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Metamorphose

Alles ändert sich
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey Leute. ;)
Da sind wir wieder!
Kommies motivieren uns sehr

Bussl <3 Komplett anzeigen

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1. Kapitel
 


 

Nachdem ich mich von meinen Freunden die in England bleiben verabschiedet hatte, wartete ich auf die Erlaubnis per Schnellreiseglobus mit Hermine, Neville, Luna, Fred und George und Snape nach San Francisco zu reisen.
 

Ron kam nicht mit, da er sich für eine Ausbildung als Auror entschieden hatte. Außerdem hatte er die Trennung zu Hermine noch nicht ganz überwunden und war dementsprechend sauer auf mich, da er dachte sie habe sich für mich entschieden. Das Gleiche dachte anscheinend auch Ginny und hatte kurz danach mit mir Schluss gemacht.
 

Ich bedauerte es nicht. Hatte ich doch in letzter Zeit mitbekommen, dass sie heimlich mit Dean Thomas wieder zusammen war.

Natürlich erdolchte Snape uns wie immer, ganz besonders mich, mit seinen Todesblicken.

„Glaubst du, dass die da da drüben uns leiden können und gut aufnehmen werden?“ fragte Neville mit gerunzelter Stirn.

„Schlimmer als Dumby….“

„…kann keiner sein.“ erwiderten die Zwillinge unisono. Neville warf einen bedeutungsvollen Blick zu unseren allseits beliebten Zaubertrankprofessor. Dieser funkelt nur böse zurück und zog es vor stattdessen zu schweigen.

„Keine Sorge Nev, das wird schon.“ beschwichtigte ich ihn und klopfte ihm auf die Schulter. Auch Luna legte fürsorglich einen Arm um Neville und prophezeite ihm ein gutes Jahr. Hermine meinte ohne den Blick von ihrem Buch (Zaubereigeschichte der USA) zu wenden vor sich hin murmelnd: „Lasst uns einfach abwarten.“

„Na Mine, hast du deine Nase schon wieder bis zum Anschlag in ein Buch vergraben? So wirst du nie ein Freund finden Mädel,“ scherzte Fred und zwinkerte ihr zu.

„Im Gegensatz zu euch bin ich wenigstens wohl informiert und laufe nicht in jedes Fettnäpfchen, was meinen Weg kreuzt“, schnappte sie leicht beleidigt zurück und wandte sich demonstrativ ab.

Dann war es Zeit für uns zu gehen. Langsam legte sich eine Hand nach der anderen auf den leuchtenden Globus vor uns. Daraufhin begann dieser immer schneller zu rotieren bis er vor meinen Augen verschwamm und alles schwarz wurde.

Nur Sekunden später standen wir in einem riesigen, von Licht durchfluteten, bahnhofsähnlichen Gebäude voller Menschen aus aller Herrenländer. Staunend die hohen Deckenbögen und das gigantische Gebäude bewundernd stand ich wohl mitten im Weg, denn prompt wurde ich von einer Menschengruppe beinahe überrannt. Meine Entschuldigungen wurden vollkommen ignoriert, die Anzugträger hetzten ohne ein Wort weiter.

Von meinen Freunden kamen vielerlei Ausdrücke von Begeisterung, Hermine beglückte uns des Weiteren mit einigen historischen Fakten zu dem Gebäude, dies wurde von allen nur mit einem amüsieren Lächeln quittiert. Unsere Hermine ist einfach einmalig.

Unser, gezwungenermaßen anwesender, Wächter scheuchte uns durch die Halle, dem Ausgang entgegen. „Ähm… Weiß einer von euch wie wir jetzt zur Schule kommen…?“ kam die unsichere Frage von Neville. Hermine wollte gerade zu einer, höchstwahrscheinlich sehr akkuraten, Antwort ansetzen als wir von Snape mit den knappen Worten: „Damit. Tickets habe ich schon besorgt.“ In eins der vielen, weltbekannten, Cable Cars geschoben wurden. Wann hat er…?

Beinahe konnte man unser Gefährt mit einer Sardinenbüchse vergleichen, so eng standen wir aneinander. Zu meiner Rechten wurde ich auch an einen großen schwarzhaarigen Typen gequetscht, welcher mich frech mit einen „Na, neu in Frisco?“ anquatschte. Ein paar Sekunden starrte ich ihn perplex an. Ich hab ja schon von der Direktheit der Amerikaner gehört, aber gleich von jemanden angesprochen zu werden habe ich nicht erwartet. „Bist du stumm Kleiner? Wenn ja entschuldige ich mich für mein Anquatschen. Aber du siehst nicht so aus. Also…?“ Neugierig beugte er sich weiter zu mir, was mich dazu veranlasste nach hinten weg zu rutschen.

Leider wurde dieser unglaublich heroische Fluchtversuch von einer gemeinen Wand nach einigen Zentimetern vereitelt. Ich bejahte seine erstere Frage nach unserer Ankunftszeit hier in San Francisco und fügte nach kurzem Überlegen hinzu das wir aus England kamen. „So viele Briten auf einmal.“ Aus irgendeinem Grund schien ihn diese Tatsache zu amüsieren, denn er kicherte, bis er zwei Haltestellen später ausstieg, leise vor sich hin. Komischer Kauz. Egal, ich werde ihn sowieso nicht wieder sehen.

An der Endstation am Hafen steigen wir allesamt aus. Alles was wir auf den ersten Blick sahen war ein unauffällig leeres Hafenbecken, indem vereinzelte Fische schwammen die sich wahrscheinlich mit großen Containerschiffen hierher verirrt hatten. Und jetzt? Vollkommen planlos lagen unsere ratlosen Blicke auf der, sich hin und wieder kräuselnden Wasseroberfläche, als ob sie uns eine Antwort auf die unausgesprochene Frage geben könnte. Selbst der ach so viel schlauere Trankprofessor, zumindest nach seiner eigenen Meinung, sah genauso planlos aus.

Die Minuten verstrichen und mittlerweile waren unsere Blicke zu der nahen, trotzdem unerreichbaren Insel, welche von einer Nebelbank ummantelt wurde, gewandert. Wie sollen wir bloß dahin kommen? Langsam, glaube ich, sind wir alle am Verzweifeln…

„Professor! Was machen Sie denn hier?“ synchron drehte sich die gesamte Gruppe um (schon erstaunlich wie viele urplötzlich Professor sind. Crashkurs?). Vor uns stand ein, anscheinend an seinem Verstand zweifelnden, Blaise Zabini. Sein ungläubiger Blick wanderte von mir und meinen Freunden zu Snape und wieder zurück. „Das gleiche könnte ich sie auch fragen, Zabini.“ Kam es von dem düsteren Mann. Mit den, ohne Zögern ausgesprochenen Worten: „Ich absolviere, auf Wunsch meiner Eltern, meinen Abschluss an dieser Schule.“ zeigte Zabini auf die alte Gefängnisinsel.

Er frage uns noch, ob wir ebenfalls hinüber wollen und worauf wir denn warten würden. Allumfassende Stille. „Ihr habt keine Ahnung wie, oder?“ Snape erwiderte auf diese Feststellung von Zabini bloß, dass er sich viel zu amüsiert anhören und dass gefälligst einfach sagen solle wie man darüber kommt. Hastig nickend stiefelte Besagter zum Ende des ersten Piers und tippe mit gezückten Zauberstab drei Mal an ein einsames festgebundenes Tau, welches augenscheinlich Niet und Nagelfest mit Hafen verbunden war.

Der Professor schien es leicht persönlich zu nehmen, dass die Lösung so einfach war, zumindest rümpfte er die Nase und bedachte den immer näher kommenden Nebel mit einer hochgezogen Augenbraue, wie es nur er kann. In dem immer dichter werdenden Nebel konnte man einige kleine Boote erkennen. Als die Boote endlich in erreichbarer Nähe waren und die Nebelschwaden um uns die Durchsichtigkeit von einem Glas Milch erreichten, glaubte ich das irgendetwas über meine Wange streichelte.

Mit einem, äußerst männlichen, erschrockenen Schrei, sprang ich an Snape vorbei in eins der Boote. Ich bin ja so ein Held… (zu meiner Verteidigung, ich wollte nie im Leben einer werden). Während der Professor sich noch darüber aufregte, dass ich genauso ein unvorsichtiges und ungehobeltes Balg sei, wie mein Vater. Meine Laune sank immer weiter. Muss Snape jetzt tatsächlich wieder damit anfangen? Ich hatte wirklich gehofft nach dem Krieg könnten wir noch mal neu beginnen, ohne den alten Hass, aber jetzt bezweifle ich stark das meine Wünsche wahr werden. Aber das ist ja nichts neues.

Wir teilen uns in zweier Gruppen auf, um in die kleinen Boote zu passen. Snape besetzte mit der Erklärung, dass ich mich selbst auf dieser kurzen Überfahrt in Gefahr begeben könne und er das ja verhindern müsse, den Platz neben mir. Eher zu mir selbst murmelte ich: „Die Gefahr ist immer von ganz allein zu mir gekommen, sehr anhängliches Vieh, wenn sie mich fragen.“ „Nicht das sie der dadurch erhaltene Ruhm so sehr gestört hätte, Potter.“ Kam es abfällig von der Fledermaus zurück. Das ist ja wohl die Höhe! Ich habe immer versucht dem ganzen Trubel aus dem Weg zu gehen! Der Ruhm ist mir nicht nur egal, ich hasse es regelrecht als der große Held und Retter abgestempelt zu werden, ich wollte auch nie einer sein.

Was denkt Snape denn, warum ich meinen Abschluss nicht in Hogwarts machen will? Aus einer dummen Laune heraus oder was? Sicher glaubt er, dass das mein „Potter-Egoismus“ ist. Kann er endlich mal aufhören mich mit meinem Vater zu vergleichen? Ich bin nicht er, ich hab ihn ja nicht mal kennen gelernt. Bei Merlins pinker Unterhose, nachdem was ich in Snapes Erinnerungen gesehen habe, will ich das auch gar nicht mehr! Ich habe um diese Einstellungen auch kein Geheimnis gemacht und der tolle Tränkemeister hat das nicht bemerkt. So was will Spion sein! Ungefiltert knalle ich Snape diese Gedankengänge an den Kopf, er hat gar keine Chance mich zu unterbrechen, so sehr rede ich mich in Rage.

Wir verfallen den Rest der Bootsfahrt in Schweigen, als er nicht auf meine Vorwürfe antwortet. Ich hoffe er nimmt sich meine Worte zu Herzen und denkt mal ganz genau über sie nach.

Kapitel 2
 


 

Je weiter die neuen Schüler mit den Booten an die Insel heran fuhren, desto dichter wurde der Nebel. Irgendwann wurde er so dicht, dass Fred nicht mal mehr seine Hand vor Augen sehen konnte. Sein Zwilling hatte die ganze Zeit neben ihm gesessen und hatte von Zeit zu Zeit seine Hand gedrückt, da er wusste das Fred der Nebel gar nicht behagte. Es schien Fred fast so als würde eine fremde Präsenz ihn neugierig beobachten. Aber das konnte nicht sein. Sicher spielte ihm sein Gehirn einen Streicht aufgrund der zunehmenden Orientierungslosigkeit.

Plötzlich tauchte aus wabernden weisen Nebelschwaden, die wie Finger nach den Booten zu greifen und sie zu geleiten schienen, ein riesiges langgestreckten dunkles Monster auf. Fred wollte gerade einen unmännlichen langgezogene Schrei ausstoßen, als sich der Nebel gerade soweit lichtete, dass ein mit Flechten besetzter Holzsteg erkennbar wurde. Erleichtert atmete Fred hörbar auf und wollte die Hand seines Zwillings drücken, als er entsetzt feststellen musste dass dieser sich allem Anschein nach in Luft aufgelöst hatte. Entfernt nahm er ein leises Lachen war, was er aber rasch als Windgeheul abtat.

Da! Eine Bewegung. Ein greller indigoblauer Lichtblitz lies den Nebel für eine Sekunden taghell erstrahlen. Dann wieder Finsternis. Ohne sein Zutun bewegte sich Fred plötzlich auf den besagten Holzsteg und wurde von immer dichter werdenden Nebelfingern eingehüllt bis er geblendet, von so viel Weiß die Augen schließen musste.

Als er schließlich nach einiger gefühlten Ewigkeit die Augen öffnete, befand sich unmittelbar vor ihm ein nicht minder verängstigt aussehender George. Dass er seinen Bruder mal so erleben durfte hätte er nie für möglich gehalten. Trotz der seltsamen Situation fing Fred an zu lachen und auch George fiel mit ein. Nachdem sich beide wieder beruhigt hatten, wies George auf eine blaue massive Eisentür hin über der in goldenen Lettern die Aufschrift: Francis Mandrake – der große Pirat stand. Sollen wir da wirklich reingehen? schien Georges Blick stumm zu fragen. Fred zuckte nur mit seinen Schultern und schritt mutig voran.

Leider hatte beide nicht mit dem gerechnet, was nun geschah.

Hinter der eisernen Tür befand sich ein, schon gespannt auf die Neulinge wartendes, Publikum. Sie wussten genau was gleich passieren würde, da sie ihren Anführer sehr gut kannten. Dieser stand mit einem diabolischen Grinsen einige Schritte vor der Tür und rieb sich in freudiger Erwartung die Hände, während sein Komplize-auf-vier-Pfoten mit dem Begrüßungsgeschenk auf dem Türrahmen saß. Und siehe da, die Tür öffnete sich.

Die beiden rothaarigen Briten waren noch keine Sekunde in dem langen Zellengang, als ihre Welt urplötzlich nur noch aus rosa bestand. Warum? Nun, sie wurden mit einem großen Eimer von eben dieser Farbe („Nikelson Colors“- der magische Weg zum schönen Haus) übergossen.

Der Übeltäter dem sie diese Situation zu verdanken hatten, lag, sich vor Lachen den Bauch haltend, vor den rosa Zwillingen. „Ihr seht wie Flamingos aus!“ brachte er zwischen zwei Lachanfällen hervor, bevor er, wieder auf seinen Füßen stehend, Fred und George eine Hand hin hielt. „Jason, König der Streiche und der Unruhestifter. Schön euch kennen zu lernen.“ Die, von der ganzen Situation schon wieder amüsierten, Weasleys gaben Jason die Hand und antworteten unisono, dass sie Fred und George heißen und sich sicher sehr gut mit ihm verstehen werden.

Beide Neuankömmlinge quiekten erschrocken auf, als ein kleines pelziges Ding an ihnen vorbei, auf Jasons Hand sprang und wie ein geölter Blitz seinen Arm hochkletterte um es sich auf seiner linken Schulter bequem zu machen. Es schien so als ob das kleine Kätzchen seinem Besitzer zu zwinkerte. Jason erklärte den Zwillingen das der Kater Mephisto heißt und das er seine beste Unterstützung bei seinen Streichen ist. Dieser schnurrte nach der Erklärung nur noch lauter und heimste sich einige Streicheleinheiten ein, indem er einfach nur, Kitten typisch, niedlich aussah. Plötzlich fiel George ein, nicht ganz unwichtiges, Detail auf. „Bist du nicht der komische Kerl der Harry in dem Cable Car angequatscht hat, Jason?“ Dieser grinste auf seine Frage schelmisch und antwortete, leicht aus dem Zusammenhang gerissen „Ach, Harry heißt der niedliche Kleine? Gut zu wissen. Schade das der Süße nicht auch nach Mandrake gekommen ist.“

Die Weasley Brüder entschieden den Vorfall auf sich beruhen zu lassen und sich lieber dringenden Fragen zuzuwenden. „Ach ja, was hat es eigentlich damit“ die Zwillinge machten eine ausladende Geste durch den Raum „auf sich? Dieses Mandrake-Dingens und wo sind die anderen?“

„Ihr wart vorher in Hogwarts, oder? Naja, die Einteilung erfolgt hier auch nach Charaktereigenschaften, aber wir wohnen hier in Familien statt in Häusern. Weniger Leute und so. Immer ein Gang mit Zellen gehört einer Familie. In Mandrake sind die coolen Unruhestifter, in Washington sind die Spaßbremsen mit nem Stock im Arsch, in Trueman sind die Namentanzenden Baumknutscher und so weiter. Heute beim Abendessen seht ihr die anderen schon wieder, dann bekommt ihr auch eure Stundenpläne und ihr lernt unsere wunderbare Direktorin, Alias „Der Feind“, kennen. Soweit klar?“ nach einem synchronen Nicken seitens der Briten verschränkte Jason, auf sich selbst stolz, lächelnd die Arme.

„Ach ja, noch eine kleine Vorwarnung um eventuellen stressigen Situationen aus dem Weg zu gehen: hier in Riverdale lernen und lehren nicht nur Zauberer sondern auch die unterschiedlichsten Wesen, ich selbst bin eins. Rassismus lieber weglassen. Aber ihr seht ganz in Ordnung aus, ihr seid vernünftig, oder Jungs?“ Den Zwillingen war klar warum Jason das sagen musste, hatten sie doch selbst oft genug die Intoleranz ihres Landes miterlebt. Dumbi gab da ein perfektes Beispiel ab, genau wie das uneinsichtige Ministerium. Aber ein was mussten sie trotzdem unbedingt erfahren.

„Klar doch, wir wissen genau was du meinst. Aber wenn du uns die neugierige Frage erlaubt: Was bist du?“ kam es unisono von den Zwillingen. Auf diese Frage grinsten Jason und Mephisto die beiden unheilverkündend an. Als sei es selbstverständlich antwortete er vollkommen ruhig, dass es doch offensichtlich sei und mit einem Fingerzeig auf die beiden kleinen Hörner auf seinen Schläfen sagte er das eine Wort das die Briten minutenlang mit offenen Mündern in eine Schockstarre fallen ließ. „Dämon“.
 

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Als Neville und Luna die roséfarbene Tür zu ihrer neuen Familieneinheit öffneten wurden sie von …,der Familienanführerin der Parks, auf das Herzlichste begrüßt und von allen anderen stürmisch umarmt. Von so viel Herzlichkeit überwältigt lächelte Luna Seelig, denn nun war sie sich sicher, dass ihr verhasster Spitzname der Vergangenheit angehören würde. Neville hingegen war so viel Körperkontakt gar nicht gewohnt weswegen er verlegen grinste und seine Wangen einer Tomate glichen.
 


 

Als Harry die grüne Tür der Truemannfamilie öffnete wurde er von einem kollektiven zurückhaltenden Nicken begrüßt und ihm wurde alles freundlich gezeigt. Harry hatte den Eindruck dass diese Leute durchaus seine Familie werden könnten.
 

Als Hermine die braune Tür der … öffnete roch sie den ihr schon vertrauten Geruch nach alten Büchern und Geborgenheit. Selig begann sie sofort mit dem Lesen, in der Annahme dass niemand anders dort sei. Doch nach einiger Zeit wurde sie von ihren Familiengenossen doch noch bemerkt und mit knappen Worten wurde ihr eine gemütliche Leseeinheit zugewiesen welche sie dankbar annahm. Wie ein Schwamm begann die kleine Know-it-all das neue Wissen in sich aufzusaugen.

Als Blaise die schwefelgelbe Tür der Deefamilie öffnete wurde er vor einer Duftwolke, angenehm riechend nach Chemikalien, Rauch und Metall, begrüßt. Von seinen zukünftigen Mitbewohnern kamen nur skeptische Blicke und eine unfreundliche Einweisung in ein Zimmer (eigentlich eine ehemalige Zelle, alle Schüler schlafen so) und dann Ignoranz. Klasse, dachte sich Blaise, da bekommt man doch wirklich das Gefühl zu Hause zu sein. Fast bekommt man Sehnsucht nach einem kranken und jammernden Draco.

Als Severus die schwarze Tür zum Direktorat öffnete sprang ihm ein Berg von Fell an und er hörte einen lauten Schrei.

3.Kapitel
 

Kaum das Severus einen Schritt in das Büro der Direktorin gewagt hatte, sprang ihm auch schon ein großes haariges Biest entgegen, was ihn voller Begeisterung mit seiner Riesenzunge einmal quer über die Wange abschleckte und schwanzwedelnd seine Vorderpfoten auf seine Schultern legte. Na wenn das mal keine tolle Begrüßung ist, dachte Severus, duschen wollte ich eigentlich erst heute Abend. Da war Fluffy ja noch ein wahrer Musterknabe und Schoßhund im Gegensatz zu diesem Vieh!

