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Wie man es noch sagen kann

[Romance OS-Sammlung/ Prompt-Liste]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Es tut mir echt Leid, dass ich mich mal wieder verspätet habe! >_<
Ich habe mich von etwas anderem ablenken lassen und bin dann mit allen Fics ins Hintertreffen geraten... >_>

Dafür ist der OS etwas länger? Und ein paar Leute haben sich das Pair vielleicht auch schon gewünscht?

Miraxus ist für mich jetzt nicht unbedingt DER Hit. Als Haupt-Pair kann ich bei weitem nicht so viel mit ihnen anfangen wie mit so manch anderem Pair, obwohl ich sie Beide doch schon gut leiden kann und sie gut zusammen passen. Umso spannender war es für mich, mich mal mit ihnen auseinander zu setzen. Ich habe echt ein bisschen Anlauf gebraucht, um in die Situation rein zu kommen - und konnte mir dabei die Hints auf ein paar andere Pairs nicht verkneifen^^'

Das ist übrigens dasselbe 'verse, in dem auch der NaLuYu-OS und die beiden NaLu-OS spielen. Der hier liegt so ein bis zwei Jahre vor dem NaLuYu-OS. Ich brauchte irgendwie ein schon bekanntes Setting, um rein zu finden^^'

Viel Spaß beim Lesen und vielen Dank im voraus für jeden Kommentar!
LG
Yosephia Komplett anzeigen

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48. “I’ll do it for you.” (Miraxus)

Im Fairy Tail herrschte die Geschäftigkeit eines Bienenstocks. Die rustikalen Holztische und die lang gestreckte Bar waren voll besetzt und Mirajane und Kinana hatten gut zu tun, um die Besucher an der Bar zu versorgen und gleichzeitig die Bestellungen der vier Kellner zügig zusammen zu stellen.

Hinter sich konnte Mirajane in der Küche das unablässige Klappern von Töpfen, das Klopfen von Messern auf Schneidebrettern und das Zischen von Öl hören, über das die Rufe von Yajima und seinem heute sechsköpfigen Team kaum hinweg kamen.

Es war das typische Silvestergeschäft, wie sie es auch schon in den letzten fünf Jahren erlebt hatte. Auch zu normalen Zeiten war das Restaurant gut besucht – war es doch ein Treffpunkt für einen breit verzweigten Freundes- und Bekanntenkreis aus Studenten der unterschiedlichsten Fachrichtungen –, aber an Tagen wie heute nutzten die Stammgäste das Fairy Tail erst recht gerne für ein geselliges Beisammensein, das in der Größe in ihren jeweiligen Studentenbuden schlicht und einfach nicht möglich wäre. Zwischen all die jungen Menschen mischte sich auch das eine oder andere ältere Semester – Freunde des Inhabers, die hier teilweise sogar während ihrer eigenen Studienzeit gejobbt hatten.

„Also, ich verstehe wirklich nicht, warum du dir das jedes Jahr aufs Neue antust.“

Mirajane lächelte geduldig, als sie ihrer langjährigen Freundin Jenny den Cocktail vor die Nase stellte. „Wahrscheinlich aus demselben Grund, warum du jedes Jahr an Silvester mit Hibiki hierher kommst“, antwortete sie und grinste dem Programmierer zu, der seinen Barhocker so nahe an Jennys geschoben hatte, dass er einen Arm um ihre Hüfte schlingen konnte. Mit einem feinen Lächeln hob er sein Weinglas für einen Toast.

„Pff! In unserer Straße wird zu viel geböllert“, brummelte Jenny und nippte an ihrem Cocktail, wohl in der Hoffnung, so die Röte auf ihre Wangen verbergen zu können.

Grinsend drehte Mirajane sich wieder ab und nahm von ihrer Schwester, die sich vom satten Silvesterbonus und der guten Stimmung aus den jüngst bezogenen eigenen vier Wänden hatte locken lassen, einen Zettel mit weiteren Bestellungen entgegen. Natürlich war ihr sonnenklar, dass Hibiki und Jenny auch aus Sentimentalität jedes Silvester hier feierten. Immerhin waren sie hier vor drei Jahren zusammen gekommen, nachdem Hibiki unter einem Mistelzweig, den Mirajane noch nicht abgenommen hatte, die Initiative ergriffen hatte. Jenny versuchte gerne, es zu kaschieren, aber ganz so ein großer Romantikmuffel war sie eigentlich doch nicht.

