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Orchideenduft

von

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Orchideenduft in der Menge

Dunkelheit hat sich über die Umgebung gelegt. Die Nacht ist hereingebrochen. Dennoch kann sie problemlos die Umrisse, des Baumes unweit vom Fenster, erkennen. Schnee hat sich auf den Ästen abgelegt und zeichnet so hell die Kontur des Baumes nach. Dunkle Wolken verhängen den Mond, welcher die in Schnee dick eingedeckt Umgebung erhellt hätte. Dicke Flocken fallen massenweise aus den Wolken auf die Erde hinab. Sie macht einen Schritt näher zum Fenster. Nur dort, wo sich das Licht des Zimmers im Schnee spiegelt, kann man die dicken Flocken sehen. »Sakura! Da bist du!«, eine Stimme ertönt und lässt die junge Frau aus ihren Gedanken aufschrecken. Sogleich vernimmt sie wieder die vielen Stimmen hinter sich, die sich unterhalten. Schweigend blickt sie sich um. Anzüge tummeln sich zusammen, man kann nur vergleichsweise wenige Kleider zwischendurch ausmachen.
 

Wiedermal wird ihr klar, dass sie eigentlich nicht hier her gehört, auch wenn sie mit ihrem Kleid, locker mit allen anderen mithalten kann. Aber das ist es nicht. Nein, sie sollte eigentlich nicht auf dieser Firmenfeier sein. Die Anwaltskanzlei Uchiha & Miles veranstaltet jedes Jahr diese Firmenfeier und nur langjährige Mandanten oder Großmandanten werden hierzu eingeladen, um die Bündnisse zu stärken. Sie selber gehört zu keinem der beiden Gruppen und dennoch ist sie hier. Die Familie Uchiha kümmert sich einfach zu gut um sie, und das weiß sie zu schätzen. Dass sie hier sein darf, weiß sie zu schätzen. »Schneit es wieder?«, erkundet sich der Mann, als er bei ihr zum Stehen kommt und reicht ihr das Glas in seiner Hand. »Danke«, haucht Sakura kurz und nimmt sogleich einen Schluck von dem Getränk. »Hatte es etwa zwischenzeitlich aufgehört?«, fragend hebt sie eine Augenbraue, während sich bereits ein Lächeln auf ihre Lippen zaubert. »Wahrscheinlich nicht, ohne dass du es wüsstest«, bemerkt er ebenso leicht lächelnd und nimmt einen Schluck von seinem Getränk, während er seine Hand in seine Hosentasche schiebt. Lächelnd tut sie es ihm gleich und nimmt erneut einen Schluck von ihrem Getränk.
 

»Danke, dass ich hier sein darf, Itachi«, gibt Sakura nach einem Moment von sich, während sie die Menge vor sich betrachtet. »Aber natürlich. Zum einen sind hier immer relativ wenige Frauen, zum anderen hat Temari jemanden den sie kennt und wir haben dich gerne um uns.«, lächelnd streicht Itachi ihren Oberarm auf und ab. Ein Lächeln legt sich auf Sakuras Lippen. »Im Übrigen, würden wir uns auch freuen, wenn du auch in den nächsten beiden Wochen bei uns dabei bist und mit uns in die Hütte fährst.«, ladet er sie lächelnd ein. »Störe ich euch da auch nicht?«, erkundet sie sich etwas überrascht, aufgrund der Einladung. Lächelnd winkt Itachi ab. »Die Hütte ist groß genug und Temari hat jemanden dabei, dass ihr nicht langweilig wird«, zuckt er gelassen die Schulter. »Als ob Temari, mit dir langweilig werden würde«, schmunzelt Sakura und lässt den Blick durch den Raum schweifen. »Apropros, wo ist meine Cousine überhaupt?«, fragend blickt sie zu Itachi auf, welcher sich nun ebenfalls suchen nach seiner Freundin umsieht. »Keine Ahnung, ich werde sie mal suchen gehen«, verkündet er und lächelt Sakura noch einmal zu, bevor er sich umwendet und geht. »Itachi«, macht Sakura nochmal auf sich aufmerksam, als er schon ein paar Schritte entfernt ist. Er bleibt sogleich stehen und wendet sich zu ihr um. »Danke, ich komme gerne mit euch mit«, lächelt sie ihm kurz zu. Ein erfreutes Lächeln bildet sich auf seinen Lippen. Kurz zwinkert er ihr noch zu, ehe er sich umwendet und schließlich geht. Amüsiert lächelt Sakura ihm einen Moment lang nach, ehe sie sich wieder dem Fenster zuwendet.
 