„Deimos, komm sofort hierher!“, befahl eine herrische Frauenstimme und unterbrach dadurch seinen Gedanken. „Du weißt doch, dass man so keine Gäste begrüßt! Entschuldigungen Sie den etwas ungeschickten Empfang Severus Snape. Mein Name ist Eleonore…, Schulleiterin der Riverdale Academy of Alcatraz.“ Mit einer höflichen und professionellen Miene, die keine Gefühle erkennen ließ, streckte die Schulleiterin Severus ihre Hand entgegen.

Dieser erwiderte ihren Händedruck kühl und überraschend fest wie die Schulleiterin amüsiert feststellte. Dieser Mann ließ sich nicht so schnell einschüchtern. Das war gut. Denn starke Nerven würde er an dieser Schule brauchen. Sich äußerlich nichts anmerken lassend, fragte Eleonore mit strenger Stimme nach dem Grund seines Besuchs: „Gibt es etwas wobei ich Ihnen behilflich sein kann? Sind Sie mit irgendetwas unzufrieden?“

„Ja in der Tat, Ma’am. Wie kommt es, dass meine Schüler und ich nicht vorgewarnt wurden wegen der Auswahlverfahren für die Familien?“, fragte Severus scheinbar äußerlich unbeteiligt, aber dennoch mit einem recht bissigen und angriffslustigen Unterton in seiner Stimme.

„Sie müssen verstehen , dass auch andere magische Schulen wie die unsere ihre Traditionen haben. Und diese ist eine davon. Das müssten Sie doch als ehemaliger Hogwartslehrer verstehen oder irre ich mich Severus?“, antwortete die Schulleiterin mit einem amüsierten Unterton.

„Verzeihen Sie Ma’am. Ich wollte nicht respektlos erscheinen. Natürlich bin ich mir über die Einhaltung von gewissen Traditionen durchaus bewusst.“, presste Severus zähneknirschend hervor und machte einen kleinen Handkuss zur Bekräftigung seiner Worte auf die rechte Hand der Schulleiterin.

Innerlich imponierte diese Geste Eleonore sehr und schmeichelte ihr. Doch vor diesem Mann würde sie sich diesen Moment ihrer Schwäche ganz sicher nicht eingestehen. Um sich wieder zu sammeln, stellte sie sich aufrechter hin und streichelte Deimos betont gelassen durch sein Fell. Das blieb von Severus nicht unbemerkt und er klopfte sich selbst innerlich auf die Schulter, diese Frau, wenn auch nur kurz, ihrer Fassung beraubt zu haben.

„Ich habe eine Bitte, Ma’am. Wie Sie sicherlich schon wissen, ist unter den neuen Schülern auch der Held der britischen Zaubererwelt , Harry Potter. Er möchte sein Abschlussjahr so normal wie möglich hier verbringen und wünscht deshalb eine gewisse Diskretion gegenüber sämtlichen Klatschblättern wie dem Daily Picture und seinem Heldenstatus gegenüber den Schülern. Ich hoffe, Sie können dieser Bitte gerecht werden“, fügte Severus mit ernsten drängendem Unterton hinzu.

„Aber selbstverständlich Severus. Ist das in Hogwarts etwa nicht der Fall gewesen?“, fragte die Schulleiterin verblüfft.

„ Leider nein, Ma’am. Schulleiter Dumbledore nutzte dieses Wissen geradezu perfide aus, um in dem Ruhm und Ansehen von Potter zu schwelgen und diesen zum Teil für sich selbst zu nutzen.“

„Was für ein abschäulicher Mensch! So jemand sollte keine Kinder unterrichten und erst recht nicht Schulleiter sein. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um Mr Potter helfen. Gibt es sonst noch etwas Severus?“

„Dieser seltsame Nebel um die Schule. Eine Art Schutzschild gegen Fremde nehme ich an?“, fragte Severus mit hochgezogener Augenbraue.

„Ja das hat alles seine Richtigkeit mein Lieber. Nebel ist in dieser Gegend ja nichts Ungewöhnliches. Hören Sie das auch? Mein Magen knurrt. Lassen Sie uns erstmal etwas zu uns nehmen. Danach können wir unser Gespräch fortsetzen.“, erklärte die Frau in einem Ton der keine Widerrede zuließ und wies mit einer ausladenden Geste auf die Tür.

Severus folgte ihr nur schweigend und mit einem skeptischen Blick, der erahnen ließ wie unzufrieden er über den Ausgang des Gesprächs war. Klug von ihm, dass er nicht weiternachbohrte dachte Eleonore und gestattete sich ein kaum wahrnehmbares Triumphgrinsen. 1:0 für sie.

Severus dachte beim Verlassen des Büros, dass er in der Schulleiterin einen ebenbürtigen Gegner gefunden habe und sie auf jeden Fall noch eine Menge Geheimnisse vor ihm verbarg. Diese musste er unbedingt herausfinden und deshalb die Frau dazu bringen, dass sie ihm vertraute.
 

Aiden … beobachte wie alle Schüler sich ihr Abendessen schmecken ließen und mit ihren Familienkameraden plauderten. Er selbst war schon fertig und wollte gerade den großen Speisesaal verlassen, als das Geplapper und Besteckgeklapper urplötzlich verstummte. Es war so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Deshalb drehte Aiden sich um. Was er dann sah ließ ihn geistig die Hände über den Kopf zusammen schlagen.

„Habe ich jetzt endlich eure ungeteilte Aufmerksamkeit? Perfekt.“, ließ sich eine Aiden wohl bekannte schelmische Stimme vernehmen. Nicht der schon wieder!

„Wie es in unserer Schule Tradition ist, habe ich als Streichekönig die ehrenvolle Aufgabe erhalten euch unsere diesjährigen Neuzugänge bekanntzugeben. Zum ersten Heiße ich zwei neue Brüder der Streiche in meiner Familie willkommen: Fred und George. Zum zweiten heiße ich die übrigen fünf ehemaligen Hogwartsschüler an dieser Schule ebenfalls willkommen. Ganz besonders den Süßen kleinen mit der braunen Wuschelfrisur!“, woraufhin Aiden bemerkte wie Harry, sein Gegenüber, rot wie eine Tomate wurde, peinlich berührt den Kopf senkte und in seinem Essen herumstocherte. Warum musste Jason auch immer so direkt sein! Verdammt seien diese Unruhestifter. Nichts als Unfug im Kopf!

„Nimm es nicht persönlich Harry. Jason ist schon immer so… direkt gewesen und schert sich wenig darum, was die anderen Schüler von ihm halten“, erklärte Aiden Harry und drückte zur Beruhigung einmal kurz seine Hand. Dieser erwiderte seine Geste dankbar und grinste ihn schwach an.

Plötzlich vermeinte Aiden kurz Jasons bohrenden Blick zu fühlen, aber als er sich wieder in Jasons Richtung drehte, tat dieser als sei nichts passiert und fuhr mit seiner Rede fort: „Nun esst weiter. Und auf ein weiteres erfolgreiches Streichejahr!“, fügte Jason hinzu und prostete allen Schülern der Mandrake-Familie augenzwinkernd zu, welche johlend antworteten und ebenfalls ihre Gläser erhoben.

Aiden verdrehte genervt seine Augen und seufzte. Es war wirklich jedes Jahr dasselbe!

„Da Jason euch ja bereits über die Neuzugänge unterrichtet hat, bleibt es wieder an mir hängen euch daran zu erinnern, dass diese Schule auch Regeln besitzt“, wobei der Blick der Schulleiterin ermahnen zu besagter Mandrake-Familie schweifte“, an die sich alle zu halten haben. 1. Regel: Nur den oberen Klassen ist es gestattet sich an den Wochenenden in Frisco aufzuhalten. 2. : Ich möchte nicht wieder erleben, dass Schüler durch Streiche jeglicher Art im Krankenflügel landen und danach für viele Stunden ausfallen. Auch wenn unsere Heilerin Madam Millers dieses Jahr Unterstützung von einem Lehrling bekommt. 3. : Sollten mir dieses Jahr wieder unerlaubte Freigänge während der Unterrichtszeit durch den Nebel berichtet werden, dann betet darum, dass ich gut gelaunt bin und euch eure Strafe nicht bei mir persönlich im Büro absitzen lasse. 4. : Das Betreten der einsturzgefährdeten Kellergewölbe ist wie immer verboten. 5. : Nachts will ich keinen auf den Gängen erwischen. Denk daran dass Deimos seinem Frauchen nach seinen Patrouillen alles berichtet. Und als letztes: Heißt Severus Snape, euren neuen Zaubertrankprofessor willkommen. Da nun alles geklärt ist, wünsche ich euch noch einen schönen Abend und morgen einen lehrsamen 1. Schultag!“

Ein kollektives Aufstöhnen und erleichtertes Aufatmen der Schüler erfolgte. Aiden schirmte Harry vor seinen Mitschülern wie sein persönlicher Bodyguard ab und geleitete ihn festen Schrittes zu ihrer Unterkunft, bevor Jason eine Chance bekam ihn anzusprechen. Auch in den folgenden Wochen sollte sich das nicht ändern, sodass Jason sich gezwungen sah jede Möglichkeit zu nutzen, die sich ihm bot. Auch der Rest von Harrys Gruppe beäugte diese Versuche kritisch und mit wachsamen Blicken.

Eines Nachts hatte Harry mal wieder eine schlaflose Nacht, bei der er sich von Albträume geplagt nur hin und her wälzte. Deshalb entschloss er sich unter seinem Tarnumhang Riverdale zu erkunden. Gesagt getan. Schließlich hatte er eine ruhige mondbeschiene schöne Klippe am Meer ergattert und starrte in Gedanken versunken auf die Wellen. Der Nebel hatte sich wie eine warme Decke schützend um Harry gelegt, sodass ihm nicht kalt wurde. Das bemerkte dieser allerdings nicht. Ebenso wenig bemerkte er die durch den Nebel immer näher kommende Gestalt, bis diese sich hinter ihm aufbaute und ihn sanfte antippte.

„Na Kleiner, konntest du auch nicht schlafen?“, fragte Jason grinsend. Harry fuhr mit einem Aufschrei herum, was Jason nur mit einem Glucksen kommentierte. „Wie hast du mich überhaupt gefunden?“, wollte Harry wissen, nachdem er sich wieder gefasst hatte. „Tja, ich habe meine Mittel und Wege. Aber genug davon. Wie kommst du in deiner Familie zurecht?“, fragte Jason neugierig jedoch mit ernsten Gesichtsausdruck. „Ganz gut. Aiden ist mir eine große Hilfe gewesen bis jetzt. Auch die anderen sind ganz ok. Anscheinend gefällt es Fred und George bei dir ja großartig.“, bemerkte Harry schmunzelnd. „Ja man kann schließlich nie genug Streiche machen, aye?“, erwiderte Jason mit einem riesigen Grinsen.

Inzwischen hatte der Nebel sich neckisch immer fester um beide geschlungen, sodass der Grünäugige und Schwarzhaarige immer dichter aneinander gedrängt wurden. „Lass das De Ayala hier hört der Spaß auf“, zischte Jason genervt und seine Dämonenaugen leuchteten warnen rot auf. Daraufhin verzog sich der Nebel und seine Nebelfinger stupsten Jason einmal spielerisch an bevor er gänzlich verschwand. Erleichtert hörte Jason Harrys Aufseufzen und er selbst entspannte sich wieder.

So standen beide Jungen zusammen auf der Klippe und beobachteten gemeinsam wie die Nacht überging in die Dämmerung. Die morgendliche Stille wurde von einem entfernten Bellen unterbrochen, was sich rasch näherte. „Wir sollten verschwinden“, zischte Harry Jason zu, welcher daraufhin knapp und angespannt nickte. Er hatte keine Lust sich schon wieder eine Gardinenpredigt anhören zu müssen. Nicht dass er das Büro der Schulleiterin nicht gut genug kannte sowie die Schulleiterin, aber seltsamerweise wollte er Harry das nicht zumuten. Als er sich jedoch wieder zu Harry umdrehte, erinnerte nichts mehr daran, dass er vor wenigen Sekunden noch dort gestanden hatte. Wirklich seltsam. Aber umso besser, dann geriet der Kleine nicht in Schwierigkeiten. Erleichterung durchflutete den Dämon und er schloss die Augen um sich zu dematerialisieren. Der Prozess war fast abgeschlossen als plötzlich seine Konzentration gestört wurde. Eine raue Hundezunge schleckte voller Begeisterung seine rechte Wange ab. „Hallo alter Junge!“, begrüßte der Schwarzhaarige Deimos, der ihn ansprang und sich anschließend zutraulich hinter den Ohren kraulen ließ. Beschwörend blickte Jason den Hund an: „Verrat mich nicht, ok? Schau mal was ich für ein feines Stöckchen hier habe. Hol es!“, befahl Jason und warf den Stock so weit wie möglich weg von sich. Deimos lief voller Enthusiasmus hinterher. Sein ältester Trick war also immer noch der Beste, stellte der Dämon grinsend fest. Zufrieden dematerialisierte er sich erneut.

Am nächsten Morgen währte seine Freude über sein Frühstück jedoch nur kurz. Eine vor Wut kochende Schulleiterin kam zu seinem Stuhl gerauscht und zischte: „Jason, heute pünktlich nachdem Abendessen vor meinem Büro!“ „Wenn Sie mich um ein Date bitten wollen, hätten Sie das auch anders tun können, Ma’am“, antwortete Jason feixend und hauchte galant einen Handkuss auf ihre linke Hand. „Das wird ein Nachspiel haben, Jason!“, fauchte die Direktorin und rauschte mit zusammen gepressten Lippen und dem Rest an Würde, der ihr noch geblieben war, zu retten davon. 1:0 für ihn. Seine ganze Familie prostete ihm jubelnd zu und Jason machte eine theatralische Verbeugung.
 

Ungefähr zur selben Zeit setzte ich meine Füße zum ersten Mal seit einundzwanzig Jahren auf englischen Boden. Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Akair Slytherin, ich bin ziemlich wichtig, also merkt euch diesen Namen. Mit einem Grinsen auf meinen Lippen mache ich mich auf den Weg zu dem versteckten Anwesen meiner Familie, um mir endlich meinen, mir viel zu lange verwerten, Titel als Lord Slytherin zu holen. Und dann fragt ihr? Tja, dann werde ich das tun was der Bastard von dunkler Lord vor mir nicht fertig gebracht hat. England wird mein sein.

4.Kapitel
 

„Nicht schon wieder gleich in der ersten Stunde Snape.“ Kam es jammernd von Neville, während die ehemaligen Hogwartsschüler, ergänzt durch Aiden und Jason, auf dem Weg zum Unterrichtsraum für Tränke waren. Das Snape beim Zusammensetzen der Zweiergruppen nicht auf Familien achtete, war für viele auch kein Grund für Freudentänze. So kam es das Hermine mit einem Blonden Liebchen namens Amanda Washington zusammen arbeiten durfte, was für beide Damen zu einem äußert prickelnden Erlebnis wurde.

Da sich die allerliebste Reinblüterin stur weigerte alles, auch nur leicht, klebrige ober dreckige an zu fassen, aber trotzdem immer alles besser zu wissen schien stieg Hermines ach so gute Laune stetig an. Auch das die Brünette von ihren Familienkameradinnen einige Fiese Sprüche, der Mensch-in-Kröte-verwandeln Klassiker oder einer der der Ziege Ziegenfüße zaubern könnte, und sie somit immer mehr in Versuchung führte, war nicht sehr hilfreich für eine Angenehme Lern Atmosphäre.

Zu allgemeinen Überraschung überlebten nicht nur alle diese erste Stunde, nein es musste auch keiner in dem Krankenflügel, sodass die gesamte Klasse zur zweiten Stunde, Mathematik, schlurfen konnte. Hermines wütender Blick hing nichts desto trotz an Amanda und ihre Hand wanderte des Öfteren gefährlich nahe an ihren Zauberstab.

Mathe war vor allem für alle die ein kleines Problem, die dieses Fach noch nie hatten, sprich Luna, Neville, Blaise, Fred und George. Aber mit tatkräftiger Unterstützung von Harry, Hermine und einigen Riverdale Schülern holen sie schon langsam im Stoff auf. Trotzdem mussten sich die ehemaligen Hogwartsschüler einige schneidende Kommentare von Amanda gefallen lassen, diese ging aber mit orange gefärbten Haaren aus dem Klassenzimmer. Tja, Jasons Rache ist nun mal gemein. Man sollte einfach nur vermeiden Harry zu beleidigen.

Nach einer halbwegs relaxten dritten Stunde, Pflege magischer Geschöpfe und Pflanzen (auf Riverdale auch einfach Care genannt), begaben sich alle nach draußen für die tägliche halbe Stunde Woo wei. Das bedeutet die gesamte Schule, Personal wie Schüler, praktiziert dreißig Minuten am Tag wunderbares Nichtstun. Dies ist nach Meinung der Schulleiterin der Konzentration nur zuträglich.

Zwei weitere Schulstunden, zwischen sie wird jeden Tag die Mittagspause geschoben, folgten. Heute war einer der kürzeren Schultage, aber die langen sind auch nur eine Stunde länger und somit nicht viel anstrengender. Nachdem der reguläre Unterricht für beendet erklärt wird, können die Schüler eine der vielen AGs besuchen. Wie Hermine. Sie besuchte an diesem Tag den Hexenzirkel, eine Gemeinschaft in der geheimes altes Wissen geteilt und gemeinsam alte Rituale praktiziert werden. Also ideal für unsere kleine wissbegierige Britin.

Hermine hat sich auch schon mit einigen Mitgliedern des Hexenzirkels angefreundet, welche meist auch zu ihrer Familie gehören. Eins der Mädchen mit denen sie sich am meisten unterhält ist Samantha, oder einfach Sam, …, eine Dee. Sam ist, zumindest in Hermines Meinung, eine der wenigen netten und halbwegs offenen Dees.

In den Abendstunden werden überall auf der Insel hastig noch letzte Hausaufgaben abgeschrieben oder auf den nächsten Tag verschoben. Kommt das hier jemanden bekannt vor? Schämt euch. Als die Sonne langsam untergeht und San Francisco verlässt tun wir dasselbe. Durch die Magie des Erzählers ist keine Sekunde vergangenen seit Akair England betreten hat.
 

Festen Schrittes ging ich auf die dunkle Eichenholztür des Slytherin Anwesens zu. Endlich bin ich hier und endlich müssen diese Schweine von einer Familie mir Respekt zeigen! Nach Amerika abgeschoben haben sie mich, als ich erst sechs Jahre alt war (wer einfach Mathematik beherrscht weiß jetzt wie alt ich bin). Nur weil der ungewollte, aus einer Affäre meiner Mutter entstandene, jüngere Sohn talentierter und mächtiger als Cellos, der dämliche ältere Bruder, Liebling von Mami und Papi, war. Oh, wie ich das Pack verflucht habe und wie ich in rasender Wut auf die drei regelmäßig das Mobiliar meines Meisters zerstört habe.

Ach ja, mein armer Meister, er war immer so gut zu mir, hat mir so vieles beigebracht und jetzt ruht er sechs Fuß unter der Erde. Ich schwöre ich hab nichts damit zu tun! Ganz ehrlich! Er war einfach nur schon sehr, sehr alt. Hundertfünf Jahre ist der alte Herr geworden, meines Wissens nach.

Aber ich will nicht behaupten meine Weste sei weiß wie der Hintern eines Kellerkinds. Natürlich habe ich, gezwungenermaßen den ein oder anderen um die Ecke gebracht. Absolut kein Problem für mich, kräftemäßig und moralisch gesehen. Denn ich will immerhin der nächste, und der einzig erfolgreiche, dunkle Lord werden. Da muss man sowieso seine Ziele reichlich brutal angehen.

Ohne zu zögern klopfte ich. Und, oh Überraschung, mir wurde tatsächlich geöffnet. Und zwar von dem Erzeuger meines verfluchten Bruders. Wunderbar, ganz wunderbar, denn genau den wollte ich sprechen. „Vater, ich bin gekommen um-…“ sehr unlordhaft schnitt er mir das Wort ab. „Ich habe keinen zweiten Sohn.“ Und da hatte ich eine Tür vor der Nase. Dieser Typ hat eine verdammt feuchte Aussprache, ich wollte eigentlich erst heute Abend duschen. Man ich bin so froh das kein Tropfen von seinem Blut in mir fließt.

