht wirklich. „Oh man ey…das ist ja echt nicht zum aushalten! Ihr benehmt euch echt albern! Nur weil Sawyer etwas wie ein Mädel aussieht…oh man“, begann wieder Rick zu reden. Ihm schien es echt auf die Nerven zu gehen, dass nicht mit mir gesprochen wurde. Um ehrlich zu sein, mir war es eigentlich sogar lieber so. „Okay, Sawyer, wo kommst du denn überhaupt her?“, fragte mich dann Jay. „Hohenwestedt.“ Kam es knapp von mir. „Wo soll das denn sein? Hab ich ja noch nie gehört!“, meinte dann ein anderer. Er war etwas dünner als die anderen, aber keineswegs dürr oder mager oder so…einfach nur nicht so muskulös. „Das liegt in Schleswig-Holstein, Kreis Rendsburg- Eckernförde. Ist nich besonders groß, aber echt schön dort.“, erklärte ich. „Und wie kommt es, dass du von dort oben, hier runter musstest?“, fragte dann Jay wieder. „Mein Vater wollte das so. Ich mache ihm daheim wohl zu viel Ärger. Abgesehen davon, dass ich auf ein Internat musste, bin ich aber eigentlich ganz froh nich mehr da zu sein. Die Frau von meinem Vater is die Hexe aus allen Erzählungen und Märchen und ihre Kinder…von denen fange ich am besten gar nicht erst an!“, erklärte ich weiter. Eigentlich habe ich ja keine große lust, über mich zu reden, aber hier nun irgendwie quer zu schlagen, wollte ich auch nicht. „Geschwister?“, fragte Rick, worauf ich ihn nur schräg ansah. „Hast du ihm gerade nicht zugehört? Er hat wie es aussieht Halbgeschwister!“, meinte ein weiterer Junge lachend, während er sich über den Tisch beugte und Rick leicht gegen den Kopf schlug. Der Typ, muss ich leider zugeben, gefiel mir auch recht gut. Man konnte durch sein Shirt seine Muskeln erahnen und auch sein Gesicht war nicht schlecht. Eine perfekte Nase, allerdings ist unter perfekt bei jedem ja was anderes zu verstehen, strahlend blaue Augen, in denen man versinken könnte, auf der linken Seite einen Side Cut, und auf der anderen hingen ihm die blonden Haare etwas ins Gesicht. Sie gingen ihm dort in etwa bis zu den Ohren. Die Spitzen waren rot, wodurch es fast so aussah, als stünden sie in Flammen. „So meinte ich es doch gar nicht ey! Ob er auch leibliche Geschwister hat, sollte es sein!“, gab der geschlagene gespielt beleidigt zurück. Ein leichtes grinsen, konnte ich mir nicht verkneifen, als ich dies sah. „Nun werd ich wegen dir Spinner auch noch ausgelacht!“ Er verschränkte seine Arme vor der Brust und lies sich hinter sich gegen die Lehne des Sofas fallen. Nun war ich nich die einzige, die es lustig fand und die anderen lachten ebenfalls. Die Frage nach weiteren Geschwistern verneinte ich allerding. Ich wurde noch vieles gefragt, wie z.B. was meine Lieblingsfarbe sei, was ich gerne esse, was für Musik ich höre und so weiter. Ich beantwortete alle Fragen wahrheitsgemäß, bis sie mich dann fragten, auf was für ein Typ ich denn stand. Ich sah Rick etwas verwundert an, da ich mit dieser Frage dann irgendwie nicht gerechnet hatte und dieser schaute mich wohl wegen meinem Blick ebenfalls verwirrt an. „Was los?“, fragte Jay, als er es ebenfalls bemerkte. „W-was?“ drehte ich meinen Kopf zu Jay und sah nun ihn an, als hätte mich gerade ein Auto überfahren. „Du siehst verwirrt aus. Hat dich die Frage echt so aussem Konzept gebracht?“, fragte dieser belustigt. „Was? Nein! Ich hatte nur nicht mit solch einer Frage gerechnet!“, rechtfertigte ich mich so schnell es ging. Ich nahm mir meine Flasche Cola, welche wir uns kurz nachdem wir hier waren, geholt hatten, um etwas Zeit zu schinden. Nun sahen sie mich alle an und ich merkte, wie ich unsicher wurde. „Naja, also…ich…ähm…so genau habe ich noch nie darüber nachgedacht!“, war das erste, was mir einfiel. Rick war der erste, der mir darauf antwortete. „Okee, andere Frage, hattest du schonmal ne Freundin? Wenn ja, wie sah diese denn aus?“ Auf diese Frage schüttelte ich nur den Kopf. Gelogen war es ja nicht, ich war noch nie mit nem Mädchen zusammen! Nun wurde ich nicht mehr erwartend, sondern mit einem Gemisch aus Überraschung, entsetzen, Belustigung und Mitleid angesehen. Dazu muss ich sagen, dass der Belustigte teil von Rick kam, was anderes konnte man nicht bei ihm erkennen. Erst war ihm anzusehen, dass er überrascht war, was aber in nicht mal 2 Sekunden zu nem unterdrückten lachen wurde. Jay hingegen sah mich nur überrascht an und boxte Rick einmal in die Seite, als er sich scheinbar kaum noch halten konnte. „Schlimm?“, fragte ich nach ner weile, weil es mir dann doch unangenehm wurde. „Nich wirklich, aber etwas überraschend ist es schon, schließlich, siehst du ja jetzt nich schlecht aus!“, meinte dann eine weibliche Stimme hinter mir. Ich drehte mich schnell um und sah ein Mädchen, mit fast Ohrlangem braunem Haar, welches nach vorne hin länger wurde. Ihr Gesicht wurde zur Hälfte von ihrem schräg geschnittenen Pony verdeckt. Was ich erkennen konnte, waren fein geschwungene rote Lippen, mit ner leicht im Licht glimmernden Oberfläche, eine feine gerade Nase, und ein Auge, was in einem hellen, schon fast giftigem grün strahlte und nicht von ihren Haaren verdeckt wurde. Sie stand ihm Türrahmen gelehnt und sah uns alle an. Sie trug eine schwarze Röhrenjeans, ein rotes Top, welches ihre Oberweite nicht zu schau stellte, aber auch nicht verbarg. Sie trug schwarze Halbschuhe und um ihre Taille hatte sie sich eine braunrote Lederjacke gebunden. Sie wurde ein paar Sekunden von allen angesehen, ehe sich Jay erhob, auf sie zu ging, sie dann zu sich zog und ihr mit nem Grinsen einen Kuss gab. Sie legte ihre Hände auf seine Schultern und erwiderte ihn. „Is ja gut jetzt!“, meinte dann der dünne von den anderen Jungs und unterbrach sie so. Sie lösten sich voneinander und Jay ging mit dem Mädchen an der Hand zu seinem Platz. Diese setzte sich dann an ihn gelehnt neben ihn und fragte dann auch, wer ich sei. „Das ist Sawyer, er ist seit heute in Ricks Klasse und die Person, mit der ich mir nun das Zimmer teile.“, erklärte Jay ihr kurz. „Sawyer, das ist Vju, Jay´s Freundin!“, fuhr Rick mit dem vorstellen weiter. „Und nun zurück zur eben gestellten Frage und deiner Antwort. Du hast weder ein Typ, noch ne Freundin oder so gehabt. Nun tust du mir irgendwie doch leid!“ Wir redeten noch eine ganze weile weiter und lachten auch sehr viel. Im Nachhinein, ist mir auch wieder eingefallen, dass ich da ja eigentlich keine Lust zu gehabt habe. Als es dunkel wurde, begaben wir uns wieder zum Internat. Wie sich herausstellte, ging Vju auch drauf und begleitete uns deswegen. Im Wohngebäude angekommen, verabschiedete sich Vju und ging durch eine Tür, links neben dem Eingang. „Die Mädchen und Jungen schlafen in unterschiedlichen Abschnitten. Die Mädchen links und die Jungs rechts.“, erklärte Jay, „Aber nun komm, ich zeig dir unser Zimmer.“ Und somit gingen er und Rick durch die rechte Tür und die Treppe hoch. *Ich kenne das Zimmer doch schon, aber naja, wenn er es so will* dachte ich und folgte ihnen. Im Zimmer angekommen, ging Rick direkt auf Jay´s Bett zu und setzte sich drauf. „Ich glaube nicht, dass du es ihm hättest zeigen müssen!“, meinte er und ließ sich auf seinen Rücken fallen. „Hättest du auch sagen können, dann hätte ich mir nicht solche mühe gemacht, dir alles zu erklären!“, schmollte Jay und setzte sich auf einen der Stühle am Schreibtisch. „Ach was, mir wurde lediglich gesagt, wo ich lang muss und nichts erzählt. Jetzt weiß ich, dass es hier auch einen Snackautomaten gibt.“ „Naja, das ist jedenfalls dein Bett, die Regale habe ich dir schon freigeräumt. Das ist dein Schrank und hier,“ Jay zeigte auf eine Tür, „hier ist das Bad. Ich muss dazu sagen, dass Vju öfters hier ist, naja war, jetzt bist du ja mit hier im Zimmer und naja, sie hat viele ihrer Sachen im Bad. Also Schminke, Duschzeugs, Binden und Tampons und so‘n Zeug eben. Ich werde das alles zusammenräumen, so, dass du nicht denkst, du seist im falschen Bad. Achja, einen Tipp! Fass lieber nichts davon an, auch wenn´s nur etwas Bodylotion ist oder so. das merkt sie. Mich hatte sie zur Sau gemacht, ich soll nicht einfach an ihre Sachen gehen.“, warnte er mich vor. Rick blieb noch eine Zeitlang bei uns und verzog sich dann um, “Seinem Zimmergenossen auf die Nerven zu gehen“ meinte er.

„Willst du zuerst duschen?“, riss mich Jay´s frage aus meinen Gedanken, in denen ich mir drüber nachdachte, wie ich mich in Zukunft verhallten sollte, wenn wieder das Thema Freundin und Mädchen aufkommen sollte. „Äh, was?“ „Ob du zuerst duschen willst?“, grinste Jay wohl wegen meiner sehr schlauen Antwort. Und schon, stand ich vor meinem nächsten Problem: duschen. Wie habe ich mir das eigentlich gedacht? Ich werde meinem Bruder für diese ganze Idee den Kopf abreißen, trotz der Gefahr, von zich Fans gejagt, gefoltert und auf dem Scheiterhaufen verbrannt zu werden! Ich ging als erstes duschen und versuchte dies möglichst schnell, denn ich brauchte noch genug Zeit, mir meine Brüste wieder abzubinden. Dann noch schnell Zähne geputzt und bereit fürs Bett, welches ich leider noch beziehen musste, wie mir beim fertig machen einfiel. Als ich dann total lustlos aussem Bad kam und zu meinem Neuen Bett sah, war dieses schon komplett fertig. Jay musste mein verwundertes Gesicht gesehen haben, denn er meinte nur, er habe Mitleid gehabt, da ich so kaputt aussähe und so und mir so was gutes tun wollte. Ich bedankte mich ehrlich bei ihm, denn darauf hätte ich nun wirklich Null bock gehabt. Während Jay sich also ins Bad zurück zog, ging ich in mein Bett und schlief auch extrem schnell ein.

Eintönig und ruhig

Der nächste Tag begann mit einem extrem nervigen Wecker klingeln. Ich schreckte hoch und sah mich panisch um, während Jay noch seelenruhig weiterschlief. *Ist das zu fassen? Pennt er bei seinem eigen Wecker einfach weiter! * ging es mir durch den Kopf. Ich quälte mich aus meinem Bett und ging rüber zu seinem Nachttischt um den Wecker aus zu stellen. Das er noch am schlafen war, passte mir ganz gut, denn so konnte ich mich in Ruhe fertigmachen. Nachdem ich im Bad war versuchte ich Jay wach zu bekommen, was sich als nicht gerade leicht rausstellte. Nun verstehe ich, warum dieser Wecker. Da er nicht aufstehen wollte, entschied ich mich für die einfachste Lösung: ihn aus dem Bett schmeißen! Gedacht, getan. Er flog mit einem lauten schrei vom Bett und meckerte rum. „Was soll denn die Scheisse? Geht das nicht auch netter? Hättest nur was sagen brauchen, aber nein, schmeißt mich einfach runter…das tut weh!“ „Selbst schuld! Ich hab´s versucht, aber du hast auf nichts reagiert!“, rechtfertigte ich mich. „Oh man, selbst Rick ist netter in der Hinsicht!“, ging es weiter, ehe er sich ins Bad verzog. Kurz bevor wir los wollten sprang die Tür auf und ein wie es aussah schlecht gelaunter Rick stand in der Tür. „Was ist dir denn über die Leber gelaufen?“, fragte Jay auch gleich. Als Antwort bekam er jedoch nur einen Bösen Blick und ein grummeln. „Wow, schein schlimm zu sein“, meine Jay, drehte sich zu mir und meinte, „spreche ihn am besten bis zu seinem ersten Kaffee nicht an, sonst wirst du geköpft!“ Ich sah zu Rick, der mir just in dem Moment ebenfalls einen vernichtenden Blick zuwarf und sich auf einen der Stühle pflanzte. „Wie siehts denn überhaupt mit Frühstück aus?“, fragte ich nach einigen Sekunden. „Dafür gehen wir nun nach unten in die Cafeteria. Da gibt’s eigentlich alles, was man braucht.“, wurde mir erklärt. Ehe ich mich versah wurde ich auch schon grob von Rick aussem Zimmer geschoben. Wir rechts den Gang entlang, links die Treppe, welche wir gestern raufgegangen sind, wieder runter, nur um dann wieder durch die Tür und nach rechts zu gehen. Ca 3 oder 4 Meter weiter war eine riesen Tür, durch welche ich geschoben wurde. Vor mir breitete sich ein riesen Saal aus. Rechts von mir war eine Schlange von Schülern und Schülerinnen, welche Tablets mit Tellern, Schüsseln und unterschiedlichen Sachen standen. Sie standen an einem Buffet und luden sich dort verschiedene Dinge zu essen auf. Dorthin wurde ich als nächsten geschoben. Mir wurde ein Tablet in die Hand gedrückt und weiter gings. Als ich vor dem ganzen Essen stand, wusste ich nicht weiter. Die Auswahl war echt nicht ohne. Von verschiedensten Müsliarten bis hin zu Brot, Brötchen, Baguettes, bis Eier in verschieden varianten. Ob gekocht, Spiegelei, Rührei und dann noch irgendwie eine Art, welche ich nicht identifizieren konnte. An Aufschnitt gab es verschiedene Arten Salami, Bierschinken, Gekochter Schinken und noch mehr, bis zu Vegetarischen Aufschnitt. Mindestens 10 Käsesorten sah ich hier, die ich kannte. Ich stand bestimmt 5 Minuten davor und konnte mich nicht entscheiden. Schließlich entschied ich mich für ein Brötchen, Nutella, Marmelade und 2 gekochte Eier. Weiter ging es zu den Getränken. Auch dort war eine Auswahl verschiedenster Säfte, Wasser, Cola, Sprite und so, Kaffee, Cappuccino, Milch, dazu Kakaopulver, Vanillepulver und Erdbeerpulver und vieeele Teesorten wie z.B. Fenchel, Apfel, Zitrone, schwarzen und grünen Tee und so weiter. Ich entschied mich für einen Fenchel-Anis-Kümmeltee und suchte dann Rick und Jay, was nicht unbedingt einfach war. Es waren einfach so viele Leute hier, welche sich um die unzähligen Tische setzten und noch drum standen. Ich sah mich um, konnte sie aber nicht entdecken. Ich fühlte mich verloren. Im nächsten Augenblick legte sich eine Hand auf meine Schulter und ich sah in zwei extrem intensiv grüne Augen, welche mich liebevoll musterten. „Na, was stehst du hier rum, wie ein verschrecktes Reh? Weißt nicht wohin?“, fragte mich dann Vju. „Nich wirklich. Ich habe Jay und Rick verloren und habe keinen blassen Schimmer, wo sie sind!“, gestand ich, froh, dass sie mich gefunden hat und ich somit nicht wie bestellt und nicht abgeholt hier rumstand. „Dann komm mal mit!“, forderte sie mich auf und ging geradewegs auf einen Tisch in der hintersten Ecke zu. Ich folgte ihr und versuchte dabei nichts von meinem Essen zu verlieren, so oft, wie ich anderen und zurückgeschobenen Stühlen ausweichen musste. Nach einer mir unendlich lange vorkommenden Wanderschaft, kam auch ich endlich an dem Tisch an, wo sich Vju neben Jay setzte und ihm einen Kuss gab. Neben den beiden saß auch Rick da, welcher neben einem Wasserstoffblonden extrem dick geschminkten Mädchen saß. Sie hatte Hot Pants und ein seeehr weit ausgeschnittenes Top an. Als Rick mich sah, fing er an zu grinsen. „Auch geschafft? Es war mir einfach zu dumm dort zu warten, bis du dir was zu futtern geschnappt hast!“, sprach er und drehte sich wieder seinem Essen zu, nachdem ich mich hingesetzt habe. „Hättest du ja auch nicht, aber hättest trotzdem sagen können, wo ich euch später finde!“, war meine leicht zickig gesagte Antwort. Darauf hin sah er mich noch einmal an und gab nur ein gehässiges schnauben sich. *Ja danke auch* dachte ich und wand mich meinem Essen ebenfalls zu. Gestern hatte ich nicht sehr viel gegessen, weil ich doch irgendwie leicht nervös war, aber das würde ich vor anderen niemals zugeben! „Sorry, ich wollte uns unseren Tisch sichern und bin deswegen schnell weiter. Sonst hätte ich auf dich gewartet!“, entschuldigte sich Jay. „Ach, Vju hat mich ja aufgelesen.“ „Genau, Sawyer stand da wie ein armes kleines Kätzchen im Regen, was niemand haben will. Da konnte ich ihn doch nicht einfach so seinem Schicksal überlassen. Und du Rick, hättest echt etwas rücksichtsvoller sein können. Sawyer kennt sich hier noch nicht aus deswegen ist es unsere Aufga!“, fing Vju nun an, wurde allerdings unterbrochen. „Jetzt halt mal die Backen, was fällt dir ein, so mit Rick zu reden? Der Neue is immerhin Jay´s Zimmergenosse, also soll er sich auch um ihn kümmern, das ist ja wohl nicht Rickyleins Part! Also spiel dich mal nicht so auf!“, kam es von dem Mädel an Ricks Seite. „Verschwinde!“, kam es plötzlich und ich dachte, er meinte mich. Als ich allerdings aufsah, sah ich, dass Rick wohl das Mädchen neben sich meinte. „Wa…Wieso? Ich habe dich doch nur verteidigt! Das macht eine Freundin so!“, meinte sie leicht geschockt. „Hast du nicht gehört? Ich sagte Verschwinde! Sitzt du vielleicht auf deinen Ohren? Denkst du, ich lasse mich von nem Mädel verteidigen und wie kommst du drauf, du wärst meine Freundin?“, sprach Rick nun etwas gereizter. Sie sah ihn noch einen Moment weiter an, ehe sie aufstand, sich umdrehte und verschwand. Allerdings nicht, ohne ihm noch ein “Du verpasst was, Arschloch“ an den Kopf zu hauen. Rick zuckte mit den Schultern und wand sich dann an Vju. „Und du, Danke!“ Ich sah bestimmt aus wie ein plattgefahrener Waschbär, denn dieses Danke verstand ich nicht. Es war nichts wütendes, angepisstes oder Aggressives in seiner Stimme. Einfach nur ein Danke. Aber naja, ist nicht meine Sache. Ich aß mein Frühstück und wartete auf die anderen, bis sie ebenfalls aufgegessen hatten. Anschließend brachten wir die Tablets weg, packten uns was für die Schule ein und gingen richtung Schulgebäude. Der Weg dorthin war recht und links von Bäumen gezeigt und dauerte höchstens 10 Minuten. Kam mir Gestern länger vor um ehrlich zu sein. Für einen Märzmorgen war es auch recht angenehm draußen. Zwar nicht warm, aber auch nicht besonders kalt. Es war leicht Neblig, aber das war auch okay so. Auf den Weg zum Gebäude erklärte man mir, wie die verschiedensten Lehrer drauf sind, dass ich mindestens die hälfte von denen nicht habe, ist ja auch egal. In der Schule mussten Rick und ich uns von den anderen verabschieden, nachdem Jay ihn noch dazu gebracht hat, ihm zu versprechen, sich etwas um mich zu kümmern. Wir gingen durch die große Eingangstür und ich wurde gleich weiter nach links geführt. Wir gingen einen Gang lang, welcher von verschieden Fotos geschmückt war. Drauf waren wohl Schüler dieser Schule, denn unter den Bildern hing noch ein Schild mit Name, Klasse und Datum. Kurz bevor wir dort waren, blieb ich an einem Bild hängen. Es wurde vor 2 Jahren aufgenommen und zeigte meinen strahlenden Bruder, welcher eine Urkunde und einen Pokal in den Händen hielt. „Markus Senters. Du kennst ihn bestimmt auch, ist nun ein erfolgreicher Sänger und eigentlich überall bekannt. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen, ihr seid Brüder. Aber er hat nur eine Schwester. Diese bekommt man aber irgendwie nie zu Gesicht…schade, wenn man mich fragt, sieht bestimmt echt gut aus und verdreht jeden Schnösel den Kopf, nur um sie dann fallen zu lassen!“, meinte Rick plötzlich. Ich drehte mich zu ihm um und sah wie ein leichtes Grinsen seine Lippen ganz kurz zeichnete. „Das höre ich öfters. Ich muss sagen, ich habe höchstens erst ein Lied von ihm bewusst gehört.“, war meine Antwort, dass ich alle Lieder kenne und höre, bevor sie rauskommen, sage ich lieber nicht. Mit einem mal war Fassungslosigkeit auf seinem Gesicht zu erkennen. „Wie nur ein Lied? Bist du wirklich von dieser Welt? Wie kannst du nur? Der ist total hammer und du hörst nur ein Lied? Ich glaube ich spinne! Das wird sich nachher ändern! Das schwöre ich dir!“, meinte er total fassungslos und ging weiter. Aber nicht ohne nochmal das Bild meines Bruders anzusehen. Wir gingen ein paar schritte weiter und hielten vor einem Raum, vor dem schon einige andere standen.