 

Gelangweilt blickt er sich um. Überall stehen diese Anzugträger und unterhalten sich. Es stört ihn nicht, gehören sein Vater und sein Bruder doch auch zu diesen Anzugträgern und er selber wäre auch beinahe einer geworden, wenn das Leben immer so spielen würde, wie man es plant. Dann passiert immer etwas, was alles ändert, weswegen er heute nicht einer von den Anwälten dieser Kanzlei ist. Dennoch ist er jedes Jahr auf der Firmenfeier dabei, es ist viel mehr das befolgen einer Tradition für ihn, als etwas anderes. Jedes Jahr waren sie alle hier auf dieser Feier. Es ist eine Tradition, welcher er Folge leisten will, auch wenn er kein Anwalt geworden ist. Es aber noch jederzeit werden könnte. Aber es ist froh mit der Situation, so wie sie ist.
 

Schweigend setzt er sich in Bewegung und streift langsam durch den Saal. Wie jedes Jahr, tummeln sich die Anzugträger und die Mandanten in Gruppen. Er hält sich immer aus den Gesprächen raus, trinkt ein bisschen etwas, unterhält sich mit seinem Bruder und seinem Vater und fährt schließlich mit der fortschreitenden Stunde wieder. Sein Blick richtet sich nach draußen, auf die dicke Schneedecke, die wie jedes Jahr zu dieser Zeit liegt. Die kommenden Tage soll noch eine Menge Neuschnee kommen, und die Stadt noch mehr mit Schnee eindecken als bis jetzt bereits liegt. Ihm ist es egal, solange er hier heute Abend noch wegkommt. Lange wird es sowieso nicht mehr dauern, dann hat er seine Stunden hier mehr oder wenige abgesessen und fährt nach Hause, wo er sich direkt aus dem Anzug schälen wird. Denn dieser ist so wie Abendkleider heute Abend Pflicht. Lautlos seufzend wendet er den Blick von der dunklen Schneelandschaft außerhalb ab. Die Spiegelung fängt stattdessen seinen Blick ein. In dieser kann er seinen Bruder erkennen, welcher auf eine junge Frau zugeht. Sogleich wendet er sich um und beobachtet seinen Bruder, wie er die junge Frau auf sich aufmerksam macht und ihr einen Drink reicht, sich äußerst gut mir ihr unterhält. Alleine anhand der Haarfarbe erkennt er, dass diese Frau nicht Temari ist.
 

Auch wenn er nicht weiß, wie er diese Szene dort vor sich einschätzen soll, immerhin ist Itachi vergeben, dennoch unterhält er sich mit dieser Frau mehr als nur geschäftlich, kommt er nicht umhin festzustellen, dass die junge Frau einfach nur hübsch aussieht. Das enganliegende Kleid betont ihre Figur ungemein, aber auch so erkennt er ein sehr hübsches Gesicht. Möglicherweise ist es eine neue Großmandantin von ihm, denn als langjährige Mandantin, würde er sie zumindest vom Sehen kennen. Etwas skeptisch betrachtet er die Szene, denn die Blicke der Frau sind nicht zu übersehen, doch Itachi scheint sich daran nicht zu stören, schenkt ihr sogar ein paar Lächeln und die ein oder andere Berührung.
 

