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Attentat

a Katie x Marcus Story
von

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Wie alles begann..


 

► Attentat ◄

○ Wie alles begann... ○

a Katie x Marcus Story by KatieBell

*
 


 

Harter Schnee fiel vom Himmel und der Wind nahm immer mehr zu, als ein schwarzhaariger Quidditchspieler sich den Quaffel erkämpfte und auf die gegnerischen Ringe zuflog. Dabei wich er einigen Spielern aus, die ihm gefährlich nah kamen. Doch mit perfekten Ausweichmanöver hatte er diese schnell hinter sich gelassen. Die eisige Kälte schlug ihm ins Gesicht, doch sein Wille war stärker.
 

Dies hier war seine einzige Chance in die Stammbesetzung zu kommen. Nach jahrelanger harter Arbeit und dem Unterordnen hatte er es heute mehr als verdient, nicht nur als Ersatzspieler der Falmouth Falcons, sondern auch in die 1. Mannschaft aufgenommen zu werden. Und dafür würde er alles aus sich herausholen!
 

Seine Haltung änderte sich von flach auf eine aufrichtige Haltung. Er nahm den Quaffel in seine rechte Handfläche und warf mit voller Wucht den Ball auf den mittleren Ring. Der Hüter, der 1. Mannschaft fächerte seine Hände auseinander, um den Ball abzufangen. Er berührte den Quaffel sicherlich, doch durch den harten Wurf von dem ehemaligen Slytherin, konnte er ihn nicht ganz halten und flog mitsamt Ball in den mittleren Tor Ring.
 

„Yes!“, schrie der Schwarzhaarige und hob sein rechten Arm in die Höhe um danach das Peace Zeichen in die Lüfte zu erheben.
 

„Sauber gemacht, Marcus!“, rief ein dunkelblonder Mitspieler, den er schon seit seiner Schulzeit kannte.
 

„Danke Adrian.“, grinste er den Jäger neben sich an, als dieser neben ihm in der Luft zum Stehen kam.
 

Marcus Flint sah zufrieden aus und da er sich sicher war, schaute er zu seinem Coach, der auf den unteren Tribünen saß und seine Notizen machte. Kaum als er die Feder zur Seite legte, sah er zu ihm hoch und gab ihm ein Daumen nach oben.

Marcus grinste unaufhörlich. Jetzt stand seiner Karriere nichts mehr im Weg…
 

Es verging eine weitere Stunde, in der die Mannschaft der Falmouth Falcons weitertrainierte, als man plötzlich ein Apparier-Geräusch vernahm. Gleich darauf ertönte die erboste Stimme des Coaches, der den Gast wüst beschimpfte.
 

Marcus übte gerade mit Adrian Pucey Pässe zuwerfen, als er seinen Namen wahrnahm und sich in die Richtung des Rasens unter ihm widmete.
 

„Marcus! Marcus!“
 

„Jetzt ist aber mal Schluss, junger Herr. Wer sind sie überhaupt?! Wissen sie eigentlich wo sie sich gerade befinden? Das ist ein PRIVATGRUNDSTÜCK!“, maulte der Coach den ungebetenen Gast an, doch dieser schien ihn gar nicht wahrzunehmen.
 

„Ist das…“, kam es leise von Adrian, der sich ebenso zu dem Spektakel umgewandt hatte, „Graham? Tatsächlich, die Fratze würde ich überall wiedererkennen.“, grinste er und Marcus wollte erst das Lachen erwidern, doch als der Junge unter ihm schon wieder nach ihm rief, setzte er zum Landen an und kam wenig später direkt vor Graham Montague zum Stehen.
 

„Montague. Was für eine Ehre, was willst du denn hier?“, fragte er grinsend, doch im gleichen Moment fiel ihm etwas auf, „Hast du keine Schule? Es ist keine Ferienzeit soweit ich mich erinnern kann…“, grinste er weiter und ein hämisches Grinsen kam zum Vorschein.
 

„Hör auf mit diesen blöden Witzen, Marcus. Es geht um Katie.“
 

Seine Gesichtszüge entgleisten ihm, als er ihren Namen hörte und sofort starb auch sein Lachen.
 

„Katie?“, flüsterte er, „Was ist mit ihr?“
 

Montague schnaufte hart, bevor er sich etwas aufrichtete und allein daran, dass er keine Mimik verzog wusste Marcus, dass etwas Ernstes passiert war.
 

„Es gab ein… magisches Attentat auf Katie. In…in Hogsmead… sie liegt im Krankenflügel.“
 

Alles zog sich in ihm zusammen, als er diese Wörter in sich aufnahm. Doch die Bedeutung wollte nicht ganz zu ihm durchdringen.
 

„Sie schwebt immer noch in Lebensgefahr, …Marcus.“
 

In diesem Moment landete Adrian neben ihm und schaute abwechselnd zu Marcus und Montague hin und her. Offenbar hatte er das Gespräch nicht vollständig mitbekommen, aber der Name der Gryffindor war dennoch an sein Ohr gedrungen.
 

„Bell?“ fragte er nach und Montague nickte, „Ich dachte das wäre vorbei mit der Kleinen? Marcus?!“
 

Der Schwarzhaarige sah auf den Boden unter ihm und konnte die Fragen von Adrian nicht wirklich vernehmen. Seine Gedanken rasten, als Graham von dieser misslichen Lage erzählte.

Katie… Katie… oh Merlin… Sein Herz krampfte sich zusammen und er schluckte hart.
 

Seit seinem 7. Jahr in Hogwarts hatte er eine heimliche Beziehung mit der Gryffindor, was auch insofern gut funktioniert hatte. Keiner hatte damals Verdacht geschöpft, dass sich zwischen einem Slytherinschüler und einer Gryffindorschülerin etwas entwickelt hatte. Nur Adrian wusste irgendwann Bescheid, aber ihm hatte er irgendwann gegen Ende des Schuljahres gesagt, dass er sich getrennt hatte, da sein Kumpel diese Beziehung nicht toleriert hätte und ihm androhte, ihr kleines Geheimnis auffliegen zu lassen, sollte er sich nicht trennen. Das war natürlich eine Notlüge. Er dachte nicht im Traum daran, dass alles mit Katie aufzugeben.

Als er von der Schule ging, zog er Graham ins Vertrauen mit der Bitte, ein Auge auf sie zu haben. Immerhin hatte sie noch 3 Jahre auf Hogwarts, genauso wie Montague.
 

„Ein Attentat, sagtest du? Wie…“, sagte er leise und verunsichert.
 

„Ja. Soweit ich mitbekommen habe geht es um ein schwarzmagisches Artefakt, dass sie zwischen den Fingern bekommen hatte. Mehr wollte man mir nicht sagen. Ich bin gleich zu McGonagall und... und hab gefragt, ob ich dich informieren darf. Nach langen Erklärungen hat sie zugestimmt. Du darfst sie auch jederzeit sehen.“, sagte der Slytherin immer noch aufgeregt.
 

„Dann… dann gehen wir jetzt gleich.“, sagte Marcus immer noch leicht in seinen Gedanken.
 

Adrian vernahm diese Antwort und er stieß ein lautes Schnaufen aus.
 

„Stopp! Marcus… bist du vollkommen irre?“, sagte er und stellte sich seinem langjährigen Freund in den Weg, „Wenn du das Training hier nicht bis zum Ende durchziehst hast du keine Chance mehr in die Stammbesetzung aufgenommen zu werden. Willst du das alles aufgeben, wegen diesem kleinen Halbblut?!“
 

Mit einem grimmigen Gesicht sah er auf und sein Griff um seinen Besen wurde fester.
 

„Ich…“, fing er an und versank erneut in seine Gedanken.
 

Ja. Falmouth Falcons war sein Traum. In die 1. Mannschaft aufgenommen zu werden war schon immer sein Ziel gewesen und heute hätte er wirklich die Chance dazu und er war sich sicher, dass er sie meistern würde, aber dafür… Katie in dieser Lebenslage aufgeben? Nein. Das konnte er nicht. Das könnte er nicht über sich bringen.
 