Als es klingelte, kam auch schon ein Mann auf uns zu. Er hatte kurze braune Haare, einen drei Tage Bart und einen gelassenen Gesichtsausdruck. Er trug eine Jeans und einen einfachen weißen Pulli. Unter dem Arm hatte er eine Tasche und in der linken Hand einen Schlüssel, welcher wohl für den Raum war. In den Raum konnte man nicht hineinsehen, weshalb ich keine Ahnung hatte, was nun haben würden. Rick wollte ich auch nicht fragen, von ihm wäre wohl auch nur gekommen, dass ich hätte auf den Stundenplan schauen können.

Der Mann grüßte alle, sah mich einmal musternd an und schloss dann die Tür auf. Alle setzten sich auf einen Platz und ich mich einfach auf den, der noch übrigblieb, was wieder neben Rick war. Mag keiner neben ihm sitzen?

„Wie ich sehe, gibt es einen Neuen Schüler in dieser Klasse. Magst du mir deinen Namen sagen und vielleicht etwas über dich erzählen? Wie z.B. wie es kommt, dass du nun hier bist, und was du spielst, oder ob du singst? Ich bin übrigens Herr Black.“, stellte er sich vor. Ich verdrehte die Augen und stand auf. „Ich bin Sawyer. Hier bin ich eigentlich nur, weil mein Vater es so wollte und ich spiele Violine. Singen kann echt überhaupt nicht!“, antwortete ich schnell. „Und wie lange spielst du schon? Sielst du auch anderes?“, fragte er weiter. Kann das nicht aufhören? „Die spiele ich schon seit...öhm…um umbei 11 Jahren. Sonnst spiele ich noch Klavier.“

Er stellte noch ein paar weiter Fragen, was für stücke ich gerne spiele und so weiter. Ich hasse solche Fragen! Dann ging es auch endlich los und er erklärte uns etwas über bekannte Musiker der Geschichte. Wie es aussah, hatte ich Geschichte. Markus hatte mir damals schon erklärt, dass sie hier ganz normalen Unterricht machen, es aber wenn möglich mit Musik verbunden und er auch Unterricht hatte, welcher sich nur um Musik drehte.

Die erste Stunde verging eigentlich recht schnell. Ich sah ein, zweimal zu Rick rüber, welcher leicht zu dösen schien. Die nächsten Stunden bestanden aus: Mathe, Deutsch, Chemie, Englisch und als letztes, wer hätte es gedacht, Musik. Mathe und Musik waren Doppelstunden. Ich hätte lieber eine Stunde mehr Englisch gehabt als Mathe, aber man kann ja nicht immer alles haben was man will…leider! Während der Pausen trafen wir uns mit Jay und Vju. Sie fragten mich jedes Mal, wie ich meine Lehrer fände und was wir hatten. Ansonsten redeten die drei die meiste Zeit nur zu dritt, ich zog mich etwas zurück. Und so verging die Schule eigentlich recht eintönig und ruhig.

Von Binden zum Bummeln zu geheimnissen und schmollen

So waren meine ersten beiden Tage. Ein Monat bin ich nun schon hier und ich kann euch sagen, mir ist langweilig. Ich habe noch immer keine Ahnung, wie ich von hier “flüchten“ soll. Das ist momentan aber nicht das größte Problem, mit dem ich mich rumschlagen muss! Das ist eine Sache, mit der jedes Weibliche Wesen leben muss. Die Periode! Daran hatte ich gar nicht gedacht und nun sitze ich hier im Bad und überlege, was ich denn bitte tun soll…Ob ich mir einfach was von Vju nehmen soll? Aber was, wenn sie etwas merkt? Oh man ey, das gibt’s doch nicht…mir fällt nichts ein, allerdings muss ich mich beeilen, Jay klopft schon seid gefühlten Stunden an die Tür. Scheibenkleister! Ach was solls? Dieses eine Mal wird sie das hoffentlich nicht merken! Ich nehme mir also eine der Binden und oh, die duften! Als ich dann die Tür aufmachte drängte Jay sich mit einem „Endlich!“ durch die Tür ins nun freie Bad. Ich muss nachher dringend los, und mir was eigenes holen…wenn ich mich die ganze Zeit nur bei Vju bediene, wird es auffallen. „Jay! Ich bin noch schnell was kaufen. Soll ich noch irgendwas mitbringen?“, rief ich ihm durch die Tür zu. „Ähmm…kannst du was zu knabbern mitbringen? Und ein oder zwei Flaschen Cola?“, bekam ich die Antwort, welche ich bestätige, ehe ich mir meine Schuhe und Jacke übergezogen habe, meine Schlüssel und mein Handy schnappe und mich auf den Weg mache. Dieser Satz „Der April macht was er will“ passt echt. Gestern konnte man auf seine Jacke verzichten und nun? Nun wünsche ich, ich hätte noch zwei Jacken mehr an! Ich verstehe nicht, wie einige Mädchen bei diesen Temperaturen in Rock, Top und ner dünnen Jacke überleben können! Es ist eisig! Naja, ich gehe vom Internatsgrundstück und biege nach links auf den Gehweg. Zu dem kleinen Laden, zu dem ich auf dem Weg bin, dauert es zum glück nicht lange…5 Minuten zu fuß. Dazu muss man nur die Straße lang und eine Kreuzung überqueren…das schaffe selbst ich! In dem Laden angekommen nehme ich erstmal einen Eikaufkorb, welche ganz fein und ordentlich gleich neben dem Eingang gestapelt sind. Sooo…Cola, was zu knabbern und mein Hauptgrund hier her zu kommen, ne Packung Binden. Ich bin ehrlich, mit Tampons kann ich nichts anfangen! Ich laufe also durch den Laden und suche mir alles zusammen. Sicherheitshalber habe ich mir auch was Süßes eingepackt. Ich kenne mich ja und wenn ich meine Tage habe, brauche ich was Süßes, sonst drehe ich durch! Während ich so die Gänge durchforste kommt irgendwie immer mehr in den Korb, von dem da eigentlich nichts rein soll. Nachdem es meiner Meinung nach genug ist, da ich auch nicht sooo viel Geld mit habe gehe ich zur Kasse. Ich hasse es anzustehen…es ist einfach nervig! Können sie keine zweite Kasse aufmachen? Vor mir stehen noch fünf Leute und hinter mir stehen auch bereits drei weitere. „Sawyer?“ Ich drehe mich um, nur um hinter mir Vju zu sehen. *Scheisse, was will sie denn nun hier? * „Hey, was machst du denn hier?“, fragt sie und sieht den Inhalt meines Korbes an. „Einkaufen, was sonst?“, antworte ich ihr. „Und warum holst du Binden? Das sind sogar dieselben, wie die, die ich immer hole!“ Mist, die sind ja auch noch da drinnen! „Ähmm…naja…okee…um ehrlich zu sein, habe ich auch deine Dinge im Bad kontrolliert und habe dabei gesehen, dass du kaum noch welche hast. Ich dachte mir, ich bringe dir einfach welche mit. Jay hat mir zwar gesagt, ich soll deine Sachen lieber nicht berühren, aber naja.“, versuche ich mich rauszureden. Ich muss aber sagen, dafür, dass es so kurzfristig war, war die Ausrede nicht schlecht!

Vju beäugt mich einen Moment, ehe sich ein leichtes Lächeln auf ihrem Gesicht zeigt. „Das ist lieb von dir! Aber muss das für dich nicht peinlich sein, als Junge Binden zu kaufen? Wenn ich mit Jay unterwegs bin und welche hole, bleibt er auf abstand und will nicht damit in Verbindung gebracht werden!“ „Nö, eigentlich nicht. Ist doch nichts dabei! Und es gibt bestimmt genug Jungs, die für ihre Freundin mal welche mitbringen sollen. Also, was solls?“ während wir sprachen ging es auch langsam vor ran, bis schließlich ich an dran war. Die Verkäuferin zog alles durch und sah bei den Binden einmal kurz zu mir. Nachdem ich bezahlt habe, wartete ich noch auf Vju. „Danke fürs warten!“ „Kein Ding, gerne doch.“, meine ich und grinse. „Willst du sofort wieder zum Wohnheim, oder kommst du noch mit ein wenig bummeln?“, fragt sie, bevor wir den Laden verlassen haben. Hmm…also vor habe ich nichts…da kann ich sie auch begleiten. Und mal ein wenig schauen, was in den Schaufenstern ist, kann auch lustig werden! „Ja, gerne!“ Und somit gingen wir nicht wieder nach rechts, sondern nach link in richtung einiger Läden. „Zu zweit bringt es einfach viel mehr Spaß. Jay ist immer so mürrisch, wenn ich ihn frage, ob er mitkommen will. Und wenn er mitkommt, ist er entweder total der Lahmarsch, er hetzt oder er nimmt Rick mit und das ist wieder was anderes, weil die beiden dann nur Blödsinn machen. Deswegen, danke, dass du mitkommst. Ich hoffe nur für dich, dass du nicht genauso bist!“, lächelt sie und stupst mich mit ihrer Schulter an. „Ach, kein Problem, ich gehe gerne mal bummeln. Man muss ja nicht unbedingt etwas kaufen, aber schauen und anprobieren kostet ja nichts!“ Und so begann unsere Reise einen Klamottenladen nach dem anderen abzuklappern. Dabei lachten wir viel und machten uns manchmal einen Spaß draus, wenn wir jemanden sahen, der oder die was anprobierte, was gar nicht zu dessen Typ passte. Am ende hielt Vju noch vor einem Unterwäscheladen und sah mich mit riesen großen Bettelaugen an. Ich muss grinsen, nehm sie am Arm und ziehe sie mit mir hinein.

Es ist echt schwer, sich zurück zu halten, aber da ich ja als Junge unterwegs bin, kann ich mir ja schlecht einen Schwarzen BH mit Spitze kaufen. Das werde ich aber machen, sobald ich mal alleine unterwegs bin und mehr Geld bei mir habe! „Was meinst du, würde der Jay gefallen?“, fragt mich plötzlich Vju und hält mir etwas rot-schwarzes ins Gesicht. „Wenn du ihn mir so ins Gesicht drückst, kann ich dir das nicht sagen!“, lache ich. Ihre Hände gehen etwas weiter runter und nun sehe ich auch, was sie mir da unter die Nase hält. Wie ich eben schon gesagt habe, ist es rot-schwarz. Also schwarz mir rotem verschnörkeltem Muster und roter Spitze an den Körbchen. Der Verschluss ist vorne und mit einer schwarzen Schleife etwas versteckt. „Mhhh…also mir gefällt er!“, ist meine ehrliche Meinung. „Wenn ich den nun kaufe, hoffe ich für dich, dass er Jay auch gefällt, sonst kannst du ihn haben!“, meint sie und dreht sich wieder der Wand, mit den unterschiedlichsten farbenen BHs zu. „Wie meinst du das?“, frage ich mit heiserer Stimme, nachdem ich begriffen habe, was sie gerade gesagt hat. „Naja, ich weiß zwar nicht was für eine Größe du hast, aber wenn er dir passt, gebe ich ihn dir!“, meint sie gelassen und zuckt mit den Schultern. Ich muss ausgesehen haben, wie ein begossener Pudel, denn als sie sich wieder zu mir gedreht hat, fing sie lauthals an zu lachen. „Keine Sorge, ich sage schon nichts! Dafür musst du mir aber gleich bei einem Kaffee oder so erzählen, warum du dich als Junge ausgibst!“, redet sie einfach weiter, nachdem sie sich beruhigt hat. „Äh, ja klar…aber warte! Woher weißt du das denn bitte?“, muss ich nun unbedingt wissen! „Das erzähle ich dir auch gleich bei nem Kaffee! Willst du dir auch was holen, oder können wir zur Kasse?“ Sie geht einfach und wartet nicht mal ne Antwort ab. Ich folge ihr und überlege währenddessen, wann und wie sie es rausbekommen hat. Ich habe nicht mal mitbekommen, wie wir in ein Café gegangen sind, nur jetzt, wo ich schon sitze und Vju mich anstupst komme ich wieder zu mir. „Also, erzählst du mir nun, warum du dich als Junge ausgibst?“, fängt sie auch gleich an, ohne groß drum rum zu reden. „Erstmal erzählst du mir, wie du darauf kommst!“, meine ich vielleicht etwas zu schnippisch. Ich kann halt nichts dafür, ich darf das, ich habe meine Tage! „Also sooo schwer ist das nun ja nicht! Also am Anfang dachte ich, du seist einfach ein etwas Weiblich wirkender Jung, aber hat sich mit der zeit immer mehr gelegt. Du redest nicht über Mädchen, du ziehst dich nicht mit den Jungs zusammen um, wenn du überhaupt mal Sport mitmachst. Und sein wir mal ehrlich! Welcher Junge braucht nach dem duschen noch fast ne Stunde im Bad? Dann war da noch eine Sache, die vor ca. ner Woche passiert ist. Jay hat deinen Schrank aufgemacht und dabei dann ne Unterhose von dir gefunden. Ich habe dann gesagt, dass sie mir gehört und ich sie wohl ausversehen dort hingelegt habe. Dann vorhin im Laden mit den Binden, deine sofortige zusage zum Bummeln, ohne das Gesicht zu verziehen und dein schmachtendes Gesicht BEIM Bummeln und eben bei der Unterwäsche. Also dachte ich mir, ich schaue mal, ob ich mit meiner Vermutung richtig ist und siehe da, wie es aussieht tue ich das wohl!“, erklärte sie mir. Ich schaue sie nur fassungslos an. Wenn sie es weiß, dann bestimmt auch die anderen! „Und die anderen? Jay, Rick und so?“, frage ich leicht panisch nach. „Keine Sorge, soweit ich das beurteilen kann, haben sie keinen Plan davon!“, meint sie und hat ein liebevolles Lächeln auf den Lippen. „Und nun zu deiner Erklärung, warum du das denn überhaupt machst!“, fordert sie mich auf. „Ja gut, also erstmal, du hast recht, ich bin ein Mädchen. Der Grund ist ganz einfach, ich will nicht, dass man mich mit meinem Bruder vergleich und man nur wegen ihm mit mir befreundet sein will. Deswegen das Ganze. Er ging auch auf das Internat und ist jetzt echt berühmt und naja, auf die Schmierenkomödie habe ich keine lust. Außerdem ist bekannt, dass er eine Schwester hat und wenn ich dann sage, wir seien nicht verwandt glauben mir die meisten eh nicht. Und wenn ich ein Junge bin, eben schon. Das einer es rausbekommt, war eigentlich nicht mein Plan!“, gestehe ich und schaue meine inzwischen hergebrachte heiße Schokolade an. Ich kippe mir etwas Zucker dazu, welcher bei uns auf dem Tisch steht und versuche nicht zu Vju zu schauen. Deswegen schaue ich mich mal etwas im Café um. Viel ist hier nicht los. Vereinzelnd sitzen hier und da ein bis zwei Leutchen an den Tischen, sind am reden, lesen ein Buch oder ne Zeitung oder unterhalten sich mit einer der Bedienungen. „Hmm…also das hört sich echt merkwürdig an, wenn du mich fragts. Warum bist du dann erst hergekommen?“, holt sie mich mit ihrer Frage aus meinen Beobachtungen. „Naja, das hatte ich schon erzählt, mein Vater wollte, dass ich herkomme!“ „Und der findet es okay, dass du als Junge hier bist?“ „Er weiß es nicht. Das haben Markus und ich uns überlegt. Mein Vater denkt ich gehe hier als Mädchen zu Schule, lerne bestenfalls einen Jungen aus guten Hause kennen, verliebe mich in ihn, komme mit ihm zusammen und Heirate in dessen Familie! Er interessiert sich auch nich dafür, was ich mache, solange ich nichts mache, was einen schlecht über ihn reden lässt!“, erkläre ich ihr. „Oh man, das klingt scheisse! Da hätte ich ja mal gar kein bock drauf! Ich meine, ist doch dein Leben und da hat er doch Garnichts zu sagen!“, regte sie sich leicht drüber auf. Ein leichtes schmunzeln legt sich auf meine Lippen und ich sehe sie liebevoll an. „Danke, aber es wäre echt nett, wenn du das niemanden sagen würdest. Also die Sache mit meinem Geschlecht.“ „Natürlich nicht, sonst hätte ich meine Vermutung schon längst offen gesagt! Ich wollte nur von dir die Wahrheit wissen um ganz sicher zu gehen!“