Er wendet den Blick ab, immerhin sollte er sich nicht in Itachis Angelegenheiten einmischen. Er lässt seinen Blick stattdessen weiter wandern, wobei er immer wieder bei den Fenstern hängen bleibt und sich auf draußen richtet. Sie haben viel mehr Schnee als in den vergangenen Jahren zu dieser Zeit und wie es scheint, kommt auch unaufhörlich mehr dazu. Seine Beine tragen ihn langsam immer weiter durch den Raum, ohne ein wirkliches Ziel. Gelassen streift er durch den Raum, vorbei an den Gruppen. Mit Sicherheit ist er den Raum schon einmal komplett durchwandert. Im Grunde ist es sowieso völlig und klar warum er jedes Jahr wieder und wieder kommt. Immerhin gehört er hier nicht dazu und unterhält sich demnach auch mit kaum jemandem. Itachi und sein Vater sind natürlich damit beschäftigt mit ihren Klienten zu reden, es gibt für ihn eigentlich keinen Grund mehr noch länger zu bleiben und umher zu wandern.
 

Ein Niesen zu seiner linken, lässt ihn aus seinen Gedanken aufschrecken und zur Seite blicken. Ganz zart riecht er den Duft von Orchideen. Die junge Frau, mit der Itachi zuvor sprach, steht dort, dem Fenster zugewandt, und hält sich die Hand vor die Nase. Lautlos seufzt er auf und greift in die Innentasche seines Sakkos, holt aus diesem ein Päckchen mit Taschentüchern hervor. »Gesundheit«, entgegnet er ihr und macht so auf sich aufmerksam. Überrascht blickt Sakura auf und zu ihrer rechten, von wo ihr ein junger Mann ein Taschentuch reicht und ein kleines Päckchen von diesen wieder in der Innentasche seines Jacketts verschwinden lässt. »Danke«, erwidert Sakura höflich und nimmt ihm das Taschentuch ab, um sich damit die Nase zu putzen. »Erkältet?«, erkundet sich der junge Mann weiter bei ihr. Lächelnd schüttelt Sakura den Kopf. »Nein, nur ein leichter Schnupfen«, lenkt sie ab und steckt das Taschentuch, in ihre kleine Abendtasche. »Danke nochmals«, lächelt sie ihm schließlich zu. Gelassen zuckt er die Schultern und wendet seinen Blick zur Seite aus dem Fenster.
 

Einen Moment lang, mustert Sakura den Mann vor sich. »Sie müssen Itachis Bruder sein«, bemerkt sie im nächsten Moment bereits, die unverkennbare Ähnlichkeit. Nun ist es Sasuke der überrascht zu ihr sieht. »Es ist wohl nicht zu übersehen?«, entgegnet er, während ein Lächeln an seinem Mundwinkel zupft. »Abstreiten würde schwer werden«, erwidert sie schmunzelnd. Leise lacht er auf. »Ich bin Sasuke Uchiha«, reicht er ihr schließlich die Hand. »Sakura Haruno, freut mich«, lächelt sie ihm sogleich zu und ergreift seine Hand, um die freundliche Geste zu erwidern. »Mich ebenso und Duzen reicht völlig«, erwidert Sasuke höflich und lässt seine Hand wieder sinken. »Dieser Meinung bin ich auch«, nickt sie zustimmend und schenkt der Menge hinter ihrem Rücken einen kurzen Blick. »Und du musst dich nicht mit Mandanten und so unterhalten?«, erkundet sie sich neugierig, während sie ihren Blick wieder nach draußen umwendet. »Nein, nicht wirklich.«, er zuckt die Schultern, »Du scheinst auch das Wetter draußen interessanter zu finden, als diese Feier hier.« Ertappt lächelt Sakura ihm zu. »Ich liebe Schnee einfach und hier zu sein ist besser als alleine Zuhause zu sitzen«, zuckt sie die Schultern, dreht sich dennoch ihm zu.
 

Für einen Moment schenkt auch er dem Schnee draußen erneut seine Aufmerksamkeit. Es ist nur ein Augenblick bis er den Blick von dem Schnee abwendet und Sakura, neben ihm, in der Spiegelung des Fensters mustert. Das Kleid steht ihr wirklich ausgezeichnet. »Bist du eine neue Großmandantin von Itachi?«, fragend wendet er sich zu ihr um. Zumindest vom Kleid her, würde es ihn nicht sehr wundern. »Nein, ich bin nur eine normale Mandantin von Itachi«, schüttelt Sakura lächelnd den Kopf und nippt an dem Drink, den Itachi ihr vorhin gebracht hat. »Warum bist du dann auf die Feier eingeladen worden?«, erkundet er sich nun erstaunt. »Es wurde für mich eine Ausnahme gemacht«, unschuldig lächelt sie ihm zu. Verstehend nickt er. Im Grunde ist er selbst ja auch eine Ausnahme.
 

