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My past is a part of me

Naruko Uzumaki
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo und schön das du den Weg zu meinem FF gefunden hast. Diese Geschichte liegt mir schon lange in den Fingern und bedeutet mir sehr sehr viel. Ich hoffe der Prolog macht dir Lust darauf mehr davon zu lesen. Aber ich will jetzt hier keine ewig langen Reden schwingen. Komplett anzeigen

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Naruko

Mein Name ist Naruko Watanabe, ich möchte euch zuerst einen Teil meiner Geschichte erzählen und beginne am besten bei mir und meiner Familie. Ich versuche mich so kurz wie möglich zu fassen und werde einige Details erst ein mal auslassen. Aber um mich und meine Handlungen besser verstehen zu können muss ich beim Anfang anfangen.
 

Meine Andersartigkeit äußerte sich schon recht früh.

Mein Erscheinungsbild unterschied sich sehr stark von dem meiner Familie daher kamen mir schon früh Zweifel ob wir wirklich miteinander verwandt gewesen waren, der auffälligste unterschied waren unsere Haare, die meiner Eltern und Geschwister waren kraus und braun, ich hingegen hatte langes, glattes, hellblondes Haar, welches ich gerne in zwei Zöpfe links und rechts von meinem Kopf zusammen gebunden trug.

Wir hatten außerdem wirklich Nichts gemeinsam, weder ähnelten wir uns im Äußeren, noch ähnelte sich unser Charakter.

Keine gemeinsame Nase, keine Grübchen, die wir teilten, keine Gesichtszüge, die sich ähnelten, kein Verhalten wo man sagen konnte, das hast du von Mama oder Papa geerbt.

Ich fühlte mich in dieser Familie wie eine Außenseiterin und wurde dazu auch so behandelt, was bedeutete jeder einzelne Tag meines Lebens, in dieser Familie, war ein Kampf gewesen.

Ein Kampf ums wesentliche, ob es nun darum ging wer was machen oder wer was haben durfte, was es zu essen gab, meinen Wünschen wurde nur wenig Beachtung geschenkt.

Ich wurde regelrecht ausgeschlossen, gehörte nicht dazu, wurde von meinen Geschwistern gemieden, wenn diese nicht gerade abfällige Sprüche für mich übrig hatten und wurde von meinen Eltern regelrecht drangsaliert.

Ich empfand mich als ihren Haussklaven.

Wer jetzt aber denkt, dass es meinen Geschwistern deutlich besser ergangen war, der täuscht sich, denn auch sie mussten eine harte Kindheit durchleben.

Meine beziehungsweise unsere Eltern, waren von ihrem Leben überfordert, enttäuscht und frustriert und ließen uns Kinder dies ausbaden.

Mein Vater, Isamu Watanabe war selbständig und Geschäftsführer seiner eigenen Firma für Glas und Gebäudereinigung.

Meine Mutter, Mamoko Watanabe kümmerte sich um seine Buchhaltung, die Angestellten und die Terminabsprachen mit seinen Kunden.

Meine älteste Schwester Riku hatte vor einer Weile geheiratet, ich hatte seit dem kaum noch Kontakt zu ihr, sie war direkt nach ihrer Hochzeit in ein anderes Land gezogen.

Meine andere ältere Schwester Kazumi war nach ihrem Schulabschluss bei meinem Vater in die Lehre gegangen und lebte mittlerweile auch nicht mehr bei uns.

Auch sie war verheiratet, da sie aber durch eine genetische Krankheit sehr starke Schmerzen hatte, die von Jahr zu Jahr schlimmer wurden, konnte sie nicht mehr arbeiten.

Ein Genetisches Leiden von denen alle Frauen meiner Familie betroffen waren.

Fast schon als Bestätigung meiner Vermutung war ich, als einzige, von diesem Gendefekt mit dem Namen Morbus Bechterif verschont geblieben.

Diese zwar äußerst erfreuliche Tatsache, ließen meine Zweifel dieser Familie anzugehören bis ins unermessliche anwachsen.

Mein kleiner Bruder Taiki hatte gerade erst mit der Schule angefangen.

Ich sah ihn sehr selten, wenn er nicht gerade etwas aß saß er nämlich an seiner Playstation oder am PC und verschwand in seiner virtuellen Welt.

Nach draußen ging er fast nie, nur wenn er zur Schule musste und selbst das tat er nur widerwillig und unregelmäßig.

Auch in meinem Leben spielte die Schule keine sonderlich große Rolle.

