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Ohne es gewollt zu haben

von

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Noch immer saß der Blonde in der Bibliothek, hatte noch immer seinen Kopf in den Händen gebettet und seufzte leise.
 

Als jemand die Bücherei betrat, reagierte er nicht, auch nicht, als sich der oder diejenige sich genau gegenüber setzte und ihn anstarrte.
 

Minutenlang geschah nichts, nicht mal die kleinste Gefühlsregung war bei Draco zu erkennen, er saß einfach da und wollte weder etwas sehen oder gar hören, auch nicht, als sich sein Gegenüber räusperte und ein Gespräch suchte.
 

Nur langsam hob Draco den Kopf und starrte nun auf Ron, der genau gegenüber saß und ihn kalt und verachtend ansah.
 

Na wunderbar, noch einer, der nicht gut auf ihn zu sprechen war und langsam begriff Draco auch, dass er vermutlich ziemlichen Mist gebaut hatte und man dies noch Jahre später nachtragen würde.
 

„Was willst du, Weasley?", fragte der Blonde knapp, hob den Kopf und sah dem Rothaarigen genau in die Augen, sah dort seinen Zorn und die gnadenlose Wut.
 

„Ich wollte dich fragen, was du hier zu suchen hast! Hast du nicht schon genug Schaden verursacht, musst du jetzt auch noch herkommen und die alten Wunden wieder aufreißen?", zischte Ron verärgert, stand auf und lief um den Blonden herum, ehe er sich wieder setzte und grimmig reinschaute.
 

„Ich wüsste nicht, was dich das alles angeht", antwortete Draco gehässig und funkelte den Rotschopf verachtend an.
 

„Harry ist immer noch mein bester Freund und ich sehe nicht weiterhin dabei zu, wie er sich deinetwegen fertig macht!", bellte Ron erzürnt, ballte erneut die Fäuste und war kurz davor ganz die Nerven zu verlieren.
 

„Na los, komm doch her, wenn du was willst. Du Weichei hast es doch eh nicht drauf", provozierte der Blonde den rothaarigen Gryffindor und erhob sich von seinem Platz.
 

Das ließ Ron sich nicht gefallen, er sprang auf den Blonden zu und riss diesen unsanft zu Boden und schlug immer wieder auf Draco ein.
 

Rons ganzer Körper zitterte, als ihn langsam die Kraft verließ und seine Schläge nur noch halb so stark waren wie zu Anfang.
 

Draco hatte sich die Schläge einfach gefallen lassen, wehrte sich nicht einmal und merkte auch nicht, wie ihm das Blut aus der Nase schoss.
 

Langsam ließ Ron von Draco ab, half ihm sogar auf die Beine und brachte ihn kurzerhand zu Madame Pomfrey in den Krankenflügel.
 

Diese versorgte Dracos blutende Nase, mahnte den Rothaarigen barsch ab und schaute Ron wütend an, da sie sein Verhalten nicht für guthieß.
 

Betöpelt sahen sich die beiden Streithähne an, reichten sich kurzerhand die Hand und grinsten sich dämlich an, ehe sie den Krankenflügel verließen und gemeinsam Harry suchten.
 

Die Beiden suchten am See, suchten in der Eulerei und am Bootshaus, doch nirgends eine Spur von Harry, es war, als wäre der Schwarzhaarige vom Erdboden verschluckt.
 

Verdammt, wo konnte Harry denn noch sein?
 

Ahnte Harry etwa, dass Draco hier war, versteckte sich der Gryffindor etwa vor der Wahrheit?
 

Sicher nicht.
 

Harry saß die ganze Zeit über im Astronomieturm, schaute aus dem kleinen Fenster heraus, seufzte leise und driftete in Gedanken völlig ab.
 

Er merkte nicht mal, dass Hermine zu ihm kam, ihn trösten und ihm sagen wollte, dass Draco wieder hier sei und nach ihm suchte.
 

Harry hörte sie nicht, es war, als würde alles, was sie sagte, einfach durch ihn durchgehen, aber nicht in seinem Kopf ankommen.
 

Noch immer saß Harry am Fenster des Astronomieturms, schaute starr raus und reagierte auch nicht, als sich langsam die Tür öffnete und Ron mit Draco den Raum betrat.
 