Schweigend dreht sich Sakura um, lässt ihren Blick über die versammelten Menschen schweifen und beobachtet sie. Auch Sasuke wendet sich von dem Fenster ab, doch anstatt all die anderen zu mustern, ist seine Aufmerksamkeit auf die junge Frau neben ihm gerichtet. Ein amüsiertes Lächeln legt sich nach einem langen Moment der Stille auf ihre Lippen. Es ist ein Hauch von Neugier, der Sasuke sogleich dazu veranlasst die Menschen vor ihnen zu betrachten und zu mustern, um zu erfahren, was Sakura so zu amüsieren scheint. »Was ist so lustig?«, vernimmt Sakura Sasukes Stimme wieder und lässt ihren Blick kurz zu ihm schweifen. Fragend sind seine Augen auf sie gerichtet, während er den Kopf leicht schief legt. »Teil deine Gedanken mit mir, dass mir nicht langweilig wird«, kommt es weiter von ihm. Lächelnd schüttelt Sakura den Kopf. »Es ist nichts und eigentlich auch völlig banal«, winkt sie sogleich ab. Denn solche Gedanken macht nur sie sich. »Sag schon«, brummt Sasuke ihr leise entgegen, während er sich ein Stückchen näher zu ihr beugt. »Ich verrate es auch keinem«, flüstert er ihr noch leise hinzu.
 

Lautlos seufzt Sakura auf. Mehr als peinlich für sie, kann es ja nicht werden. »Na gut. Es ist aber wirklich nichts aufregendes«, gibt sie seiner Bitte nach und wirft erneut einen Blick auf die Menschen vor ihr. »Ich habe überlegt, wenn wir alle bei einer Schneeballschlacht wären, wer von den anderen, da vor uns, was machen würde und sich wie beteiligen würde, um am Ende siegreich zu sein«, erläutert sie ihre Gedankengänge. Es vergeht ein Moment, ehe sich das Gesicht des Uchihas rührt und er nachdenklich die Lippen verzieht. »Interessanter Gedanke«, kommentiert er schließlich nur kurz und wendet den Blick ab.
 

Sakura beißt sich auf die Unterlippe, dass er den Kopf weg dreht und nichts mehr sagt, heißt ja nichts anderes, als das er den Gedanken schwachsinnig findet. »Ich glaube der dort drüben, mit dem schwarzen Anzug und der roten Krawatte, würde such still und heimlich versuchen davon zu stehlen. Er schaut jetzt dauernd schon so, als wollte er flüchten«, Sasuke nickt in eine Richtung und fixiert einen Herrn mittleren Alters, dessen Blick dauernd zu den Türen wandert. Erstaunt blickt Sakura zu ihm auf. Dass er auf diesen Gedanken eingeht und ihn nicht lächerlich findet, hätte sie nie im Leben erwartet. Einen Moment lang liegt ihr Blick auf ihm, ehe sie sich zusammen reißt und seinem Blick zu dem Mann folgt, welchen er beschrieben hat. »Der dort hinten, mit der grün-blau karierten Krawatte und der Halbglatze, würde sich hinter einem Baum verstecken, um ja keinen Schneeball abzubekommen, ich glaube aber kaum, dass er selber jemanden abwerfen würde«, deutet Sasuke auf den nächsten Mann. Nachdenklich lässt Sakura ihren Blick schweifen. »Der dort drüben, würde wahrscheinlich hin und her laufen, und alle möglichen Leute mit Bällen abwerfen. So hibbelig, wie der mit dem Fuß wippt«, bemerkt Sakura und deutet auf einen Herrn ein paar Meter vor ihnen.
 