Im Haus meiner Eltern war nämlich nur ich für die Hausarbeit und die Tiere meiner Mutter zuständig und das waren nicht gerade wenige.

Meine Mutter führte nämlich nebenbei eine Katzenzucht.

Ich hatte mittlerweile aufgegeben die Katzen zu zählen oder mir ihre Namen zu merken.

Stattdessen dachte ich mir selbst welche für sie aus, wenn ich mich um sie kümmerte.

Meine Bindung zu den Tieren war sehr sehr eng, schließlich verbrachte ich fast meine ganze Zeit mit ihnen und jedes Mal, wenn eines an einer Krankheit verstarb oder verkauft wurde stumpfte ein Teil in mir immer weiter ab.

Mit der Pubertät wuchs mein Bedürfnis auf Selbstbestimmung und weil ich im Grunde einfach gar keine Lust dazu hatte die Aufgaben meiner Mutter zu übernehmen, bekam ich des Öfteren Körperlich zu spüren was meine Eltern von meiner Lustlosigkeit hielten.

Sie schlugen mich mit allem was sie in die Finger bekamen, Stöcke, Gürtel oder auch den Pferdegerten meiner Mutter, welche sie, als sie noch Pferde besaß, fürs Reiten genutzt hatte.

Der Schmerz, den diese Gerten verursachten, war so heftig, dass ich ihn kaum ertragen konnte.

Ich hatte gehofft je öfter ich ihn ertragen musste umso weniger würde es beim nächsten Mal weh tun, aber gegen den Schmerz den sie verursachten konnte ich einfach nicht abgehärtet werden.

Mehrere Male versteckte ich Nachts die Gerten hinter dem großen Eisschrank im Vorratsraum.

Nur hatte meine Mutter wohl eine beträchtliche Sammlung davon, denn jeden Morgen fand ich wieder eine Gerte an ihrem üblichen Platz im Esszimmer, an der Wand hinter die Heizung vor.

Meine Mutter sagte zu mir es sei ein Mahnmal, damit ich mich immer wieder daran erinnerte zu Funktionieren und zu tun was sie von mir verlangte.

Nun war ich aber mit meinen 16 Jahren wenig Gefügig und irgendwann verschwand auch die letzte Gerte hinter dem besagten Eisschrank.

Mir war auch schleierhaft wie ich das weiterhin hätte ertragen können ohne selbst ihnen gegenüber handgreiflich zu werden.

Denn wehren durfte ich mich nicht und wenn ich es doch ein mal tat zog es noch schlimmere Konsequenzen nach sich, deshalb biss ich jedes Mal so sehr die Zähne zusammen, dass mein Kiefer danach noch eine Weile schmerzte.

Einmal, als ich 5 Jahre alt gewesen war, wehrte ich mich zum ersten Mal und meine Mutter hatte ohnmächtig am Boden gelegen, das hatte mir wahnsinnige Angst eingejagt und es war das letzte Mal gewesen, dass ich, als sie auf mich einschlug, versucht hatte sie weg zu drängen.

Heute wusste ich das sie damals so getan hat, als wäre sie Ohnmächtig gewesen um mir Angst zu machen, aber damals war mir dies nicht bewusst.

Nur bei diesen verdammten Schmerzen mit der Gerte...

Wenn ich diese noch einmal über den Rücken gezogen bekommen hätte …

Nachts träumte ich sogar schon davon, wie ich ihnen die Gerte aus der Hand riss und zurück schlug. Wenn ich nach solchen Träumen morgens erwachte, schlug mir mein Herz bis zum Hals und ich hatte fürchterliche Gewissensbisse, die ich kaum aushalten konnte, wie als wenn mir die Brust zugeschnürt wurde.

Nicht selten bekam ich dann manchmal auch keine Luft mehr.
 

Ich versuchte zu der Zeit so oft es ging meinem Elternhaus fern zu bleiben oder wenn ich dort war meinen Eltern aus dem Weg zu gehen.

Ich hielt mich oft länger in der Schule auf und nahm an Arbeitsgemeinschaften oder Ähnlichem teil nur um nicht nach hause zu müssen.

Freunde hatte ich kaum, ich durfte sowieso keine zu mir einladen.

Was sowieso zu peinlich gewesen wäre, in meinem Zimmer konnte man vor Müll und Kleinkram den Boden nicht mehr sehen und wenn man das Haus betrat, stank es unerträglich nach Katzenurin.

Meine Nase hatte sich an den Geruch schon gewöhnt, Fremde hingegen liefen oft rot an und verließen schnellstmöglich wieder das Haus.
 

