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Biss auf's Blut

von

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Immer noch grummelnd legte Kadaj sich einfach ins Bett, schloss die Augen und konnte doch nicht schlafen.
 

Ihm fiel Sekunden später ein, dass er nachts nun gar nicht mehr schlief, sondern viel mehr am Tag und das eigentlich in einem Sarg und nicht im Bett bei Tageslicht.
 

Erneut stapfte er raus, ballte wieder die Fäuste und schaute diesen Möchtegern-Vampirjäger gereizt an.
 

"Mal eine kurze Frage, morgen früh geht die Sonne auf, ich schlafe sicher nicht in einem Bett", grummelte er erbost.
 

Da Cloud sowieso schon gereizt wegen dieser ganzen Schar von Bastarden war, sah er den Jungen auch dementsprechend an.
 

"Im Keller ist es dunkel!", zischte er ihm zu und knurrte schon leise vor sich hin.
 

"Na wenigstens etwas", antwortete der Vampir monoton, ging wieder rein, setzte sich an seinen altbekannten Stammplatz die Fensterbank und schaute raus.
 

Erst, kurz bevor die Sonne aufging, Cloud beinahe seine ganze Munition verbracht hatte, gaben sie Ruhe.
 

Völlig fertig ging er zurück ins Haus und auch geradewegs in sein Schlafzimmer, wo er sich auf das Bett schmiss und wohlig seufzend die Augen schloss.
 

Noch vor Sonnenaufgang ging auch Kadaj runter in den Keller, schloss müde die Tür hinter sich und schlief im Sitzen auf der Treppe ein.
 

Der Vampirjäger schlief den ganzen Tag durch, was eher ungewöhnlich für ihn war und doch war er einfach noch zu müde von letzter Nacht.
 

Kurz vor Sonnenuntergang wachte Kadaj auf, streckte sich kurz, gähnte herzhaft und blieb einfach auf der Treppe sitzen.
 

Er hatte keinen Bock auf den Blödmann da oben, also blieb er unten im Keller sitzen.
 

Jeder seiner Knochen taten weh, als Cloud kurz vor Mitternacht die Augen aufschlug und seufzte tief und doch leise.
 

"Die hatten sie doch nicht mehr alle!", grollte er murmelnd vor sich hin, als er an die vielen Stunden dachte, die er vor dem Haus verbracht hatte.
 

Vincent beschloss Cloud einen Besuch abzustatten und außerdem wollte er dem Kleinen endlich sagen, wer der Mörder seiner beiden Brüder war.
 

Langsam ging er auf das Haus zu und schellte vorne.
 

Als dieser die Schelle hörte, knurrte er leise, da er wusste, wer es war.
 

Vincent war der einzige Vampir, der das Schild unverletzt durchqueren konnte.
 

Mit Mühe stand er auf und schlurfte zur Tür machte sie auf und sah dem Schwarzhaarigen stumm in die Augen.
 

"Hey, man du siehst echt fertig aus, alles Okay so weit?", fing dieser vorsichtig an zu fragen, schaute ihn einige Zeit an und trat dann ein.
 

"Gestern war Vollmond, du weißt, dass sie dann wieder ankommen", antwortete er ihm und nickte Richtung Wohnzimmer.
 

"Ja, sie sind lästig, manchmal schäme ich mich richtig einer von diesen Reinblütern, zu sein. Wo steckt eigentlich der Kleine?", fragte Vincent, als er das Wohnzimmer betrat.
 

"Keller", seufzte er und sah Vincent bittend an.
 

"Kannst du ihn mir nicht abnehmen?", fragte Cloud und hoffte, dass er Verständnis zeigen würde.
 

"Kann ich gern tun", antwortete dieser, ehe er zum Keller ging und die Tür aufmachte.
 

Wer nervt mich denn jetzt wieder, nölte Kadaj gedanklich, stand auf und schaute diesen Vincent wütend an.
 

Was zum Teufel machte der denn hier?
 

"Hey Kleiner, Rufus hat herausgefunden, wer deine Brüder getötet hat und dich verletzt. Es war ein Vampirjäger aus Nibelheim, der bekannt dafür ist auf alles und jeden zu schießen. Ihr wart wohl grade etwas auf dem falschen Weg, aber Ruf hat ihn einsperren lassen, es geht nun mal nicht, das sie auf Menschen schießen", erklärte dieser ihm sachlich, setzte sich neben ihn und wartete ab, was er sagen würde.
 

