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Aku

von

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Zu sagen das Vee´s Tag eine Katastrophe war wäre eine Untertreibung. Genauer gesagt wäre es die Untertreibung des Jahres, dachte sie sich, als sie versuchte ihren Fuß aus der Tür zu zeihen. Die Türen öffneten sich automatisch als Vee sich ihnen genähert hat, so wie sie sollten. Sie schlossen sich jedoch abgrubt wieder als sie noch nicht ganz durch war.

Und nun steckte ihr Fuß fest. Ihr Gürtel, an dem ihre Waffe sowie Kommunikator befestigt waren, lag an dem anderen Ende des Raumes. Wie er dort hingekommen ist? Nun, ganz sicher nicht, weil Vee vor lauter Frustration etwas werfen wollte. Nein, das wäre lächerlich. So etwas Dämliches würde sie nie tun. Niemals.
 

Sie drehte sich so weit wie es ging und versuchte die Tür aufzuschieben, jedoch bewegte diese sich keinen Millimeter. Frustriert ließ Vee sich auf den Boden fallen und blieb mit ausgestreckten Armen liegen.
 

Dabei hatte alles so gut angefangen. Sie und ihr Partner sind auf keine Probleme auf ihrem Weg gestoßen, ihr Raumschiff war ausnahmsweise Mal vollgetankt und sie hatten einen lukrativen Auftrag angenommen. Besagter Auftrag lautete „begebt euch zur verlassenen Forschungsstation, holt wichtige Dokumente und kommt am Stück wieder. Oder zumindest mit heilen Dokumenten.“
 

Zur Forschungsstation hatten sie es geschafft. Ihr Raumschiff, die Parfait, dockte einen Raum hinter ihr. Danach ging alles allerdings Bergab. Vee und ihr Partner Arthur hatten entschieden sich aufzuteilen, um die Dokumente schneller zu finden. Es führte jeweils ein Weg nach links und rechts, also trennten sich ihre Wege dort. Vee wartete bis Arthur verschwand um sich selbst auf den Weg zu machen, kam jedoch nicht weit wegen der Tür. Die Tür wegen der sie nun seit zwei Stunden festsaß.

Erst hatte sie natürlich versucht Arthur zu kontaktieren, jedoch setzte ihr Kommunikator wieder aus. Sie versuchte ihre Wut unter Kontrolle zu halten und das Ding nicht einfach durch den Raum zu werfen. Sie hatte es bereits geschafft das Gerät zurück an ihren Gürtel zu stecken, drehte dann aber durch und warf den kompletten Gürtel gegen die Wand. Und natürlich außerhalb ihrer Reichweite.
 

Sie wühlte in den Taschen ihres schwarzen Mantels und holte ihr Smartphone raus um auf die Uhr zu schauen. Anrufen konnte man damit so weit draußen jedoch niemanden, da müsste man schon auf einem Planeten oder einer Raumstation mit funktionierendem Mobilfunknetz sein. Dafür hatte sie ja ihren Kommunikator. Der zurzeit am anderen Ende des Raumes lag.  Frustriert grummelte sie vor sich hin. Wie lange braucht Arthur denn noch? Vee stützte ihren Kopf auf ihrem Arm ab und dachte nach.
 

Viele sagten, dass sie und Arthur komplette Gegenteile sind. Vee war impulsiv und leicht reizbar. Sehr leicht reizbar. Arthur hingegen war nicht aus der Ruhe zu kriegen und eher still.

Vee hatte außerdem schon oft gehört wie wenig ihre Persönlichkeiten zu ihrem Äußeren passte. Vee war ziemlich klein, und trug gern niedliche Klamotten.
 

Sie mochte nun mal niedliche Klamotten. Niedliche Klamotten und Gewalt.

Derzeit trug sie einen schwarzen Mantel, der allerdings eher an ein Kleid erinnerte. Die Ärmel wurden nach unten hin weiter, und sie liebte es wie sie flatterten. Ihre schwarzen Haare mit blauen Strähnchen hatte sie meistens zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden Ihre Augenfarbe war grün. Unter dem Mantel trug sie ein dunkelblaues Shirt und eine schwarze Hose. Eigentlich trug sie aus noch ihren Gürtel, aber über den würde sie im Moment lieber nicht nachdenken.

Alles in allem sah Vee wie jemand aus der niemals jemandem eine Waffe ins Gesicht halten würde. Das tat sie jedoch oft. Und gerne.
 

Sehr gerne.
 