Jeder sagte immer; Der Sport ging über alles. Und das war auch sein Motto vor Katie gewesen. Aber Dinge änderten sich nun mal auch. Besonders wenn man älter wurde. Er war jetzt 20 und seine Zeit lief immer weiter, ohne Punkt und Komma. Und jeder der dieses Motto immer noch sagte, kannte das wahre Leben eigentlich gar nicht, weil sie meistens niemanden hatten, die diese Leidenschaft ebenso teilten.

Katie war wie er ein Sportfanatiker. Sie mochten nicht dieselben Vereine, aber sie hatte ihn immer unterstützt in dem was er tat. So auch, dass sie ihn ermutigt hatte hier nicht aufzugeben und sich durchzubeißen. Er würde irgendwann dafür belohnt werden…
 

Und er hatte sich durchgebissen, auch wenn dies öfters heißen sollte, dass sie sich manchmal monatelang nicht sehen konnten. Es war eh schon alles schwierig genug, seit er seinen Abschluss in der Tasche hatte. Sie sahen sich wenn dann nur in den Sommerferien und das auch nur an ein paar Tagen. Zu Silvester hatte er sie nur einmal in diesen drei Jahren bei sich gehabt. Aber sie stand zu ihm. Immer.
 

Also… entschied er sich diesmal für sie. Nun musste er ihr beistehen.
 

Er sah in Adrians leicht verstörtes Gesicht, als er noch einmal ansetzte.
 

„Ich weiß du verstehst das nicht und missbilligst diese Verbindung. Aber ich liebe Katie. Wir führen seit drei Jahren eine, zwar schwierige aber glückliche Beziehung. Ich kann jetzt nicht mehr hier weitertrainieren mit dem Wissen, dass sie um ihr Leben kämpft. Ich… ich könnte damit nicht leben, wenn sie… stirbt und ich nicht mal die Chance hatte sie davor nochmal sehen zu können.“, sagte er ernst und doch mit einem gefährlichen Zittern in der Stimme, „Du musst es nicht akzeptieren oder verstehen. Du solltest es als mein bester Freund nur wissen. So ist es nun mal. Selbst wenn man mir hier einen nationalen Platz anbieten würde, steht für mich Katie immer an erster Stelle, weil sie mein Leben ist.“
 

Damit hatte er sein Standpunkt klar und deutlich ausgesprochen und wandte sich an Graham.
 

„Lass uns gehen.“, sagte er und Montague nickte daraufhin.
 

Marcus schritt an Adrian vorbei, ohne ihn noch einmal anzusehen. Im Augenwinkel sah er sein Coach, die auf die kleine Gruppe am Rande des Sportplatzes zugesteuert kam. Der dunkelblonde Jäger der Falmouth Falcons, der bereits in der Stammbesetzung war, stelle sich diesem jedoch in den Weg. Er gestikuliert wild mit den Armen und kaum als er am Ausgang des Sportplatzes ankam, hörte er seinen Coach wild rufen.
 

„Komm sofort zurück Flint!“
 

Doch er dachte nicht daran, auch nicht als der Coach der Falmouth Falcons weiterschrie…
 

„Wenn du diesen Platz verlässt, dann kannst du dir deinen Platz in der Stammbesetzung sonst wohin schieben! Hörst du?! Das ist deine einzige Chance!“
 

Auch wenn es irgendwo an sein Ego kratzte, er hatte sich längst entschieden.

Er trat vom Trainingsplatz heraus, stellte sein Besen an den Zaun des Geländes und disapparierte zeitgleich mit Graham…
 

►○◄
 


 

In Hogsmead angekommen stiefelte der ehemalige Slytherin zusammen mit seinem Freund den Weg hoch nach Hogwarts. Die Dämmerung hatte schon eingesetzt und der Schneesturm war sehr hinderlich. Nach einer viertel Stunde hatten sie die Tore von Hogwarts erreicht und beide steuerten sogleich den Krankenflügel im ersten Stock an. Kurz bevor sie dort ankamen, sprach Montague ihn wieder an und hielt ihn kurz davon ab weiterzulaufen.
 

„Erschreck dich nicht. Sie ist nicht bei Bewusstsein und…“
 

„Es ist egal was du sagst, ich muss da sowieso rein.“, erwiderte er und beide setzten ihren Weg fort.
 

Vor dem Krankenflügel erkannte er zugleich Minerva McGonagall, die ihn früher in Verwandlung unterrichtet hatte.
 

„Professor.“, rief Graham und die ältere gewordene Frau wandte sich zu den Ankömmlingen um.
 

„Mr. Montague… Mr. Flint.“, grüßte sie beide, „Madame Pomfrey und einige Heiler des St. Mungos sind soeben bei Miss Bell. Sie können gerade nicht hinein.“
 

Der 20-jährige atmete schwer aus und wandte seinen Blick auf Graham. Dieser sah auch nicht gerade glücklich aus mit dieser Situation. Wahrscheinlich jedoch kam er nicht wirklich damit klar, dass sein ehemaliger Kapitän jede Mauer soeben fallen gelassen hatte.
 

„Wie lange wird das dauern?“, fragte Marcus und blieb neben McGonagall stehen.
 

„Nicht mehr lange. Sie sind schon vor einer halben Stunde gekommen. Sie wollten sich beraten, wie sie weitervorgehen.“, sagte sie ruhig, wandte sich dann aber an ihren Schüler, „Mr. Montague. Ich möchte sie ungern daran erinnern, dass sie noch ihre Strafarbeit bei Professor Slughorn absolvieren sollten. Wir haben gleich halb sechs. Nicht dass sie das Abendessen später verpassen.“
 

„Ehm… ja. Professor. Ich… geh dann…“, sagte er verunsichert und klopfte Marcus kurz auf die rechte Schulter, wobei sich der ehemalige Slytherin bei ihm bedankte, bevor er ging.
 

„Wieso ist sie überhaupt hier und nicht im St. Mungos?“, fragte er, als der andere Slytherin um die nächste Ecke verschwand.
 

„Nun. Da wir sicher davon ausgehen, dass der Anschlag außerhalb Hogwarts geschehen war, waren wir uns einig, dass Hogwarts sicherer wäre, als ein x-beliebiges Krankenhaus, bei dem jeder Zugang hat.“
 

Er sah zur großen Tür des Krankenflügels und machte sich die verrücktesten Sorgen um seine Gryffindor.
 

„Weiß man schon, wer es war?“, sagte er dann ernst, sah aber weiterhin nur auf die Tür.
 

„Nein. Sie… hören Sie Mr. Flint. Normal dürfte ich Ihnen das gar nicht erzählen, da Sie nicht zur Familie gehören und Mr. und Mrs. Bell ausdrücklich verlangt haben, keine näheren Informationen rauszugeben.“
 

„Noch nicht.“, flüsterte er und die Lehrerin für Verwandlung schaute verwirrt zu ihm.
 

„Wie bitte?“
 

„Ich…“, stockte er, da er nicht wusste, ob er ein weiteres Geheimnis lüften sollte. Entschied sich aber dann doch dafür, „Ich wollte ihr nach ihrem Abschluss einen Heiratsantrag machen.“
 

„Oh.“, kam es verblüfft von der älteren Hexe, bevor sie ihre Hände ineinander faltete, „Nun… unter diesen Umständen…“, sagte sie gedehnt und er spürte ihren Blick auf sich ruhen, „Sie war mit Leanne unterwegs. Sie kamen gerade aus den Drei Besen. Dabei hatte sie ein Päckchen, welches sie im genannten Pub erhalten hatte. Jedoch wissen wir nicht von wem und laut Leannes Aussage benahm sich Miss Bell auch sehr merkwürdig.“
 

„Inwiefern merkwürdig?“
 

McGonagall tat sich schwer mit ihrer nächsten Antwort, doch sie musste gemerkt haben, dass er sich nicht abwimmeln lassen würde.
 

„Wir vermuten, dass sie gesteuert wurde.“
 

„Sie denken doch nicht etwa…“, sagte er geschockt und sah zu ihr, „…dass sie unter einem Imperiusfluch stand!?“
 

„Doch. Leider. Anders können wir es uns das nicht erklären.“
 

Er ballte seine Hände zu Fäusten. In ihm staute sich eine gewaltige Wut an, die er nur gerade so unter Kontrolle behielt. Wenn er denjenigen finden würde, der ihr das angetan hatte… für den gäbe es kein Morgen mehr.
 

Mitten in seinen Gedanken sprach Minerva McGonagall weiter.
 