"Toll, das hilft mir auch nicht weiter", grummelte Kadaj angesäuert, legte den Kopf auf die Knie und starrte die Kellertreppe runter.
 

"Hm ich könnte dich mitnehmen, na was sagst du dazu?", grinste Vincent nun übers ganze Gesicht.
 

"Und was ist mit dem dämlichen Idioten da oben?", forschte er weiter, da er sich nicht vorstellen konnte, dass der ihn gehen ließ.
 

"Er hat mich selber gefragt, also kommst du dann, oder soll ich dich vielleicht tragen?", fragte Vincent frech, wartete, dass er sich erhob, und gingen dann zusammen nach oben zu Cloud.
 

"So Cloud, wir sind dann auch weg. Hast also jetzt wieder deine Ruhe", zwinkerte er ihm zu, ging mit dem Kleinen zur Tür und hob noch mal die Hand.
 

"Danke", murmelte dieser, wusste, dass er es gehört hatte, und schlurfte zurück ins Bett.
 

Sein Körper brauchte Ruhe und Schlaf.
 

Vincent verließ zusammen mit Kadaj das Haus, kaum waren sie einige Meter von diesem entfernt, fuchste der Kleine aus und er stand genervt mitten im Wald und grummelte.
 

Na super, auch das noch, knurrte Vincent vor sich hin, lief langsam weiter und sah sich um.
 

Wieder vergingen ein paar Tage, in denen sich erneut die Todesfälle häuften und langsam kam Rufus ein kleiner Verdacht.
 

Wütend schlich dieser um seinen Schreibtisch herum, platzte fast vor Zorn und rief äußerst gereizt bei Cloud an, um diesem Feuer unter dem Hintern zu machen.
 

Dieser fasste es nicht!
 

Da vertraute er diesem Idioten von einem Vampir und nun das!
 

Stinksauer auf beide schwang er sich auf seine Maschine und suchte erneut nach dem Kleinen.
 

Vincent war natürlich nicht untätig, auch er suchte nach Kadaj, fand ihn jedoch nicht, da er scheinbar doch schlauer war als erwartet.
 

Unruhig streifte der Kleine durch die Stadt, blickte sich immer wieder um und seufzte.
 

Toll, ich habe sie doch nicht alle, jetzt leide ich schon unter Verfolgungswahn, grummelte er innerlich und lief hastig weiter.
 

Da der Kleine mehr als nur genug Hinweise auf seinen Aufenthaltsort hinterlegte, war es ein Kinderspiel ihn, zu finden.
 

Einfach nur den ganzen Leichen, den Untoten hinterherfahren, die ihren kleinen dreckigen Meister folgten.
 

Gelassen latschte Kadaj durch die dunklen Gassen, schaute starr nach vorne, achtete nicht, wer oder was ihm folgte und ging einfach seelenruhig weiter.
 

Gelangweilt lief Vincent durch die Stadt, sah Cloud herumfahren und seufzte.
 

Er hat ihn also immer noch nicht, moserte er innerlich, ging weiter und stolperte über etliche halb verweste Menschen.
 

Verdammter Mist, warum räumte hier auch keiner auf?
 

Langsam überkam Kadaj der Durst, er wurde leicht reizbar und rannte nun durch die Straßen auf der Suche nach dem nächsten Opfer.
 

Es war schnell gefunden, allerdings war es bloß ein Kind, was sich des Nachts verirrt hatte, aber besser als gar nichts.
 

Hungrig, wie er war, griff er sich das verängstigte Kind, kümmerte sich nicht um seine Angst und biss ohne Rücksicht in dessen Hals.
 

Vincent schreckte auf, als er einen kindlichen Todesschrei vernahm, rannte die Straßen lang und folgte diesem.
 

Nun müssen auch schon Kinder dran glauben, wie kann man nur so brutal und grausam sein?
 

Warm floss das Blut des kleinen Jungen in seine Kehle hinab, er war wohl kaum älter als zehn Jahre alt und doch kümmerte es Kadaj nicht.
 

Einzig allein sein Blutrausch regierte sein Denken und sein Handeln.
 

Der kleine Körper erzitterte, fing an in seinen festen Griff zu zucken und er spürte genau diesen süßen Todeskampf dieses niedlichen und unschuldigen Kindes.
 