Ein amüsiertes Lächeln legt sich auf Sasukes Lippen. »Der dort hinten, im grauen Anzug mit dem hellblauen Hemd und der schwarzen Krawatte, würde seinen Sekretär rufen und ihn alles machen lassen, während er ihn herum kommandiert«, verweist er auch schon auf den nächsten Mann. »Die Frau in dem grauen Kleid, würde die ganze Szene missbilligen und die Herren dort hinten, im grauen und schwarzen Anzug mit der blauen und gelben Krawatte, würden sich verbünden und versuchen sich gegen alle anderen zu behaupten«, lässt Sakura ihren Blick lächelnd weiter schweifen. »Der dort hinten, im dunkelgrauen Anzug mit der Violetten Krawatte, würde einen Schutzwall aufbauen und ein Arsenal an Schneekugeln produzieren«, bemerkt Sasuke und deutet mit einem Kopfnicken auf einen Mann zu seiner linken. »Wenn er damit fertig ist, ist die Schlacht bestimmt schon vorbei«, erwidert Sakura beinahe schon etwas trocken. Leise lacht Sasuke auf. »Höchstwahrscheinlich«, stimmt er ihr schließlich zu. »Und der dort hinten, am anderen Ende des Raumes, mit der grauen Krawatte, im schwarzen Anzug, würde sich irgendwo verstecken und alle Regelverstöße aufschreiben «, macht sie auf einen weiteren Mann aufmerksam. »Um dann den Sieg durch einen Anwalt einzuklagen, weil er als einziger fair gespielt hat«, schmunzelt Sasuke und nippt an seinem Getränk. »Ja«, leise lacht Sakura. »Das wäre wirklich mal eine interessante Schneeballschlacht«, grinst Sasuke, mit einem Hauch von Begeisterung in der Stimme. »Letzten Endes würde der Sieger durch Würfel gewählt werden«, bemerkt Sakura amüsiert von seiner Begeisterung. Diese Worte bringen nun Sasuke dazu aufzulachen und sich zu ihr umzublicken.
 

»Wollen wir uns vielleicht irgendwo hinsetzen?«, schlägt er ihr vor, mit dem Ziel noch mehr Zeit mit ihr zu verbringen und vor allem noch länger mit ihr zu reden. »Ich wusste gar nicht, dass es hier auch Sitzmöglichkeiten gibt, ich hätte zumindest keine gesehen«, erwidert Sakura erstaunt. »Irgendwo wird sich schon etwas finden lassen«, bemerkt Sasuke und sein Mundwinkel hebt sich an. »Dann wollen wir diese doch mal suchen«, lächelt sie ihm zu und setzt sich mit ihm in Bewegung.
 

»Würdest du dich auch an der Schneeballschlacht beteiligen?«, greift sie nach einem längeren Augenblick der Stille das Thema wieder auf. »Schon, und du?«, fragend wendet er seinen Blick auf sie um. »Natürlich«, nickt sie sogleich, um seine Frage zu bestätigen, »Und ich würde dich fertig machen«. Selbstsicher lächelt sie und erwidert seinen Blick. »Das bezweifle ich«, brummt er amüsiert. »Ach ja?«, entgegnet sie neugierig. »Ich könnte es dir sofort draußen beweisen, aber das wäre nicht fair«, gibt Sasuke von sich und steuert mit ihr in einen kleinen Nebenraum. »Ach ja? Warum wäre es das nicht?«, erkundet sie sich spitz. Möglicherweise stellt er sich jetzt doch noch als Idiot heraus. Er beugt sich ein Stückchen näher zu ihr. »Weil du ein Kleid anhast«, es ist nicht vielmehr als ein Flüstern, aber sie versteht jedes Wort und auch sogleich, was er meint. Der Stoff würde nass werden und sich vollsaugen und ihr schnell furchtbar kalt werden. »Dann müssen wir diese Schneeballschlacht, wohl irgendwann einmal nachholen«, bemerkt Sakura mit einem milden Lächeln auf den Lippen. »Definitiv, ich möchte nur zu gern sehen, wie du mich fertig machst«, stimmt er ihrem Vorschlag zu, während er mit einer Hand in eine Richtung weist.
 