„Sie sollte das Päckchen an… Professor Dumbledore weiterreichen. Es kam aber auf dem Weg zum Schloss zu einem Streit, wobei das Paket aufriss und als Miss Bell den Inhalt des Päckchens aufheben wollte… nun…“, sagte sie leise, „Es ist unumstößlich, dass der Gegenstand verhext war und ein schwarzmagischer Fluch darauf lag.“
 

„Dumbledore? Das Paket sollte an ihn gehen?!“
 

„Ja. Daher denken wir auch, dass der Anschlag nicht ihr galt.“
 

Er wollte gerade etwas dazu sagen, als die Türen des Krankenflügels aufgingen und drei Menschen in blauweißen Umhängen herauskamen. Sie beachteten die beiden nicht wirklich und gingen an ihnen vorbei, als seien sie gar nicht anwesend. Dahinter erkannte er dann Madame Pomfrey die zielsicher auf McGonagall zuging.
 

„Minerva.“, sagte sie leise und sah dann zu ihm, „Mr. … Mr. Flint?“, fragte sie verblüfft nach.
 

„Oh ja, Poppy. Mr. Flint wollte Miss Bell besuchen. Wir haben nur gewartet bis die Heiler wieder weg sind. Kann er… kurz?“
 

Abschätzend sah sie sich ihn an, nickte aber dann vorsichtig.
 

„Aber nicht lange. Sie ist schwach, aber stabil soweit.“
 

„Ist sie aufgewacht, Poppy?“, fragte die Professorin noch nach, doch die Krankenschwester schüttelte nur den Kopf, „Die Heiler waren der Meinung es wäre besser, wenn man sie in ein magisches Koma verlegt, damit ihre Verletzungen besser ausheilen.“
 

Marcus‘ Gesicht war bleich geworden bei dieser Antwort. Doch das hielt ihn nicht davon ab, nach ihr zu sehen. Er schaute noch einmal zu den beiden Hexen, bevor er auf die Tür zeigte.
 

„Kann ich… dann?“
 

„Oh ja. Gehen Sie ruhig rein. Ich komme gleich noch einmal zu Ihnen.“, sagte Madame Pomfrey immer noch leise, aber bestimmend.
 

►○◄
 


 

Es war ein grausiges Bild, welches man ihm bot.

Als er den Krankenflügel betrat sah er die Gryffindor im hintersten Bett liegen. Und schon vom Weiten konnte man die magischen Apparate erkennen, die rund um ihr Bett aufgestellt waren. Ein immer wieder piepsender Ton kam von einem Apparat, welches den gesamten Raum ausfüllte.

Er trat näher, aber mit jedem Schritt in ihre Richtung starb ein kleiner Teil in ihm. Sie sah so furchtbar aus…
 

Ihre Beine waren eingegipst worden und ihre Arme waren bandagiert. Selbst am Hals lugte ein kleiner Teil einer Mullbinde hervor. Über ihrer Mund -und Nasenpartie schwebte eine kleine milchige Blase, die sich ständig auf und ab bewegte.

Das Einzige was frei lag war ihr Kopf und ihre Haare, die sich ausgefächert auf dem Kissen niedergelassen haben. Diese dunkelblonden Haare, in der er früher gerne seine Finger hindurchgleiten ließ, weil sie einfach so seidenweich waren.
 

„Katie…“, flüsterte er als er an ihrem Bett ankam und sich erst unbeholfen daneben stellte.
 

Er konnte das nicht fassen, was da mit ihr geschehen war.
 

Das letzte Mal als er sie gesehen hatte, war im vorigen Sommer gewesen. Er hatte Urlaub und sie gerade Ferien. Sie waren zusammen in Paris gewesen. Eine Woche lang ausspannen und sich einfach gehen lassen, von all dem Stress der in England zurzeit herrschte. Nachdem der Dunkle Lord wiedergekehrt war, war nichts mehr so wie früher, aber er wollte sie trotzdem aus diesem Trotz herausholen und mit ihr ein paar schöne Tage genießen. Er hatte sogar Karten für die Holyhead Harpiens besorgt, nur um ihr ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Sie war so glücklich gewesen und in diesem Moment kam das erste Mal der Gedanken daran, dass er sie fragen würde, ob sie seine Frau werden möchte.
 

Doch sie jetzt hier zu sehen… verletzt… und dem Tod näher, als dem Leben… da bekam er beklommenes Gefühl, welches der größte Teil die Angst war, dass er sie komplett verlieren würde.
 

Er kam aus seiner Starre und trat an ihre Seite. Ihre Arme lagen auf der Bettdecke und so setzte er sich kurzer Hand auf ihr Bett. Zumindest dorthin wo Platz war. Seine rechte Hand legte sich auf die ihre und es beruhigte ihn ein wenig, dass sie immer noch eine guttuende Wärme ausstrahlte.
 

„Mr. Flint?“, fragte Pomfrey, die gerade wieder in die Krankenstation eintrat und er wandte sich zu ihr um, „Erst einmal… haben Sie mein aufrichtiges Beileid.“
 

„Danke.“, hauchte er leise, „Wird sie wieder gesund?“
 

Die Schwester trat an die andere Seite von Katies Bett und hatte ihre Hände, ebenso wie McGonagall zuvor, ineinander verschränkt.
 

„Zu diesem Zeitpunkt können wir das noch nicht sagen. Es ist auch noch unklar mit welchem Fluch sie in Kontakt kam, aber Professor Snape untersucht gerade das Artefakt.“
 

Er nickte ihr zu. Professor Snape kannte sich immerhin genauso gut aus mit den Dunklen Künsten, als auch mit Zaubertränken. Er vertraute seinem ehemaligen Hauslehrer, dass er schnell herausfinden würde, was Katie da wirklich traf.
 

„Wie… wie stark ist sie verletzt?“, traute er sich zu fragen, auch wenn er das eigentlich gar nicht wissen wollte.
 

„Sie hat ein paar angebrochene Rippen und ein gebrochenes Bein, die sie sich beim Sturz zugefügt hatte. Aber das sind Kleinigkeiten. Nichts was für Miss Bell neu wäre.“, sagte sie mit einem kleinen Lächeln auf dem Gesicht, „Das Schlimme ist tatsächlich der Fluch, der sie getroffen hatte. Wir haben auf ihrem Brustkorb einige verbrannte Stellen gefunden, die… offenbar von innen kamen. Ihre beiden Lungenflügel wurden angegriffen, sodass sie kaum selbstständig atmen konnte. Daher wird sie nun auch magisch beatmet. Einen Milzriss war ebenso noch dabei, aber den haben die Heiler vorhin behandelt, daher geht davon keine Gefahr mehr aus.“
 

„Verstehe.“, sagte er leise und drückte ihre Hand ein kleinwenig.
 

„Ich lasse sie nun ein wenig mit ihr allein. Wenn sie weitere Fragen haben, ich bin in meinem Büro.“, sagte sie und drehte sich von ihm ab, um das genannte Büro anzusteuern.
 

Kurz bevor sie jedoch in diesem verschwand wandte sie sich noch einmal zu ihm um.
 

„Sie wird es schon schaffen. Machen Sie sich nicht allzu viele Sorgen.“, und damit verschwand sie in ihre Räumlichkeiten.
 

►○◄
 


 

Es vergingen Tage und Wochen, in denen Marcus Flint mindestens einmal am Tag im Krankenflügel vorbeischaute. Er hatte sich eine Auszeit vom Quidditch genommen, wobei er einen riesigen Streit mit Adrian bekam, der ihn als Verrückt abgestempelt hatte. Aber es war ihm egal. Er konnte schließlich nicht aus dem Team geworfen werden, da sein Vertrag immerhin noch 5 Jahre galt. Und er war sowieso nur Ersatzmann. Sicherheitshalber hatte er jedoch ein ärztliches Attest ausstellen lassen, dass er aufgrund der psychischen Umständen zurzeit an kein Spiel oder Training teilnehmen konnte. – Sein Coach hatte es missbilligten akzeptiert.
 

In dieser Zeit hatte er sich auch endlich Katies Eltern gestellt. Ihre Beziehung war geheim von allen gewesen. Nicht mal ihre Familien hatten davon gewusst. Eigentlich wollten sie damit warten, bis sie die Schule fertig hatte. Aber da er eh nicht wusste, was er mit sich anfangen sollte, hatte er der Familie Bell einen Besuch abgestattet.