Hermine schaute Draco kalt, verachtend und wütend an, doch sie erbarmte sich und verließ kurzerhand mit Ron das Zimmer und ließ die beiden einst Liebenden alleine.
 

Noch immer hatte Harry den Blonden nicht wahr genommen, noch immer stand Draco mitten im Raum und schaute den Schwarzhaarigen an, traute sich jedoch keinen Schritt zu wagen.
 

Still stand er einfach da, schaute Harry weiterhin an und seufzte leise.
 

Noch nie hatte der Blonde Harry so verschlossen, so verwirrt und so geistesabwesend erlebt und Draco fühlte sich für diesen Zustand irgendwie verantwortlich.
 

Ganz langsam, fast wie in Zeitlupe setzte der ehemalige Slytherin einen Fuß vor den anderen, wagte sich nun doch Stück für Stück vor und zitterte vor Aufregung am ganzen Körper.
 

Sein Herz hämmerte hart gegen seine Brust, sein Puls raste und sein Atem ging stoßweise, als er direkt hinter Harry stand und vorsichtig seine Hand auf dessen Schulter legte.
 

Doch auch darauf reagierte Harry nicht, er nahm die Hand des Blonden nicht mal wahr, er saß einfach stumm da und rührte sich nicht.
 

„Harry, bitte", sagte Draco leise, schritt um den Schwarzhaarigen herum, schaute ihn von der Seite an und erschrak, als er dessen leeren, fast schon toten Blick sah.
 

„Was hab ich dir nur angetan, das du so verschlossen bist? Es muss furchtbar gewesen sein, sonst wärst du sicherlich nicht so", sprach der Blonde leise weiter und strich mit zitternder Hand sanft über Harrys Wange, die sich kalt und fahl anfühlte.
 

Harry regierte noch immer nicht, zuckte nicht mal zusammen oder schlug Dracos Hand weg, er starrte immer wieder einen gewissen Punkt an und summte leise vor sich hin. Seine Seele war gebrochen, sein Herz war kalt wie Stein und nichts schien ihm helfen zu können, nicht mal Dracos Anwesenheit kümmerte den Gryffindor.
 

Fühlte Harry noch irgendwas oder hatte ihn Gleichgültigkeit und die Leere schon völlig eingenommen?
 

Draco gab dennoch nicht auf, er riss Harry buchstäblich vom Fenster weg, schaute ihm direkt in seine leeren Augen und fing an den Schwarzhaarigen unsanft zu schütteln.
 

Er wollte ihn tatsächlich wachrütteln, Harry aus seiner verschlossenen Welt holen und am liebsten hätte der Blonde ihm eine schallende Ohrfeige verpasst, doch Draco riss sich zusammen und seufzte erneut.
 

Warum sprach, regierte oder schrie Harry ihn nicht einfach an?
 

Wieso ließ der Schwarzhaarige das alles mit sich machen?
 

„HARRY, HÖR MIR ENDLICH MAL ZU UND VERSTELL DICH NICHT! ICH WEIß, DU KANNST MICH HÖREN, DU WILLST ES ABER NICHT HÖREN, ABER DAS IST MIR EGAL! REDE ENDLICH UND SAG MIR INS GESICHT, WAS ICH FALSCH GEMACHT HABE! WAS ICH DIR ANGETAN HAB! ICH WEIß ES NICHT GENAU, ABER ICH KANN ES MIR DENKEN, ALSO BITTE REDE ENDLICH MIT MIR!", schrie der Blonde Harry nun an und ballte wütend die Fäuste, da er so langsam die Schnauze voll hatte und er endlich reden sollte.
 

Harry regierte wieder nicht, wurde plötzlich unsanft gegen die Wand gedrückt und wütend angefunkelt, ehe sich ein paar weiche Lippen auf seine legten und den Gryffindor scheu küssten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Roxi_13
2017-03-11T22:58:39+00:00 11.03.2017 23:58
Schnell schreib weiter! Ich bin soo neugierig ob Draco Harry retten kann!!!!
Antwort von:  Pragoma
12.03.2017 14:50
Schreiben muss ich nicht mehr schnell. Ist seit fast 10 Jahren fertig der Text :)


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