Sie schaute erneut auf ihren schwarzen Stiefel, der noch immer in der Tür hing. Was hält Arthur den so lange auf? Diese Station kann doch nicht so groß sein.
 

Arthur war, wie gesagt, das genaue Gegenteil von ihr. Sie löste ihre Konflikte gerne mit Waffen, und wenn’s geht Explosionen, Arthur eher mit Worten. In all der Zeit die die beiden zusammen unterwegs waren konnte wie sich kaum an Augenblicke erinnern, in denen er wütend war.
 

Allerdings an unzählige in denen sie wütend war.
 

Arthur hatte rote Augen und blonde Haare, die an den Spitzen braun waren. Er sah außerdem immer aus als ob er gerade aus dem Bett kam, und Vee fragte sich oft ob er überhaupt einen Kamm besaß. Unter seiner Gelben Jacke, die er immer offenließ, trug er ein braunes Shirt. Er trug eine schwarze Hose und schwarze Stahlkappenschuhe. Um seinem Hals trug er eine Kette mit Dog Tags.
 

Vee war klein und voller Aggressionen. Arthur war groß und die Ruhe selbst.

Jedoch könnte Vee sich keinen besseren Partner und Freund vorstellen. Die beiden kannten sich schon seit Kindertagen, jedoch trennten sich ihre Wege als sie Älter wurden. Arthur ging fort, weg von ihrem Heimatplaneten. Vee dachte damals er hätte sie und ihre Pläne verraten, fand jedoch den Grund für sein verschwinden raus. Selbst heute redete er nicht gerne darüber, und Vee versuchte das Thema nicht zu erwähnen.
 

Schon als sie klein waren hatten sie geplant fortzugehen um das Universum zu erkunden. Dinge von denen Kinder halt träumen.
 

Aufgewachsen sind die beiden in der Hauptstadt von Unum, Capital. Ein sehr einfallsreicher Name, aber was solls. Vee wuchs bei ihren Eltern auf, Arthur bei Pflegeeltern. Das besondere an Unum war, dass er mit verschiedenen Spezies bevölkert war. Die meisten Spezies blieben auf ihrem eigenen Planeten und Kolonien, nur wenige entschieden sich dafür unter anderen zu leben. Unum war die Ausnahme. Es wurde als eine Art Experiment bevölkert.
 

Geleitet wurde es von einem Rat bestehend aus Menschen, Evolith und Seekern, also allen Spezies die darauf lebten. Es gab zwar einige Kolonien die das gleiche versuchten, jedoch scheiterten die meisten an der Wahl des Anführers, oder wie die Regierung aufgebaut sein sollte, da es immer von einer Spezies mehr gab.
 

Unum galt als die Ausnahme, als Zeichen das ein friedliches Zusammenleben möglich war. Jedoch wusste die Bewohner es besser. Die traurige Wahrheit war, dass die Regierung korrupt war, und das Verbrechen förmlich aufblühte. Kaum zu glauben was Verbrecher verschiedener Herkunft alles erreichen konnten, wenn sie sich zusammentaten.
 

Schmuggel, Menschen- oder was auch immer Handel waren an der Tagesordnung. Die Bewohner der „höheren Klasse“, wie Vee’s Mutter immer gerne sagte, wurden davon verschont. Man konnte ein recht schönes Leben dort haben, wenn man das Geld hatte. Entweder sie bezahlten Schutzgeld oder nahmen an den fragwürdigen Aktivitäten teil. Die mit weniger Geld hatten es… weniger gut. Unum war unterteilt in verschiedene Distrikte, die von Bossen geleitet wurde. Alles Dank den „Zuschüssen“ die Monatlich auf den Konten der Ratsmitglieder landeten. Konnte man kein Schutzgeld zahlen musste man für sie Arbeiten. Die die Außerhalb lebten, wussten meistens nichts davon, und die anderen Regierungen taten ihr Bestes alles zu ignorieren.

Vees und Arthurs Eltern bezahlten Schutzgeld. Sie hoffte zumindest, dass sie nur Bezahlten und sich nicht an den Aktivitäten beteiligten. Obwohl sie es sich bei ihren Eltern gut hätte vorstellen können.
 

Vee hatte schon fast nicht mehr mit Arthurs Rückkehr gerechnet als er eines Tages vor ihrer Tür stand. Die beiden hatten all ihr Erspartes zusammengekratzt und noch am selben Tag ein Raumschiff gekauft, etwas von dem sie schon immer geträumt hatten. War es spontan? Ja war es. War es kurzfristig? Das auf jeden Fall. Bereuten sie ihre Entscheidung? Niemals.