Natürlich waren sie überrascht über diesen Gast und irgendwie hatten sie sich auch vor den Kopf gestoßen gefühlt, als er eröffnet hatte, dass er schon eine 3-jährige Beziehung zu ihrer Tochter führte. Aber nach und nach haben sie ihn angenommen und ihm ihr Vertrauen geschenkt.
 

Seine Eltern wussten bis dato immer noch nicht davon Bescheid. Er hatte auch keinen allzu großen Kontakt zu ihnen. Seit er Volljährig war hatte er sich von ihnen distanziert. Allen voran deswegen, da sein Vater mehr den dunklen Künsten nachhing, als seinen Verstand einzuschalten. Wenn er ihnen erzählen würde, dass er mit dem Gedanken spielte eine Hexe mit halber Muggelabstammung heiraten zu wollen, dann… wüsste er nicht, wie sein Vater darauf reagieren würde. Also wollte er dies lieber vermeiden, indem er einfach gar nichts sagte.
 

In den nächsten Wochen in denen er bei ihr war, kam ihm irgendwann auch einmal einen Teil der Gryffindor Quidditchteam entgegen. Zum Glück war Oliver Wood nicht mehr auf der Schule, ansonsten hätte er sich wüste Beschimpfungen anhören müssen. Zu seiner Überraschung traf er auf Potter und Ginny Weasley, die mehr als erstaunt waren, als sie sahen wer ihre Jägerin auf der Krankenstation besuchte.

Doch zu seiner Erkenntnis hatten sie ihn nicht verjagen wollen oder dergleichen.
 

Als er wieder einmal bei ihr war und ihr wahllos irgendwelche Geschichten von früher erzählte, öffnete sich ein weiteres Mal die Flügeltür und die jüngste Weasley betrat den Raum. Kaum als sie ihn gesehen hatte, wollte sie schon umdrehen, doch Marcus hielt sie davon ab.
 

„Du kannst ruhig… ich muss eh gehen.“, sagte er ruhig, sah noch einmal auf seine Freundin, die sich seit nun mehr vier Monaten nicht einmal bewegt hatte, und gab ihr im Beisein der anderen Gryffindor einen leichten Kuss auf deren Stirn.
 

Er erhob sich und im Augenwinkel konnte er sehen, dass Weasley an Katies Bett herantrat. Keiner der Beiden sagte ein Wort, bis er sich entschied nun endlich zu gehen. Er drehte sich herum, nickte der Gryffindor zu und wollte schon das Weite suchen, als…
 

„Es ist irgendwie kaum zu glauben…“, hörte er sie leise sagen und sah sie verwundert an, „Na ja… dass alles eben. Das Attentat und… das ihr zwei… na du weißt schon. Es ist wie ein Lauffeuer, dass sich in Hogwarts gerade verbreitet und keiner kann es so richtig verstehen.“
 

Marcus wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Natürlich konnte es keiner glauben. Wie auch? Gryffindor und Slytherin waren seit Beginn der Zeit miteinander verfeindet gewesen und dennoch hatte sich eine Beziehung genau zwischen zwei Schülern entwickelt die in diesen Häusern eingeteilt wurden.
 

„Sie hat nie irgendetwas erzählt. Nicht einmal angedeutet, dass es da jemanden gibt. Wir dachten immer, sie würde uns etwas Vorspielen und in Wahrheit noch Wood hinterhertrauern.“
 

„Sie wollte nie etwas von ihm.“, sagte er schnell und deutlich, vielleicht auch ein wenig zu aggressiv. – Noch nach all den Jahren konnte er Wood immer noch nicht ausstehen.
 

„Wirklich?“, fragte sie und schaute zu ihm hoch, da er deutlich einen Kopf größer war als sie.
 

Er nickte nur leicht, bis sie wieder das Wort erhob.
 

„Wie kam das… das mit euch?“
 

„Wozu sollte ich dir das erzählen? Damit du es weitertratschen kannst, oder um deine eigene Version daraus zu machen?“
 

„Nein! Nein… Katie und ich haben uns angefreundet, als Alicia und Angelina von der Schule gingen und ich in die Mannschaft aufgenommen wurde. Als Freundin würde ich mich nie in so etwas einmischen.“
 

Marcus konnte es sich zwar nicht genau erklären, aber er glaubte ihr, dass sie die Wahrheit sagte. Selbst er wusste, wie alleine Katie war, als ihre beiden besten Freundinnen ihren Abschluss endlich in der Tasche hatten und sie damit alleine blieb. Und ebenso war er froh darum, dass sie eine weitere Freundin für sich gewinnen konnte.
 

Es war lange still um beide ehemals verfeindeten Schülern, bis der Schwarzhaarige erneut das Wort ergriff.
 

„In meinem 7. Jahr, nachdem feststand, dass wir den Quidditchpokal gewinnen würden, habe ich… Katie und Wood streiten gehört. Er hatte ihr die komplette Schuld dafür gegeben, dass sie gegen uns verloren haben und hat sie so klein gemacht, dass sie angefangen hatte zu weinen.“, begann er, „Sie hat mir leidgetan. Denn sie war alles andere als Schuld daran. Also habe ich sie angesprochen, als er schon längst wütend davon gerauscht war und hab ihr genau das gesagt.“
 


 

Er erinnert sich noch genau daran. Wie sie verlassen in dem Korridor auf dem Boden saß und hemmungslos weinte. In dem Moment war ihm die Häuserrivalität egal. Wood konnte er noch nie ausstehen und was er Katie damals alles an den Kopf geworfen hatte, war deutlich unter der Gürtellinie gewesen.

Also ist er auf sie zugegangen und hatte sich neben sie auf den Boden niedergelassen. Sie hatte ihn gleich bemerkt und er sah, wie sie sich versteifte. Ohne sie anzusehen hatte er ihr gesagt, dass sie keineswegs die gesamte Schuld trug. Ein Team bestand immerhin aus insgesamt sieben Leuten. Die anderen sechs hätten also ebenso eine Teilschuld wie sie. Außerdem sollte sie sich keine Sorgen machen. Wenn sie irgendwann im 7. Jahr wäre, würde sie sicherlich dem Haus Slytherin in den Arsch treten und den Pokal für sich gewinnen.

Im Geiste konnte er sich daran erinnern, wie sie ihn unglaubwürdig angesehen hatte. Und das einzige was er tat… war sie anzulächeln.

Er sah wie sie verlegen seinen Blick auswich und er fand es amüsant. Weiterhin sprach er dann aus, dass sie noch genügend Zeit hätte ihre Fähigkeiten zu verbessern. Dass Wood diese Zeit eben nicht mehr gehabt hatte in seiner Schulzeit. Dass er nur verbittert und frustriert war und dass es mehr als kindisch war, dies an ihr auszulassen.
 

„Wood denkt nur, weil du die Jüngste bist, kann er so mit dir umspringen. Aber genau das darfst du nicht mit dir machen lassen. Und ehrlich gesagt… warst du heute die Beste auf dem Feld, Bell. Lass dir also nichts Anderes einreden.“, hatte er gesagt und stand schlussendlich wieder auf.
 

Die dunkelblonde Hexe sah ihn immer noch überrascht an, als er auch noch eine Hand zu ihr ausstreckte und ihr damit vom Boden aufhalf…
 


 

Die zweite Erinnerung die er nie vergessen würde war, als der Abschlussball vor der Tür stand. Denn das hatte eigentlich erst alles ins Rollen gebracht…
 

Nicht wie jeder andere in seinem Haus, hatte er sich keine Ballbegleitung gesucht. Er war nicht daran interessiert, da sich eh nur jede mit ihm Brüsten wollte. Darauf konnte er wirklich verzichten.

Er war also alleine da aufgetaucht und es hatte seinem Ruf keinen Abbruch getan. Stattdessen hatte er mit Adrian die Bar unsicher gemacht und über die verschiedensten Paare sich lustig gemacht.

Doch als er Bell in dem Getümmel entdeckte, galt seiner Aufmerksamkeit nur noch ihr. Sie sah… hübsch aus. Ganz anders als er es jemals erwartet hätte. Sie trug ein schlichtes, aber doch passendes, fliederfarbiges Kleid mit einem offenen Rücken und trägerlos. Der einzige Punkt dem ihm nicht gefiel, war ihre Begleitung.