Wie ich so auf die Maserung der vor mir zugeschlagenen Tür blicke, fängt eine alte angestaute Wut wieder an in mir hoch zu kochen. Oh, wie oft hatte ich wegen diesem Mann, nein, wegen dieser unmöglichen Familie, Wutanfälle die, dank meiner wilden Magie, den Wald um das Häuschen meines Meisters niedergebrannt haben. Aber jetzt muss ich mich benehmen, noch werde ich sie nicht töten. Oh nein, das erledige ich erst nachdem sie mit eigenen Augen gesehen haben wie ich England übernehme und sie um Gnade winselnd vor mir kriechen. Das klingt gut.

Mit dem wenigen Geld das der alte Meister zurück gelassen hat konnte ich mir gerade so noch ein schäbiges Hotelzimmer in einer kleinen Absteige, in definitiv nicht dem besten Stadtteil Londons, leisten.

Wenigstens waren die tote Ratte im der Ecke und die, wahrscheinlich, tote Fledermaus eine weitaus bessere Gesellschaft als meine, sogenannte, Familie. Das Bett wurde sicher nur noch von Hautschuppen, Körperausscheidungen aller Art und Milben zusammen gehalten, aber wenn ich hätte schlafen wollen, könnte ich mich auch auf eine Parkbank legen. Auch hatte das Bad garantiert schon bessere Tage gesehen, aber auch damit kann ich leben.

Jeder der Großes vorhat, hat vorher im Dreck der Gesellschaft gewühlt. Mit einem gehörigen Haufen Motivation machte ich mich, gezwungenermaßen zu Fuß, zur Zauber-Bibliothek Londons auf (als ich schließlich ankam war meine Motivation leicht geschrumpft), um für mein Vorhaben zu recherchieren. Zum Beispiel war es stark in meinem Interesse zu erfahren wer Verbindungen zu dem letzten dunklen Lord hatte und ich habe keine Idee wo ich sonst anfangen soll zu suchen. Ich dachte darüber nach am nächsten Morgen mich ein wenig in der Winkelgasse umzuhören. Kann ja nicht schaden.

Nach einer, eher weniger erfolgreichen, nur vor gesammelten Zeitungen und staubigen Büchern verbrachte, Nacht schleppte ich mich im Morgengrauen zurück zum Hotel. Mein Vorhaben in die Winkelgasse zu gehen musste ich auf später verschieben, als ich eine Eule in meinem Zimmer vor fand, welche einen Brief trug. Wer sollte mir denn schreiben? Und wie, bei den sieben Kreisen der Hölle, hat derjenige mich gefunden?

Immer noch leicht verwirrt nahm ich der Eule ihre Last an und stellte ihr ein Schälchen Wasser hin, während ich immer wieder den Absender durchlas. Auch nachdem ich zum zehnten Mal die wenigen Worte überflog konnte ich sie nicht ganz fassen. Der Brief stammte tatsächlich von meiner Familie, von meiner Mutter um exakt zu sein. Am meisten überraschte mich eigentlich der Fakt das die alte Schachtel überhaupt noch lebt.

Vorsichtig zerbrach ich das Wachssiegel meiner Familie und überflog schnell die wenigen Zeilen. Überfordert musste ich mich erstmal setzen.

5. Kapitel
 

Vorsichtig zerbrach ich das Wachssiegel meiner Familie und überflog schnell die wenigen Zeilen. Überfordert musste ich mich erstmal setzen.

Und zwar auf das Bett, die einzige, mottenzerfressene, Sitzmöglichkeit im Raum (ob da irgendwelche tödlichen Erreger drin sind?), aber das war mir in diesem Moment reichlich egal. Die Anrede war, wer hätte es auch anders erwartet, gewohnt unhöflich und kalt. Aber der eigentliche Inhalt war das, was mich so überrascht Löcher in die Luft starren ließ (abgesehen von den üblichen Beleidigungen!).
 

Akair,

Ich habe nicht mehr viel Zeit auf dieser Erde. Deshalb mache ich jetzt reinen Tisch mit dir, obwohl ich dich nicht als meinen Sohn ansehe. Dein richtiger Vater ist: Charles Potter. Deshalb hast du von Anfang nie in die Familie gepasst: Du hast diese unmodische Wuschelfrisur geerbt, die alle männlichen Erben der Potterlinie auszeichnet. Außerdem hast du mit den Ausbrüchen deiner wilden Magie ständig dein Zimmer zerstört. Du bist und warst nie etwas anderes als eine Bedrohung für meine Familie. Gott sei Dank haben wir dich und deinen schlechten Einfluss auf die alte ehrwürdige Familie der Slytherins rechtzeitig entfernt. Deshalb verdienst du es auch nicht mein Sohn zu sein, du Bastard! Du wirst nie etwas anderes als Abschaum für die Gesellschaft sein, den sie unter ihren Füßen zertritt!

Die Schuld ist hiermit getilgt. Setze zukünftig nie mehr einen Schritt über die Schwelle meines Hauses und halte dich von meiner Familie fern!

Deine Mutter
 

Yay, die Schreckschraube ist (leider erst bald) tot. Als ich das las erhöhte sich meine Laune erheblich. Ein Potter war’s also. Irgendwo hab ich den Namen heute schon gehört… Ach ja! Der kleine Held hieß doch Harry Potter, wenn ich mich nicht täusche. Und wenn ich nicht komplett bescheuert geworden bin ist das der letzte. Vielleicht soll ich ihn mal besuchen? Und mich mal vorstellen so als, äh, Onkel. Komisches Gefühl mich als Onkel zu bezeichnen...

Hm, aber wo finde ich ihn nur? Mit neuem Enthusiasmus machte ich mich auf zum Ministerium. Sicher finde ich irgendeinen netten Beamten der, mit etwas Überzeugungsarbeit meinerseits, mir ganz sicher zu berichten weiß wo sich der Held aufhält. Einige Zeit später (zu Fuß durch London ist absolut nicht toll) stand ich endlich in einer kleinen Nebenstraße in der Nähe des Zauberei Ministeriums.

Was der kleine Potter wohl davon hält mit mir verwandt zu sein? Bis jetzt waren die Erfahrungen die ich dahingehend gemacht habe eher negativ angehaucht. Ich versuchte mir vorzustellen wie er so von Charakter ist. In den Artikeln die ich gelesen hatte, wurde er teilweise als strahlender Held, aber auch als ruhmsüchtiger Jugendlicher dargestellt. Aber von Meinungen der Klatschpresse Reporter halte ich reichlich wenig. Ich meine, die wagen es dunkle Magie als böse darzustellen. Ich benutze nur dunkle Magie. …schlechtes Beispiel.

Harry hat aber auch ein ganzes Land in so jungen Jahren fast im Alleingang gerettet. Vielleicht ist er ja sehr nett? Wer weiß. Ich musste ihn erstmal finden.

Mir fiel auf, dass ich das Ganze ein bisschen besser hätte planen sollen. Warum will ich den Bengel überhaupt kennen lernen? Bin ich so verdammt einsam? Egal, das kann ich auch getrost irgendwie auf meine verkorkste Familie schieben.

Als ich mein Vorhaben noch mal überdenken wollte, kam mir gerade ein Schwarm Anzug-Pinguine entgegen. Jetzt oder nie.

Ein kleiner Zauber um sie in meine Gasse zu zerren, ein Zauber um uns für Außenstehende unsichtbar und unhörbar zu machen, einer um sie zu fesseln und einer um sie zu entwaffnen und, tada, schon konnte nach ein paar Sekunden das fröhliche Foltern losgehen. Ich liebe diesen Teil. Mit einem, vielleicht ein wenig irren, breiten Lächeln drehte ich mich zu meinen Opfern um. Ihnen war die blanke Angst um ihr Leben ins Gesicht geschrieben. Perfekt.

Zuerst fiel mir ein kleines, pinkes, dickes Schwein ins Auge (das sollte mal eine Frau sein glaube ich). Augenscheinlich hatte sie kaum Angst. Die ist zuerst dran. Ich hielt ihr meinen Zauberstab vor das Gesicht und fragte mit kalter Stimme nach, wie sie heiße. Als Antwort bekam ich ein „Dolores Umbrige, oberste Sekretärin des Ministers. Und wer sind sie bitte? Sie sind sich im Klaren darüber das, dass gewaltsame Angreifen von hohen Regierungsmitarbeitern schlimme Folgen für sie haben wird?!“ zurück.

Die lassen tatsächlich geistig verwirrte beim Ministerium arbeiten? Dumm. Genau wie Miss Piggy vor mir. Mit einem gezielten Tritt presste ich ihre Visage in den Asphalt, sodass sie vor mir kniend dalag. So gefällt mir das. „Mein Name, Unwürdige, ist Akair Slytherin. Und ich habe noch weit aus schlimmeres vor als das hier.“ Das erschrockene Aufatmen der Anwesenden ignorierte ich. „Und ich frage sie jetzt langsam, damit sie es verstehen, wo ist Harry Potter?“ Die Frau unter meinen eisernen Stiefel ließ nur einen Schmerzensschrei und undeutliches Gestammel hören.

Wäre auch zu schade gewesen wenn es jetzt schon vorbei gewesen wäre. Ich erhöhte den Druck meines Fußes und entsandte etwas meiner Magie, welche allen Beteiligten die Haare zu Berge stehen ließ. „Deutlicher, ich verstehe sie nicht wenn sie nuscheln.“ „Ich weiß es nicht!“ verzweifelt schrie das Schwein und versuchte sich zu befreien. Das wird nicht funktionieren, egal wie sehr du es versuchst, dummes schwächliches Ding.

„Sie werden den Helden garantiert nicht bekommen, sie Schlangenküssendes Monstrum!“ kreischte einer der Anzug Fatzken, in einer unangenehmen Frequenz, los. Kommentarlos hob ich meine Zauberstablose Hand, kurz flimmerte ein schwaches rotes Licht über der geöffneten Handfläche auf, dann hielt ich schon ein noch schwach pochendes Herz hoch. Der Verteidiger des Helden kippte leblos um. „Noch irgendwelche Einwände?“ Schweigen. Ich habe nichts anderes erwartet.

Ich wandte mich wieder meinen Opfer zu. „Ach, sie wissen es nicht? Dann sieht es sehr schlecht für ihr Überleben aus. Schade so was. Aber ich hab hier noch genug andere ich brauche sie nicht.“ Sie fing an zu heulen, erbärmlich aber nicht verwunderlich. Ich bin halt einfach gut in dem hier. „Bi-bitte! Lassen Sie mich leben! Bitte! Ich mach auch alles was sie wollen, nur weiß ich wirklich nicht wo Potter ist! “ Sie bettelte um ihr erbärmliches Leben, konnte das hier noch besser werden?

Oh ja, nämlich indem ich ihre Bitten ignoriere, denn das pinke Ding ist nutzlos. Zwischen meinen Fingern bildete sich eine schwarze, klebrige Kugel, während ich in Gedanken den Spruch sagte. Meinen Stab hatte ich legst in eine Manteltasche gesteckt, den brauche ich nicht mehr hierfür. Grinsend ließ ich die Kugel, welche durch einen klebrigen Faden mit meinen Fingern verbunden war, ein paar Mal wie einen Jojo auf und ab hüpfen, bevor ich sie auf das pinke Ding fallen ließ.
 

Sie wurde sofort zu massiven Stein. Mit einen festen Tritt zerbrach ich die, ehrlich gesagt sehr, sehr hässliche, Statue in einige Brocken. Ich knackte vorfreudig mit den Fingern, als ich von den hastig ausgesprochenen Worten eines rothaarigen jungen Mannes überrascht wurde. „Mr. Slytherin, ich weiß wo sich Harry Potter im Moment aufhält.“

Kapitel 6
 

Harry hatte die Nacht über mal wieder nicht gut schlafen, sodass er sich entschloss lieber früh aufzustehen anstatt den Nachtmahren weiter seinen Kopf zu überlassen. Auf dem Weg zum Speisesaal achtete Harry nicht auf seine Umgebung, sodass er erst durch ein schelmisches „Na Kleiner, schon wieder am Tagträumen?“, wieder in die Realität zurück geholt wurde.

Vor ihm stand der Streichekönig der Schule, der ihn amüsiert angrinste. „Nein, bildet du dir nur ein“, erwiderte ein verschlafener und deshalb bissiger Grünäugige. Als er an Jason vorbei weiter zum Speisesaal schlurfen wollte, nahm der Schwarzhaarige Harrys rechten Arm und drehte ihn wieder zu sich. „Du solltest nicht so schnell abhauen, wenn ich mit dir reden will Kleiner. Willst du heute in Schwert und Waffenkunde mein Partner sein?“

„Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist. Ich bin noch Anfänger. In Hogwarts gab es das nicht“, gab Harry zu bedenken.

„Ach was, das wird schon. Wir haben das doch erst Nachmittag. Ich zeig dir in der Mittagspause ein paar einfache Grundlagen, damit du dich nicht blamierst. Abgemacht?“, auffordernd hielt Jason Harry seine Hand hin.

„Ok.“, murmelte ein völlig überrumpelter und verdatterter Harry, von Jasons Angebot überrascht. „Super, bis nachher Kleiner! Auch übrigens: Die Wuschelfrisur steht dir!“, rief Jason zum Abschied und verwuschelte lachend mit einer Hand Harrys Haare noch mehr.

Harry lief rot wie eine Tomate an und setzte sich mit einem kleinen Lächeln an seinen Familientisch, wo der unbemerkt hinzugekommene Aiden ihn nur finster anstarrte. „Hatte ich dir nicht geraten dich von ihm fern zu halten?“ brummte der selbsternannte Beschützer Harrys.

„Ja hattest du. Aber so schlimm find ich ihn gar nicht. Das musst du akzeptieren. Ich lasse mich nie mehr von jemand anderen fremd bestimmen. Hörst du von niemanden?“, erwiderte Harry aufgebracht und rüttelte Aiden durch, der von seinem Stuhl aufgesprungen war, um Harry zu beruhigen.

„Jetzt komm mal wieder runter, Harry. Ich wollte dich nicht fremd bestimmen, sondern dich nur vor ihm beschützen. Weißt du, du bist wie ein kleiner Bruder für mich.“, gestand Aiden sich verlegen durch seine schulterlangen schwarzen Haare fahrend.

„Meinst du das ernst?“, fragte Harry erstaunt und umarmte Aiden. „Danke “, murmelte Harry an Aidens Schulter. Dieser schaute erst völlig perplex und meinte dann:

„Gern geschehen, Harry. Möchtest du, dass wir richtige Brüder werden? Ich kenne da ein indianisches Ritual, was genau das bewirken könnte. Allerdings ist es schon seit über 100 Jahren nicht mehr angewandt worden. Meine Ururgroßmutter, die Schamanin meines Stammes, war die Letzte von der die Anwendung bekannt ist.“

„Das klingt ja alles nicht schlecht. Aber gibt es dabei auch ein Risiko?“, wollte Harry skeptisch wissen.

„Nein, aber es kann nur unter bestimmten Bedingungen funktionieren. Wir müssen uns zur Geisterstunde bei Vollmond treffen und Blutsbruderschaft schließen. Natürlich ohne Alkohol. Wir brauchen noch einen Ritualkreis, weiße Kerzen und Mondscheinkraut. Aber wo bekommen wir das her?“, überlegte Aiden.

„Meine beste Freundin Hermine ist im Hexenzirkel und ein Bücherwurm. Sie wird uns helfen können. Allerdings erst nach etwas Überzeugungsarbeit.“, meinte Harry seufzend.

Und tatsächlich konnten die beiden Hermine überzeugen, welche versprach ihnen nachts zur Seite zu stehen.

Nach einer sich jahrelang anfühlenden Stunde Zaubereigeschichte, war endlich Mittagspause. Jason wartete schon grinsend vor dem Eingang, denn er hatte sich mal wieder unbemerkt mit seinen Fähigkeiten aus dem Unterricht geschlichen. So schlug leider Harrys genialer Plan fehl in dem Strom von Schülern vor dem Dämon unterzutauchen.

„Wolltest du schon wieder abhauen, Kleiner?“, wurde er von Jason begrüßt, der plötzlich wie aus dem Nichts hinter ihm auftauchte. Wie machte er das bloß? „Komm, hier entlang“, meinte der Schwarzhaarige und packte Harrys Handgelenk. Und bevor dieser eine Chance zum Protestieren bekam, spürte er wie er sich in Luft auflöste und wie durch eine dünne Wand aus kaltem Wasser gezogen wurde.

Als Harry die Augen wieder öffnete stand er in einem leeren Zellentrakt, indem Trainingsmatten auf dem Boden lagen. An den Wänden hingen Schwerter aller Art. Über Katanas bis hin zu mittelalterlichen Breitschwertern. Der Raum wurde von einer einfachen nackten Glühbirne erhellt.

„Stell dich hier hin, Kleiner“, wies Jason Harry an. „Wie hast du das gemacht?“, wollte der Grünäugige neugierig wissen. Jason überhörte die Frage aus Prinzip. Sollte sein Kleiner sich ruhig mal anstrengen. Die Anzeichen, dass er ein Dämon war, waren ja nun wirklich nicht zu übersehen.

„Stell dich hier hin“, wiederholte Jason ungeduldiger und drückte Harry ein hölzernes Trainingsschwert in die Hand. Seufzend nahm er es an, stellte aber keine weiteren Fragen. „Jetzt müssen wir erstmal deine Haltung korrigieren“, erklärte Jason und stellte sich vor Harry, um ihm die richtige Haltung zu zeigen. Nach ein paar erfolglosen Versuchen von Harry stöhnte der Dämon genervt auf: „So wird das nie was Harry! Warte kurz. So jetzt müsste es gehen.“

Jason hatte sich hinter Harry gestellt, hielt mit der linken Hand Harrys Hüfte umfasst und mit der rechten korrigierte er immer wieder seine Haltung. Währenddessen sagte Harry kein Wort, sondern befolgte lediglich wie mechanisch Jasons Befehle. Der Grund dafür war, dass Jason ihn mit jeder seiner Bewegungen elektrisierte und das ganz tief in ihm ein angenehmes Kribbeln und eine Geborgenheit auslöste, die er nicht in Worte fassen konnte. Auch an Jason ging das Ganze nicht spurlos vorbei, was er natürlich nie zugegeben hätte vor Harry. Zumindest jetzt noch nicht.

Langsam begannen Harrys Bewegungen sicherer zu werden und die anfängliche Unsicherheit verschwand. Als Jason nach einer gefühlten Ewigkeit seine Haltung mit „passabel für die erste Stunde aber noch ausbaufähig“ betitelte atmete Harry erleichtert aus. Aber zu früh gefreut. Wie sich schnell herausstellte war Jason ein sehr unerbittlicher, leicht reizbarer aber dennoch ein sehr strenger Lehrer. Besonders bei Harrys Beinarbeit. Immer wieder hieß es: „Nicht so Harry! Schau wie ich es mache“, begleitet durch ein „Jetzt wieder du. Und nochmal!“ Unterbrochen worden die beiden in ihren Übungen durch die Stundenklingel.

„Das wird ein Spaß. Lass uns den anderen beweisen, dass du viel besser bist als es den Anschein hat.“, erklärte Jason mit leuchtend roten Augen, sodass sich bei Harry unweigerlich die Nackenhaare aufstellten. Harrys Aber wurde durch Jansons schnellen und entschiedenen Griff um sein Handgelenk erstickt. Innerhalb von ein paar Sekunden standen sie in einer schummrigen Ecke der Trainingshalle, wo ihre Mitschüler sich gerade mit Katanas duellierten und die ehemaligen Hogwartsschüler die Grundlagen von Mr…, dem Schwertlehrer und Meister auf seinem Gebiet, beigebracht bekamen.

„Komm Jason, hilf mit und korrigier die Haltung der anderen“, befahl Mr… dem Dämon, welcher sich daraufhin murrend trollte, um den Anderen zu helfen. „Komm Harry, zeig mal was du kannst!“, wurde er von Mr … aufgefordert und ehe er sich’s versah, hatte der der alte Schwertlehrer auch schon angegriffen. Harry parierte so gut er konnte bis er nicht mehr konnte. „Du bist nicht schlecht für einen Anfänger und hast das meiste Talent von euch, Harry-san.“, stellte Mr … fest und wies sehr zu Jasons großer Freude, den Schwarzhaarigen an weiter mit dem Grünäugigen zu trainieren. So verging die Schwertstunde bei deren Ende sich herausstellte, dass Hermine genauso talentiert mit dem Besen sowie mit dem Schwert umgehen konnte. Bei ihrem Hexenzirkel war sie eben doch besser aufgehoben. Anders als Luna und Neville, die sich recht passabel geschlagen hatten.