Wir saßen noch ne Weile dort und sprachen über Gott und die Welt, bis wir dann schließlich zurück zum Wohnheim gingen. „Willst du noch mit auf Zimmer?“, frage ich, da ich, glaube ich, nun eine verbündete in Vju gefunden habe und gerne noch etwas Zeit mit ihr verbringen möchte. „Ja gerne, so kann ich “meine“ Binden auch ins Bad packen und Jay sehe ich dann auch.“, kam die Antwort nach ein paar Sekunden überlegen. Also auf in mein Zimmer. Ich mache die Tür auf und sehe nicht nur Jay, welcher auf seinem Bett hockt, sondern auch Rick, welcher sich mit dem Kopf am Fußende meines Bettes befindet. „Kein Wunder, dass mein Kissen immer nach Käsefüßen riecht!“, kommt es auch prompt von mir. „Jajaja kleiner, spinn hier mal nicht rum! Meine Füße stinken nicht, das müssen schon deine sein, denn das Ende hier, riecht auch nicht besser!“, kommt es auch gleich zurück. Vju hat sich zu Jay gesetzt, gibt ihn einen Kuss und kuschelt sich an ihn. „Wo warst du denn so lange? Ich dachte du wolltest nur kurz Cola und Knabbersachen kaufen!“, meint nun auch Jay endlich mal mit mir zu sprechen. „Habe Vju getroffen und wir sind etwas Bummeln gewesen. Haber hier hast du eine Bestellung!“ Ich gab ihm die Colaflaschen und die beiden Tüten Chips rüber. „Wird auch mal Zeit. Bin schon seid fast zwei Stunden hier und warte!“, mischt sich nun auch Rick wieder ein. „Und in der Zeit hättest du auch selber gehen können!“, antworte ich drauf, während ich nun die ganzen anderen Süßigkeiten und so bei mir auf den Schreibtisch lege. „Was haste denn da schönes?“ Rick lehnt sich zu mir rüber und sieht sich meine Beute an. Er greift gerade nach einer der Mikado Packungen, als ich ihn auf die Finger haue. „Meins! Finger weck da!“, kommt es etwas schnippisch von mir. Ricks rechte Augenbraue wandert etwas nach oben, ehe er sich eine der Packungen nimmt und auch gleich aufmacht. „Hey, ich habe gerade gesagt, dass das meins ist! Du kannst auch fragen, wenn du etwas willst und es dir nicht einfach nehmen!“, fange ich nun an zu quengeln und versuche ihm die Mikados wieder zu entreißen. Nur leider wird das schwerer als gedacht, denn er hält mich mit dem einem Arm auf Abstand, während er den anderen von sich hält. Ich versuche mich soweit es geht zu strecken, um doch an die Packung zu kommen, was mir aber nicht gelingt. Nach 5 geschlagenen Minuten gebe ich es auf. Hat ja eh keinen Sinn. Nun sitze ich im Schneidersitz neben Rick, der MEINE Mikados futtert, sich dabei sogar noch einen ab grinst und schmolle mit vor mir verschränkten Armen. „Nun maul doch nich rum wie ein Mädchen! Hast halt Pech, wenn du die da einfach in meine Reichweite legst!“ „Aber das taten sie ja nicht mal! Du musstest dich erst bewegen und rüber lehnen, damit du rankommst!“, gebe ich pampig von mir, was ihn nur dazu brachte mich auszulachen und mir durch die Haare zu strubbeln. So verging der Abend damit, dass ich am schmollen war, von Rick immer wieder aufgezogen wurde und Jay sich das mit Vju ansah und beide gelegentlich über Rick und mich, hautsächlich über mich, lachten.

Sport und Ohnmacht gehört doch dazu

„So kann es nicht weiter gehen Sawyer. Sie können nicht ständig den Sportunterricht schwänzen!“ Oh man, hat mich Herr Meyer doch erwischt. „Ich fühle mich einfach nicht gut. Deswegen habe ich heute keine Sportsachen eingepackt!“ „Das haben Sie letzte und vorletzte Woche auch schon gesagt! Heute machen Sie mit. Jetzt ist Pause, holen Sie ihre Sachen, oder Sie machen in Ihren jetzigen mit!“, war sein letztes Wort. Er dreht mir seinen Rücken zu und geht. Na toll…was nun? Und gerade diese Woche stimmt es wirklich! Wiederwillig mache ich mich auf den Weg um meine Sachen zu holen. Naja, ich habe mich im Zimmer umgezogen. Als ich an der Sporthalle ankomme steht da schon Rick, welcher sich etwas abseits der anderen befindet. Mir ist es schon öfters aufgefallen, dass er sich etwas von den anderen aus der Klasse distanziert, aber ansprechen mag ich ihn darauf auch nicht, vielleicht ist da ja was passiert, bevor ich herkam? Ich stelle mich zu den anderen. „Und was meinst du dazu?“, fragt Susan. Sie ist circa 1,60 und etwas pummelig. Sie hat lange Blonde Haare und immer ein Lächeln auf den Lippen. Sie ist immer total nett und versucht wo immer es geht zu helfen. Mir kommt sie etwas aufgesetzt vor, was ich aber so niemals vor ihr sagen würde. Ich drehe mich zu ihr. „Ähm…was?“, frage ich. „Ob du auch findest, dass es total ungerecht ist, 3 Arbeiten in einer Woche zu schreiben?“ „Hmm…nicht wirklich! War an meiner alten Schule nicht anders!“

Nachdem wir noch eine Weile drüber diskutiert haben, kam auch endlich Herr Meyer und hat uns rein gelassen. Ich bin schnell durch die Umkleide, habe meine Sachen auf einen freien Platz gelegt und bin in die Sporthalle. Ich hoffe, wir machen heute nichts schlimmes, obwohl Bewegung ja bei den schmerzen helfen soll. Während ich also auf die anderen warte, sehe ich dem Lehrer dabei zu, wie er Basketbälle aus einen dieser Abstellkammern der Sportgeräte holt. Ich seufze: „Na toll, Basketball!“ „Schlimm?“, fragt Rick. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass er neben mir steht. „Ich hasse es. Warum können wir nicht lieber etwas anderes machen? Völkerball oder so? Das ist mir viel lieber!“ „Ach, stell dich nicht so an. Ist doch nichts dabei! Außerdem ist es besser, als Völkerball! Völkerball ist langweilig! In nem Feld stehen und versuchen die im anderen Feld zu treffen und dabei aufpassen, dass man selbst nicht getroffen wird…obwohl…mit so viel Kraft es geht andere abzuschmeißen hat auch was für sich!“, überlegt er. Toll, so langsam habe ich echt das Gefühl er mag es echt gerne anderen schmerzen zu zufügen! Ich bin das beste Beispiel! Ständig ärgert, zwickt, piekst, oder schlägt er mich, das ist auf Dauer echt scheisse! „Ja ganz toll! Bei meinem Glück wäre ich dann im anderen Team und würde nach dieser Stunde nicht mal mehr meinen kleinen Finger bewegen können! Dann doch lieber Basketball!“ Rick sah zu mir und grinste mich fies an. Also werde ich gleich auch nicht verschont bleiben! Inzwischen sind auch die anderen da. Wir müssen zum aufwärmen erstmal 5 Runden laufen und werden anschließend in Teams aufgeteilt. Wie es aussieht, habe ich heute wenigstens etwas Glück, denn ich bin mit Rick in einem Team, das bedeutet, ich werde von fiesen Attacken verschont bleiben…hoffe ich zumindest! Insgesamt sind wir 4 Teams mit jeweils 6, somit ist ein Auswechselspieler dabei, dazu habe ich mich gleich freiwillig gemeldet! Es wird auf zwei Spielfeldern gespielt, welche durch drei Bänke getrennt sind. Nach ungefähr 10 Minuten muss gewechselt werden, damit die, die auf der Bank sitzen auch mal spielen. Also, ab aufs Feld! Die erste Partie ist auch noch alles in Ordnung, wir verlieren zwar, was aber zu meinem erstaunen nicht an mir liegt, aber ich bekomme keinen Ball gegen den Kopf oder so! Im zweiten Spiel sieht es allerdings anders aus. Keine fünf Minuten nach anpfiff bekomme ich den Ball in die Magengegend. Das zieht erst ein wenig, legt sich aber schnell wieder. Ausgewechselt wurde ich trotzdem. In Spiel drei durfte ich dann wieder rein. „Sawyer!“, höre ich jemanden meinen Namen rufen, drehe mich zu eben jener Person und ehe ich reagieren kann merke ich etwas gegen meinen Kopf prallen und wie ich auf den Boden sinke und Herr Meyer auf mich zu gejoggt kommt.
 

*R*

Ach du scheisse! Fuck, so habe ich es nicht geplant! Ich habe nur gesehen, wie Sawyer zusammensinkt und auf dem Hallenboden liegt, da ich schon vorgerannt bin, mich dann aber gewundert habe, dass niemand drauf achtet, sondern in die andere richtung sieht, wurde ich stutzig. Als ich mich dann ebenfalls in die Richtung drehte, sah ich ihn dort.

Nun darf ich mir von Vju die Ohren zu labern lassen, da sie der Meinung ist, es sei meine Schuld! Was kann ich denn dafür, wenn er nicht aufpasst und nur in der Gegend steht? Schule ist schon zu Ende und wir sitzen bei Sawyer im Krankenzimmer, wo er auf diesem total unbequemen Krankenbett liegt und wie es aussieht nen tollen Traum hat, da er einfach nicht aufwachen will! „Hörst du mir überhaupt zu?“, fragt Vju und schlägt mir einmal gegen die Schulter. „Hm? Nö, tue ich nicht! Was kann ich denn bitte dafür, wenn er zu dumm zum fangen ist und den Ball in die Fresse bekommt? Außerdem, wer kippt wegen sowas bitte um? Voll lahm!“

Es vergehen tatsächlich geschlagene 2 Stunden, ehe er wieder zu sich kommt und langsam die Augen öffnet.
 

Als ich wieder zu mir komme, bemerke ich den Geruch von Desinfektionsmittel. Kaum, dass ich die Augen offen habe, hängt Vju mir schon um den Hals. „Ich habe mir total sorgen gemacht! Rick meinte nur, dass du in Sport nen Ball abbekommen hast und umgekippt bist. Dann haben wir erfahren, dass er dir den Ball zugespielt hat, du aber nicht aufgepasst hast und ihn richtig dolle gegen Kopf bekommen hast. Geht’s dir gut? Ist dir schlecht? Siehst du uns doppelt? Weißt du überhaupt wer wir sind?“, werde ich gleich von ihr durchlöchert. Rick hat man während ihrer Erzählung nur mal schnauben gehört und Jay sitzt nur ganz still daneben. Ich habe mein Blick kurz zu den beiden gleiten lassen und ich konnte in Jay´s Gesicht eindeutig etwas wie Verwunderung und Missfallen sehen. Ob es daran liegt, dass Vju mich so angesprungen hat und er denkt ich sei ein Junge? „Vju, mir geht es gut! Mir ist nicht schlecht, leichte Kopfschmerzen habe ich schon, doppelt sehe ich nicht und wie du siehst und hörst, weiß ich auch, wer du naja, wer ihr seid…also keine Sorge!“, versuche ich sie zu beruhigen und befreie mich aus ihrem Schraubstockgriff. Wenn man sie so ansieht, denkt man nicht, dass sie so viel Power in den Armen hat! „Bist du dir sicher? Vielleicht bist du auch so neben dir, dass du es nicht mitbekommst! Ich hole mal eben die Krankenschwester!“, meint sie und verschwindet aus dem Raum. „Was bist du denn bitte für ne Memme? Lässt dich von nem Ball ausknocken!“, ist Rick´s erster Kommentar dazu und er sieht mich dabei total belustigt an. „Du hättest auch erst rufen und dann werfen können!“, ist meine etwas schnippische Antwort. „Und dir geht’s wirklich gut?“, fragt nun auch Jay nach meinem befinden. „Ja, mir geht’s, abgesehen von den leichten Kopfschmerzen, wirklich gut!“ Wie es aussieht glaubt mir hier wohl wirklich keiner, denn beide fragen immer und immer wieder nach. Rick nicht ohne es in fiese Bemerkungen zu verpacken, aber nach ner Weile kennt man ihn dann doch. Wir sitzen nicht lange dort, bis Vju in Begleitung der Krankenschwester wieder ins Zimmer kommt. Ich werde ein wenig was gefragt und darf dann auch schon gehen. Für Morgen bin ich freigeschrieben und soll im Bett bleiben. Zwar bedeutet das keine Schule, aber dafür auch Langeweile!

Das Gespräch mit Markus

Und wie ich es mir gedacht habe, ist mir sterbenslangweilig! Ich liege hier die ganze Zeit auf meinem Bett und sehe mir irgendeine dumme Serie an, die ich nicht verstehe und überlege, was ich sonst tun soll. Vor circa 90 Minuten habe ich noch gelesen, aber das wurde mir ebenfalls zu langweilig!

Hmm, ich könnte natürlich…ja, das werde ich nun auch machen!

Ich schnappe mir mein Handy, schalte den Fernseher aus, setzte mich wieder auf mein Bett und suche Markus seine Nummer.

Es tutet ein paar Mal, ehe er abnimmt.

/Sawyer, schön zu hören, dass du noch lebst! Wie gehts dir? Hast du nun nicht eigentlich Unterricht? / ist das erste, was ich von meinem Bruder höre. Ich muss zugeben, ich habe ihn nicht einmal angerufen oder mich bei ihm gemeldet, seid ich hier bin.

„Mir geht’s soweit ganz gut. Ich habe Gestern in Sport nen Ball gegen den Kopf bekommen, weshalb ich heute im Zimmer bleiben darf.“, erkläre ich ihn kurz.

/Und dir geht’s wirklich gut? Dir ist nichts Schlimmes dabei passiert? Haben die dir einen Arzt gerufen? / „Mir geht es wirklich gut, keine Panik! Ich wurde ins Krankenzimmer gebracht und die Schwester hat sich um mich gekümmert! Sollte mir schlecht werden oder so, soll ich entweder zu ihr kommen, oder zu nem anderen Arzt gehen! Aber jetzt mal ne andere Frage, wie geht’s dir denn so? Ich habe damit gerechnet, dass du mich jeden Tag anrufen würdest um dich zu erkundigen, wie es klappt, ob ich Probleme habe und ob ich schon enttarnt wurde!“

/Dann ist ja gut! Nunja, es ist nicht so, dass ich mir keine Sorgen um dich gemacht habe, aber wir sind im Moment so beschäftigt, dass ich, wenn ich ne Minute für mich habe, einfach nur pennen will! Sorry deswegen! Aber du hättest dich ja auch melden können und nicht nur, wenn du nicht weißt, was du machen sollst, das verletzt mich nun doch etwas. /

Mist, woher weiß er das denn nun schonwieder? „Ich wusste einfach nicht, ob es bei dir passt! Tut mir leid! Und nein, ich rufe dich nicht an, weil ich sonst nichts besseres zu tun habe, sondern weil ich gerne einfach mal wieder mit dir reden wollte! Du bist nicht der einzige, der sich sorgen macht, ich mache mir doch auch welche um dich! Und bevor ich herkam, haben wir auch jeden Tag geredet, weil wir uns so selten gesehen haben…nun bist du nur ne halbe Stunde mit der Bahn entfernt und wir haben uns trotzdem nicht einmal gesehen!“

/Ist ja gut, ich habe nichts gesagt! Aber nun erzähl mal! Wie findest du es dort? Ist dein Zimmergenosse in Ordnung? Wirst du irgendwie schlecht behandelt? Hast du schon Freunde gefunden? /

Oh man, wie ich ihn doch vermisse! Mir wird erst jetzt bewusst, dass ich meinen Bruder echt gerne bei mir haben würde. Es wäre einfach leichter für mich, wenn er hier wäre und mich unterstützt. Ja gut, Vju ist auch hier und weiß nun ja auch bescheid, aber das ist einfach nicht dasselbe! /Sawyer? Bist du noch da? / dringt die Stimme von Markus in mein Ohr.

„Äh ja, bin noch dran. War nur gerade in Gedanken! Ähmm…also, mein Zimmergenosse ist echt Okee…sein Name ist Jay und er kann einen manchmal echt zum lachen bringen! Dann ist da noch Vju. Sie ist Jay´s Freundin und sie weiß, dass ich ein Mädchen bin. Frag mich nicht wieso, erzähle ich dir ein anderes Mal, versprochen! Dann ist da noch Rick, Jay´s bester Freund! Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, wie ich ihn einschätzen soll. Manchmal ist er einfach total das Arsch und dann ist er wieder nett und wie ein älterer Bruder…er ist nicht leicht zu durchschauen, aber mit der Zeit lernt man es. Das sind die drei, mit denen ich am meisten zutun habe. Hin und wieder sind auch ein paar andere dabei, die gehen hier aber nicht zur Schule. Mit meiner Klasse komme ich soweit auch gut zurecht und joa, das wars bist jetzt!“

/Hmm, das freut mich, dass es dir bis jetzt wohl gut geht! Und das mit diesem Mädchen, zumindest sagtest du eben Freundin, das erklärst du mir, wenn du mal zu mir kommst und wir in ruhe reden können! Und bis jetzt hat dich noch niemand auf unsere Ähnlichkeit angesprochen? /

„Oh, jetzt wo du es erwähnst…in dem Gang zu den Musikräumen hängt ein Bild von dir und als ich es mir angesehen habe, meinte Rick es. Dann sagte er aber irgendwie sowas wie, dass du ja ne Schwester hättest, diese bestimmt jeden Typen aufreißt oder irgendwie sowas. Da hat wohl jemand ein ganz tolles Bild von mir! Außerdem, scheint er ein richtiger Fan von dir zu sein. Ich war einmal in seinem Zimmer und WOW! Seine Hälfte besteht praktisch nur aus dir! Wenn er nicht fast jede Woche ein anderes Mädel hätte, würde ich schon fast sagen, dass er auf dich steht!“, erkläre ich ihn schnell. /Haha, genial! Nicht nur, dass er dich für ein Flittchen hält, was ich persönlich nicht so gut finde, ist er auch ein Fan von mir. Nun kann ich mich nich entscheiden, ob ich ihn mag, oder nicht! / meinte Markus und ich kann ganz klar sein Grinsen, was nun bestimmt sein Gesicht ziert, vor mir sehen. „Ja ganz toll, dass dich das zum lachen bringt, aber ich finde es nicht gerade toll, wenn man sowas von mir denkt! Was, wenn nicht nur er das denkt, sondern auch deine anderen Fans?“, fragte ich und ziehe eine schmoll Lippe. /Ach Sawyer, jetzt sei nicht eingeschnappt! Was er und andere über dich denken ist doch nicht wichtig! Hauptsache du weißt, dass es nicht stimmt! / versuchte er mich wieder zu beruhigen. „Jajaja, ist ja schon gut, du hast ja recht! Aber trotzdem ist es unangenehm zu wissen, was er von mir hält!“

/Du klingst fast so, als würdest du ihn mögen und deswegen nicht wollen, dass er von dir denkt du gehst mit jedem ins Bett. Außerdem, denkt er eh, du, den er als Junge kennengelernt hat, seist, wie gerade gesagt, ein Junge! Und würde er erfahren, wer du bist, würde er sich verarscht vorkommen, weil du ihn angelogen hast! So oder so, du kannst es ihm nicht sagen! / war Markus seine Antwort drauf. Ich allerdings habe fast das Handy aus meiner Hand fallen lassen. Kann es wirklich sein, dass ich Interesse an Rick habe? Nein! Er geht mir ständig auf die Nerven, ärgert mich wo es nur geht und ist sonst auch die meiste Zeit gemein zu mir. Wie sollte ich da Interesse an jemanden entwickeln?