Sie war mit Roger Davis da, der sie überall rumgereicht hatte, um mit ihr anscheinend anzugeben. Er hatte die beiden lange genug beobachtete, um zu sehen, dass sie sich nicht wohlgefühlt hatte. Kein Wunder… unter all den 17-jährigen.

Mit Bedacht, dass niemand ihn bemerkte, hatte er sich in ihre Nähe bewegt, um ein besseres Auge auf sie zu haben. Adrian war derweil an einer blondhaarigen Slytherin hängen geblieben…

Und seine Aufmerksamkeit zahlte sich auch bald aus. Als er sah, wie Davis die kleine Bell ein Glas nach dem anderen reichte, konnte er schon den Braten riechen. Er versuchte sie abzufüllen, für was auch immer. Denn er bezweifelte, dass sich Davis an einer erst 14-jährigen versuchen würde.

Doch er sollte nicht Recht behalten. Als sie irgendwann nicht einmal mehr richtig gehen konnte, zog der Ravenclaw die Gryffindor bestimmend aus der Großen Halle und Marcus Flint hinterher. Kaum war er raus, hörte er auch schon ihre Stimme…
 

„Nein… Roger… lass das, mir geht’s nicht…gut…“
 

Er hatte im selben Augenblick die beiden hinter einem Pfeiler entdeckt, in einer Nische, die nicht allzu oft gesehen wurde. Der Slytherin ging auf diesen Fleck zu und gerade noch rechtzeitig riss er den gegnerischen Quidditchkapitän von der kleinen Bell herunter.
 

„Was soll der Mist, Davis?!“
 

„Flint. Hast du uns verfolgt? Ist ja auch nicht verwunderlich… so heiß wie sie ist…“, lallte er und Marcus merkte, dass er stark angetrunken war.
 

„Verschwinde und such‘ dir jemanden in deinem Alter.“
 

Roger Davis schien die Situation abzuschätzen und verschwand jedoch gut angeheitert wieder in die Große Halle.
 

Der Schwarzhaarige wandte sich der kleinen Gryffindor zu, die nun schon richtig in sich eingesunken war. Alkohol vertrug sie wohl kein bisschen. Was ihn aber auch beruhigte, denn sie war immerhin erst 14.
 

„Komm schon, Bell. Ich bring dich in deinen Gemeinschaftsraum.“, sagte er dann und nahm ihre Hände in die Seine.
 

Ihre warmen, sanften Hände waren wohltuend für seine Haut. Doch er schüttelte den Kopf, bevor er seine Gedanken weiterspinnen würde.
 

„Mir ist… so schlecht.“, sagte sie brüchig, als er gerade dabei war mit ihr die Treppen hochzugehen, als er doch wieder umdrehte.
 

„Vielleicht solltest du erst einen Nüchterungstrank zu dir nehmen.“, und wandte sich dem Kerkereingang zu.
 

„Wohin…“
 

„Zu Snapes Vorratskammer.“
 

Zu seinem Glück schien sie nicht in der Lage zu sein, sich ordentlich zu artikulieren.

Sie ließ sich von ihm führen und stützen, während sie sich dem Trubel aus der Halle immer weiter entfernten.
 

Nach nur kurzer Dauer hatten sie die Vorratskammer erreicht und Marcus zauberte die Tür auf, wobei er sie danach bestimmend hineinschob. Er setzte sie auf einen kleinen Hocker und schaute sich in den vielen Regalen um. Er schaute die Zutaten durch und hatte schnell die richtigen Komponenten gefunden. Er zerschnitt und zerdrückte einige davon, bevor er Wasser aufsetzte und dies in einem Kessel erhitzte. Nacheinander hatte er die Zutaten in den Kessel geworfen und nach weiteren zehn Minuten war der Trank fertig.

Er füllte eine Phiole ab und schüttelte es darin noch einmal kräftig hin und her, damit es schneller abkühlte, bevor er es der Gryffindor reichte.
 

„Los runter damit.“
 

„Alles?“, fragte sie leicht angewidert nach.
 

„Ja. Alles.“
 

Sie nahm ihm die Phiole aus der Hand und setzte es an ihre Lippen, die sich allein schon beim Geruch wohl kräuselten. Mit einem Schluck hatte sie es runtergewürgt und hustete stark.
 

„Bei Merlin… das Zeug schmeckt widerlich.“, keuchte sie.
 

„Gut so. Vielleicht überlegst du es dir beim nächsten Mal zweimal, ob du je wieder Alkohol zu dir nimmst.“, sagte er etwas zu giftig, als beabsichtigt und stellte die Zaubertrankutensilien wieder zurück in die Regale.
 

„Ich…“, sie stoß kurz die Luft aus, „…hätte nicht gedacht, dass Roger mir alkoholische Getränke gibt.“
 

„Sowas muss man doch bemerken…“, murmelte er und stützte sich an einen Tisch ihr gegenüber, „Wie blöd kann man eigentlich sein mit Davis auf den Abschlussball zu gehen?“, fragte er nach und es interessierte ihn wirklich.
 

Der Ravenclaw war dafür bekannt jede Woche eine Neue am Start zu haben. Er nutzte seine Position im Quidditchteam eiskalt aus. Manchmal dachte Marcus, dass er damals ins falsche Haus eingeteilt wurde, so bieder er sich gab.
 

„Er hat mich gefragt und Angelina meinte, ich solle nicht ablehnen.“
 

„Hörst du immer auf Johnson? Springst du auch vom Astronomie Turm, wenn sie es sagt?“
 

„Nein! Ich…“, Bell war verunsichert, dass merkte er deutlich.
 

„Egal. Lass dir das eine Lehre sein. Ich bring dich jetzt zurück zu deinem Gemeinschaftsraum.“, sagte er und drückte sich vom Tisch weg, um ihr wieder einmal die Hand zu reichen.
 

Vorsichtig hatte sie diese angenommen und er zog sie hoch. Stillschweigend hatte sie den Weg in den 6. Stock genommen. Dabei hatte er bemerkt, dass sie einen gewaltigen Sicherheitsabstand zu ihm eingenommen hatte. Aber genauso hatte er darauf geachtet, dass ihn niemand sah, wie er mit Katie Bell unterwegs war.
 

Am Portrait der Fetten Dame angekommen blieb sie nervös vor diesem stehen und schaute überall hin, nur nicht zu ihm. Auch nicht als sie ihn endlich wieder angesprochen hatte, sah sie ihn nicht an.
 

„Da-Danke fürs herbringen.“
 

„Kein Problem. Pass das nächste Mal einfach auf, mit wem du dich abgibst. Davis… sollte kein Umgang für dich sein.“, sagte er und er meinte dies völlig ernst.
 

Er wandte sich von ihr ab und wollte schon wieder die Treppen nach unten steigen, als sie seinen Namen rief. Er drehte sich verwundert zu ihr um und konnte mit einem Mal ganz nah ihr Parfüm riechen. Es beschlug seine Sinne im wahren Sinne des Wortes und das nächste was er spürte war eine sanfte Berührung an seiner linken Wange. Er schaute wahrscheinlich wie ein Troll, als er sich gänzlich zu ihr umdrehen wollte, doch war sie so schnell hinter dem Portrait verschwunden, dass er keine Gelegenheit mehr hatte ihr nachzusehen…
 


 

Es vergingen nur ein paar Tage, in denen er kaum bei der Sache war. Die Prüfungen waren vorbei und auch alles andere war unter Dach und Fach. Aber er konnte trotzdem nicht an etwas Anderes denken, als an eine bestimmte Gryffindor. Er lag oftmals in seinem Bett im Schlafsaal der Slytherins und dachte über sie nach. Der Abend des Abschlussballes war ihm noch genau in Erinnerung und vor allem, als sie ihm einen federleichten Kuss auf die Wange gezaubert hatte. Er wusste absolut nicht, was das zu bedeuten hatte. Seitdem beobachtete er sie wo er auch nur konnte. Beim Essen in der Großen Halle, wenn sie sich auf den Korridoren begegneten und auch manchmal per Zufall auf den Ländereien. Immer wenn sie sich auf dem Weg trafen, sah sie jedoch partout in eine andere Richtung. Als ob sie sich schämen würde für ihr damaliges Verhalten. Und irgendwie tat es weh, sie so auf Abstand zu sehen. Aber er sollte es ruhen lassen. Egal an was er ab und zu dachte, Katie Bell war für ihn nicht greifbar. Sie war eine Gryffindor durch und durch und ebenso viel zu jung. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass so ein junges Ding für ihn schwärmte. Er sollte die letzten Wochen auf Hogwarts genießen. Vielleicht mit Partys im Slytheringemeinschaftsraum und sich anderweitig beschäftigen. Und nicht seine Gedanken an eine 14-jährige verschwenden. – Aber es sollte wohl einfach nicht funktionieren.
 