Während sie mehrere Biergläser füllte, ließ Mirajane kurz den Blick über den Raum gleiten. Sting strich gerade seine Bezahlung ein – seinem Grinsen nach mit einem satten Trinkgeld – und machte sich auf dem Rückweg zur Bar. Dass er dafür einen Umweg über den Tisch seiner Freunde einschlug, um von Rogue einen kurzen Kuss zu ergattern, sah Mirajane, die heute die Leitung im Hauptraum inne hatte, nicht so eng. Diese kleine Atempause sollte dem Musikstudenten ruhig gegönnt sein.

Als Sting sich wieder in Bewegung setzte, klopfte er im Vorbeigehen Yukino auf den Rücken, die heute frei hatte – sie hatte dafür an Weihnachten gearbeitet – und es sich in einem der beiden Ohrensessel bequem gemacht hatte, die am Kamin standen. Der andere Sessel war von Lucy ergattert worden, die sich gerade vorbeugte, um eine Schachfigur nach vorn zu setzen. Es war beinahe niedlich, wie tief die beiden jungen Frauen in das Spiel versunken waren und dabei doch kaum eine Gelegenheit ausließen, einander immer wieder zu berühren. Für Mirajane war es eine unheimliche Erleichterung, Lucy endlich wieder richtig glücklich zu sehen. Die Blondine hatte wirklich lange Zeit etwas mit sich herum geschleppt, das hatte Mirajane ihr immer angemerkt.

Als die Tür zum Restaurant geöffnet wurde und ein Schwall bitterkalter Luft herein wirbelte, drehte Mirajane sich um. Die beiden Gestalten, die herein kamen, könnten unterschiedlicher gar nicht sein – und zugegebenermaßen waren sie die Letzten, mit denen Mirajane hier heute gerechnet hätte.

Sie vergewisserte sich mit einem Blick, dass Kinana kurz alleine zurecht kam, und schlüpfte hinter der Theke hervor, um auf die beiden Männer zu zugehen. Als sie die Tür erreicht hatte, hatte Makarov sich bereits seines dicken Mantels entledigt. Darunter kam ein winziger, hagerer Mann mit dichtem Vollbart zum Vorschein. Es war offensichtlich, wie ausgezerrt er war, sein Gesicht von tiefen Falten zerfurcht – tiefer noch, als man sie bei seinem Alter erwarten würde –, er stützte sic schwer auf den Gehstock, seine Haut war gräulich. Aber auf seinen Lippen lag dennoch das liebenswürdigste Großvaterlächeln, das Mirajane jemals gesehen hatte, als er zu ihr aufblickte.

„Mira, meine Gute, wie läuft es hier?“

„Sehr gut, du hättest ruhig Zuhause bleiben und dich schonen können“, erwiderte die Weißhaarige streng und stemmte die Hände in die Hüften, ehe ihr Blick zu Laxus zuckte. Sie musste den Kopf in den Nacken legen, weil er sie um Haupteslänge überragte, aber weder davon noch von der Tatsache, dass er mit seinen Muskelbergen gut doppelt so breit wie sie war, ließ sie sich einschüchtern. „Du hättest ihm das ausreden sollen!“

„Ah, sei nicht böse auf Laxus“, verteidigte Makarov seinen Enkel. Ein listiges Grinsen umspielte seine Lippen. „Ich habe ihn bestochen.“

„Großvater“, brummte Laxus mit finsterer Miene.

Für einen Moment drohte Mirajanes Neugierde, die Oberhand zu gewinnen, aber sie rief sich selbst wieder zur Ordnung und behielt ihren strengen Tonfall bei. „Das ist dennoch unvernünftig!“

„Ich wollte wenigstens Silvester an meinem liebsten Platz auf der Welt verbringen.“

Für einen Moment huschte ein Schatten über die heiteren Gesichtszüge und legte die Matern der langen Krankheit offen, die den gestandenen Mann Monate lang zu schaffen gemacht hatte. Doch dann riss er sich wieder zusammen und grinste beinahe lausbubenhaft.

„Ah, meine beiden Lieblingsschachpartnerinnen!“

Und ohne Mirajane oder Laxus eine weitere Chance für einen Protest zu lassen, machte er sich auf dem Weg zum Kamin. Unterwegs wurde er von so ziemlich jeden Gast begrüßt und Yukino beeilte sich, für Makarov den Ohrensessel frei zu machen und sich zu ihrer Freundin zu setzen, als sie ihn bemerkte.