„Du spinnst! Ich mag ihn nicht! Rick ist ständig gemein zu mir, zieht mich ständig auf, nimmt sich einfach meine Mikados und…naja, da kann ich ihn einfach nicht mögen! Um genau zu sein, kann ich ihn überhaupt nicht leiden!“ Dass ich diese Sachen hätte nicht sagen dürfen, oder anders hätte formulieren sollen, wird mir leider erst in einigen Stunden naja, erst am nächsten Tag bewusst. Denn ich habe nicht mitbekommen, dass eben Rick sich vor meiner Tür befindet, um mich zu besuchen.

/Jaja Sawyer, versuch dich nur da raus zu reden. Damit hast du es nicht besser gemacht! Aber naja, ich muss nun auflegen, ich habe gleich noch nen Termin und muss mich noch zurechtmachen. Wenn du magst, können wir morgen wieder reden! Fühle dich gedrückt und sehe es ein, dass du Interesse an diesem Rick hast! / Ich kann ihm nicht mal Antworten, so schnell hat er aufgelegt. Ich schaue mein Handy fassungslos an und lasse mir die Worte meines Bruders nochmal durch den Kopf gehen. Kann es tatsächlich sein, dass ich Rick mag? Aber abgesehen von den eben genannten Gründen, ist einer noch, dass ich ihn noch nicht sehr lange kenne! Geht das überhaupt? Und wenn ja, was dann? Ich kann Rick das doch unmöglich sagen!!

Nicht so viel nachdenken

*R*

„Jemand sollte mal nach Sawyer sehen! Nicht, dass er da halbtot im Bett liegt und keine Hilfe holen kann!“ Vju redet schon die ganze Zeit nur über Sawyer. Man könnte echt meinen, sie will was von ihm, was auch erklären würde, weshalb sie sich ihm gestern so an den Hals geworfen hat. Bei mir hätte sie das nicht gemacht! „Eigentlich müsstet du hin gehen Rick! Du hast ihm ja auch den Ball gegen den Kopf geworfen!“, meint sie auf einmal, was mich zu ihr schauen lässt. Sie hat schon wieder diesen nervig, stechenden Blick, den sie so gern aufsetzt, wie damals, als wir alle zusammen am See waren und mir ausversehen ihre Tasche ins Wasser gefallen ist… Sie hatte ja aber auch selber schuld, was nimmt sie auch ihre Schminke zu einem See mit? Bei diesem Blick hat man immer das Gefühl, dass man keine andere Wahl hat, als das zu tun was sie einem sagt. Ich würde es niemals öffentlich zugeben, aber dieser Blick lässt selbst mir das Blut in den Adern gefrieren! „Warum sollte ich? Ist Jay´s Zimmergenosse!“ „Das hat damit doch nichts zu tun! Du bist dafür verantwortlich, deswegen solltest du dich um Sawyer kümmern! Und keine Wiederrede, du gehst nun zu ihm, nimmst ihm noch was zu Essen mit und gut ist!“, entschied sie sich bockig und dreht sich von mir weg. Tze, das gibt’s doch wohl nicht! Was fällt ihr ein so mit mir zu reden? Ich weiß sehr wohl, dass der Kleine nun nur wegen mir im Zimmer versauern darf, aber deswegen muss sie doch nicht so einen Aufstand machen! Ich schaue zu Jay, welcher aber nur mit den Achseln zuckt und sich, etwas ausweichend, wieder seinem Buch widmet. „Oh man ey, wenn du willst!“, gebe ich wiederwillig nach und schiebe meinen Stuhl nach hinten um aufstehen zu können. Ich hole noch nen Apfel und ne Banane und mache mich auf den weg zu Sawyer. Wenn der pennt, hat er selbst schuld, dann muss er eben verhungern! Obwohl? So viel Süßes, wie der sich geholt hat, wird er wohl keine Probleme haben…nur, dass er fett wird! Während ich mir grinsend überlege, wie ich ihn aufziehen kann, bemerke ich nicht mal, dass ich schon vor seinem Zimmer stehe. Als ich plötzlich seine Stimme höre, welche doch etwas lauter und höher klingt als sonst. Er klingt irgendwie aufgebracht. Es ist normalerweise nicht meine Art zu lauschen, aber irgendwie gewinnt meine Neugierde nun doch, weshalb ich mich vorsichtig an die Tür lehne, um ihn besser zu verstehen.

„Wissen, was er von mir hält!“, sagt er und dann ist erstmal stille, ehe er dann weiterredet. Mit wem redet er da bloß? „Du spinnst! Ich mag ihn nicht! Rick ist ständig gemein zu mir, zieht mich ständig auf, nimmt sich einfach meine Mikados und…naja, da kann ich ihn einfach nicht mögen! Um genau zu sein, kann ich ihn überhaupt nicht leiden!“ Wow, er kann mich also überhaupt nicht leiden! Wütend und mit geballten Fäusten wende ich mich von der Tür ab. Das will ich mir echt nicht weiter anhören! Er kann auch vergessen, dass ich nun nach ihm sehe! Sowas muss ich mir nicht geben! Und feige is er auch noch, da er es mir nicht mal ins Gesicht sagen kann! Soll der doch machen was er will, bei mir braucht er nichtmehr ankommen! Sollte er weiterhin so tun, als wäre alles super, bekommt er aber was zu hören! Ich mache mich auf den Weg zurück zu den anderen. Währenddessen gehen mir Sawyer´s Worte nicht aus dem Kopf. Was habe ich denn schlimmes getan? Nagut, ein wenig ärgern und sticheln ist doch nicht schlimm! Und mit dem Süßkram war nun doch auch nicht der Weltuntergang…außerdem, hätte er es ein wenig mehr versucht, hätte er sie ja auch bekommen! Ich bin ein klasse Typ! Das Sawyer so denkt ist einfach völlig übertrieben, sein Süßigkeiten Vorrat ist doch groß genug! Bei den anderen macht ihm das doch auch nichts aus. Oh man, was mache ich mir nun Gedanken über seine Worte? Erstens, kann es mir doch egal sein und zweitens…was ist eigentlich zweitens? Es gibt keins! Erstens reicht vollkommen aus! Allerdings, habe ich doch irgendwie gedacht, dass wir uns recht gut verstehen. Wenn wir unterwegs waren, hat er nie Anzeichen gemacht, mich nicht zu mögen, also was soll das jetzt? „Rick? Was denn los man?“, dringt auf einmal Jay´s besorgte Stimme zu mir durch. Ich habe nicht einmal bemerkt, dass die anderen mir entgegenkamen. „Hm? Ach, nichts, was soll denn sein?“, ist meine abweichende Antwort. In der Hoffnung, sie würden nicht weiter nachfragen. „Du siehst nachdenklich und unzufrieden aus. Ist was mit Sawyer passiert? Du hast auch noch das Obst für ihn in den Händen!“ Schnell nehme ich die erste Ausrede die mir in den Sinn kommt „Er hat gepennt, wodurch ich nich reinkam. Und nur deswegen wecken wollte ich ihn auch nicht!“, mir war nicht einmal mehr bewusst, dass ich das Obst noch in den Händen halte. Warum sage ich denn nicht einfach die Wahrheit? Jay kann ich das doch sagen! Aber das sollte ich dann doch lieber machen, wenn wir unter uns sind! Ehe ich mich versehe sitze ich auch wieder im Unterricht, welcher nur an mir vorbeizieht und es schließlich zum Schulschluss klingelt. Auf einen Grund, warum mich Sawyer nicht mag, bin ich immer noch nicht gekommen. Zumindest auf keinen, der meiner Meinung nach gerechtfertigt ist! Ja, ich weiß, nun habe ich mir doch wieder Gedanken drum gemacht, aber was soll ich denn bitte machen? Jeder würde sich drüber wundern, wenn er oder sie es mitbekommt, dass ein Kumpel, von dem man dachte, es sei alles in Ordnung, sich dann so äußert und sonst so tut, als sei alles fein! Dann lernt man endlich jemanden cooles kennen und dann sowas! Okay Rick! Es bringt doch nichts! Sawyer kann dich nicht leiden und das solltest du akzeptieren! Es sollte dich nicht so beschäftigen! Vielleicht habe ich es auch einfach nur nicht richtig verstanden und er meinte es nicht so? Ich denke, dass er mit jemanden geredet hat und vielleicht hat er es in Bezug auf was anderes gesagt? Oh man ey, kann ich nicht einfach aufhören drüber zu grübeln? Es bringt mir ja eh nichts! Entweder ich tu so, als wenn ich es nicht mitbekommen habe, was ja normaler weise so sein sollte, oder aber, ich spreche ihn drauf an. Oder ich gehe ihm aus den Weg, bis er sich wundert und selbst mit mir reden will. Dann muss ich nicht auf ihn zugehen und alles ist super. Ja genau, so werde ich es machen, soll er sich doch wundern und den Ersten schritt machen, ich werde es nicht tun! Und da das nun geklärt ist, kann ich mich auch wieder anderem widmen! Ich gehe immer noch nachdenklich zurück zum Wohngebäude und ab in mein Zimmer. Mein Zimmergenosse hat länger Unterricht, weshalb das so gut wie die einzigen Zeiten sind, wo ich in Ruhe Musik hören kann. Ich lege eine CD von Markus, einen echt hammer Sänger ein und stelle die Anlage auf laut, um auf andere Gedanken zu kommen. Anschließend werfe ich mich auf mein Bett und genieße die Musik meines Lieblings Sängers und dessen Band. Markus ist und bleibt einfach mein Idol! Nur wegen ihm ziehe ich das hier alles überhaupt durch. Seine Musik gibt mir einfach die Kraft dazu! Sobald ich seine Musik höre, ist einfach alles um mich herum für einen Moment vergessen. Ich bin so in die Musik vertieft, dass ich nicht mal mitbekomme, dass es an der Tür klopft. Erschrocken raffe ich mich auf und öffne genervt die Tür. Vor ihr steht Jay welcher mich besorgt mustert. Er schaut ein wenig so, wie ein Welpe im Tierheim, der einen anbettelt ihn mitzunehmen. Oh man, warum müssen die mich ausgerechnet heute alle mit ihren Spezialblicken durchbohren? „Bist du doch noch am Leben?! Ich stehe hier mindestens schon fünf Minuten und klopfe! Und nun sagst du mir, was los ist... So nachdenklich bist du normalerweise nicht und wenn, dann nur, weil dich etwas einfach so sehr wurmt, dass es dich nicht zufriedenlässt! Und da du nicht von dir aus drüber reden wirst, bin ich hier und frage dich direkt!“, meint er schnell und drängt sich, während er redet, an mir vorbei, setzt sich mit verschränkten Armen auf mein Bett und sieht mich immer noch so an. „Nagut, dann habe ich wohl keine andere Wahl!“, ist meine Antwort und schließe seufzend die Tür hinter mir.

Ganz einfach missverstanden

Es ist 14 Uhr, so langsam sollten die anderen doch auch wieder hier sein! Überlege ich, während ich im Bett liege und mich noch immer langweile. Gegen halb 3 klopft es dann endlich an der Tür. Das bedeutet aber auch, dass es nicht Jay sein kann, da er ja nen Schlüssel hat! Ich stehe also auf, gehe zur Tür und öffne sie. Hinter ihr steht Vju, welche mich leicht anlächelt. „Ich dachte schon, du schläfst!“, meinte sie. Vju umarmt mich und geht ins Zimmer. „Wo sind denn Jay und Rick? Sind sie nicht mit dir her?“, frage ich überflüssiger weise, denn wenn sie hier wären, hätte ich sie ja gesehen und hätte Vju nicht rein lassen müssen. „Rick hat sich heute etwas merkwürdig verhalten, deshalb ist Jay zu ihn um mit Rick zu reden.“, erklärt sie und nimmt sich einen schluck aus meiner Cola, welche gleich neben dem Bett steht. Wir sitzen auf meinem Bett und reden eine Weile, sie hat sich erkundigt, was wir aufhaben, wodurch ich dann am Montag nicht wie der letzte Idiot dastehe. Ich bin froh und freue mich darüber, dass ich in Vju eine Freundin gefunden habe, mit der ich offen über alles reden kann. Dann reden wir noch über einige Serien und Filme, über Musik und als ich dann gerade den Mut gefunden habe, sie auf Rick und das, was Markus mir gesagt hat, anzusprechen, öffnet sich die Tür und die beiden Jungs kommen rein. Und weg ist mein zusammengekratztes Muthäufchen! Jay geht gleich auf uns zu, nimmt Vju in den Arm und gibt ihr ein Kuss, welchen sie hemmungslos erwidert. Rick allerdings steht nur an einen der Schreibtische gelehnt und sieht nicht gerade aus, als könne man gerade gut mit ihm Kirschen essen! Was ist denn nur los mit ihm? Jay setzt sich zu Vju und mir, aber nicht ohne Vju etwas zu sich zu ziehen und einen Arm um ihre Schultern zu legen. „Wie geht’s dir?“, fragt Jay mit leicht besorgter Stimme und sieht mir direkt in die Augen. „Gut, ich hätte heute wieder zur Schule gehen können. Mir war einfach nur langweilig. Dann habe ich mit einem Bekannten telefoniert und sonst eigentlich nur rumgesessen, ferngesehen oder gelesen!“, erkläre ich noch meinen Tag dazu, ehe er fragt. „Und über was habt ihr so geredet?“, fragt nun Rick wie aus der Pistole geschossen und er klang so wie ein Polizist, welcher einen Verdächtigen in die Mangel nimmt. Verwundert schaue ich ihn an und antworte zögerlich: „Er hat gefragt, wie die Schule so ist, ob ich Freunde gefunden habe und gut zurechtkomme und so. Wir haben nicht einmal geredet, seid ich hier bin, deswegen durfte ich ihm ne menge erzählen. Von euch habe ich ihm auch erzählt!“ „Und was hast du über uns gesagt?“, will nun Vju wissen und wendet sich neugierig zu mir. „Naja, dass Jay und ich uns ein Zimmer teilen, du seine Freundin bist und Rick sein bester Freund.“ Von Rick höre ich ein schnaufen und als ich mich zu ihn drehe, sieht er mich nur kurz sauer an, ehe er in eine andere Richtung sieht. Was soll das denn jetzt? „Ist was?“, frage ich deshalb nach, doch er ignoriert mich einfach. „Ach, der ist schon ne ganze Zeit so, kümmre dich nicht um ihn!“, meint Vju und kuschelt sich wieder enger an Jay´s Schulter. Wenn sie meint…!
 

Eine Woche ist es nun her. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich doch so schnell hier einlebe und dass mir der Unterricht sogar Spaß machen würde, doch habe ich etwas Panik, weil wir kommenden Monat ein Referat halten sollen, wo die Note ausschlaggebend für das Zeugnis ist. Momentan haben wir Projetktwoche, vorbereitend für das wichtige Referat. Leider haben sie mich dazu verdonnert, Rick´s Projektparter zu sein. Rick ist allerdings immer noch so merkwürdig drauf, was es mir nicht erleichtert, mit ihm zu arbeiten! Er redet kaum mit mir, wenn er mich denn mal beachtet. Und wenn er mit mir redet, was nicht sehr oft war, dann immer total genervt und kurzgehalten. Zum Beispiel, als wir in der Cafeteria in der Schlange standen und ich ihn fragte, wann und wo wir uns wegen der Partnerarbeit treffen. Darauf kam ein gebrummtes “Mir doch egal“, wobei er mich nicht mal ansah. So nun auch jetzt. Ich habe mir ein paar Bücher ausgeliehen und ging einfach zu ihm rüber. Er machte mir distanziert die Tür auf. Er hat sich gleich auf sein Bett gesetzt und eines der Bücher, aufgeschlagen. „Wollen wir mit Plakat, Folie oder Power Point vortragen?“, frage ich, weil mir erstens diese Stille, welche uns umgibt, auf die Nerven geht und zweitens, wir für die Power Point nen PC reservieren müssen. „Ist mir Schnuppe!“, sind seine einzigen Worte dazu, und wieder total gereizt. „Rick, jetzt rede doch mal vernünftig mit mir! Mit den anderen tust du es auch, nur bei mir bist du so scheisse! Ich habe da langsam auch kein bock mehr drauf! Wenn du ein Problem hast, sag es mir direkt! Und wenn du nun sagst, es ist nichts, dann drehe ich noch durch, denn da ist definitiv etwas. Du beachtest mich kaum, wenn, dann bist du total gereizt und mir gegenüber total unhöflich!“ Während des Redens habe ich mein Buch weggelegt und ihn vorwurfsvoll angesehen. Rick hat nicht einmal seinen Kopf gehoben, nur eine Augenbraue hochgezogen und ignoriert mich weiter. Nun reicht es mir aber! Ich stehe auf, gehe zu ihn rüber und reiße das Buch aus seinen Händen. Jetzt endlich sieht er mich an, allerdings läuft mir bei seinem Blick eine Gänsehaut über den Rücken. „Was ist dein Problem? Ich würde es gerne wissen!“, meine ich noch ungeduldig. Gehässig lacht er auf. „Boah ey, du gehst mir auf die Nerven! Wenn jemand hier mit wem ein Problem hat, dann doch du! Ich habe keine Lust, mich von dir veraschen zu lassen!“, gibt er schnippisch von sich. „Was? Was habe ich denn bitte gemacht, dass du mich wie Luft behandelst? Garnichts! Wenn doch, habe ich keine Ahnung, was und wäre froh, wenn du mich dann aufklären würdest!“ Rick richtet sich auf und sieht mich die ganze Zeit mit diesem Gänsehautblick an. Ich versuche standhaft zu bleiben und baue mich vor ihm ein wenig in einer Angriffshaltung auf. Es fällt mir wirklich nicht einfach seinem Blick stand zu halten. „Denk doch mal nach du Vollpfosten! Wenn du denkst, ich sage es dir, dann hast du dich geschnitten! Wie schon gesagt, veraschen kannst du wen anders, aber nicht mich und wenn du weiter so tust, als hättest du kein Plan, dann verzieh dich! Ich habe echt kein bock mehr auf dich!“, sagt er nun mit wütend bebender Stimme.
 