An einem schicksalhaften Abend sollte einfach alles anders werden.

Adrian hat eine Party organisiert im Slytheringemeinschaftsraum, wie konnte es auch anders sein. Es wurde viel getrunken, sich an die weibliche Schülerin geworfen und über alte Zeiten gelacht. Aber Marcus war auch hier nicht ganz bei der Sache. Selbst nicht als Tracey Davies sich offensichtlich an ihn ranschmiss, er ignorierte sie erfolgreich. Adrian hatte ihn merkwürdig angesehen, als ob er nicht ganz dicht wäre. Er hatte ihm nur den Vogel gezeigt und als sich Tracey dann auch noch provokant auf seinen Schoß setzen wollte, platze er aus allen Nähten. Er stieß sie weg und stand von der schwarzen Ledercouch auf. Er musste hier einfach raus. Das alles wurde ihm zu viel.

Adrian hatte ihn am Ausgang des Gemeinschaftsraumes noch abfangen können, doch auch er war nicht in der Lage sein Chaos im Kopf zu bändigen. Mit den Worten: ‚Ich brauch nur mal frische Luft‘, war er auch schon verschwunden.
 

Er lief quer durchs Schloss. Nutzte manchmal ein paar Geheimgänge, um nicht Filch zu begegnen und war schlussendlich auf den Außentreppen des Schlosses gelandet, die zur Bootanlegestelle führten. Er atmete tief die kühle Luft ein, als er sich wieder einmal in Bewegung setzte. Langsam ging er die Treppen hinunter und hatte seine Hände in eine schwarze Hose verstaut. Während er die Stufen hinabstieg, erkannte er irgendwann ein kleines Licht im Inneren des Bootshauses. Er stutze und sah sich verwirrt um. Es schien keiner hier in der Nähe zu sein. Aus Neugier trat er näher an die Anlegestelle heran und als er an ein Fenster trat, konnte er nichts Anderes machen, als hineinzusehen. Eine kleine magische Kugel schwebte in der Luft und spendete nur so viel Licht, wie nötig. Als er hinab sah auf den Boden erkannte er jedoch niemanden anderes als die Quidditchjägerin von Gryffindor. Katie Bell saß auf dem Boden hatte ihre Hände auf den dreckigen Holzboden abgestützt, während ihre nackten Füße im Wasser baumelten.

Sie sah traurig aus, wie sie fast apathisch ins Wasser schaute und dabei nicht einmal bemerkte, wie er das Bootshaus betrat. Sie hatte noch nicht mitbekommen, dass sie nicht mehr alleine war, also schlich er sich weiter an sie heran, bis er direkt hinter ihr stand. Er ging vorsichtig in die Hocke und gerade als sie sich ein wenig verbeugte, um näher ins Wasser zu sehen, flüsterte er leise in ihr Ohr…
 

„Solltest du nicht schon im Bett sein, Bell?“
 

Sie schrie verschreckt auf und drohte mit ihrem gesamten Körper ins Wasser zu fallen, doch er reagierte schnell. Er fing ihre linke Hand auf, schlang den anderen Arm um ihren Bauch und zugleich zog er sie ein Stück nachhinten, wobei er selbst das Gleichgewicht verlor und auf seinen Allerwertesten fiel. Bell weiterhin in seinen Armen. Er spürte ihren Rücken an seiner Brust und wieder durchzog ihn eine wohltuende Wärme. Ihre dunkelblonden, lange Haaren kitzelte ihn am Kinn und für einen Moment schien er es zu genießen.

Doch die Gryffindor hatte sich nach dem ersten Schock von ihm schnell wieder entfernt und sah ihn sauer an.
 

„Was sollte das denn?! Du hast mich voll erschreckt!“, sagte sie wütend und verschränkte ihre Arme um ihren Körper.
 

„Sorry, ich wusste nicht, dass du so schreckhaft bist.“
 

Sie sah ihn argwöhnisch an, bis sie sich wieder von ihm abwandte und wieder ihre Haltung wie zuvor einnahm. Jetzt schien sie ihn wieder zu ignorieren. Wie all die Tage zuvor…
 

„Sag mal… gehst du mir aus dem Weg?“, fragte er dann und bereute es zugleich wieder, dieses Thema angesprochen zu haben.
 

Es sollte ihm doch egal sein. Nein. Noch mehr, sollte er es vergessen was passiert war und in die Zukunft schauen, anstatt in Vergangenheit zu schwelgen.
 

„Warum sollte ich?“, hörte er sie eine Gegenfrage stellen.
 

„Vielleicht…“, setzte er an und rückte wieder ein Stück näher zu ihr.
 

Er roch ihren süßlichen Duft, als er nicht einmal mehr zwei oder drei Haaresbreiten von ihr entfernt war. Und sicherlich spürte sie seinen heißen Atem in ihrem Nacken.
 

„…seitdem du mich geküsst hast.“
 

Er sah wie sie sich direkt versteifte. Er hatte voll ins Schwarze getroffen.
 

„Das war k-kein K-Kuss.“
 

„Stimmt. Das war mehr ein… Bussi, oder Schmatzer, aber kein Kuss. Die gehen anders.“, sagte er und musste grinsen, weil er sie gerade extra provozierte, nur damit sie endlich mal aus sich herauskam.
 

„Und wenn schon. Es war ein Fehler und es tut mir leid, wolltest du das hören?“, sagte sie nun energischer und wandte ihren Kopf zu seinem um, „Das… das lag nur daran… dass ich etwas getrunken habe. Nicht mehr.“, sagte sie, doch ihre Stimme zitterte innerlich.
 

„Du hast einen Nüchterungstrank genommen, Bell. Du warst also bei vollstem Bewusstsein, als du mir näher kamst.“
 

Das war wohl der eine Satz, den sie zum Ausfahren gebraucht hatte. Plötzlich wurde ihr Gesicht rot wie das Gryffindorwappen und sie erhob ihre Hände, um ihn schlagen zu können. Er ließ es zuerst zu, damit sie sich abreagieren konnte, doch als sie ihre Stimme erhob, …
 

„Aber…“, sie stockte und er konnte sehen, wie sie um Fassung rang, „…aber, wenn man Gefühle für jemanden hat dann kann man… dann kann man seine Handlungen nicht verstehen.“, sagte sie aufgelöst und die ersten Tränen stiegen ihr in die Augen.
 

Er fing ihre Hände im nu ab, sodass sie ihn nicht weiterschlagen konnte. Zeitgleich schluckte er hart. Bell hatte… Gefühle… für ihn? Aber wie… wann… Sie konnte sich doch nicht wegen eins-zwei intensiven Begegnungen in ihn verlieben? Oder doch?
 

Er konnte nichts darauf erwidern. Er war schlicht und einfach überfordert mit dieser Situation. Erst als er ihr herzzerreißendes Schluchzen vernahm war er wieder im Hier und jetzt. Doch da hatte sie sich bereits aus seinem Griff befreit und hatte sich erhoben, um ihre Socken und Schuhe anzuziehen.
 

„Bell…“, fing er an, wurde jedoch sofort unterbrochen.
 

„Ist okay. Du brauchst gar nichts dazu sagen. Lassen wir das einfach. Es war dumm und naiv. Eine tolle Geschichte, die deine Freunde sicherlich köstlich amüsiert. Eine kleine Gryffindor die sich in den großen Marcus Flint verliebt hat und die auch noch dumm genug war, es ihm zu beichten. Tu’s ruhig. Anderes habe ich auch nicht… verdient.“, sagte sie mit nassen Wangen ihm entgegen und als sie es geschafft hatte ihre Schuhe über ihre Füße zu ziehen, drückte sie sich an ihm vorbei, um das Bootshaus zu verlassen. Kaum als sie draußen war erlosch auch die kleine magische Kugel, die ihm bis dato Licht gespendet hatte.
 