Da mir oft die Zeit für Hausaufgaben oder zum Lernen fehlte wurden meine Noten nach und nach immer schlechter.

Wenn ich nach Hause kam musste ich zu aller erst die versiffte Küche reinigen, was sich gut und gerne mal 4 Stunden oder auch länger hinzog.

Wenn ich fertig war, war es meist schon spät am Abend und ich musste mich um die Hinterlassenschaften der Katzen kümmern.

Nicht nur ein mal beschlich mich der Gedanke: „Ich will hier weg“.

Da ich aber Angst vor den Konsequenzen hatte, schließlich verdiente ich noch kein Geld und auf der Straße leben wollte ich auch nicht, war ich an diesen Ort gefesselt.
 

Einige Male bin ich weggelaufen, aber ich wurde entweder Gefunden oder kam halb verhungert, durchnässt und oft ziemlich schlimm krank wieder zurück.

Jedes mal setzte es dann ein oder zwei Ohrfeigen, ich wurde an den Haaren die Treppe hoch geschliffen und ins Bad geworfen.

Es gab einige Male, wo mir dann noch ins Gesicht, in die Magengegend, den Rücken oder zwischen die Beine getreten wurde.

Manchmal war ich einfach nur noch so kraftlos, dass ich trotz der Schmerzen nicht mal mehr stöhnen konnte.

Für mich stand nach den Jahren voller Schmerzen fest, dass ich wohl oder übel um hier weg zu kommen sterben müsste.

Sehr oft kam mir dieser Gedanke, ich saß dann im Badezimmer auf dem Boden, weinend mit einem Messer in der Hand und wollte mein Leben beenden, aber ich war zu schwach, zu schwach den Allem ein Ende zu setzen.

Ein kleines Fünkchen Hoffnung in mir sagte immer, es wird irgendwann besser werden, sie können dich nicht dein Leben lang so quälen.

Und anstatt mir die Pulsadern auf zu schneiden, schnitt ich mir immer wieder einfach so in mein Fleisch, ich glaube, weil ich einfach so wütend auf mich selbst war, darüber das ich zu schwach war, mir ein Ende zu setzen.

Der erste Schnitt tat nicht mal weh.

Es fühlte sich tatsächlich befreiend an.

Ein angenehmerer Schmerz als der den ich in meiner Brust hatte, als der der mir so oft die Luft abschnürte.

Das Atmen fiel mir tatsächlich leichter nachdem ich mich geschnitten hatte.

Um die mittlerweile zahlreichen Schnitte zu verbergen trug ich, selbstgebastelte Stulpen aus Nylonstrumpfhosen.

Geld besaß ich nicht, also blieb mir keine andere Wahl, als mir mit meinem bisschen Talent an Nähkünsten, selber welche zu schneidern, aus den Strumpfhosen meiner Mutter.

Natürlich fiel ich deswegen überall auf, weshalb ich mit der Zeit auf Pullover und Strickjacken zurückgriff.

Im Sommer war es sehr unangenehm und ich schwitzte sehr stark, aber ich wollte mir nicht mal in meinen schlimmsten Alpträumen ausmalen was mir blühte, wenn man meine Narben entdecken würde.
 

Mit 17, kurz vor meinem Schulabschluss, musste ich mich langsam aber sicher den Gedanken stellen, was ich aus meinem Leben machen wollen würde.

So lange ich mit meinen Eltern unter einem Dach lebte, hatte ich nicht allzu viele Optionen.

Meine höchste Priorität lag darin, Geld zu verdienen um ausziehen zu können.

Aber wie sollte ich eine Lehre durchhalten, wenn zu Hause auf mich so viel Arbeit wartete, dass ich kaum noch dazu kam zu schlafen.

Nach meiner Schulzeit probierte ich vieles aus wie zum Beispiel ein Praktika in einer Pizzeria, Mini Jobs in einer Großküche, Aushilfsjob bei meinem Vater, ging dann doch wieder zur Schule und verließ diese wieder zu Gunsten einer Ausbildung als Bürokauffrau.
 

Während der Ausbildung ging es mir wirklich sehr schlecht.

Ich stand um drei Uhr morgens auf um meine Aufgaben zu erledigen.

Fuhr dann anschließend sieben Kilometer mit dem Fahrrad zur Arbeit.

Nach acht Stunden anstrengender Arbeit fuhr ich direkt vierzehn Kilometer zu meinem erstem richtigen Freund.