*R*

Was mein Problem ist will er wissen?

Als ob er es nicht wüsste! Ich habe echt keine lust mehr auf ihn! Die ganze Zeit, wenn ich ihn sehe, kommt mir fast die Galle hoch. Jay habe ich letzte Woche auch nichts davon erzählt. Nur, dass Sawyer gepennt hat und ich aufem Rückweg stress mit ein paar anderen hatte. Sonst hätte er versucht es zu regeln und das will ich nun auch nicht. Ich würde es gerne selber tun, doch jedes Mal, wenn ich den Knirps vor mir sehe, kommt diese Wut in mir hoch und ehe ich mich vergesse und Probleme bekomme, beachte ich ihn lieber nicht. Und warum kann ich ihm jetzt nicht einfach sagen, was los ist? Er hat mich doch gerade drauf angesprochen, aber, dass er auf unwissend tut, kotzt mich schon wieder an! Das darf doch nicht angehen! Ist es wirklich so schlimm für mich, dass er mich nicht abkann? Nein, es ist nur, dass er so tut, als könnte er es!
 

*S*
 

Rick sieht mich nun schon seid mindestens 5 Minuten merkwürdig an und rührt sich nicht. Was ist denn nur los mit ihm? Ich soll was gemacht haben, weshalb er sauer auf mich ist? Aber was denn bitte? „Rick…! Ich habe echt keine Ahnung was ich getan haben soll, bitte sag es mir! So ein Streit ist doch echt unnötig, wenn du nicht mit mir redest! Hast du etwa Schwierigkeiten bekommen, weil du mir den Ball an den Kopf gehauen hast?“, rede ich willkürlich drauf los, weil mir echt unwohl ist, wenn er nichts sagt, sich nicht bewegt und mich nur so ansieht.

Es geht ein Ruck durch ihn und sein Blick wird noch ein tick düsterer. „Du willst es wissen? Du hast also keine Ahnung? Ich werde dir nur zwei Sachen sagen: Erstens, ich hasse es belogen zu werden. Zweitens, ich habe dein Gespräch mit diesem Bekannten gehört. Veraschen kann ich mich alleine und wenn du es wagst, nun zu behaupten, dass ich mich verhört habe, dann hast du gleich meine Faust in deiner Fresse. Ich lasse mich nicht für dumm verkaufen! Ich habe echt die Schnauze voll von deinem Getue! Und wenn du mir jetzt nicht aus den Augen gehst, dann Gnade dir Gott, denn ich werde es nicht!“, schreit er mich schon fast an. Er springt abrupt auf, bleibt wenige Centimeter vor mir stehen, schaut zu mir hinunter und sieht mir weiterhin direkt in die Augen. Sein Blick gleicht einem Wolf, der kurz davor ist, dem Jäger an die Kehle zu springen. Meine Standhaftigkeit ist nun etwa so, wie eine Giraffe die versucht, auf dem Eis zu stehen. Was? Er hat das Gespräch mit Markus mitbekommen? A-also… weiß er nun über alles Bescheid? Ich schließe meine Augen um mich zu sammeln und versuche meine Angst herunter zu schlucken „Rick, höre mir nun bitte zu! Dafür gibt es einen guten Grund, weshalb ich lüge! Ich wollte es nicht, aber es ging und geht nicht anders! Bitte!“, versuche ich ihn mit ruhiger aber zitternder Stimme zu beruhigen, werde aber von ihm unterbrochen. „Halt einfach die Klappe, verstanden!!“ Er erhebt die Faust und baut sich weiter vor mir auf, woraufhin ich ängstlich zusammenzucke. „Ich habe echt kein bock mehr auf das ganze! Du kannst mich mal, verpiss dich einfach und erspare mir deine Ausreden! Wir sind fertig miteinander! Und ich habe keine Lust nur noch ein Wort mit dir zu reden, also verschwinde!“ „A-aber…“, schniefe ich leise und versuche mir nicht anmerken zu lassen, dass meine Augen feucht werden. „Nichts aber! Verpiss dich einfach und versuche es nicht mit der Tränendrüsennummer!“, unterbricht er mich ein weiteres Mal. Er packt mich grob und voller Kraft am rechten Arm, zieht mich aus seinem Zimmer und knallt mir die Tür vor der Nase zu. Einmal öffnet sie sich noch und er schmeißt mir meine Schulsachen vor die Füße. Was zum? Von der Tür kann ich mich nicht wegbewegen. Seid bestimmt schon 10 Minuten stehe ich vor ihr und starre sie fassungslos an. Ich spüre immer noch seinen festen Griff an meinem Arm und die harten Worte, die mich wie Schläge getroffen haben. Langsam sacke ich in mich zusammen und kann mir eine Träne nicht verkneifen, während ich mir die Stelle am Arm halte, an der er mich rausgezerrt hat. Ich fasse es nicht, Rick weiß Bescheid! Ich bin am Arsch! Er wird es bestimmt der Schule melden! Ich fühle mich aus irgendeinem Grund wieder so allein und hilflos, wie in dem Moment, wo mein Vater mich hierhergeschickt hat. Was soll ich denn jetzt machen?

Ein einfacher Morgen und besorgte Freunde

Zwei Stunden ist dieser Streit nun her! Ich sitze auf meinem Bett, habe meine Beine angewinkelt und meine Arme um sie geschlungen. Meinen Kopf liegt vergraben in meinen Armen. Es fällt mir immer noch etwas schwer ruhig durch zu atmen. Die Stelle, wo mich Rick aus dem Zimmer gezogen hat, merke ich noch ganz deutlich. Für solche „Männerauseinandersetzungen“, bin ich wirklich zu zierlich gebaut. Ich kann ja verstehen, dass er sauer ist, aber er hätte mich ja wenigstens mal ausreden lassen können… Aber nein, er fängt an zu meckern und schmeißt mich aussem Zimmer! Nur der Gedanke daran, wie schnell er ausgerastet ist und aggressiv wurde, lässt mich wieder ein wenig zusammenzucken. Ich weiß ja, dass er einer der harten Sorte ist, aber dass er so unberechenbar ist, hätte ich nicht erwartet. Jedenfalls nicht so.

Jay ist noch mit Vju unterwegs, worüber ich auch echt froh bin! Ich sehe bestimmt schrecklich aus…immer und immer wieder kamen mir die Tränen, ohne dass ich etwas dagegen tun könnte… und außerdem tut es mir wirklich gut, mal etwas alleine zu sein, um den Kopf etwas frei zu kriegen.

Mein Magen knurrt. Ich schaue auf die Uhr und sehe, dass es schon nach 18 Uhr ist. Wenn ich noch was essen will, sollte ich nun gehen.

Als ich mich bewege, merke ich, dass ich eine längere Zeit in der selben Position gesessen habe! Meine Knochen sind schwer und knacken teils. Ich begebe mich ins Bad und als ich in den Spiegel schaue, erschrecke ich fast vor mir selbst! Meine Augen sind vom weinen ganz rot und etwas dick. Dann werde ich heute lieber nichts essen, obwohl? Ich habe hier noch ein bissel was Süßes. Ich weiß, sowas ist kein vernünftiges Abendessen, aber besser als nichts! Und so wie ich aussehe werde ich definitiv nicht in die Cafeteria gehen! Wenn ich da so aufkreuzen würde, wäre mir der Ruf Memme oder Heulsuse gesichert... und das kann ich wirklich nicht gebrauchen. Ein Mädchen hat es da leichter.

Ich klatsche mir kaltes Wasser ins Gesicht, damit ich nicht ganz so schlimm aussehe und sitze nun wieder auf meinem Bett. Hätte ich ja auch gleich sitzen bleiben können! Mein eigener Anblick hat mich nur noch mehr deprimiert. Gegriffen habe ich mir eine Packung Schokokekse mit extra Schokostückchen drinnen. Die dürfen nun dran glauben und als mein Abendessen dienen. Ich darf das nur nicht zur Gewohnheit werden lassen, ansonsten habe ich schnell den Ruf Specki weg. Nebenbei schaue ich mir irgendeine Sendung an und tue so, als ob sie mich interessieren würde.

So gegen 19 Uhr öffnet sich dann die Tür und Jay kommt rein. „Na, schönen Tag gehabt?“, fragte ich ihn, ehe er richtig im Zimmer war. „Hm? Ja, war schön mal wieder mit Vju alleine was zu machen.“, meint er und ein leichtes Grinsen ziert sein Gesicht. „Deiner Laune nach zu urteilen, wart ihr nicht Shoppen.“ Musste ich nun grinsen. „Nein, aber fast! Vju hatte es vor, aber da habe ich ihr gleich nen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir sind ins Kino und danach noch bei nem Griechen essen gegangen. War echt mal was anderes als sonst immer mit den anderen was zu machen!“ Er schwärmte noch ne weile, was sie denn gesehen haben, was sie gegessen haben und noch ganz viele Kleinigkeiten, nachdem er sich auf sein Bett gesetzt hat. Einen kurzen Moment war er ruhig und schaut mich an. „Weißt du eigentlich, was mit Rick los ist? Der ist schon ne Weile ganz merkwürdig. Habt ihr euch gestritten oder so? Er ignoriert dich ja vollkommen! Und gut siehst du auch nicht aus!“, meint Jay dann plötzlich und sieht mich fragend an. Ich halte kurz die Luft an und schaue ihn etwas überraschend an. Es war klar, dass so eine Frage noch kommen wird, aber gerade jetzt? Ich bin immer noch etwas durch den Wind. Ob ich ihn von heute erzählen soll?

Nagut, aber nicht alles. „Naja, er benimmt sich seid letzter Woche so. Und vorhin, wir wurden in eine Gruppe für nen Projekt gesteckt, da hat er mich auch ignoriert. Naja, toleriert! Und als ich ihn drauf angesprochen habe, meinte er, ich solle selbst draufkommen, warum er sich so verhält. Ich habe aber keine Ahnung, habe ich ihm dann gesagt. Er ist total sauer geworden und meinte, dass er sich nicht verarschen lasse und so. Ich wollte versuchen mit ihm zu reden und dann ist er richtig sauer geworden. Er hat mich am Arm aussem Zimmer gezerrt und joa…das wars dann auch. Ich habe nun nur keine Ahnung, was ich machen soll.“, erkläre ich ihm ganz grob, was passiert ist. Ich bemühe mich sehr mir nichts anmerken zu lassen, wie sehr mich das eigentlich beschäftigt. Um seinen Blicken auszuweichen schnappe ich mir wieder meine Kekse und konzentriere mich darauf. Jay stützt sein Kinn auf seiner Hand ab und scheint zu überlegen, denn sein Blick sieht durch mich hindurch. Sein Blick wirkt so unmotiviert, wie die Kreativität von dem Macher der japanischen Flagge. Nach ner Minute oder so kommt er sozusagen wieder zu sich. Sein Blick hat sich wieder geändert, eine Mischung von fragend und besorgend. „Wenn du willst, kann ich mal mit ihm reden! Wenn nicht, dann warte ein paar Tage, bis er wieder runtergekommen ist und rede dann nochmal mit ihm. Das ist das einzige, was ich dir nun dazu sagen oder halt anbieten kann.“ „Das ist lieb, aber reden tu ich lieber selber mit ihm. Sonst denkt er nur, ich traue mich nicht mit ihm zu reden, oder ich hätte mich total bei dir ausgeheult und gefragt, ob du mit ihm redest!“ Das ich eigentlich nur nicht will, dass Rick Jay alles erzählt, was er gehört hat, behalte ich lieber für mich! Jay wechselt das Thema, so das wir noch eine Weile über Schule und so reden, wobei er dann aber irgendwie auf Vju kommt und von ihr schwärmt. Ist schon echt süß anzusehen, wie seine Augen anfangen zu leuchten, wenn er von ihr redet. Wenn dies ein Cartoon oder so wäre, dann würden ihm jetzt wohl lauter Herzen über seinem Kopf schwirren!

So gegen halb 11 legen wir uns dann hin, nachdem Jay mir noch versprechen musste, Rick nicht drauf anzusprechen. Ich bin mal gespannt, wie der morgige Tag so wird und ob er sich daran hält…
 

„Sawyer! Mach deinen scheiss Wecker aus!“, höre ich Jay meckern, was mich gerade wenig interessiert. Ich will weiterschlafen! Soll er ihn aus machen, wenn es ihn so nervt. Dabei ist seiner viel schlimmer und den verpennt er…

Es scheint ihn zu reichen, denn er steht auf, wandert wie ein Zombie zu mir rüber und nimmt den Wecker. Doch ohne ihn aus zu machen, legt er ihn mir direkt neben meinem Kopf. Und somit dudelt mir Gypsy Woman um die Ohren. So gerne ich dieses Lied auch habe, wenn man schlafen will und es direkt ins Ohr dröhnt, ist es echt nervig! Stöhnend drehe ich mich mit dem Gesicht zu diesem Unruhestifter von Wecker und versuche ihn auszumachen. Jay hat sich wieder hingelegt und scheint wieder in seiner Traumwelt zu sein. Toll, dass er wieder einschlafen kann, doch ich kann sowas nicht! Einmal wach, den ganzen Tag wach. Ich lege mich von Bauch in Rückenlage und klatsch mir meine Hände ins Gesicht. Oh man…geistig bin ich wach, doch mein Körper sagt: Nein, du bleibst liegen!

Naja, bringt nichts, jetzt bin ich wach und meine Blase drückt. Also doch bewegen. Als ich mich aufgerichtet habe, werfe ich noch einen Blick auf meinen Wecker. Gerademal halb 7. Und das an einem Samstag! Nur, weil ich vergessen habe, ihn auszuschalten!

Nachdem ich mein morgendliches Ritual, sprich, Zähne putzen, Duschen und was man halt im Bad so macht, erledigt habe, muss ich nochmal ins Zimmer, um mir meine Sachen zu holen, welche ich vergessen habe. Zum glück pennt Jay noch! Naja, Kleidung geschnappt und wieder ab ins Badezimmer. So langsam werde ich auch immer besser darin meine Oberweite ordentlich zu “verbinden“. Am Anfang habe ich echt fast eine halbe Stunde dazu gebraucht, damit man den Verband nicht unter meinen Sachen sieht. Inzwischen schaffe ich es in weniger als 10. Wie sagt man doch so schön? Übung macht den Meister.

Fertig gehe ich aus dem kleinem Bad. Es gibt zwar eine Dusche, einen Spiegel, Waschbecken und eine Toilette da drinnen, aber das ist alles ziemlich gequetscht. Wie die es geschafft haben da noch ein kleines Schränkchen für Handtücher unterzubringen, frage ich mich schon seid ich hier angekommen bin. Ich schaue auf die Uhr. 8… habe mir echt Zeit gelassen 1 ½ Stunden!

Ich denke, ich werde nun Jay wecken! Gemein, ich weiß. Aber das hat er sich selbst zuzuschreiben! Ich stelle meinen Wecker erneut, so, dass er in einer Minute klingelt und stelle mich mit ihm zu Jays Bett, dazu ein breites Grinsen. Ich fühle mich wie ein kleines Kind an Weihnachten kurz vor der Bescherung. Pure Vorfreude auf das, was gleichkommt. Aus Gleichberechtigung halte ich meinen Wecker etwas an seinen Kopf und als er dann klingelt sitzt Jay aufrecht im Bett.

„Was soll denn das jetzt?“, fragt er, nachdem er sich gesammelt und realisiert hat, wo er ist. „Wie du mir, so ich dir! Und nun steh auf, es ist zwar Samstag, aber du verpennst sonst noch den ganzen Tag!“ Jay brummt, streckt sich, schlängelt sich unter seiner Decke hervor um im Anschluss aufzustehen und ins Bad zu schlürfen, wieder wie ein Zombie.

Ich setzte mich wieder auf mein Bett, nehme mein Handy und schreibe Vju an, ob sie schon wach ist (was sie bestimmt schon ist, sie ist Frühaufsteherin) und ob wir nachher zusammen weggehen. Mit irgendjemanden MUSS ich unbedingt reden und dazu bleiben nur sie oder Markus. Meinem Bruder erzähle ich lieber nichts davon, sonst steht er hier schneller auf der Matte, als das ich bis 3 zählen kann! In dem Fall ist er wirklich schlimm! Nachdem ich Vju geschrieben habe, lege ich mein Handy zur Seite. Kaum habe ich dies gemacht, kommt auch schon eine positive Antwort. Erleichtert lächle ich und lege das Handy wieder bei Seite. Jay kommt schon nach ner halben Stunde wieder raus. Ich schaue schnell in eine andere Richtung, als ich ihn sehe, denn er trägt nur ein Handtuch um die Hüften. Die ersten 1-2 Wochen hat er das noch nicht gemacht. Als ich dann etwas später Mal wiederkam, traf ich ihn auch so, wie Gott oder wer auch immer, ihn schuf. Seid dem ist es eigentlich normal, dass er so nach dem Duschen aus dem Bad kommt. Also nicht, dass ich was dagegen habe…aber es kommt auch scheisse, wenn ich ihn dann anstarre und fast zu sabbern anfange. Und glaubt mir, DAS stimmt wirklich! Wenn man ihn angezogen sieht, sieht er schon nicht schlecht aus. Man rechnet aber nicht damit, dass er unter diesen Klamotten einen trainierten Körper hat. Trainierte Arme, breite Schultern, ein sixpa…ich sollte lieber aufhören!

Ich schaue also weg und erst recht, als er seine Hüllen fallen lässt. Da muss ich nun nicht hinschauen. Wenn er das mitbekommt, denkt er sonst noch was. Außerdem gehört er Vju und ich werde nicht dem Freund einer Freundin hinterhergaffen! Ich schaue aus dem Fenster und lasse meine Gedanken schweifen. Ich frage mich wie Rick wohl gebaut ist... WAS?! Nein! Wie komme ich denn auf solche Gedanken? Er interessiert mich nicht und mir ist das auch egal! Dazu kommt ja eh, dass er sauer auf mich ist, da ich ihn angelogen habe. Ich hoffe echt, dass wir nochmal reden können, ohne, dass wir uns anzicken.

Nachdem Jay sich dann etwas angezogen hat, gehen wir runter um zu Frühstücken. Diese Gedanken von eben verwirren mich immer noch ein wenig. Die Cafeteria ist noch so gut wie leer. Nur hier und da sitzend vereinzelnd Schüler und scheinen alle noch halb zu schlafen. Jay passt hier perfekt her zwischen den anderen Zombies. Wenn sie nicht aufpassen, fallen sie vorne über und versenken ihr Gesicht in ihrem Essen. Wäre bestimmt lustig anzusehen! Nicht, dass man nun denkt, ich würde es ihnen gönnen und mich dann halbtot lachen…Nein! Aber es wäre trotzdem mal eine Abwechslung. Wir gehen zum Buffet und nehmen uns was zu Essen. Ich nehme mir ein Brötchen, etwas Aufschnitt, eine Schüssel, welche ich mit Müsli und Milch fülle und zum schluss noch einen Erdbeertee.