Der Nachmittag ging schnell in den Abend über. Auch dieser zog recht schnell vorbei und verwandelte sich bald darauf in eine wolkenlose Nacht mit Vollmond. Perfekt also für Harrys und Aidens Vorhaben. Sie standen auf einer Klippe und Hermine hatte die Kerzen des Ritualkreises um Harry und Aiden angezündet. Der Bücherwurm stand mit einem alten staubigen Buch außerhalb des Kreises und rezitierte nun schon seit ein paar Minuten kompliziert klingende Formeln.

Während Aiden mit flatternden schwarzen Haaren völlig entspannt im Schneidersitz neben Harry saß, wurde dieser immer unruhiger. Was war wenn etwas schief lief? Die Kerzen änderten ihre Farbe von orange zu blau über violett zu weiß. „Jetzt ist es so weit. Macht Jungs wir haben nicht so viel Zeit“, flüsterte eine ziemlich nervös wirkende Hermine, die wahrscheinlich Deimos gehört hatte.

Aiden und Harry stochen sich gleichzeitig in den Zeigefinger und führten diese aneinander. Als die Fingerkuppen beider Jungen sich berührten, leuchtete für einen Augenblick eine Schneeeule über beiden auf, die schützend die Flügel über beiden ausbreitete. Sie musterte die beiden mit einem prüfenden Blick und nickte dann ehe sie sich auflöste.

Von allen drei Anwesenden kam nur ein andächtiges „Wow!“, dann wurde der Augenblick durch Deimos Geheul zerstört. Alles was blieb ein kleines Eulentattoo an ihrem rechten Handgelenk, was aber von niemanden bemerkt wurde.

7. Kapitel
 

Es war gerade mal drei Uhr in der Früh als lautes Geschrei die Stille und den Schlaf jedes Lebenden auf der Insel unterbrach. Müde rieben sich die Schüler und Lehrer die Augen und wollten sich sicher gerade wieder umdrehen und ein paar Stunden schlafen, als erneut jemand laut brüllte. Diesmal deutlich verständliche und nicht sehr humane Beleidigungen. Eine äußerst genervte Schulleiterin machte sich, nachdem sie von den Nebel informiert wurde das es sich um einen Eindringling handele, auf um diesem passend zu begrüßen.

Um den, vom Nebel an einem Bein hoch gehobenen ungebetenen Gast, hatte sich schon eine Schar Schüler versammelt. Diese betrachteten, skeptisch aber amüsiert über dessen missliche Lage, den zeternden Blauhaarigen mit den auffälligen roten Augen. Seine sehr langen Haare hingen bis auf den Boden und wurden garantiert schmutzig.

„Lass mich hier sofort runter! Du unwürdiges Ding! Wird’s bald?!“ tönte der Gefangene des Nebels und wollte sich zappelnd befreien, als eine, nur in Nachthemd bekleidete, wütende Eleonore den Platz betrat. Mit den Worten: „Wer sind sie und was wollen sie hier?“ stellte sie sich vor den selbsternannten dunklen Lord. Dieser betrachtete sie eine Weile und stellte dann fest, dass die Dame vor ihm echt beschissen aussehe, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt.

Das war nun wirklich kein gutes Kommentar, Akair. Der Nebel nahm es anscheinend nicht mit Humor das seine Chefin beleidigt wurde, denn er klatschte den Eindringling kurzerhand gegen die nächste Hauswand. Mit einem „Au! Verdammter Mist!“ fiel dieser von da aus auf den Boden, vor die Schulleiterin.

Sich den Kopf reibend und einige Flüche vor sich hin murmelnd stand der Lord auf und wich sofort ein paar Schritte vor dem knurrenden Daimos zurück. Viel verärgerter als zuvor wiederholte Eleonore ihre Frage. „Akair Slytherin ist mein Name und ich will Harry Potter sprechen.“ Er hatte noch nicht ganz zu Ende gesprochen, da stand schon eine Traube von Leuten um den Grünäugigen, um ihn wenn nötig zu beschützen. Allen voran Aiden, Severus und Jason.
 

Innerlich verdrehte ich die Augen. Warum müssen immer alle denken ich will dem Helden was böses? Ja gut, ich kann sie schon irgendwie verstehen, aber trotzdem! Ich räusperte mich und versuchte überzeugend zu erklären das ich bei weitem nichts Böses im Sinn habe, nein, sogar das es im Sinne von Harry sein wenn er das erfahren würde was ich weiß.

„Nun gut.“ gab die Frau mit dem, meiner Meinung nach viel zu großen, Hund nach einiger Zeit nach „wir könnten die Unterhaltung mit Mr. Potter in meinem Büro weiter führen. Da sind wir ungestörter.“ Und so begab sich eine kleine Truppe bestehend aus mir, Harry, einem Mann mit langen glänzenden (ungewaschenen?) Haaren und die Schulleiterin in das kleine Büro. Endlich weg von den nervigen Bälgern. Auf dem Weg stellten sich noch die Frau als Eleonore .. und der Mann als Severus Snape vor.

Eleonore setze sich hinter ihren breiten Schreibtisch und funkelte mich feindselig an. „Was führt sie nun um diese Uhrzeit hier her, Mr. Slytherin?“ „Ein Gespräch das ich mit Harry alleine führen wollte.“ gab ich in einem leicht arroganten Ton von mir. Wie aus einer Pistole geschossen antworteten die Erwachsen mir mit einen unisono ausgesprochenen „Ausgeschlossen.“ Ich ließ mich in einer lässigen Bewegung auf den Sessel vor dem Schreibtisch fallen und warf einen Blick zu dem anwesenden Potter (abgesehen von meiner Wichtigkeit versteht sich). „Nun, da sie anscheinend darauf bestehen anwesend zu sein und das Gespräch so kurz wie möglich zu halten: da kann ich behilflich sein.“ Mit einem Fingerschnippen ließ ich beide nervigen menschlichen Wachhunde, ebenso den echten Wachhund, in der Bewegung erstarren. Der kleine Potter starrte mich perplex an. „Was haben sie mit ihnen gemacht?“ wollte er mit erzürnter Stimme von mir wissen, nachdem er sich wieder gefasst hatte.

„Keine Sorge, Harry, sie leben und hören uns sogar gerade zu. Sie sind nur ein wenig handlungsunfähig. Aber um nun zum Eigentlich zu kommen…“ „Genau, was wollen sie von mir, wenn es angeblich nichts Schlimmes ist.“ Unterbrach er mich unhöflich und verschränkte seine Arme. „Nun ich habe vor kurzem erfahren das dein Großvater, Charles Potter, mein leiblicher Vater ist. Somit bin ich dein Onkel.“ Sagte ich freundlich zu Harry. Ich will ihn nicht auch noch vergraulen, er ist mein letztes Familienmitglied geblieben, welches nicht tot ist ober mich hasst.

Er fiel vor Schreck auf einen Stuhl, den ich vorausschauend hinter ihn gezaubert habe, und starrte mich einige Minuten schweigend aus großen Augen an. Der Kleine hat echt was von einem Katzenbaby, irgendwie will man ihn nur vor allem beschützen (das meine ich allgemein, nicht das ich das auch wollen würde. Absolut nicht. Klappe jetzt!). Als er immer noch nichts verständliches heraus brachte beschließe ich doch noch was zu sagen.

„Ja, ich war auch sehr überrascht. Weißt du, ich hab mich sogar vor Schreckt in ein von Milben zerfressenes Hotelbett gesetzt. Das war nicht die beste Erfahrung, glaub mir. Ich bin nur froh das mein Mantel noch lebt.“ Flüsterte ich ihm verschwörerisch und mit einem Zwinkern zu.

„Aber das war nicht das einzige Ärgernis was ich für dich auf mich genommen habe, lieber Neffe.“ Fuhr ich mit einer übertrieben theatralischen Geste fort. „Ich habe all meinen Mut zusammen genommen und habe, aus Mangel an Geld, an einer billig Imbissbude, in einem äußeren Stadtteil von London, Fischbrötchen gekauft. Naja, zumindest stand Fisch dran. Ich für meinen Teil bezweifle stark das das Brötchen je auch nur Fisch von weitem gesehen hat. Aber dafür sicher Salmonellen. Aber egal, wie du ja schon weißt wurde ich, als ich endlich hier war, von einem wild gewordenen Nebel begrüßt. Vielleicht hab ich das auch verdient, keine Ahnung. Naja, Alcatraz sieht kopfüber auch nicht viel anders aus. Also die Erfahrung kannst du dir wirklich sparen.“

Mit einer tiefen Verbeugung beendete ich meine kleine Rede. Harry kicherte leise und ich war bloß froh ihn aus seiner Starre gelöst zu haben. Anscheinend neugierig geworden fragte er mich mit einem Leuchten in den Augen, ob ich wirklich sein Onkel sei und warum ich das erst vor kurzem erfahren habe. Lächelnd antwortete ich ihm, dass ich ganz sicher sein Onkel sei und dass meine Mutter mir es erst, sozusagen, auf dem Sterbebett verraten habe. „Warum erst dann?“ Seufzend lehne ich mich zurück. „Dafür müsste ich etwas ausholen. Wäre es schlimm für dich wenn ich über mein verkorkstes Leben jammere?“ fragte ich ihn zwinkernd.

„Gar nicht. Fang bitte an.“ Er lehnte sich etwas nach vorne und blickte mich abwartend an. Oh je, hoffentlich wird ihn das folgende nicht zu sehr verschrecken und er denkt dann schlecht über meine Familie, nicht das das unverdient ist und Slytherin so einen guten Ruf haben, aber ich will ja das er mich mag.

„Ich war für meine Mutter und ihren Mann immer der zweitgeborene Bastard der mit seinem Können und Talent Schande über unsere Familie und vor allem über ihren Liebling, meinen großen Bruder, bringt, da man mir sofort ansieht das ich nicht die Gene seines Vaters habe. Und so beschlossen sie ich solle an meinem sechsten Lebensjahr eine sehr lange Ausbildung bei einem alten einsam lebenden Zaubermeister in der USA machen. Sprich, sie schoben mich einfach ab. All die Jahre, einundzwanzig um genau zu sein, bekam ich von ihnen nur obligatorische Briefe zum Geburtstag und sonst Ignoranz.“

„Vor einem halben Jahr ist mein Meister schließlich gestorben und ich machte mich nur ein paar Monate später nach England auf, um vielleicht endlich aufgenommen zu werden, wie ich es immer wollte. Mir wurde die Tür vor der Nase zugeknallt. Sie haben nur einen Sohn, sagten sie. Kurzum, ich hatte nie wirklich eine Familie, zumindest keine Liebende. Meine Mutter hat wohl doch noch einen Funken Ehre besessen um mir, kurz vor ihrem Tod, noch meine Abstammung zu verraten. Ich hatte jetzt einfach gehofft, wir könnten ein bisschen Familie füreinander sein…“ den letzten Satz murmelte ich nur noch leise, aber Harry hörte ihm im totenstillen Raum ganz sicher.

Also ich hab meinen Neffen nicht angelogen, zumindest nicht komplett. Hier und da hab ich ein paar Details weggelassen aber Naja, im Großen und Ganzen war das die Wahrheit. Ihr ignoriert meine kleinen Beschönigungen einfach, ok? Gut.

Harry überraschte mich total indem er mich umarmte, ich hatte ihn nicht näher kommen gesehen da ich meinen Blick zum Boden gesenkte. Völlig perplex erwiderte ich seine Umarmung und hörte ein leise in mein Ohr gemurmeltes „Natürlich, Onkel.“ Hörte ich da irgendwo in meinem Kopf ein Gewissen, welches mir einredet Harry für meine Flucht vor dem Gesetzt in England und Amerika zu benutzen wäre falsch? Nein, das war sicher nur Einbildung.

„Harry, ich glaube du solltest noch ein bisschen schlafen. Du hast doch morgen Schule, oder? Ich muss hier noch mit der Schulleiterin klären ob ich bleiben kann.“ Kurz sah ich nach meinen Worten so etwas wie Zweifel in seinen Augen aufflackern. Habe ich ihn doch nicht komplett überzeugt? „Na gut.“ Sagte er dann „Wir sehen uns morgen, Akair.“ Und er ging.

Ich drehte mich zu den zwei schwarzhaarigen um und löste ihre Lähmungen. „So, meine Dame, mein Herr, ich glaube wir haben da noch ein Problem was gelöst werden muss. Hab ich Recht?“

8. Kapitel
 


 

Ich drehte mich zu den zwei schwarzhaarigen um und löste ihre Lähmungen. „So, meine Dame, mein Herr, ich glaube wir haben da noch ein Problem was gelöst werden muss. Hab ich Recht?“
 

Severus Snape war sich sicher, dass Akair Harry von vorne bis hinten belogen hatte. Man konnte einem wie aus dem Nichts aufgetauchten, angeblichen Verwandten, der auch noch von Salazar Slytherin abstammt, doch nicht trauen!

Auch die Direktorin schien ihre Zweifel zu haben, was Severus an ihren misstrauischen und skeptischen Blicken gegenüber diesem selbsternannten „ Möchte - gern – dunklen – Lord - der Tollpatschigkeit“ ablesen konnte. Schließlich stellte die Schulleiterin die erste Frage des Verhörs:

„Ich habe vor kurzem im Daily Picture gelesen, dass ein gewisser Massenmörder einige Ministeriumsangestellte mit unbekannten Zaubern angegriffen und zwei davon- darunter auch Dolores Umbridge – getötet hat. Was haben Sie zu ihrer Verteidigung zu sagen Mr Slytherin?“

„Darf ich vorher noch anmerken, dass ich darum bitte, mit „Lord“ angesprochen zu werden, da ich keiner ihrer Schüler bin. Und nun zu dem fraglichen Vorfall: Wissen Sie, es ist äußert schwierig als Slytherin ganz normal ins Ministerium hinein zu spazieren und sich nach dem Befinden und Aufenthaltsort des Nationalhelden zu erkundigen. Abgesehen davon, hatte ich ehrlich gesagt zum fraglichen Zeitpunkt so oder so nichts komplett Legales vor.“

„ Nun denn Lord Slytherin, was hatten Sie denn vor, was Ihrer Meinung nach nicht ganz legal war zu diesem Zeitpunkt?“, schaltete sich Severus ein, der allmählich genug von der unhöflichen und vorlauten Art des Slytherin hatte.

„ Nun denn Mr Snape, meiner Meinung nach, aber ich könnte mich ja täuschen, ist das Übernehmen eines Landes illegal. In Amerika ist das so, aber wie ihr Briten das handhabt, weiß ich nicht.“, erwiderte Akair äußerlich eine Maske der Höflichkeit aufsetzend, innerlich ein Freudentänzchen aufführend. Denn diesen Mann indirekt zur Weißglut zu bringen war einfach nur zu herrlich.

Das war doch der Gipfel der Dreistigkeit! Der Bengel machte mich nicht nur nach, sondern verhöhnte mich auch noch! Und dann noch England übernehmen. Ich sagte es ja schon: einfach nur ein Möchtegern - Voldemort! dachte Severus aufgebracht.

Es dauerte eine Weile bis Severus sich wieder unter Kontrolle hatte. Deshalb übernahm die Schulleiterin die nächste Frage:

„ Mr Slytherin, wie und warum haben Sie England gedacht übernehmen zu wollen?“, fragte Eleonore mit vorgetäuschter stoischer Ruhe.

„Madame, ich bitte Sie, denken Sie an Ihre Höflichkeit. Ihnen sind die mittelalterlichen Gesetze für Wesengleichstellung in England bekannt? Ich wollte England übernehmen, aber ganz sicher nicht mit so brutalen Methoden, welche ich gezwungen war zuletzt anzuwenden. Ich wollte den Wesen auch in England Sicherheit und ein gutes Leben verschaffen, so wie sie es hier können. Und das ist doch wirklich kein schlechtes Ziel. Sie stimmen mir da doch zu, Madame Eleonore?“

„ In der Tat, Lord Slytherin, in der Tat. Aber lenken Sie nicht vom Thema ab. Aber wann gedachten Sie Ihren Plan zu verwirklichen? In fünf Jahren oder nie?“, fragte Eleonore amüsiert nach.

„ So bald wie möglich Madame“, erwiderte Akair den spitzen Kommentar ignorierend und mühsam seine Wut im Zaum haltend.

„ Warum plötzlich so kurz angebunden Lord Slytherin? Man könnte meinen Sie seien regelrecht getroffen“, spöttelte Snape und zog in alt gewohnter Weise eine Augenbraue hoch. „Aber wir schweifen ab. Gedenken Sie so weiter zu machen wie bisher?“

„ Mr Snape, im Moment denke ich nur daran mit meinem lieben Neffen Harry eine schöne Zeit zu verbringen und dem armen Jungen eine Familie, die er nie hatte, zu ermöglichen. Und- “

Hier wurde er von einem aufgebrachten Severus unterbrochen: „ Hören Sie auf mit Ihrem übertriebenen theatralischen Schauspiel! Auf wessen Seite stehen Sie eigentlich?“

„Auf meiner eigenen, versteht sich. Aber wenn wir uns alle hier gut vertragen ist das auch die Ihre. Und natürlich bin ich ganz und gar auf Harrys Seite. Wir wollen doch nicht das der arme, unschuldige Junge als Spielball der Mächte endet, oder Mr. Snape?“, sagte Akair eine Aura der puren Unschuld ausstrahlend.

Wütend biss Snape für den Rest des Gesprächs seine Zähen aufeinander und schleudert unzählige giftige Todesblicke in Richtung Akair. Dieser grinste kaum merklich und war äußerst zufrieden mit sich und dem Rest der Welt. Von der Schulleiterin wurde dieser Austausch mit Argusaugen überwacht und um die Situation etwas zu entspannen, mischte sie sich ein: „Haben Sie mehr als diese zwei Mordes begangen, Lord Slytherin?“

„ Nein, Madame.“, erwiderte Akair ernst. Na gut, dass war vielleicht ein bisschen gelogen. ( „Ein kleiner Kunstgriff hier und da, wird ja wohl erlaubt, aye?“) In Wirklichkeit hatte er den Überblick verloren. Es waren einfach zu viele.

„ Für das Erste, dürfen Sie hierbleiben Lord Slytherin“, entschied die Schulleiterin „ aber Deimos, ich selbst und Mr Snape werden jeden Ihrer Schritte überwachen. Sollte mir auch nur zu Ohren kommen, dass Sie einen meiner Schüler auch nur schief ansehen, werde ich Sie persönlich mit dem englischen Gesetz bekannt machen. Ist das klar?“, fragte Eleonore mit gefährlich leiser Stimme.

„Glasklar, Madame.“, erwiderte der Slytherin ohne zu zögern. Da erwachte Severus aus seiner wütenden Starre.

„Wenn es das ist, dann beweisen Sie, dass Sie zu Ihrem Wort stehen und schwören Sie auf Ihre Magie und bei Ihrem Leben, dass Sie keinen Schüler verletzen werden“, verlangte Severus. Die Schulleiterin nickte steif.

„ Ich, Akair Charles Slytherin, schwöre bei meinem Leben und bei meiner Magie keinen Schüler absichtlich zu verletzen. So möge es sein“, schwor Akair in feierlichem Unterton. Daraufhin sprang ein schwarzblauer Magiefunke aus seinem Zauberstab zu dem von Severus und der Schulleiterin.

„Dann bin ich froh, dass wir einen Kompromiss finden konnten. Meine Herren, es ist bereits sehr spät. Deimos bitte bring unseren Gast in seine Gemächer und bewache ihn sorgfältig. Mr Snape, Sie übernehmen die nächtliche Patrouille. Aber verschrecken Sie bitte keine Schüler.“, damit beendete Eleonore das Verhör und hielt den Herrschaften die Tür auf. Kaum hatten diese sich entfernt, sank die Schulleiterin erleichtert und hundemüde auf ihrem Sessel zusammen.

Wenn man genau hinhörte, konnte man sie nach kurzer Zeit leise schnarchen hören.

Kapitel 9
 


 

„ Einen wunderschönen guten Morgen, meine Lieben. Ich weiß, dass es für alle eine harte Nacht war. Ich muss euch noch eine Kleinigkeit mitteilen, bevor ihr euch wieder eurem Frühstück widmen dürft : Akair Slytherin wird voraussichtlich einige Zeit bei uns bleiben. Deshalb wird er in Etikette sowie in Schwert und Waffenkunde dem jeweiligen Fachlehrer assistieren. Und nun wünsche ich euch einen erfolgreichen Schultag.“, verkündete die Schulleiterin.

