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Spielzeug

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen. ^^
Dieses Kapitel kommt mal früher raus. :-))
Schließlich muss ich euch ja für die lange Wartezeit entschädigen.
Ich wünsche viel Vergnügen mit diesem Kapitel. Komplett anzeigen

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Eine Frage des Vertrauens

Regen trommelte gegen das Wohnzimmerfenster und der Himmel war grau und wolkenverhangen. Mit einer Tasse Kaffee in der Hand saß Akira am frühen Morgen auf dem Sofa und tippte gelangweilt auf seinem Handy herum. Eigentlich hätte er schon mit dem Frühstück anfangen sollen, doch irgendwie fehlte ihm die Motivation. Auf seinem Handy stapelten sich Nachrichten, hauptsächlich von seinem älteren Bruder. Momentan war er damit beschäftigt, diese ungelesen zu löschen. Er hatte seit Jahren keinen Kontakt mehr zu seiner Familie und auch nicht die Intention, etwas daran zu ändern. Eigentlich hatte er schon lange vorgehabt, seine Nummer zu ändern, doch sein verdammtes Pflichtgefühl hatte ihn daran gehindert. Dabei wusste er doch genau, dass sich nichts am Inhalt der Nachrichten ändern würde. Probeweise öffnete er eine der Nachrichten, besser gesagt, die neueste, die er von seinem Bruder bekommen hatte. `Du verdammte Schwuchtel. Es ist dir wohl wichtiger, dir etwas in den Arsch schieben zu lassen, als deinem eigenen Bruder zu helfen. Ich hätte dir damals nicht die Nase, sondern dein dämliches Genick brechen sollen.´ Mit einem wütenden Schrei warf der Braunhaarige das Handy gegen die Wand und versuchte, sich wieder zu beruhigen. Er hätte es besser wissen müssen.

„Akira...“ sprach ihn eine weiche, helle Stimme verunsichert an und er hob den Blick. Jonah stand an der Tür und blickte mit besorgtem Blick zwischen ihm und dem zerstörten Handy hin und her. Akira sah den anderen an und dieser wich etwas zurück, ehe sich seine Hände zu Fäusten ballten und er ohne zu zögern auf den Braunhaarigen zuging. Direkt vor ihm blieb er stehen, ging in die Knie und umarmte Akira. „Akira...was ist passiert?“ Der Körper des Braunhaarigen verkrampfte sich. Er hatte nicht gewollt, dass Jonah ihn so sah, doch diese Nähe konnte er gerade nicht ertragen. Bilder, die er längst verdrängt hatte, stiegen in ihm hoch und er musste gegen den Impuls ankämpfen, den jungen Mann von sich zu stoßen. Stattdessen legte er ihm eine Hand auf den Kopf und streichelte kurz über die hellblonden Haare, ehe er die Umarmung löste und Jonah anblickte. „Entschuldige. Ich wollte dir keine Angst machen. Ist es in Ordnung für dich, wenn ich dich eine Weile alleine lasse? Ich brauche etwas Zeit für mich.“ Der andere stand auf und wirkte nun noch besorgter. Dennoch nickte er. „Ist okay. Ich werde uns was kochen, während du weg bist.“

So wanderte der Polizist etwas später durch den strömenden Regen und drängte die Erinnerung an seine Familie wieder in seinen Hinterkopf zurück. Nun würde er wohl keine andere Wahl haben, als sich ein neues Handy anzuschaffen. Vielleicht war es besser so. Dann hätte er wenigstens seine Ruhe vor seinem Bruder. Auch seine Eltern würden sich wohl kaum bei ihm melden. Nicht, seit sie von seiner sexuellen Ausrichtung wussten. Entschieden schüttelte Akira den Kopf und machte sich auf den Weg zum Elektromarkt. Dort besorgte er sich ein neues Handy und ließ sich das Gerät auch gleich erklären, bevor er beschloss, noch ein wenig in ein Café zu gehen und einen Kaffee zu trinken. Doch gerade, als er einen nett aussehenden Laden gefunden hatte, hörte er, wie jemand seinen Namen rief. Er wandte den Kopf und erkannte Hanako-san und Naoto-san, die seinen Blick ziemlich ernst erwiderten. „Warum bist du ohne Regenschirm unterwegs? Du bist ja völlig durchnässt.“ „Nicht so wichtig. Wie geht es euch?“ „Einigermaßen.“ antwortete der Rothaarige. „Die Beratung hilft uns wirklich, alles zu verarbeiten. Und inzwischen habe ich angefangen, meine Bisexualität zu akzeptieren.“ „Das ist gut. Was ist mit Ihnen, Hanako-san?“ „Am Anfang war es wirklich schwer für mich. Ich hatte große Schwierigkeiten, mit der Neuigkeit umzugehen, dass mein Verlobter auch Männer sexuell anziehend findet. Aber ich liebe ihn immer noch und weiß, dass auch er mich liebt. Es ist nur...unser Berater hatte eine ziemlich...sagen wir unorthodoxe Idee. Er meinte, es wäre ein wichtiger Schritt für Naoto, einmal mit einem Mann zu schlafen.“ „Was? Warum schlägt er denn so etwas vor?“ „Nun, laut seinen Worten könnte es sonst später durchaus sein, dass ich irgendwann depressiv werde. Er sagte, es wäre ein Wunder, dass es bisher nicht so weit gekommen ist.“