Jay hat sich 3 Vollkornbrötchen genommen, nimmt sich 2 von diesen mini Nutella Packungen, wie man sie auch in Hotels und so sieht. Ebenso Butter, auch in minivormat und etwas Marmelade. Er nimmt sich immer was Süßes, was man nicht glauben würde, wenn man ihn so sieht. Zum Essen macht er sich noch eine Tasse Schokolade und zusammen gehen wir dann an einen der Tische. Kaum haben wir angefangen zu essen, taucht auch Rick auf. Er setzt sich neben Jay, knallt sein Tablett förmlich auf den Tisch, sodass einige andere Schüler um uns aufschrecken und behandelt mich wie Luft. Also gut. Wenn er es so will, kann ich das auch! Ich widme mich einfach meinem Essen und beachte ihn auch einfach nicht! Dann kann er mal sehen, wie es sich anfühlt nicht beachtet zu werden! Ob er merkt, dass es mich nicht stört? Hoffentlich merkt er nicht, dass es mich doch stört! Ich schiele kurz zu Rick rüber. Das ich ihn angeblich nicht beachte, stört ihn wie es aussieht gar nicht! Das regt mich wirklich nur noch mehr auf! Genervt esse ich weiter und drehe mich ein wenig weg.

„Oh man, was ist denn das für eine Stimmung? Es ist zwar Samstagmorgen, aber das ist echt selbst für euch zu bedrückend!“, höre ich Vju´s Stimme hinter mir. Ich frage mich echt wie sie es nur schafft, immer so fröhlich und motiviert zu sein. Sie stellt ihr Tablett neben mir ab, da Rick ja neben Jay sitzt und lehnt sich Jay über den Tisch entgegen, um ihn einen Kuss zu geben. Dann setzt sie sich und beginnt ihr Müsli zu essen. Auf ihre Frage der Stimmung bekommt sie keine Antwort. „Wollen wir beiden denn jetzt los?“, fragt mich Vju fröhlich nach dem Essen. „Wo wollt ihr denn hin?“, fragt Jay sofort und sieht uns musternd und mit einem überraschenden Blick an. „Wir gehen in die Stadt. Sawyer soll mir bei was helfen!“, lässt sie sich schnell ne Antwort einfallen. Jay sieht nicht besonders überzeugt aus und runzelt nur skeptisch die Stirn, belässt es aber dabei und lässt uns nach einem langen und intensiven Abschiedskuss von Vju gehen.

Ein Erlebnis, 2 Sichtweisen

„Also, was ist denn nun los bei euch? Das ist ja ne Stimmung, wie 7 Tage Regenwetter nur tut ihr so, als sei dabei noch euer Haustier gestorben! Du wolltest doch bestimmt drüber reden, oder? Also?“, fragt sie, kaum dass wir in dem Café, wo ich ihr auch alles gebeichtet habe, sitzen und uns was bestellt haben. „Rick weiß Bescheid!“, ist das einzige, was ich ihr sage. „Wie? Worüber?“ „Darüber, dass ich ein Mädchen bin. Er ist richtig sauer geworden, dass ich ihn angelogen habe. Als ich ihn drauf angesprochen habe, weshalb er mich nicht beachtet, meinte er, dass ich es doch wüsste und mich nicht dumm stellen soll und so. Dann meinte er, dass er mein Telefonat mitbekommen hat, als ich im Zimmer bleiben sollte, um mich zu erholen. Er ist sauer geworden und hat mich nicht mal erklären lassen, warum ich es verheimliche. Dann hat er mich am Arm gepackt und aussem Zimmer geschoben. Er hat so doll zugepackt, dass ich den Abdruck seiner Hand noch immer sehen kann.“, erkläre ich ihr. Vju sieht mich erstaunt an.

Als ich das von dem Abdruck erzähle, wird aus dem erstaunten Blick jedoch ein entsetzter.

Sie sieht mich noch eine Weile an und scheint zu überlegen, ehe sie anfängt zu reden. „Willst du denn versuchen nochmal mit ihm zu reden?“ „Aber hallo! Ich werde es aber erst morgen oder übermorgen machen! Dann kann er erstmal runterkommen und ich mir überlegen, wie ich es ihm erklären soll, ohne, dass er mir den Kopf einschlä…“

Unsere Bestellungen werden gebracht und ich höre auf zu reden. Das braucht nun echt nicht jeder mitbekommen! Als die nicht sehr freundlich schauende Bedienung wieder geht, erzähle ich weiter. „Naja, wie schon gesagt, muss ich mir was einfallen lassen, damit er mich nicht umbringt! Einfach sagen: Hey, ich bin ein Mädchen, sag es nicht weiter, klingt echt falsch! Ich wollte ihn irgendwie dazu bringen, mit mir vielleicht in den Park zu gehen oder so, so dass es nicht so viele mitbekommen und es ihm da in ruhe erklären. Also warum ich mich als Junge ausgebe und sowas. Und dass es mir halt leidtut, ihn angelogen zu haben, was es ja auch tut, ich aber keine andere Wahl hatte in dem Sinne. Nur dazu müsste mir erstmal was einfallen!“, seufze ich und stocher in meinem bestellten Apfelkuchen rum. Von Vju höre ich auch nur ein seufzen, ehe sie dann eine Idee vorschlägt. „Ich kann Jay bitten mit Rick in den Park zu kommen. Ihm geht es auch gegen Strich, dass zwischen euch solche Spannung ist! Ich sage ihm dann, dass du gerne mit Rick reden möchtest und Rick deiner Bitte, sich zu treffen bestimmt nicht nachkommen würde. Dann gehe ich mit dir zusammen hin und verziehe mich mit Jay! Nicht zu weit, also wir werden ein Auge auf euch haben, aber so, dass wir euch nicht hören können!“

„Hmm, ob er dann mit mir reden wird, ist aber eine andere Sache! Aber wir können es versuchen. Danke!“, bedanke ich mich bei ihr und lächle sie an.
 

*R*

Tze! Als ob ich eben seine Blicke nicht mitbekommen habe!

Ich habe da echt kein Bock drauf! Entweder sagt er mir direkt ins Gesicht, das was ist, oder er lässt es und bleibt mir bloß vom Leib!

„Rick! Nun sag mir doch endlich mal, was da los ist! Das kann man ja echt nicht mehr mir ansehen!“, reist mich Jay aus meinen Gedanken. Er versucht mal wieder mich zum reden zu bewegen. „Hab dir doch schon gesagt, dass es dich nichts angeht! Aber mal was anderes...! Stört es dich nicht, dass Sawyer und Vju so viel Zeit zusammen verbringen?“ Jay stutzte. „Warum sollte es mich stören? Ich bin froh, dass sie sich vertragen, da Sawyer und ich uns ein Zimmer teilen! Wäre beschissen, wenn sich die beiden nur an die Gurgel gehen würden!“, erklärt er. „Na, wenn du meinst!“, gebe ich spöttisch von mir. Wir sitzen in seinem Zimmer. Sein Genosse ist vor ca. ner Stunde verschwunden, um sich mit der Freundin meines besten Freundes zu treffen. Ich persönlich würde mir ja was dabei denken. Jay sitzt auf seinem Bett und sieht mich mit nem unergründlichen Blick an. Ich liege auf Sawyers Bett. Was mache ich denn eigentlich? Seit ich den kleinen belauscht habe, bin ich total scheisse drauf und lasse es auch noch an den anderen aus. Ich weiß, ich bin nach außen hin nicht der netteste, aber meine Freunde sind mir wichtig!

Ob ich vielleicht doch mit Jay reden sollte? Wenn das so weiter geht, hat er auch kein Bock mehr auf mich…

Ich drehe mich zu ihm und schaue Jay direkt in die Augen.

„Wehe, irgendjemand erfährt etwas!“, sage ich sicherheitshalber noch mit eindringlichem Ton.

Kaum habe ich diese Worte ausgesprochen, setzt sich Jay gerade hin und sieht mich ganz gespannt an.

Jetzt gibt es wohl kein Zurück mehr!

„Am Freitag, nachdem ich ihn einen Ball in die Fresse geschleudert habe, bin ich doch zu ihm hin… Er hat aber nicht geschlafen, so wie ich es gesagt habe, sondern war am Telefonieren! Er klang aufgebracht, weswegen ich wissen wollte, warum! Im Endeffekt meinte er, er könne mich nicht nur nicht leiden, sondern, dass er mich hasst. Dann habe ich mich die ganze Woche über gefragt, warum er das tut. Ich meine, ich bin zu jedem etwas gemein und stichel gerne. Also was ist sein Problem? Und warum spielt er denn allen was vor, anstatt mir zu sagen was Sache is? Dann Gestern wurden wir in ne Gruppe gesteckt für irgendein dummes Projekt oder so. Habe da nicht so mitgehört. Jedenfalls hat er mich dann auch auf mein Verhalten ihn gegenüber angesprochen. Warum ich ihn ignoriere und so weiter. Ich meinte, er wisse weswegen, doch er hat sich total dumm angestellt. Als ich dann sagte, ich habe sein Gespräch mitbekommen, wurde er anders. Keine Ahnung, wie ich das beschreiben soll. Irgendwie… naja… panisch? Keine Ahnung! Dann fing er an mit: Lass es mich erklären und es gibt einen Grund und so, aber da hatte ich echt kein Bock drauf. Auf irgendwelche Ausreden hatte ich keine Lust. Ich habe ihn vielleicht etwas sehr angefahren. Er hat fast angefangen zu heulen!“, ich stoppe und denke an den Moment zurück. Wie der kleine mich angesehen hat.

„Und weiter? Also bevor ich dir meine Meinung dazu sage, möchte ich erst alles hören und dir dann auch noch etwas sagen!“, unterbricht Jay meine Gedanken.

Ich atme nochmal tief durch, ehe ich weiterrede. „Ich wollte nicht, dass er nun auch noch vor meiner Nase anfängt zu heulen. Er ist kein Mädchen, die anfangen zu flennen, nur weil etwas nicht nach ihrem Wunsch passiert! Also meinte ich, er solle gehen. Als er dies nicht tat, habe ich ihm am Arm gepackt und rausbefördert. Seine Sachen gleich hinterher. Seinen Schatten habe ich noch eine Weile unter der Tür gesehen, ehe er gegangen ist. So, und das ist das, was passiert ist! Zufrieden?“

Jay lehnt sich etwas zurück, stützt sich mit der linken Hand aufem Bett ab und geht sich mit der rechten durchs Gesicht. „Ganz ehrlich? Nein! Sawyer sah Gestern echt beschissen aus! Seine Augen wahren echt rot und generell sah er echt nicht gut aus. Ich habe versucht mit ihm zu reden, aber ich denke er hatte mir ein wenig was verschwiegen und ich musste ihm versprechen, mich nicht einzumischen! Das werde ich auch nicht. Naja, zumindest nicht großartig! Ich möchte nur verstehen, was zwischen euch passiert ist.“ Er schweigt einige Sekunden, ehe er weiterredet. „Du solltest Sawyer zuhören. Vielleicht hast du es echt nur in den falschen Hals bekommen und er meinte es eigentlich gar nicht so. Es könnte einfach nur ein Missverständnis sein…!“

Hat er wirklich so heftig geflennt? Das hatte ich eigentlich nicht vor! Ich war in dem Moment zwar echt sauer, aber dass er wirklich so dolle weint, dass seine Augen rot sind und so, das wollte ich nicht!

Eigentlich kann es mir doch aber egal sein! Er kann mich nicht leiden!

Und wenn Jay recht hat und ich es nur falsch verstanden habe? Wenn ja, dann hätte er es gleich sagen können!

Ich habe dem kleinen zwar nie was Schlimmes getan, aber was, wenn etwas vorgefallen ist und ich da irgendwie unbewusst auf ne “Landmiene“ getreten bin? Aber er hat sich nie was anmerken lassen! Ich werde jedenfalls NICHT auf ihn zugehen! Das soll er machen! Und dann soll er nicht wieder um den heißen Brei rumreden, sondern direkt mit der Sprache rausrücken! Ich habe da echt keine Lust zu!

Während des Nachdenkens muss ich mich wieder mit dem Rücken aufs Bett gelegt haben, denn als ich sozusagen wieder zu mir komme, merke ich, dass ich wieder liege. Als ich zu Jay sehe, sieht er mich mit einem leichten Lächeln an, was sagt, dass ich es wieder gerade biegen soll…oder, dass er Mitleid mit mir hat. Ich kann das nicht so richtig einschätzen! „Rede einfach mal mit ihm! Er scheint dir ja doch ein wenig was zu bedeuten, so wie du dir Gedanken um die ganze Sache machst!“, sind seine letzten Worte zu diesem Thema, ehe er der Fernseher einschaltet um eine Serie zu schauen, welche er wirklich hartnäckig verfolgt! Ich kann damit nichts anfangen! Meiner Meinung nach, ist es eine Weiberserie. Dazu gesagt, er kam durch Vju drauf! Irgendwie um ein totes Mädchen und dessen Freundinnen durch irgendwas erpresst werden.

„Ich lasse dich dann mal in Ruhe deine Mädchenserie schauen und verzieh mich!“, meine ich noch, stehe auf und gehe. Ich muss dringend nochmal in die Stadt, ein wenig was kaufen, ehe die Läden morgen geschlossen haben! Also mache ich mich auf den Weg, doch das, was ich dort in der Stadt gesehen habe, hätte ich lieber nicht gesehen!

Andere Gedanken, neue Missverständnisse und überdachte Gedanken

*S*
 

Vju und ich gehen bummeln. Es war ihre Idee, um mich abzulenken…ehrlich gesagt, bin ich doch echt froh, dass sie mich so leicht durchschauen konnte und ich nun jemanden zum reden habe! Und tatsächlich finde ich sogar einige Sachen, die ich mir hole. Zum einen eine Hose mit Tarn Muster, ich liebe es einfach, und zum anderen noch ein paar Oberteile, welche ich aber nicht im Internat anziehen kann, da sie ganz eindeutig nach Mädchen schreien! Zuletzt gehen Vju und ich noch in diesen Dessouladen, in dem wir schonmal waren. Ich habe beschlossen, mir diesen BH, der mir das letzte Mal gefallen hat, doch zu kaufen! Nun habe ich auch etwas Geld…

Glücklich über meine heutige Beute sitze ich nun mit Vju im Park. „Glaubst du, dass Rick mir zuhören wird?“, frage ich Vju, nachdem wir einige Minuten gedankenverloren auf einer Bank sitzen. Sie legt ihren Kopf auf meine Schulter und ihre Arme um mich. Automatisch habe auch ich meinen Kopf auf ihren gelegt und mich an ihr festgeklammert. „Ganz bestimmt. Er ist eigentlich ein echt netter Typ, nachdem er seinen ersten Kaffee am Tag hatte und er jemanden leiden kann!“, versucht sie mich zu beruhigen. „Hmm, ich hoffe du hast recht!“, murmle ich vor mir hin. Und ich hoffe echt, dass sie recht hat, denn ich fände es scheisse, wenn er nun ewig auf mich sauer ist. Ich muss ihm echt die Wahrheit sagen und alles zwischen uns klären!
 

*V*
 

Ich würde echt noch gerne mehr für Sawyer tun, um ihr zu helfen, aber mir fällt auch nicht wirklich mehr ein. Die Shoppingtour hat sie wohl auf andere Gedanken gebracht, aber nun denkt sie schonwieder drüber nach…!

„Wollen wir langsam zurück gehen? Es ist schon nach 20 Uhr und die Ausgangssperre ist bald.“, schlage ich vor, nachdem ich kurz auf meinem Handy schaue. Sawyer erhebt sich und ich tue es ihr gleich. Wir machen uns auf den Weg, als ich mich nochmal umdrehe, weil ich gedacht habe Rick zu sehen. Doch als ich bewusst nochmal hinsehe, ist er nicht da. „Was los?“, werde ich von meiner Begleitung gefragt, die das natürlich mitbekommen hat. „Nichts, ich dachte nur ich hätte jemanden gesehen, den ich kenne.“, antworte ich ihr und harke mich bei ihr ein.
 

*R*
 

Schnell verstecke ich mich hinter einem Baum, als ich bemerke, dass ich von Vju gesehen wurde.

Erst zieht er solche scheisse ab, indem er mir was vormacht und nun macht er sich an Vju ran? Ich fasse es nicht! Meine erste Meinung von ihm muss ich wohl echt nochmal überdenken. Dass er mir was vormacht ist eine Sache, aber dass er meinem besten Freund nun auch noch die Freundin ausspannen will, geht wirklich zu weit! Und Vju…, dass sie Jay das wirklich antut, hätte ich auch nicht gedacht. Jay hat mir doch erst erzählt, wie glücklich sie zusammen sind! Was für ein scheissdreck! Eigentlich habe ich mir gedacht, nach dem Einkauf noch eine gemütliche runde durch den Park gehen zu können, aber das zu sehen, hätte ich nicht gedacht. Naja, jetzt muss ich das nur noch Jay schonend beibringen, bevor er das durch irgendwen anderem erfährt!

Unauffällig folge ich den beiden, aber sie scheinen zum Internat zugehen. Im Eingang verabschieden sie sich mit einer Umarmung. Gut, das machen sie auch, wenn Jay und ich dabei sind. Aber nun, da ich ihr Geheimnis weiß, ist es was anderes. Ich warte noch, bis die beiden verschwunden sind und gehe dann ebenfalls rein. Gerade als ich durch die Tür ins Jungs Abteil gehen will, werde ich am Arm festgehalten. Und als ich mich umdrehe, um zu sehen, wer die Dreistigkeit besitzt mich einfach anzufassen, sehe ich Vju da mit einem ernsten Blick in den Augen stehen. „Wir werden uns jetzt mal unterhalten Mr.!“, ist das einzige, was sie zu mir sagt, ehe sie sich richtig an mir festklammert und mich aussem Gebäude zieht.
 

*V*
 

Wusste ich es doch, dass er kurz nach uns hier aufschlagen wird. Ich habe ihn mir also nicht eingebildet! Nachdem ich mich von Sawyer verabschiedet habe, habe ich mich versteckt und auf ihn gewartet. Als er hochwollte, habe ich ihn also gepackt, und ihn mit nach Draußen gezogen, wo wir jetzt abgeschottet neben nen Schuppen stehen.