Aiden verschluckte sich beinahe an seinem Glas Milch. Er konnte nicht glauben, dass der Eindringling - er weigerte sich bewusst, dessen Namen zu denken oder auszusprechen – es geschafft hatte die Schulleiterin zum Bleiben zu überreden. Sicher war der Kerl mit allen Wassern gewaschen und hatte dazu noch eine ordentliche Portion Schauspieltalent geerbt. Er würde den Lord weiter im Auge behalten und auf keinen Fall in die Nähe von Harry lassen.

So ähnlich dachten alle von Harrys Freunden bis auf Blaise. Dieser war fasziniert einem echten Nachfahren von Salazar Slytherin persönlich zu begegnen nach Tom Riddle versteht sich. Seine Eltern wären sicher stolz auf ihn, wenn es ihm gelänge, sich mit dem neuen Lord gut zu stellen. Draco und die restlichen Slytherins wären sicher neidisch. Dieses Privileg erhielt schließlich nicht jeder.

Severus war hingegen schon mit der Tatsache, dass sich alles zu Gunsten von diesem verdammten Bengel gedreht hatte, auf das Äußerte unzufrieden. Da brauchte man doch nur die Der – arme – Junge – braucht – doch - eine – liebe - Familie Karte auszuspielen und schon fraßen einem alle aus der Hand. So ein gerissener Mistkerl ! Aber er musste auch beinahe widerwillig zugeben, dass Akairs Herangehensweise eines Slytherin würdig war. Deshalb würde er ihn im Auge behalten und wenn nötig auch ohne das Einverständnis der Schulleiterin eingreifen. Schließlich log der Kerl so viel, dass sich die Balken bogen. Diese Geschichte mit der Verwandtschaft zu Potter würde er erst glauben, wenn er einen Abstammungstest sehen würde. Und den würde Akair sicherlich nicht freiwillig machen wollen, weil er seine Coverstory solange wie möglich aufrecht erhalten wollte.
 

Ich wartete zusammen mit meinen Freunden vor einer schwarzen Holztür mit verschnörkelten silbernen Eisenbeschlägen. Da wo die Klinke hätte sein sollen starrte uns ein silberner Löwenkopf mit Bernsteinaugen ausdruckslos entgegen. Kurz vor Beginn der Stunde sah ich wie sich Akair einen Weg durch die Schüler direkt auf mich zu bahnte.

„Hallo Harry, schön dich zu sehen“, begrüßte er mich. Noch bevor ich antworten konnte, stellte sich Jason schützend vor mich und fragte kalt: „Was willst du hier?“

Ganz zog ein Audruck der Verärgerung über das Gesicht meines Onkels, bevor er mit einem höhnischen Lächeln antwortete: „ Ach Mr Jason, nehme ich an?“, woraufhin Jason ihn nur wütend anfunkelte und er mit seiner Rede fortfuhr: „ Da wir uns ja praktischerweise schon kurz vor der Etikettenstunde befinden, kann ich dir ja schon mal eine kleine Lektion erteilen: Einen Älteren, Ihnen Höhergestellten sprechen Sie entweder mit Sir, Mister oder in meinem Fall mit Lord an. Und um zu Ihrer Frage zurück zu kommen: Ich wollte ein Gespräch mit Harry unter vier Augen führen. Als sein Onkel habe ich jedes Recht darauf. Finden Sie nicht auch, Mr Jason?“

Eins war mir jetzt schon: Mein Onkel war eine kleine Dramaqueen und stand darauf Leute höflich zu beleidigen. Jason wollte gerade zu einer wahrscheinlich unhöflichen und wenig schmeichelhaften Antwort ausholen, als der Löwenkopf plötzlich zum Leben erwachte und uns hineinbat. Ruhig und nacheinander aufgereiht. Na das konnte ja heiter werden! Mein Onkel war der Letzte und schloss sanft die Tür hinter uns.

„ Willkommen meine Damen und Herren zu ihrer ersten Etikettenstunde. Wie Sie bereits bemerkt haben, liegt vor Ihnen Besteck für ein 5-Gänge-Menü. Ihre Aufgaben ist es nun dieses korrekt zu ordnen! Sie haben 15min Zeit. Lord Slytherin und ich werden herumgehen und Ihnen behilflich sein.“, verkündete die Schulleiterin.

Wie sich herausstellte waren Hermine, Neville und Blaise die Schnellsten. Ich gehörte mit zu denen die langsam verzweifelten. Wie zum Teufel sollte man da Ordnung rein bringen? Akair schien meine Not zu bemerken und kam lächelnd auf mich zu: „Das kleinste Besteck muss ganz nach außen, weil es für den ersten Gang ist, Harry. Und dann ordnest du das restliche Besteck der Größe nach weiter bis zum fünften Gang. Beachte dabei, dass das Größte in der Mitte liegt.“

Dankbar nickte ich ihm zu, was er mit einem kleinen Lächeln quittierte bevor er weiter ging.

Nach ein paar Minuten hatten es alle mehr oder weniger erfolgreich geschafft. Aber mit dem was jetzt kam, hatten ich überhaupt nicht gerechnet: „ Jetzt werden wir ein wenig versuchen eure Haltung zu verbessern. Dazu nimmt sich jeder von euch 3 Bücher legt sie auf seinen Kopf und versucht gerade zu laufen.“, erklärte die Schulleiterin.

Da wandte Blaise ein: „Aber das ist doch nur was für Mädchen“, was ihm zustimmendes Gemurmel von mir und auch allen anderen männlichen Wesen im Raum einbrachte. „ Pappperlapp, Sie sind hier um etwas zu lernen Mr Zabini. Und dazu gehört auch ein wenig Respekt vor mir und allen anderen Mädchen hier im Raum. Wagen Sie es nicht, nochmal zu widersprechen. Sonst finden Sie und alle anderen Jungs sich schneller in meinem Büro wieder als sie A sagen können“, drohte die Schulleiterin.

Daraufhin hielt Blaise seine vorkaute Klappe für den Rest der Stunde und wagte es nicht die Schulleiterin auch nur anzusehen.

Zu meiner Überraschung war ich gar nicht so schlecht. Zwar viel hin und wieder eins der Bücher runter, aber ich behielt immerhin zwei auf dem Kopf. Was man bei Jason und den Zwillingen nicht gerade behaupten konnte. Diese gaben irgendwann auf und befestigten sich die Bücher mit einem Klebezauber auf ihrem Kopf. Sie wollten sich gerade ein High - Five geben in der Annahme es habe niemand bemerkt, als Akair auch schon mit schnellen Schritten und flatternden blauen Haare auf sie zu stürmte:

„Sie halten sich wohl für sehr schlau meine Herren, nicht wahr? Geben Sie es ruhig zu, sie wollten sich durch die Aufgabe mogeln. Heute ist Ihr Glückstag meine Herren, denn ich bin einigermaßen gnädig gestimmt und kann dabei behilflich sein.“, höhnisch grinsend die sowie die angstvollen Blicke der Zwillinge und den wütenden Blick von Jason ignorierend, machte Akair mit einer komplizierten Handbewegung die Bücher aller drei Unruhestifter so schwer wie Steine.

Sehr zur Freude von Aiden und der Schulleiterin. Ich konnte genau wie der Rest der Schüler mein Lachen nicht mehr zurück halten. Es bahnte sich einen Weg von meinem Hals über meine Lippen und vermischte sich perlend mit den anderen im Zimmer. Während die Zwillinge bald mit einfielen, schoss Jason fleißig mit Todesblicken um sich und entfernte sich murrend in die dunkelste Ecke des Raums.

Neugierig ging ich ihm nach und beobachte fasziniert wie er seine Augen schloss und langsam transparenter wurde. Merkwürdig. Da hörte ich schwere Schritte durch den Raum hallen, gefolgt von einem wütenden „Lumos maximos!“ und einem riesigen blauschwarzen pulsierenden Energieball, der sich pfeilschnell in Jasons Richtung bewegte. Gebannt und wie festgewachsen vor Erstaunen schaute ich auf das Schauspiel, das sich mir nun bot.

Der Energieball zersprang über Jason und überflutete den Raum mit einem gleißend hellem Licht, sodass ich automatisch die Augen schloss wie alle anderen. Als ich sie wieder öffnete war Jason wieder vollkommen sichtbar geworden und starrte meinen Onkel hasserfüllt mit funkelnden roten Augen an, was dieser mit einem verächtlichen Blick grimmiger Genugtuung beantwortete. Außerdem ballte der Schwarzhaarigen seine Fäuste so stark, dass sie weiß hervor traten und seine kleinen schwarzen Hörner waren um das Doppelte angewachsen. Seltsam. Mir waren diese Hörner vorher noch nie aufgefallen.

„Jason und Lord Slytherin auf ein Wort! Die Stunde ist beendet!“, verkündet eine vor Zorn rauchende Eleonore. Kaum dass sich die Tür mit einem lauten Kanal, hinter den Dreien geschlossen hatte, war diese Stunde für den Rest des Tages Gesprächsthema Nummer 1.

10. Kapitel
 


 

Nachdem Luna sich in der Mittagspause, mit einer kleinen Ausrede, von den anderen entfernt hatte, ging sie zielstrebig auf den dunklen Lord zu. Dieser lag gerade, nichts schlimmes ahnend, unter einem ruhigen Baum, weit weg von allem Trubel und nur Daimos beobachtete ihn mit einigem Abstand. Luna betrachtete einige Zeit neugierig wie Akair sich, leise auf Parsel zischend, mit einer kleinen roten Schlange unterhielt. Dann trat sie lächelnd näher.

„Guten Tag, Lord Slytherin.“ sagte sie mit ruhiger Stimme. Eben Angesprochener zuckte kurz zusammen, fasste sich aber schnell wieder. „ Guten Tag Miss Lovegood, wie kann ich Ihnen helfen?“ Der blonde Sonnenschein überging seine höfliche Frage einfach. „ Ich kann sehr gut verstehen wieso sie Harry und auch unserer Schulleiterin nicht die Wahrheit sagen.“ Akair sah sie, gespielt, verwirrt an und fragte was sie denn meine. Nun, er muss in seiner unschuldigen Rolle bleiben, dachte Luna. „Ihre Wahre Motivation, Lord Slytherin, und die Sache mit den Morden.“

Einige Zeit schwieg Akair und strich nachdenklich über die kleine Schlage. Er überlegt sich ob ich die Wahrheit sage, bemerkte Luna in Gedanken, oder was für Lügen er mir jetzt erzählen wird. „ Da Sie alleine zu mir gekommen sind um mir mitzuteilen was Sie wissen, statt mich an die, eben von Ihnen Genannten, zu verraten schätze ich, dass Sie nicht vorhaben das Wissen gegen mich zu verwenden. Oder irre ich mich da, Miss Lovegood?“

Luna lächelte nur und setzte sich neben den jungen Lord. Dieser seufzte und lehnte sich an die Rinde des Baumes hinter ihnen. „ Dürfte ich von Ihnen wenigstens erfahren, woher sie Ihr Wissen beziehen, Miss Lovegood?“ erkundigte sich Akair nach einer Weile. Luna antwortete nur, dass sie es einfach wisse. Der Slytherin verstand was sie meinte und stellt lächelnd fest, dass Luna tatsächlich eine kleine Seherin sei.

„ Werden Sie nicht gemein, Lord Slytherin. Ich bin gar nicht so klein, Ihre rote Begleiterin ist doch um einiges kleiner. Wollen Sie uns denn gar nicht miteinander bekannt machen?“ Akair musste unwillkürlich auflachen, auch die gemeinte Schlage war allen Anschein nach von Lunas Wortwahl amüsiert. Dann kam der Lord ihrer Bitte nach. „Wie sie wünschen. Diese kleine Dame ist Aria. Aria, darf ich dir vorstellen, eine freche Schülerin von mir, Miss Luna Lovegood.“

Aria schlängelte sich ein Stück vor in Richtung Luna und beäugte sie eine Weile. Dann zischte sie Akair etwas auf Parsel zu, was dieser übersetzte: „Sie freut sich ihre Bekanntschaft zu machen, Miss Lovegood. Außerdem meinte sie, dass sie sich geehrt fühle eine Seherin kennen zu lernen.“

„ Ich freue mich ebenfalls Aria“, lächelte Luna verträumt. „Lord Slytherin es war mir eine Ehre. So gerne ich unser kleines Gespräch fortführen würde, es geht nicht. Ich hab jetzt noch Zaubertränke bei Professor Snape. Auf Wiedersehen Lord Slytherin!“, verabschiedete sich das Parks - Mädchen.

„Die Freude war ganz meinerseits Miss Lovegood. Natürlich verstehe ich, dass Sie zum Unterricht müssen. Auf Wiedersehen Miss Lovegood “, erwiderte Akair innerlich erleichtert darüber das dieses Gespräch ein Ende fand. Er mochte es überhaupt nicht, wenn ihn jemand so durchschaute, weil es ihn verwundbar und verletzlich machte. Schließlich hatte ein dunkler Lord vor nichts Angst und zeigte niemals Schwäche. Gedankenverloren kraulte er seine Vertraute weiter. Sie war die Einzige, die ihn wirklich gut genug kannte, um zu wissen, dass er nicht von Grund auf böse war. Niemand wurde schließlich böse geboren.
 

Blaise freute sich auf die Zaubertrankstunde bei Professor Snape. War sie doch eine der wenigen Konstanten in seinem Leben. Mit den Dees hatte er bis jetzt nicht wirklich warm werden können und auch sonst wurde er von den restlichen Schülern gemieden als habe er eine ansteckende Krankheit. Blaise seufzte. Manchmal war das Leben echt unfair.

Die heutige Aufgabe lautete den Trank des Himmelsschwerts zu brauen. Ein äußerst komplizierter Trank, der der Legende nach von dem Erzengel Gabriel erfunden wurde. Gabriels Ziel war es die armen Seelen auf dem Weg ins Paradies vor den dunklen und bösen Dämonen zu schützen, die auf dem Weg dorthin die Seele durch verlockende Luftgespinnste verleiteten und vom rechten Wege abbrachten. Deshalb wurde der Trank oft in Schutzamuletten eingearbeitet, die den Verstorbenen mitgegeben worden, um ihren Weg in den Himmel zu sichern. Dieser Brauch fand jedoch heutzutage nicht mehr so viel Anwendung in Amerika. Vielmehr wurde der Trank in Schutzamulette und Schmuck verwendet, um den Träger vor dunkler Magie und Flüchen zu beschützen.

Blaise vermutete, dass Professor Snape damit die Schulleiterin beeindruckenden wollte. Vielleicht spielte er aber auch mit dem Trank auf eine dunkle Bedrohung an. Und Blaise kannte nur einen den Snape mehr hasste als Potter: Lord Slytherin. Was absolut unverständlich war, denn der Lord war einfach nur unvergleichlich.

Genauso wie sein Trank. Bis jetzt verlief alles nach Plan. Mal sehen wie sich die gryffindorsche Konkurrenz schlug. Longbottom würde bestimmt wieder alle in den Schatten stellen mit seinem explosiven Geschick. Kein Wunder, dass er sich Hilfe bei Lovegood holen musste. Potter schien ebenfalls keinen Plan zu haben, stellte Blaise triumphierend fest. Blieb nur noch die einzig ernstzunehmende Konkurrentin: Die kleine Know-it-all alias Granger.

Gerade wollte der Italiener die letzte Zutat hinzufügen als sein Trank bedrohlich zu zischen und zu brodeln begann. Was in Salazars Namen? Jemand musste ihm irgend eine falsche Zutat „zufällig“ hinein getan haben. Aus den Augenwinkeln bemerkte er wie sich Jason mit George abklatschte. Dann durfte er also die Konsequenzen tragen. Absolut großartig dachte Blaise sarkastisch.

Der Kessel flog mit einem lauten „Kra-wums“ in die Luft und zersprang. Der Trank verteilte sich über seine Arbeitsfläche und über den Ex-Slytherin selbst. Ein vor Wut schäumender Snape stürmte auf ihn zu: „Mr Zabini! Wissen Sie überhaupt, was Sie da gerade zerstört haben?! Die Zutaten waren extrem schwer zu beschaffen! Machen Sie sich auf der Stelle auf zum Büro der Direktorin! Ich komme nach, nachdem ich Ihre Sauerteig beseitigt habe!“

Wie ein begossener Pudel trappte Blaise mit gesenkten Kopf unter höhnischen Gelächter seiner Mitschüler aus dem Unterricht. Was er nicht bemerkt hatte, war dass er selbst wieder trocken und ohne Spuren des Tranks war. Etwas viel Größeres und Schlimmeres würde erst noch mit ihm passieren.
 

Cujo Rose hatte sich gerade auf einen freien und ruhigen Nachmittag gefreut, als die Schulleiterin einen kleinen Italiener anschleppte. Dieser hatte, so die ach so feine Dame, einen Trankunfall. Der Heiler in Ausbildung fand aber weder äußere noch innere Spuren, dafür aber einen neugierigen Gesichtsausdruck bei seinem Patienten seit dieser seinen Nachnamen gehört hatte. Typisch, dachte Cujo sich, nur weil man zu dieser beschissenen Mafiosi-Familie gehört kann man keine normalen Job machen. Klar doch.

Kapitel 11
 


 

Ich schmiss mich, mental fertig mir diesem Kack Tag, auf mein Bett in der Dee-Etage. Meine Motivation die Hausaufgaben für den morgigen Tag zu erledigen hatte den Nullpunkt erreicht. Dank Jasons wunderbarem Streich und der damit verbundenen Explosion meines Trankes durfte ich mir schon den ganzen Tag lang dumme Sprüche von allen Seiten anhören. Außenseiter zu sein ist einfach nur bescheuert. Langsam bekam ich wirklich Mitleid mit Potter, welcher ja nicht nur einmal in Hogwarts von so gut wie allen gemieden wurde.

Der Fakt, dass ein Rose, ein Mitglied der mächtigsten und berühmtesten alten Zauberer Familie in der USA, sich an einem Internat zum Heiler ausbilden lässt ist nur ein weiterer Beweis dafür das diese Schule die Steigerung von vollkommen irre ist. Es gibt viele Gerüchte das die Rose ihr Geld mit sehr illegalen Geschäften verdienen, manche meinen sogar sie seien die einzigen magischen Mafiosi auf den amerikanischen Kontinenten.

Aber im Moment gingen mir meine dämlichen Mitschüler und der Mafia Arzt vollkommen am Arsch vorbei, denn ich glitt langsam in den erholsamen Schlaf den ich auch bitter nötig hatte.

Aber anstatt von vielerlei wirren Traumgespinsten erwartete mich in meinen Schlaf nur Dunkelheit. Während ich langsam registrierte das es dunkel war, weil ich meine Augen geschlossen hatte (ich bin manchmal echt ein Genie) und ich mich auf fluffig weichen Untergrund befand drang eine Stimme an mein Ohr, welche anscheinend einem Mann gehörte. „Ey, Luzi, guck mal: der kleine hat die gleichen Flügel wie du.“ „Ich sag dir schon seit Jahrhunderten, dass du mich nicht Luzi nennen sollst. Ich bin der-„ gab ein anderer mürrisch zurück, wurde aber unterbrochen. „Jaja, böser, fieser Höllenherrscher der immer noch mit einen Teddy schläft.“

Ich wagte es meine Augen zu öffnen um mir meinen Schrägen Traum anzusehen, ich glaubte doch tatsächlich noch das es sich um einen normalen Traum handelte. Um mich war so viel weiß, dass ich erstmal ein paarmal blinzeln musste um mich daran zu gewöhnen. Als das geschehen ist betrachtete ich meine Gegenüber.

Vor mir saßen, auf einer Art Bank aus Wolken (absolut alles hier bestand aus Wolken), vier verdammt schräge Typen. Drei davon mit blonden, lockigen Haaren und weißem Gewand, Oh und ich darf natürlich nicht die auffälligen strahlend weißen Flügel vergessen. Der letzte im Bunde hatte feuerrote Haare, schwarze Leder Klamotten und Flügel von der Farbe der Nacht.

Zum ersten Mal kamen mir verdammt große Zweifel das ich träumte, denn ich glaube kaum das mein Unterbewusstsein so einen Scheiß zusammen basteln kann. Von mir kam die gestotterte Frage wo ich denn sei. Und der Typ mit den schwarzen Flügeln antwortete mir: „Im Himmel, Kleiner. Du bist tot.“ Was?!