Vincent folgte seinem Instinkt, roch den Tod, der über dem Kind schwebte, und folgte diesem Geruch, bis er den kleinen Ausreißer in einer dunklen und etwas abgelegten Seitenstraße vorfand.
 

Schneller als für einen Menschen sichtbar, war er vor ihn getreten, schaute ihn sekundenlang einfach nur wütend und enttäuscht an, ehe er sein Handgelenk packte und er das Kind endlich losließ.
 

Cloud stand schon seit fast einer Minute da, sah zu, wie er das Kind immer noch in seinen Händen hielt und wusste, dass dieses keine Chance mehr hatte.
 

Wütend und voller Hass richtete er seine Pistole auf ihn, hielt sie still und verengte seine Augen.
 

"Vincent! Hau ab!", rief er dem Schwarzhaarigen dann doch zu, doch seine Stimme klang mehr nach einem Knurren eines Hundes, als einem normalen rufen.
 

"Nein Cloud, ich bringe ihn zu Rufus, soll er sich darum kümmern", zischte dieser ihm zu, packte Kadaj huckepack und schritt einfach an dem Blonden vorbei in Richtung ShinRa – Villa.
 

"Wenn er noch einmal jemanden tötet und wenn es auch nur ein alter und kranker Mensch ist, werde ich ihn töten!", zischte er Vincent zu und ging dann auf die kleine Leiche zu, nahm sie auf seine Arme und brachte sie zum nächsten Friedhof.
 

Schnell hatte er sich eine Schaufel von einer netten Oma geliehen, die nicht weit entfernt wohnte, und grub eine tiefe Grube.
 

Legte ihn hinein, sprach ein Abschiedsgebet und schüttete es wieder zu.
 

Da in der Nähe Wildblumen wuchsen, pflückte er schnell welche und legte es auf das Grab.
 

"Ruhe in Frieden", murmelte er, bevor er sich abwandte und zurück in die Stadt ging.
 

Jemand musste dort aufräumen und den ganzen Untoten, den gar ausmachen.
 

Rufus war alles andere als begeistert, als Vincent den Kleinen zu ihm brachte, die Lage erklärte und sich wartend in die hinterste Ecke verkrümelte.
 

Mit einem wütenden Präsidenten wollte selbst ein Vampir nichts zu tun haben.
 

Gefesselt, beinahe hübsch verpackt saß Kadaj auf einem der Stühle, knurrte vor sich hin und hörte, wie Rufus Cloud am Telefon zur Schnecke machte.
 

Als es diesem reichte von ihm angeschrien zu werden, legte er einfach auf!
 

Er hatte keine Lust sich Mecker von einem Kerl anzuhören, der nicht selber in der Lage war sein Wort zu halten und deswegen andere brauchte, der dafür hinhalten musste.
 

"ENTWEDER DU BEWEGST DEINEN ARSCH HIERHER ODER DU KANNST DICH NACH EINEM NEUEN JOB UMSEHEN. ICH HAB DIE ZEIT NICHT MICH AUCH NOCH UM VAMPIRE ZU KÜMMERN, ZUMAL ICH MICH MIT DIESEN KAUM AUSKENNE. ACH, NOCH WAS, SOLLTE DER KLEINE NOCH MAL ABGEHAUEN, DANN LEG IHN UM! MIR REICHT ES LANGSAM!", donnerte Rufus wütend auf seine Mailbox, legte auf und lief wie von der Tarantel gestochen durch sein Büro.
 

Am Abend hatte Cloud die Nachricht abgehört, wobei sein Handy auf dem Tisch lag und er dennoch alles gut und deutlich verstehen konnte, was er von ihm wollte.
 

Schwer-fällig stand er wieder von der Couch auf, schnappte sich seine Schlüssel und fuhr also um diesen Bastard abzuholen.
 

Rufus wusste, womit er Cloud locken konnte, der Gedanke daran dieses Monster in Staub zu verwandeln, falls er nur einmal ohne ihn die Türschwelle überqueren sollte, was einfach zu verlockend.
 

Denn mit Sicherheit würde das schneller passieren als gedacht.
 

Kadaj stand genauso unter Schock wie dieser Vincent.
 

Na toll, einen Fehltritt und ich wäre Geschichte, würde zu Staub zerfallen und vom Winde verweht werden. Tolle Aussichten, knurrte er gedanklich vor sich hin und schwieg.
 

Kaum eine halbe Stunde später stand Cloud schon mitten in Rufus Büro und sah ihn teilnahmslos an.
 