„Also wirklich“, schnaufte Mirajane empört, um den Kloß in ihrem Hals zu ignorieren, der sich beim Anblick des Mannes bildete. Eine kleine, düstere Stimme in ihrem Kopf fragte sich, wie viele Silvester ihr langjähriger Chef eigentlich noch hatte.

Sie verdrängte den Gedanken hastig und drehte sich zu Laxus herum. Der junge Mann beobachtete weiter seinen Großvater, die blonden Augenbrauen zusammen gezogen, die Stirn gerunzelt. Seine riesigen Hände ballten sich mehrmals zu Fäusten. Trotz seiner bulligen Gestalt wirkte er so entsetzlich hilflos, dass es Mirajane fast das Herz brach.

Vorsichtig legte sie eine Hand auf seinen Arm. Als er den Blick auf sie richtete, wurde ihr wieder einmal kribbelig zumute. In seinen grauen Augen lag etwas, das Mirajane unter die Haut ging. Ihre Knie wurden beinahe schwach und als sie die Lippen öffnete, war sie sich für einige Millisekunden nicht sicher, was sie eigentlich sagen sollte und wollte…

Doch dann räusperte er sich und wandte den Blick ab, die Hand in den Nacken gelegt, die Stirn schon wieder gerunzelt.

Mit einem verständnisvollen Lächeln legte Mirajane den Kopf schief. „Das Übliche für dich?“

„Nein, lieber einen Kaffee, ich muss nachher noch fahren“, antwortete er.

Wortlos nickte Mirajane und machte sich auf dem Weg zurück zur Bar, während Laxus sich zu seinen Freunden gesellte. Beinahe sofort wurde er von Evergreen und Bixlow in die Zange genommen, aber Mirajane hatte keine Zeit, um sie weiter zu beobachten.

„Warum machst du eigentlich nicht den ersten Schritt?“

Sie drehte sich zu Jenny um, die sie provokant über den Rand ihres Cocktailglases hinweg angrinste.

Ihr Blick huschte wieder zu Laxus, dessen Miene nun finster wie die Nacht war, während Bixlow ihm stichelnd immer wieder mit dem Ellenbogen in die Rippen stieß. Mirajane konnte sich sehr genau vorstellen, worum es bei all dem ging. Jeder wusste Bescheid. So verschlossen er eigentlich auch war, Laxus war doch sehr einfach zu lesen.

„Ich will ihm die Zeit geben, die er braucht“, erklärte Mirajane mit einem versonnenen Lächeln.

Manch einer hatte sie schon gefragt, ob sie denn des Wartens nicht irgendwann überdrüssig wurde, aber dem war nicht so. Sie genoss das, was Laxus ihr schon zu geben bereit war, und sie freute sich über jeden noch so kleinen Fortschritt. Mochte es so lange dauern, wie es eben dauerte, sie konnte warten, weil sie wusste, dass es sich lohnte.

„Hoffnungslos“, murmelte Jenny und schüttelte demonstrativ den Kopf.

Immer noch lächelnd machte Mirajane sich wieder an die Arbeit. Als der Kaffee für Laxus fertig war, ließ sie es sich nicht nehmen, ihn persönlich zu überbringen. Kaum dass sie nahe genug war, verstummte Bixlows und Evergreens Getuschel und die Beiden grinsten Mirajane gespielt unschuldig an.

Als sie die Tasse vor Laxus auf den Tisch stellte, blickte er zu ihr auf und öffnete die Lippen, zögerte jedoch. Beinahe wirkte es, als würde er die Worte in seinem Mund durchkauen, so sehr mahlten seine Kiefer. Seinen Freunden warf er einen giftigen Blick zu, dann blickte er wieder zu Mirajane hoch und doch wieder nicht. Seine Augen schienen den Kontakt mit ihren zu vermeiden.

Schließlich öffneten sich seine Lippen doch wieder und Mirajane spürte, wie die Spannung stieg… Doch bevor er auch nur einen Ton heraus bekam, erklang von der Bar her Lisannas Ruf. „Mira-nee! Wir müssen ein neues Bierfass anschließen!“

Die ganze Spannung verpuffte wie ein Luftballon und bittere Enttäuschung machte sich in Mirajane breit, als Laxus’ Mund wieder zuklappte. Für einen Moment nahm sie es ihrer Schwester wirklich übel, ausgerechnet in so einem Augenblick gerufen zu haben, aber sie rief sich schnell wieder zu Ordnung. Die Zapfanlage zickte in letzter Zeit ein wenig und sowieso hatte Lisanna keine Ahnung davon, weil sie immer nur gekellnert hatte.