Für eine richtige Schiffstaufe hatten sie am Ende kein Geld mehr, also mussten sie mit einer Flasche Sekt von der Tanke auskommen. Nachdem die Parfait dann ihrem Namen erhalten hatte machten sie sich dann sofort auf das Universum zu erkunden. Ok, nicht ganz. Sie schafften es etwa zwei Systeme weit bis der Motor den Geist ausgab. Und die Hülle brach.

…Und das komplette Schiff auseinanderfiel
 

Sie hatten halt nicht viel Erspartes, da mussten sie mit einem billigen Model auskommen.
 

Das Duo notlandete auf dem nächsten Planeten und jobbte dort für eine Weile um das nötige Geld für die Reparaturen zusammenzukriegen. Danach lief die Parfait besser als vorher und erwies ihnen bis heute treue Dienste.

Das interessante an dem Planeten war, dass es eine Kolonie der Evolith war. Natürlich waren die beiden es gewohnt von Aliens umgeben zu sein, aber davor waren immer Menschen dabei. Von denen haben sie etwa ein oder zwei während ihrer Zeit dort getroffen.
 

Vee fand immer, dass die Evolith irgendwie wie eine Mischung aus Frettchen und Katze aussahen. Nicht das sie das jemals zu einem gesagt hätte. Sie hatten eine längliche Schnauze mit spitzen Ohren. Die Augen waren schwarz und die Iris änderte die Farbe, je nachdem welche Form sie gerade angenommen hatte. Das war das Besondere an den Evolith. Sie konnten ihr Äußeres den Umwelteinflüssen anpassen. Normal hatten sie weißes oder graues Fell. Bei Kontakt mit Wasser bekamen sie blaues, wasserabweisendes Fell und Flossen. Bei großer Hitze oder Feuer bekamen sie rotes Fell. Sie sahen außerdem besonders Fluffig aus. Die Form wirkte auch gut gegen Kälte.
 

Vee konnte sich nicht mehr an den Grund erinnern, wahrscheinlich war es irgendwas Kulturelles oder so, aber Evolith verließen nie das Haus ohne Umhang. Es sah auf jeden Fall putzig aus.
 

Die andere Spezies mit denen Vee aufgewachsen ist waren die Seeker. Diese sahen mehr humanoid aus als die Evolith. Sie sahen den Menschen erstaunlich ähnlich, die einzigen Unterschiede waren, dass sie keine Nase und jeweils drei Finger an den Händen hatten. Außerdem waren sie komplett weiß. Haare, Haut und sogar die Augen. Auf beiden Seiten ihres Kopfes befand sich etwas, das wie eine Blume aussah und in dem sich viele kleine Fühler befanden. Die Seeker sagten immer, damit können sie die Dinge erspüren nach denen sie suchten. Was das war wusste aber keiner.

Es gab noch weitere Spezies, allerdings arbeiteten vor allem Menschen, Evolith und Seeker zusammen. Zu den anderen Spezies zählten die Cy und die Vocas.
 

Die Cy waren Roboter die vor ewig langer Zeit von einer hochentwickelten Zivilisation entwickelt wurden. Was aus ihnen geworden ist weiß keiner, und die meisten sind den Maschinen gegenüber äußerst Misstrauisch. Deswegen lebten die meisten auf Planeten am äußeren Rand der Milchstraße.
 

Niemand wusste wie die Vocas aussahen. Sie hatten alle riesige Exoskelette ohne die man sie nie zu Gesicht bekam. Deswegen waren auch ihnen die meisten gegenüber Misstrauisch und es gab sogar Gerüchte, dass sie auch Roboter waren. Die Vocas hielten sich auch meistens in den Randregionen auf.
 

Die meisten bewohnbaren Planeten befanden sich in den mittleren Regionen der Galaxie. Je näher man dem Rand kam, desto seltener wurden sie. Das waren die Regionen die Menschen, Evolith und Seeker bevölkerten. Sie war am meisten erforscht, im Gegensatz zur Randregion. Es gab noch viele unerforschte Sektoren, und das Gesetzt wurde dort im All nicht wirklich durchgesetzt.
 

Die meisten Planeten kümmerten sich selbst um deren Verbrechen, allerdings wurde eine Polizei für die Angelegenheiten im Weltraum gegründet. Jedoch wagte sich diese selten ins Randgebiet.
 