Kurz vor dem kleinen, angepeilten, Nebenraum entdecken sie eine Nische, in welcher ein länglicher, gepolsterter Hocker steht. Er erinnert sehr an diese Hocker die in Serien im luxuriösen Schlafzimmer vor dem Bett am Fußende stehen. »Gefunden«, verkündet Sasuke und deutet ihr mit einer Handbewegung an, dass sie sich setzen soll. »Tatsache«, lächelt Sakura und nimmt seine stumme Aufforderung sogleich wahr. »Es ist überraschend ruhig hier«, stellt sie sogleich fest, während sich Sasuke neben ihr niederlässt. »Wie angenehm«, murmelt dieser sogleich und lehnt sich gegen die Wand nach hinten zurück. »Angenehm?«, skeptisch hebt Sakura ihre Augenbraue. »Die Feier ist nun auch nicht gerade laut und chaotisch. Ohne jetzt gemein sein zu wollen, aber diese Feier erinnert doch viel mehr an ein Begräbnis oder eine Trauerfeier«, wirft Sakura ein und blickt dabei hinab auf ihr Glas. Ein Brummen kommt über Sasukes Lippen. »Ja, das sind die Firmenchefs und reiche Gesellschafter, die lassen sich nicht dazu herab, sich zu betrinken und ausgelassen zu lauter Musik zu tanzen. Jeder ist ständig auf seinen Ruf bedacht«, erklärt er anschließend etwas gelangweilt.
 

Verstehend nickt Sakura einen Moment lang, ehe sie einen Schluck von ihrem Drink nimmt. Sie kennt diese Leute die nur auf ihren Ruf achten, zur Genüge. Aber erst jetzt sieht sie, es gibt zu viele davon. Sie wendet den Blick auf ihr Glas hinab, will all diese Menschen nicht länger ansehen. »Und wer genau wird hier heute beerdigt?«, fragend richtet sie den Blick auf Sasukes Gesicht. Eben dieses verzieht sich amüsiert und ein Lachen kommt über seine Lippen, ehe er leicht den Kopf schüttelt. Auch auf Sakuras Lippen zaubert sich ein Lächeln. »Ah, ich sehe schon«, brummt sie und richtet den Blick wieder auf die ernsten Gesichter vor ihnen. »Es ist die Lebensfreude«, gibt sie weiter von sich und wendet sich wieder zu Sasuke um. »Wird deine auch mitbegraben? Damit ich weiß, für wen ich eine Blume auf das Grab lege.« Es überrascht ihn ein bisschen, als er merkt wie ernst sie die Frage im Grunde meint. »Nein«, schüttelt er den Kopf, mit einer Antwort auf ihre Frage. »Nein, meine Lebensfreude lebt noch, sie braucht nur noch etwas um aus ihrem Nickerchen aufzuwachen«, er schenkt ihr ein kleines Lächeln. »Ah, okay«, nickt Sakura verständnisvoll, ehe sie den Blick abwendet.
 

»Dann hätte ich ja nichts Wichtiges verpasst, wäre ich Zuhause geblieben«, bemerkt sie mehr zu sich selbst murmelnd und blickt auf ihr Glas hinab. »Sicher, dass nicht deine Lebensfreude mitbegraben wird?«, erkundet sich Sasuke sogleich und setzt sich neben ihr wieder aufrechter hin. »Nein, wieso?«, ihre Augenbraue hebt sich leicht. »Ich würde Zuhause sitzen mit einer heißen Schokolade und dem Schnee beim Fallen zusehen und mich daran erfreuen«, ein ruhiges, beinahe glückliches Lächeln liegt auf ihren Lippen. Ein Zeichen für ihn, dass sie es sich wohl gerade vorstellt und wohl wirklich genießen würde. So, wie er wohl auch. »Hm«, brummt er leise, während sich ein Lächeln auf seinen Lippen bildet und er den Blick hinter sich aus dem Fenster wendet. »Ich hoffe nur, es schneit nicht zu viel, sonst kommen wir hier heute nicht mehr weg«, bemerkt Sasuke mit einem kurzen Blick nach draußen. »Im Augenblick, würde mich das nicht so sehr stören«, entgegnet sie darauf gelassen. »Ach wirklich, trotz der Trauerfeier hier?«, fragend hebt er die Augenbraue. »Du machst das ganze hier, irgendwie erträglich«, zuckt sie die Schultern. Ein Lächeln legt sich auf Sasukes Lippen, als er seinen Blick von ihr ab und wieder nach draußen umwendet. »Mich für den Augenblick auch nicht«, gibt er nach einem Moment von sich.
 