Sie wandte sich von Laxus und seinen Freunden ab. Hinter ihr erklang ein mahnendes Zischen und dann spürte sie auf einmal einen riesigen Körper hinter sich aufragen.

„Warte!“

Wieder drehte sie sich um und legte den Kopf in den Nacken. Wieder spürte sie das intensive Kribbeln, als sich Laxus’ graue Augen regelrecht in ihre zu bohren schien. Als er die Lippen öffnete, glaubte sie wirklich, er würde es endlich sagen…

„Ich mache das für dich“, brummte er und dann setzte er sich in Richtung der Kellertreppe in Bewegung, um ein neues Bierfass zu holen.

„Hoffnungslos“, seufzte Evergreen resigniert, während Bixlow neben ihr fassungslos den Kopf schüttelte und sogar Freed verhalten seufzte.

Aber Mirajane sah das anders. Als sie zur Bar zurückkehrte und ihre Arbeit wieder aufnahm, fühlte sie sich beschwingter denn je. Auch wenn er es wieder nicht zur Sprache gebracht hatte, Laxus hatte es zumindest versucht. Allein das bedeutete ihr schon die Welt!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Arianrhod-
2018-03-18T16:05:08+00:00 18.03.2018 17:05
Bisschen spät für Silvester, oder? XD“
Hab ich schon mal gesagt, wie spannend/interessant ich es finde, welche Settings du für diese Reihe immer aus dem Hut zauberst? Klar, manchmal sind es einfach nur Alltagssituationen, aber da waren schon einige andere Sachen dabei, wie auch diesen Silvesterabend. Find ich schön. :) Und ich frage mich immer, wie du dann darauf kommst.

Anyway, den Einstieg fand ich echt gut gelungen und man hat auch gleich ein Feeling für die Situation und die Umgebung bekommen, die Atmosphäre fand ich hier echt gut gelungen. Auch die anderen Charaktere, die hier so rumschwirrten, fand ich gut – gut eingesetzt und gut dargestellt. Ist doch immer wieder schön, wie du immer einen Platz für alle findest und die Welten so lebendig machst, indem du hier jemanden einbaust oder da, der einfach passt. Auch die kleinen Momente, die du so für sie einbringst (Lucy, Yukino und ihr Schachspiel oder Yajima in der Küche z.B.), finde ich immer gut gewählt.

Toll fand ich, dass du hier Jenny eingebaut hast, die einen größeren Fokus bekommen hat. Es gäbe ja mehrere Charaktere, die du hättest benutzen können (Lisanna, Lucy, Erza…), aber Jenny fand ich eine gute Wahl. Und das kleine Hibenny (Jeniki?) hat auch nicht geschadet! Ich fand die zwei echt süß.

Das Gleiche gilt auch für Mirajane und Laxus, obwohl Laxus ja … seine übliche Stoffeligkeit an den Tag legt, wenn es um Beziehungen geht. Der Kerl sitzt wirklich auf seiner Zunge, wenn es um solche Dinge geht. Bei all der Coolness, die er sonst an den Tag legt, in dem Gebiet bekleckert er sich absolut nicht mit Ruhm. (Aber ich finde, genau das macht ihn liebenswert.) Gut, dass er seine Freunde hat, die ihn ein wenig antreiben können. XD“
Mira dagegen hat die Geduld und das Gemüt eines Engels. Man muss wirklich eine besondere Person sein, die so etwas mitmacht und am Ende trotzdem weiterhin geduldig ist und wartet. Aber das ist natürlich Mira, auch wenn sie durchaus eine andere Seite hat.
Die Interaktion zwischen den beiden fand ich auch gut. Man hat schon gemerkt, dass ihnen viel aneinander liegt, natürlich vor allem von Miras Seite aus (sie ist ja auch die Erzählerin), aber bei Laxus sind es eben doch die Kleinigkeiten, die zählen. Die kleinen Gesten von seiner Seite aus sagen eben mehr als 1.ooo Worte. Wie gut, dass Mira ihn laut und deutlich versteht.

Was ist mit Makarov? :( Ist er krank? Oder einfach nur alt? ^^“ Es schien mir allerdings eher ersteres zu sein. :( Ich hoffe, er kann sich wieder erholen und ich finde, er hat recht – er hat sich zumindest einen Tag im ‚Kreise seiner Lieben‘ verdient. Das tut ihm bestimmt gut und sie kümmern sich alle um ihn, damit es keine Nachteile für ihn/Verschlechterung seines Zustands nach sich zieht!

Gruß
Arian


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