Der Blonde daneben rammte ihm sehr unsanft einen Ellenbogen in die Seite. „Ignoriere Luzifer einfach. Er ist unwichtig. Du bist nicht tot, aber tatsächlich im Himmel. Um zu dem Grund deines Hierseins zu kommen: du bist ein Engel. Naja, geworden.“ Langsam beschlich mich der Glauben, dass ich irre geworden bin. Der Typ da sollte Luzifer sein? Und ich ein Engel? Was?!

„Was?“ Oh Salazar, bin ich manchmal wortgewannt. „Stell dich doch nicht so dumm an.“ Erhob der einzige rothaarigen der Runde wieder das Wort, „Der Trank in dem du, unfreiwillig, gebadet hast hat das bewirkt. Dank dem Drachenstein der einmal zu viel reingeworfen wurde. Herzlichen Glückwunsch, oder so.“

Und da landete ein weiterer Ellenbogen zwischen Luzifers Rippen. „Der Idiot hat es wirklich richtig gesagt, aber er hätte auch netter sein können.“ Der blonde Engel wurde von genanntem unterbrochen. „Hallo? Nett? Höllenfürst?“ Luzifers Einwurf wurde komplett übergangen. „Die Aufgabe von uns ist dich, als neuen Engel, etwas an zu leiten und sozusagen deine Lehrer zu sein. Aber wir sollten uns erstmal vorstellen. Ich bin Michael.“ Erklärte der Engel mit den kurzen wuscheligen goldenen Haaren.

Der Größere, mit schulterlangen blonden Haar, sagte, dass er Gabriel ist und der letzte blonde stellte sich höflich als Raphael vor. „Meinen Namen kennst du ja.“ Kam es von einem grummeligen Luzifer. Bei Salazar, vor mir stehen tatsächlich echte Erzengel und der Teufel höchstpersönlich!

Ich glaube, als ich im Augenwinkel dunkle, beinahe schwarze Schwingen entdeckte, die allem Anschein nach meine waren, realisierte ich die Situation erst komplett. Ich musste mich vor Schreck erstmal setzen. „Ich bin echt ein Engel…“ murmelte ich vor mich hin, „Wie schräg ist das denn…“

„Nicht schräg, nur ziemlich nervig. Zumindest wenn man sich auf der Erde aufhält. Du tust mir leid, Blaise.“ Sagte Raphael zu mir. Ich fragte ihn wieso das so sei. „Naja,“ antwortete statt seiner Gabriel mir, „Engel sollen den Sterblichen helfen. Deswegen können wir in der Nähe diesen hören wenn sie leiden, sich Sorgen machen oder es ihnen aus irgendeinem anderen Grund schlecht geht. Das Geräusch kann vor allem in großen Menschengruppen sehr laut und nervig sein, Junge Engel können es auch nicht sehr gut ausblenden, weswegen sich der letzte auch selbst das Leben nahm.“

Das klang ja nicht wie gute Nachrichten. Wenn ich nur an all die kleinen Teenager Probleme dachte, bekam ich ja jetzt schon Kopfschmerzen. Aber Suizid ist eine ehrenlose Sache, die für mich nie und nimmer in Frage kommen wird! „Ich werde das schon irgendwie schaffen.“ Sagte ich mehr zu mir als zu den Unsterblichen vor mir.

„Das hoffen wir auch, Blaise.“ Meinte Raphael aufmunternd zu mir. Gabriel und Michael lächelten zustimmend und Luzifer verdrehte nur die Augen, zwinkerte mir aber zu. „Zeit sich zu verabschieden, Kleiner.“ Kam es von dem Teufel, „Du wachst auf. Aber wir sehen uns sicher wieder. Alleine packst du es sicher nicht.“ Der rothaarige bekam noch von Gabriel einen rügenden Schlag auf den Hinterkopf, dann verabschiedeten sich auch die anderen Engel.
 

Cujo, welcher tatsächlich nach dem tollwütigen, blutrünstigen Hund aus Stephen Kings gleichnamigen Horrorroman benannt wurde, verband einer Erstklässlerin, welche hingefallen war, die an einem Stein aufgerissene Handfläche. Er zog den Verband sehr fest und das Mädchen kreischte vor Schmerzen auf. Der, in der Muggelwelt, ausgebildete Chirurg musste sich ein Grinsen verkneifen. Das Mädchen floh nach der Behandlung so schnell es ging aus dem Krankenflügel. Wenn sie so rennt seh ich sie bald wieder. Hoffentlich schwerer verletzt, dachte sich der amüsierte Heiler.

Oh ja, Cujo ist ein Sadist und die Qualen seiner Patienten erfreuten ihn immer wieder, aber trotzdem war er ein guter Arzt. Die Leiden der Patienten absichtlich zu vergrößern hält er für unehrenhaft, immerhin musste er, zumindest bei den Muggeln einen Berufseid ablegen. Er heilt immer jeden einzelnen so präzise und sorgfältig wie er kann, und wenn dem Arzt sein Beruf Spaß macht ist das doch nur erfreulich für den Patienten, oder?

Seine Gedanken wurden just unterbrochen, als ein sehr blasser und kränklich aussehender Italiener den Krankenflügel betrat. Der im Moment einzige vorhandene Heiler der Insel, Madame Miller war auf Fortbildung, drehte sich um und betrachtete Blaise skeptisch. „Warst du nicht gestern schon hier gewesen? Du siehst aber nicht gut aus.“ Wurde der Zabini gefragt. Hab ich etwas übersehen? Das ist mir ja noch nie passiert, dachte Cujo besorgt und Blaise zuckte zusammen.

„Hab nur Migräne.“ Log der frischgebackene Engel, denn eigentlich kamen seine pochenden Kopfschmerzen von dem Leid, so hatte er das Geräusch getauft, welches seine Mitschüler aussandten. „Können Sie mir was dagegen geben und mich vom Unterricht befreien? Bitte.“

Cujo tat wie ihm geheißen, ihm war zwar klar das das ganz sicher keine Migräne war die Blaise plagte, aber er würde noch früh genug herausfinden was da eigentlich dahinter steckte.

Kapitel 12

„Wie geht es Jason, George?“, fragte Fred seinen hereintretenden Bruder besorgt. Dieser erwiderte mit ernsten Gesichtsausdruck: „ Ich war gerade im Krankenflügel. Cujo hat mir nach einigen Flüchen berichtet, dass jetzt Merlin sei Dank seine Lage endlich stabil ist. Zum Glück schläft Jason jetzt und sein rechtes Bein ist dick einbandagiert. Aber er wird sehr lange brauchen bis er wieder der Alte ist.“

„Verdammt sei dieser Bastard von einem Slytherin! Wieso musste sich Jason auch drauf einlassen? Der Lord ist viel älter als er und hat dementsprechend mehr Erfahrung. Es war von Beginn an ein unfairer Kampf“, regte sich Fred auf.

„ Unfair nicht nein.“, widersprach George. Schließlich hat sich jeder von beiden an die vereinbarten Regeln gehalten. Aber mit dem Altersunterschied hast du Recht.“

Einige Stunden zuvor ereignete sich folgendes.

Der alte Schwertmeister verkündete, dass es heute nicht um das Kämpfen, sondern um Beobachten ging. „ Heute wird es einen Schaukampf geben meine Herrschaften. Ich habe eure Namen auf Lose geschrieben und in zwei getrennte Behälter getan- einer für die Jungen und einer für die Mädchen-, damit alles fair zugeht. Wenn aber jemand sich freiwillig meldet, kann er für den gezogenen Schüler einspringen und an seiner statt kämpfen. Noch Fragen?“

Da wurde er höflich aber bestimmt von Akair unterbrochen: „ Verzeihung grand Maître (Meister), gilt dies auch für mich?“

„ Da Sie mein Assistent sind, Lord Slytherin, sollten Sie eigentlich nur an meiner statt den Kampf überwachen und aufpassen, dass nichts schief geht. Aber solange Sie den betreffenden Schüler nicht zu stark verletzten, bin ich gewillt eine Ausnahme zu machen. Ich bin zu neugierig auf Eure Kampfkünste.“ , verkündete der geschmeichelte Schwertmeister mit einem neugierigen Funkeln in seinen Augen.

Alte Leute sind zu leicht zu manipulieren, dachte Akair innerlich diabolisch grinsend, ein wenig Höflichkeit und Respekt und schon hat man sie da, wo man sie haben will. Laut sagte der Lord: „Ich danke Euch vielmals Maitre. Ihr seid zu gütig. Möge euch stets das Glück lächeln und euch immer währende Gesundheit bescheren.“

Dann machte er noch eine kleine theatralische Verbeugung und setzte sich abwartend hin. Die Geste verfehlte ihre Wirkung nicht. Der Alte nickte knapp und errötete kaum merklich.

Danach straffte er sich wieder und zog zuerst den Jungen: „Jason“ , was dieser nur mit einem Grinsen quittierte und sich entspannt nach vorn begab. Der Kleine war zu siegesgewiss, was heißt dass er mehr auf dem Kasten hat als er zeigt, analysierte Lord Slytherin schweigend. Dann wurde der Name des Mädchens verkündet : Hermine Granger. Sämtliche Farbe wich aus dem Gesicht der kleinen Hexe als sie sich mit zitternden Knien nach vorn begab. Instinktiv beschloss Akair zu handeln. Das war seine Chance. Das Mädchen würde froh sein aus der Nummer herauszukommen und er konnte endlich dem kleinen Dämon eine weitere Lektion erteilen.

„Ich melde mich freiwillig“, rief der Lord und Hermine nickte ihm dankbar zu bevor sie auf ihren Platz zurück ging. Im gleichen Atemzug erlosch Jasons siegessicheres Grinsen und machte einem hasserfüllten Ausdruck Platz. Nun war es Akair der grinste.

„Wählt eure Waffe!“ verkündete der Schwertmeister, welcher gerade entschieden hatte , dass dieser Kampf höchst interessant werden würde. Jason zog nach dieser Aufforderung sein bevorzugtes Schwert, ein anderthalb-Händer, aus dem Arsenal der Schule. Der Lehrer forderte Akair auf sich irgendeines auszuwählen, alle Trainingsschwerter der Schule stehen ihm frei. Doch dieser verneinte, er habe ein eigenes. Der Lord nahm einen seiner Mantelknöpfe ab, was von Jason äußerst skeptisch beobachtet wurde, und warf ihm leicht in die Luft. Nach einem kurzen, hellen Lichtblitz, hielt er einen eleganten, silbernen Degen in seiner Hand.

Jason bedachte die Waffe mit einem Grinsen, „Wollen sie mir wirklich mit diesem Scheinkampf-Spielzeug entgegen treten?“ Akair warf ihm darauf nur einen Blick zu der besagte, dass schon viele Leute an ihrer vorlauten Klappe gestorben sind, vor allem in seiner Anwesenheit. Jason wollte gerade angreifen, als er von dem Slytherin gestoppt wurde. „Mr. Jason, wo war die Duellverbeugung?“

Der Schwertmeister, beeindruckt dass jemand an alte Traditionen gedachte, befahl das sie das Duell nun mit einer Verbeugung beginnen sollten. Der Dämon folgte dem mürrisch knurrend, während Akair sich grinsend verbeugte, daran denkend das seine List aufgegangen ist. Alle Verletzungen die Jason erleiden wird waren unabsichtlich, denn es ist ja ein richtiges Duell.

Der Jüngere machte den Anfang und stürmte mit erhobenen Schwert auf Akair zu. Dieser blockte den Schlag mit der gleichen fließenden Bewegung ab mit der er Jason sofort angriff. Die tödlich, scharfen Waffen prallten immer wieder aufeinander, mit einer solchen wütenden Wucht, dass regelrecht Funken sprühten.

Die beiden Kontrahenten schienen zu tanzen und einer Choreografie zu folgen die nur sie beide kannten. Angriff folgte auf Abwehr und Attacke auf gekonntes Ausweichen, so schnell aufeinander, dass das Publikum dem Ganzen mit einer gewissen Ehrfurcht zusah.

Zwei Mal schon konnte Jason dem flinken Degen des Lords nicht stoppen und hatte deswegen eine lange Schramme am rechten Oberschenkel und eine kleinere, dafür aber tiefere an der Schulter. Der Dämon registrierte seine Verwundungen gar nicht, er wollte den verhassten Mann vor sich sterben sehen. Später wird er von diesen Gedanken selbst erschrocken sein, aber in der Hitze des Gefecht schienen sie ihm völlig normal.

Auch Akair hatte schon eine Wunde erlitten, wenn auch nur eine blutende an seiner Wange. Für ihn waren Mordgedanken weder jetzt, noch irgendwann zuvor oder später, etwas seltenes oder gar unnormales. Aber der Lord wollte Jason mitnichten töten, das hätte ihn doch nur allzu sehr in Ungnade fallen lassen. Er wollte ihm nur sehr wehtun, das würde vollkommen ausreichen. Auch wenn er ganz sicher einiges Vertrauen so oder so verlieren würde.

Jasons Angriffe wurden immer verzweifelter, da er einfach keinen Treffer landen konnte und so kam er auf eine Idee. Sie sollte das dramatische Ende des Kampfes besiegeln. Per Schattenwandern erschien er hinter seinem Kontrahenten und sah sich, dank des Überraschungseffekts, schon als triumphierender Sieger, als er einen heftigen Tritt gegen das linke Knie bekam. Alle hörten das laute Knacken von Jasons Knochen, als sie unter Akairs Stählerner Stiefelsole nachgaben.

Dann geschahen drei Dinge auf einmal: der Dämon krümmte sich mit Schmerzverzerrten Gesichtsausdruck auf dem Boden, der Schwertmeister stoppte sofort den Kampf und beendete den Unterricht um mit einigen Schülern den schwer verletzen Jason in den Krankenflügel zu bringen und Akair zog mit schnellen Schritten ab um niemanden aus Versehen vor Wut zu töten, sein Degen war schon wieder ein harmloser Mantelknopf.

Während Jason von einem fluchenden Arzt sein Knie gerichtet bekam, kühlte der Lord sein aufbrausendes Gemüt an einigen Möwen in einer stillen Ecke von San Franciscos Hafen. Der kleine Bastard hat es tatsächlich gewagt bei dem Duell zu schummeln! Jeder einzelne gebrochene Knochen geschieht ihm Recht! Mit solchen und ähnlichen Gedankengängen kickte Akair weitere versteinerte Vögel ins Hafenbecken.

Dem Slytherin fiel eine kleine graue Eule ins Auge, welche ihn schon seit einiger Zeit beobachtete. „Willst du irgendwas von mir?“ zischte ein, noch nicht komplett beruhigter, Akair dem Vogel zu. Dieser streckte eine Kralle vor, an der ein Brief befestigt war, und wartete das der Lord ihre Last abnahm. Dieser tat das auch und murmelte überrascht von den Absender vor sich hin. „Malfoy. England… Was zur zugefrorenen Hölle will der von mir?“

Kapitel 13
 


 

Als Eleonore an diesem Sonntagmorgen aufstand wurde sie von einem scharlachroten Sonnenaufgang begrüßt. Zu ihrer morgendlichen Routine gehörte es auch in Ruhe eine Tasse Kaffee auf ihrem Balkon zu genießen und den Daily Picture zu lesen. Um diese Zeit schuf der Nebel extra einen Korridor für sie, damit sie bis zum Meer sehen konnte. Einige Möwen kreisten heiser kreischend vor dem Feuerball, der langsam immer höher aufstieg und seine Farben änderte. Immer wieder ein faszinierendes Schauspiel fand Eleonore.

Sie hatte gerade ihre erste Tasse ausgetrunken und wollte sich eben nachschenken als die morgendliche Stille von einem freudigen Gebell unterbrochen wurde. Der schwarze Höllenhund kam schwanzwedelnd mit einem Päckchen im Maul angetrappt, legte es auf dem Tisch und sah hoffnungsvoll zu seinem Frauchen auf. Deimos mochte nämlich die Blaubeerschoko-Muffins, die Eleonore immer vorrätig hatte. Die Schulleiterin lachte und rief: „Du alter Fresssack. Komm her und hol es dir!“ Begeistert schnappt der Höllenhund sich einen Muffin, ließ sich noch kurz Knudsen, ehe er so leise ging wie er gekommen war- mit lautem Gebell.

Erst jetzt schaute die Schulleiterin auf das Päckchen und öffnete es neugierig. Zum Vorschein kam ein edler Glasflakon in Gestalt einer Elfe an einer Silberkette. Woher kannte der Absender ihre elfische Abstammung? Naja egal. Da entdeckte sie das teure Pergament auf dem folgendes stand:

Sehr geehrte Madame Eleonore…,

aufgrund gewisser Umstände die Ihnen bekannt sind schenke ich Ihnen hiermit ein Schutzamulett mit dem Trank des Himmelsschwerts, um Sie vor einer dunklen Bedrohung zu bewahren.

Hochachtungsvoll,

Severus Snape

Mit einem Stirnrunzeln hängte sie sich die Kette um. Man konnte ja nie wissen… Eleonore war nur auf das Höchste verwundert, dass Severus keine Kosten und Mühen gescheut hatte. Vielleicht sollte sie beginnen ihre Einstellung zu ihm noch einmal überdenken.

Bedanken würde sie sich ganz sicher für das praktische Geschenk. Vielleicht könnte sie sich ja ein wenig revanchieren? Anti-Fett Shampoo wäre eine Idee. Auf diesen Gedanken musste die Schulleiterin kichern und als sie sich den Gesichtsausdruck des Trankprofessors vorstellte, sollte er das Geschenk erhalten, wurde daraus ein lautes Lachen.

Ihre heilige morgendliche Ruhe wurde von einem lauten Knall und einer pinken Verfärbung des Nebels unterbrochen. Seufzend stellte sie ihren Tee ab und atmete einmal tief durch. Nur noch einen kleinen Augenblick den Morgen genießen.

„Jason! Was hast du jetzt schon wieder angestellt?“
 

Einige Zeit ging ins Land und Schultage wurden zu Wochen und Wochen wurden schließlich zu zwei Monaten in denen Alltag einkehrte, bis die Schulleiterin eine gewisse Idee für die Abschlussklasse hatte. Aber dazu gleich mehr.

Innerhalb von nur fünf Wochen war Jason so weit, dass er sogar schon ohne Krücke von Unterrichtsstunde zu Unterrichtsstunde humpelte. Aus dem Krankenflügel wurde er sogar schon drei Wochen vorher entlassen, seinen dämonischen Heilkräften sei Dank. Alle Mandrake Angehörige, Harry und seine Freunde und sogar ab und zu mal Aiden kamen ihn besuchen. Hin und wieder leistete der Potter Jason auch des Nachts Gesellschaft, meist wenn er nicht schlafen konnte. Wer dem Verletzen nie von der Seite wich, war der kleine, treue Kater Mephisto, außer hin und wieder um einen bestimmten Lord anzuknurren.

Diesem konnte das nicht egaler sein, denn er hatte einiges zu tun. Zum Einen durfte er jetzt das Vertrauen zu der Schulleiterin und zu Harry neu aufbauen, zum anderen musste er die Lage in England beobachten und überlegen was er tun würde wenn sie sich weiter zu spitzen würde. Durch seinen fleißigen Informanten hatte er nämlich erfahren, dass die neue Ministerin nicht nur eine Muggelgebore ist, sie scheint auch nicht die allerbesten Ziele zu haben.

Aber wenigstens konnte er ein kleines Ärgernis aus dem Weg räumen. Indem er Severus Snape mit Trankbüchern aus der geheimen Slytherin Bibliothek versorgte, konnte er hin und wieder unbemerkt kurz nach England und persönlich Informationen mit Lucius Malfoy austauschen und Severus würde sich als Gegenleistung ein wenig aus den Machenschaften des Lords raushalten.

Anfangs war der Trankprofessor nicht gewillt auf diesen Handel einzugehen, aber nachdem er einen Blick in eines der Bücher geworfen hatte konnte er nicht widerstehen. Und was war schon ein bisschen weg sehen wenn man längst vergessene Tränke bekommt? Nun, Severus würde es schon interessieren, wieso der Slytherin so viele Briefe aus England bekam, denn so viel hatte er mitbekommen, aber mit solchen Schätzen vor der Nase konnte er das getrost ignorieren. Dumbledore schrieb er keinen einzigen Bericht, war er doch endlich frei von dem alten tyrannischen Mann.

Von ihrem Tränkemeister hatte die Schulleiterin Eleonore … von den fraglichen Briefen von und nach England erfahren, aber zur Rede gestellt hatte sie ihn noch nicht. Zwar war ihr Vertrauen in Akair gebrochen, da er Jason so sehr verletzt hatte, aber seine Verwandtschaft mit Harry hielt sie davon ab. Dieses arme Waisenkind, seine Eltern waren vermutlich noch in der Hölle, hatte sie über die Jahre schon irgendwie lieb gewonnen. Der kleine Dämon stellte zwar immer so viel Unsinn an und war weit entfernt von vernünftig, aber sie fühlte sich einfach verantwortlich für ihn, wie eine Mutter.