»Versteckt im letzten Winkel.« Wie aus dem Nichts taucht Itachi mit einer Frau an seiner Seite neben ihnen auf. »Sasuke, ich bin überrascht, dass du noch da bist. Normalerweise bist du schon längst weg«, gibt Itachi, nicht so überrascht wie er angibt, von sich und blickt hinab auf seine Uhr um die Uhrzeit zu überprüfen. »Hm«, brummt Sasuke seinem Bruder bloß zu und lehnt sich gegen die Wand zu seiner rechten. Amüsiert lächelt Sakura, wegen der Art wie die beiden Brüder miteinander umgehen. »Lass uns mal ein paar Drinks für die Damen holen«, Itachi macht einen Schritt auf Sasuke zu und klopft mit seinem Fuß leicht gegen seinen. »Von mir aus«, brummt Sasuke wieder und erhebt sich von seinem Platz. »Setzt dich ruhig, Temari«, wendet er sich an die dunkelblonde Frau an Itachis Seite, welche seiner Aufforderung auch sogleich folgt.
 

Itachi steuert ohne große Umschweife direkt auf die Bar zu. Lautlos seufzend folgt Sasuke seinem Bruder. Ihm ist klar, dass er ihn nicht ohne Grund von den beiden Frauen weggeholt hat. »Also, was willst du?«, erkundet sich Sasuke, als er neben seinem Bruder stehen bleibt. »Du verstehst dich wohl sehr gut mit Sakura«, bemerkt Itachi und blickt seinerseits Sasuke an. »Ja, wohl fast so gut wie du. Was ist es eigentlich? Reicht die Temari nicht mehr?«, erwidert Sasuke und stützt sich auf die Theke der Bar und nippt an seinem Getränk, welches er nach wie vor noch in der Hand hat. Perplex blinzelt Itachi ihn an. »Ich habe nichts mit Sakura. Sie ist Temaris Cousine und hat eine schwere Zeit hinter sich, weswegen ich mich um sie kümmere. Mittlerweile ist sie beinahe schon so etwas wie eine Freundin der Familie«, klärt Itachi seinen Bruder auf.
 

»Du magst sie, hm?«, grinst er Sasuke schließlich an. Dieser grummelt nur kurz. »Ich habe euch lange nicht mehr so glücklich gesehen. Das freut mich«, ein zufriedenes Lächeln liegt auf Itachis Lippen, ehe er sich umwendet und Getränke für sich und die Frauen bestellt. Brummend wendet sich Sasuke etwas um und lässt seinen Blick wieder durch den Raum mit der Feier schweifen. Für einen Moment bleibt er wieder an Sakura hängen, welche neben ihrer Cousine sitzt und sich mit dieser unterhält und wie es scheint auch amüsiert. »Im Übrigen haben wir sie auch eingeladen die zwei Wochen in der Hütte mit uns zu verbringen«, macht Itachi auf sich aufmerksam und drückt Sasuke sogleich ein Glas in die Hand. »Für Sakura«, verkündet er nur kurz und wendet sich wieder um, um zurück zu den Frauen zu gehen. Seufzend schüttelt Sasuke den Kopf, stellt sein leeres Glas auf der Theke ab, und folgt seinem Bruder.
 

»Hier, bitteschön«, reicht er Sakura ihr Glas, welches sie ihm lächelnd abnimmt. »Danke, hast du kein Glas?«, fragend sieht sie ihn an. »Nein, ich werde mich jetzt verabschieden. Es ist spät und ich habe einen längeren Heimweg«, erläutert er kurz. Einen Moment lang enttäuscht blickt sie zu ihm auf. »Ach so, du gehst schon?«, murmelt sie. »Ja, leider, aber ich glaube wir sehen uns bald wieder, immerhin wartet noch eine Schlacht auf uns«, lächelt er ihr zu. »Okay, dann wünsch ich dir eine gute Heimfahrt«, erwidert sie noch immer etwas enttäuscht, was sie selbst doch etwas überrascht. »Danke, es hat mich sehr gefreut«, ergreift er ihre Hand und hebt sie etwas an. Kurz haucht er ihr einen Kuss auf den Handrücken und blickt in ihr Gesicht auf. Eine leichte Röte liegt auf ihren Wangen. Lächelnd zwinkert er ihr noch kurz unbemerkt zu, ehe er sich wieder aufrichtet. »Schönen Abend noch«, verabschiedet er sich von Temari und Itachi, welche ihn perplex betrachten, ehe er sich umwendet und geht.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo :)

