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Metamorphose

Alles ändert sich
von

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Kapitel 6
 

Harry hatte die Nacht über mal wieder nicht gut schlafen, sodass er sich entschloss lieber früh aufzustehen anstatt den Nachtmahren weiter seinen Kopf zu überlassen. Auf dem Weg zum Speisesaal achtete Harry nicht auf seine Umgebung, sodass er erst durch ein schelmisches „Na Kleiner, schon wieder am Tagträumen?“, wieder in die Realität zurück geholt wurde.

Vor ihm stand der Streichekönig der Schule, der ihn amüsiert angrinste. „Nein, bildet du dir nur ein“, erwiderte ein verschlafener und deshalb bissiger Grünäugige. Als er an Jason vorbei weiter zum Speisesaal schlurfen wollte, nahm der Schwarzhaarige Harrys rechten Arm und drehte ihn wieder zu sich. „Du solltest nicht so schnell abhauen, wenn ich mit dir reden will Kleiner. Willst du heute in Schwert und Waffenkunde mein Partner sein?“

„Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist. Ich bin noch Anfänger. In Hogwarts gab es das nicht“, gab Harry zu bedenken.

„Ach was, das wird schon. Wir haben das doch erst Nachmittag. Ich zeig dir in der Mittagspause ein paar einfache Grundlagen, damit du dich nicht blamierst. Abgemacht?“, auffordernd hielt Jason Harry seine Hand hin.

„Ok.“, murmelte ein völlig überrumpelter und verdatterter Harry, von Jasons Angebot überrascht. „Super, bis nachher Kleiner! Auch übrigens: Die Wuschelfrisur steht dir!“, rief Jason zum Abschied und verwuschelte lachend mit einer Hand Harrys Haare noch mehr.

Harry lief rot wie eine Tomate an und setzte sich mit einem kleinen Lächeln an seinen Familientisch, wo der unbemerkt hinzugekommene Aiden ihn nur finster anstarrte. „Hatte ich dir nicht geraten dich von ihm fern zu halten?“ brummte der selbsternannte Beschützer Harrys.

„Ja hattest du. Aber so schlimm find ich ihn gar nicht. Das musst du akzeptieren. Ich lasse mich nie mehr von jemand anderen fremd bestimmen. Hörst du von niemanden?“, erwiderte Harry aufgebracht und rüttelte Aiden durch, der von seinem Stuhl aufgesprungen war, um Harry zu beruhigen.

„Jetzt komm mal wieder runter, Harry. Ich wollte dich nicht fremd bestimmen, sondern dich nur vor ihm beschützen. Weißt du, du bist wie ein kleiner Bruder für mich.“, gestand Aiden sich verlegen durch seine schulterlangen schwarzen Haare fahrend.

„Meinst du das ernst?“, fragte Harry erstaunt und umarmte Aiden. „Danke “, murmelte Harry an Aidens Schulter. Dieser schaute erst völlig perplex und meinte dann:

„Gern geschehen, Harry. Möchtest du, dass wir richtige Brüder werden? Ich kenne da ein indianisches Ritual, was genau das bewirken könnte. Allerdings ist es schon seit über 100 Jahren nicht mehr angewandt worden. Meine Ururgroßmutter, die Schamanin meines Stammes, war die Letzte von der die Anwendung bekannt ist.“

„Das klingt ja alles nicht schlecht. Aber gibt es dabei auch ein Risiko?“, wollte Harry skeptisch wissen.

„Nein, aber es kann nur unter bestimmten Bedingungen funktionieren. Wir müssen uns zur Geisterstunde bei Vollmond treffen und Blutsbruderschaft schließen. Natürlich ohne Alkohol. Wir brauchen noch einen Ritualkreis, weiße Kerzen und Mondscheinkraut. Aber wo bekommen wir das her?“, überlegte Aiden.

„Meine beste Freundin Hermine ist im Hexenzirkel und ein Bücherwurm. Sie wird uns helfen können. Allerdings erst nach etwas Überzeugungsarbeit.“, meinte Harry seufzend.

Und tatsächlich konnten die beiden Hermine überzeugen, welche versprach ihnen nachts zur Seite zu stehen.

Nach einer sich jahrelang anfühlenden Stunde Zaubereigeschichte, war endlich Mittagspause. Jason wartete schon grinsend vor dem Eingang, denn er hatte sich mal wieder unbemerkt mit seinen Fähigkeiten aus dem Unterricht geschlichen. So schlug leider Harrys genialer Plan fehl in dem Strom von Schülern vor dem Dämon unterzutauchen.

„Wolltest du schon wieder abhauen, Kleiner?“, wurde er von Jason begrüßt, der plötzlich wie aus dem Nichts hinter ihm auftauchte. Wie machte er das bloß? „Komm, hier entlang“, meinte der Schwarzhaarige und packte Harrys Handgelenk. Und bevor dieser eine Chance zum Protestieren bekam, spürte er wie er sich in Luft auflöste und wie durch eine dünne Wand aus kaltem Wasser gezogen wurde.

Als Harry die Augen wieder öffnete stand er in einem leeren Zellentrakt, indem Trainingsmatten auf dem Boden lagen. An den Wänden hingen Schwerter aller Art. Über Katanas bis hin zu mittelalterlichen Breitschwertern. Der Raum wurde von einer einfachen nackten Glühbirne erhellt.