Er blieb an Ort und Stelle einfach sitzen. Konnte ihren Worten nicht klar folgen. Noch immer hörte er ihr Weinen, welches sich aber immer mehr von ihm entfernte. Und plötzlich, wie von einer Acromantula gestochen, sprang er auf und folgte ihr.

Er sah sie gerade die letzten Stufen hochsteigen, als er ihr zurief.
 

„Bell… Bell warte!“, doch alles was er zurückbekam war ein ‚Lass mich in Ruhe, Flint!‘
 

Er rannte ihr weiterhin hinterher. Immer wieder rief er ihren Namen, doch irgendwann reagierte sie nicht einmal mehr auf das. Bis…
 

„Katie…“, nannte er sie dann bei ihrem Vornamen und abrupt blieb sie am Ende der Treppenstufen stehen, sodass er sie einholen konnte. Er stellte sich ihr den Weg und sah in ihr Gesicht, welches nur so von Tränen übersäet war.
 

Er legte seine Hände auf ihre Wangen und wischte ihre Tränen beiseite. Sie sah ihn dabei nur unglaubwürdig an, besonders als er mit seinem Gesicht dem ihren immer näher kam. Ohne darüber nachzudenken, was das für Konsequenzen für ihn haben könnte, oder für sie, überbrückte er die Distanz und hauchte ihr einen zärtlichen Kuss auf ihre sanften Lippen.
 

Dieser Kuss hielt jedoch nur für ein paar Millisekunden an. Als er sich wieder entfernte, sah er, dass ihre Augen geschlossen waren. Marcus wollte schon ganz von ihr ablassen, als er ihre Hände an seinen Armen spürte.
 

„R-Richtig. Bitte… küss mich richtig.“, hatte sie gehaucht und er konnte nicht anders, als ihren Wunsch zu erfüllen…
 

►○◄
 


 

Es waren mittlerweile sechs Monate vergangen, in der Katie im Koma lag und noch immer besuchte Marcus Flint seine Freundin täglich. Doch jeden Tag mehr starb die Hoffnung, dass sie jemals wieder aufwachen würde. Ihre Verletzungen waren zwar schon verheilt und die Heiler haben alle Schutzheilzauber wieder aufgehoben, aber aufwachen musste sie von alleine. Nur dann gab es eine Chance, auf eine wiederkehrende Katie Bell. Und… verdammt. Er zerbrach regelrecht daran.

Das Einzige was ihn ein bisschen lächeln ließ, war die Tatsache, dass Adrian einmal in den Krankenflügel kam und sich aufrichtig bei ihm entschuldigt hatte für seine Aussetzer. Er konnte es zwar nach wie vor nicht verstehen, wieso ihm Katie so wichtig war, aber er akzeptierte es mittlerweile.
 

Der Schwarzhaarige stellte gerade einen Strauß Rosen in einer Blumenvase auf ihren Nachtisch ab. Vorsichtig zog er die Vorhänge zu, da es wieder einmal dunkel wurde. Danach setzte er sich wie gewohnt neben ihrem Bett und nahm eine Quidditchzeitschrift in die Hände. Er konnte ja doch nicht viel machen, aber wenigstens war er bei ihr.

Er las gerade den Zeitungsabschnitt mit der Quidditchsaison. Diese hatte vor zwei Wochen begonnen und er war noch nicht einmal als Ersatzmann aufgestellt. Es gab eine lange Diskussion zwischen ihm und sein Coach, der ihn unbedingt im Team wissen wollte, doch seit Katie im Koma lag, war er einfach nicht in der Lage zu spielen. Nun konnte er nur noch im Radio und in den Sportzeitschriften davon hören und lesen. Aber es machte ihm eher wenig etwas aus.

Er wäre fast eingenickt, wäre aus Katies Richtung nicht auf einmal ein quälendes Stöhnen gekommen. Sofort war er hell wach und schaute zu seiner Gryffindor. Sein Herz begann zu flattern, als er sah, wie sie langsam die Augen öffnete…
 

„Katie! Beim blutigen Baron…!“, rief er glücklich und war sofort über ihr, nahm dabei ihre Hand und drückte diese ein wenig.
 

Ein Drücken kam zurück und ihm fiel ein großer Stein vom Herzen.
 

„Marcus… wo… wo bin ich?“, seufzte sie schwach und kurz schloss sie ihre Augen wieder.
 

„Du bist in Hogwarts. Im Krankenflügel. Bei Merlin, ich bin so froh, dass du endlich wach bist… warte, ich hole Poppy! Ich bin gleich wieder da…“, sagte er lächelnd und strich mit seinem Handrücken über ihre Wange.
 

Dann nahm er seine Beine in die Hand und rauschte ins angegrenzte Bürozimmer der Krankenschwester von Hogwarts. Diese war gerade dabei ein paar Akten zu sortieren, als er die Tür schwungvoll aufriss.
 

„Madame Pomfrey! Katie ist soeben wach geworden!“
 

„Bei Merlins Bart… ich komme sofort.“, sagte sie euphorisch und setzte sich in Bewegung.
 

Nachdem die erste Aufregung vorbei war und Poppy Pomfrey die 17-jährige Gryffindor erstuntersucht hatte, war sie auch schon auf dem Weg zu McGonagall um diese in Kenntnis über ihre Erwachung zu setzen. Katie bekam zuvor ein Aufpäppeltrank, welchen ihren Kreislauf wieder in Schwung bringen sollte. So konnte sie sich mittlerweile aufsetzen und sich an die Helligkeit im Krankenflügel gewöhnen.
 

„Wie… wie lange war ich hier?“, fragte sie immer noch schwach und sah dabei zwischen den Vorhängen nach draußen.
 

„Sechs Monate.“, erwiderte er leise und bedrückt.
 

„Sechs… Monate?!“, sagte sie verstört und verwirrt, als er nickte.
 

Im selben Augenblick öffnete sich die Flügeltür und McGonagall, sowie Professor Snape und Dumbledore kamen herein. Im Schlepptau Poppy, die immer wieder ausdrücklich warnte, dass Miss Bell ruhe bräuchte und dass sie sie nicht überfordern sollten.
 

„Professor…“, hauchte sie ihrer Hauslehrerin zu, die wirklich erfreut über diese Neuigkeiten war und nickte ihr aufrichtig zu.
 

„Mr. Flint. Es wäre angebracht, wenn sie für einige Minuten die Räumlichkeiten verlassen würden.“, kam es dunkel und rau von seinem ehemaligen Hauslehrer.
 

Er nickte und wollte gerade aufstehen, als Katies Hand nach seiner packte.
 

„Er… soll da… bleiben. Bitte.“, fragte sie fast zu zerbrechlich und wieder sah er zu Snape, der zwar nicht gerade entspannt aussah, aber schlussendlich nachgab.
 

Marcus setzte sich wieder an Katies Seite, dabei ließ er aber nicht ihre Hand los.
 

„Nun. Miss Bell, es freut uns alle, dass Sie wieder wohlauf sind. Aber dennoch haben wir einige Fragen, die wir uns bisher nicht beantworten konnten. Vielleicht können Sie etwas Licht ins Dunkle bringen.“, erhob Albus Dumbledore das Wort.
 

„Ich… ich kann es versuchen.“
 

„Gut, Miss Bell. An was können sie sich als letztes erinnern?“
 

„Ehm… es war… kurz vor Weihnachten. Ich war mit Leanne in Hogsmead.“, überlegte sie und nickte für sich selber, „Wir wollten Geschenke kaufen gehen und ich brauchte ein neues Besenfett-Set. Deshalb waren wir in Derwisch & Banges.“, erklärte sie weiter, „Dann haben wir Durst bekommen und sind in die Drei Besen. Es war eigentlich alles wie immer, bis ich…bis…“
 

„Bis was, Miss Bell?“, fragte McGonagall ruhig nach.
 