Wir waren mittlerweile schon fast ein Jahr zusammen, aber glücklich war definitiv nicht das Wort womit man diese Beziehung beschreiben konnte.

Ich hatte ihn während der Zeit meines Überbrückungsjahres auf der Weiterführenden Schule kennen gelernt mittlerweile war ich 19 Jahre alt und ich hatte mich Hals über Kopf in seine witzige Art verliebt.

Er war 3 Jahre jünger als ich und überspielte seine kranke Seele genauso gut wie ich es tat.

Mit der Zeit hatte er leider gemerkt, dass er mich so behandeln konnte wie es ihm in den Sinn kam.

Daraufhin fing er an von mir alles zu verlangen, was ihm passte und mich zu verprügeln, wenn ich nicht tat was er wollte.

Am Anfang der Beziehung war er wahnsinnig lieb, führsorglich, hilfsbereit, zärtlich und zuvorkommend.

Dies wandelte sich innerhalb eines halben Jahres ins komplette Gegenteil.

Ich schenkte ihm mein erstes Mal obwohl ich dabei wahnsinnige Schmerzen verspürte, welche leider bei jedem weiteren mal während wir Sex hatten wieder kamen, so dass ich mich irgendwann komplett körperlich von ihm zurück zog, aber anstatt dies zu akzeptieren oder mir irgendwie entgegen zu kommen fing er an sich mit Gewalt zu nehmen was er wollte.

Oft vergewaltigte er mich so stark, dass ich noch Tage danach unter den Schmerzen zu leiden hatte.

Trotz allem nahm ich es in Kauf, er gab mir etwas was mir bis jetzt kein anderer gegeben hatte, nämlich Aufmerksamkeit und ein Ort wo ich mich aufhalten konnte.

Derweil war ich nämlich in der Phase, in der meine Eltern mir sagen und antun konnten was auch immer sie wollten, ich tat einfach trotzdem nicht das was sie von mir verlangten.

Nachts um 23 Uhr musste ich trotzdem immer ins Haus meiner Eltern zurückfahren.

Der afroamerikanische Stiefvater meines Freundes, war sehr gläubig und duldete es nicht, dass ich bei ihnen übernachtete, außer ich würde Rain, meinen gewalttätigen Freund, heiraten.
 

Die Zeit verging, mittlerweile war ich 20 Jahre alt.

Mein zwanzigster Geburtstag lag nun einen Monat und 9 Tage zurück.

Rain stand, wie in letzter Zeit immer häufiger, vor meiner Arbeitsstelle um mich ab zu holen.

In Wirklichkeit kontrollierte er mich und wollte mich beobachten, obwohl ich nie etwas getan hatte, was ihn hätte aufregen können, aber seine Eifersucht war so enorm geworden, dass er alle um mich herum vergraulte und niemanden akzeptierte, der mit mir freundlich umgingen.
 

Nun am besagten Tag, dem 27. Juli, stand er wieder an der Auffahrt und wartete.

Ich schloss mein Fahrrad, ein Hollandrad mit Gepäckkoffer, vom Fahrradständer ab und ging erschöpft auf ihn zu.

Der Monatelange Schlafmangel machte sich, mehr als deutlich, bei mir bemerkbar.

Ich war unkonzentriert, schminkte mich morgens nicht mehr und schlief sogar in meiner Mittagspause, mit meinem Kopf auf der Tastatur, einfach ein.

Also bat ich ihn ob er nicht bitte das Fahren heute übernehmen könnte und ich mich auf dem Gepäckkoffer setzen könnte um etwas abzuschalten.

Es entbrannte ein heftiger Streit, doch setzte er sich schließlich auf den Sattel und fuhr mit mir auf dem Gepäckkoffer in Richtung meines Lieblingsrestaurants.

Ich wollte unbedingt feiern, dass morgen meine Ausbildung offiziell beginnen würde, da ich bis dato als Praktikantin angestellt gewesen war.

Ein großer Fehler wie sich noch herausstellte.

Rian hatte wohl wieder schlechte Laune und war auf noch mehr Streit aus.

Ich versuchte mich davon ab zu schirmen, schließlich war ich einfach zu erschöpft und hatte keine Kraft um zu diskutieren.

Als ich wegdämmerte murmelte ich unterbewusst etwas, was ihm wohl nicht gefiel und er wurde ganz plötzlich unheimlich still.

Ich fragte ihn was denn nun schon wieder los sei und er antwortete bloß, dass ich es bereuen würde so etwas jemals gesagt zu haben.

