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Diabolique: Fatalité

La fatalité triomphe dès qu'on croit en elle...
von

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Dark 3: - Unwissenheit und... -


 

Diabolique: Fatalité

eine Diabolik Lovers - FanFiction

von Lady_Shanaee
 

Die Frau liegt in einem Meer rot blühender Rosen, doch die weißen Blüten am Ausschnitt ihres Abendkleids werden von dem Blut rot gefärbt, das von ihrer Kehle über das Schlüsselbein hinab auf ihr Dekolleté rinnt.

Ein hochgewachsener Mann in einem schwarzen Mantel kommt hinzu und hockt sich neben sie.

›Cordelia!‹, spricht er sie an. ›Was hat dich so verletzt? Wer hat dir das angetan?‹

Die Frau lächelt als sie ihn erkennt, doch als sie spricht, bricht ihre Stimme.

›Richter… ich habe eine Bitte…‹

Sie keucht auf, und der Mann beugt sich hinunter, um ihre schwarz behandschuhte Hand an seine Wange zu heben. Seine Augen sind so rot wie der Mond am Himmel und die Rosen des Gartens, der Ausdruck in ihnen voll unausgesprochener Gefühle. Er ist wie einer jener tragischen Helden, die für die Frau ihres Herzens unvergleichlich Heldenhaftes und bisweilen außergewöhnlich Törrichtes tun. Einer jener Männer, für die es nur eine einzige Liebe im Leben gibt, selbst wenn dieses Leben ewig dauert und eine unendliche Qual ist.

›Mein Körper… ist nicht mehr zu retten‹, fährt die Frau fort. ›Bitte schneide mein Herz heraus… und gib es in den Körper einer anderen… Durch sie kann ich wieder zu dir zurückkehren…‹

Wieder keucht sie auf und ringt sich ein weiteres Lächeln ab, als ob sie den Schrecken ihrer Worte für ihren Geliebten abmildern will. Obwohl der Himmel seine Schleusen öffnet, um den Regen schwer auf die beiden im Garten niederprasseln zu lassen, scheint die Zeit stillzustehen.

Der Ausdruck im Gesicht der Frau wird plötzlich panisch. Ihre Augen sind weit aufgerissen und starren in einen unbarmherzig kalten Himmel ohne Sterne. Sie erkennt, dass der Mann, auf den sie so sehr gehofft hat, auch heute nicht kommen wird. Nicht einmal ihren Tod wird er betrauern. Was für ein kaltherziger Mann…

›Richter‹, fleht sie, nun mit Verzweiflung in ihrer Stimme, ›du musst dich beeilen! Dieses Kind… es kommt, um meinen Körper zu verbrennen…! Schnell!‹

Zögernd… und doch von ihrem Drängen ermutigt, ergreift der Mann das Schwert, das er unter seinem Mantel verborgen am Körper trägt. Die silbern glänzende Klinge durchstößt das Brustbein und bricht den linken Rippenbogen auf, aus dem der Verliebte das noch schlagende Herz holt. Der dunkelblaue Samt des Abendkleids der Frau färbt sich schwarz, getränkt von noch mehr Blut. In ihrer Brust bleibt ein klaffendes Loch zurück, umrahmt von Rosen.

›Ich verspreche dir, dass ich dich auf jeden Fall wiedererwecken werde!‹, schwört der Mann mit rauer Stimme und schaut vom Herz in seiner Hand hinab auf die Tote mit den langen, veilchenfarbenen Haaren, den katzenhaften, grünen Augen und der mondweißen Haut, um die er einst mit seinem Bruder gekämpft hat und deren Blick nun gebrochen ist, wie der jener, deren Leben seine Rasse schon so oft genommen hat. ›Bis dahin ist dies ein Abschied.‹

Sein Gesicht nimmt einen kalten, steinernen Ausdruck an, als er sich erhebt und den prachtvollen Rosengarten verlässt. Er weiß, Eile ist geboten, denn er muss schnell einen Körper finden, oder diese Frau, Segen und Fluch seines unsterblichen Lebens, ist für immer verloren…
 

Grauen und Furcht, Entsetzen und… etwas, für das ich keine Worte fand, überfluteten mich mit einer Intensität, die meinen ganzen Körper zittern ließ. Ich wollte fliehen, mich verstecken – doch fand ich mich unfähig zu auch nur der kleinsten Bewegung. Nicht einmal in der Lage zu schreien… unbeschreiblich. Mein eigenes Herz schlug so heftig in meiner Brust, dass es schmerzte, und ich konnte sein Klopfen hören – genauso wie ich das Herz der Frau hatte hören können. Selbst dann noch, als es der Mann in der Hand gehalten hatte…

Es verschlug mir den Atem, wenn ich an die Bestimmung dachte, die in seinen Augen gestanden hatte – völlige Hingabe, einem Wahnsinn gleich.