Blaise wuchs immer mehr in seine neue Rolle als Engel hinein. Er half immer wieder den Schülern, wenn er bemerkte, dass es ihnen nicht gut ging. So erarbeitete er sich nur in wenigen Wochen einen Status als Kummerkasten der Schule, sodass ihn immer mehr Schüler akzeptierten und mit ihm redeten. Für Blaise war die Verwandlung in einen Engel nötig, um endlich richtig in der Schulgemeinschaft an zu kommen.

Nicht so erfolgreich wie seine soziale Integration, waren seine ersten Flugversuche (Wenn man sie so nennen kann. Es waren doch eher Sturzflüge und Bruchlandungen) und das Anfreunden mit Harry und Co. Ihm war letzteres sehr wichtig, da das Leid von Harry lauter war als alles andere. Blaise vermutete, dass der Potter sehr viele alte Sorgen, Ängste und schlechte Erinnerungen mit sich herum trug. Verdenken könne man es ihm sicher nicht.

Der Bücherwurm Hermine Granger beschäftigte sich intensiv mit der Animagie und da es in der USA legal war auch nicht registriert zum Animagus zu werden, versuchte sie es auch als Erste von ihren Freunden. Gelingen wollte ihr der Zauber erst nach drei Wochen intensiven Übens und zwei Wochen vorangegangenem Recherchieren. Aber dann lief sie so oft als schwarze Katze herum, dass Sam ihr einen kleinen Hexenhut nähte, damit sie sie unter all den anderen Katzen im Hexenzirkel wiederfand.

Auf die Aussage ihrer besten Freundin, Katzen-Hermine sehe mit Hut einfach nur niedlich aus, wurde diese leicht rot und schnurrte nur peinlich berührt. Nur gut, dass man Katzen so was nicht so sehr ansieht. Im Hexenzirkel stieß ihre Animagus Gestalt auch auf Begeisterung, standen schwarze Katzen bei Hexen doch für Glück und Sicherheit.

Kurz vor den Herbstferien verkündete die Schulleiterin schließlich, dass die Abschlussklasse auf eine Klassenfahrt nach Schweden fahren würde. Diese Fahrt würde weitaus mehr bewirken, als irgendjemand hätte ahnen können. Jetzt geht erst richtig los.

14. Kapitel
 


 

Die Schulleiterin hatte sich gerade Deimos Patrouillenbericht angehört, als es plötzlich im Kamin rauschte und nur Sekunden später stieg eine etwas ältere Frau heraus, begleitet von einer grünen Rauchwolke. Sie trug ein altmodisches grünes Reisekostüm und hatte ihre grauen Haare unter ihrem Zauberhut zu einem ordentlichen Dutt aufgesteckt, was ihr ein strenges und würdevolles Aussehen verlieh.

Sie brauchte einen Moment um sich zu sammeln, ehe sie mit einem starken schottischen Akkzent fragte: „Wissen Sie, wo ich die Schulleiterin dieser Schule finden kann, Ma’am?“

„Die steht direkt vor Ihnen, Madame.“, erwiderte Eleonore amüsiert. „Darf ich fragen, was Sie um drei Uhr Nachts in mein Büro verschlägt?“

„Ach wie unhöflich von mir. Ich bin Minerva Mc Gonagall. Ich war die Hauslehrerin von Mr Potter in Hogwarts. Aber in Hogwarts ist es nicht mehr sicher. Es geschehen einige seltsame Dinge, seitdem Mr Potter und Professor Snape nach Amerika abgereist sind.“, schloss eine aufgeregte Minerva und streckte der Schulleiterin ihre Hand entgegen. Diese erwiderte die Geste.

„Sehr erfreut Sie kennenzulernen, Madame. Mein Name ist Eleonore …. . Aber Sie dürfen mich ruhig Eleonore nennen. Das klingt als wären düstere Zeiten angebrochen in England. Wären Sie so freundlich fortzufahren, Ms Mc Gonagall?“, entgegnete die Schulleiterin. Sie war überrascht von sich selbst dass sie der Frau gleich ihren Vornamen angeboten hatte, aber da sie Harrys ehemalige Hauslehrerin war, hatte sie das Gefühl ihr vertrauen zu können.

„ Die Freude ist ganz meinerseits Eleonore. Aber nennen Sie mich doch bitte Minerva. Nun wie ich bereits sagte-“

Minervas Ausführungen fanden ein abruptes Ende als nach einem höflichen Klopfen, die Tür geöffnet wurde und ein ziemlich wütender Akair herein stürmte.

„ Madame Eleonore verzeihen Sie die Störung, aber wie Sie ja bereits wissen, hatte ich vor geraumer Zeit meinen Urlaub beantragt. Und ich hatte nicht vor die Hälfte davon auf Klassenfahrt zu verbringen, sondern in England.“ , betonte Akair genervt.

„Wie Sie sehen können Lord Slytherin habe ich einen Gast, der zufällig gerade aus England angereist ist. Minerva, darf ich Ihnen Lord Slytherin - unseren momentanen Gast - vorstellen? Lord Slytherin, das ist Minerva Mc Gonagall, die ehemalige Hauslehrin Harrys.“

„Sehr erfreut, Madame.“, erwiderte Lord Slytherin mit einer leichten Verbeugung. „ Es ist sehr schön, eine ehemalige Lehrerin meines Neffen zu treffen.“

Kurz sah Minerva überrascht aus, ließ sich aber nichts anmerken. Eigentlich schade, dachte Akair, diese Frau schien eine harte Nuss zu sein. Also noch jemanden, den ich überzeugen muss.

„Wären Sie so freundlich uns über die näheren Umstände ihrer offenbar überstürzten Abreisen aufzuklären?“ fragte die Schulleiterin nicht ohne einen wartenden Seitenblicke auf Akair zu werfen. Dieser rollte kaum wahrnehmbar mit den Augen.

„ Seit einigen Wochen habe ich schleichende Veränderungen an mehreren Leuten wahrnehmen können. Zu den ersten zählte leider auch unser Schulleiter Albus Dumbledore. Alles fing damit an, dass er manchmal seltsam abwesend wirkte. Wenn ich ihn danach fragte, stritt er nur alles ab und meinte es sei alles in bester Ordnung. In den kommenden Wochen klagte er immer häufiger über Kopfschmerzen und musste sich immer häufiger hinlegen. Von Tag zu Tag ging es ihm schlechter. Zuerst schob ich es auf sein hohes Alter, wo die Gesundheit allgemein abnimmt. Aber dann begann er plötzlich aus heiterem Himmel bei all unseren gemeinsamen Gesprächen mich lauernd zu mustern und mich zu siezen als ob wir uns gar nicht kennen würden. Und dass obwohl wir jahrelang privat befreundet und als Kollegen zusammen gearbeitet haben. Er war plötzlich wie ein vollkommen anderer Mensch. Scheinbar nicht mehr er selbst.„

„Und dann gab es Momente, in denen er mich wieder zu kennen schien. Als es das letzte Mal passierte riet er mir hierher zu fliehen und euch zu warnen. Weiterhin erklärte er, dass er nicht mehr wisse, wie lange er dem roten Auge noch standhalten könne. Das letzte was er flüsterte war, dass es ihm leid tue und unsere neue Ministerin Annabeth Smith irgendetwas im Schilde führe. Dann schüttelte er plötzlich seinen Kopf und fragte mich, wo wir bei unserem Gespräch stehen geblieben seien. Er entschuldigte sich vielmals für seine kurze Unaufmerksamkeit mit der Begründung er sei kurz in Gedanken gewesen. Ich fragte ihn, ob er sich wirklich nicht erinnere und er verneinte. Nach unserem Gespräch flüchtete ich sofort in meine Räumen packte das Nötigsten ein und kam hier her.“, endete Minerva stockend.

„ Das ist ja wirklich schrecklich meine Liebe! Hier setzen sie sich erst einmal und trinken sie eine Tasse Tee zur Beruhigung “, erklärte die Schulleiterin mit Nachdruck und einem mitfühlenden Gesichtsausdruck. Dankend nahm Minerva das heiße Gebräu an, während Akair scheinbar furchtbar gelangweilt auf seine ineinander verschränkten Finger starrte.

„ Genau deswegen können Sie nicht England fahren, Lord Slytherin. Die Lage dort scheint sich zuzuspitzen und unüberschaubare Ausmaße anzunehmen.“

„Ich fühle mich geehrt, dass Sie sich Sorgen um mich machen Madame Eleonore, aber glauben Sie mir ich kann gut auf mich selbst aufpassen. Außerdem ist es mein rechtmäßig verdienter Urlaub. Und wie jeder arbeitende Bürger, habe ich ein gutes Recht darauf “, erwiderte Akair äußerlich gelassen, jedoch innerlich vor Wut kochend.

„Na schön. Eine Woche gestehe ich Ihnen zu. Aber pünktlich zur Klassenfahrt erwarte ich, dass sie sich in Schweden befinden. Sollte mir zu Ohren kommen, dass sie aus mir unerklärlichen Gründen ihre Aufsichtspflicht versäumen, sehe ich mich gezwungen, zu unerfreulicheren Methoden zu greifen. Vergessen Sie unsere kleine Abmachung nicht. Ich denke, wir verstehen uns, Lord Slytherin?“, betonte die Schulleiterin mit Nachdruck.

„Klar und deutlich, Madame Eleonore.“, antwortete der Slytherin zähneknirschend. „Wenn die Damen mich jetzt entschuldigen würden. Ich habe noch einige Sachen zu erledigen, die keinen Aufschub dulden.“

„ Natürlich werter Kollege. Sie sind können gehen“, mit diesen Worten entließ die Schulleiterin den Lord, der sich gemessenen Schrittes entfernte.

„Entschuldigen Sie diese rüde Unterbrechung, Minerva. Er kann manchmal etwas ungehalten sein, wenn etwas nicht seinen Vorstellungen entspricht.“, erklärte die Schulleiterin.

„ Vielleicht würde eine kleine Reise Ihnen gut tun. Das würde sie ablenken und auf neue Gedanken bringen. Was meinen Sie Minerva? Schweden ist ein sehr ruhiges und entspanntes Land“, versuchte die Schulleiterin sie zu überzeugen.

„ Da haben Sie Recht. Aber wo ist der Haken?“, fragte Minerva misstrauisch.

„Sie müssten die Aufsichtspersonen der Abschlussklasse begleiten. Und dass sind Mr Snape und Lord Slytherin. Die beiden haben ein recht, nun sagen wir, recht gespanntes Verhältnis zueinander. Und Sie müssten so eine Art Ausgleich herstellen, dass die Lage zwischen beiden nicht vollkommen eskaliert“, gab Eleonore etwas verlegen zu.

„ Ich verstehe Sie vollkommen, Eleonore. Ich werde darüber nachdenken und Ihnen morgen Bescheid geben. Jetzt ist etwas zu spät dafür, finden Sie nicht auch?“ erwiderte die ehemalige Hauslehrerin Gryffindors.

„Selbstverständlich. Deimos zeig der Dame bitte ihre Gemächer. Wir setzen unser Gespräch morgen fort, Minerva. Gute Nacht“, wünschte ihr eine sichtlich erleichterte Schulleiterin.

Deimos geleitete Minerva bis zu ihren neuen Räumen, wo Minerva,kaum dass ihr Kopf das Kissen berührte, sofort fest einschlief.

15. Kapitel
 


 

Als das Flugzeug San Francisco schon längst verlassen hatte, hatte sich die Lage immer noch nicht gebessert. Sehr zum Leidwesen von Severus Snape, der sich schon seit geraumer Zeit mit den Bälgern der Abschlussklasse herum schlagen musste. Seine Mitbegleiterin Minerva Mc Gonagall war da auch keine große Hilfe. Diese saß mit einem friedlichen und entspannten Gesichtsausdruck direkt neben ihm mit einer Packung Ohrenstöpsel. (Silence- Ruhig durch den Tag; alles Nervige ausblenden!) Daran hätte er auch denken können!

Unmittelbar vor ihm befanden sich in der Dreierreihe Amanda Washington und zwei ihrer zahlreichen Schoßhündchen, die sich die ganze Zeit darüber beschwerten, dass das Fliegen in der 2. Klasse absolut inakzeptabel sei und für Reinblüter absolut unter ihrer Würde. Wütend warf Severus einen zauberstablosen stummen Silencio-Spruch auf die Girlies, sodass es endlich etwas erträglicher wurde. Was diese nun wiederum dazu veranlasste ihn mit hasserfüllten Todesblicken zu bombardieren, was er seinerseits mit einem höhnischen Blick und einem zuckersüßen unschuldigen Lächeln quittierte.

Ausnahmsweise waren Severus die muggelgeborenen Schüler am liebsten, da sie still da saßen im Gegensatz zu hyperventilierenden anderen Schülern. Verschlimmert wurde das Ganze noch, als plötzlich ein Rück durch das gesamte Flugzeug ging und alle aufquietschten, allen voran Amanda. Das veranlasste Minerva zu einem „Sind hier wirklich noch nie so viele von Ihnen Flugzeug geflogen?“, was mit einem allgemeinen peinlichen Schweigen und Lächeln aller Muggelgeborenen beantwortet wurde.

Blaise saß auf einem Fensterplatz im hinteren Teil des Flugzeugs. Für ihn waren weder das Fliegen in der 2. Klasse noch die Turbulenzen ein Problem, aber die allgemeine Panik der Schüler, Professor Snapes strapazierte Nerven und vor allem das kleine verängstigte Kind neben ihm erhöhten den Lautstärkepegel durch Leid für ihn ins Unerträgliche.

Am liebsten wäre er aus dem Flugzeug gesprungen und nach Schweden geflogen, nicht dass er es geschafft hätte, aber auf den Rocky Mountains zu zerschellen kam ihm irgendwie schon erstrebenswert vor. Aber statt eine der Stahltüren aufzureißen und in die Tiefe zu springen verkroch er sich nur tiefer in seinen Sitz und versuchte zu schlafen. Es blieb bei dem Versuch.

Der Zabini kam wirklich ins Zweifeln ob er die 22 Stunden in diesem Blechkasten, die eine Stunde Aufenthalt in New York noch nicht beachtet, überleben würde. Und Blaise war nicht der einzige der in der langen Flugzeit ein Problem sah.

Jason hatte das zweifelhafte Glück neben einem Pärchen aus der Parks Familie zu sitzen und durfte sich schon seit geraumer Zeit verliebtes Geturtel und ständige Liebesschwüre anhören. Aller paar Minuten streifte sein sehnsüchtiger Blick den, etwas entfernt zwischen Fred und George sitzenden, Harry. In dieser Klassenfahrt, dachte sich der Dämon nicht zum ersten Mal, wird er endlich mein sein, er wird meinem Charme einfach nicht widerstehen können.

Als er zum fünften Mal in den letzten zehn Minuten „Oh ich liebe dich ja so Jackie“ und „Ich liebe dich noch viel mehr mein Minnie-Mäuschen“ hörte, platzte ihm schließlich der Kragen. „Minnie liebt dich nicht Jackie, Minnie hat dich betrogen. Und Jackie zieht die ganze Zeit schon die Flugbegleiterinnen mit Blicken aus. Ihr seid kein glückliches Paar, also Klappe jetzt endlich!“ zischte Jason in die Richtung des Pärchens.

Ab da gab es statt eines verliebten ein keifendes und streitendes Paar in der Reihe 17 des Flugs San Francisco-New York-Stockholm. Severus Snape trennte die beiden schließlich indem er Minnie auf den leeren Platz neben sich und Minerva setzte. Jason wurde die restliche Fahrt von Jackie böse angefunkelt, aber der Dämon registrierte das nicht mal, denn er genoss seine Turtelfreie Zeit.

Minerva Mc Gonagall fragte sich indes, wie die Schüler es aufnehmen würden, dass sie nicht nur ihre Zauberstäbe abgeben dürfen, sondern dass sie auch die ganze Klassenfahrt lang nach Muggelmethoden des frühen zwanzigsten Jahrhunderts Felder bestellen und Hausarbeiten verrichten müssen. Die Idee von Eleonore war nämlich den angehenden Erwachsenen noch eine Lektion über harte Arbeit zu geben , damit sie die Magie wertschätzen. Das war auch der Grund warum sie überhaupt mit einem Flugzeug nach Schweden fuhren.

Ihr Zielort ist das rekonstruierte Dorf Asens By aus dem Jahre 1900 mit vier Wohnhäusern, zehn kleinen und drei größeren Feldern samt Stallungen, Werkstätten und vielerlei Schweine, Schafe, Ziegen, Kühe, Hühner und drei Pferden. Zauberstäbe sind auf dem gesamten Dorfgelände verboten, selbst die drei Erwachsenen müssen ihre abgeben.

Nach einem äußerst anstrengenden Fug, für absolut alle Beteiligten, also für Schüler, Lehrer, andere Passagiere genauso wie für die Flugbegleiter, die Piloten und alle anwesenden Staubmilben, landeten sie endlich in Stockholm. Mit Hilfe eines Portschlüssels gelangten sie nun vor das rot bestrichene Holztor des beschaulichen, historischen Dorfes. Die Schulleiterin hatte ihnen nicht noch antun wollen, den restlichen Weg per Bus zurücklegen zu müssen.

Nachdem Minerva kurz erklärt hatte, was die Schüler in den folgenden zwei Wochen erwarten würde, kamen schon die ersten aufgebrachten Reaktionen. Wie erwartet von der Amanda-und-Anhängsel Front. „Was?“ schrie die blonde Reinblüterin laut los, „Ich soll meinen Stab abgeben? Und wie ein dreckiger Muggel arbeiten?! Das können sie nicht verlangen! Von den Schlammblütern gerne aber nicht von mir!“

Severus überging ihren Anfall von Rassismus und Bockigkeit und sammelte alle Zauberstäbe mit einem Expelliamus ein und übergab sie, zusammen mit seinem eigenen und dem Stab der Verwandlungslehrerin, dem Personal des Dorfes. „Bezieht eure Zimmer.“ Befahl der Trankprofessor mit schneidender Stimme und deute auf die drei Wohnhäuser für die Schüler, „Ihr seid alt genug um selbst die Zimmerordnung zu bestimmen.“

Nachdem Minerva ihr Zimmer bezogen hatte, zum Glück bekam sie als Aufsichtsperson ein Einzelzimmer, gesellte sie sich zu Severus in die Küche des kleinsten Wohnhauses in Asens By. „Lord Slytherin ist zu spät.“ nach einem Blick auf die Uhr ergänzte sie, „Zwei Stunden zu spät.“

Der Trankprofessor nickte und murmelte vor sich hin, dass der Feigling sicher in England geblieben sei und garantiert nicht mehr kommen würde. Die Lehrerin wollte gerade ein Kommentar zu den unhöflichen Worten ihres Kollegen abgeben, als sich die Tür öffnete und ein klatschnasser Akair in der Tür stand.

„Wenn man vom Teufel spricht. Mr. Slytherin, sie sind reichlich spät dran. Und warum sind sie so nass?“ fragte Severus mit einem schadenfrohen Unterton. Der Lord dreht sich mit einem Knurrend zu dem Älteren um. Seine sonst so fluffigen Haare klebten ihm bis zu den Oberschenkeln am Körper und sein Mantel war komplett durchnässt. Akair sah aus, als ob er mit seinem gesamten Aufzug baden gegangen war.

„Fresse, ich will einfach nur noch in mein Zimmer.“ fauchte ein wütender Slytherin, jegliche Höflichkeit vergessend. Severus reagierte nur so weit, dass er den Lord an gewisse Umgangsregeln erinnerte und meinte, dass Eleonore es sicher nicht erfreuen würde sollte sie erfahren, dass er zwei Stunden zu spät angekommen sei.

„Mr. Snape, ich bin gerade durch den Ärmelkanal geschwommen. Da kann man doch sicher etwas Verspätung verstehen.“ zischte Akair sauer zurück. Der Trankprofessor wollte gerade eine weitere spitze Bemerkung loslassen, als das Gezanke der beiden erwachsenen Männer von einer ruhigen Minerva unterbrochen wurde.

„Lord Slytherin, hier ist ihr Zimmerschlüssel. Ihres ist die Letze Tür im Obergeschoss. Trocknen sie sich erstmal ab, dann sehen wir weiter.“ Mit diesen Worten entschärfte die umsichtige Frau die Situation und Akair verzog sich eilig in sein Zimmer.