Keine zwei Minuten später kamen wir an einer Schnellstraßenkreuzung an.

Ich realisierte gerade noch aus meinen Augenwinkeln, das Rian das rote leuchten der Ampel ignorierte und schrie ihn an, dass er sofort anhalten solle.

Von ihm kam nur ein gezischtes, wenn ich dich nicht haben kann dann wird dich niemand mehr haben, dann sah ich nur noch das große schwarze Auto von links heranrasen.

Es war ein großer Honda.

Plötzlich wurde mir klar was ich im Halbschlaf zu ihm gesagt hatte.

Seit Tagen dachte ich schon darüber nach mich endlich endgültig von ihm zu trennen und dies hatte ich unterbewusst laut ausgesprochen.
 

Rain bremste nicht, dafür war es aber auch schon zu spät.

Das nächste was ich sah und hörte war ein ohrenbetäubender Lärm so unglaublich laut, dass es mir noch lange danach in den Ohren klingelte.

Ich glaubte zu sehen wie sich in Zeitlupe die Frontseite des Autos eindellte.

Wenige Sekunden später wurde ich zu Boden geworfen.

Unglaubliche Schmerzen schüttelten meinen Körper.

Schmerzen waren mir ja nicht unbekannt, besonders nicht die mit der Gerte, aber dieser Schmerz war so unerträglich, dass ich glaubte meinen Verstand zu verlieren.

Ich sah an mir herunter und bemerkte, dass die Jeans an meinem linken Hosenbein völlig zerrissen war und Blut auf die Straße sickerte.

Erst fragte ich mich was das alles bedeutete, dann griff ich mir an den Oberschenkel und sah, dass aus meinem Unterschenkel meine Knochen hervorstanden.

Ich wurde hysterisch „MEIN BEIN!“
 

Mein Bein war mehrfach gebrochen, meine Knochen ragten an mehreren Stellen aus meiner Haut heraus und es schmerzte unendlich stark.

All das geschah so schnell, ich konnte keinen klaren Gedanken fassen.

Plötzlich wurde ich behutsam bei den Schultern gepackt.

Erst dann fiel mir auf dass ich die ganze Zeit über laut geschrien hatte.

„MEIN BEIN. MEIN BEIN. OH MEIN GOTT MEIN BEIN.“

Erst als ich die Hände auf mir spürte und zu dem behelmten Kopf aufsah, schoss mir ein Name in den Sinn.

Rain!

Ich sah mich um und knapp 30 Meter von mir entfernt, lag er und bewegte sich nicht.

Ich schrie die behelmte Gestalt an, sie solle nicht mir helfen, sondern ihm.

Sie solle mich loslassen, worauf sie denn warten würde, sie solle sofort zu ihm gehen.

Da kam eine zweite Person zu mir und wollte mich in die Stabile -seitenlage legen.

Heute weiß ich, wenn der Motorradfahrer sie nicht aufgehalten hätte wäre ich definitiv auf dieser Straße gestorben.

Sie hätte durch das unwillkürliche bewegen meines Körpers, meine Arterie so stark verletzt, dass ich verblutet wäre.

Also verdankte ich dem behelmten Mann, der kaum älter gewesen war als ich selbst, mein Leben.
 

Sie versuchten derweil beruhigend auf mich ein zu reden.

Fragten mich nach einem Handy.

Als sie es aus meinem Rucksack gekramt hatten, wollten sie einen Krankenwagen rufen.

Ich verneinte und bat darum erst meine Mutter um Erlaubnis zu fragen.

Die Ersthelfer waren verwirrt.
 

Ich konnte ihnen auch nie erklären, dass meine Mutter mich das eine Mal, als ich einen Krankenwagen rufen musste, weil mein Freund mich zusammengeschlagen hat, auch noch mal zusammen gefaltete hatte, als die Rechnung ins Haus geflattert war.
 

So gaben sie mir aber trotz meiner fehlenden Erklärung nach, schoben es auf den Shock, den ich erlitten haben musste und ich riefen meine Mutter an, die zurzeit im Urlaub am Meer war.
 

Es hagelte von ihrer Seite eine Menge Beschimpfungen auf mich ein, ehe sie zu mir sagte wie bescheuert ich doch sei und gefälligst einen Krankenwagen rufen solle, da es ja nun eine andere Situation sei als damals.

Das andere Ersthelfer am Unfallort in der Zwischenzeit schon lange einen gerufen hatten inklusive der Polizei wusste ich nicht.
 