Was war das gerade?, schoss es mir durch den Kopf. Ein Trugbild, ein Alptraum?

Fragen stürzten auf mich ein wie Eimer von kaltem Wasser, zerrten an jedem Winkel meines Verstandes – doch anstatt Antworten preiszugeben, gewährte mir dieser lediglich einen stechenden Schmerz in meinen Schläfen. Allerdings waren Träume nie so wirklichkeitsnah, dass ich den Geruch von Regen, nassem Gras und Blut noch beim Aufwachen in der Nase hatte.

Eine Vorahnung? Aber diese sind nie so... metaphorisch...

Würde ich ebenfalls so enden wie die Frau im Rosengarten, wenn ich nicht von hier entkam? Von welchem Kind hatte sie gesprochen? Was hatte all das mit diesem Haus zu tun? Woher wusste ich, dass die Frau auf Karlheinz gewartet hatte, in dieser – ihrer letzten – Vollmondnacht? Wieso sah ausgerechnet ich das alles… und spürte so viel, obwohl es nicht meine eigenen Empfindungen waren?

Die Dunkelheit um mich herum war bodenlos und undurchdringlich. Geradezu lichtlos, zu dunkel, um nur eine Nacht zu sein. Kurz blitzte in mir die schreckliche Vermutung auf, dass ich womöglich erblindet war, und in meiner wachsenden Verzweiflung krallten sich meine Finger noch fester in etwas seltsam Flauschiges, das mir und meinen rasenden Gedanken einen letzten Halt gewährte. Ich riss die Augen auf, doch noch immer war da nichts als Schwärze um mich herum… getränkt von diesem überwältigenden Duft nach Rosen. Er schien mich ersticken zu wollen, und es schien, als ob er selbst meine Haut zu durchdringen versuchte. In Todesangst versuchte ich mit der anderen Hand in sinnlosen Bemühen eine imaginäre Fessel um meinen Hals zu lösen, die mich zu erwürgen drohte.

»Teddy sagt, du sollst bitte endlich sein Bein loslassen! Du tust ihm weh!«

Der schrille Klang dieser Stimme riss mich unmittelbar in die Gegenwart und meine schmerzhaft verkrampfte Hand von Kanatos widerlichem Plüschtier, als hätte ich mich daran verbrannt. Plötzlich war der Bann gebrochen.

Die neue Realität – nicht minder furchteinflößend als das, was ich eben noch gesehen hatte – brach über mich herein, aber ein stummes Entsetzen blieb, wie wenn man glaubt, aus einem Alptraum zu erwachen, obwohl man immer noch darin gefangen ist. Keuchend rang ich nach Luft und seufzte gleich darauf vor Erleichterung auf: Endlich.

Luft, die nach alten Holzdielen und Leinen, dem Lavendel von Mottenkugeln und Rosen, nach Blut und Seife roch. Ich konnte wieder atmen. Die Anspannung verließ mich, und… da erst merkte ich, dass ich weich lag. Nicht hart und kalt, wie der Steinboden im Wohnzimmer hätte sein müssen.

Überall um mich herum bemerkte ich nun leises Flüstern und Raunen, Stoff raschelte neben mir… Erschrocken fuhr ich zusammen, als ich merkte, wie etwas näherkam und blinzelte, als mein Kopf schmerzhaft dagegen rebellierte, dass die Dunkelheit um mich herum dem leichten Gelbton von künstlichem Licht wich.

»Entschuldige bitte, Teddy-san«, kam es wie von selbst über meine Lippen, gepresst und leise wie ein Hauch.

»Oi, wolltest du ore-sama verarschen?«, erklang es drohend von meiner rechten Seite.
 

- Ende Kapitel 3 -
 



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