"Wunderbar, du kannst also doch noch hören. Fragt sich nur, ob du diesmal deinen Job richtig machst, oder ob du wieder kläglich scheitern wirst", begann dieser gehässig zu erzählen, schaute dabei aus dem Panoramafenster und legte die Hände in den Schoss.
 

"Ah, glaube mir, wenn ich ihn dafür erschießen darf, versage ich gern", antwortete er ihm unbeeindruckt und zuckte kurz mit der Schulter.
 

"Ja, ja, das aber auch, nur wenn er noch mal abhauen sollte, also lass Vincent diesmal daraus, er hat schon genug um die Ohren", antwortete Rufus gereizt, schaute kurz zu dem schwarzhaarigen Vampir rüber und dann zu Cloud.
 

Die Augen innerlich verdrehend, drehte dieser sich um und sah Kadaj auffordernd an.
 

Ohne zu murren, stand dieser auf und folgte ihm.
 

Er hatte ja leider keine Wahl, also dann ab in die Gefangenschaft und bye-bye Freiheit.
 

Bei Cloud angekommen, seufzte er leise auf und sah ihn dann an.
 

"Im Keller oder doch im Bett im Gästezimmer?", fragte er ihn monoton und ging ins Wohnzimmer.
 

"Danke, ich bevorzuge es dunkel, also Keller", erwiderte Kadaj trocken und verkrümelte sich auch gleich dorthin.
 

Er hatte keinen Bock diesen blöden Eierkopf zu ertragen.
 

Schnell hatte der Blonde seinen schwarzen Mantel ausgezogen und ihn auf die Couch gelegt, sich dann in seinen Sessel gesetzt und seufzte leise, als er seine Augen schloss.
 

Wieder saß Kadaj auf der Kellertreppe, hatte den Kopf an die Wand gelehnt und starrte ausdruckslos vor sich hin.
 

Ein noch beschisseneres Leben als ich kann man gar nicht führen, ich könnte mir genauso gut selber die Kugel geben, giftete er sich gedanklich selber an und seufzte.
 

Seufzend stand Cloud dann doch auf und ging in den Keller, machte die Tür auf und schaltete das Licht an.
 

"Komm", forderte er ihn auf und trat wieder aus der Tür.
 

Was war denn jetzt wieder?, dachte dieser, stand jedoch auf und folgte ihm.
 

Der Blonde ging hoch zum Dachboden, wusste das dort immer noch alles war, wie vor einigen Jahren.
 

Leise öffnete er die quietschende Tür und ließ ihn eintreten.
 

Das Zimmer war vollständig eingerichtet und hatte auch keine Fenster, jedoch auch kein Bett, sondern einen schwarzen Sarg in der Mitte.
 

Dieser stand offen und man sah den grünen Stoff, dessen Inneres er ausfüllte.
 

"Hier kannst du bleiben", murmelte er zu und nickte.
 

Was gut an diesem Zimmer auch war, das hier es nichts gab, damit er flüchten konnte.
 

"Seit wann haben Vampirjäger Särge?", fragte Kadaj mehr sich als ihn, schüttelte den Kopf, sah aber nicht zu ihm.
 

Vater, schoss es Cloud durch den Kopf und er wendete sich ab.
 

"Kannst ja wieder in den Keller gehen, wenn du willst", gab er schnippisch von sich und ging einfach wieder.
 

Abrupt drehte Kadaj sich um, streckte ihm die Zunge raus und schmollte ein: "Blöder Arsch" vor sich hin.
 

Kopfschüttelnd ging er zurück ins Wohnzimmer und setzte sich wieder an seinen Stammplatz.
 

Als er weg war, schloss er die Tür und setzte sich auf den etwas staubigen Fußboden und starrte die Holzdecke des Hauses an.
 

Keine Ahnung, wie lange er schon die Holzdecke anstarrte, ihm kam es vor wie Stunden und je länger er so dasaß, desto einsamer fühlte er sich.
 

Vor wenigen Wochen streifte er noch mit seinen Brüdern durch den Wald, hatte Spaß ohne Ende und nun hockte er hier allein auf einen gottverdammten Fußboden und gammelte vor sich her.
 

"Na Junge, hat er dich zu mir gebracht, was?", lachte eine dunkle Männerstimme los und eine Gestalt zu der Stimme kam aus einer der dunklen Ecken hervor.



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