16. Kapitel
 


 


 

Ich hatte am gestrigen Abend tunlichst vermieden einen Fuß aus meinen Zimmer zu setzten und dann vielleicht einer unangenehmen Befragung stand halten zu müssen. Stattdessen habe ich mich in mein Bett geschmissen und mit einem großen Kissen gekuschelt. Zu meinem Leidwesen hatte es nicht gegen meine Sehnsucht geholfen.

Ihr guckt schon wieder so neugierig. Was ist denn? Ich sag es euch ja schon, aber nur weil ihr es seid. Nun, wisst ihr, ein gewisser blonder Lord hatte in letzter Zeit den Platz, den das Kissen jetzt einnehmen muss… Hey, ich verhalte mich nicht niedlich, hört sofort auf mich so zu nennen! Ich werde noch ganz rot. Und um eure Frage zu beantworten: ja, ich bin schon eine Weile mit Lucius zusammen.

Eigentlich wollte ich meinen süßen Ruhepol dazu überreden endlich aus England zu fliehen, aber er kann manchmal sehr stur sein.

Die Lage in dem Inselreich war zur Zeit wirklich jenseits von Gut und Böse, ich bin ja nicht aus Spaß durch den Ärmelkanal geschwommen. Wirklich alle Ausreise Methoden, magisch wie auch muggel, wurden genau kontrolliert und langsam komplett abgeschnitten. Ich glaube für die Muggel hat die Ministerin Terrorismus als Grund vorgeschoben, funktioniert bei denen immer recht gut.

Man hatte sich echt eingesperrt und als ein Gefangenes des Staates gefühlt. Vielleicht bin ja falsch abgebogen, aber ich wollte eigentlich nicht nach Ostdeutschland nach 1961. Eigentlich ist so ein Witz geschmacklos, denn auch im Inneren ähnelte England langsam der DDR. Nur ohne Kommunisten.

Zum Frühstück haben sich alle in den Apfelgarten begeben und aßen gemeinsam an einem großen Holztisch. Ich genoss gerade meine köstliches Marmeladen Brot, selbstgemachtes schmeckt doch immer am besten, als der Schatten von Severus Snape meine Sicht und meine Laune erheblich verdunkelte.

„Kann ich irgendwie helfen, Mr. Snape?“ fragte ich den düsteren Mann. Dieser verschränkte die Arme und bedachte mich mit einem grimmigen Blick. Der einzige der hier schlechte Laune haben darf bin ich, denn immerhin werde ich hier mit Erpressung von meinem Lucius ferngehalten. Unverschämtheit.

„Oh ja, das können Sie Mr. Slytherin. Ich habe heute Abend eine Spiegelkonferenz mit der Schulleiterin angesetzt.“ Meinte er mit einer gewissen Genugtuung. Wenn er glaubt das er das als Sieg für sich verbuchen kann irrt er sich aber gewaltig. „Das ist sehr schön für Sie Mr. Snape.“ säuselte ich, mir keiner Schuld bewusst, „Aber mir ist nicht klar wie ich da helfen kann. Den Spiegel nach dem Knutschen abwaschen können Sie doch alleine.“

Der eben von mir Bloßgestellte versuchte mich mit Blicken zu durchbohren. „Seien Sie pünktlich 19:30 bei mir, oder ich komme zu Ihnen.“ Nach dem er diese Worte leise gezischt hatte verzog er sich mit wehenden Umhang. Na, ich wäre so oder so hin gekommen, also kein Problem. Immerhin wollte das Missverständnis klären.

Durch das leise, verhaltene Kichern der Schüler begleitet setzte ich mein Frühstück fort. Minerva McGonnagall setzte sich neben mich und mit einem höflichen „Guten Morgen, Madame.“ begrüßte ich sie. „Guten Morgen, Lord Slytherin. Mir ist gerade ein äußerst verstimmter Professor Snape entgegen gekommen. Ist das Ihr Werk?“

„Das befindet sich im Bereich des Möglichen, Madame. Ich habe nämlich auf die von ihm gewünschte, aber zu seinem Missfallen nicht vorhandene Beziehung zu Madame Eleonore angespielt.“ Erläutere ich ihr die Situation grinsend. Sie fing an herzlich zu lachen und meinte amüsiert, dass es sie überrasche den alten Griesgram doch noch mal verliebt zu erleben. Einige Schüler, vor allem die ehemaligen Hogwartsschüler, fielen mit in das Lachen ein und ich grinste breit.

Als das herzliche Beisammen sein aufgelöst wurde, damit die Bälger endlich anfangen konnten zu arbeiten, kam Amanda Washington auf mich zu. Was will die verwöhnte Schnepfe bloß von mir? „Lord Slytherin.“ Sie verbeugte sich höflich. Okay, sie will etwas wichtiges von mir. „Ich wollte sie um etwas bitten.“

„Ach, und was wäre das, Miss Washington?“ erkundigte ich mich skeptisch bei ihr. Ich hatte so ein Gefühl, dass ihre Bitte nichts enthalten würden was mich erfreut im Kreis springen lassen würde. „Ich soll jetzt tatsächlich ein Feld umgraben. Unerhört so eine Aufforderung an mich zu stellen, immerhin bin ich ein Reinblut! Eine Washington obendrein! Ich wollte Sie fragen, ob Sie nicht irgendwas drehen könnten, sodass ich nichts zu tun habe. Außerdem wollte ich noch meinen Stab-.“ Hier unterbrach ich das unerhörte Gör.

„Miss Washington, Ihre Aufgabe ist zu arbeiten, meine Aufgabe ist dafür zu sorgen das Sie arbeiten. Wenn wir alle bei dem bleiben, was wir zu tun haben, passiert niemanden etwas schlimmes.“ Belehrt ich die Dame in einem netten Unterton. Denn ich bin immer nett, auch zu den Bastarden. Die Washington zog mit wackelndem Entenarsch und erhobener Nase ab. Freche Vögel könnten jetzt sicher gut Ziel-scheißen spielen…
 

Harry war mit Blaise für eine Woche zum Stall ausmisten eingeteilt. Eine Weile lang schwiegen beide doch dann sagte Blaise: „Hattest du in letzter Zeit wieder Albträume? Du kannst jederzeit mit deinen Problemen zu mir kommen.“ „Danke, vielleicht ein andermal.“, erwiderte Harry abweisend.

„Ich kann dir wirklich helfen.“ „Ich will deine Hilfe nicht. Such dir jemand anderen bei dem du deinen Kummerkastenquatsch durchziehen kannst.“, antworte Harry diesmal noch eine Spur genervter.

„Ok, Mann. War ja nur ein Angebot.“, machte Blaise einen Rückzieher und hielt abwehrend seine Hände nach oben. Bingo! Er hat es endlich verstanden dachte Harry erleichtert. Von diesem Zeitpunkt an herrschte wieder Schweigen.

Nach dem Mittagessen gesellte sich Hermine mit einem fetten Wälzer „Richtiger Umgang mit Pferden“ zu ihnen und erklärte ihnen: „Lest euch den Abschnitt über das Hufe auskratzen durch Jungs, bevor ihr anfängt“ Prompt war Harrys Kommentar: „Hermine, komm schon, dass kannst du mir nicht antun!“, stöhnte der Grünäugige genervt auf.

„Ich fürchte doch Harry. Ich mache die Regeln nicht. Und je eher du damit anfängt, desto schneller bist du fertig.“, konnte sich die kleine Hexen nicht verkneifen. „ Du verletzt mich, Mine“, erwiderte Harry lachend seine rechte Hand in einer theatralischen Geste an sein Herz führend.

Hermine stimmte in sein Lachen ein. Währenddessen hatte Blaise sich das Buch genommen und blätterte gelangweilt Seite um Seite um bis ihm plötzlich ein kleiner Zettel entgegen fiel. Genervt fing er ihn auf. Wahrscheinlich nur Grangers Lesezeichen. Aber wer weiß? Angetrieben von seiner Neugier faltete er den Zettel auseinander und schnappte dann überrascht nach Luft:

Vetrau auf deinen Instinkt. G,M, L und R

Wann und wie hatten seine Lehrmeister das geschafft? Er musste wohl sehr abwesend gewirkt haben als er durch Hermines Händewedeln „Hallo?! Jemand zu Hause? Erde an Zabini“, wieder in die Realität zurück geholt wurde. „Ja. Sorry, Granger.“ , nuschelte er und wurde leicht rot um die Nasenspitze. Geschieht ihm Recht, dachten der Bücherwurm und der Grünäugige befriedigt.

Dann widmeten sich Hermine, Harry und Blaise wieder den Pferden.

Kapitel 17 

 

 

 

 
 

Jeder gute Horrorautor wusste eins: Das Grauen beginnt harmlos. Und so begann dieser Abend als ein ganz normaler. Die Muggelgeborenen der Klassenstufe hatten ihre Klassenkameraden zu einem Spiel Flaschendrehen überredet. 

Und so saß die gesamte oberste Jahrgangsstufe der Riverdale Academy of Alcatraz ums Lagerfeuer herum und Hermine legte gerade mit einem Grinsen die Flasche in ihre Mitte und bestimmte das Harry anfangen sollte zu drehen. Dieser kam dem nach. 

Die Flasche erwählte Amanda als erstes Opfer. Bevor Harry auch nur den Ansatz machen konnte  seine Frage zu stellen, mischte sich George ein: „Da du ja so sehr auf Harrys Onkel stehst, habe ich eine kleine Aufgabe für dich. Du musst ihn küssen.“ „Und überleben“, ergänzte Fred lachend. Das Gesicht der Betroffenen machte eine unglaubliche Farbwandlung durch, erst rot vor Scham, dann weiß vor Entsetzen.
 

 Vor Schock bekam sie kein einziges zusammenhängendes  Wort heraus. Aber ihr Brabbeln mündete schließlich in einem verzweifelten „Wie soll ich das tun?“ „ Tja Schätzchen das kannst du dir schön selbst überlegen“, spottete ein schadenfroher Dämon. Amanda gab daraufhin nur einen undamenhaftes Schnauben von sich und drehte die Flasche erneut. Das nächste Opfer ließ nicht lange auf sich warten. Grinsend drehte sich Amanda zu Harry: „Hat dir Jason schon deine Unschuld genommen?“ Harry wurde sofort rot wie eine Tomate und schüttelte nur leicht den Kopf. „Kein Kommentar“,tönte es von der Dämonenfront mit düsterer Miene. „Und ich dachte Dämonen sind schneller“, kam daraufhin die amüsierte Antwort. 
 

Das Russisch Roulette ging noch einige spaßige Runden weiter bis die Zwillinge eine unheilbringende Idee hatten. „Hey, lasst uns eine Mutprobe machen. Ich habe gehört das die Wälder in Schweden total gruselig sind nachts. Lasst uns doch unsere Wachhunde überreden einen kleinen harmlosen Spaziergang zu machen.“  „Um diese Uhrzeit? Wisst ihr überhaupt was da alles draußen im Wald alles lauern kann? Hier in Mittelschweden gibt es sogar Fenriswölfe die zerfleischen euch sobald sie euch sehen.“, gab Hermine zu bedenken. 
 

„Ach, Miene du bist ein wahre Spielverderberin. Wir gehen doch nur bis zum Waldrand und nicht weiter. Da ist total ungefährlich.“, sagte Jason bestimmt. „Auserdem haben wir doch alle ein Auge aufeinander“,meinte Harry überzeugt. „Ich geh da nicht mit Harry. Und du solltest es auch nicht tun“, gab Hermine wütend zurück. „Das wird sicher lustig. Aber wenn du nicht willst dann bleib halt hier“, murrte Harry und wandte sich enttäuscht von ihr ab. „Feigling“, kam es unisono von Rotschöpfen. „Wenigstens denke ich nach“, schnappte Hermine beleidigt und zog ab. Sam stand eilig auf und folgte ihr. Die Anderen planten verschwörerisch ihre Mutprobe weiter. 
 

Und kurz darauf ging die Menge verdächtig friedlich schweigend zu den sich noch angeregt unterhaltenden Lehrern. „Die haben was vor“,kam es gleichzeitig von den beiden Schlangen. Neville begann die Bitte der Gruppe vorzutragen. 
 

Der erste Lehrer der sich danach zu Wort meldete, war Akair, jegliche Höflichkeit vergessend: „Seid ihr völlig verrückt geworden oder einfach nur suizidgefährdet?“ Daraufhin wurde er von allen Anwesenden nur erschrocken angestarrt. „ Das war keine rhetorische Frage. Ich möchte darauf eine Antwort haben“, kam es vom immer noch aufgebrachten Lord. „Nur neugierig“, kam es kleinlaut von Amanda. Während Akair anfing einen Vortrag über tödliche Gefahren in schwedischen Wäldern zu halten, begann Severus sich vorzustellen welche kostbaren Trankzutaten das Nächtliche Schwedenfür ihn bereit halten würde. 
 

„Einverstanden“,schnarrte Severus in Akairs Rede hinein. „Aber nur wenn Lord Slytherin und Professor Snape euch begleiten“, stimmte Minerva zu noch ehe ein verdutzter Slytherin ein schlagfertiges Gegenargument präsentieren konnte. „Aber ich bin immer noch nicht einverstanden“, grummelte der Lord vor sich hin. „Die eine Hälfte geht mit mir und die andren mit Ihnen“, entschied Severus über Akairs Kopf hinweg. Und schon schnappte er sich die Hälfte der Schüler und trabte Richtung Wald davon. Unwillig zog auch Akair mit seinen Schützlingen in diese Richtung. Und wie jeder gute Horrorautor sagen würde: Das war nur die Ruhe vor dem Sturm.
 

******
 

Ich hatte mir meinen Abend wirklich anders vorgestellt als auf diese kleinen, unvernünftigen, dummen und lebensmüden Bälger aufzupassen. Aber ich hatte wie immer keine Wahl: Irgendwer musste sie schließlich vor dem sicheren Tod retten. 

Dafür werde ich Snape noch die Leviten lesen, dass er so schnell bei einem Himmelfahrtskommando zugestimmt hat. Der hat seine Tränke so sehr im Kopf, sodass ich überrascht bin das Eleanor da noch reinpasst! 
 

Schnaubend ging ich mit meiner Gruppe bestehend aus zitterten Schülerin noch weiter in den Wald hinein. Zu meinem Leidweßen klammerte sich die Washingtonziege seit geraumer Zeit an meinen linken Arm und auch der Zabini Junge sah nicht gerade gesund aus. Er hatte doch gewusst das sowas als Engel keine gute Entscheidung war. Schwachköpfe! 

Und ich musste auch noch auf sie aufpassen. Und dann auch noch meine Magie verschwenden um uns vor den schwedischen Bestien zu schützen. Das war doch der Gipfel!
 

Gerade wollte ich das Signal zum Umkehren geben als die kleine Washington mich an den Schultern packte und zu sich runter zog. Bevor ich auch nur ansetzen konnte zu fragen, was das Ganze soll, hatte sie mich schon geküsst. So ein dreistes Weibsstück! Was erlaubte sie sich eigentlich?! Diese Lippen waren nur für einen reserviert. 
 

Doch leider kam ich nicht dazu ihr den Kopf abzureißen, denn just in diesem Moment hörten wir sehr nahes Geheul. „Was ist das?“, fragte Blaise verängstigt. „Nichts Gutes“,knurrte ich mit zusammengebissen Zähnen und riss förmlich meinen obersten Mantelknopf ab. Als sich mein Schwert aktiviert hatte, sprang auch schon ein riesiges Fellknäuel auf mich zu. 

Gegen den gigantischen schwarzen Wolf war Deimos ein reines Schoßhündchen. Ohne zu zögern rammte ich ihm meinen Degen in die Kehle. Nur durch meine schnellen Reflexe konnte ich verhindern dass sich seine Zähne in meinen Brustkorb rammten.

 Ich widmete mich jedem Wolf einzeln und versuchte dabei die Kinder so gut es ging aus der Gefahrenzone heraus zu halten. Immer wieder fiel eins der Biester meinen Sprüchen oder meinem Degen zum Opfer. Aber ich hatte das Gefühl dass sie nicht weniger wurden und langsam gingen auch mir die Tricks aus. 
 

Und dann passierte es. In einem unachtsamen Moment könnte mir einer der Wölfe seine Krallen durch mein Kettenhemd schlagen und tief in meinem Brustkorb vergraben. Schmerzerfüllt schrie ich auf als meine Rippen brachen. Mir war klar wenn ich jetzt starb dann würde keiner der Schüler auch nur eine Minute länger überleben. Ich musste das größte Risiko eingehen. 

Ich schützte noch kurz die Schüler mit einem Zauber und ließ dann meiner wilden Magie freien Lauf. 
 

******* 
 

Innerlich freudestrahlend kam Severus mit seinen Schülern am Haupthaus von Asens By an. Ich hab so viele wundervolle Trankzutaten gefunden. Die ganzen Tränke die ich daraus brauen kann. Am liebsten würde ich sofort anfangen! Es ist nichtmal irgendwas passiert. Akair hat völlig übertrieben mit seinen Warnungen. Dieser Lord ist nicht nur wahnsinnig sondern auch paranoid. 

Seine Gedanken wurden just von einem anderen Schüler unterbrochen: „Amanda was ist passiert!?“ Angesprochene sah aus als wäre sie in einen Eimer roter Farbe gefallen aber alle konnten riechen dass es sich um Blut handelte. „Washington, was ist passiert?“, fragte er angespannt. „W-w-wir wurden angegriffen. Akair….er ist schwer verletzt. Bitte helfen sie ihm!“ 

Das ließ sich Severus nicht zweimal sagen. Schnell eilte er dem verletzten Lord entgegen. Dessen Umhang bestand nur noch aus Fetzen und um seinen Oberkörper war etwas geschlungen was wohl einmal Amandas weißer Schal gewesen sein musste. Dieser ging jedoch komplett im Blut unter. 
 

Der Lord grinste ihn mit blutverschmierten Zähnen an und röchelte leise: „Gucken Sie nicht so geschockt. Sie sollten mal den anderen sehen.“ 

Doch Severus ging gar nicht auf ihn ein, sondern brachte ihn schnell ins Haupthaus, wo er sofort mit vielen Tränken behandelt und ruhig gestellt wurde. 

Hermine und Minerva,die das ganze Schauspiel fassungslos aus der Nähe beobachtet hatten, nahmen sich der Aufgabe an die verängstigten Schüler zu beruhigen und in ihre Hütten zu geleiten. Der Einzige, der in Akairs Nähe geduldet wurde war Harry und dieser wich seinem Onkel auch nicht von der Seite. 

 

Es war schon später Morgen als mich die unwürdige Sonne aus meinem Schlaf zwang. Schmerzen waren ja um höllenswillen nichts Neues für mich, aber gebrochene Rippen sind immer wieder ein absolutes Vergnügen. 

Es half auch nicht wirklich das mein Brustkorb von einer fremden Macht besetzt war. Als ich meine Augen endlich aufbekam stellte sich diese Macht als mein kleiner Neffe heraus. Dieser hatte sich so an mich geklammert als würde ihn nur das am Leben halten. 

Einige schwächliche Personen würden das als niedlich und süß bezeichnen, aber ganz sicher nicht ich! Guckt mich gefälligst nicht so an. Was soll das heißen, ich wäre eigentlich total nett?! Haltet eure Klappe! Alles Lügen! Lügenpresse! 

Beim nächsten Blick auf meinen kleinen Neffen bemerkte ich wie er mich besorgt ansah. „Wie geht es dir, Onkel?“ fragte er mich sanft. Ich lächelte ihn aufmunternd an. „Hey, Kleiner, das ist noch lange nichts was mich umhaut. So leicht wird man mich nicht los“ Mit einem hinzugefügten Zwinkern wollte ich ihn etwas aufheitern. 
 

Aber anscheinend war er noch lange nicht beruhigt. Er fiel mir weinend um den Hals und schluchzte herzzerreißend: „Ich hatte solche Angst um dich! Du bist meine Familie! Ich will dich nie verlieren!“ 

Ich drückte ihn vorsichtig an mich. 

Meine Familie… 



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Soraleya
2017-09-28T08:11:55+00:00 28.09.2017 10:11
Interessant ,ein bisschen unübersichtlich an manchen stellen aber man kann sichs zusammenreimen . Alles in allem spannend. ...schreibst du noch daran ? Wäre toll ich würde gern wissen wie es weitergeht alles liebe Niya


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