„Du hast uns verfolgt!“, ist das erste was ich wieder zu ihm sage, nachdem ich mich mit vor der Brust verschränken Armen vor ihn gestellt habe. „Das kommt dir nur so vor!“, ist seine wenig schlaue Antwort auf meine Feststellung. „Achja? Und dass ich dir rein zufällig im Park gesehen habe, habe ich mir auch eingebildet? Wenn du uns nicht beschattet hast, warum hast du dich nicht zu erkennen gegeben, sondern hast uns “heimlich“ verfolgt?“, frage ich ihn. Dass das heimlich nicht so gemeint ist, sollte selbst ihm klar sein! „Was bringt dich auf die Idee, dass es nicht beabsichtigt von mir war, dass du mich siehst? Vielleicht wollte ich auch einfach, dass du weißt, dass jemand über dich und den Knirps bescheid weiß! Das du Jay das überhaupt antun kannst, finde ich schon echt heftig! Immerhin tust du immer noch so, als seist du total glücklich mit ihm und spielst allen und vor allem Jay was vor. Hinter seinem Rücken machen du und Sawyer euch bestimmt lustig über ihn, wie er es nicht bemerkt!“, redet er sich auf einmal in Rage. Was redet er denn bitte nun für nen Stuss? Ich kann ihn nur verwirrt und entrüstet ansehen. Er scheint es aber wohl so aufzufassen, dass er mitten ins Schwarze getroffen hat, denn nun sieht er mich sauer an. „Wusste ich es doch. Schon wie du ihm nach der einen Sportstunde um den Halz gefallen bist, als er aufwachte, war merkwürdig. Und nun, wie ihr da im Park gekuschelt habt. Ich fasse es echt nicht! Wenn du auch nur noch ein winziges bisschen für Jay empfindest, solltest du ihm schon offen ins Gesicht sagen, dass du für jemand anderen die Beine breit mach…“ KLATSCH! Das war meine Hand, die ihn gerade eine gescheuert hat. „Für was hälst du dich eigentlich, du Penner? Ich mache für niemanden die Beine breit und wenn, würde es erstens dich nichts angehen und zweitens, würde ich Jay das schon sagen! Ich habe keine Ahnung, was du glaubst, im Park gesehen zu haben, aber es war definitiv nichts zwischen mir und Sawyer. Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, er ist total am ende und dass auch mit seinem Latein, was er machen kann, damit DU ihn nichtmehr hasst!“, schreie ich Rick schon fast an. Wenn er mich schon sowas unterstellen kann, dann will ich gar nicht wissen, was er sich bei Sawyer sonst noch denkt. Wenn ich ihn nicht abgefangen hätte und er zu Jay wäre, hätte es echt mies werden können! „Sollte ich also noch einmal solch einen scheiss von dir hören, dann haben wir aber ein Problem! Und wenn du auch nur ein bisschen gesunden Menschenverstand besitzt, dann hörst du auch Sawyer mal zu. Und ziehst nicht solch eine scheisse ab, wie du es in letzter zeit tust!“, gebe ich noch einen drauf und lasse Rick da wie einen Karpfen aussehend zurück. Das ist doch echt nicht zu fassen. Ich will gar nicht wissen, auf was für Sachen er noch kommt, wenn der Tag lang ist! "Er kann mich doch nicht leiden, das hat er selbst gesagt!", höre ich Rick noch murmeln.
 

*R*
 

Was sollte das denn jetzt? Hat sie mir gerade echt ne Schelle verpasst? Also entweder hat sie die Wahrheit gesagt, oder sie hat versucht Sawyer zu decken. Vor allem, was geht sie das an, wann, wie oder was ich mit dem Knirps bespreche.
 

Ich stehe jedenfalls noch gefühlte Ewigkeiten draußen, bis ich beschließe rein zu gehen. Während ich in richtung meines Zimmers gehe, denke ich über ihre Worte nach. * Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, er ist total am Ende und dass auch mit seinem Latein, was er machen kann, damit DU ihn nichtmehr hasst! * Habe ich mich wirklich so drauf verschossen, dass er mich hassen könnte? Ja gut, das habe ich. Ich habe ja nicht mal das ganze Gespräch mitbekommen und gleich was reininterpretiert! Aber warum sagt er nicht gleich, was Sache ist, sondern streitet es noch ab und versucht sich zu erklären? Ich kapier das alles nicht mehr.

Diese Gedanken verfolgen mich, bis ich endlich eingeschlafen bin und selbst da konnte ich wohl keine Ruhe finden, denn am nächsten Morgen war ich noch müder als sonst.

Einerseits aufklärung des Missverständnisses und andererseits ein nasser Q-Tipp

*S*
 

An diesem Abend gehe ich mit gemischten Gefühlen ins Bett. Einschlafen kann ich nicht, zu viele Gedanken spucken mir im Kopf rum. Zum einen, was denn nun mit Rick los ist, wie ich das erklären soll, ob er es jemanden erzählt und was ich hier eigentlich mache. Wäre ich doch nur als Mädchen hergekommen, dann hätte ich all das nicht. Dann hätte ich nur das Problem, dass ich als Markus Schwester abgestempelt werde. Also um einiges leichter!

Ich schien wohl echt den schlaf gebraucht zu haben, denn ich war nicht wach zu kriegen, nachdem ich diesen gefunden habe. Auch mein Handy, welches ich neben meinem Kopf habe liegen lassen, hat mich nicht geweckt.

Als ich am nächsten Morgen aufwache, ist es schon 10. Wow, das ist für mich ja schonmal echt lange! Normalerweise wache ich immer gegen 8, spätestens gegen 9 auf.

Mein Handy macht schon wieder Geräusche und dieses Mal bekomme ich es auch mit. Ich mache große Augen, als ich sehe, von wem die Nachricht ist.

“Treffen 12 Uhr im Park, haben was zu klären“, war das einzige, was in der SMS von Rick stand. Sofort bin ich hell wach und lese sie noch weitere 3 Mal, aber ändern tut sich an dem Text nichts. Allerdings fallen mir nun auch die verpassten Anrufe von Vju auf. 5 Mal hat sie es Gestern Abend noch versucht und schon 2 Mal heute. Sofort drücke ich auf Rückruf.

/Sawyer, endlich erreiche ich dich! /, sind ihre ersten Worte.

„Ja sorry, scheinst wohl angerufen zu haben, nachdem ich es endlich geschafft habe einzupennen.“, ist meine Antwort.

/Ist ja schön und gut, aber ich muss dir unbedingt was erzählen! Kannst du kurz rauskommen, Jay soll davon nicht unbedingt was mitbekommen! /

„Ähm, ja klar. Jetzt sofort?“, frage ich sicherheitshalber noch nach. Vju´s Antwort darauf war nur ein: Ja.
 

Und nun stehen wir hier, etwas vom Wohngebäude entfernt. Vju nimmt mich kurz in den Arm und sieht sie nicht so aus, als hätte sie viel geschlafen letzte Nacht. „Ich muss dir ganz dringend etwas erzählen!“, fängt sie auch sofort an, sieht sich aber immer wieder um, ob wir auch noch alleine sind. Was ist nur mit ihr los? „Was ist denn?“, frage ich und sehe mich ebenfalls um. Diese Paranoia Nummer, welche sie gerade hat, ist wohl ansteckend! „Ich habe gestern mit Rick gesprochen, er hat uns vom Park an verfolgt und dann, nachdem wir uns verabschiedet haben, habe ich ihm aufgelauert, um ihn drauf anzuspre... Schau mich jetzt nicht so an!“, unterbricht sie ihre Erzählung, da ich sie mit einer Mischung aus einem geschockten und verwirrten Gesichtsausdruck ansehe. „Wie dem auch sei, er hat uns wohl gesehen, wie wir da im Park saßen und dann, als wir eingeharkt zurück sind. Er hat es so aufgefasst, dass ich mit dir eine Affäre hätte und hätte ich ihn nicht abgefangen, wäre er wohl zu Jay. Als er dann sagen wollte, dass ich mit anderen Kerlen, außer mit Jay schlafe, habe ich ihn eine gescheuert und ihm n bissel meine Meinung gegeigt. Unteranderem ist mir dabei rausgerutscht, dass er mit dir reden soll, weil du keine Ahnung hast, wie du ihn dazu bringst, dich nicht mehr zu hassen. Naja, als ich dann wieder rein wollte, er stand noch da, hat er dann gesagt, dass doch DU es bist, die IHN hasst und es selbst gesagt hast. Ich denke mal, er hat gar nicht mitbekommen, was du mit deinem Bruder beredet hast!“, endet sie ihre Erzählung. Ich wiederum bin verwirrt. Wenn er gar nicht weiß, dass ich ein Mädchen bin, was meinte er dann? Warte! Er denkt, Ich würde ihn hassen? Wie kommt er denn auf so einen Mis…! „Scheisse!“, ist das einzige, was mir gerade einfällt. „Was denn los? Lass mich an deinen Gedanken teilhaben! Ich will auch wissen, was los ist!“, meint Vju und zupft mir am Ärmel. „Ich habe mit meinem Bruder darüber geredet, dass Rick mich immer ärgert und so und dass ich ihn nicht nur nicht mag deswegen, sondern hasse. Er macht das nur mit mir und das fand ich dann halt schon doof. Aber ich meinte es doch nicht wirklich so, dass ich ihn wirklich hassen würde. Diesen Teil des Gesprächs scheint er aber gehört zu haben und ist letzten Endes zu dem Schluss gekommen, DASS ich ihn hasse. Nun ergibt es auch einen Sinn, dass ich ihn nichts vorspielen soll und so!“, lege ich Vju meine Gedanken offen. Man kann in ihrem Gesicht echt ablesen, wie der Groschen Penny weise fällt, bis sie alles versteht. „OH MEIN Gott, das ist doch alles echt bescheuert! Und darum macht er nun sonen aufriss? Ich glaub mich tritt n Pferd! Ich fasse es nicht! Wenn das wirklich so sein sollte, dann musst du ihm das ganz klar sagen! Dann merkt er was für ein Hornochse er war. Und hat seine lehre auch gleich draus gelernt!“, ruft sie plötzlich. Ich bin im ersten Moment etwas zurückgewichen, weil ich mit so einem Ausbruch ihrer Seitz nicht gerechnet habe. „Was denn für eine Lehre?“, frage ich etwas irritiert nicht, da ich echt nicht verstehe, was sie meint. „Na, dass man die Gespräche von anderen nicht belauscht du doof Nase!“, ist ihre Antwort, als wäre es das normalste auf der Welt, darauf zu kommen. „Soll ich ein Treffen organisieren? So, dass er nicht weiß, dass er eigentlich dich trifft? So wie wir es Gestern besprochen haben?“, fragt sie. „Nee, das brauchst du nicht. Glaub es, oder glaub es nicht, er hat mir eine Nachricht geschrieben, dass wir uns um 12 im Park treffen. Nachdem, was du gesagt hast, bleiben aber nur zwei Möglichkeiten, was er zu sagen hat. Erstens, ich soll mich von dir fernhalten und dich nicht Jay ausspannen, oder Nummer zwei, er will tatsächlich nochmal in Ruhe mit mir über das belauschte Gespräch reden. Bei Nummer ein, würde ich einfach alles abstreiten, aber bei Nummer zwei, müsste ich ihm dann ja sagen, wie mein Bruder und ich draufgekommen sind, dass ich ihn “hasse“! Und dass sage ich ihm lieber nicht!“, ist meine Meinung zu dieser *lass und treffen Sache*. „Mensch Sawyer, die Möglichkeiten sind beide nicht schlimm! Dann hast du halt über ihn geredet, was ist daran so schlimm?“ „Na, WIE wir draufgekommen sind!“, betone ich es extra nochmal. „Und wie seid ihr draufgekommen?“, fragt Vju. „Mein Bruder meinte aufgrund meiner Erzählungen und so, dass ich Rick mögen könnte und darauf habe ich dann gesagt, dass es nicht möglich sei, ihm diverse Dinge aufgezählt und dann gesagt, dass ich Rick hasse. Und wenn ich Rick nun sagen soll, wie ich darauf kam, dann kann ich ihm das doch unmöglich sagen! Wie sähe das denn aus? Ich bin für ihn noch immer ein Kerl!“, erkläre ich ihr meinen inneren Kampf. „Ja und? Dann denkt er halt, du stehst auf Kerle, was ist daran denn bitte so schlimm? Allerdings könntest du ihm dann auch gleich reinen Wein einschenken und alles erzählen!“, gibt sie einen, ihrer Meinung nach, super Vorschlag. „Nein! Niemals! Ich werde es ihm NICHT sagen! Das fehlt mir noch! Weißt du, wie er über Markus Schwester denkt? Nein? Ich nämlich ja! Er denkt ich sei eine eingebildete Ziege, die ständig neue Typen hat, um diese dann schnell wieder fallen zu lassen! Außerdem wäre er dann nur wieder pissig und dann auch mit Grund! Ich muss mir für nachher einfach was anderes einfallen lassen, damit ich ihm nicht wie Wahrheit sagen muss.“, erkläre ich mein neues Problem weiter. „Dann sag Rick doch einfach, dass du von allen erzählt hast, über ihn dann halt, dass du, was du ja auch hast, gesagt hast, dass er dich piesackt und so weiter…Nur die Sache, dass dein Bruder meinte, du magst ihn, lässt du halt aus. Dann hast du ihn nicht angelogen und trotzdem nicht zu viel verraten!“, ist Vju´s logische Schlussfolgerung, die mir natürlich nicht in den Sinn gekommen ist. Warum auch? Wäre ja zu leicht für mein dummes Gehirn! „So, und da das nun geklärt wäre, gehen wir nun rein, holen Jay und gehen Frühstücken! Ich habe einen Riesen Hunger!“, sind ihre abschließenden Worte zu dem Thema, ehe sie sich umdreht und mit mir ins Gebäude zurückkehrt. Ich gehe schnell aufs Zimmer, um Jay zu holen, welcher, oh welch eine Überraschung, noch schläft wie ein Toter. Ich mache schnell ein Bild für Vju, welches ich ihr auch sofort schicke. Jay liegt auf seinem Rücken, mit den Füßen zum Kopfende und sein Kopf hängt über die Kante. Dabei hat er noch ein Kissen fest umschlungen und lächelt, als sei er in Himmel, die Wolken wären Zuckerwatte und der Regen wären Tropfen aus Schokolade. Eigentlich schade, ihn nun zu wecken, aber was muss, das muss! Ich gehe ins Bad, hole nen Q-Tipp, mache es unterm Wasserhahn etwas nass, gehe zurück zum Bett und stecke ihn dieses nasse Teil ins Ohr. Wie schnell er wach ist, ist beeindruckend. Diesen Trick muss ich mir merken! „Ihh, was war das denn bitte? Sag mir, du hast nicht dein Finger gerade ihn mein Ohr gesteckt!“, fährt er mich mit angeekelten Gesichtsausdruck und dazugehöriger Stimme an. „Keine Sorgen, Es war dieses kleine Teilchen hier!“, beruhige ich ihn und halt den Übeltäter vor seine Nase. Er schaut erst etwas verwirrt immer abwechselnd zu mit und dem Stäbchen, ehe er den Kopf schüttelt, aufsteht und sich ins Bad zurückzieht. „Du musst dich beeilen, Vju wartet schon auf uns!“, rufe ich ihm noch nach.

Uhrzeiten oder schreiben lernen und ich werde mich nicht entschuldigen!

*R*
 

Wo bleibt er denn bloß? Boa, jetzt lässt er mich auch noch warten! Was mich doch dazu geritten hat, mit ihm zu reden? Wahrscheinlich Vju´s und auch Jay´s Worte gestern. Dass es dem Knirps auch nicht gut geht.

Ich schaue wieder auf mein Handy, es ist gleich schon 12. Wo bleibt er nur? Ich habe ihm doch gesagt, er soll um 11 hier sein!

Als ich mich dazu entschließe zu gehen, da es ja eh kein Zweck hat, sehe ich ihn. Nach seinem Erscheinungsbild zu urteilen, scheint er wohl etwas Nervös zu sein. Er sieht zumindest nicht so aus, wie sonst. Normalerweise geht der Knirps immer erhobenem Haupts, so als wolle er sagen, dass er sich nicht unterkriegen lässt. Davon sieht man momentan Garnichts!

„Du kommst zu spät!“, rufe ich ihm zu, als er circa noch 100 Meter von mir entfernt ist. Sawyer holt sein Handy aus seiner Tasche und scheint zu schauen, wie spät es ist. „Stimmt doch überhaupt nicht, es ist kurz vor 12. Also bin ich etwas früher da, als du wolltest!“

„Also den Unterschied zwischen 11 und 12 müssen wir nochmal lernen!“ „Wie? Du hast mir geschrieben, dass ich um 12 hier sein soll!“, war seine Antwort drauf, während er immer näherkam. 12? Will der mich veraschen? Ich hole mein Handy erneut raus, gehe auf meine Nachrichten und siehe da, der Knirps hatte recht. Ich habe tatsächlich 12 geschrieben. „Naja, nicht so wichtig! Komm mit!“, lasse ich die Tatsache, dass er recht hatte mal beiseite. Während wir uns ein Stückchen vom Eingang des Parken entfernten, blieb der Knirps immer ein Stück hinter mir und folgte einfach. An einem kleine See, circa in der Mitte des Parks blieb ich stehen, so auch Sawyer. „Du wolltest reden?“, fängt er an. Mist, ich habe mir noch lange nicht überlegt, was ich zu ihm sagen soll! Eigentlich total dämlich, da ich ihn hierher gerufen habe! Als ich den Knirps ansehe, steht er mit verschränkten Armen vor mir und sieht mich von unten herauf an. Ich kann aber sagen, dass er mich mit einer Mischung aus: angst, Nervosität, Freude und Erwartung, ansieht. Ich schließe meinen Moment meine Augen und atme einmal tief durch, wobei ich beim ausatmen die Luft laut aus meinen Lungen entlasse. Okay Rick, du wirst ihn jetzt noch mal ganz in ruhe auf das Gespräch mit seinem Bekannten ansprechen! Nur wie? Mistkacke noch mal!