„Stell dich hier hin, Kleiner“, wies Jason Harry an. „Wie hast du das gemacht?“, wollte der Grünäugige neugierig wissen. Jason überhörte die Frage aus Prinzip. Sollte sein Kleiner sich ruhig mal anstrengen. Die Anzeichen, dass er ein Dämon war, waren ja nun wirklich nicht zu übersehen.

„Stell dich hier hin“, wiederholte Jason ungeduldiger und drückte Harry ein hölzernes Trainingsschwert in die Hand. Seufzend nahm er es an, stellte aber keine weiteren Fragen. „Jetzt müssen wir erstmal deine Haltung korrigieren“, erklärte Jason und stellte sich vor Harry, um ihm die richtige Haltung zu zeigen. Nach ein paar erfolglosen Versuchen von Harry stöhnte der Dämon genervt auf: „So wird das nie was Harry! Warte kurz. So jetzt müsste es gehen.“

Jason hatte sich hinter Harry gestellt, hielt mit der linken Hand Harrys Hüfte umfasst und mit der rechten korrigierte er immer wieder seine Haltung. Währenddessen sagte Harry kein Wort, sondern befolgte lediglich wie mechanisch Jasons Befehle. Der Grund dafür war, dass Jason ihn mit jeder seiner Bewegungen elektrisierte und das ganz tief in ihm ein angenehmes Kribbeln und eine Geborgenheit auslöste, die er nicht in Worte fassen konnte. Auch an Jason ging das Ganze nicht spurlos vorbei, was er natürlich nie zugegeben hätte vor Harry. Zumindest jetzt noch nicht.

Langsam begannen Harrys Bewegungen sicherer zu werden und die anfängliche Unsicherheit verschwand. Als Jason nach einer gefühlten Ewigkeit seine Haltung mit „passabel für die erste Stunde aber noch ausbaufähig“ betitelte atmete Harry erleichtert aus. Aber zu früh gefreut. Wie sich schnell herausstellte war Jason ein sehr unerbittlicher, leicht reizbarer aber dennoch ein sehr strenger Lehrer. Besonders bei Harrys Beinarbeit. Immer wieder hieß es: „Nicht so Harry! Schau wie ich es mache“, begleitet durch ein „Jetzt wieder du. Und nochmal!“ Unterbrochen worden die beiden in ihren Übungen durch die Stundenklingel.

„Das wird ein Spaß. Lass uns den anderen beweisen, dass du viel besser bist als es den Anschein hat.“, erklärte Jason mit leuchtend roten Augen, sodass sich bei Harry unweigerlich die Nackenhaare aufstellten. Harrys Aber wurde durch Jansons schnellen und entschiedenen Griff um sein Handgelenk erstickt. Innerhalb von ein paar Sekunden standen sie in einer schummrigen Ecke der Trainingshalle, wo ihre Mitschüler sich gerade mit Katanas duellierten und die ehemaligen Hogwartsschüler die Grundlagen von Mr…, dem Schwertlehrer und Meister auf seinem Gebiet, beigebracht bekamen.

„Komm Jason, hilf mit und korrigier die Haltung der anderen“, befahl Mr… dem Dämon, welcher sich daraufhin murrend trollte, um den Anderen zu helfen. „Komm Harry, zeig mal was du kannst!“, wurde er von Mr … aufgefordert und ehe er sich’s versah, hatte der der alte Schwertlehrer auch schon angegriffen. Harry parierte so gut er konnte bis er nicht mehr konnte. „Du bist nicht schlecht für einen Anfänger und hast das meiste Talent von euch, Harry-san.“, stellte Mr … fest und wies sehr zu Jasons großer Freude, den Schwarzhaarigen an weiter mit dem Grünäugigen zu trainieren. So verging die Schwertstunde bei deren Ende sich herausstellte, dass Hermine genauso talentiert mit dem Besen sowie mit dem Schwert umgehen konnte. Bei ihrem Hexenzirkel war sie eben doch besser aufgehoben. Anders als Luna und Neville, die sich recht passabel geschlagen hatten.

Der Nachmittag ging schnell in den Abend über. Auch dieser zog recht schnell vorbei und verwandelte sich bald darauf in eine wolkenlose Nacht mit Vollmond. Perfekt also für Harrys und Aidens Vorhaben. Sie standen auf einer Klippe und Hermine hatte die Kerzen des Ritualkreises um Harry und Aiden angezündet. Der Bücherwurm stand mit einem alten staubigen Buch außerhalb des Kreises und rezitierte nun schon seit ein paar Minuten kompliziert klingende Formeln.

Während Aiden mit flatternden schwarzen Haaren völlig entspannt im Schneidersitz neben Harry saß, wurde dieser immer unruhiger. Was war wenn etwas schief lief? Die Kerzen änderten ihre Farbe von orange zu blau über violett zu weiß. „Jetzt ist es so weit. Macht Jungs wir haben nicht so viel Zeit“, flüsterte eine ziemlich nervös wirkende Hermine, die wahrscheinlich Deimos gehört hatte.

Aiden und Harry stochen sich gleichzeitig in den Zeigefinger und führten diese aneinander. Als die Fingerkuppen beider Jungen sich berührten, leuchtete für einen Augenblick eine Schneeeule über beiden auf, die schützend die Flügel über beiden ausbreitete. Sie musterte die beiden mit einem prüfenden Blick und nickte dann ehe sie sich auflöste.

Von allen drei Anwesenden kam nur ein andächtiges „Wow!“, dann wurde der Augenblick durch Deimos Geheul zerstört. Alles was blieb ein kleines Eulentattoo an ihrem rechten Handgelenk, was aber von niemanden bemerkt wurde.



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