Verwirrt fuhr Akira sich durch die Haare. „Das ist mal wirklich ein unorthodoxer Vorschlag. Es tut mir wirklich leid. Ich habe das Gefühl, dass das alles meine Schuld ist.“ „Bitte, machen Sie sich deswegen keine Vorwürfe, Ito-san.“ sagte Hanako-san schnell und wedelte abwehrend mit den Händen. „Wenn überhaupt, ist es meine Schuld. Schließlich war ich es, die alles ins Rollen gebracht hat.“ „Ihr werdet das schon schaffen. Wenn ich irgendwie helfen kann, sagt Bescheid.“ „Tatsächlich kannst du das, Akira-kun. Wir haben uns nach diesem Gespräch sehr lange unterhalten und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass ich mein erstes Mal mit einem Mann nicht mit einem Wildfremden haben sollte. Nachher bekomme ich noch eine Geschlechtskrankheit oder werde gefühlsmäßig kaputtgemacht. Deswegen haben wir entschieden, dass es jemand sein sollte, dem ich vertraue.“ „Das wird schwierig werden. Es ist schon kompliziert, das Vertrauen einer Frau zu gewinnen. Aber die meisten Männer, mit denen ich im Laufe der Zeit geflirtet habe, sind in dem Punkt noch schlimmer. Die wollen einen nur für eine Nacht, um sich dann nie wieder zu melden.“ „Deswegen ist meine Wahl auch auf dich gefallen.“ antwortete Naoto-san todernst.

Völlige Stille herrschte nach diesen Worten. Ungläubig wanderte Akiras Blick zwischen den beiden hin und her, in der Hoffnung, dass sich alles gleich als Scherz herausstellen würde. „W-was? Warum auf mich?“ stotterte er schließlich vollkommen überfordert. „Wie gesagt, weil es jemand sein sollte, dem ich vertraue.“ „Aber…das geht nicht…mir auf einmal so etwas vorzuschlagen...und auch noch im Beisein deiner Verlobten...ich...“ „Ich war mit dieser Wahl einverstanden.“ unterbrach Hanako-san ihn. „Ich...nein, das geht nicht...ich meine, wir sind Kollegen...außerdem weißt du doch, wie ich dir gegenüber fühle, Naoto-san...ich kann das wirklich nicht...“ Der Rothaarige trat an Akira heran und umfasste dessen Gesicht mit seinen Händen, wobei er ihm direkt in die Augen sah. Diesem gelang es nicht, sich abzuwenden. „Ich liebe dich nicht auf diese Weise, Akira-kun. Das musst du verstehen. Du bist ein wirklich guter Freund für mich, besonders, weil du mich letztes Mal zur Vernunft gebracht hast. Du hättest die Situation ausnutzen können, doch es war dir wichtiger, dass ich Hanako nicht betrüge. Dafür bin ich dir unendlich dankbar. Aber ich kann dich nicht so lieben, wie du mich liebst.“

Nun wandte der Braunhaarige doch den Blick ab. „Warum willst du dann dein erstes Mal mit mir verbringen? Wofür hältst du mich? Wie kannst du von mir erwarten, dass ich so einem Vorschlag zustimme, ohne dabei auf meine Gefühle zu achten? Ich bin keine Sexpuppe, Naoto. Und ich habe sicher nicht vor, mich ausnutzen zu lassen.“ „Nein...du verstehst das falsch...“ Der Rothaarige ließ Akira los und warf seiner Verlobten einen hilfesuchenden Blick zu, die nun selber an den Braunhaarigen herantrat und Akiras Hand mit ihrer eigenen umschloss. „Wir haben dich nicht aus solchen Gründen ausgewählt. Es ging uns um Vertrauen. Naoto vertraut dir so sehr, dass er dich ausgesucht hat, anstatt einfach irgendjemanden zu fragen. Und ich vertraue dir genug, dass ich dem Vorschlag zugestimmt habe. Ja, es wäre schwer für dich, weil du in Naoto verliebt bist, aber Akira...fühlst du wirklich noch derart stark für ihn?“ Darüber musste der Braunhaarige nachdenken. Hatte er tatsächlich noch solche starken Gefühle für den anderen? Nach allem, was passiert war, war seine Liebe für den Rothaarigen wirklich abgeflaut. Dennoch… „Ich will nicht verletzt werden. Und wenn ich zustimme, werde ich verletzt. Es würde mir das Herz brechen, Naoto-san in mein Bett zu lassen, nur um zu wissen, dass es für ihn nur eine einmalige Sache war und er es nur getan hat, um sein Verlangen nach einem Mann zu stillen. Also, danke für euer Vertrauen, aber meine Antwort ist nein.“