Ich habe keine Ahnung, wie lange ich in meinen Gedanken bin, jedenfalls höre ich plötzlich ein Räuspern vor mir. Als ich aufblicke, sehe ich eine Veränderung in Sawyers Gesicht. Nun ist es keine wirre Suppe aus Gefühlen, sondern ein Erwartendes, sogar die hochgezogene rechte Braue ist dabei. Also gut, Augen zu und durch! „Also, ich habe Gestern n bisschen was mit anderen geredet und danach über einiges nachgedacht…“, fange ich also so an. Klingt in meinen Ohren gar nicht mal so schlecht fürn Anfang…dann mal weiter im Text, „Eigentlich nur über die Sache mit dem Gespräch, was ich belauscht habe. Und wie ich dich danach im Zimmer angefahren habe. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich dir gegenüber scheisse war. Vielleicht hätte ich dir zuhören sollen und nicht dich so anschnauzen, dass du danach die ganze zeit flennst. Und naja, deswegen habe ich dir Hauptsächlich geschrieben, wegen treffen. Damit es noch mal in Ruhe passiert. Und dann werde ich auch zuhören, warum du mich hasst!“ Eine Zeit lang schaut er mich nur an. So langsam wird mir das unangenehm, weshalb auch ich mich nun einmal räuspre. Das scheint auch bei ihm zu helfen, denn er fängt an sich zu regen. Er wendet die Augen von mir ab und beginnt zu sprechen, allerdings sieht es so aus: „Ähm, ja, alsooooo… das war so… Wie du ja schon mitbekommen hast, habe ich mit nem Bekannten geredet, um da auch einmal ehrlich zu sein, es war mein Bruder.“ „Du hast noch einen Bruder? Hast du nicht immer von 2 Stiefbrüdern geredet? Also verträgst du dich doch mit einem von denen!“, unterbreche ich ihn kurz, denn das verwundert mich nun doch etwas. Nun schaut er doch wieder zu mir und sieht leicht ertappt aus. Aha, also noch eine Lüge! „Ähm… Ich habe zwei Stiefbrüder, und mit denen verstehe ich mich nicht, mit beiden nicht! Ich habe noch einen Bruder, gleiche Mutter, gleicher Vater! Er wohnt aber nicht mehr zuhause. Ist ein bisschen älter. Naja… und mit ihm habe ich geredet. Ich habe von allen erzählt. Somit auch von dir! Ich habe ihm gesagt, dass du mich immer aufziehst, stichelst und so, worauf er aber zu mir sagte, dass ich dich ja wohl mögen würde…! Gleich darauf habe ich dann gesagt, dass ich dich nicht mögen würde, sondern dann wohl ehr hassen. Da konnte er sich sein Lachen nicht verkneifen und er meine Reaktion sehr lustig fände! Danach hast du angefangen dich komisch zu verhalten und ich hatte keine Ahnung, warum. Als ich dich dann drauf angesprochen habe, wusste ich es ehrlich nicht!“, war seine Antwort. Ich sehe ihn eine Weile an und bin in Gedanken. Warum sagt er es denn nicht gleich? Halt, warum sagt er dann überhaupt sowas? Gut, es war nicht für meine Ohren bestimmt, aber das gibt ihm noch lange nicht das recht sowas zu sagen. Ja, ich weiß, ich hätte nicht lauschen dürfen, aber das hätten in meiner Situation doch noch mehr gemacht! „Ähm Rick?“, holt mich der Knirps aus meinen Gedanken, „Das ich dich hasse, meinte ich wirklich nicht so. Also komplett gelogen war es auch nicht, aber hassen ist eine zu übertriebene Beschreibung. Es ist einfach nur so, dass ich es doch n bisschen doll finde, wie du immer mich aufziehst, stichelst und so. Das ist auch das einzige, was mich stört! Und ich fand die letzte Zeit echt scheisse, wo du mich ignoriert hast. Ich mag dich, du bist für mich ein wichtiger Freund hier, den ich nicht missen möchte!“

Das klang nun ein wenig schnulzig, oder? „Du siehst dir zu viele Schnulzenfilme an Knirps!“, ist das einzige, was ich erstmal sage. Kaum hatte ich meinen für ihn speziellen Namen ausgesprochen, huscht ein kleines lächeln über sein Gesicht. Kaum bemerkbar, aber mir ist es dennoch nicht entgangen. Kaum sehe ich es, legt sich für höchstens eine Sekunde auch ein leichtes lächeln auf meine Gesichtszüge.

Nicht, dass es mich freut ihn lächeln zu sehen, nein! Ich bin nur froh, dass er mich wohl nicht so hasst, wie ich dachte. „Okay, ich bin niemand, der sich Entschuldigt und das dürftest du ja wohl inzwischen auch wissen! Deswegen werde ich es auch nicht und das solltest du akzeptieren! Allerdings sehe ich ein, dass ich nicht hätte lauschen und dich auch nicht hätte anschreien dürfen! Und ich hätte dich gleich drauf ansprechen sollen!“, klärte ich gleich noch auf.
 

*S*

Auch wenn Rick meint, er entschuldigt sich nicht, kann man das schon als eine ansehen. Das er allerdings so schnell klein bei gibt, hätte ich nicht gedacht! „Einer der Gründe, warum ich so sauer war, war dass du auch so getan hast, als könntest du mich leiden, sagst aber hinter meinem Rücken was anderes. Sowas hasse ich wie die Pest. Das bedeutet im Klartext, wenn dir etwas an mir nicht passt, dann sag es mir ins Gesicht! Und auch, wenn es nicht so aussieht und ich mich schwer mit sowas tue, sehe ich dich als ein Kumpel an, was nicht jeder ist. Im Grunde nur Jay… naja und Vju ist ein Weiblicher Kumpel. Das andere sind alles Leute, mit denen man die Zeit totschlagen kann. Nicht mehr und nicht weniger!“, meint er noch.

Wow, so viel hört man ihn nicht oft an einem Stück sprechen. Und auch seine Worte machen mich irgendwie glücklich! Ich muss sagen, dieses Gespräch hatte ich mir gänzlich anders vorgestellt, dazu noch, dass auch Rick so ruhig bleibt und mich hat aussprechen lassen. Als ich mich aufrappeln kann, um ihn ins Gesicht zu sehen, sehe ich aber, dass er wohl noch nicht über alles mit mir geredet hat, denn er wirkt noch immer etwas zurückhaltend, als wenn er nach den richtigen Worten suchen würde. Also gut, da wir ja eh gerade so offen reden und er meinte, ich soll ihn direkt auf Sachen ansprechen, werde ich es nun auch machen!

„Rick? Da ist doch noch etwas, oder? Zumindest siehst du so aus!“

Er sieht kurz ertappt aus, fast sich schnell wieder und beginnt zu reden. „Gut, ich werde dich nun ganz direkt etwas fragen und ich will eine ehrliche Antwort draufhaben!“, sind seine Worte, ehe er einmal tief durchatmet. „Hast du was mit Vju am Laufen?“

Wie bitte? Wie kommt er denn dara…warte, das hatte Vju mir vorhin ja schon gesagt, dass er sie auch drauf angesprochen hat.

„Nein, ich habe nichts mit ihr! Du hast uns Gestern gesehen, oder? Sie wollte nur hören, was los ist, da ich so scheisse aussah. Wir waren eine Weile unterwegs und sind dann hier im Park gewesen. Mir gings echt beschissen, wodurch sie sich an mich gelehnt hat, um mich zu trösten. Da ist nichts zwischen uns, das könnte ich Jay auch nicht antun! Und Vju denke ich mal auch nicht!“, sprach ich ruhig und schaue ihn dabei direkt in seine Augen.

Eine 1 über Niccolò Paganini

*S*

Die nächsten Tage lief es zwischen Rick und mir wieder gut. Vju und auch Jay haben uns nach dem Gespräch aufgelauert und wollten wissen, ob wieder alles okee ist. Das Rick mir daraufhin nur die Haare zerwuschelt hat, haben sie wohl als Positives Zeichen genommen.

Es sind 4 Tage vergangen seit unserem Gespräch und nun sitzen wir bei Rick im Zimmer, um unsere Partnerarbeit zu beenden. Allerdings gibt es dank Jay etwas, das mir im Kopf rumschwirrt.
 

„Dann halt dich mal ran! Wenn Rick keine 1 bekommt, wird er wieder sauer auf dich!“, hat er gesagt.
 

Was er damit meint, ist mir schleierhaft. Ja gut, über eine 1 würde ich mich auch freuen, aber warum sollte Rick sauer werden, wenn es nicht so sein sollte? Diese Bemerkung und meine Fragen dazu erschweren es mir, mich auf meine Aufgaben zu fokussieren, so dass ich eigentlich nur ins leere schaue. Die Hand, welche vor meinem Gesicht fuchtelt, bekomme ich überhaupt nicht mit, erst als Rick auch anfängt zu schnipsen lande ich wieder im hier und jetzt. „Was los?“, fragt er und ich brauche etwas, um sie zu verstehen. „Äh, was?“, ist meine weniger schlaue Antwort. „Was los ist, will ich wissen! Du siehst nich so aus, als wenn du bei der Sache wärst. Verstehst du denn Text nicht, oder was?“, erklärt er seine Frage nochmal genauer. „Hm, doch! Ich bin nur nicht ganz bei der Sache…!“ Er sieht mich auffordernd an und scheint zu warten. Ob ich ihn drauf ansprechen soll? Aber er hat mir ja selbst gesagt, ich solle dies tun.

„Jay hat etwas gesagt, was mich nachdenklich gemacht hat.“, ist das einzige, was ich sage. Rick verdreht die Augen und macht mit seiner Hand eine Bewegung, dass ich weiterreden soll.
 

*R*

Das man ihm auch immer alles aus der Nase ziehen muss!

Als Sawyer ins Zimmer kam, war er noch normal, aber während der Arbeit, hat man gemerkt, dass er sich immer weniger konzentrierte. Das er meine Hand nicht bemerkt hat, war irgendwie ja schon lustig. Aber dass er jetzt wieder so rumdruckst, geht mir aufen Senkel.
 

*S*

„Jay meinte, dass es dir wichtig ist eine 1 zu bekommen, was ja auch toll wäre, aber wenn wir keine bekommen würden, dass du dann wieder sauer bist. Ja gut, ne 1 wäre echt toll, aber ne 2 wäre doch auch schonmal was Gutes, oder? Ich zumindest würde mich schon darüber freuen und das du dann sauer werden würdest, glaube ich auch nicht…aber diese Bemerkung macht mich doch etwas stutzig.“, spreche ich meine Gedanken laut aus und hoffe, er versteht, was ich meine, denn ich tu es nicht! Eine weile sieht er mich an, greift mit seiner Hand zu seinen Haaren, um mit ihr einmal durch sie durch zu fahren, macht dabei die Augen zu, ehe er sie wieder öffnet und direkt in meine sieht. „Jay hat nicht ganz unrecht!“, meint er nur und lässt die Luft aus seinen Lungen. Wie, Jay hat nicht ganz unrecht? Also wird er sauer, wenn’s keine 1 wird? Wie soll ich das denn bitte hinbekommen? Ich hatte nie ne 1, denn ich war mit ner 2 auch immer zufrieden. Ich schaffe gar keine 1! Rick scheint meinen Blick richtig zu verstehen, der mittlerweile leichte Panik zeigen dürfte, denn ein leichtes Grinsen schleicht sich auf sein Gesicht. Hat er mich gerade nur verascht? „War das n Witz?“ Er sieht mich weiterhin an und beginnt seinen Kopf hin und her zu schütteln, ehe er beginnt zu sprechen. „Das war kein Witz. Aber es ist nicht so, dass ich die 1 unbedingt WILL… Es ist ehr so, dass ich sie haben MUSS!“

Jetzt bin ich verwirrt. Er will sie nicht, muss sie aber haben. Wie passt das denn zusammen? Oder warte! „Wenn du keine bekommst, hast du dann stress mit deinen Eltern? Sind das solche, die sonst wütend werden, wenn du keine guten Noten bekommst?“, frage ich vorsichtig nach. Es gibt ja Menschen, die haben solche Eltern und ich habe ehrlich Null Plan, wie man mit sowas umgehen soll. Vorsichtig schaue ich Rick an, welcher sich wie es aussieht kaum noch zurück halten kann vor Lachen. „Nee, so sind meine Eltern nicht! Zum Glück! Es gibt einen anderen Grund! Allerdings, wissen davon nur meine Familie, Jay und Vju. Und die Schule, aber das ist verständlich.“, ist seine durchs lachen getränkte Antwort. Ich scheine ihn wohl immer verwirrter anzusehen, denn er seufzt nochmal, ehe er mir den Grund tatsächlich verrät. Und das hätte ich nun bei ihm nicht gedacht! „Sagen wir´s mal so… Ich muss gute Noten schreiben, damit ich nicht von der Schule fliege. Ich habe n Stipendium und wenn ich keine Einsen schreibe, fliege ich.“ Ich bin sprachlos!

Man merkt, dass es Rick unangenehm ist, darüber zu sprechen, aber in solcher Hinsicht bin ich n Eisklotz und bohre weiter. „Du bist also ein armer schlu…“, noch ehe ich den Satz beendet habe, bemerke ich es aber selbst und spreche nicht weiter. „Warte! So meine ich das nicht! Das waren unbedachte Worte! Ich meine es nicht so! Es ist nur, ich hätte nicht damit gerechnet! Also du wirkst nicht so, so…so…naja keine Ahnung, wie Leute mit Stipendium halt wirken! Damit will ich nun nicht sagen, dass solche Leute schlimm sind oder sonstiges, du zum Beispiel bist ja total okee…“, ich schaue Rick während des Sprechens nur einmal kurz an und stocke, ehe ich weiterspreche, „Und ich, ich rede mich hier gerade voll in die scheisse und du, du findest es lustig, dass ich dies mache!“ Ich seufze einmal und schaue ihn dann in die Augen. „Kein Ding, es ist nur echt komisch, dich dabei zu beobachten!“, klärt er mich auf. Nach einer Weile, nachdem er sich beruhigt hat, redet er weiter. „Also, meine Familie hat tatsächlich nicht die Mittel, mich hier her zu schicken, worauf Jay mich auf diesen Stipendienplatz aufmerksam gemacht hat. Dafür bin ich ihn auch echt dankbar! Jedenfalls gab es in meiner Familie Probleme, weshalb dafür kein Geld war. Und damit ich diesen Platz behalten kann, brauche ich halt diese Noten…!“, erklärt er nochmal.

Ich schaue ihn an und weiß nicht, was ich sagen soll. Ja, das ist doch echt beschissen, aber auch toll, denn das zeigt ja, dass er seiner Familie nicht zur last fallen will und er wird auch n hammer Zeugnis haben!

Auf unser Referat über Niccolò Paganini, einen 1840 verstorbenen Geiger, können wir uns nun wohl beide nicht mehr konzentrieren, denn nach gefühlten Stunden, in den keiner von uns noch etwas gesagt hat, steht Rick mit den Worten: „Lass uns nach Unten gehen und was Essen.“, auf. Ich schaue ihn wieder mal verwirrt an, ehe ich aufstehe, meine Sachen packe und ihn Folge. Mit so einem Grund hätte ich nun wirklich nicht gerechnet und bin wirklich froh, dass auch Jay und Vju in der Mensa sind, sonst hätten Rick und ich dort nur stillgesessen und gegessen.
 


 

*S*
 

„Er war schon zu Lebzeiten, durch eine brillante Spieltechnik, eine Legende und dadurch auch der führende und berühmteste Geigenvirtuose.

Er ließ sein Geburtsjahr von 1782 auf 1784 ändern. Geholfen hat ihn 1821 sein Freund und Anwalt L…La…Li…ich habe keine Ahnung. Das kann ich mir irgendwie nicht merken!“ Rick sieht mich an und atmet einmal tief ein, ehe er die Luft wieder aus seinen Lungen entlässt. „Der Name ist Luigi Germi. Wann bekommst du es in deinen Kopf?“, hilft er mir auf die Sprünge. „Ich weiß es nicht! Der Name ist ja nicht mal schwer, aber irgendwie will er nicht hängen bleiben! Das wird dann wohl mit auf eine Karteikarte müssen! Und außerdem, wie lange wollen wir heute noch machen? Wir haben in den letzten 3 Tagen nichts anderes gemacht, außer fürs Referat was zu machen. Vorgestern haben wir alles über diesen Geiger rausgefunden, Gestern die Power Point gemacht und heute sind wir schon

wieder seit fünf Stunden dabei den Text zu lernen! Können wir nicht wenigstens ne halbe Stunde Pause machen oder für heute ganz aufhören es ist Sonntag, da ist Ruhetag!? Wir haben noch zwei Wochen, bis wir fertig sein müssen. Also noch zwei Wochen, um alles auswendig zu lernen!“, flehe ich Rick schon fast an. „Du sagst es! Es sind NURNOCH zwei Wochen, wobei wir noch die kommende Woche und 3 Tage in der darauffolgenden haben. Also nur noch 10 Tage. Ich bezweifle irgendwie, dass du den Text bis dahin draufhast. So wie du dich gerade anstellst! Außerdem haben wir Donnerstag schon nichts geschafft, weil du dich nicht konzentrieren konntest.“, ist seine Antwort.

Hallohoo, selbst ich schaffe es, den Text in 10 Tagen zu lernen, aber 2 oder 3 sind da ne ganz andere Nummer! Dazu kommt ja noch, dass es nicht meine Schuld ist, dass wir erst jetzt richtig anfangen. Wer hat mich denn die erste Zeit ignoriert? Das war er! Also soll Rick sich nun mal nicht so aufspielen. Wenn ihn seine Note sooo wichtig ist, hätte er halt schon früher über seinen Schatten springen müssen!



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Kommentare zu dieser Fanfic (8)

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Von:  Minzou_Sshi
2018-06-03T14:38:20+00:00 03.06.2018 16:38
Na super. Was kommt nun? Bestimmt sieht er dann Vju und Sawyer wie die beiden gerade Shoppen gehen. XD
Mal sehen was passiert. :D Freu mich schon auf neues. ^^
Von:  Minzou_Sshi
2018-06-03T14:18:42+00:00 03.06.2018 16:18
Ach ja... die Zombis kenne ich auch schon. XD Meine Freunde sind morgens auch immer so drauf. ><
Tolles kapi. :D Mal sehen was nun aus den Beiden streithähnen passiert. XD Hoffe sie vertragen sich wieder.
Von:  Minzou_Sshi
2018-02-26T18:55:55+00:00 26.02.2018 19:55
Oh gott. Die arme. >< Das muss echt schrecklich für sie sein. Hoffe die beiden können sich nochmal in ruhe unterhalten und das missverständniss aus der welt schaffen. :)
Von:  Minzou_Sshi
2018-02-24T18:07:53+00:00 24.02.2018 19:07
Haha. Spezialblick. Wie wohl Ricks spezialblick aussehen würde? :D
Wirklich nice das kapi. ^^ Ich fand es schön das dieses Kapitel in Ricks sicht geschrieben wurde. :D Hat mir wirklich sehr gefallen.
Von:  Minzou_Sshi
2018-02-11T11:45:24+00:00 11.02.2018 12:45
oho. Nicht gut. Hoffe rick ist jetzt nicht so eingeschnappt. Oder überhaupt. Weiß er jetzt das Sawyer ein Mädchen ist? Uiuiui. Wenn er es wirklich weiß, sagt er es dann Jay? Oh Gott! Ich bin schon sooooo gespannt aufs nächste kapi.
Von:  Minzou_Sshi
2018-02-11T11:21:19+00:00 11.02.2018 12:21
Och. Menno. Arme Sawyer. Hoffe ihr geht es wirklich gut. Nicht das sie auf dem Weg in ihr zimmer wieder umkippt. XD Neija. Dafür kann sie dann in irem zimmer ungestört ihr süßes essen. :D
Von:  Minzou_Sshi
2018-02-10T19:06:29+00:00 10.02.2018 20:06
Wirklich nice. Jetzt ist das geheimniss gelüftet wieso Sawyers kissen nach käsefüßen stinkt. XD Die arme. Sollte mal den Kissenbezug wechseln. ><
Freu mich schon auf neues. ^^
Von:  Minzou_Sshi
2018-02-10T18:39:22+00:00 10.02.2018 19:39
Super. Ich finde eure geschichte echt mega. >< Wirklich nice! :D
Ach. Übrigends hab ich einen kleinen Fehler gefunden. Das steht Anschließend brachten wir die Tablets weck... Das wort weck gibt es glaube ich nicht. Da kommt ein g hin.

Satz->
Ich aß mein Frühstück und wartete auf die anderen, bis sie ebenfalls aufgegessen hatten. Anschließend brachten wir die Tablets weck,...

Sonst find ich alles super. Und die Idee ist auch cool. Mal sehen ob sie es eine Woche auf dem Internat außhält, ohne aufzufligen. XD


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