Nach langer, langer Zeit melde ich mich mal wieder mit einer kleinen FF zurück.
Wirklich klein, da ich nicht mehr als 6-7 Kapitel hierfür eingeplant habe. Die Kapitel werden zwar alle etwas länger sein, aber nicht so lang, wie die von Bonnie & Clyde oder The Clumsy & the Lonely.

Jedenfalls hoffe ich der Anfang hat euch gefallen und ihr bleibt weiter, neugierig dran!
Im übrigen, meine Inspiration hierfür. :)

Lg. ZitroneneisSaly Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von:  Cosplay-Girl91
2017-01-24T21:22:03+00:00 24.01.2017 22:22
tolles kapitel :)
Sehr schön geschrieben.
es ist toll, dass es noch etwas neues von dir gibt.
ich mage deine Geschichten ja sehr :)
Mach weiter so.
lg
Von:  KamiKazex3
2017-01-22T08:22:47+00:00 22.01.2017 09:22
Sehr schön
Anfangs auch sehr witzig mit der Vorstellung bei einer Schneeball Schlacht

Hoffe du schreibst schnell weiter freu mich schon.
Von:  Montegirl
2017-01-20T20:29:51+00:00 20.01.2017 21:29
Ein wundervoller Anfang für eine Geschichte... Ich freue mich das du wieder was neues schreibst.
Von:  DarkBloodyKiss
2017-01-19T22:44:45+00:00 19.01.2017 23:44
Hi Nabend ^^
Hab mich echt riesig gefreut wie ich gesehen habe das was neues von dir draußen ist !!!!
Sehr sehr schöner Anfang !!!!
Super schön geschrieben !!!!
Man konnte sich wirklich sehr gut in die Situation hinein versetzten !!!!
freue mich aufs nächste Kappi !!!!



gglg & einen super schönen Donnerstag Abend DarkBloodyKiss ^^

Von:  flllunicorn
2017-01-19T15:07:04+00:00 19.01.2017 16:07
Super Geschichte und ein wirklich toller Start!!
Bitte schreib schnell weiter, bin auf die Schneeballschlacht gespannt :D

LG Laura <3
Von:  Animegirl-4_Ever
2017-01-19T07:35:31+00:00 19.01.2017 08:35
Sehr schöner Anfang freu mich wenn es weiter geht
LG :)
Von:  soelki89
2017-01-18T10:01:53+00:00 18.01.2017 11:01
Jaa 😍 sehr schöner Anfang ♡ endlich wieder was zu lesen von dir !
Von:  Sasu1988
2017-01-18T08:38:06+00:00 18.01.2017 09:38
Huhu ich hab mich mega doll gefreut als ich deine Nachricht gelesen habe^-^...endlich wieder eine tolleere Geschichte wuhuuuu...:)
Der Anfang gefällt mir schon sehr gut bin gespannt wie sich das alles so entwickelt zwischen sasuke und sakura ❤😊
Freu mich auf s nächste Kapitel
Lg Sasu 🐉 😊
Antwort von:  Sasu1988
18.01.2017 09:38
Meinte tolle Geschichte..blödes handy*-*
Von:  Tini1996
2017-01-17T22:04:31+00:00 17.01.2017 23:04
sehr schöner Anfang^^
weiter so
lg sasusaku2
Von:  Sasusaku4-ever
2017-01-17T21:48:03+00:00 17.01.2017 22:48
Vielen Dank erstmal für deine Benachrichtigung. :)
Ich freue mich so krass auf dein neues Projekt!
Sehr interessant hat mir sehr gut gefallen!!!
Bin schon sehr gespannt wie es sich zwischen den beiden weiterentwickeln wird!
GLG

Sasusaku4-ever


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