Akira zog seine Hand zurück, wandte sich ab und ließ die beiden stehen. Seine Gedanken rasten in seinem Kopf umher und seine Hände zitterten. Niemals hätte er damit gerechnet, dass Naoto-san ihm einen solchen Vorschlag machen und Hanako auch noch damit einverstanden sein würde. Doch seine Entscheidung stand fest. Er würde es nicht tun. Die beiden schienen ihn für einen einfachen Stricher zu halten, der sofort mit Naoto-san ins Bett sprang, nur weil dieser sich für ihn entschieden hatte. Was war sein Wort schon wert? Schließlich wollte er nur mit jemandem schlafen, den er liebte und der ihn auch liebte. Und bei dem Rothaarigen war es nun mal so, dass dieser nichts für ihn empfand. Auf so etwas konnte er getrost verzichten. Sollte Naoto-san doch seine Bisexualität mit einem anderen erkunden. Er würde dabei sicher nicht mitmachen, selbst wenn er wirklich dankbar für das Vertrauen war, dass die beiden in ihn hatten. Mit diesen Gedanken machte er sich auf den Weg nach Hause. Es wurde Zeit, dem ganzen Wahnsinn um ihn herum zu entkommen und zu seinem normalen Leben zurückzukehren.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Was habe ich denn jetzt schon wieder angerichtet?
Oh BloodyRubin, du bist so dämlich...das wäre die perfekte Chance gewesen.
Obwohl...ich kann Akira ja schon verstehen.
Aber wie wandele ich das Nein denn jetzt in ein Ja?
Das wird lustig werden...seufz.
Bis zum nächsten Kapitel. *wink*
LG,
BloodyRubin Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  mor
2017-06-06T18:30:01+00:00 06.06.2017 20:30
Bei deinen Nachwort habe ich so lachen müssen ^^
Antwort von:  BloodyRubin
07.06.2017 09:30
Hmmm, verstehe gar nicht, wieso. ^^ ^^
Ja, man muss sich auch mal selber kritisieren können.
Aber mir ist schon eine Idee gekommen, wie es weitergehen kann.xD
LG,
BloodyRubin
Von:  Mamesa
2017-06-05T21:00:39+00:00 05.06.2017 23:00
Da haste recht Bloody was haste da nur angestellt
Erst der miese Bruder mit seiner Nachricht dann den Regen mit dem abgelehnten Angebot der arme kleine Akira ..... Aber Recht haste auf sowas sofort mit ja zu antworten wäre ...sagen wir Mal zu leicht gewesen

Ich bin echt begeistert und wirklich gespannt was du aus der Situation machst

Hab weiterhin so viel Spaß am schreiben der Geschichte wie ich beim lesen

(Sorry für fehlende Satzzeichen bin zu müde um das noch richtig zu setzen 😅,aber der Kommission musste sein )
Antwort von:  BloodyRubin
06.06.2017 00:00
Ja, die Sache mit Akiras Vergangenheit kommt später noch...wird aber nicht besser werden. Y.Y
Mir wird schon was einfallen. (Notfalls schlage ich Akira mit einer Bratpfanne nieder, hehehe. ^^)
Allerdings war es mir wichtig, dass keiner der beiden als männliche Hure angesehen wird.
Naja, das wird schon werden....irgendwie...hoffe ich mal.... xD
Und mach dir wegen fehlenden Satzzeichen mal keine Gedanken, ich freue mich immer, wenn meine Geschichten Anklang finden.
LG,
BloodyRubin
Antwort von:  Mamesa
06.06.2017 00:20
Das mit der Bratpfanne is ne gute Idee 😂
Aber der Sinn dahinter ist einleuchtend Akira hat indem Punkt dann nicht das Pech das er als billiges bückstück dann am Ende dasteht

Und dann wünsch ich noch ne gute Nacht
LG Mamesa 😴


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