Das hielt Arthur und Vee jedoch nicht davon ab dort hinzufliegen. Natürlich konnten sie nicht von erkunden allein leben, also wurden sie Söldner. Eigentlich wollten sie nur die Randregion eine Weile erkunden und sich dann irgendwo niederlassen, weit weg von Unum. Und dort dann Arbeit finden, allerdings eine die weniger in... gesetzlichen Grauzonen stattfand. Wie sie schließlich als Söldner endeten konnten sie sich auch nicht ganz erklären. Natürlich nahmen sie keine Aufträge an in denen es um Mord oder sowas ging. Legal waren die meisten allerdings nicht. Wie gesagt, eher in einer gesetzlichen Grauzone. Wenn man ein Auge zudrückte. Oder eher beide Augen.
 

Die meisten Aufträge waren wie ihr Derzeitiger. Hol dies und das und bring es unbeschadet zu mir. Sonst bewachten sie auch Dinge, und ein paar Eskorten hatten sie auch schon erledigt. Manchmal ging es auch um Kopfgelder, aber normalerweise überließen sie das den Kopfgeldjägern.
 

Ihre Eltern würden ohnmächtig werden falls sie erfahre sollten wie ihre Tochter lebte, aber Vee könnte sich nichts Schöneres vorstellen. Naja, aus der Tür rauszukommen wäre ganz toll, viel ihr ein, als sie sah wie die Lampen über ihr kurz flackerten.

Sie stellte sich wieder hin und versuchte ihren Fuß aus der Tür zu ziehen, viel aber hin und landete auf dem Gesicht als die Tür sich öffnete.
 

"Halleluja!" war ihr erster Gedanke. "Was für ein Idiot!" ihr zweiter, nachdem sie sich aufgesetzt hatte und Arthur mit einem breiten grinsen im Gesicht in der Tür sehen sah.
 

"Du bist ja nicht gerade weit mit deiner Suche gekommen." sagte Arthur als er Vee die Hand hinhielt. Widerwillig ließ Vee sich hoch helfen. "Haha, sehr witzig. Hast du wenigstens die Dokumente gefunden? Hat ja ziemlich lange gedauert." Grummelte Vee.
 

"Diese Station ist größer als wir angenommen hatten. Auf meiner Seite waren allerdings größtenteils nur Büros, und unser Klient meinte die Dokumente wären in einem der Labore. Ich hatte eigentlich gehofft du hättest sie bereits gefunden, aber du ah... warst ja beschäftigt." sagte er grinsend.
 

"Aha, lass uns einfach weitergehen und die Papiere suchen, Ok?" sagte Vee als sie ihren Gürtel aufhob und zur Tür ging. Die Tür öffnete sich, Vee ging durch und viel erneut hin als ihr anderer Fuß in der Tür hängen blieb. Sie konnte Arthur hinter sich lachen hören.
 

"Sag ein Wort und du wirst es bereuen." sagte sie. "Ok, dann geh ich und lass dich hier in Ruhe." antwortete er. Vee konnte es sich bildlich vorstellen. Arthur mit den Händen in den Jackentaschen, wie er vor der Tür stand mit seinem dämlichen Grinsen im Gesicht.
 

"Oh, hol mich einfach hier raus." sagte Vee als sie anfing zu lachen. Das ganze war einfach absurd. "Die große Vee, Gewinner von tausenden Barkämpfen, besiegt von einer Tür." sagte Arthur als er gegen die Tür trat. Sie öffnete sich und Vee stellte sich hin.
 

"Sei einfach still." sagte sie zu Arthur als sie leicht auf seinen Arm schlug. Sie versuchte finster drei zu schauen, scheiterte aber und fing an zu lachen. Arthur tat das Gleiche.
 

Nachdem die Beiden aufgehört hatten zu lachen sahen sie sich um. Sie standen in einem langen Gang, mit vielen Türen an jeweils beiden Seiten. Über den Türen waren Schilder mit deren Bezeichnungen, jedoch waren fast alle unleserlich.

"Also, wo sollen wir anfangen?" fragte Vee als sie vor der ersten Tür stehen blieb. Arthur zuckte mit den Schultern als er vor der Tür gegenüber von Vee stand. "Irgendwo in den Laboren war das einzige das unser Klient gesagt hat." sagte er. "Wir brauchen genauere Klienten."
 

"Huh, da ist was dran. Also, ich übernehm diese Seite und du die andere?" fragte Vee. "Hört sich nach nem Plan an." antwortete Arthur. Vee sah noch wie sich die Tür hinter ihm schloss und machte sich selbst auf die Suche.

 



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