Der Motorradfahrer unterhielt sich mit mir bis die Krankenwagen eintrafen.

Der Rettungssanitäter musste mich mit einer Menge Morphium ruhigstellen, damit er mich anfassen durfte ohne dass ich ihn zerfleischt hätte.

Niemand durfte mein Bein anfassen.

Die Schmerzen, die ich hatte, waren so enorm und ich hatte Angst vor dem, was noch auf mich zu kam.

Vom ganzen Morphium und durch die Schmerzen verlor ich Rain aus den Augen.
 

Ich bekam eine Halskrause und war nur noch halb bei verstand, als mein Bein gerichtet wurde.

Trotz des Schmerzmittels spürte ich die Qual mehr als deutlich.

Anschließend wurde mein Bein zwischen zwei Metallrahmen gebunden und sah nun nicht mehr so aus wie ein Zickzackmuster.

Der Motorradfahrer war noch immer an meiner Seite und redete mit mir, nur war das was ich sagte nur noch zusammenhangsloses Gebrabbel.

Er fragte mich ob er noch was für mich tun könne, als ich auf der Trage in den Krankenwagen geschoben wurde.

Völlig benebelt bat ich ihn meine juckende Nase zu kratzen.

Aus irgendeinem Grund konnte ich mich nicht mehr bewegen um es selbst zu tun.

Er lachte und kratzte sie mir.

Dann gingen die Türen zu.

Während der Fahrt schnitten sie mir die blutigen Kleider vom Leib und versuchten mich wach zu halten.

Krankenwagenfahrten waren nichts Neues für mich.

Ich hatte wie gesagt des Öfteren schon Unfälle und Ähnliches gehabt nur nie in diesem Ausmaß.
 

Angekommen im Krankenhaus bekam ich eine neue Dosis Schmerzmittel und viele Ärzte standen um mich herum.

Sie waren unglaublich unfreundlich.

Die eine versuchte mir eine Kanüle zu legen, es klappte aber nicht so wie sie es wollte und als sie das dreizehnte Mal zu stach, donnerte ich ihr, vor Schmerz und aus Reflex, meine Hand ins Gesicht.

Das Blut lief mir auch schon am anderen Arm herunter, weil sie die Stiche, die sie dort verursacht hatte noch nicht behandelten.

Ich fühlte mich wie ein Stück Fleisch auf der Schlachtbank.

Die Ärzte sahen in mir nur ein Baukasten Set was man wieder zusammen puzzeln musste, vergaßen dabei aber das ich ein durchaus fühlender Mensch war.

Irgendwann hatte ich auch mal genug und unter Morphium, hatte ich festgestellt, machte man die verrücktesten Sachen.

So brüllte ich aus voller Kehle die Ärztin an sie solle es nicht mehr wagen mich anzufassen.

Nun bekam ich eine Maske auf, ich wurde festgehalten von fünf Ärzten gleichzeitig, die mich irritiert und sehr geschockt anschauten, einer von ihnen murmelten etwas von „Schaut ihre Augen!“

Ich spürte plötzlich einen Stich in meinem linken Arm, dieses mal war es eine der Pflegerinnen die mich gestochen hatte und es klappte bei ihr endlich auf Anhieb und wenige Augenblicke später war ich auch schon weg gedämmert.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Danke fürs lesen, wenn es dir bis hierhin gefallen hat lass doch einen Kommentar da :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  SenseiSasuNaru
2017-07-17T19:45:44+00:00 17.07.2017 21:45
Hallo ich hab die Story nochmal angefangen zu lesen. Klasse Anfang nicht schlecht lg
Von:  Riccaa
2017-05-30T17:41:37+00:00 30.05.2017 19:41
Echt krasse Story. Ich frage mich, was mit ihren Augen sein soll. Aber ein guter Anfang, du hast es auch gut geschrieben und beschrieben. Freu mich schon auf weitere Kapitel
Von:  Scorbion1984
2017-03-31T05:35:50+00:00 31.03.2017 07:35
Ein tolles Kapitel ,wie können Menschen nur so unmenschlich sein !
Ihr Leben ist bzw war die Hölle !
Freu mich auf die Fortsetzung !
Von:  Finnair
2017-03-31T00:06:26+00:00 31.03.2017 02:06
Ich finde die Story mal mega
Freue mich aufs nächste Kapitel und lasse nartürlich auch ein Abo da
Mach weiter so
Mfg Finnair
Von:  Spaks
2017-03-30T21:11:40+00:00 30.03.2017 23:11
Echt gut geschrieben


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