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Schöne heile Welt

von

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Perth- Manaz- Teiwaz

KAPITEL 18

Perth - Manaz - Teiwaz
 

Perth.
 

Tamara saß am Fenster und lächelte.
 

Manaz.
 

Sie erinnerte sich an den gestrigen Ausflug.

Den chaotischen Aufbruch.

Das Chaos beim Zelten.

Den Sicherheitsfutzie, der sie am nächsten Morgen aus den Zelten geworfen hatte, weil hier Zelten ja angeblich verboten war.

Wen interessierte das schon?

Er hatte irgendwas von Naturschutzgebiet geschwafelt und sie dann alle nach Hause gebracht.

Relena war das superpeinlich als angesehene Diplomatin von einem Polizeimenschen heim gebracht zu werden, doch den anderen ersparte er den Trip zum Gipfel des Berges.

Quatres Handy war halt doch Schrott.

Tamara lächelte.
 

Teiwaz.
 

Heero saß noch unten und geisterte durch das Internet.

Tamara hatte gemeint, sie würde schonmal zu Bett gehen, doch nun saß sie am geöffneten Fenster und sah sich den Sonnenuntergang an.
 

Perth.
 

Sie hatte sich noch nie den Sonnenuntergang angesehen.

Wie das gleißende Rot der Sonne hinter den Horizont tauchte und das verbleibende Blau des Himmels verschlang.
 

Manaz.
 

Ein eisiger Wind wehte durch das Fenster ins Zimmer, doch Tamara störte er nicht.
 

Teiwaz.
 

"Tam, schläfst du schon?", rief Heero leise durch die Tür.

Tamara blickte dumpf in seine Richtung, doch sie antwortete nicht.
 

Perth.
 

Die Klinke der Tür senkte sich.

Ein paar Mal.

Dann ging Heero wieder.

Tamara hatte abgeschlossen.
 

Manaz.
 

Es war besser, wenn Heero glaubte, dass sie schon schlafen würde.

Dann würde er sich nicht mehr so viele Gedanken machen.

Dann würde auch er endlich zu Bett gehen.

Morgen war immerhin das große Event!

Der Ball!

Morgen.
 

Teiwaz.
 

Tam sah flüchtig im Dämmerlicht auf den kleinen Wecker neben ihrem Bett.

Er zeigte 10 vor 21 Uhr.

Noch 25 Minuten.

Dann würde es losgehen.
 

Perth. Manaz. Teiwaz.
 

10 Minuten, um sich mit den anderen am Treffpunkt zu versammeln.

10 um sich selbst auf die Show vorzubereiten.

Es blieben ihr noch 5 Minuten übrig.
 

Perth. Manaz. Teiwaz.
 

Sie hasste es zu warten.
 

Perth. Manaz. Teiwaz. Perth. Manaz. Teiwaz. Perth. Manaz. T ...
 

Tamara schreckte hoch.

Sie hatte einen der drei Steine, mit denen sie die ganze Zeit nervös herumgespielt hatte, fallen lassen.

Er kullerte über den Boden und verursachte ein leises Poltern.

Schon wieder in Gedanken versunken hoffte Tamara, dass Heero es nicht gehört hätte.
 

Perth. Manaz. Perth. Manaz.
 

Perth Manaz.
 

Die beiden Steine, die sie noch in ihren Händen hielt.

Das war sie. Alles, was sie war.

Leise stand sie auf und schlich über den Boden.
 

Teiwaz.
 

Sie hob den verlorenen Stein auf und betrachtete nachdenklich die auf ihm dargestellte Rune.
 

Teiwaz.
 

Es war ein nach oben zeigender Pfeil.
 

Teiwaz.
 

Sie steckte die Rune zusammen mit den beiden anderen in einen kleinen roten Samtbeutel, in welchem noch andere Runen lagen.

Gebo.

Ansuz.

Dagaz.

Viele kleine Steine mit vielen interessanten Symbolen.

Und jeder hatte eine Bedeutung.

Eine Bedeutung für Tamara.

Sie schüttelte den Beutel vorsichtig durch und betrachtete dabei die letzten Strahlen der Sonne.

Sie war schon so lange auf der Erde und hatte sich noch nie die Zeit genommen, den Sonnenuntergang zu betrachten.

Sie nahm sich überhaupt nur wenig Zeit.

Zwar hatte sie Heero beigebracht, wie man einfach nur mal sein Dasein genießen konnte, doch sie selbst fand nie die Gelegenheit dazu.

So ist es.

Und so war es schon immer.

Selbst als Tamara noch jung war und noch nicht so hieß, hatte sie nie die Natur beachtet.

Nur einmal, bevor sie weggehen mussten, da lief sie durch den fremdartig anmutenden Wald.

Sie lief lange.

Und dann fand sie die Steine.

Viele weiße Steine.

Sie wusste damals noch nicht, woher diese Steine stammten, aber entsprechend einem alten Ritual ihrer Ziehmutter nahm sie sich 24 dieser Steine mit, aus denen sie sich Runen machte.

Als Erinnerung.

Denn sie würde nie mehr dahin zurückkehren können.
 

Tamara wurde traurig.

Wenn sie noch die Runen befragen wollte, dann müsste sie sich beeilen, denn die Sonne war schon fast untergegangen und sie lag nun schon eine halbe Minute hinter ihrem Zeitplan zurück.
 

Die genauen Regeln für diese Art der Weissagung kannte Tamara nicht.

Ihre Ziehmutter hatte nicht mehr die Zeit gehabt, sie ihr zu sagen, bevor sie ...

Aber das brauchte Tamara gar nicht!

Sie hatte schon immer nach ihren eigenen Regeln gespielt.
 

Sie zog den ersten Stein aus dem Beutel und legte ihn vor sich auf die Fensterbank.

Daneben den zweiten.

Und dann einen dritten.
 

Ernst blickte sie auf die gezogenen Runen hinab.

Die erste - ihr Sinnbild der Vergangenheit.

Perth.

Das Symbol für Geheimnis.
 

Die zweite - ihr Sinnbild der Gegenwart.

Manaz.

Das Symbol für das Selbst.
 

Tamara kannte auch die dritte Rune - ihr Sinnbild der Zukunft.

Teiwaz.

Das Symbol für Krieger- Energien.
 

Es waren die gleichen Steine, die sie vorhin in der Hand gehalten hatte.
 

Es waren die gleichen Steine, die sie immer aus dem Beutel zog.
 

Es war ihr Schicksal.
 

Denn es gab für sie keine schöne, heile Welt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Nostradamus_MB
2003-10-12T00:08:22+00:00 12.10.2003 02:08
ich einsamer leser... oh man, die anderen verpassen wirklich was... dies ist bis jetzt die beste gw-story die ich je gelesen hab. zwar hab ich schon gutde komödien gelesen und auch gute ernsthafte stories, aber diese hier hat eine ausgewogende mischung.

die letzten drei kapitel waren wieder sehr gut. "schön" (naja für duo halt nicht so schön) fand ich auch, das du seine vergangenheit einmal angespielt hast (zwar frage ich mich immer noch, wann "the god of death" aus der hölle zurückkehrt, aber... *fg*). der camping-ausflug ist auch sehr gut gelungen. etwas komisch fand ich kapitel 18, naja meistens find solche wiederholungen von namen, oder begriffen schon lästig... aber ich muss schon zugeben das es meistens sehr gut ist.
so, ich freu mich schon auf die nächsten kapitel!

nos / michel


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