„Ich musste auf Toilette.“, sagte sie und sah immer mal wieder zu dem ehemaligen Slytherin, der weiterhin ihre Hand hielt, „Ich ging also rein und… als ich wenig später wieder aus der Kabine kam… da… da…“, Katie hielt sich mit einem Mal an den Kopf, „… ab da ist alles schwarz. Tut mir leid, Professor… ich weiß nicht mehr, was danach geschah…“, sagte sie gequält und verstand sich selbst kaum mehr.
 

„Danke für diese Schilderung, Miss Bell. Los, geben wir der Liebe ein bisschen Zeit.“, lächelte Professor Dumbledore und eilte mit den anderen zwei Professoren wieder hinaus.
 

Marcus war die ganze Zeit über still geblieben. Doch innerlich war er vollkommen aufgewühlt gewesen. Es machte ihn immer noch unfassbar wütend, dass jemand einen Zauber auf seine Katie gelegt hatte und damit eine Straftat begangen hatte.

Wenn er es sogar noch richtig in Erinnerung hatte, meinte McGonagall sogar, dass ursprünglich Dumbledore es treffen sollte.
 

„Marcus?“
 

„Ja?“, fragte er nach, als er aus seinen Gedanken erwachte und sah zu ihr.
 

Sie lächelte ihn an und drückte seine Hand ein weiteres Mal fester.
 

„Nichts. Ich bin nur froh, dass du da bist.“
 

►○◄
 


 

Aufgeregt über das Kommende machte sich der schwarzhaarige junge Mann gerade fertig. Er hatte den schicksten Festumhang rausgekramt, den er finden konnte. Und es erschreckte ihn ab und zu wirklich, dass er überhaupt einen gefunden hatte. Nicht einmal zu seinem Abschluss hatte er dieses Teil angezogen, weil es einfach nicht sein Stil war. Er tat dies nur für Katie.

Katie, die ihn gefragt hatte, ob er zu ihrem Abschlussball kommen würde und ob er ihre Begleitung sein könnte. Und verdammt, er wollte nichts anderes, als an ihrer Seite sein und den ganzen Abend mit ihr tanzen, zeigen, dass sie zusammengehörten. Allen zeigen, dass eine Gryffindor und ein Slytherin durchaus auch eine Beziehung führen konnten. Dass jedes Vorurteil nur Humbug war.
 

Katie war seit zwei Wochen wieder aus dem Krankenflügel raus und ihr ging es blendend. Sie hatte insgesamt noch weitere zwei Wochen Schule, bevor sie ihr Zeugnis bekam und auch endlich Hogwarts verlassen konnte. Er freute sich auf die gemeinsame Zeit zusammen und wenn alles irgendwie über die Bühne gegangen war, dann würde er sie auch endlich fragen, ob sie bereit wäre einen weiteren Schritt in ihrer Beziehung zugehen.
 

Als er endlich piekfein und nun völlig am Ende seiner Nerven war, apparierte er von zu Hause aus. – Er hatte sich schon seit seinem Schulabschluss, ein Strandhaus gekauft, weit weg von seiner Verwandtschaft und er war gewollt Katie ebenso zu fragen, ob sie zu ihm ziehen wollte.

Er kam in Hogsmead an und stieg wie gewohnt den Weg in Richtung Hogwarts hoch. Es war bereits dunkel geworden und das Schloss leuchtete friedlich auf. In der Eingangshalle hörte er schon lauten Trubel und als er die ersten Abgangsschüler erkannte, wurde getuschelt und gemurmelt.

Es war kein Geheimnis mehr, dass er und Katie zusammen waren, aber erst jetzt schien es jeder richtig wahrzunehmen. Er überflog die Aufmerksamkeit, die ihm galt und sah auf die Treppe, da er im Augenwinkel seine Gryffindor schon erkannt hatte.

Und bei Merlin, …sie sah bezaubernd aus. Besser als bei seinem Abschluss. Ihr dunkelgrünes Kleid reichte ihr bis zu den Knien und am Ende des Stoffes kräuselte sich der Stoff leicht. Auch dieses Kleid war trägerlos, jedoch nicht Rückenfrei. Eine Schleife zierte ihren Rücken und ließ sie aussehen, wie ein Engel.
 

Sie schritt auf ihn zu, jedoch darauf bedacht keine Stufe zu übersehen. Als sie unten ankam, verbeugte er sich wie es sich gehörte.
 

„Sie sehen fantastisch aus, Miss Bell.“
 

„Danke sehr, Sie aber auch, Mr. Flint.“, lächelte sie vergnügt.
 

Er lachte nur leise und zog sie zu sich. Sie keuchte kurz auf, als er sie mitten in der Eingangshalle leidenschaftlich küsste. Ihre Hände fanden sich in seinem Nacken wieder und auch seine waren nicht untätig. Auf und ab strich er über ihren Rücken, ließ aber sogleich von ihr ab.
 

„Wir sollten reingehen, findest du nicht?“, fragte er elegant und reichte ihr seinen Arm.
 

„Sehr gerne.“, lächelte sie und ihre hellbraunen Augen funkelten immer wieder aufs Neue, wenn sie in seine Blaugrünen sah.
 


 

►○◄

Keiner hatte geahnt, dass dies der letzte ruhige Abend auf Hogwarts sein würde.

Denn kaum eineinhalb Wochen später wurde Albus Dumbledore, Schulleiter von Hogwarts, ermordet und die Welt der Zauberer und Hexen stand völlig auf dem Kopf.

Marcus musste seine Frage wieder einmal zurückstellen, denn vorerst musste er Katie in Sicherheit wissen. Also tauchten sie beide ab…

Aber dies ist eine andere Geschichte…

- - -
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend, oder guten Morgen, wie es euch beliebt :3
Jawohl. Ich habe wieder mal eine Katie/Marcus Geschichte auf die Beine gestellt. Seit ich wieder einmal sehr im Fieber bin, was Fanfiktions angeht und dann auch noch in der Quidditchabteilung, war die Idee hierfür einfach sofort da. Und nach all dem vielen Mist, den ich über die beiden schon geschrieben habe (Die Geschichten sind teils schon über 8 Jahre alt !!) hat sich mein Schreibstil doch um Welten geändert in dieser Zeit.
Daher finde ich schon, dass das mal so sein musste :P

Zum Ende hin ein weitere Anekdote von mir; Es hörst sich ein wenig an, als ob es nach dieser Story noch weitergehen würde... ich habe es jetzt mal so offen stehen gelassen, da ich wirklich nicht weiß, ob ich daran noch etwas hängen soll und ob ich überhaupt die Muse dafür finde. Aber ich denke ein derartiges "offenes Ende" geht in Ordnung. Ich möchte halt nur nicht irgendwem etwas versprechen :3

So, das wars von meiner Seite aus.
Ich hoffe euch hat die kleine (*hust* knapp über 8.000 Wörter)- Geschichte gefallen und vielleicht liest man sich ja bald gegenseitig :) - Würde mich freuen!

Liebe Grüße
KatieBell :3
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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Omama63
2017-01-25T20:06:26+00:00 25.01.2017 21:06
Super OS, mit einem schönen Ende.
Dein OS hat mir sehr gut gefallen.
Klasse geschrieben.
Da ich gerne von Katie und Markus lese würde ich einen zweiten Teil auch gerne lesen.

Lg
Omama63
Antwort von: KatieBell
26.01.2017 00:03
Vielen lieben Dank für dein Review :)
Wie schon erwähnt. Ich brauch die Muse dafür und da mir das Schreiben zurzeit eh recht schwer fällt in letzter Zeit, weiß ich halt nicht, obs so schnell was dazu geben wird.
Einfach abwarten :3 (Wenn was kommen sollte, dann setze ich es hier dran weiter und eröffne nichts Neues :P)

Grüße Katie :3
Von:  Crazy-Butler
2017-01-23T21:48:12+00:00 23.01.2017 22:48
Deine "kleine" Geschichte ist wirklich toll geworden X-) Es hat unglaublich viel Spaß gemacht sie zu lesen, wenn du lust hast einen zweiten Teil zuschreiben, würde ich ihn jedenfalls auch lesen! ;D
Antwort von: KatieBell
26.01.2017 00:02
Vielen Dank für dein Review :)
Mal schauen, wenn ich die Muse dafür finde und ein geeigneten Verlauf, wird man sicher von mir lesen ;)
Grüße Katie :3


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